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Sehrohr zum Untersuchen von Hohlräumen, auch solchen des menschlichen
Körpers Zum Untersuchen von Hohlräumen, wie Maschinenzylindern, Rohrwänden, Höhlen
des menschlichen Körpers, verwendet man optische Geräte, ,die an !dem ,der Einbläcköffnung
entgegengesetzten Ende mit einem Winkelspiegel. (Prisma) versehen sind, durch den
ein ,durch eine seitliche Öffnung einfallendes Strahlenbündel in Richtung der Sehachse
abgelenkt wird.
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Solche optischen Geräte sollen gegen das Eindringen von Staub, Dämpfen,
Flüssigkeiten usw. geschützt sein. Es .ist daher üblich, diese Geräte nach beendeter
Montage, z. B. durch Verkitten oder :durch Verlöten der Anschlußteile, luftdicht
zu verschließen. Dabei ergibt sich der Nachteil, daß eine nachträgliche Verstellung
der optischen Systeme zur Vergrößerung des Bildes, zur Erweiterung des Gesichtsfeldes
oder auch um die Optik einem weit- oder kurzsichtigen Auge anzupassen, nicht möglich
ist. Für Brillenträger wird .die Betrachtung des Bildes dadurch :erschwert, daß
.das Auge nicht dicht genug an die Austrittspupille gebracht werden kann und infolgedessen
das Bild nicht mit ausreichender Schärfe erkannt werden kann. Ferner läuft der Brillenträger
leicht Gefahr, mit den Brillengläsern gegen die Versr,hluß@teile der Instrumente
zu stoßen, .so däß sich Gläser und Verschlußteile gegenseitig beschädigen können..
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Gemäß -der Erfindung ist bei einem Sehxohr der ob@engenanuten Art
irn: Innern desselben ein ein- oder mehrteiliges optisches System in einer Fassung
aus magnetischem Baustoff beweglich angeordnet, die durch auf der Außenwand des
Sehrohres verschiebbare Magnete verstellt werden. Hierdurch ist eine genaue Feineinstellung
ermöglicht. Da die gesamte Optik -selbst in einem geschlossenen Rohr untergebracht
ist, ist sie vor einem Verschmutzen gesichert. Wird ein solches Rohr
zu
medizinischen Zwecken verwendet, so kann es leicht in wässerigen oder alkoholischen
Lösungen sterilisiert werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung muß einerseits die Verstellkraft
des Magneten groß genug sein, um durch die Wanddes Sehrohres hindurch auf den das
optische System enthaltenen Weicheisenkern zu wirken, andererseits m:uß .der Magnet
aus baulichen. Gründen möglichst klein gehalten werden. Zu diesem Zweck ist bei
.einem besonderen Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dem Steuermagneten
die Form eines Ringes von U-f@rinigem Querschnitt gegeben, und es sind die Schenkel
des U-Profils aus Weicheis!enscheiben und der Steg aus einem Ring von hochmagnetischem
Baustoff -hergestellt. Ein geeigneter Stoff für den Ring ist beispielsweise Kobalt
oder Alni, eine Alumi:nium-N ickel-Legierung.
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Der Steuermagnet kann auch aus zwei auf dem Sehrohr geführten Weicheis:enscheiben
bestehen, zwischen denen Magnetpole befestigt sind. Die Pole können durch ein Ringjoch
verbunden sein.
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Die Erfindung ist in einer Ausführungsform, beispielsweise an einem
Cystoskop, in der Zeichnung veranschaulicht.
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Abb. z zeigt -das Untersuchungsgerät im Längsschnitt und in der Ansicht
von unten. Abb.2 zeigt eine Abänderung des Steuermagneten.
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Abb. 3 und .4 zeigen weitere Formen von Steuermagneten.
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Das Sehrohr ca enthält an seinem geschlossenen Ende das Prisma b,
das die durch das seitliche Fenster c einfallenden Lichtstrahlen in der Sehrichtung
ablenkt. Die Einblicköffnung d ist ebenso wie das Fenster c durch ein Planglas oder
eine Linse dicht verschlossen, so d.aß Staub, Feuchtigkeit usw. nicht in das Sehrohr
eindringen können. Das an die Einblicköffnung grenzende Ende des Rohres ist außen
mit einem Gewinde entsprechender Steigung versehen, auf das der Magnet f aufgeschraubt
ist. Der 1-Iagnet besteht aus einem ringförmigen Körper g, der auf der Ober- und
Unterseite mit Scheiben k. aus weichem Eisen verbunden, z. B. mit Messingstiften
z, vernietet ist. Die beiden Scheiben sind mit Gewindebohrungen k versehen, deren
Durchmesser kleiner sind als die Öffnungen .des mittleren Ringes g aus hochmagnetischem
Baustoff. Auf diese Weise ergibt sich .ein U-förmiger Querschnitt entsprechend der
Form eines Hufeisenmagneten, dessen Pole N und S von den Scheiben la aus weichem
Eisen gebildet sind. Ein solches Magnetsystem entwickelt bei geringstem Raumbedarf
eine hohe Koerz itiv kraft.
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Der Steuerma-net kann gemäß Abb. 2 auch aus einem Hohlzylinder 1 bestehen,
in den oben und unten zwei Gewindescheiben in aus Weicheisen eingesetzt sind, so
daß sich ebenfalls ein U-förmiger Querschnitt mit den Polen N und S ergibt.
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Der Magnetfluß schließt sich durch das im Innern des Sehrohres angeordnete
Weicheisenröhrehen za, .das das als Okular für das zu betrachtende Bildfeld dienende
Linsensystem o enthält.
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Wenn .der Magnet durch Dreiren auf seinem Gewindesitz in der Blickrichtung
verschoben wird, so nimmt er das Okular im Innern des Sehrohres in axialer Richtung
mit. Durch eine am Rande der Einblicköffnung angebrachte Teilung, z. B. in Dioptrien
kann die Einstellung erleichtert werden, indem der Beobachter das Gerät von vornherein
seiner Fehlsichtigkeit entsprechend einstellt.
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Eine weitere Ausbildungsmöglichkeit de: Magnetsystems ist in Abb.3
gezeigt. Hier sind zwischen den bei den Weichei senscheiben in. die Magnetpole N
und S befestigt. Eine ähnliche Ausführungsform zeigt Abb. d., bei der die Pole N
und S durch ein Ringjoch verbunden: sind. Diese Art von Steuermagneten wird zweckmäßig
dann angewendet, wenn das in dem Magnetanker gefaßte optische System o auch gedreht
werden soll. In diesem Falle wird zur Erzeugung eines Drehmomentes die Fassung ia
aus Segmenten von. magnetischem (p) und unmagnetischem (g) Baustoff zusammengesetzt.
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Der Steuermagnet braucht nicht ständig mit dem Sehrohr verbunden zu
sein. Er kann aufgeschoben werden, um ein im Innern des Sehrohres angeordnetes optisches
System sehr feinfühlig von außen einstellen zu können, ohne das Rohr öffnen zu müssen.
«-\lan kann auf diese weise z. B. Prismen oder Spiegel drehen, oder Linsen, die
mit ihrer Fassung durch ein mehr oder weniger steiles Gewinde in dem Sehrohr geführt
sind, in Richtung der optischen Achse verschieben.
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Der wesentliche Vorteil des Erfindungsgegenstandes liegt darin, daß
das Sehrohr vollkommen dicht abgeschlossen werden kann, was bei einer Steuerung
der .inneren Optik durch nach außen ragende Teile nicht zu erreichen ist. Das ist
von besonderer Bedeutung für optische Geräte zum Einführen in Höhlen des menschlichen
Körpers, die sterilisiert werden müssen, aber auch für technische Prüfgeräte, bei
.denen eine Trübung der optischen Teile durch Staub und \ iederschläge zu befürchten
ist.
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Das Linsensystem kann auch aus einer Mehrzahl von einzelnen oder verkitteten
Linsen bestehen, die unabhängig voneinander durch eine entsprechende Anzahl von
auf der Außenwand des Sehrohres verschiebbaren
Magneten gesteuert
werden können. Auf diese Weise ist es möglich, außer der Bildschärfe auch die Brennweite
und damit den Vergrößerungsgrad des optischen Systems vor.. außen zu verstellen.