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Verfahren zum Anlassen von h'reiflugkolbenmaschinen mittels besonderen
Energiespeichers 0
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und 1?inrichtungen
zum Anlassen von Freiflugkolbenmaschinen.
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Es ist bekannt, mit den Flugmassen einer solchen Maschine Federn zu
verbinden, die beim Arbeitshub die für die Verdichtung der :Motorladung erforderliche
Arbeit aufspeichern und dieselbe nach Bewegungsumkehr beim Rückhub an die Motorladung
abgeben. Derartige Maschinen werden dadurch angelassen, daß die Federn durch eine
äußere Kraft gespannt und die Flugmasse hierauf freigegeben wird. Solche dauernd
als Energiespeicher benutzte Federn haben den Nachteil, daß sie unverhältnismäßig
groß und schwer ausfallen, wenn sie auf die Dauer genügend betriebssicher sein sollen.
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Es wurde auch` bereits vorgeschlagen, einen von Federn gebildeten
Energiespeicher nur zum Zwecke des Anlassens vorzusehen, der beim .Aufladen (Spannen
der Federn) selbsttätig an die Flugmassen angekuppelt und von diesen nach Abgabe
seiner Energie noch während des ersten Motorverdichtungshubes wieder abgeschaltet
wird.
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Es ist ferner bekannt, Gasverdichter antreibende Freiflugkolbenmaschin.en
dadurch in Gang zu setzen, daß die Flugmasse zunächst durch eine Sperrvorrichtung
in einer geeigneten Lage im Zvlinder festgehalten wird. darauf die Verdichterräume
mit Druckgas geeigneter Spannung gefüllt und schließlich die Festhaltevorrichtung
gelöst wird, so daß durch das expandierende Druckgas die -Flugmasse beschleunigt
und die Verdichtungsarbeit auf der Motorseite geleistet wird.
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Ein INTachteil dieses Verfahrens liegt in dein großen Luftbedarf,
da beim Anlassen verhältnismäßig große Verdichterräume aufzufüllen sind und da ferner
infolge kaum zu vermeidender Undichtigkeiten der Saugventile erhebliche Verluste
an Anlaßdruckluft entstehen können.
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Eine grundsätzliche Schwierigkeit liegt bei diesen bekannten Arten
des Anlassens darin. daß nur ein einmaliger Impuls auf die Flugmassen ausgeübt werden
kann und daß deshalb in der zweiten Hälfte der Schwingung, d. h. auf dem ersten
Arbeitshub (Auswärtsgang der Motorkolben), sowohl auf der Motor-' auch auf der Energieahnehmerseitü
der Freiflugkolbenmaschine solche Betriebsverhältnisse geschaffen sein müssen, daß
ein einwandfreies Weiterarbeiten der Maschine gewährleistet ist. Beispielsweise
ist es mit den bekannten Federanlassern überhaupt nicht möglich, in allen Stufen
eines mehrstufigen Freiflugkolbenverdichters schon beim ersten
\-erdiclitungshtib
solche Druckhöhen zti erreichen, daß für den darauffolgenden Rückhub (Verdichtung
der Motorladung) von der Verdichterseite her die notwendige Energie 7ur Verfügung
steht und die Maschine nicht einfach wieder steliqiil)leil)t. Vielmehr mini bei
einem solchen Melirstufenverdichter im allgemeinen die Möglichkeit gegeben sein,
daß er während einer Reihe von kolbenhüben sich erst selbst auf den normalen Betriebszustand
aufpumpt, ehe vorn Anlassen auf den -Normalbetrieb übergegangen werden kann.
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Es ist zwecks Erfüllung dieser letztgenannten Forderung zwar schon
Gegenstand eines älteren Patents, das zum Anlassen eines Freiflugkolbenverdichters
dienende Druckgas in einen zusätzlichen Raum einzulassen, in dem ein Hilfskolben
arbeitet und der als Kompensationspolster (Puffer) zur Aufrechterhaltung eines gleichförmigen
Ganges der Flugkolben dient. Hierbei bleibt der das :@nlal3drucl:gas enthaltende
Vorratsbehälter mit dein Pufferrauen in ständi1(.:r-Verbinduiig und ist so groß
bemessen, dala der Druck des Anlaßgares bei den durch die Arbeitsabgabe und -aufnahme
während eines Arbeitsspieles (Kolbenhub) bedingten Volumenänderungen des Pufferraumes
annähernd konstant bleibt. Die Energie des Anlaßdruckgases im zusätzlichen Raum
und Vorratsbehälter übernimmt dabei mindestens während des ersten Arbeitsspieles
oder während mehrerer Arbeitsspiele die zur Aufrechterhaltung des Schwingungsvorganges
notwendige Arbeitsabgabe und -wiederaufrahme. Ferner ist für den Anlaßcorgang noch
eine Regelvorrichtung vorgesehen, durch die der Druck des Anlaßgases entsprechend
dein allmählichen Ansteigen des Druckes in den nicht zum Anlassen benutzten Verdichterstttfenrätiinen
auf den Druck gesenkt wird, der für die beim normalen Betriebszustand erforderliche
Kompensationswirkung des Puffers noch ausreichend ist. Diese Regelvorrichtung besteht
aus einem Absperrglied zwischen dem Anlaßdruckgasv orratsbehälter und dein vom Verdichter
gespeisten Behälter, das durch die Drücke in beiden Behältern gesteuert wird. Damit
der Energieabnehmer (Verdicliter) nicht vor Erreichen des normalen Betriebszustandes
Energie nach außen abgeben kann, ist hinter einer Verdichterstufe ein Drosselglied
vorgesehen, dessen Drosselwirkung mit zunehmendem Druck des gedrosselten 1lediums
abnimmt.
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Aber auch diese Anlaßvorrichtung hat den Nachteil, daß der Bedarf
an Anlaßdruckgas ziemlich groß ist, weil beim Anlassen verhältnismäßig große Räume
mit Druckgas aufzufüllen sind. Weiterhin ist das Anlassen dahei an das Vorhandensein
von Puffern gebunden. die grundsätzlich eine unerwünschte und daher nur ini Notfalle
anzuwendende Zugabe sind, weil sie die Möglichkeiten zu Betriebsstörungen vermehren.
Denn der Hilfskolben arbeitet ständig (d. 1i. während des \nlallcorgaiiges und des
normalen Betriebszustandes) in dein Pufferraum. in welcltem sich ständig ein Gas
von hohem Druck befinden inu!l, so daß infolge der nicht unbedeutenden Erwärmung
der Pufferbauteile und auch der zugeführten Schmiermittel zum Gleiten des Kolbens
an der Z-vlinderuaiiduiig insbesondere die i_ic-_ fahr einer Verbrennung der Schinieraoffe
stellt.
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Nach der Erfindung, welche die den erwähnten Verfahren anhaftenden
1Tacht:.ile vermeiden und ein betriebssicheres sowie hinsichtlich des Energieverbrauches
wirtschaftliches Anlassen ermöglichen soll, gestaltet sich das Anlassen folgendermaßen:
Ein besonderer, mit den Flugkolben gekuppelter und finit der notwendigen Anlaßenergie
aufgeladener Energiespeicher übernimmt während mindestens eines Arbeitsspieles oder
während mehrerer Arbeitsspiele allein die Aufnahme, Speicherung und Wiedergabe der
zur Aufrechterhaltung des Schwingungsvorganges notwendigen Arbeit, wobei ])-ei pneuinatischen
Energiespeichern Anlaßgas sich unter erheblicher Drucksenkung ausdehnt und wieder
verdichtet wird oder bei mechanischen Ener giespeiclierii z. B. Federn weitgehend
entspannt und von neuem wieder gespannt werden, während der Energieabnehmer (Verdichter,
Pumpe u. dgl.) entlastet mitschwingt. Alsdann wird diese Arbeitsaufnahme tincl -wiederabgabe
allmählich, d.11. im Verlauf mehrerer Arbeitsspiele, vorn Speicher auf d--ii Energieabnehmer
übertragen, indem die von ersterem aufzunehmende und wieder abzuhebendeArbeit immer
mehr verringert wird und gleichzeitig und in angenähert gleich-m Maße zunehmende
Arbeitsbeträge dein Energieabnehmer zugeführt bzw. von ihin an das schwingende Massensvstem
wieder abgegeben werden, bis zur Erreichung des normalen Betriebszustandes, in welchem
der -a nlaßernergiespeicher ganz entlastet ist und nur noch leer laufend mitschwingt.
Dalbe: kann entweder das allmähliche Belasten des Energieverbrauchers selbsttätig
in Abhängigkeit von der Entlastung des Anlaßenergiespeichers oder umgekehrt das
allmähliche Entlasten des Anlaßenergiespeicbers selbsttätig in Abhängigkeit von
der zunehmenden Belastung des Energieabnehmers erfolgen. Nach Erreichen des normalen
Betriebszustandes kann der Arilaßenergiespeicher entweder weiterhin leer umschwinger
oder von den Flu-kälhen abgekuppelt -.-erden.
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Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung
ist also wesentlich
weniger Energie zum Anlassen als insbesondere auch bei der vorgeschlagenen pneumatischen
Anlaßvorrichtung erforderlich, weil nach der Erfindung nur ein verhältnismäßig kleiner
Hilfsraum mitAnlaßdruckgas aufzufüllen ist. Da dieser Hilfsraum im normalen Betriebszustand
unbenutzt ist, kann er nach jedem Anlaßvorgang auskühlen, so daß die Freiflugkolbenmaschine
auch nach kurzen Betriebspausen, also noch in warmem Zustande, jeweils sicher wieder
angelassen werden kann. Auch hat das Unbenutztsein des Hilfsraumes während des Betriebes
noch den Vorteil, daß die Gefahr e'_ner Betriebsstörung infolge Verbrennung von
Schmierstoffen nicht besteht.
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Der Anlaßenergiespeicher kann als mechanischer Speicher, z. B. in
Form von Federn, Gummizügen, Fall- oder Schwunggewichten, ausgebildet sein oder
auch in Form von Kolben, die mit Druckgas oder Druckflüssigkeit belastet sind. Zweckmäßig
werden die Flugmassen beim Aufladen derartiger Speicher in an sich bekannter Weise
durch Sperrvorrichtungen festgehalten, nach deren Auslösen der .@nlaßhub beginnt.
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Um möglichst geringe Abmessungen dieses zusätzlichen Anlaßenergiespeichers
zu erreichen, sind verschiedene Mittel anwendbar: Ist Anlaßdruckgas von geringem
Druck vorhanden, so kann durch Nachströmenlassen von Druckgas während eines Teiles
des Anlaßhubes der notwendige Betrag an Anlaßenergie aufgebracht werden. Andererseits
kann die Energie als Gas von hohem Druck, das plötzlich durch große Einströmquerschnitte
zuströmt, oder in chemisch gebundener Form, z. B. als Explosivstoff, dem Speicher
zugeführt werden; es ist dann eine Sperrvorrichtung zum Festhalten der Flugmassen
nicht notwendig, da diesen momentan eine hohe Anfangsbeschleunigung erteat wird.
Um eine Energieabgabe nach außenwährend der ersten Hübe zu vermeiden und damit eine
Verringerung des zum Anlassen nötigen Energiebetrages zu erzielen, können zwischen
Maschine und Förderleitung bzw. bei mehrstufigen Verdichtern - wie schon vorgeschlagen
- auch zwischen den einzelnen Stufen Absperrorgane eingeschaltet werden, welche
beim Übergang zum Normalbetrieb zweckmäßig allmählich geöffnet werden.
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Eine Verminderung des Anlaßenergiebedarfes und damit der Größe des
Speichers ist weiterhin durch Verringerung der Widerstandsarbeit auf dem Ablaßhub,
z. B. in an sich bekannter Weise durch Verkleinerung des im Motorzylinder zu verdichtenden
Gasvolumens, möglich, indem über Steuerorgane ein Teil der Motorzylinderladung wieder
aüsgeschoben wird. Die Steuerung dieser Auslaßorgane wird zweckmäßig von der Regelung
der Umschaltung der Energieabgab° und -zufuhr vom Anlaßenergiespeicher auf den Energieabnehmer
abhängig gemacht. Ebenso kann mit dieser Regelung eine Beeinflussung der Brennstoffzufuhr
verbunden werden, indem - wie bereits anderweitig vorgeschlagen -beim Anlassen eine
geringe Brennstoffmenge eingestellt und diese im Verlaufe der Umschaltung allmählich
vergrößert wird.
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Die Zeichnung veranschaulicht einige Ausführungsbeispiele der Erfindung.
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Abb. i zeigt eine Freiflugkolbenmaschine mit pneumatischem Anlaßenergiespeicher
im Längsschnitt.
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Abb. a zeigt eine ähnliche Maschine wie Abb. i, jedoch mit geänderten
Regeleinrichtungen.
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Abb. 3 und q. zeigen eine Ausführungsform eines mechanischen Anlaßenergiespeichers.
Die in Abb. i dargestellte Freiflugkolb2nmaschine hat zwei Flugmassen, pede best
hen3 aus dem Motorkolben i, dem Verdichterkolben 2 und dem Speicherkolbep 3, die
sich in den zugehörigen Zylindern, Mo'o:zylinder i i, Verdichtz:rzylinder 12 un-i
Sp,icherzyl;nier 13, gegenläufig bewegen. Der Motorzylind:r i i ist mit von den
Kolben i gesteuerten Einlaßschlitzen q. und Auspuffschlitzen 5 versehen, die Verdichterzylinder
12 sind mit Saugventilen 7 und Druckventilen 8 ausgestattet. Die Flugmassen sind
durch eine Kupplungseinrichtung zur Aufrechterhaltung genauer Gegenläufigkeit, bestehend
aus den Zahnstangen 14, 14' und dem dazwisch:ngeschälteten, unverschi;blich gelagerten
Zahnrad 15, mitei.pander verbunden. Die Brennstoffzufuhr zum Motorzylinder erfolgt
durch eine Einspritzdüse 16. Die Sperrvorrichtung zum Festhalten der Flugmassen
in einer gewünschten Anlaßstellung besteht aus einem Sperrzahn 17 an einer der Zahnstangen
und einer damit zusammenwirkenden Klinke 18, die mittels eines Handhebels i9 ausgehoben
werden kann.
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Dem von den Zylindern 13 und den Kolben 3 gebildeten besonderen Anlaßenergiespeicherwird
die Anlaßenergie in Gestalt von Druckluft über Leitung 2i, Anlaßventil 2a und Zutrittskanal
23 zugeführt. Der Anlaßenergiespeicher kann auch nur einseitig vorgesehen
sein, er wirkt dann durch Verm'ttlung des Kupplungsgetriebes auch auf die Flugmasse
der anderen Maschinenseite ein.
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Um im Anlaßspeicher ein möglichst völl"ges Arbeitsdiagramm zu erzielen
und den Speicher demzufolge klein halten zu können, läßt man während eines Teils
des Anlaßhubes Druckluft in den Speicher nachströmen. Zur selbsttätigen Beendigung
dieser Nachströmung ist in der Wand des Speicherzylinders 13 ein Auslaß 25 vorgesehen,
der vom Kolben 3 erst
nach Zurücklegung eines beträchtlichen Teiles
des Anlaßhubes freigelegt wird. Die bei dieser Freilegung durch diesen Auslaß 25
abströmende Luft beaufschlagt einen Hilfskolben 26, der finit einem den Zustrom
derDruckluft zum Speicherzylinder 13 beherrschenden Schieber 27 zusammenhängt. Dieser
Schieber weist eine Durchtrittsöffnung 28 auf, durch «-elche die Luft so lange zum
Zylinder 13 nachströmen kann, bis der Kolben 26 durch den Druck der durch den Auslaß
25 überströmenden Luft verschoben wird.
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Damit nun bei dem auf den Anlaßhub folgenden Rückhub der Energieabnehmer
2, 6 entlastet mitschwingt, während der Inhalt des Speicherraumes 9 durch die Expansion
der Motortreibgase wieder verdichtet, der Speicher also wieder aufgeladen wird,
ist folgende Einrichtung getroffen: In die von den Druckventilen 8 zur Verbrauchsstelle
führende Leitung 30, 31 ist ein Druckregelventil eingeschaltet. Der Teller 32 dieses
Ventils ist durch eine Feder 33 so belastet, daß ein Ausschieben aus den Verdichterzvlindern
6 erst bei einem ganz bestimmten, für den Betrieb der Maschine günstigen Druck stattfindet.
Mit-dem Ventilteller 32 ist ferner ein rin Ventilgehäuse 34 verschieblicher Kolben
35 verbunden, der über Leitung 36 finit Druckluft aus dem Anlaßspeicher so beaufschlagt
werden kann, daß die Kolbenkraft das Ventil zu öffnen sucht. Die Leitung 36 kommt
von einem kleinen Behälter 2o, der über eine enge Öffnung 37 mit dem Arbeitsraum
9 des Anlaßspeichers 3, 13 dauernd in Verbindung steht. An diesen Arbeitsraum 9
ist ferner eine Auslaßleitung 38 mit Regelventil 39 angeschlossen.
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Zum Anlassen werden die Flugmassen, z. B. durch Drehen des Kupplungszahnrades
15 mittels einer ausrückbaren Handkurbel, in die gezeichnete Lage gebracht und in
dieser durch Einrücken der Klinke 18 zunächst gesichert. Dann wird bei geschlossenem
Auslaßventil 39 das Druckluftzulaßventil 22 geöffnet, der Arbeitsraum 9 des Anlaßspeichers
und Behälter 2o also mit Druckluft gefüllt. Diese Druckluft wirkt auch auf den Kolben
35 des Druckregelventils 32 und öffnet dieses. Wird jetzt durch Verschwenken des
Hebels 19 das Klinkengesperre 17, 18 ausgelöst, so führen die Flugmassen unter dem
Druck der im Rauire t) eingeschlossenen und weiter in denselben nachströmenden Luft
den ersten Anlaßhub aus. Dabei wird die Motorzylinderladung verdichtet, es setzt
dann die Zündung ein, die entstehenden Brenngase treiben die Flugmassen wieder zurück
unter Verdien tung der in den- Speicherzylindern 13 enthaltenen Luft, worauf das
Spiel von neuem beginnen kann. Während dieser ersten Anlallhübe sinkt der Druck
ini hehä lter 2o iiifolgr der kleinen Durchgangsöffnung 37 nur wenig. so daß das
Druckregelventi132 hierbei @latiernd offen bleibt. Die Verdichter 2, (, arheiten
demnach zunächst völlig unbelastet.
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Zur allmählichen -=Überleitung der Arbeitsaufnahine und -abgabe vom
Anlaßspeicher.anf den Verdichter öffnet man das Speicllerauslaßventil39 langsam.
Dabei verringert sich der Druck der Anlaßluft im Speicherraum c und auch im Behälter
2o. so dala auch das Druckregelventil32 sich langsam scllliellt. Demzufolge wird
der Verdichter etwa in dein gleichen Maße zunehmend belastet. wie der Anlaßspeicher
durch die abströmende Anl-al:cluft mehr und mehr entlastet wird, bis der Verdichter
schließlich die ganze 1lotorarbeit aufnimmt und der Änlaßspeicher mir noch leer
mitläuft.
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Im dargestellten Beispiel ist ferner a111 -Motorzylinder i i ein vom
Ventil -1o belierrschter Auslaß -[i vorgesehen. Der Teller dieses Ventils wird durch
eine Feder 4.y> auf Schließen belastet, während ein vom Bet=älter 2o über Leitung
.13 her finit Druckluft belasteter Kolben -- es zti öffnen sucht. Während des Anlaßvorgaiiges
überwiegt zunächst die Kolbenkraft, so daß das Ventil -1o geöffnet ist und ein Teil
der 1..adeltilt atis d-:11 -Motorzylinder durch die Ütfiiuti- 41 1111,i die aalschließende
Leitung .IS in <lie Auspilftleitung .I6 entweichen kann. Mit der allin@ililichen
Entlastung des Speichers 9 durch Üffnen des Ventiles 39 sinkt auch der Druck ini
Behälter 20 und daher auch die am Kolben -14. wirkende Kraft, so daß sich das Ventil
.Mo allmählich schließt und immer weniger Ladeluft entweichen läßt.
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Abb. 2, in welcher die finit Abb. i übereinstimmenden Teile ebenso
wie dort bezeichnet sind. zeigt ein anderes Beispiel für die I:lnschaltung der Arbeitsabgabe
und -aufnahniu vom Anlaßspeicher auf den Energieabnehmer. In der Leitung zwischen
den Verdichterdruckventilen 8 und dein zunächst durch die Feder 33 geschlossen gehaltenen
Druckregelventil 32 ist ein Behälter So vorgesehen. dessen Inhalt so bemessen ist,
dali er nach dein :3£nlassen der -Maschine während einer gewissen Anzahl von Arbeitsspielen
bis zum n=lrmalen Verdichterenddruck aufgeladen wird. Bei Erreichung dieses Druckes
öffnet sich da> Ventil 3 2 entgegen der Kraft der- Feder 33-und läl:it nunmehr die
geförderte Luft zii (leii Verbrauchsstellen entweichen. Damit nun der Anlaßspeicher
9 in ähnlichem Maße entlaste wird, wie derEilergieal)nehiiler(\-erdiclitei-()')
allmählich belastet .:wird, ist im Atlslal3 38 des Anlaßspeichers ein Schieber -.7
mit dei-Durchbrechung -.S vorgesehen, der mittels eines übel- Leitung ;i vorn Druck
im Bell@lter
5o belasteten Hilfskolbens 49 entgegen dem Druck einer
einstellbaren Feder 52 so verschoben wird, daß mit wachsendem Druck im Behälter
50 ein immer größer werdender .' Durchtrittsquerschnitt für die durch die Auslaßleitung
38 abströmende Luft freigegeben wird.
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Ferner ist eine Einrichtung zur selbsttätigen Veränderung der Brennstoffmenge
während des Anlassens vorgesehen. Der Kolben 54 der von einem hin und her schwingenden
Nocken 55 angetriebenen Brennstoffpumpe ist an einen doppelarmigen Hebel 56 angeschlossen,
dessen eines Ende dem Nocken anliegt, während am anderen Ende eine Feder 57 und
ein vom Druck im Raum 5o belasteter Kolben-58 einander entgegenwirkend angreifen.
Mit zunehmendem Druck im Raum 5o wird der Hebel 56 so verschwenkt, daß der Kolben
54 beim Druckhube die :Mündung des Ansaugekanals 59 um eine immer größer werdende
Strecke überfährt, also immer mehr Brennstoff zur Einspritzdüse 16 fördert.
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Abb.3 und 4 veranschaulichen ein Beispiel eines mechanischen Anlaßenergiespeichers,
der mit dem die Gegenläufigkeit der beiden Flugmassen sichernden Kupplungsgetriebe
verbunden ist, das beispielsweise, wie in Abb. i und 2 gezeigt, aus den an den Kolben
2 befestigten Zahnstangen 14 und 14' und einem mit diesen im Eingriff stehenden,
unverschieblich gelagerten Zahnrad 15 besteht. Gemäß Abb. 4 ist dieses Zahnrad 15
über Welle 6o und Schaltkupplung 61 mit einem Zahnrad 62 lösbar verbunden, das wiederum
mit einem Zahnrad 63 in Eingriff steht. Auf der Welle 64 des Rades 63 ist eine Nockenscheibe
65 befestigt, die mehrere gleichmäßig über den Umfang verteilte Nolcken 66 tragt.
aas Übersetzungsverhältnis der Räder 62 und 63 und die Nockenform sind so gewählt,
daß der einem vollen Hub der Flugmassen entsprechende Schwenkwinkel des Rades 63
bzw. der Nockenscheibe 65 etwa ebenso groß ist wie der Winkel, über den sich die
Schrägfläche 67 der Nocken erstreckt und daß zwischen den Nocken zylindrische Flächen
68 der Nockenscheibe 65 verbleiben, die sich über mindestens denselben Winkel erstrecken.
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Ein um die Achse 64 der Nockenscheibe65 schwenkbares Gehäuse
70 nimmt Federn 71 auf, deren Spannung über Gleitschuhe 72- und Rollen 73
auf die Nocken 66 so übertragen wird, das diese Federn die \Tockenscheibe 65 im
Sinne des Pfeiles a zu drehen suchen. i Zum Verschwenken des Gehäuses 7o dient ein
Handhebel 74, der mit einer Klinke 77 versehen ist, die in Rasten 75 und 76 einer
11 feststehenden Schiene 78 eingreifen kann und es so ermöglicht, das Gehäuse
70 in zwei verschiedenen Lagen, die eine (Rast 75) dem Anlassen, die andere
(Rast 76) dem Betrieb entsprechend, festzuhalten. Am Gehäuse sitzt ferner ein Zapfen
8o, dessen Verschwenkbewegung über Gestänge und Hebel 81, 82, 83 auf die Belastungsfeder
33 des Druckregelventils 32 in der Austrittsleitung 3 1 des Verdichters so übertragen
wird, daß die Spannung dieser Feder gering ist bei der Anlaßstellung des Gehäuses
7o und daß sie bis zu einem dem normalen Verdichterenddruck das Gleichgewicht haltenden
Wert zunimmt, wenn das Gehäuse in die Betriebsstellung verschwenkt wird.
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Zum Anlassen wird zunächst das Gehäuse o in die in ebb. 3 gezeichnete
Lage (Klinke 77 in Rast 75) eingestellt und die Kupplung 61 eingeschaltet; dann
werden die Flugmassen, etwa durch Drehen einer auf den Vierkant 69 der Getriebewelle
6o aufgesteckten Handkurbel, in die Anlaßstellung gebracht: dabei wird gleichzeitig
die NTockenscheibe 65 im Sinne des Pfeiles b gedreht, und die den Anlaßenergiespeicher
bildenden Federn 66 werden gespannt. Gibt man nun, etwa durch Lösen des in Abb.
i gezeichneten Klinkengesperres 17, 18, die Flugmassen frei, so leisten die Federn
durch Entspannen Anlaßarbeit, d. h. die Flugmassen werden einander genähert und
verdichten dabei die Motorladung, worauf die Zündung erfolgt. Bei dem nun folgenden
Arbeitshub werden die Federn wiederum gespannt, während der Energieabnehmer (Verdichter)
zunächst entlastet mitschwingt, da die Feder 33 des Druckregelventils 32 entspannt
ist. Das Gehäuse 7b wird nun mittels des Hebels 74 langsam in Richtung des Pfeiles
b verschwenkt, dadurch werden die Federn 71 mehr und mehr entlastet, d. h. pro Arbeitsspiel
nicht mehr so stark vorgespannt, während gleichzeitig die Feder 33 des Druckregelv
entils immer stärker gespannt und demzufolge der Verdichter zunehmend belastet wird,
bis schließlich, bei Erreichung der Endstellung des Gehäuses 70 (Rast 76), die Umschaltung
vom Anlassen auf Betrieb vollzogen ist und der Anlaßenergiespeicher nur noch entlastet
mitschwingt, wobei die Rollen 73 ganz auf den zylindrischen Teilen der Nockenscheibe
65 laufen. Nach erfolgtem Umschalten kann die Kupplung 61 gelöst und der Anlaßspeicher
dadurch völlig stillgesetzt werden.
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_'anstatt die allmähliche Belastung des Verdichters in Abhängigkeit
von der Entlastung des Anlaßspeichers zu bringen, könnte auch hier wie im Beispiel
nach der Abb.2 der umgekehrte Weg beschritten «,-erden. indem man mittels eines
vom zunehmenden Verdichterenddruck beeinflußten Kolbens die Verschwenkung des Gehäuses
70 herbeiführt.