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Verfahren zur Verbesserung der Reibechtheit von Eisfarben auf Textilstoffen
durch Nachbehandlung Färbungen unlöslicher Azofarbstoffe, die durch Kupplung auf
den Textilfasern hergestellt wurden, werden in der Reges einer kochend heißen Nachbehandlung,
zumeist mit Seife oder Seife und Soda, unterworfen. Diese dient zur Fixierung des
Farbtones und zur Erhöhung der Echtheit, insbesondere der Lichtechtheit, und soll
die Reibechtheit günstig beeinflussen. In vielen Fällen gelingt es selbst bei sorgfältigstem
Arbeiten nicht, für alle Zwecke befriedigende Ergebnisse bezüglich Reibechtheit
zu erzielen.
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Es wurde nun gefunden, daß man die Reibechtheit durch Kupplung auf
der Faser hergestellter Färbungen unlöslicher Azofarbstoffe auf Textilfasern - dadurch
weitgehend verbessern kann, daß man die Nachbehandlung unter Verwendung von Kondensationserzeugnissen
von Äthylenoxyd mit ,aliphatischen oder gemischt aliphatisch-aromatischen Alkoholen
oder Phenolen .als Waschmittel in kochend heißen Bädern vornimmt, denen anorganische
oder organische Salze zugefügt werden, welche sich mit Erdalkalisalzen, -oxyden
oder -hydroxyden zu wasserlöslichen Verbindungen umsetzen. In vielen Fällen wird
die Reibechtheit noch verbessert und die Schönheit des Farbtones gefördert, wenn
ferner ein saueTstoffabgeb;endes Mittel in sehr geringer Menge zugesetzt wird.
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Als anorganische und organische Salze im Sinne der Erfindung, welche
sich mit Erdalkalisalzen,
-oxyden oder -hydroxyden zu wasserlöslichen
Verbindungen umsetzen, seien beispielsweise genannt: Pyrophosphate, Metaphosphate,
Alkalisalze von Aminosäuren mit tertiärem Stickstoff, welche mehr als eine Carboxylgruppe
auf ein Stickstoffatom enthalten, z. B. der Nitrilotriessigsäure, der Äthylenbisimidodiessigsäure.
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Als sauerstoffabgebende Mittel seien z. B. :genannt: Perborate und
Persulfate, Stabilisationserzeugnisse von Wasserstoffsuperoxyd mit Phosphaten. Diese
kommen in Mengen zur Anwendung, welche nur einen Bruchteil der zur Sauerstoffbleiche
üblichen Menge betragen.
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Diese neue Erkenntnis ist sehr wertvoll und war nicht vorauszusehen,
zumal andere Salze als die erfindungsgemäß zur Verwendung kommenden anorganischen
und organischen Salze, welche sich mit Erdalkalien nicht zu wasserlöslichen Verbindungen
umsetzen, beispielsweise Natriumcarbonat und Trinatriumphosphat, die geschilderte
Wirkung nicht zeigen und größere Mengen sauerstoffabgebender Mittel den Farbstoff
zerstören. Auch tritt die günstige Wirkung der nach der Erfindung zu verwendenden
Mischungen von Waschmittel mit Salzen und gegebenenfalls sauerstoffabgebenden Mitteln
ein, gleichgültig, ob der vorhergehende Färbevorgang in weichem oder hartem Wasser
durchgeführt wurde.
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Das neue Verfahren ist besonders wertvoll bei Färbungen von Wickelkörpern,
Kreuzspulen und Kettbäumen und ;ermöglicht eine wertvolle Ersparnis an fetthaltigen
Waschmitteln. Die mit dem Verfahren gemäß der Erfindung erreichte Reibechtheit ist
besser als die mit Fettalkoholsulfonaten in alkalischer Lösung erzielbare Reibechtheit.
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Beispiele i. Eine in bekannter Weise im Flottenverhältnis i : 2o durch
Kupplung auf der Faser hergestellte Färbung aus 5 g i-(2', Y -Oxynaphthoylamino)-2-miethyl-4-m@ethoxybenzol
je Liter und der Diazoverbindung aus 2 g i-Ainino-2-methyl-4-chlorbenzol je Liter
werden nach dem Färben gut gespült und eingebracht in ein etwa 50° C warmes Nachbehandlungsbad,
welches je Liter 0,3 g Isooctylphenylpolyglykoläther, der io Mol Kthylenoxyd im
Molekül enthält, und o,6 g des Natriumsalzes der Nitrilotriessigsäure in enthärtetem
Wasser enthält. Man erhitzt bis zur Siedetemperatur, behandelt bei dieser Temperatur
etwa 1/_#. Stunde, spült heiß und kalt und ;erhält nach dem Trocknen eine Rotfärbung
von sehr guter Reibechtheit.
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Verwendet man an Stelle von o,6 g des Natriumsalzes der Nitrilotriessigsäure
das Tetranatriumsalz der Äthylenbisimidodiessigsäure, so erhält man ebenfalls sehr
gut reibechte Färbungen.
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2. Eine in bekannter Weise im Flottenverhältnis i : 2o durch Kupplung
auf der Faser hergestellte Färbung aus ¢ g i-(2', Y -Oxypaphthoylamino)-4-m,ethoxyben7ol
und der Diazoverbindung aus I,75 g i Ainino-2-methoxy-4-nitrobenzol je Liter wird
nach dem Färben gut gespült und eingebracht in ein etwa 5o' C warmes Nachbehandlungsbad,
«-elches je Liter o,3 g Isooctylphenylpolyglykoläther, der io Mol Äthylenoxyd im
Molekül enthält, i g Natrium:pyrophosphat und o,5 g Natriumperborat enthält. Man
erhitzt bis zur Siedetemperatur, behandelt etwa 112 Stutde bei dieser Temperatur,
spült heiß und kalt und erhält nach dem Trocknen eine schöne Bordofä.rbung von sehr
guter Reibechtheit.
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3. Eine in bekannter Weise im Flottenverhältnis i : 2o durch Kupplung
hergestellte Färbung :aus 3 g i-(2', 3'-Oxyn.aphthoylamino)-4-chlor-2-m@ethylb.enzol
je Liter und der Diazoverbindung aus z g salzsaurem i-Amino-2-methyl-4-chlorben.zolwerden
nach dem Färben gut gespült und in ein 4o bis 5ö' C warmes Nachbehandlungsbad eingebracht,
welches o ,3g Isooctylphenylpolyglykoläther mit i o Mol Äthylienoxyd im Molekül,
0,3 g des N atriumsalzes der Nitrilotriessigsäur e und o,5 g Natriumperborat
je Liter enthält. Man erhitit bis zur Siedetemperatur, behandelt etwa 1/2
Stunde weiter, spült heiß und kalt und trocknet. Man erhält ;eine schöne Rotfärbung
von sehr guter Reibechtheit.
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Eine in bekannter Weise im Flottenverhältnis i : 2o durch Kupplung
auf der Faser hergestellte Färbung aus 4. g I-(2', 3' -Oxyn;aphthoylamino)-2, 4-dim-ethoxy-5-chlorbenzol
je Liter und der Diazoverbindung aus 2,8 g =-A mino-2-methoxybenzol-5-sulfonsäurediäthylamid
je Liter wird gut gespült und bei etwa 5o° C meinem Bade behandelt, welches
je Liter o.3- Isooctylphenylpolyglykoläther mit io Mol Äthylenoxyd im Molekül, o,3-
des Tetranatrium;salzes der Athylenbisimidoessigsäure und o,5 g Natriumperborat
enthält. Das Bad wird auf Siedetemperatur erhitzt. Nach weiterer a/2stündiger Behandlung
wird heiß und kalt gespült und getrocknet. Man erhält eine Rotfärbung von überraschend
guter Reibechtheit.
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5. Eine nach den Angaben im. Beispiel :2 erhaltene Färbung wird gespült
und bei etwa 5o° C in ein Bad eingetragen, welches je Liter 0,4g des Kondensationserzeugnisses
aus Oleylalkohol und 3o Mol Äthylenoxyd, 0,5 g Natriumpyrophosph:at und o,5
g Natriu;mperborat enthält. Es wird auf Siedetemperatur erhitzt. 1/2 Stunde bei
Siedetemperatur behandelt, heiß j und kalt gespült und getrocknet. Die erhaltene
rote Färbung besitzt sehr gute Reibechtheit.