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Schaltung für elektrische Weichenantriebe mit elektrischer Verriegelung
Zur Einsparung von Kabeladern ist mau: in letzter Zeit dazu übergegangen, Schaltungen
für .elektrische Weichenantriebe mit elektrischer Verriegelung zu verwenden, bei
denen: die Weichenstellung und Welchenriegelung über die gleichen Kabeladern erfolgt.
So sind z. B. Schaltungen bekannt, bei denen für diesen Zweck insgesamt nur fünf
Kabeladern erforderlich sind. Dies wurde ,dadurch ermöglicht, daß man den Strom
für den Weichenüberwachungsmagnefien bei geriegelter Weiche über einen Kontakt des
Riegelmagneten führte. Eine derartige Schaltung läßt sich jedoch in bereits vorhandenen
Anlagen nicht verwenden., weil hier für jede Weiche nur zwei Stell- und überwachungsadern,
also insgesamt nur vier Adern zur Verfügung ,stehen. Die fünfte Ader ist in diesen
Anlagen als Gruppenader geführt und dient als Rückleitung für den Motorstellstrom
ganzer Weichengruppen. Um auch hierbei besondere Kabel für die Riegelung zu vermeiden;
hat man vorgeschlagen, den Überwachungsstrom bei geriegelter Weiche nicht nur über
den Weichenüberwachungsmagneten und den lüegelüberwachungsmägneten, ,sondern auch
noch über den Entriegelmagneten und einen. Kontakt des Riegelmagneten zu führen.
Auf diese Weise ist man in der Lage,- mit den vier .isoli:erter@ Leitungen für Weichen-
und Riegelüberwachung auszukommen. Hierbei hat man jedoch den Mangel, daß der Überwachungsstrom
über die Entriegelmagnete führt. Zwar kann dieser seinen Anker nicht anziehen, da
der Strom infolge der vorgeschalteten Überwachung.smagnete zu gering ist, aber ein,
etwaiger Erdschluß an einer der Leitungen, der die üb.erwachungsnagnete kurzschließt,
würde die --Entriegelung herbeiführen. Dies sowohl wie eine Fremdstrombeeinflussung
kann man zwar durch Einschaltung von Sp:errzellen vermeiden, jedoch kann deren einwandfreie
Wirkungsweise betriebsmäßig nicht überprüft werden.
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Die Erfindung bezweckt, die Schaltung so zu -treffen, daß der Weichenüberwächungs-@strom
nicht überdenEntriegelmagnetenführt.
Dies wird gemäß der Erfindung
dadurch erzielt, daß man zwei parallele Stromkreise vorsieht, von denen der eine
über den Weichenüberwachungsmagneten, der andere über den Riegelüberwachungsmagnetien
führt und wobei der Kontakt des VerrIegelungsmagneten nur in dem Stromkreis des
Riegelüberwachungsmagneten angeordnet wird. Hierbei ergibt sich noch der weitere
Vorteil, daß bei der Entriegelung nur der Riegelüberwachungsmagnet abfällt, dagegen
nicht der Weichenüberwachungsmagnet. Dies ist deshalb vorteilhaft, weil es möglich
ist, daß eine Weiche für die eine Fahrstraße verriegelt war und noch für eine andere
Fahrstraße z. B. als Schutzeiche verschlossen, aber nicht verriegelt war. Es ist
daher zweckmäßig, bei der Entriegelungsw eiche den Weichenüberwachungsmagneten nicht
zum Abfallen zu bringen, da er das Signal für die zweite Fahrstraße vorzeitig auf
Halt legen würde. Zweckmäßig ist es ferner, den Kurzschluß der Überwachungssicherung
bei der Entriegelung dadurch zu verhindern, daß ein Magnet vorgesehen wird, der
nach erfolg ter Riegelung über einen Riegelkontakt und über die nicht zur Weichenüberwachung
benutzte Leitung angeschaltet wird und der bei der Entriegelung bis zur Umsteuerung
des Riegelkontaktes erregt bleibt.
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Ein Ausführungsbeispiel -der Erfindung ist in den Fig. i und 2 dargestellt.
In Fig. i ist die Grundstellung für die nicht geriegelte Weiche dargestellt und
in Fig.2 die überwachungsschaltung in der verriegelten Stellung. In den Figuren
sind die Leitungen, durch die die Einrichtungen im Stellwerk und die Einrichtungen
an der Weiche verbunden sind, mit 1, 2, 3 und q. bezeichnet. Die Stellstromsicherung
ist mit 7 und die Überwachungsstromsicherung mit 8 bezeichnet. Die Kontakte io und
i i werden durch den Weichenhebel und die Kontakte 2o bis 22 durch den bekannten
Springschalter ;gesteuert. Die Kontakte 3o bis 33 sitzen am Fahrstraßen- oder Riegelhebel.
Der Weichenüber-,vachungsmagnet, ,durch den der Kontakt 41 gesteuert wird, ist mit
40 und der Riegelmagnet, mit dem der Kontakt 51 verbunden ist, mit 5o bezeichnet.
Die Kontakte 61 und 62 werden durch den Hlfsmagnetschalter 6o gesteuert. Der Weichenantriebsmotor
ist mit 70, die beiden Ankerwicklungen mit 71, 72 und die vom Motor gesteuerten
Kontakte mit 73 bis 77 bezeichnet. Die Verriegelung der Weiche erfolgt durch
den Verriegelungsmagneten go und die Entriegelung durch den Entriegelungsmagneten
8o. Die Kontakte gi, 92 werden durch die Riegelmagnete gesteuert. In F%. i fließt
Überwachungsstrom auf dem stark ausgezogenen Wege. Der Weichenüberwachungsmagnet
¢o ist erregt und zeigt die Ordnungstellung der nicht geriegelten Weiche an. Soll
die Weiche geriegelt werden, so werden durch Umlegen des Fahrstraßen- oder Riegelhebels
die Kontakte 3o bis 33 umgesteuert. Es fließt dann der Verriegelungsstrom auf dem
stark bzw. gestrichelt eingezeichneten Wege. Hierbei wird durch den Kontakt 30 der
Anschaltgtromkreis für den Ri gelüberwachungsmagnet 5o und durch den Kontakt 32
der Anschaltstromkreis für den Hilfsmagneten 6o vorbereitet. Der Kontakt 31 unterbricht
gleichzeitig die Erdverbindung der Leitung 2. Durch das Umsteuern der Kontakte 3o
bis 33 wird der Weichenüberwachungsstromkreis nicht beeinflußt.
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Nach Eintritt der Verriegelung werden die Kontakte 91 und 92 umgesteuert
(s. Fig. 2). Es erhält nun zunächst der Hilfsmagnet 6o Strom über die Leitung i,
Kontakt 77, Kontakt 92, Antriebsmotor 70, Motorwicklung 71, Kontakt 71 und Kontakt
32. Der erregte Hilfsmagnet 6o bildet sich über seinen Kontakt 61 seinen Haltestromkreis
und schließt durch seinen Kontakt 62 den Stromkreis des Riegelüberwachungsmagneten
5o, so daß dieser erregt wird und damit den Eintritt der Verriegelung anzeigt.
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Bei der Entriegelung werden durch Zurücklegen des Fahrstraßen- oder
Riegelhebels zunächst die Kontakte 3o bis 33 wieder in die in Fig. i dargestellte
Lage zurückgestellt. Hierbei unterbricht der Kontakt 30 den Stromkreis des
Riegelüberwachungsmagneten 50, so daß dieser abfällt und seinen Kontakt 51 in der
Entriegelungsleitung schließt. Ferner wird der Kontakt 32 im Anschaltstromkreis
des Hilfsmagneten 6o unterbrochen. Der Hilfsmagnet 6o bleibt jedoch zunächst über
die Kontakte q.1, 61 erregt und hält durch seinen Kontakt 62 die Erdverbindung der
Leitung 2 unterbrochen. Dies ist erforderlich, weil andernfalls nach dem Zurücklegen
des Riegel-oder Fahrstraßenhebels und Schließen des Kontaktes 31 ein Kurzschluß
der Sicherung 8 erfolgen würde. Nach dem Schließen des Kontaktes 51 des stromlosen
Riegelüberwa.chungsmagneten 5o fließt Entriegelungsstrom auf dem gestrichelten Wege.
Nach erfolgter Entriegelung nehmen die Kontakte g i und 92 wieder die in Fig. i
gezeigte. Stellung ein. Durch den Kontakt 92 wird also der Stromkreis des Hilfsmagneten
6o unterbrochen, ,so daß dieser abfällt und über den Kontakt 62 die Erdung der Leitung
2 herstellen kann. Gleichzeitig unterbricht der Hilfsmagnet 6o seinen Haltestromkreis
durch den Kontakt 61, so daß er erst nach einer erneuten Umstellung des Fahrstraßen-
oder Riegelhebels wieder anziehen kann.