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Heizsatz für Konservendosen Konservendosen mit Beheizungseinrichtungen
sind an sich bekannt. Es haftet ihnen jedoch der Mangel an, daß zum Entweichen der
durch die chemische Reaktion entstehenden Gase Kanäle oder Ventilöffnungen an der
Dose vorgesehen sein müssen, um im Reaktionstraum gefährliche Explosionen zu verhindern,
die infolge des durch die Wärme der chemischen Reaktion entstehenden überdruckes
hervorgerufen werden können. Dazu kommt noch, daß durch diese Druckausg.leichsöffnungen
in der Dose in vielen Fällen mit den Gasen auch Reaktionsflüssigkeit, z. B. verdünnte
Schwefelsäure, austritt, was zu bedenklichen Übelständen Veranlassung gibt. Es wurden
auch schon Konservendosen hergestellt, deren wärmeentwickelndes Gemisch aus Calciumoxyd
und Natriuincarbonat unter Zusatz von wenigen Prozenten Holzkohle besteht, welch
letztere einen westentlichen Bestandteil der miteinander zwecks, Wärmeentwicklung
chemisch in Reaktion tretenden Stoffe bildet. Auch bei dieser Anordnung mußte zur
Vermeidung eines hohen überdruckes während der Reaktion ein Ventil an der Dose vorgesehen
werden. Um diesen Nachteilen zu begegnen, wurde nachstehende Konstruktion geschaffen,
die trotz der überall dicht abgeschlossenen Konservendose, also trotz der Vermeidung
jeglicher Abzugskanäle oder Ventilöffnungen, eine Explosion des Behälters auch nach
Eintritt der gewünschten Reaktion ausschließt.
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Dies wird dadurch erreicht, daß der Heizsatz in .einem vom Nahrungsmittelnutzratmz
abgetrennten kalottenförmigen Behälter des Dosenbodens untergebracht wird und daß
die Gase und. Dämpfe, die durch das Zusammenbringen von wärmeentwickelnden Stoffen,
wie z. B. Calcium.carbid mit Wasser, Calciumoxyd
mit Wasser, Phosphorsäure
oder anderen starken Mineralsäuren, entstehen, durch Beimengung eines reaktionsverlangsamenden,
an der Wärmeerzeugung nicht mitwirkenden Adsorptionsmittels, wie z. B. gepulverter
Kohle, Silicagel, Kieselgur, Foullererde, Korkstaub o. dgl., derart .adsorbiert
«-erden, daß der entstehende Gas- oder Dampfdruck ohne üffnung oder Auspuffventil
in der Dose auf ein unschädliches Maß reduziert wird.
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Der Heizbehälter macht höchstens 2o0;`o des Gesamtvolumens der Dose
aus, wobei der Doseninhalt gegenüber der Außentemperatur nach Auslösen der Reaktion
eine Temperatursteigerung von 6o bis 8o" ,erreicht.
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Dieses Verhältnis des Raumes zur erreichten Temperatur ist deshalb
von Wichtigkeit, weil bei keiner der b°kannten Konstruktionen dieses Verhältnis
erreicht werden kann. Erfindungsgemäß wird der die Dose einnehmende Raum auf ein
Mindestmaß gebracht und damit auch das. Gewicht der Dose, wodurch Materialersparnis
und geringerer Verpackungsraum erzielt werden. Der den Nutzraum der Dose nach unten
abschließende kalottenförmige Boden ist gegen das Innere der Dose bombiert, um auftretenden
Gasen und Dämpfen genügenden Widerstand zu bieten; der den Reaktionsraum nach außen
abschließende, ebenfalls nach innen bombierte Boden ist versenkt, um ein unbeabsichtigtes
Eindrücken desselben zu verhindern. Um die Wärme nicht gegen den Standortboden abzuleiten,
ist die Dose derart konstruiert, d:aß die beiden Wände des Doppelbodens ein Stück
parallel geführt sind, um dazwischen .eine schlecht wärmeleitende Isolierschicht
anbringen zu können.
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Drei beispielsweise Ausführungsarten sind in der Zeichnung gezeigt,
und zwar stellt Ab.b. i eine Konservendose mit röhrenförmigem und Abb. z und 3 eine
solche mit kugelförmigem Flüssigkeitsbehälter dar.
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Der Mantel i der Konservendose ist in üblicher Weise durch einen.
Deckel z und einen Boden 3 luftdicht abgeschlossen. Der letztere ist gemäß der Erfindung
von einem kalottenförmig ausgebildeten zweiten Boden ,l überwölbt, so daß zwischen
beiden ein Raum 5 zur Aufnahme der Wärmemischung entsteht. Dieser Raum enthält sowohl
den festen Teil der Wärmemischung mit dem Adsorptionsmittel als auch den in einer
zugeschmolzenen Glasphiole 6 befindlichen flüssigen Teil. Die günstigsten Resultate
bezüglich Dru.ckvermind@erung unter Berücksichtigung zweckmäßiger Gewichts- und
Raumverhältnisse .erhält man, wenn man zur festen Komponente io bis 4.o Gewichtsprozente
des Adsorptions.mittels hinzufügt. Für die Zusammensetzung des Heizsatzes werden
folgende Beispiele für die Erwärmung einer Konservendose mit i/_, 1 Inhalt angegeben:
a Eine Glasphiole, die etwa 2o cm", konzentrierte Schwefelsäure enthält, wird in
2o g einer Mischung von io Teilen gebranntem Kalk und 2 Teilen feinst gepulverter
Holzkohle derart eingebettet, daß beim Zertrümmern der Phiole die Flüssigkeit möglichst
gleichförmig die pulverige Masse benetzt.
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b j Wird z. B. die beim Löschen des Kalkes verwendete Reaktionswärme
verwendet, so können 2o g einer Mischung von i o Teilen gebranntem Kalk und 2 bis
3 Teilen fein gepulvertem Silicagel mit etwa 50 cm-' Wasser, welches in der
,Glasphiole aufbewahrt wird, verwendet werden.
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Um die exotherme Reaktion .auszulösen bzw. die Erhitzung des Doseninhalts
in die Wege zu leiten, ist es erforderlich, die Glasphiole auf geeignete Weise zu
zertrümmern, so dal:) der flüssige Inhalt mit dem festen Bestandteil zur Vermischung
kommt. Nach Ausführungsform laut Abb. i ist im Boden 3 mittels eines nach innen
gestülpten, oben geschlossenen Gewindestutzens 8 eine Schraube 9 gelagert, welche
bei weiterem Einschrauben erst das geschlossene Ende des Gewindestutzens durchbohrt
und sodann die Zertrümmerung der Glasphiole herbeiführt. Um ein unbeabsichtigtes
Einpressen der Schraube 9 zu verhüten, ist es vorteilhaft, das Gewinde 8 bzw. den
Kopf der Schraube im Dosenboden 3 versenkt in einer Ausnehmung 7 anzuordnen.
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Das äußere Ende der Schraube 9 kann entweder zylindrisch ausgeführt
sein und einen Schlitz to zum Eingreifen eines Messers, Geldstückes o. dgl. aufweisen
oder aber mit einem geriffelten Rand versehen sein.
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Nach Ausführungsform laut Abb. 2 tritt an Stelle der Druckschraube
eine Einwölbung i i des äußeren Bodens 3, welche mittels eines Stiftes gleichzeitig
mit der Glasphiole durch kräftigen Schlag durchstoßen wird.
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Nach Ausführungsform laut Abb.3 wird der bombierte Boden in der :Mitte
mit einer Gegenbombie,rung 12, die versenkt ist, um ein unbeabsichtigtes Auslösen
der Reaktion zu vermeiden, versehen. An dieser Gegenbombierung findet die Glasphiole
eine zweite Anlage, so d.aß sie durch diese und die gegenüberliegende Gegenbombierung
13 festgehalten wird. Das Auslösen der Reaktion findet in diesem Falle durch einen
kräftigen Schlag mit einem stumpfen Instrument auf die Gegenbombierung 12 statt,
wodurch diese eingedrückt wird und die Phiole zertrümmert.
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Die beiden Böden 3 und z1 sind ein Stück parallel geführt, derart,
daß in dem Zwischenraum zwischen den beiden Wänden eine wärmeisolierende Schicht,
z. B. eine Asbestplatte 14, eingebracht werden kann.