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Die Erfindung betrifft ein Mikroskop mit, in den Abbildungsstrahlengang einschaltbaren optischen
Zusatzteilen, die den Strahlengang beeinflussende Elemente enthalten, die das Strahlenbündel aus der optischen
Achse des Grundkörpers ablenken, und es entweder auf einem geschlossenen Weg in die optische Achse zurückbringen, oder es einem Abbildungselement zuführen, und somit enden lassen.
Um Mikroskope hinsichtlich ihres Anwendungsbereiches möglichst vielseitig zu gestalten, ist es bekannt, am
Grundkörper des Mikroskopes Zusatzeinrichtungen für die diversen Mikroskopiertechniken an- oder aufzusetzen.
So sind Mikroskope in den verschiedensten Ausführungen bekanntgeworden, bei denen Baukörper zwischen dem
Grundkörper und dem Einblicktubus bzw. Projektionsschirm eingesetzt werden, wobei diese Baukörper
Vergrösserungswechsler, Kontrasteinrichtungen, Polarisationselemente usw. enthalten.
Bei diesen Bauweisen treten aber einige empfindliche Nachteile auf, die um dieser Vielseitigkeit willen bisher in Kauf genommen wurden ; durch die Anbringung von Zusatzgeräten wird die Bauhöhe und somit die
Einblickhöhe des Mikroskopes verändert ; ferner leidet die Stabilität des Mikroskopes bei Verwendung von mehreren Zusatzgeräten und schliesslich kann die Verwendung irgendeines Zusatzgerätes die Verwendung eines andern behindern oder sogar unmöglich machen, weshalb der Benutzer zu zeitraubenden und lästigen
Umbauarbeiten gezwungen ist, wenn er von einer Arbeitstechnik auf die andere übergehen will.
Weiters sind Mikroskope bekanntgeworden, welche optische Elemente aufweisen, die verschwenk-oder verschiebbar im Grundkörper angeordnet sind und hauptsächlich dazu dienen, um in einer Grundstellung die abbildenden Lichtstrahlen zur Gänze dem Okular zum Zwecke einer normalen Beobachtung zuzuleiten, oder in einer jeweils durch Verschwenken erreichten Stellung die abbildenden Strahlen mittels eines z. B. Strahlenteilers, einerseits auf einen Träger einer photographischen Schicht, und anderseits auf eine z. B. den Bildausschnitt einer photographischen Einrichtung kennzeichnende Strichplatte zu lenken.
Solche Mikroskope mit eingebauten optischen Elementen vorerwähnter Art sind jedoch im wesentlichen speziell ausgebildete Photomikroskope und die Problemstellung bezieht sich darauf, dass das im Okular beobachtete Bild eines Objektes auch gleichzeitig auf der photographischen Schicht in optimaler Schärfe zur Darstellung gelangt.
Ziel der Erfindung dagegen ist es, ein Konzept des Mikroskopbaues zu schaffen, welches den Vorteil der, sämtliche Arbeitsmethoden umfassenden, Vielseitigkeit eines Universalmikroskopes mit den Vorzügen von immer gleichbleibender Bau- und Einblickhöhe, sowie unveränderlicher Stabilität des Mikroskopes und die Möglichkeit des raschen Wechsels dieser Methoden zur Anpassung an die jeweilig notwendige Arbeitstechnik in sich vereinigt.
Dieses Ziel wird dadurch erreicht, dass diese, dazu notwendigen optischen Elemente in einem oder mehreren quaderförmigen Einschüben angeordnet sind, und dass der Einblicktubus direkt am Grundkörper befestigt ist.
Durch die Anordnung dieser optischen Elemente bzw. Zusatzteile in erfindungsgemäss ausgebildeten Einschüben ergibt sich die Möglichkeit, in verschiedenen Einschüben jeweils optische Elemente derart vorzusehen, dass jeder Einschub eine komplette Einheit bildet, und jeweils einer ganz bestimmten Arbeitsmethode, z. B. Auflicht- oder Durchlichtmethode, zugeordnet ist. Dies ermöglicht weiters eine einheitliche Ausführung aller Grundgeräte, ohne auf die jeweils spätere Arbeitsmethode Bedacht nehmen zu müssen, wodurch nicht nur in der Herstellung der Grundgeräte eine Vereinheitlichung und wesentliche Verbilligung erzielt wird, sondern auch später komplette, für eine bestimmte Arbeitsmethode ausgestattete Mikroskope mit minimalstem Aufwand und Kosten auf eine andere Arbeitsmethode umgestellt werden können.
Zusätzlich zu jenen, die jeweilige Arbeitsmethode bestimmenden optischen Elemente können weitere optische Bauteile für die verschiedenen Beobachtungsverfahren, wie z. B. Dunkelfeld, Phasenkontrast, Interferenzkontrast, usw., in den Einschüben vorgesehen werden, so dass sich durch einfaches Auswechseln dieser Einschübe jede Kombination der Arbeitsmethode mit einem bestimmten Beobachtungsverfahren, z. B. Auflicht,
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Methoden, Vergleichseinrichtungen u. ähnl. enthalten, sowie mit einem Umlenksystem (das den Abbildungsstrahlengang aus der optischen Achse heraus-, auf einen Umweg und wieder in die optische Achse zurücklenkt), und eine den Umweg überbrückende und mindestens eine reelle Zwischenabbildung des Feldes und der Pupille bewirkende Transportoptik ausgestattet sein.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist darin zu sehen, dass trotz dieser sich ergebenden vielfältigen Umstellmöglichkeiten das Mikroskop stets die gleiche Bauhöhe aufweist, und damit auch stets die gleiche Einblickhöhe, welche einmal als optimale Höhe in bezug auf die Gerätebenutzung und praktische Arbeit ausgelegt wurde.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass mehrere Einschübe übereinander angeordnet sind.
Eine weitere Variante der Erfindung bezieht sich darauf, dass einer der Einschübe als Photoeinschub ausgebildet ist, und dass eine oder mehrere Kameras im Verlauf bzw. Bereich dieses Photoeinschubes angeordnet sind.
Die Erfindung sei in der Folge an Hand von nicht beschränkenden Ausführungsbeispielen in den Fig. l bis 4 beschrieben.
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Fig. 1 zeigt die Ansicht eines Mikroskopes mit dem Grundkörper --1--, der auf der Grundplatte--2-- aufgebaut ist. Von einer Lichtquelle führt der für Durchlicht eingerichtete Strahlengang über (in den
Zeichnungen nicht dargestellte) Kollektoren, Hilfslinsen, Blenden und Spiegel zur Lichtaustrittsöffnung--3-- und in der Richtung des eingezeichneten Pfeiles über einen Kondensor--4--zu dem auf dem Objekttisch - 5--liegenden Objekt--6--, dann durch das Objektiv--7--, welches mit einer Vielzahl anderer
Objektive auf dem Revolver--8--sitzt, zu einem Umlenkprisma--9--und in den Beobachtungstubus --10-- mit dem Okular Das Prisma --9-- kann auch in eine Stellung gebracht werden,
in welcher alles Licht oder ein Teil des Lichtes zu einem vertikalen Tubus --9a-- geleitet wird, auf den zusätzliche Aggregate, wie Projektionsaufsätze u. dgl. aufgesetzt werden können. Der Grundkörper-l-besitzt eine Ausnehmung-12-, in welche der Einschub-13--, der in der Fig. 2 näher dargestellt ist, von der dem Beobachter abgewandten Seite, also in der Darstellung der Fig. 1 von links her eingesetzt wird.
Der Einschub--13-- (Fig. 2) trägt an der Stelle des Durchtritts der optischen Achse des Mikroskopes ein aus zwei identischen Rechtwinkelprismen verkittetes Umlenkprisma --14-- mit im Kitt liegender Spiegelschicht, welches das Licht aus der optischen Achse um einen rechten Winkel in die Zeichenebene und in das Prisma --15-- ablenkt. Dieses, ebenfalls ein Rechtwinkelprisma, leitet das Licht in weitere Rechtwinkelprismen-16, 17 und 18-und auf die Rückseite der Spiegelschicht des Prismas-14-, wodurch der Strahlengang wieder in die optische Achse des Mikroskopes zurückgeführt wird. Die Prismen - -14, 15 und 18-- sind zweckmässigerweise miteinander verkittet.
Das aus den zwei Linsengruppen-19 und 20--, der Einfachheit halber durch Einzellinsen angedeutet, bestehende optische System liefert bei-21- ein Zwischenbild der Feldebene und nahe--22--Zwischenbilder der Objektivpupillen. In der Nähe von --22-- befindet sich eine um eine Parallele zur optischen Achse rotierende revolverartige Wechseleinrichtung - -23--, welche in den zu den einzelnen Objektiven gehörigen Zwischenabbildungen der Pupillen Wollastonprismen für Interferenzkontrast sowie Phasenplättchen enthält.
(Die zugehörigen beleuchtungsseitigen Prismen und Blenden sind in bekannter Weise im Kondensor untergebracht, jedoch nicht zeichnerisch dargestellt. ) Hinter der Zwischenabbildung der Pupillen ist ein Vergrösserungswechsler--24--angeordnet, der, ebenfalls auf einer revolverartigen Anordnung, Galileifernrohre unterschiedlicher Vergrösserung, eine Leeröffnung und eine Bertrandlinse zur Beobachtung der Pupille enthält.
In die Zwischenabbildung bei --21-- können verschiedene Rasterplatten eingeschoben werden. In einem seitlichen Ansatz--25--befindet sich ein verstellbarer Zeiger--26--, der mit Hilfe der Lichtquelle --27-- und der Linse--28--beleuchtet und von der weiteren Linse--29--über den teildurchlässigen Spiegel--30--in die Zwischenbildebene--21--abgebildet wird. An Stelle dieses Leuchtzeigers--26-- können auch andere Markierungselemente, wie auf Filmstreifen kopierte Nummern, Messraster od. dgl. eingesetzt werden.
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Betätigungselemente der im Einschub --13-- eingebauten beweglichen Teile sind durch Öffnungen im Grundkörper-l-hindurchgeführt und von aussen bedienbar.
Fig. 3 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel desselben Mikroskopes, diesmal für Auflichtuntersuchungen eingerichtet, und mit einem andern Einschub als in Fig. 2 ausgestattet. Hier wird der Strahlengang von der (nicht dargestellten) Lichtquelle in dem Auflichtilluminator und über den teildurchlässigen Spiegel --31-- durch das Objektiv auf das Objekt --6-- gelenkt. Der vom Objekt reflektierte Abbildungsstrahlengang führt in den Einschub-32--, der zum Unterschied von jenem im Ausführungsbeispiel den Strahlengang in einer vertikalen Ebene umlenkt.
Er führt vom Umlenkprisma --33-- über eine Linsengruppe-34-zum Prisma --35-- und zu einer weiteren Linsengruppe--36--und trifft so auf eine zweite Fläche des Spiegelprismas - und gelangt dadurch in die optische Achse zurück, von wo er über das Prisma--9--in den
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--10-- gelangt.variabler Brennweite eingesetzt ist, das zur kontinuierlichen Veränderung der Vergrösserung dient. Es enthält zwei Linsengruppen, die über zwei Kurvenscheiben von vorausberechneter Form synchron gegeneinander verschoben werden.
Fig. 4 schliesslich zeigt noch einmal dasselbe Mikroskop, aber mit einem Photoeinschub. Der Grundkörper --l-- hat oberhalb des Prismas--9--eine Ausnehmung--37--, in die der Einschub--38-- (enthaltend die Teile--39, 40,41 und 42) in der Darstellung der Fig. 4 von links her eingesetzt wird. Der Strahlengang führt wieder wie in der Durchlichtanordnung der Fig. 1 von der Lichtaustrittsöffnung --3-- über
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- -4, 5-- zum Objekt --6-, dann durch das Objektiv -7-- zum Prisma --9--. Das Prisma--9-befindet sich in der Stellung, in der es als Teilungsprisma wirkt.
Ein Teil der Strahlen wird vom Prisma abgelenkt und führt über den Beobachtungstubus-10-zum Okular-11-, während der zweite Anteil durch --9-- hindurch auf das Umlenkprisma --39-- gelangt und um 90 abgelenkt wird. Weiters führt dieser Strahlengang über eine Zwischenoptik--40, 41-- und über ein Umlenkprisma -42- in die Kamera --44--. Bei--43--, wo ein Bild der Feldebene entsteht, befindet sich der Film der Kamera. Das Umlenkprisma--39--ist aus dem Strahlengang ausschaltbar, wodurch das Licht von--9--kommend in den Projektionsaufsatz-45-gelangt und dort auf der Mattscheibe --46-- ein Bild des Objektes-6sichtbar wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Mikroskop mit, in den Abbildungsstrahlengang einschaltbaren optischen Zusatzteilen, die den Strahlengang beeinflussende Elemente enthalten, die das Strahlenbündel aus der optischen Achse des Grundkörpers ablenken, und es, entweder auf einem geschlossenen Weg in diese optische Achse zurückbringen,
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diese optischen Elemente in einem oder mehreren quaderförmigen Eirischüben angeordnet sind, und dass der Einblicktubus direkt am Grundkörper befestigt ist.
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