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ProjektionsmikroskopEs ist bekannt, zum Zwecke der Mikrophotographie hinter dem aus Objektiv und Okular zusammen- gesetzten Mikroskop einen Strahlenteiler zu setzen, welcher einen Teil des Lichtes auf die photograph- sche Schicht, den andern Teil in ein Beobachtungsfernrohr, in dessen Zwischenbildebene eine der Scharf- stellung dienende Strichplatte eingebaut ist, lenkt. Nachteilig an dieser Konstruktion ist der Umstand, dass die Augenlinse aller zur Verwendung gelangenden Okulare des Beobachtungsfernrohres verstellbar eingerichtet sein müssen, um eventuelle Fehlsichtigkeit der Beobachter auszugleichen. Es ist ferner be- kannt, ein Kamera- bzw. ein Projektionsmikroskop mit einer zwischen Objektiv und Okular angeordne- ten Zwischenoptik auszustatten.
Im allgemeinen ist nämlich die übliche mechanische Tubuslänge von rund 160 mm zu kurz, um die in solch relativ aufwendigen Mikroskopen erforderlichen Zusatzteile, wie
Polarisations- und Phasenkontrast-Einrichtungen, Strichplatten, binokulare Tuben usw. unterzubringen, weshalb eine Verlängerung des optischen Weges mittels einer Zwischenoptik erforderlich ist.
Das Ziel der Erfindung ist, die an sich bekannte Zwischenoptik zur Vereinfachung und Verbesserung des Einstellvorganges auszunutzen. Erfindungsgemäss geschieht dies in einem Kamera- und Projektions- mikroskop mit mehrteiliger zwischen Objektiv und Okular angeordneter Hilfsoptik, deren erster Teil ein reelles Zwischenbild des Objektes erzeugt, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass unmittelbar nach dem Zwischenbild und vor dem zweiten Teil der Zwischenoptik ein Strahlenteiler angeordnet ist, der das Licht jeweils nach Durchsetzen des zweiten Teiles der Zwischenoptik einerseits zum Beobachtungsokular, anderseits zur Photo-und/oder Projektionseinrichtung führt und dass im Photo- bzw.
Projektionsstrahlengang der zweite Teil der Hilfsoptik fest, im Beobachtungsstrahlengang aber mindestens ein Glied des zweiten Teiles der Hilfsoptik axial verstellbar angeordnet ist.
Durch diese Anordnung wird es erfindungsgemäss möglich, im Zwischenbild eine Strichplatte einzuschalten, welche zum Objekt einerseits und zur Schärfenebene der photographischen Kamera bzw. zur Projektionsfläche anderseits konjugiert ist. Ist nämlich einmal der Photostrahlengang richtig einjustiert worden, so genügt die axiale Verstellbarkeit des im Beobachtungsstrahlengang liegenden zweiten Teiles der Hilfsoptik zur subjektiven Scharfstellung der Strichplatte. Sobald nach dieser Scharfstellung der Beobachter auch gleichzeitig, nach Betätigen des Mikroskopfeintriebes, das Objekt scharf sieht, ist er si- cher, dass dieses auch in der photographischen Kamera scharf abgebildet ist.
Man braucht also zurScharfeinstellung des photographischen Bildes keine Mattscheibeneinstellung, sondern man stellt vielmehr die Schärfe wie beschrieben am Okular des Beobachtungstubus ein. Wesentlich ist dabei, dass dies ohne Rücksicht auf eventuelle Fehlsichtigkeit des Beobachters korrekt (d. h. unter Wahrung der für das betreffende Objektiv berechneten Austrittsschnittweite) möglich ist und dass man die sonst für ähnliche Zwecke verwendeten Okulare mit eingebauter Strichplatte und einstellbarer Augenlinse nicht braucht.
Besonders zweckmässig ist es erfindungsgemäss, am Ort des vom ersten Teil der Hilfsoptik erzeugten Zwischenbildes an sich bekannte Mittel vorzusehen, um dort Strichplatten, Blenden und andere ins Gesichtsfeld abzubildende Elemente einsetzen und/oder gegeneinander wechseln zu können.
Schliesslich ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass jenes Glied des zweiten Teiles der Hilfsoptik axial verstellbar eingerichtet ist, das zur Erzielung einer vorgegebenen Verschiebung des mit dem Okular betrachteten Endbildes ein Minimum an Verschiebeweg benötigt. Durch diese Massnahme wird der mechanische
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Aufbau des Mikroskops vereinfacht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Fig. 1 dargestellt. Das Mikroskop besteht aus dem Objektiv 1, der Hilfsoptik, die aus den Linsen 2, 3 (bzw. 3') und 4 (bzw. 4') zusammengesetzt ist, dem Strahlenteilungsprimsa 5 und dem Okular 6 (bzw. 6'). * Das Objekt P wird vom Objektiv 1 und der Linse 2 in der Ebene 7 (erstes Zwischenbild P'), an welcher Stelle auch eine Strichplatte 12 angeordnet sein kann, abgebildet. Von dort verläuft der Strahlengang - wenn wir zunächst die Photo- bzw. Projektionsseite betrachten-weiter über das Strahlenteilungsprisma 5, die Linsen 3 und 4 zur Ebene 8, wo ein zweites Zwischenbild P" des Objektes und gleichzeitig ein Bild der Strichplatte 12 entsteht.
Beide werden weiter vom Okular 6 und dem Objektiv 9 der mikrophotographischen Kamera 10 in die Bildebene 11 dieser Kamera abgebildet. (Im Fall der Mikroprojektion ist 9 ein Projektionsobjektiv und 11 der Projektionsschirm). Der Beobachtungsstrahlengang verläuft analog vom Teilungsprisma 5 aus über die Linsen 3'und 4'zum Zwischenbild P" des Objektes und der Strichplatte. Dieses wird von dem auf Unendlich eingestellten Beobachterauge mittels des Okulars 6'betrachtet. Wäre der Beobachter fehlsichtig oder wäre sein Auge nicht auf
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Objekt bzw. sein und der Strichplatte Bild trotzdem scharf zu sehen, muss dieses nach Pa'" oder Pb'" transportiert werden, was durch axiales Verstellen einer der beiden Linsen 3'oder 4'geschieht.
Zweckmä ssig ist es, die kurzbrennweitigere der beiden Linsen 3 oder 4, im vorliegenden Fall die Linse 4, axial verschiebbar zu machen, weil man dann mit kleineren Verschiebewegen das Auslangen findet.
Selbstverständlich lässt sich die Strichplatte, die für die geschilderte Einstellung zweckmässigerweise mit einem Fadenkreuz versehen ist, gegen Strichplatten mit andern Marken, beispielsweise mit Formatbegrenzung für die Mikrophotographie, Mikrometerteilungen für die Längenmessung, Rasterfiguren für Korngrössen und Komformen u. dgl. ersetzen. Zu diesem Zweck sind die verschiedenen Strichplatten 12, 12a usw. in einer Scheibe 14 eingesetzt und können durch Drehen um deren Achse 13 wahlweise in den Strahlengang gebracht werden. Eine (nicht gezeichnete) Leeröffnung in der Scheibe 14 ermöglicht auch das Beobachten oder Photographieren, ohne dass man durch irgendwelche Strichmarken im Gesichtsfeld behindert wäre.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kamera-und/oder Projektionsmikroskop mit mehrteiliger zwischen Objektiv und Okular angeordneter Hilfsoptik, deren erster Teil ein reelles Zwischenbild des Objektes erzeugt, dadurch ge- kennzeichnet, dass unmittelbar nach dem Zwischenbild und vor dem zweiten Teil der Zwischenoptik ein Strahlenteiler (5) angeordnet ist, der das Licht jeweils nach Durchsetzen des zweiten Teiles der Zwischenoptik einerseits zum Beobachtungsokular, anderseits zur Photo-und/oder Projektionseinrichtung führt und dass im Photo- bzw. Projektionsstrahlengang der zweite Teil der Hilfsoptik (3,4) fest, im Beobachtungsstrahlengang aber mindestens ein Glied des zweiten Teiles (3', 4') der Hilfsoptik axial verstellbar angeordnet ist.