DE1478008C - Zundkette fur Hohlladungen an Geschos sen oder Gefechtskopfen - Google Patents
Zundkette fur Hohlladungen an Geschos sen oder GefechtskopfenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zündkette für Hohlladungen an Geschossen oder Gefechtsköpfen mit
einer axial angeordneten, kegelförmigen inerten Einlage, deren Basisfläche der Hauptladung zugewendet
ist, und mit einem Zündblock zwischen Hauptladung und Zünder versehen ist.
Für Geschosse oder Gefechtsköpfe werden in zunehmendem Maße höhere Leistungen verlangt, beispielsweise,
wenn es um die Bekämpfung und Zerstörung von gemischten Panzerungen geht, die der
Wirkung der von den Hohlladungen entwickelten Strahlen entgegengesetzt werden. Die Wirksamkeit
des Strahls hängt sehr wesentlich davon ab, ob es gelingt, beim Zünden der Hauptladung einen kontinuierlichen
Strahl zu bilden. Hierzu ist erforderlich, daß die Teilchen der Auskleidung oder Hohlraumverkleidung,
die die Hauptladung abdeckt, in bestimmter Reihenfolge der Einwirkung der Explosionswellen ausgesetzt werden.
Es ist bekannt, die Strahlausbildung dadurch zu beeinflussen, daß die Explosionswellen des Zündblocks
oder der Zündladung, die gewöhnlich zwischen dem Zünder als Anfang der pyrotechnischen Kette und
der Hauptladung angeordnet sind, Ringwellen sind, damit diese den Mantel der Auskleidung bis zu deren
Spitze hin schrittweise zunehmend über dessen Länge angreifen.
Bei einer bekannten Sprenggranate mit einer Zündkette der eingangs genannten Art ist die kegelförmige
inerte Einlage als Prallplatte zwischen der Hauptladung und der Zündladung bzw. dem Zündblock
vorgesehen, wobei sich die kegelförmige inerte Einlage ringsum im Bereich ihrer Basisfläche mit ihrem
äußeren Rand derart an der Hülle der Granate abstützt, daß der Zündblock völlig vor der Berührung
mit der Hauptladung getrennt wird. Diese Ausbildung soll dem Zweck dienen, die Sprengwirkung der Ladung
zu erhöhen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß eine Prallplatte dieser Art und die damit in Verbindung
stehende Anordnung der Zündkette einer symmetrischen Ausbildung von Ringwellen mit einer gleichmäßig
ausgerichteten Front der Explosionswellen entgegensteht, so daß eine kontinuierliche Strahlausbildung
nicht mit der erforderlichen Sicherheit gewährleistet ist.
Außerdem sind zwei Sprengkörper bzw. Sprengladungen mit Hohlladungen bekanntgeworden, bei
denen eine axial angeordnete mittlere Abschirmung zwischen Zündblock und Hauptladung, jedoch in letztere
eingebettet, angeordnet ist.
Bei einer der bekannten Sprengladungen handelt es sich bei dieser mittleren Abschirmung um einen
Einlagekörper aus einem Gemisch feinpulverisierten hochexplosiven Material, z. B. Cyclonit, und einem
feinpulverisierten inerten Streckungsmittel, beispielsweise gebranntem Gips. Der Einlagekörper ist in eine
Bohrung innerhalb der Hauptladung untergebracht und wird hinten durch eine Basisladung und vorn
durch einen mittleren Hauptladungssatz begrenzt. Auf diese Weise befindet sich die Abschirmung im
Abstand von dem Zündblock, der sich hinten an die Basisladung anschließt. Der Einlagekörper soll eine
schwache Mitteldetonationsfront aufrechterhalten, die dazu bestimmt ist, mit einer starken Ringdetonationsfront
zu verschmelzen, die sich rings um den Einlagekörper im Bereich der Hauptladung bildet. Diese Anordnung,
die infolge der Lage des Einlagekörpers fertigungstechnisch aufwendig ist, kann nicht zur Ausbildung
eines kontinuierlichen gleichmäßigen Strahls
■ führen, da der Einlagekörper infolge seiner Einbettung
innerhalb des dreiteiligen Ladungssatzes die Bildung der entstehenden Ringwellen nicht nachhaltig
beeinflussen kann, zumal auch Störeinflüsse von dem gezündeten Einlagekörper selbst ausgehen, verstärkt
durch Randwellen aus der Umgebung des Einlagekörpers. Vor allem kann mit dieser bekannten
Sprengladung nicht erreicht werden, daß die vorderste Stoßwelle von ausreichender Intensität ist, die
eine der Voraussetzungen zur Ausbildung einer stabilen Detonation ist.
Eine ähnliche Beurteilung trifft auf den anderen bekannten Sprengkörper mit eingebetteter mittlerer
Abschirmung zu, wobei die Abschirmung aus einem im Querschnitt kegelförmig inerten Körper besteht,
beispielsweise aus miteinander verklebten oder verfilzten anorganischen Fasern, wie Glas- oder Quarzfasern.
Auch hier lassen die in der Einbettung nach der Zündung entstehenden Stoßwellen nicht die Ausu
bildung einer einheitlichen vorderen Ringwelle zu, so daß weder mit einer ausreichenden Intensität der vordersten
Welle gerechnet werden kann noch mit einem die Auskleidung längs ihres Mantels schrittweise bis
zur Spitze erfassenden Angriff. Die Ursache hierfür dürfte vielschichtig sein. Vor allem fehlt es an einer
geeigneten Führung der Stoßwellen während ihrer Bildung in der Einbettung sowie an einem geordneten
Übertritt der Stoßwellen, vor allem der vordersten Stoßwelle, in den eigentlichen Bereich der Hauptladung.
Es besteht daher die Aufgabe, eine Zündkette der eingangs genannten Art zu schaffen, die zur Ausbildung
eines kontinuierlichen, gleichmäßigen Strahls mit hoher Wirkung, insbesondere gegenüber Panzerungen,
führt, und zwar ohne fertigungstechnischen Mehraufwand. Angestrebt ist eine streng symmetrische
Form der erzeugten Ringwellen mit einer einheitlichen und zweckmäßigen Richtung der Stoßwellenfront,
um einen die Auskleidung längs ihres Mantels schrittweise bis zur Spitze erfassenden Angriff sowie
eine ausreichende Intensität der vordersten Welle zu erreichen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Zündblock zwischen der inerten Einlage und einem inerten
Block eingebaut ist, dessen dem Zündblock zugewendete Fläche parallel zur Kegelfläche der inerten Einlage
verläuft.
Der Zündblock befindet sich zwischen zwei inerten Bauteilen, nämlich zwischen der an sich bekannten
inerten Einlage und einem inerten Block. Dadurch, daß die einander zugewendeten Mantelflächen, nämlich
die Mantelfläche der kegelförmigen inerten Einlage und die Innenfläche des inerten Blocks, parallel
zueinander verlaufen und den Zündblock zwischen sich aufnehmen, wird eine exakte Steuerung der im
Zündblock entwickelten und diesen durchlaufenden Explosionswellen erreicht. Es bildet sich infolgedessen
am Ausgang des Zündblocks eine symmetrische, gleichmäßige Stoßwellenfront, die nun auf den hinteren
Bereich der Hauptladung auftrifft und diese ringsum gleichmäßig erfaßt, während die die inerten Körper
durchdringenden Stoßwellen durch diese Hindernisse gleichmäßig gehemmt werden, so daß ihre Front gegenüber
den den Zündblock durchlaufenden Wellen geringfügig zurückbleibt, wie es zur Ausbildung von
Ringwellen erforderlich ist.
Vorzugsweise liegen die an die Hauptladung an-
grenzende Zündfläche des kegelstumpfringförmigen Zündblocks und die hintere Begrenzungsfläche der
•Hauptladung in einer Querschnittsebene der Hohlladung. Dadurch erhält die vorderste Welle, die vom
Zündblock in die Hauptladung übertritt, eine ausreichende Intensität zur Erzielung einer stabilen Detonation.
Hierfür ist es wichtig, daß die einander berührenden Flächen der Hauptladung und des Zündblocks
einen ausreichend großen Wert erhalten.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß ein flaches Zwischenrelais mit gegenüber
seinem Durchmesser kleiner Dicke zwischen dem den Anfang der Zündkette bildenden Zünder und dem
kegelstumpfringförmigen Zündblock eingesetzt ist. Der Durchmesser des flachen Zwischenrelais soll
dabei gleich oder etwas größer als der kleinste äußere Durchmesser des kegelstumpfringförmigen Zündblocks
sein. Außerdem ist es zweckmäßig, wenn die hintere Begrenzungsfläche des kegelstumpfringförmigen
Zündblocks mit der vorderen Begrenzungsfläche des Zwischenrelais in eine Querschnittsebene der
Hohlladung fällt.
Auf Grund des erfindungsgemäßen Aufbaus, nachdem das Zwischenrelais, der inerte Block, der Zündblock,
die inerte Einlage und die Hauptladung mit der Auskleidung sich übereinander befinden, ist eine einfache
Fertigung der erfindungsgemäßen Zündkette erreichbar und läßt sich noch dadurch verbessern,
daß das aus zwei Teilen bestehende Geschoß im Bereich des inerten Blocks geteilt ist.
Der inerte Block und die inerte Einlage bestehen zweckmäßigerweise aus Kunststoff, vorzugsweise
einem Elastomer. Im übrigen lassen sich auch andere inerte Materialien zur Herstellung des inerten Blocks
und der inerten Einlage verwenden, solange damit eine geringe Übertragungsgeschwindigkeit der Explosionswellen
gewährleistet ist.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die Zeichnung
näher erläutert. In der Zeichnung ist eine Hohlladung im Längsschnitt dargestellt.
Die Hohlladung weist eine äußere Hülse 1, eine in dieser untergebrachte Hauptladung 3 auf, die mit
einer Auskleidung 2 abgedeckt ist. Die Hohlladung ist hinten durch einen Sockel 4 abgeschlossen, der an
seiner rückwärtigen Seite einen Zünder 5 trägt. Das Zündhütchen des Zünders 5, das mit 6 gekennzeichnet
ist, bildet den Anfang der pyrotechnischen Zündkette zur Zündung der Hauptladung.
Ein kegelstumpfförmiger Zündblock 7 befindet sich in koaxialer Anordnung in einer Scheibe aus inertem
Material, die aus einer kegelförmigen inerten Einlage 9 und einem den Zündblock 7 umgebenden inerten
Blocks besteht. Infolge dieser Anordnung verläuft die dem Zündblock zugewendete Fläche des
Blocks 8 parallel zur Kegelfläche der inerten Einlage 9. Auf diese Weise befindet sich der Zündblock 7
mit in inertem Material eingebetteten Mantelflächen in einer unmittelbar an die Hauptladung 3 angrenzenden
Zündeinrichtung, die eine abgeschlossene Zylinderform aufweist.
Die pyrotechnische Verbindung zwischen dem Zünder 5 und dem Zündblock 7 wird durch ein Zwischenrelais
10 hergestellt, das eine abgeflachte Form aufweist sowie einen Durchmesser d, der gegenüber
der Dicke e des Zwischenrelais verhältnismäßig groß ist. Der Durchmesser d des Zwischenrelais 10 ist
gleich oder wenig größer als der kleinste äußere Durchmesser d' des ringförmigen, kegelstumpfringförmigen
Zündblocks 7. Auf diese Weise ist ein kontinuierlicher Übergang der Stoßwellen vom Zündhütchen 6
zu dem Zündblock 7 gewährleistet. Es ist wichtig, daß der größte äußere Durchmesser D' des kegelstumpfringförmigen
Zündblocks 7 möglichst groß ist und sich dem Durchmesser D der Hauptladung 3 an deren
hintere Begrenzungsfläche weitgehend annähert. Diese Anordnung der kegelstumpfringförmigen
ίο inerten Einlage innerhalb der Zündkette führt zur
Bildung von Ringwellen mit dem Durchmesser T, weil sich die Wellenbereiche/, /', /" schneller quer
durch das Zwischenrelais 10 und den Zündblock 7 fortpflanzen als die in der Mitte liegende Axialwelle
Ss'i die während ihres Durchgangs durch das inerte
Material des kegelförmigen Einsatzes 9 verlangsamt wird.
Die Hauptladung 3 endet hinten in einer Querschnitts-Ebene P, die senkrecht zur Längsachse X-X'
des Geschosses liegt und in die die vordere Begrenzungsfläche des Zündblocks 7 fällt. Außerdem fallen
die hintere Begrenzungsfläche des Zündblocks 7 und die vordere Begrenzungsfläche des Zwischenrelais 10
in eine zur Längsachse X-X' senkrechte Querschmtts-Ebene P', wobei das Zwischenrelais 10 von einer
Hülle 10' getragen wird.
Die hintere Begrenzungsfläche eines Ansatzes am Zwischenrelais 10 und die vordere Begrenzungsfläche
des Zündhütchens 6 des Zünders fallen dagegen in die zur Längsachse X-X' senkrechte Ebene P". Diese
beiden Begrenzungsflächen P' und P" sind einander . eng benachbart.
In dieser Weise ergibt sich ein einfacher Aufbau der pyrotechnischen Zündkette durch aneinander anschließende
innerhalb vorderen und hinteren begrenzenden Querschnittsflächen P bis P" angeordnete
Bauteile, nämlich des Zündhütchens 6, des Zwischenrelais 10 und des Zündblocks 7 hinter der Hauptladung
3.
Für Montagezwecke ist es vorteilhaft, wenn die Hülle 1 des Geschosses im Bereich des inerten
Blocks 8 in zwei Teile geteilt ist, die beispielsweise, wie dargestellt, durch eine Schraubenverbindung, miteinander
verbunden sind. Auf diese Weise lassen sich in dem Sockel 4 zunächst das Zwischenrelais 10,
der inerte Block 8, der Zündblock 7 und die inerte Einlage 9 anordnen, auf die der obere Hüllenteil mit
der Hauptladung 3 durch die Gewindeverbindung aufgeschraubt wird.
Der Zündblock 7 kann aus Tetryl, das inerte Material
aus einem Kunststoff, beispielsweise aus einem Elastomer oder einem sonstigen inerten Material bestehen,
das eine geringe Übertragungsgeschwindigkeit der Stoßwelle gewährleistet, während die Hauptladung
aus einem Hexogen-Tolit-Gemisch im Verhältnis 60 : 40 bestehen kann.
Claims (7)
1. Zündkette für Hohlladungen an Geschossen oder GefechtskÖDfen mit einer axial angeordneten,
kegelförmigen inerten Einlage, deren Basisfläche der Hauptladung zugewendet ist, und mir
einem Zündblock zwischen Hauptladung unc Zünder versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zündblock (7) zwischen de:' inerten Einlage (9) und einem inerten Block (8)
eingebaut ist, dessen dem Zündblock (7) zu-
gewendete Fläche parallel zur Kegelfläche der inerten Einlage (9) verläuft.
2. Zündkette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Hauptladung (3) angrenzende
Zündfläche des kegelstumpfringförmigen Zündblocks (7) und die hintere Begrenzungsfläche der Hauptladung (3) in einer Querschnittsebene (F) der Hohlladung liegen.
3. Zündkette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein flaches Zwischenrelais
(10) mit gegenüber seinem Durchmesser (d) kleiner Dicke (e) zwischen dem den Anfang
der Zündkette bildenden Zünder (5) und dem kegelstumpfringförmigen Zündblock (7) eingesetzt
ist.
4. Zündkette nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser (d) des flachen Zwischenrelais gleich oder etwas größer als der
kleinste äußere Durchmesser (d') des kegelstumpfringförmigen Zündblockes (7) ist.
5. Zündkette nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die hintere Begrenzungsfläche des kegelstumpfringförmigen Zündblocks (7) mit der
vorderen Begrenzungsfläche des Zwischenrelais (10) in eine Querschnittsebene (P') der Hohlladung
fällt.
6. Zündkette nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die aus zwei Teilen bestehende Hülse (1) des Geschosses im Bereich des inerten
Blocks (8) geteilt ist.
7. Zündkette nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der inerte Block (8) und die inerte Einlage (9) aus Kunststoff, vorzugsweise einem
Elastomer, gefertigt sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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