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Verfahren zur Herstellung einer luftraumisolierten Ader für kapazitätsarme
Kabel Um in Fernmeldekabeln eine kleine Kapazität zwischen den Adern einer Doppelleitung
zu erhalten, ist es bekannt, die einzelnen Adern mit einer Papierhülle, deren innerer
Durchmesser größer als der Leiterdurchmesser ist, zu umgeben und die Papierhülle
durch einen schraubenlinienförmig gewickelten Faden einzuschnüren. Aüf diese Weise
sollte erreicht werden, @daß der Leiter innerhalb der Papierhülle eine zentrische
Lage einnimmt und gleichzeitig zwischen dem Leiter und der Papierhülle Hohlräume
entstehen. Diese Art der Luftraumisolation wurde in früheren Jahren, weil sie verhältnismäßig
billig herstellbar ist, in großem Umfange angewandt. Im Laufe der Zeitaber, als
immer größere Anforderungen an die Gleichmäßigkeit der Kapazität gestellt wurden,
wurde sie durch die .heute übliche Kondelluftraumisolation verdrängt. Die Nachteile
der eingangs erwähnten Luftraumisolation bestehen in erster Linie darin, daß es
fabrikationsmäßig schwierig ist, die verhältnismäßig starre Papierhülle gleichmäßig
einzuschnüren, und @daß die Einschnürungen sich auch auf die zwischen den Einschnürüngen
liegenden Teile der Papierhülle übertragen, wodurch naturgemäß die Kapazität erhöht
wird. Ferner bereitet es nach diesem Verfahren Schwierigkeiten, verhältnismäßig
dünne Leiter zu isolieren. Es sind ferner luftraumisolierte Adern für kapazitätsarme
Kabel bekanntgeworden, bei denen der Leiter mit einer aus einem plastisch leicht
verformbaren Isolierstoff durch Spritzdüsen hergestellten Isolierhülle hohlraumbildend
umgeben ist, an deren Innenseite und mit ihr aus einem Stück bestehend schraubenförmig
verlaufende stegartige Abstandhalter vorgesehen sind. Nach diesem bekannten Verfahren
kann die Isolierhülle unter Anwendung einer Spritzdüse zwar fortlaufend hergestellt
werden, doch haben die an der Innenseite der Isolierhülle stegartig bzw. wulstartig
ausgebildeten Abstandhalter einen zusätzlichen Materialaufwand zur Folge, abgesehen
davon, daß die Spritzdüse mit einem entsprechenden Profil und gegebenenfalls drehbar
ausgeführt werden muß.
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Gemäß der Erfindung wird das letztere Herstellungsverfahren dahingehend
abgeändert, daß die Abstandhalter durch Einschnüren der Isolierhülle hergestellt
werden.
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Hierdurch wird die Herstellung der luftraumisolierten Ader nicht nur
vereinfacht und verbilligt, da die üblichen Spritzdüsen -mit ringförmigem Spritzprofil
verwendet werden können, sondern es werden die Abstandhalter ohne zusätzlichen Materialaufwand
gebildet, was gleichzeitig eine Herabsetzung der Kapazität zur Folge hat. Ferner
gelingt es mit dem Verfahren der Erfindung,
in Längsrichtung gleichmäßige
Kapazitätswerte zu erzielen. Gegenüber der bekannten Luftraumisolation mit schraubenförmig
eingeschnürter Papierhülle besteht der Vorteil, daß die Einschnürungen der aus plastisch
leicht verformbaren Isolierstoffen bestehenden Hülle sich auf kleinere Flächen begrenzen
und das Verhältnis zwischen dem Innendurchmesser der Isolierhülle und dem Leiterdurchmesser
größer ausgeführt werden kann. Mit besonderem Vorteil ist die erfindungsgemäß hergestellte
Ader zum Aufbau von Hochfrequenzkabeln mit konzentrischer Leiteranordnung, beispielsweise
von Antennenzuleitungskabeln o. dgl., anwendbar.
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Zur Herstellung einer kapazitätsarmen Leitung, bei der die in bestimmten
axialen Abständen angebrachten Halterungen, die den Leiter innerhalb eines aus plastisch
formbarem Stoff mittels Spritzdüse erzeugten Rohres längs dessen Achse halten, durch
Einformen des Isolierschlauches gebildet werden, würde bereits vorgeschlagen, die
Einformungen durch periodische Veränderung des Rohrformungsvorganges herzustellen.
Gegebenenfalls werden die Halterungen mittels Einkerbung oder Einschnürung des bereits
geformten, noch plastisch weichen Rohres erzeugt. Auf diese Weise werden zwar sehr
kleine Kapazitätswerte erzielt, doch bedingt dieses Herstellungsverfahren die Verwendung
eigens hierfür gebauter Herstellungsmaschinen und eine Verzögerung des Fabrikationstempos.
Demgegenüber läßt sich das Verfahren gemäß der Erfindung fabrikationsmäßig mit einfachen
Mitteln und mit größerer Beschleunigung durchführen.
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Zu der erfindungsgemäß vorgenommenen Einschnürung der Isolierhülle
werden vorteilhaft dünne Fäden aus geeigneten Isolierstoffen hoher Festigkeit, beispielsweise
Hanf-oder Baumwollfäden, verwendet. Es können jedoch zur Einschnürung der Isolierhülle
auch dünne Metalldrähte verwendet werden, die zwar die Kapazität der Doppelleitung
etwas erhöhen, aber die Festigkeit der Isolierhülle gegen Eindrücken von außen her
erhöhen.
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Soweit die für den Aufbau der Isolierhülle verwendeten Isolierstoffe
nicht genügend verformbar sind, wird ihre Ver formbarkeit zweckmäßig vor oder während
der Einschnürung der Isolierhülle erhöht. Bei Verwendung von Gummi ist es vorteilhaft,
die Einschnürung der Gummihülle in vorvulkanisiertem bzw. urivulkanisiertem Zustand
vorzunehmen. In ähnlicher Weise kann bei Verwendung von Guttapercha oder Balata
die 1=inschnürung der Hülle in erwärmtem Zustand erfolgen. Die Einschnürung der
Isolierhülle im Zustand erhöhter V erformbarkeit hat den Vorteil, daß die eingeschnürte
Hülle nach Erhärtung des Isolierstoffes auch ohne die 2'1,n-or dnung zusätzlicherBindfäden
o:d,-I.ihreForm beibehält. Statt der genannten Stoffe lassen sich auch verschiedene
Kunstharze, soweit sie in gehärtetem Zustand eine ausreichende Biegsamkeit aufweisen,
ferner Cellulosederivate, Polyvinvlverbindungen, wie Polstyrol o. dgl., verwenden.
Für den Fall der* Verwendung der Leitung für die Übertragung von Hochfrequenzströmen
wird bei der Auswahl der Isolierstoffe Wert darauf gelegt, daß diese neben den erforderlichen
mechanischen Eigenschaften geringe dielektrische Verluste und eine kleine Dielektrizitätskonstante
aufweisen. Derartige Eigenschaften hat bekanntlich in hohem Maße Polystyrol, das
vorteilhaft in Mischung mit thermoplastischen Stoffen und Gummi verwendet wird.
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Bei Verwendung der erfindungsgemäß hergestellten Ader für Antennenzuleitungskabel
werden vorteilhaft über der Isolierhülle in bekannter Weise zusätzliche Schutzhüllen
angeordnet, z. B. zunächst eine dünne Faserstoffumklöppelung, darüber als elektrostatischer
Schirm ein 1Ietallgeflecht und außen eine zweckmäßig imprägnierte Fa#.erstoffumklöppelung.