-
Uhrtriebwerk mit einem elektromagnetischen und einem gleichzeitig
betriebenen mechanischen Hemm-Gangregler Beim gleichzeitigen Betrieb eines ununterbrochen
umlaufenden elektromagnetischen Hemmreglers und eines mechanischen Pendel- oder
Unruhegangreglers nach dem Hauptpatent 718 836 ergeben sich bedeutende Schwierigkeiten,
die darin bestehen, daß diese beiden Heanmregler, insbesondere infolge des schrittweisen
Ganges des Steigrades des mechanischen Gangreglers und der sehr verschiedenen Drehzahl
dieses Steigrades dem Läufer des elektromagnetischen Hemmreglers gegenüber, sich
derart stören können, daß ein gleichzeitiger Betrieb der beiden Hemmregler unmöglich
wird. Da diese Schwierigkeiten auch bei ungenügender Triebkraft auftreten, so ist
die erste Voraus; setzung zu deren Vermeidung eine angemessen groß gewählte Triebkraft
des Speichers derselben (Triebfeder oder Uhrgewicht). Aber auch bei richtig gewählter
Stärke der Uhrwerkstriebkraft treten bei nicht günstig gewählten Antriebsverhältnissen
immer noch große Schwierigkeiten beim gleichzeitigen Be trieb der beiden Hemmregler
auf. Betreibt man z. B. bei einem Feder- oder Gewichtsuhrtriebwerk mit einem normal
gebauten Unruhehemmregler mit i5o Vollschwingungen/ Minute von der Antriebswelle
des letzteren, z. B. der Sekundenzeigerwelle mit einer Umdr./ Min., zugleich einen
elektromagnetischen: Synchronhemmregler, so ergibt sich bei dessen stromlosem Zustande
infolge des schrittweisen Ganges des Steigrades des mechanischen Reglers ein periodisch
schwankender Umlauf des Läufers des Synchronreglers, der nicht nur den einwandfreien
Betrieb dieses Läufers, sondern auch den des mechanischen Reglers unmöglich macht.
-
Versuche haben nun ergeben, daß diese störenden Erscheinungen größer
werden, wenn, von der gemeinsamen Triebwelle für die beiden Regler ausgehend, das
maßgebende Antriebsverhältnis des mechanischen Reglers, das ist das übersetzungsverb:ältnis
von der gemeinsamen Triebwelle bis zum Steigrad mal der Zähnezahl des Steigrades,
größer wird, und daß diese Störwirkungen kleiner werden und ganz verschwinden, wenn
dieses Antriebsverhältnis kleiner gewählt wird.
-
Erfindungsgemäß soll nun der gleichzeitige Antrieb der beiden Hemmregler,
gerechnet von einer gemeinsamen Antriebswelle aus, so erfolgen, daß das Antriebsverhältnis
für den mechanischen Hemmregler (über setzungsverhältnis mal Zähnezahl des Steigrades)
kleiner ist als etwa i5o und das Antriebsverhältnis
für den elektromagnetischen
Hemmregler (Übersetzungsverhältnis mal Polzähnezahl des Synchronläufers) kleiner
ist als 6ooo.
-
Ein weiteres `Mittel zur Beseitigung der Schwierigkeiten besteht darin,
daß zur Beruhigung bziv. zum Ausgleich der Umlaufschwankungen in das Ablaufgetriebe,
vom Triebkraftspeicher bis zu den beiden gleichzeitig betriebenen Hemmreglern, @elastisclie
Zwischenglieder, z. B. eine oder auch mehrere Schraubenfedern, so eingeschaltet
werden, daß die Triebkraft nur über diese elastischen Zwischenglieder zur Wirkung
gelangt.
-
Zur möglichsten Verkleinerung des Antriebsverhältnisses beider Hemmregler
empfiehlt es sich, dasjenige des mechanischen Hemmreglers gleich i zu wählen und
das'-jenige beim Synchranhemmregler gleich dem Verhältnis der Polwechselzahl des
Betriebsstrom,es zur Zahl der Vollschwingungen des mechanischen Hemmreglers zu machen,
so daß z. B. bei einer Polwechselzahl von 6ooo,! Minute und einer Vollschwingungszahl
des mechanischen Hemmreglers von ioo!Minute das Polrad des Synchronhemmreglers 6o
Polzähne erhalten müßte, denn 6o=6ooo/ioo. Zur Erzielung eines Antriebsverhältnisses
gleich i beim mechanischen Hemmregler müßte dessen Hemmvorrichtung, wie später beschrieben,
neu gestaltet werden.
-
Auf der Zeichnung werden beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung
veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i und 2 ein Ausführungsbeispiel eines solchen
Uhrtriebtc-erkes, das auf Grund der Ausführungsform nach den Abb. i bis des Patents
718 336 weiter entwickelt wurde, bei der :ein elektromagnetischer Synchroiihemm:-regler
zum gleichzeitigen Betrieb mit einem mechanischen Unruhehemmregler verbunden ist.
In Abb. 3 ist 'nur ein von Abb. i und 2 abweichendes Ausführungsbeispiel gekennzeichnet.
Die Abb.:1 bis io hingegen zeigen Ausführungsbeispiele eines mechanischen Hemm reglers
mit Pendel und Unruhe, bei dem das Antriebsverhältnis gleich i ist, so daß dessen
Triebwelle mit der gleichen Drehzahl wie die Antriebstvelle des Synchronreglers
umlaufen kann.
-
Abb. 5 zeigt ein solches Beispiel eines derartigen Pendelhemmreglers
in Verbindung finit dem Synchronhemmregler, bei dem die Antriebswellen beider Regler
in derselben Achse liegen.
-
Abb. i stellt eine seitliche und Abb. 2 eine rückwärtige Ansicht des
Gegenstandes der Erfindung dar. Die Zahlen i und 2 bezeichnen die zwei Werksplatinen,
zwischen denen der asynchrone Aufzugsmotor für die Triebfeder oben, angeordnet und
das Aufzugsgetriebe sowie das Zeiger@verkablaufgetriebe mit der Triebfeder F gelagert
ist. Sowohl der synchrone Hemmregler, bestehend aus dem Polrad ä i und den beiden
Polschuhen 3« und 3f', als auch der mechanische Unruhehemmregler in sind von außen
auf der rückwärtigen Werksplatine i angeordnet, so daß sie auf der Rückseite des
Werkes, wie Abb.2 zeigt, sichtbar sind. Die Wirkung des aus dem Polrad g' und den
beiden Polschuhen 3a und 31) bestehenden Synchronhemmreglers beruht auf dem Prinzip
des bekannten phonischen Rades. Die beiden Polschuhe 3a und 31' erhalten
ihre Erregung mittels der aus dem Leitungsnetz mit Wechselstrom gespeisten Spule
S und des aus Eisenblechlamellen hergestellten Elektromagneten 3 des asynchronen
Aufzugsmotors. Dieser besitzt als Läufer einen ILurzschluß: anker .l-1, der samt
dem Elektromagneten 3 so bemessen ist, daß er die Triebfeder F über das nvischengeschaltete
Aufzugsgetriebe stets nicht nur um jenen Betrag aufzieht, der sich beim normalen
Ablauf ergibt, sondern, infolge seiner asynchronen Bauart, auch jenen Ablauf der
Triebfeder F nachholt, der sich beim Ausbleiben des Betriebsstromes infolge des
Aussetzens der Aufzugstätigkeit ergibt. Ein Überspannen der Triebfeder wird vermieden,
wenn die Triebkraft des asynchronen Motors entsprechend bemessen oder eine bekannte
Sicherheitsaufzugseinrichtung in das Aufzugsgetriebe eingebaut wird, die bei Benutzung
eines stärkeren Motors ein überziehen der Triebfeder nicht zuläßt.
-
Zur Erzielung möglichster Leichtläufigkeit des Polrades (i des Synchronheminreglers
empfiehlt es sich, dies möglichst klein und leicht, z. B. aus Eisenblech mit kleinster
Remanenz gestanzt, herzustellen und mit einer möglichst kleinen Drehzahl bei kleiner
Lagerreibung zu betreiben. Auch empfiehlt es sich, zur Erzielung leichten Laufes
im stromlosen Zustande, auch den Elektromagneten 3 und dessen Pole 3-i und 3L' sowie
die POI-schuhe 3a und 3£° aus gutem Dynamoeisenblech von kleinster Remanenz herzustellen,
so daß keine störende magnetische Remanenz auftritt. An Stelle eines phonischen
Rades kann auch ein beliebiger anderer Synchronmotor bzw. eine Synchronmaschine
treten.
-
Der mit in bezeichnete mechanische Heroinregler besitzt eine bekannte
Anker- oder Zylinderhemmung mit Unruhe. Er erhält seinen Antrieb von der Triebwelle
i i durch das auf dieser Welle fest angeordnete Stirii.-rad 12, während der elektromagnetische
Hemmregler seinen Antrieb über eine auf derselben Triebwelle i i aufgesteckte Schraubenfeder
13
erhält. Diese ist einerseits mit der Nabe des auf der Welle i i festsitzenden Stirnrades
12 und andererseits mit der Nabe des Stirnrades 14 verbunden. Das Stirnrad 14 ist
auf der Welle i i lose drehbar angeordnet und treibt das Polrad ä1 des @elektromagnetischen
Hemmreglers über die Zwischenräder 15 und 16, von denen das letztere auf der Sekundenzeigerwelle
z sitzt. Infolge des Antriebs über die Schraubenfeder 13 wird der Umlauf des Polrades
g1 von dem durch die mechanische Hemmung verursachten ruckweisen Ablauf des "Stirnrades
i?, nicht mehr störend beeinflußt, so daß das Polrad g1 stets mit gleichbleibender
Geschwindigkeit umlaufen kann.
-
Diese Wirkung kann noch geändert werden, wenn nicht nur der elektromagnetische
Sylichränhemmregler, sondern auch der mechanische Gangregler von der Triebwelle
i i elastisch, z. B. über eine Schraubenfeder, betrieben wird. In der Abb.3 wird
beispielsweise der kritische Antrieb sowohl des elektromagnetischen als auch des
mechanischen Hemmreglers mittels einer axial gewickelten Schraubenfeder 17 gezeigt,
die einerseits links und andererseits rechts ge#,vickelt auf die Triebwelle i i
so aufgesteckt ist, daß sie beim-Betrieb auf ihren Träger aufgewickelt wird. Mit
denn Leinen Ende ist die Feder 17 mit dem Antriebsrad 12 des - mechanischen Hemmreglers
und mit dem anderen Ende mit dem Antriebsrad 1.1 des Synchränreglers verbunden.
In der Mitte hingegen ist sie durch den Stellring 18 mit der Triebwelle i i fest
verbunden, so daß, die beiden Antriebs; rä der 12 und 14, die auf der Triehwelle
i i lose drehbar sind, nur über die Schraubenfeder 17 in Umdrehung _ versetzt werden.
Selbstverständlich kann die Schraubenfeder 17 in der Mitte auch geteilt auf dem
Stellring 18 befestigt werden, so, da(3 zwei Federn entstehen, die bei einem verschieden
großen Drehmoment der beiden Hemmregler demgemäß verschieden stark bemessen werden
können. Dabei können diese Federn in jeder Form, z. B. auch radial gewickelt werden.
Auch müssen zum Antrieb der beiden Hemmregler die Schraubenfedern auf die Welle
nicht aufgesteckt, sondern sie können für diesen Antriebszweck auch außerhalb der
gemeinsamen Triebwelle i i in Mitnehmer derselben und der Antriebsmittel der beiden
Regler eingehängt werden.
-
Da ein absoluter Gleichlauf beider Hemmregler praktisch nicht zu erzielen
ist, empfiehlt -es sich mit Rücksicht auf die sich dadurch ergebenden Gangdifferenzen,
die kleine Feder 13 in Abb,. i bzw. 17 in Abb. 3 für den elastischen Reglerantrieh
so zu bemessen, daß deren Elastizitätsgrenze möglichst klein ist, so daß sie wohl
den schrittweisen. Antrieb des mechanischen. Hemmreglers ermöglichen, nicht aber
infolge zu großer Elastizität Triebkräfte aufspeichern, die beim Ausbleiben des
synchronisierenden Betriebsstromes frei werden und demzufolge den gleichmäßigen
Ablauf des SynchrGnhemnvreglers störend beeinflussen können.
-
Auch empfiehlt es sich mit Rücksicht auf die erwähnten Gangdifferenzen,
den mechanischen Hemmregler selbstanlaufend auszugestalten, so daß er beim zeitweisen
Au@-setzen von Schwingungen beim Ausgleich der Gangdifferenzen stets von selbst
wieder in Gang kommt. Diese Bedingung kann bekanntlich von einem entsprechend gewählten
Pendel- oder Unruhehemmregler ohne weiteres erfüllt werden. Es kann auch ein für
den Selbstanlauf zu schweres einseitiges Pendel gleichzeitig mit dem Synchronregler
betrieben werden, wenn das Pendelgewicht zum Teil durch ein Gegengewicht ausbalanziert
wird, während der nicht ausbalanzierte Teil des Pendelgewichtes als Richtkraft zu
der Pendellage dient, in der der Pendelhemmregler bei der Einwirkung der normal
vorkommenden Triebkraft von selbst in Gang kommt.
-
Andererseits ist es auch empfehlenswert, an dem mechanischen Hemmregler
einen Anschlag vorzusehen, an den das Pendel oder die Unruhe anstößt, wenn bei deren
zu langsamem Tritt infolge der hierbei sich steigernden Triebkraft die Größe des
Pendel- oder Unruheausschlages die Grenze der normalen Schwingungsweite übersteigt,
so daß das anstoßende Schwingorgan schneller zurückgeworfen und der Gang so lange
beschleunigt wird, als das Schwingorgan an diesen Anschlag anstößt bzw. bis die
entstandene Gangdifferenz der beiden Hemmregler wieder ausgeglichen ist. An Stelle
dieses Anschlages, der zweckmäßig federnd ausgestaltet wird,. kann beim Antrieb
des mechanischen Hemmreglers auch eine Rutschkupplung für den mechanischen Hemmungsantrieb
treten, die die fraglichen Gangdifferenzen zum Ausgleich bringt.
-
Auch wird noch bemerkt, daß es sich empfiehlt, bei dem Ausführungsbeispiel
zur Vermeidung einer störenden Beeinflussung des mechanischen Hemmreglers nt durch
die magnetischen Kraftlinien der beiden Polschuhe 3Q und 3b des elektromagnetischen
Synchronreglers, zur magnetischen Abschirmung die beiden Trennwände Cu aus Kupfer
und Fe aus Eisen, Abb. z, in bekannter Anordnung zwischen den beiden Hemmreglern
anzubringen.
-
Die Übersetzung vom Antriebsrad 12 zum Steigrad des mechanischen Unruhehemmreg-
Iers
ist achtfach. Da das Steigrad 15 Zähne besitzt, beträgt also das Antriebsverhältnis
S .`.-: I5= 12o. Bei der normalen Vollschwingungszahl des Unruhehemmreglers von
15o/ Minuten macht das Steigrad mit 15 Zähnen i o Umdr./Min. und das Rad 12 (Welle
i i ) demnach 1,25 Umdr./Min. Die Übersetzung von der Welle i i zur Sekundenzeigerwelle
2 beträgt 1,25:1; die Übersetzung von der Welle 2 (1 Umdr.; Min.) zum Polrad gi
beträgt 10 X,4 X 3. Die Gesamtübersetzung von Welle i1 zum Polrad g1 beträgt also
1,25:1 X 1oX@X3=1:96 und das Antriebsverhältnis des Synchronhemmreglers (Übersetzungsverhältnis
mal Polzähnezahl) 96 X 50 = 48oo. Dies entspricht dem vierzigfachen Wert des Antriebsverhältnisses
des mechanischen Hemmreglers. Das- Polrad Sui mit 50 Polzähnen macht bei
einer Betriebsfrequenz -von 5o Hz 120 Umdr./Min. Hat der Betriebsstrom eine andere
Frequenz als 5o Hz, so kann zur Erzielung des richtigen Ganges bzw. derselben Drehzahl
das Polrad -,'am einfachsten mit einer solchen Zahl von Polzähnen versehen werden,
die der anderen Periodenzahl entspricht, z. B. bei 6o Hz 6o Polzä.hne.
-
Bei dem vorbeschriebenen Uhrtriebwerk. befindet sich die Größe des
Antriebsverhältnisses der beiden gleichzeitig betriebenen Hemmregler schon an der
Grenze des Zulässigen. Daher können diese Antriebsverhältnisse auch viel kleiner,
d. h. so gewählt werden, daß die beiden Hemmregler nicht von der minutlich 1,25mal
umlaufenden Welle i i, sondern von einer sich schneller drehenden gemeinsamen Antriebswelle
mit z. B. 1o Umdr./Min. betrieben werden, deren Drehzahl gleich ist derjenigen der
Steigradwelle des vorerwähnten mechanischen Unruh@ehemmr:egiers mit 15o minutlichen
Vollschwingungen. Demnach würde in diesem Falle das Übersetzungsverhältnis zur Steigradwelle
dieses Hemmreglers gleich i und das Antriebsverhältnis des letzteren entsprechend
der Zähnezahl 15 des Steigrades nur den Wert 15 betragen. Dementsprechend würde
das Antriebsverhältnis des Synchronhemm:-reglers den vierzigfach höheren Wert, also
15 X 4o = 6oo betragen, welches z. B. bei einem Übersetzungsverhältnis von der gemeinsamen.
Antriebswelle von 8 >< 6i/1 = 50 und bei .einem Polrad mit nur 12 Polzähnen erzielt
werden kann, da 5o ;; 12 = 6oo ist.
-
Man kann auch zur möglichsten Verkleinerung der Antriebsverhältnisse
beider Hemmregler die Übersetzung von der gemeinsamen Antriebswelle für beide Hemmregler
gleich i wählen, so daß diese ohne ein Übersetzungsgetriebe mit der gleichen Drehzahl
betrieben werden können. In Abb.4 und 5 ist ein derartiges Ausführungsbeispiel veranschaulicht,
bei dem bei einem mechanischen Pendelhemmregler das Pendelgewicht All mittels
des in die Pendelstange eingebauten Antriebsauges Al_> und einer in dieses Auge
eingreifenden Kurbel M; der gemeinsamen Antriebswelle i i, in Schwingung versetzt
und erhalten wird. während der Antrieb des Läufers g, des Synchronhemmreglers ohne
ein Übersetzungsgetriebe über das elastische Zwischenglied, die Schraubenfeder 13,
von der gemeinsamen Triebwelle i i direkt erfolgt. Hierbei wird die Pendellänge
so bemessen, daß das Pendelgewicht ioo Vollschwingungen und damit die Triebwelle
i i mittels ihrer vom _Pendel gesteuerten Kurbel M3 ioo Umdr./Min. macht, während
das Polrad g, mit 6o Polzähnen versehen ist, so daß es bei der Normalfrequenz von
5o Hz auf ioo Umdr./Min. synchronisiert und in diesem Synchronismus erhalten wird.
-
Der Kurbelzapfen der Pendelantriebs- und Hemmkurbel M3 kann, wie Abb.
; zeigt, zur Verkleinerung der Reibungswiderstände sowie zur möglichsten Vermeidung
der Abnutzung mit einem kleinen Röllchen versehen sein, das aus Stahl gehärtet und
poliert oder auch aus dem für Steinlager benutzten Materialien, z. B. Edelsteinen,
hergestellt und im letzteren Falle zur Erzielung einer größeren Festigkeit in Metall
gefaßt sein kann.
-
Das PendeIantriebsauge M. (Abb. 4.. 5. 6, 8, 9 und i o ), in das die
Kurbel@M3 eingreift, wird zur Reibungsverminderung und zur V ermeidung der Abnutzung
zweckmäßig ebenfalls aus einem harten Werkstoff, z. B. Stahl, gehärtet und poliert
hergestellt. Dasselbe besitzt, wie Abb.8 vergrößert zeigt. zwei nach innen gerichtete
Antriebs- bzw. Hemmzähne i o und 2o, die sich um i 8o verschoben gegenüberstehen
und gegenüber der Achse der ruhenden Pendelstange nach der einen und der anderen
Seite um 45' verschoben sind. Diese Verschiebung um 45- muß im Sinne der
Drehrichtung des Uhrzeigers bei der Rechtsdrehung der KurbelA13 vorgenommen werden
und im entgegengesetzten Sinne bei deren Linksdrehung.
-
Bei Anwendung des in Abb.9 vergrößert dargestellten Antriebsauges
l113 mit vier nach innen gerichteten Antriebs- bzw. Hemmzähnen 10, 20, 3o,
,1o, die um 9o° gegenseitig verschoben sind, kann bei deren Verschiebung um 45°
gegen die Achse der ruhenden Pendelstange der Heminregelbetrieb mittels eines Pendels
oder einer Unruhe, ohne eine Verstellung des Antriebsauges, in jeder Drehrichtung
der Antriebs- und Hemmkurl)el.#iT3 bewirkt werden.
-
Sowohl die Größe des Kurbelhubes als auch die Weite des Pendelantriebsauges
11l. kann
selbstverständlich der Schwingungsweite und -dauer des
Pendels angemessen verschieden dimensioniert werden. Zur Vermeidung eines unnötigen
toten Ganges der Kurbel M3 in dem Antriebsauge IY12 empfiehlt es sich, hierbei die
gegenüberstehenden Spitzen der zwei Antriebs- und Hemmzähne io und 20 möglichst
so nahe zueinander anzuordnen, daß der Kurbelzapfen bzw. dessen Rolle noch zwischen
diesen beiden Spitzen io und 2o hindurchgleiten kann.
-
Das Antriebsauge l112 kann in der Pendelstange, wie Abb-. q. zeigt,
und in dem AnkerhebelM5 (Abb. io) eines Unruhehemmreglers in fester Lage angeordnet
werden. Hierbei entstellt bei den Pendelschwingungen in der kreisbogenförmigen Führung
des Antriebsauges ein kleiner Nachteil, der aber vernachlässigt werden kann, da
bei entsprechender Bemessung der maßgebenden Faktoren infolge des kurzen 'Kreisbogens
die Abweichung des Mittelpunktes des Antriebsauges von der Achse der Kurbelwelle
i i in der Richtung der Pendelachse nur unbedeutend ist.
-
Dieser Nachteil kann aber auch vermieden werden, wenn das Antriebsauge
M2 mit einer Geradführung versehen wird, die dasselbe in einer Geraden sienkrecht
zur ruhenden Achse des Pendels oder des Ankerhebels M5 führt. In Abb. 6 ist eine
einseitige. Geradführung M2, veranschaulicht, während die andere Seite derselben
mit der Pendelstange durch ein Gelenk verbunden ist. Sielbstverständlich kann diese
Geradführung auch zweiseitig ausgeführt werden.
-
Zu der in Abb. i o dargestellten Kurbelhemmung bei einem Unruhehemmregler
wird noch bemerkt, daß bei demselben die Unruhe Mlp von einem gezahnten Kreisbogensegment
Ms am Ankerhebel M5 über einen auf der Unruhewelle befestigten Trieb M7 in Schwingungen
versetzt wird, so daß die " Schwingungsweite auch bedeutend größer, als dies bisher
bei Unruhehemmreglern möglich war, gewählt werden kann, weil der Ankerhebel auf
dem ganzen Weg der Schwingungsweite der Unruhe mit derselben in Eingriff steht.
-
Bei der Anwendung der vorliegenden Kurbelhemmung bei einem Unruhehemmregler
kann zur Erzielung der Schwingungen der Unruhe selbstverständlich die übliche Unruhespiralfeder
benutzt werden. An Stelle dieser kann aber auch eine Schraubenfeder 1Y18, wie in
Abb. i o gezeigt, benutzt werden, die mit dem einen Ende iri die Federspannvorrichtung
der Spannschraube Ms und mit dem anderen Ende am unteren Ende des Ankerhebels M5eingehängt
ist, so daß diese Schraubenfeder unter der Einwirkung ihres Zuges den Ankerhebel
M5 in seine Ruhelage zu ziehen bestrebt ist und beim Pendeln um diese Ruhelage die
Schwingungen der Unruhe Mlo mittels der Kurbelantri:ehshemmung verursacht und aufrechterhalten
werden können. Der Vorteil der einfachen Zugfeder M8 liegt in der kleinen Bewegung
'bzw. in der nahezu ruhenden Anordnung derselben. gegenüber der Unruhespirale, die
stets einer großen Bewegung unterliegt, weil deren inneres Ende an der Welle der
Unruhe befestigt ist und deren richtige Einstellung in weiten Grenzen nicht so leicht
und einfach wie im vorliegeaiden Falle mittels der Spannschraube M3 bewerkstelligt
werden kann.
-
Bei der Kurbelhemmung kann das Pendel in an sich bekannter Weise auf
einer Schneide M4 gelagert sein. Diese Lagerung wird vorteilhaft auch beim Ankerhebel
M5 benutzt.
-
Die vorliegende Kurbelhemmung kann auch bei den bekannten sog. Ankerhemmungen
angewendet werden, wenn das Antriebsauge 11T2 für die Antriebskurbel M3 in dem Anker
der Unruhe angeordnet oder dasselbe mit einer Geradführung versehen, mit diesem
Anker entsprechend verbunden wird.
-
Zu der Wirkungsweise des vorbeschriebenen mechanischen Kurbelhemmreglers
nach den Abb. q. bis io wird noch bemerkt, daß dieselbe im wesentlichen so wie bei
den bisher bekannten Hemmreglern vor sich geht, bei denen jede 'Halbschwingung eines
Pendels oder einer Unruhe in seine Antriebs- und in eine Hemmphase zerfällt, wobei
die letztere selbstredend immer nur nach der Antriebsphase in Wirkung treten kann.
Während aber bei den bisherigen Hemmreglern, die in der Regel mit einem 15- oder
mehrzähnigen Steigrad arbeiten, das letztere bei jeder Halbschwingung sich nur um
eine halbe Steigradzähnteilung schrittweise weiterdreht, bewegt sich bei dem vorliegenden
Hemmregler die Antriebs- und Hiemmkurb.elhT3 um eine halbe Umdrehung schrittweise
weiter. Der Ablauf dieser Kurbel verfolgt daher mit bedeutend größeren Schritten
als bei den bekannten mechanischen Hemmreglern, so daß der direkte Antrieb eines
gleichzeitig zu betreibenden Synchronhemmreglers ohne Räderübersetzungen wie z.
B. nach Abb. 5 über die Schraubenfeder 13 möglich wird. Hierbei wirkt diese Feder
13 unter Wegfall. der Räderübersetzung analog wie bei Abb. i und 2 beschrieben;
jedoch muß dieselbe im vorliegenden Falle den größeren Schritten der gemeinsamen
Antriebswelle i i mit der Antriebskurbel M3 nach Abb. 5 Rechnung tragen und eine
solche Elastizität bzw. angemessene Stärke und Windungszahl erhalten, daß mit ihr
auch diese großen Schritte ausgeglichen
«-erden und nur die mittlere
Drehgeschwindigkeit auf das Polrad ä l des Synchr onliemmreglers übertragen wird.
Demzufolge wird hierbei der gleichmäßige Ablauf des Polrades u, nicht störend beeinflußt
und auch die bei zu großen Antriebsverhältnissen der beiden Hemmregler sehr störenden
Einwirkungen der Spannkräfte in der Feder 13 (Abb.5), die sich, wie bereits bei
der Beschreibung der Abb. i und z erwähnt, bei Gangdifferenzen zwischen den beiden
Hemmreglern entivickel.n können und beim Ausbleiben des Betriebsstromes plötzlich
frei werden, vermieden, weil diese Spannkräfte infolge der kleinen Trägheit des
Polrades nebst seiner Synchronisierscheibe S3, sofort zum Ausgleich kommen.
-
Selbstverständlich bildet aber bei der Benutzung des vorbeschriebenen
Kurbelhemmreglers, z. B. nach Abb. q. und 5, der direkte Antrieb des Synchronhemmreglers
keine Notwendigkeit, weil an Stelle des Polrades g l.
mit 6o Polzähnen z.
B. auch .ein solches mit i z Polzähnen angeordnet werden könnte, wenn dieser zwölfpolige
Synchronläufer durch eine fünffache Zahnradübersetzung angetrieben würde. Der nicht
direkte Antrieb eines Synchronhemmreglers ist besonders iii Verbindung mit einem
gleichzeitig zu betreibenden Kurbelhemmregler mit einem langen, langsam schwingenden
Pendel erwünscht, bei dem die gemeinsame Antriebswelle i i mit der Kurbel .M;, so
langsam umläuft, daß das Polradgl beim direkten Antrieb ohne eine Zahnradübersetzung
eine zu große Zahl von Polzähnen. bzw. unerwünscht große Abmessungen erhalten würde.
-
Nach der Abb. 5 wird der Synchronhemmregler von der gemeinsamen Triebwelle
i i über die Schraubenfeder 13 angetrieben, während der Kurbelhemmregler ohne die
Einschaltung eines elastischen Zwischengliedes betrieben wird. Dies bildet aber
keine Notwendigkeit, weil in dieser Beziehung auch das Umgekehrte geschehen kann,
d. h. daß der Synchronhemmregler vom Uhrwerk direkt und der Kurbelliemmregler über
die Feder 13 angetrieben und gehemmt wird. Da sich in diesem Falle aber der Synchronläufer
g1 als letztes Glied am Ende des ganzen Uhrwerkablaufgetriebes befinden würde und
eine solche Anordnung zu einem periodisch schwankenden Umlauf neigt, so empfiehlt
es sich, in dieses Triebkraftablaufgetriebe, wie bereits in der Einleitung erwähnt,
zum Ausgleich bzw. zur Beruhigung ein oder mehrere elastische Zwischenglieder, z.
B. Spiralfedern, einzubauen, über die die Uhrtriebkraft zur Wirkung gelangt.
-
Im allgemeinen wird zu dem beschriebenen Uhrtriebwerk noch folgendes
bemerkt: Die Verbindung des elektrischen Synchronhemmreglers mit einem mechanischen
Pendel-oder Unruhehemmregler zum Zweck der Erzielung einer präzisen Gangregelung
während der Dauer des Ausbleibens des Betriebsstromes ist besonders zweckentsprechend,
weil ein Pendel- oder Unruheregler einen hochentwickelten präzisen Gangregler für
U hrwerke darstellt. Selbstverständlich können die vorbeschriebenen Maßnahmen und
Vorkehrungen aber auch bei Uhrwerken mit Synchronhemmregler in dem Falle vorteilhafte
Anwendung finden, wenn an die Stelle des Pendel- oder Unruheheinmreglers ein nicht
gleichmäßig, sondern rhythmisch wirkender Umlaufregler, z. B. ein bei jeder Umdrehung
mit Unterbrechung wirkender Fliehkraftbremsregler tritt.
-
Zum synchronen Hemmregler wird noch bemerkt, daß die Synchronisierung
des Polrades g1 durch den Betriebsstrom auch im vorliegenden Falle, wie bei dem
Haupt- und Zusatzpatent beschrieben, durch ein nachgiebiges Trägheitsmoment so begünstigt
und gesichert wird, daß die Synchronisierung gleich beim Einschalten erfolgt und
während des Betriebes, auch beim Auftreten von größeren Belastungsstößen u. dgl.
im elektrischen Verteilungsnetz, ein Pendeln des Polrades vermieden wird. Zu diesem
Z%@-ecl;e kann dasselbe z. B. über eine nachgiebige Feder mit dem Getriebe elastisch
bzw. nachgiebig gekuppelt sein oder bei unmittelbarer Kupplung mit dem Getriebe
wie bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen mit einer zusätzlichen Trägheit,
z. B. einer Schwungscheibe bzw. einer sog. SynchronisierscheibeSy (Abb. i und über
eine Feder oder eine Rutschkupplung elastisch bz«-. nachgiebig verbunden sein.
-
Die Entnahme des magnetischen Wechselflusses aus dem magnetischen
Fluh des asynchronen Aufzugsmotors zur Erregung der Polschuhe 3" und 3y (Abb. i
und z ) für den Syn-
chronhemmregler empfiehlt sich besonders bei |
kleineren Uhrwerken. Bei solchen Uhrtrieb- |
werken, bei denen der Synchronheminregler |
vom Aufzugsmotor getrennt angeordnet ist |
oder dieser nur zeitweise zur Aufzugstätigkeit |
eingesealialtet wird, können die Polschuhe 3,1 |
und 3b durch einen eigenen Elektromagneten |
mit eigener Erregerspule mit Wechselstrom |
von chronometrisch geregelter Frequenz er- |
regt werden. |
Da auch Bedingungen vorliegen können. |
bei denen eine Synchronisierung des vorlie- |
_genden Uhrtriebwerkes mittels dessen Be- |
triebsstromes unerwünscht ist, z. B. in Fällen, |
bei denen die Frequenz desselben nicht cliro- |
nometrisch geregelt wird, so kann dicscs |
Uhrwerk dem Rechnung tragend, auch so ge- |
baut werden, daß die Synchronisierung auch bei vorhandenem Betriebsstrom
außer Wirksamkeit gebracht werden kann, indem man z. B. den Läufer. des Synchronhemmreglers
bzw. das Polrad o-, in axialer Richtung so weit verschiebbar anordnet, daß es aus
dem Wirkungsbereich der Polschuhe 3" und 3r, kommt oder daß der Stromkreis einer
Stromspule unterbrochen wird, die der Erregung des Synchronreglers, wie im letzten
vorstehenden Absatz erwähnt, allein dient.
-
An Stelle des Aufzugsmotors mit Kurzschlußkäfiganker kann auch ein
beliebig anderer Motor oder eine andere Aufzugseinrichtung treten.