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Schaltung für elektrische Gleisfreimeldeanlagen mit mehreren Isolierabschnitten
Im Hauptpatent ; 15 332 ist eine Schaltung für ,elektrische Gleisfreimeldeanlagen
unter Schutz gestellt, bei welcher die Gleisrelais durch einen Schrittschalter überwacht
werden. Die Erfindung bringt -eine weitere Verbesserung .einer derartigen Anordnung.
Sie besteht darin, daß durch entsprechende Ausgestaltung der Schaltung eine Fahrstraßenauflösung
vorgenommen werden kann, wenn der Dreharm des Schrittschalters leine bestimmte Anzahl
von Kontakten bestrichen hat. Hierbei können auch mehrere Teile einer Fahrstraße
nacheinander aufgelöst werden.
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Der Erfindungsgegenstand ist in den Figuren beispielsweise erläutert.
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Fig. i zeigt einen Gleisplan mit den Gleisen i bis 15 und den Kehr-
und Abstellgleisen Y und Z und den Signalen A bis G. Die Gleise sind
durch Isolierlaschen I in bekannter Weise unterteilt. Man sieht an Hand dieses Gleisplans,
daß die meisten Abschnitte in mehreren Richtungen befahren werden können. Wollte
nian hier zur Überwachung der Gleisrelais das bisherige Verfahren anwenden, so müßten
die meisten Gleisrelais nach mehreren Seeiben den Anstoß zum Wiederanziehlen des
Nachbarrelais, geben. Z. B. das Gleisrelais des Abschnitts q: müßte vier in abgefallener
Stellung geschlossene Kontakte haben, die ja nach. der in Frage kommenden Fahrt
den Anstoß zum Wiedieranziehen der Gleisrelais der Abschnitte 2, 3, 5 und Y geben.
Außerdem müßten noch in Reihe mit den Relaiskontakten FahrstraBenkontakte angeordnet
sein.
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Fig.2 zeigt ein Anwendungsbeispiel für die Fahrstraße i q.-1 o mit
dem Fahrstraßenhebelkont;akt B10. Es ist eine Teilauflösung nach Befahren der Weichei
angenommen. Ein Schrittschalter 6o streicht mit einem
Dreharm 6
i über die Kontakte ; o, ,- i usw. einer der Kontaktbänke. In den an diese Kontakte
angeschlossenen Leitungen liegen Gleisrelaiskontakte i i, 111, 31, 54
71, 9i,. i o i . An die zweite Kontaktbank 6 3 sind die Weichenhebelsperrmagiiete
angeschlossen. Beim Einstellen der Fahrstraße wurden die Weiclienhebelsperrmagnete
W, bis 1l'" der Weiche i, 3, 7 und 9 durch einen Fahrstraßenkontakt Bi", stromlos
gemacht. Die Weichenliebelsperrmagnete fallen ab und schalten sich durch ihren Sel:bstschlußkontakt
l=6'ii bis bL'" von der Stromzuführungsleitung ab. Kommt nun der Schrittschalter
auf den Kontakt 722, so wird durch die zweite Kontaktbank 63 dem Weichenhebelsperrmagneten
der Weiche i Strom zugeführt. Der W eichenhebelsperrmagnet lV1 zieht wieder an und
schließt seinen Selbstschlußkontakt W,1, so daß der Weichenhebelsperrmagnet angezogen
bleibt, wenn der Schrittschalter die Kontaktstufe ; 22 verlassen hat. Die Fahrstraße
kann in der Zwischenzeit auch zurückgenommen werden, so daß der Fahrstraßenkontakt
B10, wieder geschlossen «-orden ist. Über die Kontaktbank 6q. ist nach Freiwerden
der Weiche i, d. h. wenn der Schrittschalter auf dem Kontakt 7 24 steht,
das Hilfsrelais So zum Anziehen gebracht worden. Sollte die Fahrstraße an dem Teilauflösepunkt
noch nicht wieder zurückgenommen worden sein, so daß der Kontakt B"), noch unterbrochen
ist, so bleiben die von dem Schrittschalter zum Anziehen gebrachten Weiclienhebelsperrmagnete
trotzdem angezogen, da das Hilfsrelais So seine Kontakte So i und Sog geschlossen
hat. Der Kontakt Sog überbrückt den unterbrochenen Fahrstraß:enlzontaktBioi. Über
den Kontakt So i und den geschlossenen Kontakt B,02 hat sich das Hilfsrelais So
unmittelbar an Spannung gelegt. Der Schrittschalter bringt auf diese Weise einen
Weichenhebelsperrmagneten nach dem anderen wieder zum Anzug. Das Abfallen der Weichenhebelsperrmagnete
wird in der bekannten Weise bei der Auflösung der Fahrstraße überprüft. Man kann
auch das Abfallen der Weichenhebelsperrmagnete weiterhin dadurch überprüfen, daß
der in der Fahrrichtung gelegene erste Weichenhebelsperrmagnet nur anziehen kann,
wenn der nächstfolgende auch abgefallen ist. Diese Anordnung haben wir gestrichelt
in der Schaltung hei Fig. z dargestellt. Man kann das Hilfsrelais So auch über die
Kontaktbank 63 einschalten, z. B. durch den Kontakt 722. Der Vorteil der beschriebenen
Teilfahrstraßenauflösungen besteht darin, daß die Auflösung bei Durchfahrt des Zuges
abschnittsweise vorgenommen werden kann entsprechend dem Vorrücken des Zuges auf
der Fahrstraße. Derselbe Verschl.uß einer Teilfahrstraße kann auch angewendet werden,
wenn es sich um verschiedene Fahrstraßen, welche sich gegenseitig ausschließen,
handelt. Die Wirkungsweise ist dieselbe, wie oben beschrieben, nur d.aß der VerschIuß
bzw. die Freigabe der Weichenhebelsperrmagnete über Falirstraßenkontakte ausgewählt
werden muL). Ein Anordnungsbeispiel dieser Ausführung ist in Fig.3 dargestellt.
Über die Fahrstral:aenliebelkontakte B_ oder Blo erfolgt zunächst die Auswahl der
Fahrstraße und das Anlassen des Schrittschaltmagneten 6o, ebenso am Schluß der Schrittschaltbewegung
durch die KontakteB",i und BZi bzw. B11,, B.-. Durch den Selbstunterbrechungskontakt
(z. B. Blink,erkontakt) 62 wird das Zurückgehen des Schrittschalters in die Grundstellung
veranlaßt. Auf der zweiten Kontaktbank 63 wird die Auswahl der Fahrstraßen getroffen,
hierfür sind z: B. die KontakteB",Lind Bz" vorgesehen. Die Wirkungsweise dieser
Anordnung ist im übrigen dieselbe wie bei Fig. 2.
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Die unter Fig.-2 und 3 beschriebenen Anordnungen einer Teilauflösung
gelten alle für Fahrten bei festgelegter bzw. verschlossener Fährstraße. Werden
auf Bahnhöfen außer diesen unter einer festgelegten Fahrstraße liegenden Fahrten
auch noch Rangierfahrten ausgeführt, bei welchen die Weichenhebelsperre durch Befahren
des Weichenabschnittes ebenfalls wirksam sein muß, so ergibt sich die Anordnung,
die im Ausführungsbeispiel der Fig. q. dargestellt ist.
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Hier ist ein Hilfsrelais 9o angeordnet, «-elches mit seinen Kontakten
9o2 bis 9o5 die Selbstschlußkontakte der WeichenhebeIsperrmagn.ete überbrückt. Über
den Kontakt goi erhält das Hilfsrelais 9o unmittelbar Spannung. Finden nun irgendwelche
Rangierfahrten statt und die Kontakte der Gleisrelais haben unterbrochen, so ist
der Weichenhebelsperrmagnet so lange stromlos, als der betreffende Weichenabschnitt
besetzt ist. Die Wirkung des Selbstschlußkontaktes, z. B. 1V1, der Weichenhebelsperre
Wi, ist ausgeschaltet, da durch den Kontakt 9o2 des Hilfsrelais 9o der Selbstschlußkontakt
überbrückt ist. Wird bei dieser Schaltung eine Fahrstraße eingestellt, so wird beim
Einstellen der Fahrstraße durch Unterbrechen des Kontaktes Bioi auch das Hilfsrelais
9o stromlos. Hierdurch werden die Kontakte goi bis 905 unterbrochen, so daß
jetzt die Weichenhebelsperrmagnete nur anziehen können, wenn der Schrittschalter
auf der betreffenden Kontaktstufe angekommen ist. Am Ende der Fahrstraße wird das
Hilfsrelais 9o ebenfalls wieder zum Anziehen gebracht, so daß wieder ungestört Rangierfahrten
oder auch Signalfahrten stattfinden können.