DE726188C - Verfahren zur UEbertragung einer Nachricht oder Darbietung ueber Viererleitungen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Übertragung einer Nachricht oder Darbietung über Viererleitungen, bei dem das übertragende Frequenzband in an sich bekannter Weise in zwei Bereiche ge-, teilt wird, und zwar in einen die niedrigen Frequenzen und einen die höheren Frequenzen umfassenden Bereich.

Gemäß der Erfindung wird der niedrigste

ίο Bereich über eine pupinisierte Stammleitung mit einer Grenzfrequenz in der Nähe der höchsten Frequenz des niedrigsten Bereiches, während der oberhalb der genannten Grenzfrequenz gelegene höchste Bereich über einen Phantomkreis übertragen wird. Es ist bekannt, den höheren Bereich ebenfalls über eine Stammleitüng einer Viererleitung zu übertragen, und zwar nach passender Frequenztransformation. Empfangsseitig muß der so übertragene Teilbereich durch abermalige Transformation wieder an die richtige Stelle im Frequenzspektrum gebracht und mit dem Bereich der niedrigeren Frequenzen vereinigt werden, so daß wieder das gesamte ursprüngliche Band erhalten wird. Ferner ist es bekannt, pupinisierte Stammleitungen in einem niedrigen Frequenzbereich auszunutzen, dagegen die nicht pupinisierten. Phantomkreise trägerfrequent zu betreiben. Diese bekannten Vorschläge erfordern aber einen beträchtlichen Mehraufwand, indem Trägerfrequenzgeneratoren, Modulatoren und Demodulatoren vorgesehen sein müssen.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann z. B. Anwendung finden bei der Übertragung eines Rundfunkprogrammes vom Aufnahmeort zum Sender. Für diese Übertragung steht z. B. nur für einen Teil der Strecke eine Musikleitung zur Verfügung, während diese für den übrigen Teil fehlt und nur die für Telephonübertragung eingerichteten Leitungen vorhanden sind. Der für die Übertragung

erforderliche Frequenzbereich wird dann in zwei Bereiche geteilt, von welchem der niedrigste Bereich über eine pupinisierte Stammleitung mit einer Grenzfrequenz von z. B. 3000 Hertz und der höhere Bereich über einen nicht pupinisierten Phantomkreis übertragen wird. Auch Phantomkreise einer höheren Ordnung, z. B. ein Superphantom (acht Drähte), sind für das höhere Frequenzband brauchbar. Die ankommende Leitung, z. B. eine Musikleitung, die das Rundfunkprogramm zuführt, wird gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Verstärkers über ein Tiefpaßfilter mit dem erwähnten Stammkreis und über ein Hochpaßfilter mit dem Phantomkreis verbunden. Die erwähnten Filter unterdrücken das Übersprechen der Stammleitungen auf den Phantomkreis und umgekehrt, welches Übersprechen besonders bei sternverseilten Viererleitungen verhältnismäßig stark ist. Übersprechstörungen, z. B. von der Stammleitung auf den Phantomkreis im niedrigen Frequenzbereich, werden so durch das Hochpaßfilter unterdrückt. Das Tiefpaßfilter kann auch fortgelassen werden, da das höhere Frequenzband durch die pupi nisierte Stammleitung doch unterdrückt wird. Die Erfindung sei an Hand der beiliegenden Zeichnung, in der eine Ausführungsform beispielsweise dargestellt ist, näher erläutert. Über die Zweidrahtleitung 1, z. B. eine Musikleitung, trifft das zu übertragende Frequenzband, z. B. eine Rundfunkdarbietung, ein. Die Leitung 1 steht über ein Tiefpaßfilter 2 mit einer Stammleitung 3 einer Viererleitung (die andere Stammleitung dieser Viererleitung ist nicht dargestellt) in einem Telephonkabel in Verbindung. Die Leitung 1 steht ferner über ein Hochpaßfilter 4 mit einem Phantomkreis einer Viererleitung 5 in Verbindung, die im gleichen oder in einem anderen Kabel liegen kann. Die aus dem Hochpaßfilter kommenden Adern sind durch Mittelanzapfungen mit dem Übertrager 6 und 7 am Beginn eines beliebigen nicht pupinisierten Phantom- oder Superphantomkreises verbunden. Gegebenenfalls kann dieser Phantomkreis in einem anderen Kabel als der erwähnte Stammkreis liegen. Zweckmäßig gehört die Stammleitung 3 nicht zu der für die Übertragung der gleichen Darbietung benutzten Phantomleitung 5, weil dann die Möglichkeit einer gegenseitigen Störung beider Kreise am kleinsten ist.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Verfahren zur Übertragung einer Nachricht oder Darbietung über Viererleitungen, insbesondere sternverseilte Viererleitungen, dadurch gekennzeichnet. 6q daß das der Nachricht oder Darbietung zugeordnete Frequenzband in zwei Bereiche geteilt wird und der niedrigste Bereich über eine pupinisierte Stammleitung mit einer Grenzfrequenz in der Nähe der höchsten Frequenz des niedrig sten Bereiches und der oberhalb der genannten Grenzfrequenz liegende höchste Bereich über einen Phantomkreis übertragen wird.
2. 2. Übertragungsanlage zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine das zu übertragende Frequenzband führende Leitung über beide Bereiche trennende Filter mit einer pupinisierten Stammleitung und dem Phantomkreis einer sternverseilten Viererleitung verbunden ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen