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Vorrichtung zur Sicherung des Getreidedurchganges durch Kühlapparate
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Sicherung des Getreidedurchganges
durch Kühlapparate, die aus einem röhrenkesselartigen Gefäß bestehen, dessen Rohre
als Durchlaufelemente für das zu kühlende Getreide dienen, während das. Gefäß selbst
ein Kühlmittel, z. B. Ammoniak oder Sole, aufnimmt. Bei derartigen Einrichtungen
ist es erforderlich, den Zutritt frischer Luft zu den vom Getreide durchflossenen
Kühlelementen (Rohren) weitgehend auszuschließen, um die den Wärmeaustausch beeinträchtigende
Schnee- und Reifbildung an den Wandungen der Kühlelemente zu vermeiden.
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Um die Rohre immer vollständig gefüllt zu halten, hat man schon. im
Anschluß an die Auslaufstellen der Kühlrohre Einrichtungen, wie Schieber, gelochte
Platten und Drehkreuze, zur regelbaren Abführung des Getreides vorgesehen.
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Vielfach hat es. sich jedoch gezeigt, daß diese Einrichtungen nicht
genügen, sondern oberhalb der Getreidedurchlaufrohre Stauungen eintreten, was vornehmlich
darauf zurückzuführen ist, daß sich der Durchflußquerschnitt an dieser Stelle bedeutend
verringert. Diese Stauungen können. durch auf der Auslaufseite- vorgesehene Einrichtungen
nicht behoben werden. Der Getreidezufluß zu den Rohren wird daher teilweise oder
auch ganz unterbrochen, ;so daß diese leer laufen und Luft zu den Kühlflächen tritt,
die zu der unerwünschten Schnee- und Reifbildung führt.
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Erfindungsgemäß wird der ununterbrochene Zufluß des Getreides dadurch
gesichert, daß oberhalb der Getreidedurchlaufrohre ein horizontal hin und her bewegtes
weitmaschiges Schüttelsieb o. dgl. angeordnet wird, welches für eine ständige Auflockerung
des Getreides sorgt. Falls die Kühlung unter Vakuum vorgenommen wird, so werden
außer diesem Schüttelsieb auf der Einlauf- und auf der Auslaufstelle, wie an sich
bekannt, je eine Schleuse z. B. nach Art synchron gesteuerter luftdicht abschließender
Drehkreuze vorgesehen. In Verbindung mit diesen Einrichtungen läßt sich der Getreidedurchfluß
ferner dadurch verbessern, daß die auf der Auslaufseite vorgesehene Einrichtung
aus steuerbaren Klappen gebildet wird.
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Die Abbildungen stellen beispielsweise Vorrichtungen gemäß der Erfindung
dar.
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Abb. i zeigt einen Vertikalschnitt und teilweise Ansicht und Abb.
z einen Horizontalschnitt in der SchnittlinieA-A bei einer Apparatur gemäß der Erfindung,
die unteratmosphärischem Druck arbeitet.
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Der eigentliche Kühlapparat i besteht aus eineue röhrenkesselartigen,
mit wärmeisolierten Wandungen 3 versehenen Gefäß z, in das Rohre q., durch die das
Getreide läuft, eingebaut ;sind. Die Verbindungsstellen der Rohre q. mit dem Gefäß
2 sind mit 5 bezeichnet. Das
Gefäß 2 besitzt eine Zuführung 6 und
eine Abführung 7 für das Kältemittel, das die Rohre 4 umspült; das Gefäß 2 kann
entweder direkt als Verdampfer für das Kältemittel dienen, oder es kann auch mit
einer geeigneten Kühlflüssigkeit, z. B. Sole, beschickt werden.
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Mit dem Gefäß 2 ist eine trichterartige Zuführung 8 für das Getreide
bei 9 verflanscht. Diesen! trichterartigen Anschluß wird das Getreide z. B. aus
einem Silo zugeführt.
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Am unteren Ende des Gefäßes 2 ist eine Einrichtung vorgesehen, um
die Geschwindigkeit des durch die Rohre 4 nach abwärts laufenden Getreides zu regulieren.
Diese Einrichtung besteht aus jalousieartigen Klappen i r, die von einer Zug- bzw.
Schubstange 12 mit Hebelgriff ig gesteuert werden. Je mehr die jalousieartigen Klappen
i i durch Bewegung der Zug- bzw. Schubstange 12 nach rechts den feststehenden Platten
13 genähert werden, um @so mehr wird der Durchlaß für das Getreide gesperrt bzw.
zum Schluß sogar geschlossen, und je mehr die jalousieartigen Klappen durch Bewegen
der Zug- bzw. Schubstange nach links gehen, um so mehr wird die Einrichtung geöffnet,
und diese geht endlich in die Offenstellung über, bei der sich die jalousieartigen
Klappen i i unmittelbar an die feststehenden Platten 13 anlegen.
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Die jalousieartige Regulierungsvorrichtung ist bei 14 mit dem Gefäß
2 verschraubt.
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Die Zug- bzw. Schubstange 12 wird bei 15 in den zylinderartigen Teil
16 .geführt, der die Fortsetzung des Gefäßes 2 nach unten bildet. Der Zylinder
16 mündet unmittelbar in eine Förderschnecke 17, durch die das gekühlte Getreide
nach jedem beliebigen Ort abgeführt werden kann.
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Die Einrichtung zur Regulierung der Strömungsgeschwindigkeit ist nicht
unmittelbar an das Ende der Rohre .4 angeschlossen, sondern es ist dazwischen ein
freier Raum 18 gelassen, der dazu dient, um Stauungen. bei dem Abfluß des Getreides
zu vermeiden.
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Oberhalb der Rohre 4 ist ein Schüttelsieb 2o, dessen Siebmaschen groß
genug sind, um das Getreide durchfallen zu lassen, vorgesehen. Das Schüttelsieb
2o ist in der Zuführung 8 bei 21 geführt. Mit Hilfe des Exzenters 22 erhält das
Sieb eine horizontal hin und her gehende Bewegung. Die Blattfedern 23, die einerseits
an dem Sieb 2o und andererseits an den Stützen 2.1 und 25 befestigt sind, dienen
dazu, das Sieb zu tragen und gegenüber dem Exzenter 22 zu spannen. Die Stützen 24
und 25 sind ihrerseits an der Außenwand des Gefäßes 2 befestigt. An der Stätze 24
ist außer der Blattfeder 23 die Exzentereinrichtung 22 befestigt. Durch die horizontale
Bewegung dieses Schüttelsiebes werden die Stauungen, die gegebenenfalls auftreten
können, vor den Rohren .4 vermieden. so daß auch bei relativ sperrigem Getreide,
wie Mais, Hafer u. dgl., ein glatter Zulauf zu den oberen Öffnungen der Kühlrohre
sichergestellt ist.
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Die Arbeitsweise der Apparatur ist außerordentlich einfach. Das Getreide
läuft ungekühlt oben der Apparatur zu und verläßt kontinuierlich dieselbe unten
gekühlt, _ wobei die Regulierung der Durchströmungsgeschwindigkeit in jeder gewünschten
Weise durch Verstellung der jalousieartigen Klappen i i erfolgen kann.
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Abb.3 zeigt eine andere Ausbildung einer Auflockerungsvorrichtung,
wobei gleichzeitig ermöglicht wird, unter vermindertem Druck zu arbeiten.
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Der eigentliche Kühlapparat 26 ist in gleicher Weise ausgeführt. und
ausgestattet wie der Kühlapparat nach Abb. i und 2.
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Ober dem Kühlapparat befindet sich der Einlaufbehälter 27 und unterhalb
des Kü hlapparats der Auslaufbehälter 28.
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Das Getreide wird dem eigentlichen Kühlapparat 26 durch den Einschütt-Trichter
29 über die sich drehende Schleuse 30 zugeführt und der Apparatur aus dem
Auslaufbehälter 28 über die Schleuse 31 entnommen. Bei den Schleusen handelt es
sich um bekannte Di'ehkreuzschleusen, die zweckmäßig synchron in an sich bekannter
Weise über den Antriebsm 'banismus 32 angetrieben werden. An dem ec Einlaufbehälter
27 ist ein Anschluß 33 für eine Vakuumleitung vorgesehen. Die Arbeitsweise ist folgende:
Das Getreide- wird mittels der Schleuse 3o dem Einlaufbehälter 27 zugeführt, rieselt
durch den Kühlapparat 26 hindurch und wird im Auslaufbehälter 28 aufgefangen und
durch die Schleuse 31 dem Auslauf zugeführt. Während des Arbeitsvorganges steht
der Kühlapparat 26 bzw. die das Getreide aufnehmenden Rohre unter vermindertem Druck
(Vakuum).
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Auch bei dieser Apparatur wird ein Schüttelsieb ähnlich wie bei der
Vorrichtung gemäß Abb. i angeordnet.
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Bei der Kühlung von Getreide durch direkte Kälteübertragung ist der
Wärmeaustausch auch von der Bewegung des Getreides innerhalb der Kühlelemente abhängig.
Man kann die Umlagerung innerhalb der Kühlelemente durch eingebaute Blenden und
bei der Ausführung als röhrenförmige Kühlelemente durch verwundene, spiralförmig
angeordnete Blechstege, die mit den Rohrinnenwandungen zweckmäßig metallisch verbunden
werden, erreichen. Es wird dadurch nicht nur ein günstiger Wärmeaustausch, sondern
auch
eine Vergrößerung der Kühlfläche und somit eine Erhöhung das
Kühleffektes erreicht.
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Abb. 4 ist ein. Vertikalschnitt und Abb- 5 ein Horizontalschnitt durch
ein Kühlrohr 4, in dem ein. solcher spiralförmiger Blechsteg 34 angeordnet ist.
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Unter gewissen Umständen kann eine plötzliche Abkühlung des Getreides
erwünscht sein; dann würde man nicht im Gegenstromprixizip arbeiten, sondern das
frische Kältemittel oben in dass Gefäß einführen.
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Für die einzelnen bekannten Vo-.rrichtungseleanente wird kein Schutz
beansprucht, sondern die Beanspruchung erfolgt nur in Verbindung mit der ganzen
Vorrichtung.