-
Heizbrikett mit einer Grube für die Anbringung des Zündmittels nebst
dazugehörigem Zündholz Es ist bereits bekannt, zum Heizen von Lötkolben, Koch- und
Bratgeräten sowie für andere Heizzwecke Heizpatronen aus einer aluminothermischen
Mischung, Thermitmasse, herzustellen, die m einer Kapsel zu einem Brikett zusammengepreßt
wird, in dessen Oberfläche eine Aussparung, das Zündloch oder die Zündgrube, zur
Aufnahme eines Zündpulvers vorgesehen ist. Die Kapsel wird mittels eines ,aufgepreßten
Deckels verschlossen, in dessen Mitte oberhalb der Grube eine öffnung zum Einführen
eines Sturmzündholzes vorgesehen ist. Eine Papierscheibe zwischen dem Deckel und
dem Brikett hindert das Ausstreuen des Pulvers.
-
Die Zündung der Patrone erfolgt dadurch, daS3 ein durch die Deckelöffnung
geführtes Sturmzündholz das lose, leicht entzündliche Zündpulver anzündet, das bei
seiner Verbrennung genügende Wärme entwickelt, um die schwerer entzündliche und
langsamer verbrennende Brikettmasse anzuzünden.
-
Das bei den bekannten Patronen verwendete Zündpulver ist zur Sicherung
während des Transportes und des Versandes der Patronen ein durch Schlag, Stoß oder
Reiben nicht entzündlicher Stoff, beispielsweise eine Mischung aus Aluminium, Schwefel,
Eisen-und Kupferoxyd, welche Mischung bei den bisher bekannten Arten von Heizpatronen
nur deswegen mit Sicherheit vom Zündholzsatz angezündet werden konnte, weil sie
pulverförmig war.
-
Die Verwendung eines losen Zündpulvers ist aber in verschiedener Hinsicht
nachteilig. Durch Beschädigung der Papierscheibe kann das Pulver ausgeschüttet werden,
und falls der Deckel nicht völlig dicht an -den Rand der Zündgrube anliegt, kann
das Pulver sich in einer dünnen Schicht zwischen der Oberfläche des Briketts und
der Papierscheibe verteilen. Ferner mag Feuchtigkeit bewirken, daß das Zündpulver
Klumpen bildet, und in .allen diesen Fällen wird die Zündung des-Briketts :ausgeschlossen
sein.
-
Durch die vorliegende Erfindung werden die erwähnten Nachteile dadurch
beseitigt, daß die Zündung des Briketts ohne Anwendung
von losem
Zündpulver erfolgt, wobei gleichzeitig der Vorteil erreicht ist, daß das Brikett
nicht in einer Kapsel eingeschlossen zu sein braucht.
-
Es hat sich- gezeigt, daß zusammengepreßtes 'Zündpulver, nachstehend
als Zündmasse bezeichnet, sich mittels eines Zündholzes anzünden läßt, wenn die
Klippe desselben während des Verbrennens des Satzes in unmittelbare Berührung mit
der Zündmasse gelangt und der Satz des Zündholzes in geeigneter Weise zusammengesetzt
ist. Es hat sich ferner gezeigt, daß mit dem gleichen Satz versehene Zündhölzer
die aluminothermische Brikettmasse direkt anzünden können, wenn die Zündholzkuppe
während des Verbrennens des Satzes hart gegen die Oberfläche der Brikettmasse gepreßt
und die Satzmenge genügend groß ist.
-
Zündhölzer mit genügender Zündkraft für die beschriebene Verwendung
sind bekannt; die Hauptbestandteile des Satzes sind Aluminium und Kaliumchlorat.
-
Der vorliegenden Erfindung gemäß ist das mit einer Öffnung oder einer
Grube für die Anbringung des Zündmittels versehene, aus fest zusammengepreßter Thermitmasse
bestehende Brikett mit dazugehörigem Zündholz dadurch gekennzeichnet, daß die Grube
des Briketts und der Satz des Zündholzes so bemessen sind, daß der Satz bei der
Einführung des Zündholzes in die Grube dicht an die Grubenwände anliegt, gegebenenfalls
von ihnen festgeklemmt wird. Bei dem Brikett gemäß der Erfindung ist ferner im Gegensatz
zu den bekannten Heizbriketten der oben beschriebenen Art in der Grube kein loses
Zündpulver o. dgl. angebracht.
-
Erfindungsgemäß kann das Heizbrikett also ausschließlich aus einer
aluminothermischen Mischung bestehen, und in diesem Fall ist es zweckmäßig, jedoch
nicht notwendig, die Satzkuppe des Zündholzes so zu gestalten, daß der Teil derselben,
der in die Grube des Briketts eingeführt werden soll, von einem besonders entzündlichen
Satz einer an sich bekannten Zusammensetzung, beispielsweise Aluminium und Kaliumchlorat
enthaltend, umgeben ist oder teilweise aus einem solchen besteht. Erfindungsgemäß
kann die Grube des Briketts mit einer in die übrige Brikettmasse eingepreßten festen
Zündmasse ausgefüttert sein.
-
Die ` Zeichnung veranschaulicht verschiedene Ausführungsformen eines
Briketts mit dazugehörigem Zündholz gemäß der Erfindung. Es zeigen Abb. i ein Heizbrikett
und ein Zündholz im Schnitt, Abb.2 und 3 geänderte Ausführungsbeispiele desselben,
Abb.4 ein besonderes Ausführungsbeispiel eines Heizbriketts im Schnitt.
-
i ist die Brikettmasse und 3 ein in der Zündgrube des Briketts zündbereites
Zündholz.
-
In Abb. i ist die Zündgrube mit einer eingepreßten Zündmasse 2 ausgefüttert,
so daß eine enge Zündgrube entsteht, worin das Zündholz mit dem Satz zum Anzünden
durch ein weiteres Zündholz der gleichen Art bereits eingeführt ist.
-
In Abb.2 ist die Zündgrube in entsprechender Weise mit einer eingepreßten
Zündmasse ausgefüttert; die Zündgrube ist hier aber offener, und das Zündholz besitzt
zwei Sätze 6 und 5. Der Satz 6 ist auf gewöhnlichen Streichflächen streichbar und
brennt, wenn er an dem der Zündholzkuppe abgewandten Ende gestrichen wird, so langsam,
daß Zeit genug bleibt, um die Zündholzkuppe in der Zündgrube des Briketts anzubringen,
bevor das Feuer den Satz 5 erreicht, der schnell brennt und große Zündkraft besitzt,
so. daß er die eingepreßte Zündmasse 2 anzuzünden vermag. Es ist nicht erforderlich,
daß die Zündholzkuppe_ in der Zündgrube geklemmt wird.
-
Abb.3 zeigt im Schnitt ein Heizbrikett ohne Zündmasse. Die Zündgrube
ist konisch und so eng, daß ein Zündholz der unter Abb.2 beschriebenen Art in der
Öffnung festgeklemmt werden kann.
-
Das durch die Erfindung ermöglichte zuverlässige Anzünden des Briketts
wird nicht nur durch die innige Berührung zwischen Zündholzsatz und dem fest zusammengepreßten
Brikett bzw. der Zündmasse gewährleistet, sondern auch durch den Umstand, daß der
Zündholzsatz den unteren Teil der Brikettgrube absperrt (s. Abb.3), so daß hier
ein geschlossener Raum entsteht, in welchem die bei der Verbrennung des Satzes entstehenden
Temperatur- und Druckverhältnisse von besonderer Bedeutung werden, wodurch die Zündungsübertragung
erheblich erleichtert wird.
-
Heizbrikette der erwähnten Art werden während des Gebrauchs des öfteren
in einer im Lötkolben, im Kochgerät usw. vorgesehenen besonderen Vertiefung angebracht,
und da Boden und Seiten dieser Vertiefung gewöhnlich mit scharfen Kanten aneinanderstoßen,
wird die bei der Verbrennung des Briketts. entstehende Schlacke, die in der starken
Hitze flüssig gewesen ist, geneigt sein, in der Vertiefung festzuklemmen, so daß
sie sich nur schwer entfernen läßt. Dieser Zustand kann sich noch verschlimmern,
wenn die Seitenwände der Vertiefung im Laufe der Zeit etwas unterschnitten worden
sind, weil das Metall von der brennenden Thermitmasse
angegriffen
wird. Bei den bisher bekannten Briketten wird dieser Nachteil einigermaßen durch
die Eisenblechkapsel, in welche die Brikettmasse eingepreßt ist, behoben, indem
der untere Teil diesdr Kapsel teilweise bewahrt bleibt und das Ausbreiten der geschmolzenen
Schlacke verhindert.
-
Um bei den erfindungsgemäßen Briketten, die nicht in eine Blechkapsel
eingepreßt sind, eine entsprechende Wirkung zu erreichen, kann das Brikett gemäß
der Erfindung mit einer ringförmigen Kappe versehen sein, die das Brikett längs
seiner unteren Kante umgibt -und seine Seitenfläche und Bodenfläche teilweise abdeckt
(s. Beispiel Abb. 4), wo bei der Herstellung des Briketts die Brikettmasse i mit
einer um sie herumlaufenden ringförmigen Kappe 7 vereinigt ist. Diese Kappe kann
aus Eisenblech, Asbest oder einem sonstigen unverbrennbaren Material bestehen; es
wurde jedoch gefunden, daß auch Papier, Faserstoff oder ähnliche Stoffe, die verkohlen
können, verwendbar sind, indem sie durch ihre Verkohlung während des Verbrennens
des Briketts einen genügend wirksamen Schutnüall bilden, um das seitliche Ausfließen
der Schlacke zu verhindern.
-
Es mag aus Herstellungsgründen zweckmäßig sein, die Kappe die ganze
Bodenfläche des Briketts abdecken zu lassen, und die Herstellungskosten werden sich
dennoch wesentlich niedriger stellen als bei der Veiwendung einer geschlossenen
Blechkapsel.