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Flüssigkeitsarmer Löschkammerschalter Die Erfindung bezieht sich auf
einen Leistungsschalter der an sich bekannten Löschkammerbauart, der sowohl zur
Abschaltung kleiner als auch großer Ströme geeignet sein soll.
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Zur Beherrschung eines weiten Strombereiches soll ein flüssigkeitsarmer
Löschkammerschalter erfindungsgemäß so ausgebildet werden, daß ein vom Schaltgestänge
betätigter und mit einer vom Schaltkammerdruck steuerbaren Klappe versehener Schieber
den Antrieb eines Differentialkolbens über ein zwischengelagertes Flüssigkeitsgestänge
so lange vermittelt, wieder Kammerdruck unterhalb einer- für die Klappenöffnung
erforderlichen Höhe liegt, und daß bei Überschreitung dieser Druckhöhe der Antrieb
des Differentialkolbens unmittelbar durch den Kammerdruck erfolgt. Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist aus der Zeichnung ersichtlich, woraus gleichzeitig noch andere
Merkmale hervorgehen, die eine Weiterbildung der Erfindung darstellen. Die rechts
in der Zeichnung veranschaulichte Abb. i zeigt den Schalter nach der Erfindung in
seiner Einschaltstellung. Die Abb. 2 stellt den Schalter nach Abb. i während des
Abschaltvorganges dar, und die Abb.3 vermittelt den Grundriß zu, dem Schnitt
x ... x, wobei noch angenommen ist, daß der Schieber ebenfalls
in die Schnittlinie geschwenkt ist.
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In der Abb. i bildet der Schaltstift i den ruhenden Schaltkontakt.
Er ist an dem Tragstück ? befestigt, welches beispielsweise den Bestandteil eines
Schützers der Säulenbauweise darstellt. Der bewegbar; Gegenkontakt setzt sich aus
dem Hohlkontakt 3 und
'dein hohlen Gleitstück 4. zusammen. Beide
hohlen Kontaktstücke werden von der Kammer 5 getragen, die den Deckel 6 besitzt.
Bei der Kontaktvermittlung zwischen dem Hohlkontakt 3 und dem Gegenkontakt i durchsetzt`:-der
letztere den Deckel 6 und das Einsatz= stück 7, «-elches in der Hauptsache dazu
vor; gesehen ist, das Herausschleudern von. Löschmittelniengen aus der Lichtbogenkammer
zu verhindern.
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In der Kammer 5 ist der Differentialkolben 8 gegen die Feder g beweglich
angeordnet. 'Weiterhin ist in dem unteren Teil der Kammer 5 ein Schwenkstück vorgesehen,
welches aus den beiden mittels der Feder io verbundenen Gliedern i i und 12 besteht.
Das Glied i i besitzt eine rahnnenförmige Ausbildung, was aus vier Abb. 3 deutlich
ersichtlich ist. Die Öffnung des rahmenförmigen Gliedes i i wird von der Klappe
i z überdeckt, und diese Klappe wird mittels der Feder io mit bestimmtein,Druck
gegen das rahmenförmige Glied gepreßt. Das Schwenkstück i i, 12 wird von .der Welle
13 aus angetrieben, und zwar erfolgt die Betätigung dabei über das Zahnsegmentstück
1.4 und das.Gestänge 15, 16, 1-und 18. Das letztere Glied dieses Gestänges, nämlich
der Hebel 18, ist mit dem kinematischen Antrieb i g. 2o der gesamten bewegbaren
Löschkamineranordnung verbunden.
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Die freien Enden der Welle 13 sind in den Seitenwandungen des Behälters
gelagert, in dein das Schwenkstück i i, 12 bewegt wird. Um die Herausführung des
einen zur übertragung des Antriebes dienenden Wellenendes über eine Stopfbüchse
zu vermeiden., ist der Deckel 2i (vgl. Abb. 3) auf denjenigen Behälter aufgeflanscht,
der das Schwenkstück 11, 12 in seinen verschiedenen BewegUtigslagen aufnimmt. Innerhalb
des durch den aufgeflanschten Deckel -gebildeten Raumes hefin-len sich das "Zahnsegment
14 und die Hebel 15, ih und 17 des Betätigungsgestänges für das Schwenkstück 11,
12. Dieser Raum steht über den Kanal 22 mit dem Druckraum des Löschkanimerschalters
nach Maßgabe der Stellung des Ventils 23 in VerbinAung,wodurch bei Fehlen des Druckes
in der Lichtbogenkammer ein Ausgleich der Löschmittelmengen in beiden Räumen ermöglicht
ist. Über das Ventil 23 wird in den Raum hinter dem Schwenkstück i i, 12 so lange
Flüssigkeit gefördert, wie sich das Scli,#v:enl;stücl; 11, 12 bereits bewegt, ohne
daß eine Einströmung des Löschmittels in diesen Raum durch den Kontakt 3 hindurch
stattfinden kann.
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Die Betätigung des Schalters nach Abb. i erfolgt durch eine Verschwenkung
des Hebels 2o in die Richtung der durch gestrichelte Linien wiedergegebenen Labe.
Durch die Be- , tätigung des Hebels 20 wird schon vor Eintreten einer Trennung der
Kontakte i und 3 eine zwangsläufige Verschwenkung des Glieries i i, 12 über das
Gestänge 18, 17, 16, 15 4 und 14 erreicht. Durch diese Verschwenkung «=irrI das
dem Glied i i, 12 vorgelagerte Löschmittel in Bewegung gesetzt und auch der f Differentialkolben
8 zwangsläufig angetrieben. so daß er ebenfalls eine Löschinittelförderung vornimmt.
Diese Löschmittelförderung ,des Differentialkolbens :@ fin.det vor Trennung der
Kontakte i und 3 in der Hauptsache zwischen dein Kontakt 3 und dem Gleitstück -.
hindurch sowie gegebenenfalls über das hohle Endstück des ruhenden Kontaktes i statt,
wobei das Löschmittel durch entsprechende axiale Schlitze im Endstück des Schaltkontaktes
i in giessen Inneres eintritt.
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Bei Trennung der Kontakte i 1111d 3 entsteht der Lichthogeii, der
nun nach Maßgabe des abzuschaltenden Stromes einen mehr oder weniger starken Druck
in der Lichtbogenkainmer herbeiführt. Beien Abschalten starker Ströme ist der Druck
sehr beträchtlich und überschreitet gegebenenfalls diejenige Schwelle, bei der ein
Abheben d@.s Gl:erles 12 vom Rahmenglied ii des @ch:.-@ähstüd@ts gegen den Druck
der Feder io stattfindet. Unter diesen Betrieb#,\@erhältnissen findet die weitere
Löschinittelförderung ohne Vermittlung des Schwenkstückgliedes 12 und unter alleiniger
Teilnahme des Differentialkolbens am Förderungsvorgang statt. Der Lichtbogendruck
wirkt sich dann unmittelbar auf die beiden ihm ausgesetzten Flächen des Differentialkolbens
8 aus, und dieser holbn fördert dann das Löschmittel nach Maßgabe der jeweiligen
Stellung des Schaltkontaktes i zu dein Kontakt 3 und dem Gleitstück .4 entweder
nur zwischen dem Kontakt 3 und dein Gleitstück .4 hindurch oder auch noch zwischen
dein Gleitstück d. und dem diesem Gleitstück benachbarten Bestandteil des Einsatzkörpers
; hindurch.
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Entsteht ein Augenblick der Trennung der Kontakte i und 3 nur ein
geringerer Lichtbog endruck, der zur Abhebung der Klappe 1 2 vom Rahmenglied i .i
gegen den Druck der Feder io nicht ausreicht, so findet die weitere Löschmittelförderung
ständig unter dem Einfluß der Klappe 1z vom Schwenkglied statt, wobei die zwischen
der Klappe 12 und dein Differentialkolben 8 befindlichen Flüssigkeitsmenge als Flüssigkeitsgestänge
dienen. Der Differentialkolben 8 wird bei diesen Betriebsverhältnissen also nicht
vom Druck der Lichtbogengase unmittelbar beaufschlagt, sondern seine Bewegung erfolgt
fortlaufend in Übereinstimmung mit der Schwenkbewegung der Klappe 12 ' vom Schwenkglied.
Das dem Differentialkolben 8
vorgelagerte Löschmittel gelängt auch
hierbei entweder nur durch den Zwischenraum zwischen dem Hohlkontakt 3 und dem Gleitstück
.a. oder noch zusätzlich zwischen dem Gleitstück 4 und dem :diesem benachbarten
Bestandteil des Einsatzkörpers 7 -hindurch in die Lichtbogenbahn., jYodurch die
Löschung des Lichtbogens verursacht wird.
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In der Abb. 2 ist ein Betriebszustand des Schalters nach der Erfindung
veranschaulicht. Es. ist dabei vorausgesetzt, daß der durch den Lichtbogen verursachte
Druck so groß war, daß eine Abhebung der Klappe r2 des Schwenkstückes vom Rahmen
i i gegen den Druck der Feder iö stattgefunden hat. Der Differentialkollben 8 unterliegt
deshalb lediglich dein Druck der Lichtbogengascund, seine Geschwindigkeit sowie
die von ihm ge-" förderten Löschniittelmengen gelangen einerseits zwischen dem Kontakt
3 und dem Gleitstück d. und andererseits zwischen dem Gleitstück -. und dem diesem
benachbarten Bestandteil des Einsatzkörpers 7 in die Lichtbogenbahn, wo sie die
Bespülung und schließliche Löschung des Lichtbogens verursacht.
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In der Abb. 2 erkennt man, daß der Ventildeckel 23 gegen -den Druck
der ihn belastenden Feder geschlossen ist, -wodurch die Verbindung zwischen der
Lichtbogenkammer und dem Behälter 2 1 abgeschlossen ist. Erst wein der Lichtbogen:
gelöscht ist und der innere Kammerdruck aufgehört hat, findet wieder eine öffnung
des Ventils 23 unter dem Druck seiner Belastungsfeder statt.
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Die Ausbildung des Schalters nach der Erfindung gestattet es also,
sowohl große als auch kleine Ströme einwandfrei abzuschalten: Da die zwangsweise
herbeigeführte Löschmittelförderung lediglich zur Bespülung von Lichtbögen kleinerer
Stromstärke verwendet wird, kann man mit geringen Antriebsmomenten für den Hebel
2o auskommen. Beim Abschalten größerer Ströme und dem damit verbundenen Auftreten
eines größeren Lichtbogendruckes hebt sich die Klappe 12 vom Rahmenglied i i :ah,
und das Schwenkstück hat keinen Einfluß mehr auf die Löschmittelförderung. Diese
erfolgt dann vielmehr unter dem unmittelbaren Einfluß des Lichtbogendruckes auf
den Differentialkolben und nach Maßgabe,der jeweils freigegebenen Abströmwege- für
das ihm vorgelagerte Löschmittel.