-
Aus Dauermagneten und Weicheisenpolschuhen zusammengesetzte Haltevorrichtung,
insbesondere für elektrische Arbeitslampen Die Erfindung bezieht sich auf eine aus
Dauermagneten und Weicheisenpolschuhen zusammengesetzte, an ferromagnetischen Stoffen
haftende Vorrichtung zum Festhalten von Gegenständen, insbesondere von elektrischen
Arbeitslampen.
-
Es ist bekannt, im Fuße elektrischer Arbeitslampen auf elektrischem
Wege erregte Magnete anzuordnen, die es ermöglichen, derartige Lampen an Gegenständen
aus ferromagnetischen Stoffen in jeder beliebigen Lage zu befestigen. Die Verwendung
solcher Elektromagnete setzt aber das Vorhandensein einer Stromquelle voraus, deren
Beschaffung in vielen Fällen auf Schwierigkeiten stößt. Außerdem können durch Stromunterbrechungen
ein Loslösen der Lampe und damit Beschädigungen oder gar Unglücksfälle eintreten.
Schließlich kann die Erregung der Magnete nur durch Gleichstrom in befriedigender
Weise hervorgerufen werden.
-
Um diesem Übelstand abzuhelfen, hat man auch schon an die Verwendung
von Dauermagneten in Hufeisenform gedacht, um mit deren Hilfe Arbeitslampen an Eisenteilchen
zu befestigen. Aber auch diese Anordnung zeigt in der Praxis Nachteile. Wenn nämlich
die bekannte Magnetlampe, die mit einem entsprechend starken Magneten ausgerüstet
sein muß, von der Unterlage abgehoben werden soll, so ist hierzu nicht nur ein erheblicher
Kraftaufwand erforderlich, sondern das Abheben ist auch mit einer ruckartigen Bewegung
und einer nicht geringen Erschütterung verbunden, welche nicht nur für den Benutzenden
unerwünscht ist, sondern auch die an dem Magneten fest angebrachte Lampe beschädigen
kann. Dieser Übelstand macht sich besonders dann bemerkbar, wenn Magnete mit hoher
Koerzitivkraft Verwendung finden, die besonders fest an ferromagnetischen Unterlagen
haften.
-
Die Nachteile der vorbeschriebenen Haltevorrichtungen werden gemäß
der Erfindung vermieden durch Anordnung einer an sich bekannten, die Magnetpole
bzw. I%lagnetpolschuhe überbrückende Kurzschlußvorrichtung, die aus einer mittels
Exzenter oder Schraubengewinde heb- und senkbar geführten, die Magnetpole gleichzeitig
berührende Kurzschlußplatte aus magnetischem Stoff besteht. Mittels dieser Kurzschlußplatte
kann beim Abheben des Magneten von der Unterlage der Magnetismus durch Überbrückung
der Pole in sehr einfacher Weise unwirksam gemacht werden, so daß die Haltevorrichtung
ohne
Schwierigkeit von der Unterlage abgehoben werden kann.
-
Derartige Vorrichtungen, die als magnetische Nebenschlüsse ausgebildet
sind, sind an sich bekannt, wie z. B. bei elektrischen Meßinstrumenten zur Regelung
der Feldstärke. Ein direkter Kurzschluß wird jedoch bei den bekannten Anordnungen,
die Hufeiseninagnete vorsehen, nicht herbeigeführt. Zudem ist es bei Hufeisentnagneten
wegen der Eigenart der Magnetform praktisch nicht möglich, die magnetische Wirkung
durch Cberbrücken der Pole in praktisch ausreichendem Male auszuschalten, so daß
immer noch ein nicht unerheblicher Streufluh wirksam bleibt.
-
Ein vollständiger Kurzschluß läßt sich vielmehr nur bei solchen 1lagnetsysteinen
in ausreichender Weise erreichen, die aus Stabmagneten mit Weicheisenschenkeln zusammengesetzt
sind, wobei diese Schenkel an den Polflächen mittels einer Weicheisenplatte o. dgl.
kurzgeschlossen werden. Der Grund, weshalb nur bei mit Weicheisenpolschuhen armierten
Stabmagneten diese Wirkung eintreten kann, ist darin zu suchen, daß in den Weicheisenschenkeln
im Gegensatz zu den aus Magnetstahl bestehenden Schenkeln eines Hufeisenmagneten
ein ausgeprägter Pol nicht vorhanden ist; vielmehr entsteht an den Enden der Weicheisenschenkel
ein Magnetpol, und zwar der dein zugehörigen Pol des Stabmagneten entgegengesetzte
Pol, erst durch die induzierende Wirkung des Stabmagneten, an welchem die Polschenkel
anliegen. Durch die Kurzschlußvorrichtung wird nun dein magnetischen Fluß oberhalb
der Polenden ein bequemerer und kürzerer Weg dargeboten, so daß die induzierende
Wirkung auf die Tiber die Kurzschlußvorrichtung hinausragenden, auflerhalb derselben
liegenden Polenden der Haltepole nahezu Null ist.
-
In einer vorteilhaften Ausführungsform nach der Erfindung ist die
Anordnung bei der Haltevorrichtung so getroffen, daß die abliebbare Kurzschlußplatte
in dem Raumbereich lieb- und senkbar geführt ist, der durch die Stabmagnete selbst
und die an den Polschuhen angeordneten Haltepole begrenzt ist, und an der Kurzschlußstelle
auf zwei an den Polschuhen in unmittelbarer Nähe der Haltepole innerhalb dieses
Raumbereiches vorgesehenen Vorsprüngen aufliegt. Der magnetische Kraftfluß erhält
dadurch einen kürzeren G\'eg über die heb- und senkbare Platte, so daß die außerhalb
dieses Kraftlinienweges liegenden Haltepole praktisch frei von Magnetismus bleiben.
-
Eine besonders zweckmäßige Anordnung gemäß der Erfindung zur Erreichung
eines vollkommenen Kurzschlusses ist dadurch gekennzeichnet, daß die abhebbare Kurzschlußplatte
über dein Scheitelpunkt U-förmig gebogener Polschuhe mit ungleich langen Schenkeln,
deren kurze Schenkel an den Stabmagneten anliegen, während die darüber hinausragenden
längeren Schenkel die Pole bilden, heb- und senkbar geführt sind. Durch die U-Form
der Magnetpolschenkel wird gewissermaßen die Weglänge dieser Schenkel an der Krümmungsstelle
geteilt, so daß der Scheitelpunkt, auf dem die Kurzschlußplatte aufliegt, bereits
etwa in das erste Drittel der Weglänge zu liegen kommt. Bei dieser Bauweise wird
sowohl der Kraftlinienweg sehr stark verkürzt als auch der Kurzschluß auf der den
Magnetpolen abgewandten Seite der Haltevorrichtung herbeigeführt. Infolge dieser
Maßnahme wird nicht nur die Streuung noch geringer, sondern auch die Herstellung,
Bedienung und Montage der Haltevorrichtung einfacher und billiger.
-
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht,
und zwar zeigen Fig. i einen senkrechten Längsschnitt durch eine Haltevorrichtung,
bei welcher die Kurzschlußplatte in der Nähe der Haltepole liegt, Fig. : eine Draufsicht
auf die Vorrichtung nach Fig. i bei abgenommener Deckelplatte, Fig. 3 einen senkrechten,
um 9o° gedrehten Längsschnitt durch die Vorrichtung nach Fig. i, Fig. d. einen senkrechten
Längsschnitt durch eine Haltevorrichtung mit U-förmig gebogenen Polschuhen.
-
Die Haltevorrichtung, vgl. Fig. i bis 3, besteht aus den Magnetstücken
i und 2 mit den beiden Polschuhen 3, «-elche mittels der Deckplatte .1. und der
Kappe 5 zusammengehalten werden. Die Polschuhe 3 besitzen leistenartige Vorsprünge
6, auf welche die Kurzschlußplatte 7 zum Aufliegen gebracht wird. Diese Kurzschlußplatte
ist zwischen Führungsleisten 8 aus unmagnetischetn Stoff geführt. An der Platte
ist ferner ein Bolzen 9 befestigt, welcher durch die Deckelplatte a hindurchragt
und mittels eines auf einer schrägen Fläche gleitenden Stiftes .I3 in Richtung der
Bolzenachse bewegt werden kann. In dein dargestellten Ausführungsbeispiel liegt
die Kurzschlußplatte 7 auf den Vorsprüngen der Magnetpole auf, so daß diese kurzgeschlossen
sind. Durch Drehen des Flügels io wird der Bolzen mit Platte hochgehoben und dadurch
der Magnet geöffnet, so daß er an einer ferromagnetischen Unterlage haftenbleibt.
Die Polschuhe 3 laufen in je zwei :Ansätze i i aus, welche von derart geneigten
Flächen begrenzt sind, daß zwischen den Vor- t sprängen eine nach außen sich erweiternde
Einkerbung entsteht und die seitlichen Kanten
der Vorsprünge abgeschrägt
sind. Diese Gestaltung der Vorsprünge ermöglicht ein ausreichendes Anliegen der
Vorrichtung nicht nur an konkav- und konvexgekrümmten Flächen, sondern auch an Profile
jeglicher Form. Zum Schutz gegen das Eindringen von Eisen- oder Stahlspänen sowie
gegen Verunreinigungen ist die Vorrichtung unterhalb der Magnete von einer Platte
12 aus einem nicht ferromagnetischen Stoff verdeckt.
-
Bei der in Fig. q. dargestellten Ausführungsform der Haltevorrichtung
sind zwei ungleichschenklige, U-förmig gebogene Magnetschenkel 13 mit ihrem kürzeren
Schenkel 1.4 an den Stabmagneten 15 mittels Bolzen 16 befestigt, während die längeren
Schenkel 17 die Haltepole bilden. Diese Haltepole 17 sind in gleicher Weise gestaltet
und mit Vorsprüngen versehen wie die entsprechenden Pole in Fig. 3. Auf den abgeflachten
Scheiteln 18 der Schenkel 13 liegt die Kurzschlußplatte i9 auf und bildet einen
magnetischen Kurzschluß. Diese Platte wird, wenn die Vorrichtung an einer ferromagnetischen
Unterlage haften soll, durch Drehen des mit der Platte verbundenen Bolzens 2o, wobei
ein an dem Bolzen vorgesehener Stift 21 auf der schrägen Fläche der Führungsbuchse
22 gleitet, von der Unterlage abgehoben.
-
Der Bolzen 2o wird mittels eines Flügels 23 betätigt. Führungsbuchse
22, Bolzen 2o sowie eine die ganze Vorrichtung umschließende Kappe 2q. bestehen
aus nichtferromagnetischem Material. An der den Haltepolen zugewandten Seite ist
die Vorrichtung zum Schutz gegen Eindringen von Eisenspänen und Verunreinigung durch
eine Platte 25 aus magnetischem Stoff abgedeckt.