-
Elektrischer Zeitanzeiger. Die Erfindung bezieht sich auf einen selbstanlaufenden
Synchronmotor, der vermöge der magnetischen Remanenz in seinem Läufer ohne äußere
Mittel von selbst anläuft, bei einem Wechselstrom' von ausreichender Wechselzahl
für praktische Beleuchtungszwecke Synchronismus hält und bei Synchrongeschwindigkeit
keine Verlagerung des Magnetismus im Läufer aufweist; ferner bezieht sich die Erfindung
auf einen Zeitzähler oder eine Uhr, die unmittelbar und dauernd von diesem Motor
angetrieben wird.
-
Die Erfindung bezweckt ferner die Schaffung von Mitteln, um den Gang
der Uhr zu sichern, auch wenn der Motor stehen bleibt.
-
Abb. x ist eine Ansicht der Uhr oder des Zeitzählers von oben.
-
Abb. 2 ist eine Ansicht von vorn mit teilweise weggebrochen gezeichneten
Uhrteilen. Abb. 3 ist ein Seitenriß, teilweise im Schnitt nach der Linie 3-3 der
Abb. 4.
-
Abb. 4 ist eine Einzelheit im Schnitt längs der Linie 4-4 der Abb.
3, und Abb. 5 ist eine Einzelheit eines Teils des in Abb. i gezeigten Zeitzählers
in größerem Maßstabe.
-
In der dargestellten Ausführungsform der Erfindung bedeutet io den
zweipoligen Feldmagneten eines Wechselstrommotors a; 12 und 13 sind seine beiden
entgegengesetzten Pole, deren jeder gespalten ist, so daß unter der Wirkung der
Schirmspulen 14, 15, die dem Magnetismus in den Schenkeln 16, 17 eine Verzögerung
gegen den Magnetismus in den Schenkeln 18, ig erteilen, ein Ferraris-Drehfeld entsteht.
-
In dem von dem Drehfeld erfüllten Raum der Pole 12, 13 ist ein Läufer,
der fähig ist,
ohne äußere Mittel von selbst anzulaufen und zweckmäßig
aus einer Scheibe 2o von hartem Stahl ohne Wicklungen oder Schlitze besteht, und
der von den Feldpolen durch einen ziemlich weiten Luftspalt getrennt ist.
-
Es hat sich herausgestellt, daß bei dieser Anordnung die magnetische
Hysteresis in dein Läufer eine starke Anlaufkraft und ein sehr ausgesprochenes Bestreben
hervorruft, in genauem Synchronismus zu arbeiten, weil die magnetischen Kraftlinien
in der Läufermasse kräftig dahin streben, unverändert zu bleiben, und nach Erreichung
des Synchronismus den Läufer arbeiten lassen, als wenn er Pole hätte. Dieser Synchronmotor
kann auch fast augenblicklich anhalten. Der Läufer 2o ist mit einer lotrechten Welle
ausgestattet, und wenn er genügend tief unter der Mitte der Polflächen liegt, so
hebt er sich, wenn er in Tätigkeit tritt, und nimmt den Lagern das Gewicht des Läufers
und der Welle ab, so daß auf diese Weise jede Zapfenreibung vermieden wird. Auf
die Welle 21 ist ein Schneckengewinde aufgeschnitten und greift in ein Schneckenrad
24 ein, dessen Welle 25 mit einer zweiten Schnecke 26 ausgerüstet ist, die ein Schneckengetriebe
27 treibt. Das so beschriebene doppelte Vorgelege vermindert die Geschwindigkeit
von der des Läufers, der bei 6o Periden in der Sekunde 36oo Umläufe macht, bis auf
eine Umdrehung in der Minute für die Welle 28 des Schneckenrades 27. Die Welle 28
kann daher den nicht dargestellten Sekundenzeiger einer Uhr tragen.
-
Um Reibung und Abnutzung zu vermindern und äußere Störungen fernzuhalten,
ist der Läufer 2o des Motors und das Getriebe in einer Büchse 29 eingeschlossen,
die feines Schmieröl enthält, das durch die Bewegung der Wellen und Räder über alle
in Eingriff stehenden Flächen verteilt wird und so für wirksame Schmierung sorgt.
-
Von der Welle 28, die sich einmal in der Minute dreht, ist über das
Räderwerk 30, 3i, 32 (Abb. 3 und 5) die Bewegung des Minutenzeigerrades 33 abgeleitet,
das mit einer Schaltklinke 34 ausgerüstet ist, welche eine Scheibe oder Trommel
35 in einer Richtung mitnehmen kann; diese treibt mittels der üblichen Reibscheibe
36 die Welle 37, auf der der Minutenzeiger der Uhr sitzt. Die Muffe 39, auf der
der Stundenzeiger 40 sitzt, wird auf dem üblichen Wege durch Umlaufräder 41 angetrieben.
-
Es ist Vorsorge getroffen, auch bei Stillstand des Motors den Weitergang
der Uhr zu sichern, und beispielsweise ist hier eins der Mittel oder der Anordnung
zur Erreichung dieses Zwecks dargestellt, welches aus einem Hilfsuhrwerk 45 (Abb.
3 und 5) besteht, das Feder- oder Gewichtsantrieb haben kann, so daß es die Scheibe
oder Trommel 35 durch eine Schaltklinke 46 antreiben kann; diese sitzt mittels eines
Armes 7o an der Welle 71 des Hilfsuhrwerkes, z. B. vermöge eines Splintes 72 o.
dgl. Man kann auch Einrichtungen anbringen, - um das Hilfsuhrwerk 45 auszuschalten,
Dieser Zweck kann durch ein magnetisierbares Stück 5o oder eine ähnliche Nullspannungseinrichtung
erreicht werden, die das Hilfsuhrwerk nur laufen läßt, wenn kein Strom durch die
Spule 47 des Motors a geht, aber beim Stromdurchgang durch die Spule von dem Magnetismus
des Motors angezogen wird und dann das Hilfsuhrwerk 45 anhält, indem es in den Weg
des Hemmungshebels 51 o. dgl. kommt.
-
In der vorliegenden Ausführungsform (Abb. i und 2) wird das magnetisierbare
Glied 5o von einem Hebel 52 getragen, dessen Arm 53 mit dem Hemmungshebel
51 in Eingriff kommt, wenn das Glied 5o angezogen ist und so das Hilfsuhrwerk
feststellt. Der Arm 53 des Hebels 52 gibt aber den Hemmungshebel 51
unter
der Wirkung einer Feder 54 frei, wenn kein Strom mehr durch den Magneten a fließt.
-
Ersichtlich werden also, solange Strom fließt, die Zeiger der Uhr
elektrisch mit einer Geschwindigkeit proportional der Wechselzahl angetrieben, und
wenn die Frequenz richtig ist, wird die Uhr die richtige Zeit zeigen; wenn jedoch
der Strom ausbleibt, wird sofort das Hilfsuhrwerk die Uhrzeiger treiben und wird
damit fortfahren, bis wieder Strom in der Leitung ist.