DE99031C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Apparat zur Desinfection mit Formaldehyd zeichnet sich durch zuverlässige Wirkung und gröfste Einfachheit aus, so dafs er ohne Weiteres von Personen, welche mit solchen Apparaten wenig vertraut sind, in Betrieb gesetzt werden kann.

Bekanntlich besitzen die Formaldehyddämpfe dann eine kräftige desinficirende Wirkung, wenn sie einen gewissen Feuchtigkeitsgehalt haben. Bei dem vorliegenden Apparat ist hierauf besonders Rücksicht genommen. Der Apparat ist in der Zeichnung nach einem Verticalschnitt dargestellt und besteht im Wesentlichen aus einem Gefäfs α von beliebiger Form, welches durch eine darunter gestellte Lampe / (Spirituslampe) erhitzt werden kann, wodurch das Wasser zur Verdampfung gebracht wird. Den Deckel des Wassergefäfses bildet ein Behälter b, welcher durch Deckel c verschlossen ist. Dieser als Deckel ausgebildete Behälter b schliefst das Wassergefäfs α luftdicht ab. Der Behälter b dient zur Aufnahme einer porösen, beliebig geformten. Platte ρ oder mehrerer solcher Platten, welche mit Formalin getränkt sind. Im Boden des Behälters b ist ein kleiner nach innen gerichteter, die Gefäfse a und b verbindender Rohrstutzen d angebracht, während der Deckel c des Behälters b auf der entgegengesetzten Seite mit einem Ausstrahlungsrohr e versehen ist.

Die Wirkungsweise des Apparates ist die folgende: Der entwickelte Wasserdampf strömt aus dem Gefäfs α in den Behälter b und mischt sich dort mit den infolge der Erwärmung des Behälters b entstehenden Formaldehyddämpfen, so dafs aus dem Rohr e ein inniges Gemisch von Wasserdampf und Formaldehyddampf ausströmt, um sich in dem zu desinficirenden Raum zu vertheilen.

Ist die poröse, das Formalin enthaltende Platte ρ erschöpft, so kann sie nach dem Oeffnen des Deckels c in einfachster Weise durch eine neue Platte ersetzt werden, wodurch der Apparat wieder zur Desinfection gebrauchsfähig ist. Besondere Kunstfertigkeit ist zur Handhabung dieses Apparates nicht erforderlich, man hat lediglich dafür zu sorgen, dafs eine poröse, mit Formalin getränkte Platte in den Behälter b eingelegt, bezw. dafs eine erschöpfte Platte ausgewechselt wird. Bei dem beschriebenen Apparat kann der Behälter b auch mit dem Wassergefäfs α fest verbunden sein; in diesem Fall erhält der Wasserbehälter eine besondere, verschliefsbare Oeffnung zur Einführung des Wassers.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Apparat zur Desinfection mit Formaldehyd , gekennzeichnet durch einen über einer Wärmequelle angeordneten Wasserbehälter a, aus welchem die Wasserdämpfe in einen oberhalb des Wasserbehälters angeordneten und von diesem geheizten zweiten Behälter b strömen, welcher letztere eine poröse, mit Formalin getränkte Platte oder ähnlich gestaltete Körper enthält, derart, dafs die durch die Erwärmung sich entwickelnden Formaldehyddämpfe mit den Wasserdämpfen sich mischen und aus dem oberen Behälter in den zu desinficirenden Raum strömen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.