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Antrieb der in dem Metallbad und dem Fettkessel von Verzinnmaschinen
angeordneten Walzenpaare Im Metallbad und im Fettkessel von Verzinnmäschinen für
Bleche und Bänder sind Paare von angetriebenen Walzen gelagert, die die Bleche oder
Bänder durch die Bäder-fördern sollen. Die Lagereinbaustücke der einen Walze jedes
Walzenpaares sind im Walzenrahmen verschiebbar und stehen unter der Einwirkung einer
Anstellvorrichtung. Die Achsen der ortsfest gelagerten Gegenwalzen sind mit abtreibenden
Wellen eines Getriebes gekuppelt. Der Gleichlauf der Walzen jedes Walzenpaares wird
durch auf der dem Antrieb abgekehrten Seite des Walzenrahmens auf den Walzenzapfen
sitzende Stirnräderpaare herbeigeführt.
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Diese bis heute gebräuchliche Ausführung hat verschiedene Nachteile.
Ein Nachteil besteht darin, daß Getrieberäder in den Bädern umlaufen. Dadurch wird
in der Badflüssigkeit eine ungewollte Rührwirkung hervorgebracht, so daß Unreinigkeiten
des Bades immer wieder an die Bleche gelangen können. Außerdem sind die Getriebe
in dem Bad chemischen Einflüssen ausgesetzt, die einen starken Verschleiß hervorrufen.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Gleichlaufräder der Walzenpaare korrigierte
Verzahnungen haben müssen, erstens, um den Eingriff zu gewährleisten, gleich ob
Bleche sich zwischen den Walzen befinden oder nicht, und zweitens, um dem starken
Verschleiß der Walzen, hervorgerufen durch häufiges Nachschleifen, Rechnung zu tragen.
Mit Rücksicht auf das Nachschleifen werden verschieden große Radsätze für verschiedene
Durchmesserbereiche der Walzen auf Lager gehalten. Die korrigierten Verzahnungen
mit ihrem reichlichen Zahnspiel gewährleisten
natürlich keinen so
ruhigen Lauf wie eine für einen bestimmten Achsenabstand hergestellte Präzisionsverzahnung.
Die Folge davon ist, daß die Walzen oft ruckweise laufen, so daß eine gleichmäßige
Druckwirkung der Walzen auf die Bleche nicht erzielt wird. Unter diesem Einfluß
leidet die Qualität der Verzinnung, was durch eine unerwünschte Zeichnung der Oberfläche
der Bleche sichtbar in Erscheinung tritt. Außerdem erfordert das häufige Wechseln
der Stirnräder großen Arbeitsaufwand und Kosten, wobei die Zahnräder meistens noch
unsachgemäß aufgezogen und die Eingriffsverhältnisse stark gestört werden.
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Es wäre nun denkbar, die Walzen in den Wänden des Behälters zu lagern
und die Antriebsräder außerhalb des Badbehälters zu verlegen. Eine solche Anordnung
hätte aber in anderer Hinsicht große .Dachteile. Die Durchführung der Walzenwellen
durch die Behälterwand bedingt eine sorgfältige Abdichtung durch Stopfbüchsen. Besonders
nachteilig ist diese Anordnung für den Ausbau der Walzen im Hinblick darauf, daß
die Walzen in Abständen von zwei bis drei Wochen zum Abdrehen und Säubern ausgebaut
werden müssen. Es ist dann jedesmal außerordentlich umständlich, die Stopfbüchsen
zu lösen. Außerdem muß zum Walzenwechseln die Badflüssigkeit mindestens teilweise,
d. h. bis zur Stopfbüchsbohrung der untersten Walze, abgezogen werden. Derartige
Manipulationen würde keine Verzinnerei praktisch durchführen. Aus diesem Grunde
hat man mangels einer besseren Lösung die vorstehend erwähnte Anordnung vorgezogen.
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Gemäß der Erfindung werden alle Antriebsräder der zu einem Behälter
gehörigen Walzenpaare in einem gegenüber dem Bad geschlossenen Gehäuse untergebracht,
und ferner wird jedes Walzenpaar in diesem Gehäuse ein Stirnräderpaar zugeordnet,
dessen in das Bad hineinragende Wellen mit den Walzenzapfen raumbeweglich gekuppelt
sind. t'uhmehr kommen die Getrieberäder mit der Badflüssigkeit nicht mehr in Berührung,
ohne daß die Walzenwellen durch die Behälterwand geführt werden. Sie können in dem
geschlossenen Gehäuse, dessen Wände sie von dem Bad trennen, die zweckmäßigste Schmierung
erbalten, so daß der Verschleiß klein ausfällt. Ferner ist es jetzt möglich, für
alle Räder, auch für die Gleichlaufräder der Walzenpaare, da diese jetzt ihren Achsenabstand
nicht mehr ändern, Präzisionsverzahnungen zu verwenden, die sowohl einen ruhigen
Lauf gewährleisten als auch eine hohe Lebensdauer haben. Wichtig ist auch, däß der
Verzinner mit- der getriebetechnischen Seite der Maschinen nichts mehr zu tun hat,
da sämtliche dem unmittelbaren Zugriff entzogen und der Bedienungsnotwendigkeit
enthoben sind. Darin liegt auch eine bedeutende Herabsetzung der Unfallgefahr. Die
Raumbeweglichkeit der Kupplungen an den Walzenzapfen kann ohne Schwierigkeit so
groß bemessen werden, daß dem Walzenverschleiß zwischen den im Betrieb zulässigen
Grenzen sowie den verschiedenen Blechstärken Rechnung getragen ist.
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Um das Getriebegehäuse zusammen mit dem Walzenrahmen aus- und einbauen
ztt können, wird es an einer Stirnwand des Getriebegehäuses lösbar befestigt. Die
den einzelnen Walzenpaaren zugeordneten Stirnräderpaare werden vorteilhaft getrennt
in besonderen, in das Getriebegehäuse eingesetzten Gehäusen gelagert. Jedes Stirnräderpaar
kann auf diese Weise für sich bequem mit dem zugehörigen Getrieberad'-ausgebaut
t.nd ausgewechselt werden, was für Reparaturarbeiten eine wesentliche Erleichterung
bietet.
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In der heiligenden Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in fünf
Abbildungen dargestellt, und zwar zeigen Abb. i die Anordnung im Fettkessel im Querschnitt.
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Abb.2 eine Ansicht gegen das Getriebegehäuse in Pfeilrichtung .4 der
:ebb. i.
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Abb. 3 einen Schnitt nach B-C der Abb. i mit gelösten Walzenkupplungen,
Abb. 4 die Anordnung im Zinnkessel im Querschnitt, Abb.5 eine Ansicht des Getriebegeliäuscs
in Pfeilrichtung D der Abb. .I.
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In dem mit i bezeichneten Fettkessel ist der Walzenrahmen 2, sich
auf dem oberen Rand des Fettkessels abstützend, eingehängt. Die `'Falzen 3 und -.
der einzelnen übereinanderliegenden Walzenpaare ruhen mit ihren Lagereinbaustücken
5 bzw. 6 in waagerechten Schlitzen der Stirnseiten des Walzenrahmens 2. Seitliche
Führungsleisten 7 der Lagereinbaustücke sichern gegen axiale Verschiebungen im Walzenrahmen.
Durch eine in der Zeichnung nicht gezeigte Anstellvorrichtung, die gegen die Lagereinbaustücke
der einen Walzen jedes Walzenpaares wirkt, werden diese Walzen an die Gegenwalzen
angedrückt, deren Lagereinbaustücke am Walzenrahmen einen festen Anschlag finden.
Auf der Antriebsseite tragen die Zapfen der Walzen und 6 gezahnte Kupplungsköpfe
8 bzw. g.
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An der einen Stirnwand des Walzenrahmens 2 ist ein Gehäuse io befestigt,
in dem die Getriebeteile zur übertragung des Walzenantriebs gelagert sind. Die Befestigung
des Getriebegehäuses io am Walzenrahmen 2 erfolgt am oberen und -unteren Ende mittels
Bolzen i i und Keilen 12. Die Anordnung ist
dabei so getroffen,
daß die obere Befestigungsstelle Ausgangspunkt für die Wärmedehnungen sowohl des
Walzenrahmens als auch des Getriebegehäuses ist.
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In dem Getriebegehäuse io ist eine senkrechte Welle 13 gelagert,
die von der ebenfalls in dem Getriebegehäuse io gelagerten Hauptantriebswelle 14
über ein Kegelräderpaar 15, 16 angetrieben wird. Auf der senkrechten Welle
13 sitzen in Höhe der einzelnen Walzenpaare Kegelräder 17, die mit auf waagerechten
Wellen ig sitzenden Kegelrädern 18 in Eingriff stehen. Die Wellen ig der Kegelräder
18 sind in besonderen Gehäusen 2o gelagert, die in die dem Walzenrahmen 2 zugekehrte
Wand des Getriebegehäuses io eingesetzt sind. In jedem Einsatzgehäuse 2o ist auf
der Welle ig ein Stirnrad 2i befestigt, das . mit einem auf einer zweiten Welle
22 sitzenden gleich großen Stirnrad 23 in Eingriff steht. Die Wellen 22 ragen durch
die dem Walzenrahmen zugekehrten Stirnwände der Einsatzgehäuse 2o in das Ölbad.
Vor dem Eintritt in das Ölbad laufen die beiderseits in Wälzlagern 24 und 25 gelagerten
Wellen 1g und 22 in Graphitringen 26, die alle Wärmedehnungen der übrigen Teile
mitmachen, und so das Innere der Einsatzgehäuse 2o gegen Eintritt von Öl aus dem
Fettkessel gut abdichten. Die Lager 25 auf der der Antriebswelle 13 zugekehrten
Seite der Einsatzgehäuse 2o sind aus baulichen Gründen in Gehäusedeckeln 27 angeordnet.
Die Einsatzgehäuse 2o haben, wie die Abb. 2 erkennen läßt, zylindrische Gestalt.
Das hat den Vorteil, daß die Einsatzöffnungen im Gehäuse io einfach und genau bearbeitbare
zylindrische Bohrungen sind. Auch wird dadurch eine mehrfache Teilung des Getriebegehäuses
i o vermieden.
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Die aus den Einsatzgehäusen 20 in das Ölbad hineinragenden Enden der
Wellen ig und 22 tragen wie die Walzenzapfen gezahnte Kupplungsköpfe 28 bzw. 29.
Diese werden durch Kupplungsmuffen 3o bzw. 31 mit den Kupplungsköpfen 8 und 9 der
Walzenzapfen gekuppelt. Während die Kupplungsmuffen 30 und 3 i an den Treibwellen
19 und 2a durch Bunde 32 der Kupplungsköpfe 28 und 29 in ihrer axialen Bewegungsfreiheit
begrenzt sind, können sie über die Kupplungsköpfe 8 und 9 der Walzenzapfen geschoben
werden. Die Kupplung ist walzenseitig also eine Steckkupplung. Die Zahnkränze 33
und 34 der Kupplungsmuffen 30 und 31 sind ballig gedreht, wodurch
eine Raumbeweglichkeit der Kupplungen erreicht wird. Die ebenfalls balligen Bunde
32 übernehmen außerdem die radiale Führung der Kupplungsmuffen 30 und 3 i,
um ein Klemmen in den Zahnungen zu verhindern. Walzenseitig wird die gleiche Wirkung
hervorgebracht durch entsprechende ballige Führurigflächen 37 der Kupplungs= muffen
30 und 3i.
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Beim Ausbau wird der Walzenrahmen 2 mit dein daran befestigten Getriebegehäuse
io aus dem Behälter i herausgehoben. Die Trennung des Walzenrahmens von dem Getriebegehäuse
erfolgt durch Lösen der Keile i2. Beim Auseinanderrücken der beiden Teile lösen
sich die Kupplungen der Wellen ig und 22 mit den Walzenzapfen von selbst, da die
Walzenkupplungen, wie bereits erwähnt, als Steckkupplungen ausgebildet sind. Das
Getriebegehäuse io führt sich beim Einsetzen in den Behälter i mit einer Leiste
35 in einer Tut 36 der Kesselwand, wodurch das Getriebegehäuse schwingungsfrei -gelagert
wird. Die Abb. 4 und 5 zeigen die Ausgestaltung des Antriebes für die Walzen -im
Zinnkessel. Hier liegen die im Zinnbad laufenden Walzenpaare in senkrechten Ebenen
nebeneinander. Der Walzenrahmen ist mit 4o, die Walzen jedes Walzenpaares sind mit
41 und 42 und das Getriebegehäuse ist mit 43 bezeichnet. jedem Walzenpaar ist in
dem Getriebegehäuse 43 eine senkrechte Triebwelle 44 zugeordnet, die am oberen Ende
über ein Kegelräderpaar 45,-16 mit einer waagerechten Welle 47 bzw. 48 getrieblich
verbunden ist. Auf den beiden waagerechten Wellen 47 und 48 sitzen ebenfalls noch
im Getriebegehäuse 43 Stirnräder 49 und So, die durch ein zwischengelagertes Stirnrad
5i, das auf der Hauptantriebswelle 5-2 sitzt, angetrieben werden. An ihrem unteren
Ende tragen die senkrechten Wellen 44 Kegelräder 53. Die Gegenräder 54 der letzteren
sitzen auf waagerechten Wellen 55, von denen jede in einem vorzugsweise zylindrischen
Einsatzgehäuse 56 beiderseits gelagert ist. In den Einsatzgehäusen 56 tragen die
Wellen 55 Stirnräder 57, die mit auf ebenfalls in den beiden Stirnseiten der Gehäuse
56 gelagerten Wellen 58 sitzenden Stirnrädern 59 in Eingriff stehen. Diese Einsatzgetriebe
sind dieselben, lediglich um go° versetzten Getriebe wie in Abb. i bis 3.
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Die Wellen 55 und 58 ragen wie die Wellen ig und 22 beim Ausführungsbeispiel
nach Abb. i bis 3 gut abgedichtet in das Zinnbad hinein und sind durch Kupplungshülsen
6o mit den Walzenzapfen raumbeweglich gekuppelt. Die Gestaltung der Kupplungshülsen
6o und der zu kuppelnden Wellenenden ist die gleiche wie beim Ausführungsbeispiel
nach den Abb. i bis 3. Die Befestigung des Getriebegehäuses 43 am Walzenrahmen 40
erfolgt ebenfalls durch Bolzen 6i und Keil 62.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht an die beiden in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele gebunden. Wesentlich ist vor allem; daß die Getrieberäder
in einem
geschlossenen Gehäuse untergebracht sind und daß die Walzen
jedes Walzenpaares mit ebenfalls in diesem Gehäuse angeordneten Stirnräderpaaren
gekuppelt sind. Beispielsweise könnte an Stelle der senkrechten Welle 13 mit den
Kegelrädertrieben 17, 18 auch ein aus einer Vielzahl von Rädern bestehendes Stirnradgetriebe
vorgesehen werden.