DE723326C - Elektrischer Schalter fuer hohe Stromstaerken mit UEberstromausloesung - Google Patents

Description

Elektrische Hochleistungsschalter mit Überstromauslösung sind an sich in zahlreichen Ausführungsformen bekannt. Mit der Erfindung soll jedoch ein elektrisch wie mechanisch auch rauheren Betriebsbedingungen, wie sie z. B. in Bergwerken und Fabriken vorliegen, entsprechender Schalter großer Leistung und geringen Raumbedarfs geschaffen werden. Der Schalter soll unter Umständen auch in explosionsgefährdeten Räumen Verwendung finden können. Die eigentliche Leistungsunterbrechung findet in bekannter Weise in geschlossenen Schaltkammern statt, die im Dauerbetrieb durch einen Parallelschluß entlastet werden. Beide Schaltstellen sind auf eine gemeinsame Isolierstoffgrundplatte aufgebaut.

Wenn die Isolierstoffgrundplatte den hohen vom Gewicht der Schalteinrichtungen und der Schaltarbeit bedingten Beanspruchungen gewachsen sein soll, muß sie sehr starkwandig ausgeführt werden. Die Kosten des hohen Isolierstoffverbräuchs stehen aber der Forderung nach einem billigen Schalter entgegen.

Die Erfindung behebt diese Nachteile in einfacher Weise. Hierzu sind die den Parallelschluß bildenden, Stromschienen in der Grundplatte aus Isolierstoff derart versenkt angeordnet, daß sie die Grundplatte versteifen. Da die Stromschienen verhältnismäßig kräftig bemessen sind, genügen sie völlig zur Abstützung der Grundplatte, die dann entsprechend schwach bemessen werden darf.

Zweckmäßig weist bei Verwendung des Schalters für Drehstrom die Grundplatte aus Isolierstoff drei Kammern für die Leistungsunterbrechung auf, die durch eine etwa in der Mitte liegende schmale Querwand von den übrigen Schalterteilen getrennt sind. In die beiden Längsteile der Grundplatte werden die Stromschienen der einzelnen Phasen versenkt eingelegt und so Kriechströme zwischen den Schienen, wie sie z. B. durch Staubanlagerung eintreten können, mit Sicherheit vermieden. Die Querwand in der Mitte wird in sinnvoller Weise zur Anordnung eines Parallelschalters benutzt, der die beiden Schienenstücke überbrückt. Leistungs- und Parallelschalter sind über ein gemeinsames Momentschaltwerk gekuppelt, wobei die Parallelschalter, wie es bei Doppelunterbrechung an sich üblich ist, zuerst öffnen.

In der Zeichnung ist in den Abb. 1 und 2 ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in Front- (Abb. 1) und Seitenansicht, zum Teil im Schnitt (Abb. 2) dargestellt.

Von den einzelnen Teilen werden im folgenden nur die für die Erfindung wesentlichen Einrichtungen erwähnt.

Der mehrphasige Schalter nach Abb. ι hat eine Grundplatte io aus Isolierpreßstoff mit zwei Seitenwänden 11 und einer Mehrzahl von Zwischenwänden 12, 13 und 14, die so angeordnet sind, daß sie in der Längsrichtung der Grundplatte eine Anzahl von Kammern to für die Aufnahme der Kontaktteile bilden. Die Zwischenwände 12 erstrecken sich von dem oberen Ende des Schalters bis in die Nähe von Lagerböcken 15. Die Zwischenwände 13 dagegen verlaufen von diesen Lagern 15 bis in die Nähe der gemeinsamen Auslösevorrichtung 16, während sich die Zwischenwände 14 von dieser bis zum unteren Ende des Schalters erstrecken. Man erkennt, daß die Auslösevorrichtung 16 eine Zwischengrundplatte 17 mit zwei Wänden 18 aufweist, die in der Verlängerung der Zwischenwände 13 und 14 liegen. In der Mitte ist die Grundplatte 10 durch eine Querwand 19 unterteilt, die mit der Grundplatte 10 aus einem Stück besteht.

Jede Unterbrechungsstelle ist mit Anschlußstücken 20 und 21 versehen. Zwischen dem Anschlußstück 20 und der Querwand 19 liegen die Stromschienen 22 mit entsprechender Befestigung. Von der anderen Seite der Querwand 19 erstreckt sich jeweils eine weitere, in die Grundplatte 10 eingelegte Stromschiene 25 bis zum Auslöseorgan 16. Die an der Querwand 19 liegenden Enden der leitenden Schienen 22 und 25 tragen Kontaktstücke, die mit Kontaktstücken an der beweglichen Kontaktbrücke (Parallelschalter) 32 zusammenarbeiten. Die Kontaktbrücke wird durch Arme eines U-förmigen Trägers 33 gehalten, der einen Teil des Kniehebels 34 bildet.

Zur ungefährlichen Unterbrechung großer Ströme mittels des Auslösehebels 74 hat jede Phase eine Lichtbogenlöscheinrichtung, die oberhalb der Kontaktbrücke 32 liegt und in bekannter Weise aus geschlossenen Schaltkammern 41 besteht, die in passender Weise von den Schienen 22 getragen werden. Die endgültige Stromunterbrechung findet in diesen Schaltkammern 41 statt. Zwischen dem vom Auslöseorgan 74 betätigten Kniehebel 34 und den Leistungskontakten ist deshalb eine Leerlaufkupplung 65-67 vorgesehen, welche die Öffnung der Leistungsschaltstellen erst nach dem Öffnen der Parallelschalter 32 freigibt. Die drei Phasen des Schalters werden durch eine gemeinsame Welle betätigt.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   ι. Elektrischer Schalter für hohe Stromstärken mit Überstromauslösung und mit einer besonderen Schaltkammer zur Lichtbogenlöschung, die beim Dauerbetrieb durch einen Parallelschluß entlastet wird •und mit dem Parallelschluß auf eine Isolierstoffgrundplatte aufgebaut ist, dadurch gekennzeichnet, daß die den Parallelschluß bildenden Stromschienen in der Grundplatte (10) aus Isolierstoff derart versenkt angeordnet sind, daß sie diese versteifen.
2. 2. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1 für Drehstrom, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Teil der Isolierstoffgrundplatte (10) drei Kammern (41) für die Leistungsunterbrechung aufweist, die von den übrigen Schalterteilen durch eine etwa in der Mitte der Grundplatte liegende schmale Querwand (19) getrennt sind, und daß in die beiden Längsteile der Grundplatte zwei mit ihr durch Verschraubung verbundene Flachschienenstücke (22, 25) eingelegt sind, die an ihren an der Querwand (19) einander zugekehrten Enden durch den Parallelschalter (32, 33) überbrückt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen