DE119765C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

-M 119765 KLASSE 34/.

Diese Erfindung betrifft Büchsen mit Nahrungsmitteln oder anderem Inhalte, welche für den Gebrauchsfall erwärmt werden sollen.

Zweck der Erfindung ist, die Anwendung von Feuer' und daher von Brennmaterialien beim Erwärmen des Büchseninhaltes zu vermeiden.

Dies wird dadurch erreicht, dafs der Inhalt durch jene Wärme erwärmt wird, die bei den chemischen Reactionen frei wird, und zwar besonders durch die bei der Einwirkung von verdünnter Schwefelsäure auf ein Gemisch von Calciumoxyd, reinem kohlensauren Natron und Holzkohle frei werdende Wärme.

In beiliegender Zeichnung ist eine Ausführungsform eines solchen Gefäfses mit der Erwärmungsvorrichtung dargestellt, und zwar ist:

Fig. ι ein Grundrifs,

Fig. 2 ein senkrechter Schnitt nach 2-2, Fig. i, und

Fig. 3 eine Unteransicht des in Fig. 2 im Querschnitte sichtbaren ringförmigen Rohres.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, wird der cylindrische Innenraum α zur Aufnahme der zu erwärmenden Substanz an einer seiner beiden Grundflächen, gewöhnlich oben, durch einen dicht verschraubbaren Deckel b mit Handgriff c abgeschlossen. An diesen Raum a schliefst sich nach aufsen ein concentrischer, durch den cylindrischen -Mantel d begrenzter Raum von geringerer Höhe. an. Der Boden f des Innenraumes liegt etwas höher als der Boden g des Gefäfses, wobei der innere Mantel α bis zum Boden g herabreicht und Durchbrechungen h besitzt, so dafs der Raum zwischen den beiden Bodenfiächen f und g mit der ringförmigen Kammer zwischen α und d in Verbindung steht. Ueber dieser Kammer wird ein Ring i von quadratischem oder rechteckigem Querschnitte an den Innencylinder a angeschraubt und zwischen den Rand des äufseren Cylinders d und diesen Ring i ein Kautschukring k zur Abdichtung eingesetzt. An den Ring i ist unten ein ringförmiges Rohr j angelöthet, das an seiner Unterseite einen Kreis von feinen Durchlochungen Z aufweist. Durch die ringförmige Kammer i reicht an einer Stelle eine Schraube m in das Rohr J, durch deren Lösen eine Verbindung zwischen beiden hergestellt wird. An einer beliebigen Stelle führt durch die Kammer i ein Röhrchen η mit abnehmbarem Verschlüsse in die Kammer zwischen den beiden Cylindern a und d. An einer dritten Stelle endlich ist in der Kammer i oben eine verschliefsbare Füllöffnung 0 vorgesehen. Der Raum zwischen α und d ist mit einer pulverisirten Mischung von 7 Theilen Calciumoxyd, 2 Theilen reinem krystallisirten kohlensauren Natron und 1 Theil Holzkohle ausgefüllt, und die Kammer i enthält eine verdünnte (2 bis 3 proc.) Lösung von Schwefelsäure.

Beim Lösen der Schraube m tritt die Schwefelsäure aus der Kammer i in das Rohr j und durch dessen Durchlochungen / gleichmäfsig vertheilt in den Raum zwischen den Wandungen α und d, wo sie auf das Gemisch aus Calciumoxyd, kohlensaurem Natron und Holzkohle einwirkt. Die hierbei frei werdende Wärme theilt sich durch die Wand α und durch die Durchlochungen h und den Boden f dem zu erwärmenden Büchseninhalte mit.

Gleichzeitig mit dem Lösen der Schraube in hat das Abnehmen des Verschlusses des Röhrchens η zu erfolgen, damit die Gase entweichen können, die bei der Einwirkung der Schwefelsäure auf das Gemisch aus Calciumoxyd, kohlensaurem Natron und Holzkohle entstehen.

Die Oeffnung ο dient zum Nachfüllen der Schwefelsäure.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Gefäfs mit Erwärmungsvorrichtung für Nahrungsmittel und andere Substanzen, dadurch gekennzeichnet,-- dafs eine Ringkammer ein Gemisch von Calciumoxyd, reinem kohlensauren Natron und Holzkohle enthält, zu welchem man aus einer anderen Kammer verdünnte Schwefelsäure treten lassen kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.