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Einrichtung zur Beseitigung der von atmosphärischen und ähnlichen
Störungen herrührenden Knackgeräüsche bei Empfängern Es sind bereits Einrichtungen
zur Beseitigung der von atmosphärischen und ähnlicherStörungen herz ührenden Knackgeräusche
bei Empfängern bekannt, bei denen eine Röhre des Hochfrequenz-, Zwischenfrequenz-
oder Niederfrequenzverstärkers des Empfängers während einer Knackstörung durch Zuführung
eines vön der Störung abgeleiteten negative, Spannungsimpulses an ein Steuergitter
gesperrt wird. Diese Einrichtungen haben den Nachteil, daß durch den Regelvorgang
selbst ein neuer störender Impuls erzeugt wird. Dieser rührt davon her, daß nicht
nur die Steilheit und damit der Verstärkungsgrad der Röhre heruntergesetzt wird,
sondern daß auch der Anodengleichstrom der Röhre von seinem mittleren Wert auf einen
sehr kleinen Wert fällt.
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Zur Vermeidung dieses Nachteils ist es zwar schon bekannt, zwei Verstärkerröhren
für die zu verstärkende Wechselspannung in Gegentakt zu schalten, ihnen die Sperrimpulse
aber eingangsseitig in Gleichtakt zuzuführen. Im Gegentaktausgang heben sich dann
die Gleichstromänderungen heraus. Diese Wirkung läßt sich aber nur dann erzielen,
wenn beide Röhren genau gleichartig sind und die Schaltung völlig symmetrisch ist..
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird als Empfangsgleichrichter eine
Diode verwendet
und der Anode dieser Diode während der Knackstörungen
eine solche negative Spannung gegenüber ihrer Kathode zugeführt, cial:) die Diode
im wesentlichen nichtleitend wird.
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Der Vorteil der Erfindung ergibt sich aus der Tatsache, daß eine Sperrung
der Empfangsdiode genau so wirkt, als ob der empfangene Sender plötzlich ausgeschaltet
wäre. Ein zusätzlicher Impuls durch den Regelvorgang selbst entsteht nicht. Dabei
läßt sich die Schaltung außerordentlich einfach durchführen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt Abb. i bei einem Überlagerungsempfänger.
Die von der Antenne i aufgenommenen Schwingungen werden dem Hochfrequenzverstärker
z, darauf der überlajerermischstufe 3 und dann dem Zwischenfrequenzverstärker 4.
zugeführt. Die entstandene verstärkte Zwischenfrequenz wird über das auf die Zwischenfrequenz
abgestimmte Bandfilter 5, 6 der Ernpfanbsdiode; zugeführt, indem ein Abgriff 53
der Sekundärspule S des Bandfilters über einen Kondensator an die Anode 9 der Diode
7 gelegt wird. Der Ohmsche Widerstand 16 liebt als Belastungswiderstand der Empfangsdiode
zwischen der Anode 9 und dem gcerdeten Ende der Spule S. Die Diode liegt in Reihe
mit einem weiteren Belastungstviderstand i-. parallel zum Widerstand 16. Parallel
zum Widerstand 1 4 liegt der übliche Hochfrequenzüberbrückungskondensator 17. Die
am Widerstand 16 auftretende Niederfrequenz wird über den zur Lautstärkeregelung.
einstellbaren Abgriff :!i und den Kondensator 2o dem Niederfrequenzverstärker zugeführt.
Die am oberen Ende des Widerstandes 16 auftretende Gleichspannung wird über Filter-@viderstäiide
.4o, die zusammen mit dem Filterkondensator 6o die Wechselspannungen aussieben,
und die Leitung 30 den Röhren des Hochfrequenzverstärkers a der Oszillator-Inischstufe
3 und des Zwischenfrequenzverstärker s _l. zum Zwecke des selbsttätigen Schwundausgleiches
zugeführt.
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Zur Erzeugung der Sperrimpulse für die Empfangsdiode dient eine zweite
Diode 5o. Die Anode dieser Röhre ist über den Kondensator 52 an den Abgriff
51 der Sekundärspule S angeschlossen. Dieser Abgriff 51 liegt weiter von dem geerdeten
Ende der Spule ä entfernt, so daß an die Diode 50 eine ,größere Wechselspannung
angelegt wird. Die Kathode der Diode 5o ist mit der Kathode der Empfangsdiode 7
unmittelbar leitend verbunden. Die Diode 5o erhält eine negative Vorspannung durch
eine dritte Diode /-o. Die Anoden der beiden letzteren Dioden sind durch eine Hochfrequenzdrossel
72 miteinander verbunden. Die Anode 71 der Diode 70 ist ferner über einen
Kondensator 73; mit dem nicht geerdeten Ende der Spule 8 verbunden. Die Kathode
der Diode 70 liegt unmittelbar am geerdeten unteren Ende der Spule B. Ferner liegt
ein Widerstand 7.1 parallel zur Diode 7o. Die Wahl der Abgriffe 5 3 und 51 kann
etwa so erfolgen, daß bei einer Gesamtspannung von i oo Volt der Diode 7 eine Spannung
von 30 Volt, der Diode 5o eine solche von 70 Volt zugeführt werden.
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Der Kondensator 7 3 und der Widerstand 7 4. werden so groß bemessen,
daß die durch diü Diode 70 erzeugte und der Diode 5o als. Vorspannung zugeführte
Gleichspannung angenähert gleich der Spitzenspannung des Signals ist, dagegen die
schnellen VIodulationsschwankungen nicht mitmacht und auch auf kurze überlagerte
Stoßspannungen im wesentlichen nicht anspricht. Der an der Diode 5o auftretende
Spitzenwert der Zivischenfrequenzamplitude ist im allgemeinen kleiner als die Vorspannung,
da die Diode 5o nicht die gesamte am Kreis 6 auftretende Spannung zugeführt erhält,
so daß im allgemeinen dic Diode 5o gesperrt ist.
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Sobald ein Spannungsstoß großer Amplitude und kurzer Dauer auftritt,
wird die Sperrspannung der Diode 5o überschritten, und es fließt durch diese sowie
durch den Widerstand 14. ein Stromstoß. Die durch diesen am Widerstand 1 4. entstehende
Spannung sperrt die Empfangsdiode 7. Diese Sperrung tritt ein, bevor die durch die
Diode 70 erzeugte Vorspannung der Diode 5o wesentlich anwachsen kann.
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Die durch die Diode 70 erzeugte VorsPailnung ist also stets
ein wenig größer, als es erforderlich ist, um bei ungestörten Signalen die Diode
50 gesperrt zu halten. Die Sperrspannung paßt sich dabei zwangsläufig der mittleren
Trägeramplitude an. Wenn man die Ausgangsspannung des Gleichrichters in Abhängigkeit
von der Eingangsspannung des Gleichrichterkreises aufträgt, bekommt man bis zu einer
Spitzenspannung von ioo Volt ein. angenähert lineares Anwachsen der Ausgangsspannung
mit der Eingangsspannung, während oberhalb dieses Wertes die Ausgangsspannung schnell
auf den Wert Null fällt, vorausgesetzt, dah die durch die Diode 70 erzeugte
Vorspannung der Diode 5o ioo Volt betrug.
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Der Kondensator 17 ist so bemessen, dau' die Zeitkonstante für den
Sperrimpuls verhältnismäßig klein ist. Die Diode 5o bewirkt also eine schnell wirkende
Regelung, welche den Empfangsgleichrichter sperrt, sobald dit Empfangsamplitude
am Gleichrichterkreis einen vorbestimmten Wert übersteigt. Der Kondensator 17 muß
so groß sein: daß er seine Ladung mir so lange behält. wie die Abklinzzeit des Störimpulses
dauert. Zweckmäßigerweise
erhält der Widerstand 1 4. einen Wert
von o, i Megohni und der Kondensator 17 -einen Wert von 5oo pF, woraus sich eine
Zeitkonstante von o,ooi Sek. ergibt.
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Der Wirkungsgrad der-Gleichrichtung wird dadurch, daß der Empfangsgleichrichter
an den Abgriff 53 angeschlossen ist, nicht,%t,esentlich i-erringen, da im äN or
malzustande dieser Abgriff eine gute Anpassung der Empfangsdiode :an den Kreis 6
bewirkt. Der -einzig merkliche Verlust entsteht durch die nicht ausgenutzte Wechselspannung
am Widerstand 14. Die Geschwindigkeit der Sperrung der Empfangsdiode 7 kann durch
Wahl des Abgriffes 53 eingestellt werden sowie auch durch Wahl der Vorspannung der
Diode 5o durch die Diode 70. Die Wahl des Abgriffes 51 an der Spule 8 bestimmt den
Schwellwert, bei dessen Überschreiten der Sperrvorgang einsetzt. Je näher der Abgriff
53 an dem geerdeten Ende der Spule liegt, desto größer ist die Geschwindigkeit der
Sperrung. Die Sperrung setzt ferner um so rascher ein, je geringer die Vorspannung
an der Diode 50 ist.
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Die Dioden 7 und 5o können auch als Duodiode in einem gemeinsamen
Gefäß mit gemeinsamer Kathode ausgebildet sein, -.wobei die beiden Anoden durch
einen Schirm 7w-eckmäßigerweise voneinander abgeschirmt sind. Natürlich kann gegebenenfalls
auch die dritte Diode 70 innerhalb des gemeinsamen Gefäßes angeordnet sein.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt Abb.2, dessen
Wirkungsweise allerdings nicht ganz so vorteilhaft ist wie die der Anordnung nach
Abb. 1. Bei dieser ist die Diode 70 fortgelassen und die Diode 5o so geschaltet,
daß sie nicht nur zur Erzeugung der Sperrspannung, sondern ebenfalls zur Erzeugung
der eigenen Vorspannung dient. Dies wird dadurch erreicht, daß die Anode der Röhre
5o über den Kondensator So mit dem nicht geerdeten Ende der Spule und über den Widerstand
81 mit dem geerdeten Ende der Spule verbunden ist. Der Kondensator 8o und der Widerstand
81 müssen so groß bemessen sein, daß durch die Diode 5o nur dann ein merklicher
Stromimpuls fließt, wenn -nach geringeren Amplituden der Zwischenfrequenz plötzlich
eine starke Zwisch:enfrequenzamplitude erscheint. Plötzliche überlagerte Spannungsstöße
bewirken dann einen merklichen Stromstoß durch die Diode 50 und damit einen Spannungsimpuls
am Widerstand 14, der die Empfangsdiode 7 sperrt. Andererseits werden auch die normalen
Signalamplituden beeinflußt, indem die Modulationsspitzen etwas abgeschnitten werden.
Dies dürfte besonders dann auftreten, wenn nach einem längeren Zeitraum geringer
Modulation ein plötzlicher VIodulationsstoß auftritt. Es entsteht also dadurch eine
gewisse Verzerrung der Wiedergabe.
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Die Schaltung enthält ferner einen doppelpoligen tTinschalter, durch
den die Sperreinrichtung unwirksam gemacht werden karin, falls die Entstörung als
nicht notwendig erscheint.
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Der Umschalter .enthält einen beweglichen Doppelkontakt 9o und zwei
feste Doppelkontakte. In der Stellung des Umschalters nach unten ist die Anode 5o
mit dein oberen Ende der Spule 8 und.die Empfangsdiode 7 mit dem Abgriff 53 verbunden.
In der oberen Stellung des Umschalters ist die Empfangsdiode 7 über die Leitung
91 mit einem weiter von dem geerdeten Ende entfernten Abgriff der Spule 8 verbunden,
während das freie Ende des Kondensators So mit dem Leserkontakt 92 verbunden ist.
In dieser letzteren Stellung ist also die Einrichtung zur Sperrung der Empfangsdiode
umwirksam.