DE714800C - Vieladriges Fernmeldekabel zur UEbertragung von Traegerfrequenzstroemen oberhalb 10 kHz - Google Patents
Vieladriges Fernmeldekabel zur UEbertragung von Traegerfrequenzstroemen oberhalb 10 kHzInfo
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- DE714800C DE714800C DEA79767D DEA0079767D DE714800C DE 714800 C DE714800 C DE 714800C DE A79767 D DEA79767 D DE A79767D DE A0079767 D DEA0079767 D DE A0079767D DE 714800 C DE714800 C DE 714800C
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- cable
- carrier frequency
- telecommunication cable
- transmission
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- Expired
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01B—CABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
- H01B11/00—Communication cables or conductors
Landscapes
- Communication Cables (AREA)
- Cable Transmission Systems, Equalization Of Radio And Reduction Of Echo (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf vieladrige Fernmeldekabel zur Übertragung von TrägerfrequenzstrÖmen
über io kHz auf unbelasteten Sprechkreisen, die aus symmetrisch verseilten,
gegeneinander nicht abgeschirmten Adergruppen gebildet werden und vorzugsweise papierisolierte Massivleiter haben. Derartige
Kabel hat man bisher mit einer Betriebskapazität C von etwa 33 bis 36 nF/ktn
(io~9 F/km) gebaut. Der Wellenwiderstand Z derartiger Kabel beträgt bei 50 kHz
etwa 140 Ohm. Der Wellenwiderstand Z ist bekanntlich für dieses Frequenzgebiet näherungsweise
durch den Ausdruck Z = !Z-7=-
gegeben, in dem L die Induktivität der Leiterschleife pro Kilometer in Henry und C die
Betriebskapazität der Leiterschleife pro Kilometer in Farad bedeutet. Vieladrig bedeutet
hier, daß mehr als zwei Adergruppen (Paare, Vierer) vorhanden sind; ein bleiummanteltes
Kabel mit nur einer einzigen Adergruppe liegt außerhalb des Anwendungsbereich's
der Erfindung, weil ein solches Kabel praktisch als abgeschirmt zu gelten hat ■und sich die Erfindung nur auf Kabel mit
gegenseitig nicht abgeschirmten Adergruppen bezieht.
Die Dämpfung eines Kabels ist durch den Ausdruck
G-.z
gegeben, worin R den Wirkwiderstand pro Kilometerschleife und G die Ableitung pro
Kilometerschleife bedeutet. Da das Ableitungsglied klein gegen das Widerstandsglied
ist, ergibt sich für die Dämpfung näherungsweise die Formel
7? τ
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß bei höheren Frequenzen innerhalb gewisser
Grenzen die Dämpfung unabhängig von der Stärke der einzelnen Kupferleiter ist, sofern
man den Durchmesser der isolierten Ader konstant hält. Diese Erscheinung ist folgendermaßen zu erklären:
Die Selbstinduktion L einer Leiterschleife berechnet sich bekanntlich zu
L = 0,4 In
2«
IT
mH/km.
d = Kupferdurchmesser,
a = Abstand der Leiter von Mitte zu Mitte.
r) Von detn Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Karl Germer in Berlin-Nieder schöneweide.
Zu diesem zwischen den Leitern befindlichen sogenannten Außenfeld addiert sich noch das
sogenannte Innenfeld, das bei tiefen Frequenzen maximal o.i mH/km beträgt, mit höheren
Frequenzen infolge Verdrängung der Stromfäden der Leiteroberfläche entsprechend der
Zunahme des Wirkwiderstandes durch den Skineffekt kleiner und kleiner wird.
Verringert man nun erfindungsgemäß den Durchmesser der Kupferleiter, ohne den
Durchmesser der isolierten Adern zu verkleinern, so ergibt sich eine Erhöhung der Induktivität.
Diese ist einmal durch die Vergrößerung der Leiterschleife und zum anderen '5 durch die geringere Abnahme des Innenfeldes
bedingt. Gleichzeitig verringert sich die Betriebskapazität. Beides wirkt sich im Sinne
einer Erhöhung des Wellenwiderstandes und damit einer Dämpfungsverminderung aus.
Nun wird zwar andererseits durch die Verringerung des Kupferdurchmessers der Wirkwiderstand
R, der ebenfalls in die Dämpfungsformel eingeht, vergrößert. Es wurde jedoch
gefunden, daß die Vergrößerung des Wellena5
Widerstandes bei höheren Frequenzen die Vergrößerung des Wirkwiderstandes völlig kompensieren
kann. Dies beruht z. T. auch darauf, daß die durch den Skineffekt bedingte
Erhöhung des Wirkwiderstandes im Verhältnis zum Gleichstromwiderstand bei dünnen
Leitern nicht so groß ist wie bei dicken Leitern. Außerdem wird die zusätzliche Wirkwiderstandszunahme
durch die "sogenannte Nähewirkung bei einem Kabel gemäß der Erfindung
infolge des größeren relativen Abstandes der Leiter verringert.
Ein Kabel gemäß der Erfindung weist somit den Vorteil auf, daß es bei gleichem Kabeldurchmesser
und gleicher Dämpfung für die Betriebsfrequenzen mit wesentlich dünneren Leitern auskommt, so daß Kupfer eingespart
wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Frequenzabhängigkeit der Dämpfung geringer ist als bei einem Kabel
bisheriger Bauart.
Das Ausmaß der Kupferersparnis soll im folgenden an einem Beispiel erläutert wurden.
Bei einem Kabel bisheriger Bauart, bestehend aus 3 + 9 Sternvierern, betrug der Leiter-So
durchmesser beispielsweise 1,5 mm, die Betriebskapazität 34 nF/km und der Wellenwiderstand
bei 50 kHz 140 Ohm. Die willkürlich gewählte Bezugsfrequenz von 50 kHz
liegt im Bereich eines Trägerfrequenzbandes, welches in der Praxis über unbelastete Kabel
übertragen wird (vgl. das sogenannte U-System, bei dem 12 Gespräche im Bereich von 10 bis
kHz auf ein und demselben Kabelstromkreis übertragen werden). Die Dämpfung eines solchen Kabels beträgt bei 50 kHz
0,142 N/km. Setzt man nun beispielsweise bei gleichbleibendem Aderdurchmesser erfindungsgemäß
den Leiterdurchmesser auf 1,2 mm herab, so erhöht sich nach Feststellung
an einem entsprechend hergestellten Sternviererkabel gleichen Aufbaues der Wellenwiderstand
auf 172 Ohm; gleichzeitig sinkt die Betriebskapazität auf 26,5 nF/km, und die
Dämpfung ergibt sich zu 0,138 N/km, liegt also noch niedriger als bei dem Vergleichs- 7"
kabel. Dabei wird eine Kupferersparnis λόιι
35 Prozent erzielt. Das untersuchte Beispiel zeigt, daß man zur Erzielung genau gleicher
Dämpfung den Kupferdurchmesser noch weiter herabsetzen könnte. Die weiteren Untersuchungen
haben gezeigt, daß sich bei stärkeren Leitern noch höhere Ersparnisse ohne Dämpfungserhöhung erzielen lassen, die
50 Prozent überschreiten können.
Allgemein ist über die Wahl des Wellen-Widerstandes folgendes zu sagen: Trägt man
die kilometrische Dämpfung in Abhängigkeit vom Wellenwiderstand, gemessen bei 50 kHz,
auf, so ergibt sich ein Optimum bei etwa 160 Ohm. Dieses Optimum verläuft zwischen 155
und 170 Ohm verhältnismäßig flach, und somit ergeben sich 155 Ohm als ein unterer
Grenzwert und 160 Ohm als ein Vorzugswert. Wenn man mit dem Wellenwiderstand
noch höher geht, so steigt die Dämpfung zwar leicht an, es ergeben sich aber gleichwohl noch
wirtschaftliche Vorteile infolge der Kupferersparnis. So entspricht beispielsweise einem
Kupferdurchmesser von 1,5 mm bei Z= 140 Ohm dämpfungsmäßig ein Kupferdurchinesser
von nur 1,18 mm bei Z = 179 Ohm. Das
ergibt also eine Kupferersparnis von 38 Prozent. Eine Erhöhung des Wellenwiderstandes
über 170 Ohm hinaus bedeutet, daß man bewußt eine kleine Dämpfungserhöhung gegenüber
dem optimalen Wert in Kauf nehmen will, um den Kabelaufbau durch äußerste Kupferersparnis
möglichst wirtschaftlich zu gestalten. Man erreicht den wirtschaftlichsten Kabelaufbau
erfahrungsgemäß bei Sternviererver- «05
seilung. Bei Paarverseilung ergibt sich bei gleicher Gesamtgesprächszahl ein größerer
Kabeldurchmesser. Infolge des besonderen Aufbaues eines Sternvierers ist von vornherein
das Verhältnis von Leiterabstand zu Lei- no terdurchmesser und damit auch der Wellenwiderstand
Z größer als beim Paar. Die der Erfindung zugrunde liegenden Untersuchungen wurden in erster Linie an Sternviererkabeln
durchgeführt; der Erfindungsgedanke ist jedoch nicht auf Sternvierer beschränkt,
sondern kann auch auf DM-Vierer und andere Adergruppen angewendet werden, jedoch
ist stets Voraussetzung, daß die einzelnen Adergruppen gegeneinander nicht abgeschirmt
sind. Das Kabel gemäß der Erfindung kann mit oder ohne Bleimantel ausgeführt sein.
Claims (2)
- Patentansprüche:ι. Vieladriges Fernmeldekabel mit aus symmetrisch verseilten, gegeneinander nicht abgeschirmten Adergruppen gebildeten unbelasteten Sprechkreisen zur Übertragung von Trägerfrequenzströmen oberhalb io kHz, dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenwiderstand der Sprechkreise bei 50 kHz größer ist als 155 Ohm, vorzugsweise größer als 160 Ohm.
- 2. Fernmeldekabel nach Anspruch 1, insbesondere mit Sternvierern, dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenwiderstand der Sprechkreise größer ist als 170 Ohm.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA79767D DE714800C (de) | 1936-06-24 | 1936-06-24 | Vieladriges Fernmeldekabel zur UEbertragung von Traegerfrequenzstroemen oberhalb 10 kHz |
FR823171D FR823171A (fr) | 1936-06-24 | 1937-06-16 | Câble de télécommunication pour la transmission de courants à fréquence porteuse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA79767D DE714800C (de) | 1936-06-24 | 1936-06-24 | Vieladriges Fernmeldekabel zur UEbertragung von Traegerfrequenzstroemen oberhalb 10 kHz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE714800C true DE714800C (de) | 1941-12-08 |
Family
ID=6947832
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA79767D Expired DE714800C (de) | 1936-06-24 | 1936-06-24 | Vieladriges Fernmeldekabel zur UEbertragung von Traegerfrequenzstroemen oberhalb 10 kHz |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE714800C (de) |
FR (1) | FR823171A (de) |
-
1936
- 1936-06-24 DE DEA79767D patent/DE714800C/de not_active Expired
-
1937
- 1937-06-16 FR FR823171D patent/FR823171A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR823171A (fr) | 1938-01-15 |
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