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Vierpoliges Magnetsystem Bei vierpoligen Magnetsystemen, bei denen
die Schwingachse des Ankers zwischen den vier Polen liegt, wie sie insbesondere
für elektrische Tonabnehmer Verwendung finden, müssen zur Vermeidung einer einseitigen
Beeinflussung des Ankers zwei Bedingungen erfüllt sein. Einerseits muß die Mittelebene
der den vier Polschuhen gegenüberliegenden Ankerteile in der Mittelebene des Spaltes
zwischen den vier Polen liegen, andererseits muß sich die Schwingachse des Ankers
im Kreuzungspunkt der Verbindungslinien der vier Pole befinden. Dabei bereitet die
Lagerung der Schwingachse für die leichte und schnelle Herstellung des Magnetsystems
als Massenartikel Schwierigkeiten.
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Man hat sich damit geholfen, daß der Spulenkörper selbst als Träger
für die Schwingachse benutzt wurde. Dann liegen die Lagerstellen für die Schwingachse
innerhalb des Spulenkörpers, sind also nur schwer zugänglich, so daß es schwierig
ist, die Justierung des Ankers in der Weise vorzunehmen, daß die beiden obengenannten
Bedingungen erfüllt sind.
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Nach der Erfindung sind diese Schwierigkeiten dadurch auf ein Mindestmaß
gebracht, daß das dem Arbeitsende (Schallstiftende) des Ankers abgewandte, vom Kreuzungspunkt
ausgehende Ankerstück eine zweizinkige Gabel bildet, bis zu deren Grund ein starres,
ortsfestes, einen Spielraum gegen die Gabelzinken besitzendes Aufhängeglied hineinragt,
dessen Ende die Schwingachse des Ankers bildet. Bei der Befestigung des Ankers ist
dann ermöglicht, nur mit Hilfe einer in den Spalt eingeführten justierlehre die
Mittelebene des Ankers genau in die Mittelebene des Spaltes zu bringen, ohne dabei
die Spule zu beeinflussen. Das Aufhängeglied kann an einem Träger befestigt sein,
der ohne Schwierigkeiten genau winkelrecht zum Spalt angeordnet bzw. bearbeitet
werden kann, so daß bei richtiger Längenbemessung des Aufhängegliedes die Gewähr
besteht, daß die Schwingachse genau in dem Kreuzungspunkt der Ver-
Bindungslinien
der Pole liegt. Hierdurch ist der Arbeits- und Zeitaufwand bei der Herstellung des
Magnetsystems als Massenartikel wesentlich: verringert.
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Die Bauart des Magnetsystems ist besonders vereinfacht, wenn erfindungsgemäß
das Aufhängeglied für den Anker an einer Trägplatte angebracht und diese Platte
unmittelbar auf den beiden nach außen freiliegenden Polschuhen befestigt ist. Es
lassen sich diese Polschuhe ohne Schwierigkeiten genau winkelrecht abschleifen;
wodurch die Gewähr für die Lage der Schwingachse im Kreuzungspunkt der Verbindungslinien
der vier Pole gegeben ist.
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Der Anker besteht dabei zweckmäßig aus einem flachen, im Querschnitt
rechteckigen Eisenstück, das auf der dem Arbeitsende des Ankers abgewandten Hälfte
mit zwei Schlitzen versehen ist. Von den dadurch entstehenden drei Zinken dient
der mittlere als Aufhängeglied für den Anker, während die beiden äußeren Zinken
die wirksamen Ankerflächen für zwei Pole bilden, wobei die Schwingachse durch Schwächung
des mittleren Zinkens am Joch gebildet ist.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Magnetsystems nach
der Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt einen in der Mittelebene des Spaltes geführten Längsschnitt
durch das Magnetsystem; Fig.2 zeigt einen Querschnitt nach der Linie A-B der Fig.
i bei in Ansicht gezeichnetem Anker; Fig. 3 zeigt einen Teil der Fig. 2 in größerem
Maßstabe.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die vier Polschuhe
1, 2, 3, 4 durch Ausstanzen und Umbiegen eines Blechstückes 5 bäw: 6 gebildet, das
mittels Schrauben 17 auf der Grundplatte 15 aus einem magnetisch nicht leitenden
Stoff befestigt ist.
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Der Anker besteht beim dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem
im Querschnitt rechteckigen Eisenstück 32, das mittels eines Aufhängegliedes 33
an einem Träger 34 befestigt ist (Fig.3). Der Träger ist eine Platte aus einem nichtmagnetischen
Baustoff, z. B. Messing oder Aluminiumspritzguß. Das Aufhängeglied 33 entsteht in
folgender Weise: Auf der der Platte 34 zugekehrten, also: der dem mit dem Schallstift
40 versehenen Arbeitsende, des Ankers abgewandten Hälfte ist das Eisenstück 32 gabelförmig
ausgebildet. Es sind vom Ende dieses Teiles aus zwei parallele Schlitze 35 bis zur
Längsmitte des Eisenstückes geführt. Dadurch sind drei Zinken gebildet, zwei seitliche
Zinken 36, 37 und ein mittlerer Zinken, der das Aufhängeglied 33 bildet. Dieser
etwas längere Zinken ist in die Messingplatte 34 eingesetzt bzw. bei der Herstellung
dieser Plätte aus Spritzguß eingegossen: Es bildet also das Auf-:hängeglied zusammen
mit der Platte ein TTTförmiges Trägerstück.
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Die Schwingachse des Ankers ist beim -dargestellten Ausführungsbeispiel
dadurch hergestellt, daß am inneren Ende der Schlitze 35 Bohrungen 38 so geführt
sind, daß der mittlere Zinken 33 geschwächt wird, also am Grund der durch die seitlichen
Zinken 36; 37 gebildeten Gabel ein schwacher Steg 39 stehenbleibt.
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Der Anker 32 wird in den Hohlraum der zwischen die Polschuhe 1, a,
3, 4 eingeschobenen Spule 22 von oben eingeführt, wobei in die Spalte zwischen dem
Zinken 36 und dem Polschuh i sowie dem Zinken 37 und dem Polschuh :2 eine justierlehre
eingeführt wird. Jeder Spalt beträgt etwa 0,15 mm. Dabei setzt sich die Platte
34 auf die Polschuhe 1, 3 auf. Die Platte wird mittels Schrauben (Fig. 2) auf den
Polschuhen befestigt.
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Bei dieser Befestigung des Ankers 32 ist lediglich mit Hilfe der justierlehre
gewährleistet, daß die Mittelebene des Ankers genau in der Mittelebene des Spaltes
liegt. Ferner ist die Länge des als Aufhängeglied des Ankers 32 dienenden mittleren
Zinkens 33 so bemessen, daß nach Befestigung der Platte 34 auf den Polschuhen
1, 3 der als Schwingachse dienende schwache Steg 39 genau in dem Kreuzungspunkt
der Verbindungslinien X-X und Y-Y der vier Pole 1, 4 und 2, 3 liegt. Diese genaue
Lage der Schwingachse ist praktisch dadurch gewährleistet; daß die Polschuhe z,
3 selbst als Träger für das Aufhängeglied 33 unter Vermittlung der Platte 34 dienen.
Diese Polschuhe lassen sich genau winkelrecht von den Blechstücken 5 bzw. 6 abbiegen,
und da sie nach außen freiliegen, also gut zugängig sind, lassen sie sich auf ihren
als Auflagerfläche für die Platte 34 dienenden Außenflächen so abschleifen, daß
die.Auflagerflächen genau parallel zu den Auflagerflächen für die Polschuhe 2 und
4 auf der Gundplatte 15 liegen. Die Zinken 36 kund 37 bilden die wirksamen Ankerteile
für die Polschuhe i und 3, während der volle Teil des Ankers 32 die wirksamen Ankerteile
für die Polschuhe 3 und 4 aufweist. Eine einseitige Einwirkung der magnetischen
Kräfte auf den Anker 32 ist infolge der Läge der Schwingachse 39 im Kreuzungspunkt
der Verbindungslinien X-X und Y-Y der vier Pole ausgeschlossen.
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Anstatt die Polschuhe selbst als Träger zu benutzen, kann das Aufhängeglied
des Ankers auch in anderer Weise aufgehängt oder abgestützt sein. Beispielsweise
können auf der Grundplatte 15 Säulen angeordnet sein, auf welchen die Platte 34
befestigt ist, oder
es sind diese Säulen überbrückt, und das Aufhängeglied
33 ist unmittelbar an dieser Brücke befestigt. Auch dann liegt der Träger für das
Aufhängeglied so frei, daß seine winkelrechte Bearbeitung keine Schwierigkeiten
bereitet, die erforderlich ist, um die Gewähr zu haben, daß die Schwingachse im
Kreuzungspunkt der Verbindungslinien der vier Pole liegt. Das Aufhängeglied kann
auch aus einem anderen Baustoff als der Anker selbst bestehen und die Schwingachse
durch ein besonderes Gelenk gebildet sein.