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Verfahren zum Herstellen von aus geometrisch aneinandergereihten,
an Stärke gleichmäßig oder ungleichmäßig zu- oder abnehmenden planparallelen Abschnitten
bestehenden Werkstücken Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
von aus geometrisch aneinandergereihten, an Stärkegleichmäßig oder ungleichmäßig
zu- oder abnehmenden planparallelen Abschnitten :bestehenden Werkstücken, bei dem
.das Werkstück abschnittweise auf einer Unterlage, die mit der Streckbahn einen
Winkel bildet, so vorgeschoben wird, daß der zu streckende Werkstückabschni.tt ein
kurzes Stück über die Scheitelkante vorsteht, worauf .dieser ,durch eine Relativbewegung
des Werkstückträgers gegenüber dem Streckwerkzeug (Streckwalze) unter Wandstärkenverminderung
ausgestreckt wird, und .besteht darin, daß` der Streckspalt, d. h. der Abstand zwischen
Streckwerkzeug und Streckbahn, in solchen Abschnittendes Leerhubs vergrößert oder
verkleinert wird, in .denen durch die Verstellung des Streckwerkzeugs oder des Werkstückträgers
keine Druckspannung zwischen dem Streckwerkzeug und dem Werkstück besteht. Soll
das Streckwerkzeug zwecks Vergrößerung des Streckspaltes gehoben werden, so kann
man das Anheben sowohl gegen Ende des Arbeitshubs als auch während des Rückhubs
vornehmen. Soll das Streckwerkzeug aber zwecks Verkleinerung des Streckspalts gesenkt
werden, so kann man ohne gleichzeitiges Senken .des Werkstückträgers .das Senken
nur in dem Hubabschnitt gegen Ende des Rückhubs und am Anfang des neuen Streckhubs
vornehmen.
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Das Verfahren nach der Erfindung ermöglicht die Herstellung einer
außerordentlichen Vielfalt von Metallwerkstücken rektangulären Querschnitts, die
in einer Richtung gleiche und in der .dazu senkrechten Richtung ungleiche Stärke
aufweisen. Sie sind zusammengesetzt aus geometrisch aneinandergereihten planparallelen
Abschnitten, von denen der folgende eine ,größere oder geringere Stärke aufweist
als der vorhergehende.
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Je nach der Größe der Verstellung des Streckspaltes zwischen den Streckhüben
ist man durch .das Verfahren nach der Erfindung in der Lage, Werkstücke herzustellen,
.deren
planparallele Abschnitte größere oder geringere Unterschiede
in den Stärken aufweisen. Bei Anwendung größerer Änderungen des Streckspaltes erhält
man Werkstücke mit treppenartiger Aneinanderreihung der planparallelen Abschnitte.
Bei Anwendung kleiner bis k'einster Änderungen des Streckspaltes gelangt man zu
Werkstücken, deren Schnitt in der Streckrichtung dem eines geradlinig begrenzten
spitzen Keils oder Dreiecks nahe kommt.
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Die in der Streckrichtung gemessene Länge der planparallelen Abschnitte
hängt einerseits vom L?informungsgrad der jeweiligen Streckstufe und andererseits
von dem gewählten Vorschub ab. Die Größe des Vorschubs aber ist wieder durch den
Hub des Streckwerkzeugs begrenzt. Wenn es sich darum handelt, planparallele Abschnitte
von größerer Länge zu erzeugen, als unter Anwendung des höchst zulässigen Vorschubs
möglich ist, so kann man diese in einfacher Weise dadurch erzielen, daß man .die
Änderung des Walzspaltes so lange unterbricht, bis die gewünschte Länge des planparallelen
Abschnitts erreicht ist.
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Da man durch das Streckverfahren praktisch nahezu unbegrenzte Wandstärkenverminderungen,
z. B. solche von io auf i mm, erzielen kann, so kann man durch das Verfahren nach
der Erfindung Werkstücke mit sehr beträchtlichen Unterschieden der End-oder Zwischenstärken
in einem einzigen Verfahrensgang herstellen. Da die Verformung mit geringstem Zwang
erfolgt (es bandelt sich nicht um ein Auswalzen im üblichen Sinn, sondern um ein
Ausstrecken der über die Streckbahn vorgeschobenen Teile des Werkstücks in der Richtung,
in der die Verlängerung des Werkstücks stattfindet), so ist auch der Energieverbrauch
wesentlich geringer als bei .den bekannten Walzverfahren und, da die Streckwalze
in der Hauptsache nicht auf Biegung senkrecht, sondern nur parallel zum Werkstück
beansprucht wird, so lassen sich geringste Wandstärkentoleranzen innerhalb der planparallelen
Abschnitte .ohne Amvendung balliger Walzen erzielen.
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Da die Verstellung des Streckspaltes nicht während des Ausstreckens,
sondern nach Beendigung des Streckvorgangs vorgenommen wird, so ist es finit dein
beschriebenen Verfahren nicht möglich, Werkstücke herzustellen, die eine gleichmäßige
Änderung der Stärke aufweisen. Diese bestehen vielmehr aus geometrisch aneinandergereihten
planparallelen Abschnitten, von denen der folgende eine größere oder geringere Stärke
aufweist als dervorhergehende. Diesen-Unterschier] in der Stärke der aufeinanderfolgenden
planparallelen Abschnitte kann man weit-
gehend vermindern dadurch, daß man beim |
Strecken des Werkstücks niedrige Vorschübe |
anwendet. Handelt es sich beispielsweise |
elarum, eine Platte von i m Länge und io mm |
Stärke auf etwa 2 m Länge mit einem End- |
v;andstärkenverhältnis von io : i herunterzu- |
strecken, so betragen die Unterschiede in den |
Stärken der einzelnen planparallelen Ab- |
schnitte bei Anwendung .gleichmäßiger Streck- |
stufen von io min nur etwa 0,045 mm, bei |
Streckstufen von @ mm nur etwa 0,023 mm. |
Aber selbst wenn diese Unterschiede in den |
Stärken der aufeinanderfolgenden plan- |
parallelen Abschnitte erheblich größer sind. |
ist die geometrische Form der nach der Er- |
findung hergestellten Werkstücke für eine |
Verwendung derselben als Konstruktions- |
material nicht nur nicht hinderlich, sondern |
unter Umständen erwünscht, da sie eine grö- |
ßere Steifigkeit gegenüber ähnlichen NVerk- |
stücken mit ebenen Begrenzungsflächen be- |
clingt. Eine Annäherung des treppenförmigen |
Querschnitts der Werkstücke an die geo- |
metrische Keilform kann auch noch dadurch |
erzielt werden, daß man Teile der von der |
Streckwalze bestrichenen Streckbahn mit |
einer gegebenenfalls durch den Versuch zu |
ermittelnden Neigung zur Streckwalzenbahn |
einstellt. |
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung be- |
trifft eine zur Ausführung des Verfahrens |
nach der Erfindung geeignete Streckpresse. |
In der Zeichnung ist in den Abb. i bis 6 |
ein Ausführungsbeispiel einer solchen Streck- |
presse dargestellt. |
Abb. i bis d. sind Seitenansichten der |
Streckpresse, größtenteils im Schnitt, und |
zeigen die Stellungen der Pressenteile in |
verschiedenen aufeinanderfolgenden Hul,- |
abschnitten. |
In Abb. i ist die Stellung der Pressenteile |
nach Beendigung des Rückhubs, |
in Abb.2 vor Beginn .des eigentlichen |
Streckvorgangs, |
in Abb. 3 nach Beendigung des Streckvor- |
gangs und |
in Abb. 4. vor dein Verschieben des Werk- |
stücks in die nächstfolgende Streckstufe |
dargestellt. |
Abb. 5 zeigt einen Schnitt der Streckpresse |
in Linie 1-I der Abb. i. |
Abb. 6 ist eine Stirnansicht der Presse, von |
der Kurbelantriebsseite gesehen. |
Auf der Grundplatte i sind viersenkrechte |
Lagersäulen 2, 2' und 3, 3' befestigt, deren |
obere Enden durch das Querhaupt ..1. mitein- |
ander verbunden sind (Abt). 5 J. Zwischen |
den Lagersäulen 2, 2' und 3, 3' sind die ge- |
teilten Lagerschalen 5. 5' und 6, 6', in denen |
die Walze 7 mit ihren Zapfen 8 und 9 gela- |
gert ist, angeordnet. |
Die Lagerschalen 5 und 6 ruhen auf den Flanschenden der Bolzen
io, i i, die in senkrechten Bohrungen 12, 13 geführt und in diesen gegen .die Wirkung
starker Pufferfedern 14, 15 verschiebbar gelagert sind.
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Zwischen den Lagerschalen 5', 6' und dem Querhaupt 4 ist ein .in der
Richtung der Walzenachse verstellbarer Doppelkeil 16, 17 angeordnet, der mit am
Querhaupt ;4 befestigten Widerlagern 18, i g zusammenarbeitet. Durch die Pufferfedern
14, 15, die durch andere Mittel, z. B. hydraulische Zylinder, ersetzt «-erden können,
werden die Lagerschalen 5, 5', 6, 6', die Walze 7 und der Doppelkeil 16, 17 gegen
die Wi,derlager 18, i9 gepreßt.
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An dem D.eppelkeil 16, 17 ist die Schraube 2o befestigt, die mit der
Mutter 21 im Eingriff steht. Diese ist mit ihrem einen Ende im Lager 22 des am Querhaupt
4 befestigten Arms 23 drehbar gelagert und trägt an ihrem anderen Ende das Handrad
24, mit dem der Doppelkeil 16, 17 in der Achsrichtung der Walze 7 verschoben werden
kann. Durch Verschieben des Doppelkeils 16, 17 in der einen oder anderen Richtung
wird die Walze 7 gehoben oder .gesenkt.
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Um Werkstücke mit bleichmäßig oder ungleichmäßig sich ändernder Stärke
zu erzeugen, müssen Steuerungseinrichtungen vorgesehen werden, .die das Verschieben
.des Doppelkeils 16, 17 in solcher Aufeinanderfolge und in solchem Ausmaß bewerkstelligen,
wie es die Herstellung des .gewünschten Gegenstandes erfordert. In gewissem Umfang
kann man sich für diesen Zweck des Handrades 24 bedienen. Wenn es sich aber z. B.
um die Herstellung keilförmiger Platten oder Bleche, also von Platten oder Blechen
mit gleichmäßig sich ändernder Wandstärke, handelt, so gestattet die rasche Hubfolge
nicht, sich des Handrades zur Verstellung der Walze zu bedienen.
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Zu diesem Zweck ist ein Klinlcen.getriebe vorgesehen, das auf der
Mutter 21 angeordnet ist und von einem an dem Walzenzapfen 9 exzentrisch befestigten
Mitnehmer 25 gesteuert wird (Abb. i und 5). Das Klinkengetriebe besteht aus dem
mit der Mutter 2i fest verbundenen Sperrad 26 und aus dem drehbar auf der Mutter
21 gelagerten zweiarmigen Hebel 27, dessen oberer Arm durch die Zugfeder 28 an den
verstellbaren Anschlag 29 angedrückt wird und dessen unterer Arm mit einer Sperrklinke
30 versehenist, died:urch die Zugfeder 31 im Eingriff mit .den Zähnen des
Sperrades 26 gehalten wird. Der am unteren Arm des Hebels 27 befestigte Stift 32
überträgt die Bewegung des Mitnehmers 25 auf das Klinkengetriebe.
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In den Lagern 33,, 34 der Grundplatte i ist die Kurbelwelle 35 :gelagert,
.deren Kurbel 36 durch die Pleuelstange 37 mit dein Walztisch 38 verbunden ist (Abb.
i und 6). Durch den Kurbeltrieb wird der Walztisch 38 auf dem keilförmigen Gleitstück
39 .geradlinig hin und her bewegt. Die Geradführung des Walztisches 38 wird durch
die Leiste 40 bewerkste'_ligt, die je zur Hälfte in entsprechenden Nuten des Walztisches
38 und des Gleitstückes 39 eingelassen ist, das seinerseits in einem Ausschnitt
der Grundplatte i geführt ist (Abb.5).
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Um das Werkstück im Rückhub außer Eingriff mit der Walze zu bringen,
muß das Gleitstück 39 periodisch ..gesenkt und wieder gehoben und während des Streckvorgangs
in seiner Lage festgehalten werden. Zu diesem Zweck wird die Bewegung des Walztisches
in bestimmten Hubabschnitten durch am Walztisch 38 angeordnete Mitnehmer 4i, 42
auf das Gleitstück 39 und auf eine in einer Aussparung des Gleitstückes 39 :geführte
Steuerleiste 43 übertragen, .die auf in senkrechten Aussparungen .der Grundplatte
i :geführte und gegen .die Wirkung von Druckfedern 44, 45 nach unten verschiebbare
Anschläge 46, 47 einwirkt. Diese Anschläge sind mit wechselweise zur Wirkung kommenden
Schultern 48, 49. und 50, 51 versehen.
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Um das Werkstück während des Ausstreckens "auf dem Walztisch festzuklemmen,
ist die Klemmplatte 52 vorgesehen, die :durch an den Schrauben 53 angeordnete Druckfedern
54 gegen das Werkstück und den Walztisch gedrückt wird. Wenn das Werkstück in die
neue Streckstufe vorgeschoben wird, muß die Klemmplatte 52 das Werkstück freigeben.
Dies geschieht durch ein Kurvenhebelgetriebe. An dem auf dem Walztisch befestigten
Lager 55 ist in seinem Drehpunkt der doppelarmige Hebel 56 gelagert, dessen kürzerer
Arm .durch die Lasche 57 mit der Klemmplatte 5,2 verbunden ist und dessen
längerer Arm an seinem Ende mit einer Rolle 58 versehen ist, die an dem Teilstück
59 der Kurvenleiste 6o abrollt.
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Der Vorschub des Werkstückes wird durch ein Hebelgetriebe, das mit
einem Kurvenkniehebelklemmgetrieb:e zusammenarbeitet, bewerkstelligt. Das erstere
besteht aus dem Gleitstück 61, das in einer am Walztisch angeordneten Gleitbahn
62 geführt wird, und dem an einem Arm des Walztisches drehbar gelagerten doppelarmigen
Hebel
63, dessen nach oben gerichteter Arm in die Aussparung 64 des Gleitstückes
61 ragt und dessen nach unten gerichteter Arm bei der Hinundherbewegung .des Walztisches
abwechselnd mit dem festen Anschlag 65 und dem federnden Anschlag 66 zur Anlage
kommt, der an dem auf der Grundplatte i verstellbaren Lagerbock 67 angeordnet ist.
Die Bewegung des Gleitstückes 61 wird durch den am Gleitstück 61 befestigten Anschlag
68 und :den verstellbaren
Anschlag 69 begrenzt, der an einer Verlänge- |
rung des Walztisches 38 angeordnet ist. |
Das Kurvenlcniehebell:lemmgetriebe besteht |
aus dein am Gleitstück 61 befestigten .Lager- |
arm 7o, all dessen freiem Ende der Winkel- |
hebel; 1 drehbar befestigt ist, und derKlemin- |
platte 72. die mit dem Gleitstück 61 die |
Klemmvorrichtung bildet. Der nach unten |
gerichtete Arm des Winkelhebels 71 ist be- |
lenkig mit dem einen Ende,der Lasche 73 ver- |
bunden, deren anderes Ende drehbar an der |
Klemmplatte 72 befestigt ist. Der nach oben |
gerichtete Arm des Winkelhebels 71 trägt an |
seinem freien Ende eine Rolle 7¢, die mit dem |
Teilstück 75 und dem Anschlag 76 der Kur- |
venleiste 6o zusammenarbeitet. |
Zum Antrieb der Streckwalze dient ein |
Zahnstangen-Zahnräderwechselgetriebe, das |
aus der mit dem Walztisch verbundenen Zahn- |
stange 77, dem Zahnrad 78, das auf der im |
Lager 7d der Lagersäule 3 laufenden Welle 8o |
sitzt, dein Zahnrad 8i, das an dem anderen |
Ende der Welle 8o befestigt ist, einer auf der |
Welle 8o drehbar angeordneten Schwinge 82, |
in deren Schlitz 83 verschiebbar die Welle 84 |
gelagert ist (Abb. i), .dem Zwischenzahlirad |
85. das lose auf der Welle 84 läuft und dein |
Zahnrad 86, das mit dem Walzenzapfen 9 ver- |
bunden ist, bestellt. Der Arm 87 .der Schwinge |
82 ist mit einem einen Kreisbogen zur Welle |
8o bildenden Schlitz 88 versehen. Mit der |
Schraube 89 kann die Schwinge 82, die inner- |
halb der durch die Schlitzlänge .begebenen |
Grenzen verstellbar ist, an der Lagersäule 3 |
fefestigt werden. |
Die vorstehend beschriebeneAnordnung des |
Zahnstangen-Zahnräderwechselgetriebes ge- |
stattet, das Zahnrad 8i durch ein größeres |
o;ler ein kleineres auszuwechseln und die Um- |
fangsgeschwindig1:eit der Walze in gewissen |
Grenzen zu ändern. Soll die Walze als |
Schlcppwalze arbeiten, so wird die Schwinge |
`= so .eingestellt, daß die Zälinräder 86 und 85 |
außer Eingriff stehen. |
Die Arbeitsweise der Streckpresse ist wie |
folgt: |
Mit rein Handrad -2d. wird zunächst die |
Streckwalze 7 auf die gewünschte Anfangs- |
stärke des Werkstückes eingestellt. In der |
Stellung der Pressenteile nach Abb.3 wird |
(las Werkstück auf den Walztisch geschoben, |
bis das vordere Ende die Klemmvorrichtung |
52, 53, 5-1 berührt. Darauf wird die Presse |
in Gang gesetzt. Nach einigen Kurbelum- |
drehungen hat das Werkstück die Klemmvor- |
richtung 52 bis 5,4 durchlaufen und kommt in |
Eingriff mit der Streckwalze. |
Uni die Herstellung eines Werkstückes mit |
gleichniä ß!- zunehmender Wandstärke deut- |
licher zii veranschaulichen, ist in der Zeich- |
nung (las Ausstrecken nicht zu Beginn des |
Ausstreckvorganges, sondern nach dem Aus- |
strecken eines Teiles des Werkstuckes darge- |
stellt. |
Abb. i zeigt die Stellung der Pressenteile. |
nachdem der Walztisch den Rückhub, beendet |
hat. Der Mitnehmer d.2 hat im letzten Teil |
des Rückhubes das Gleitstück 39 und die |
Steuerleiste .I3 mitgenommen, der Walztisch |
38 wurde auf Arbeitshöhe gehoben. Das Gleit- |
stück 39 ist durch die Anschlagschultern 49, |
5o der Anschläge 46, :I7 gegen Verschiebung |
gesichert. Das Werkstück ist in eine neue |
Streckstufe vorgeschoben und zwischen dein |
Gleitstück 61 und der Klemmplatte 7-2 festge- |
klemmt. Gegen Verschiebung in der Streck- |
richtung sichert der Anschlag 68. |
Die Klemmvorrichtung 52 bis 5d. ist noch |
geöffnet. Nach Ingangsetzen der Presse dreht |
sich die Kurbelwelle 35 in Pfeilrichtung und |
bewegt den Walztisch 38 nach rechts. Dabei |
verlassen die Rollen 58, ;.4 die Führungsbahn- |
teilstÜcke 59, 75 (Abb. 2). Die Druckfe;lern |
54 kommen zur Wirkung und pressen die |
Klemmplatte 52 auf das Werkstück, während |
die Vorschubklemmvorrichtung6i, 72 infolge |
der Selbsthemmung der Kniehebel 71, 73 znn- |
nächst noch geschlossen bleibt. Die Streck- |
walze 7 kommt mit dein Werkstück in Berüh- |
rung, das Ausstrecken beginnt. Durch #las |
Zahnstangen-Zahnrädergetriehe wird die |
Streckwalze in eine der Bewegung des Werk- |
stückes gleichgerichtete Umlaufbewegung ver- |
setzt. |
Im weiteren Verlauf der Kurbeldrehung |
stößt der Mitnehmer .Ii an das linke Ende |
der Steuerleiste d.3, die nunmehr an der Rechts- |
bewegung des Walztisches teilnimmt und mit |
ihrem Kurventeil .13" den Anschlag 47 nach |
unten drückt. |
Die Rolle 74 trifft auf den Anschlag 76, @vo- |
durch das Kniehebelgelenl: 7 i, 73 aus der |
Strecklage nach rechts herausgedrückt und clie |
Klemmplatte 72 gehoben wird. Das Ans- |
strecken ist beendet, wenn der 'Mitnehmen .I1 |
das Gleitstück 39 berührt. Der Anschlag .I7 |
wurde unterdessen durch das Kurvenstück .I3" |
der Steuerleiste 43 so weit nach unten ge- |
drückt, daß das Gleitstück 39 nicht mehr ini |
Eingriff mit der Schulter d.9 des Anschlags .I7 |
stellt. |
In dieser Stellung kommt das freie Ende |
des nach unten gerichteten Arms des Helleis |
63 mit dein federnden Anschlag 66 und der |
Mitnehmen -25 am Walzenzapfen 9 mit dein |
Anschlagstift 32 des Hebels 27 der @-N'alzen- |
v erstellvorrichtung in Berührung. |
Im letzten Teil der Rechtsbewegung des |
Walztisches wird das Gleitstück 39 durch den |
llitnehmar .41 mitgenommen und auf der |
schräg nach unten gerichteten Gleitbahn bis |
zur Anschlagschulter 51 des Anschlags d.7 ver- |
schoben. Dadurch wird der Walztisch gesenkt, so daß das Werkstück
außer Eingriff mit der Streckwalze kommt. Das Gleitstück 39 gibt den Anschlag 46
frei, so daß dieser durch ,die Feder 44 in ,die oberste Stellung gehoben wird. Die
Anschlagschultern 48, 51 halten nun -das Gleitstück 39 in dessen unterster Stellung.
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Der untere Arm,des Hebels 63 wird durch den Anschlag 66 festgehalten.
Da aber der Drehpunkt des Hebels 63 an der weiteren Rechtsbewegung des Walztisches
teilnimmt, wird das Gleitstück 61 durch den oberen Arm des Hebels 63, der Bewegung
des Walztisches voraneilend, nach rechts gestoßen, bis es die Anschlagschraube 69
berührt. Der Mitnehmer 25 am Walzenzapfen 9 erteilt dem Hebel 27 eine Drehung
im Uhrzeigersinne. Diese Drehung wird durch die Klinke 3o auf das Sperrad 26 übertragen.
Da das Sperrad 26 auf der Mutter 21 befestigt ist und diese selbst im Lager 22 des
Arms 23 drehbar, aber in axialer Richtung unverschiebbar gelagert ist, so wird durch
die Drehung des Hebels 27 der Schraube 2o eine Verschiebung in Achsrichtung aufgezwungen,
und zwar von rechts nach links, und der mit der Schraube 2o fest verbundene Doppelkeil
16, 17 um ein kurzes Stück aus den Stützlagern 5', 18 und 6', i9 herausgezogen (Abt.
5). Dies hat zur Folge, daß die Streckwalze 7 durch die Federn 14, 15 etwas angehoben
und der Spalt zwischen Streckwalze und S.treckb.ahn für die nächste Streckstufe
um einen geringen Betrag vergrößert wird. Mittels der Anschlagschraube 29 kann -das
Maß .der Drehung des Hebels 27 und damit das Maß der Walzenverstellung eingestellt
werden.
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Sollen auf der beschriebenen Streckpresse Werkstücke mit gleichbleibender
Wandstärke oder Werkstücke hergestellt werden, die teils zunehmende, teils gleichbleibende
Wandstärke aufweisen, so braucht man nur das Klinkengetriebe durch Entfernen des
Anschlagstiftes 32 ganz oder nur während des Ausstreckens bestimmter Abschnitte
außer Tätigkeit zu setzen.
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Man kann das Klinkengetriebe auch so anordnen, daß es im letzten Teil
des Rückhubs (Linksbewegung des Walztisches) zur Wirkung kommt.
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Im Rückhub (Abt. 4) kommt zunächst die Rolle 74 des Hebels 71 in Eingriff
mit dem Kurvenstück 75, wodurch die Klemmvorrichtung 6i, 72 geschlossen wird. Kurz
darauf kommt die Rolle 58 des Hebels 56 in Eingriff mit .dem Kurvenstück 59 und
bewirkt das Öffnen .der Klemmvorrichtung 52.
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Die Streckwalze 7 dreht sich im Rückhub im Uhrzeigersinne. Dabei kommt
der Mitnehmer 25 außer Eingriff mit dem Anschlagstift 32. - Der Hebel 27 geht durch
die Wirkung der Zugfeder 28 wieder in die durch die Anschlagschraube 29 festgelegte
Ausgangsstellung zurück. Die Sperrklinke 30 gleitet über die Zähne des Sperrads
26, ohne es mitzunehmen.
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In ungefähr .der gleichen Stellung, in der die Rolle 58 auf das Kurvenstück
59 aufläuft, trifft der Mitnehmer42 auf :die Steuerleiste 43, die nunmehr an der
Linksbewegung :des Walztisches teilnimmt und mit dem Kurvenstück 43' den Anschlag
46 abwärts drückt. Im weiteren Verlauf der Linksbewegung des Walztisches 38 trifft
der untere Arm des Hebels 63 auf .den Anschlag 65. Da der Drehpunkt des Hebels 63
an der Linksbewegung des Walztisches weiter teilnimmt, hat dies zur Folge, .daß
.der obere Arm .des Hebels 63 der geschlossenen Klemmvorrichtung 61, 72 eine der
Bewegung des Walztisches voraneilende Bewegung erteilt, die durch den Anschlag 68
begrenzt ist. Da die Klemmvorrichtung 61, 72 geschlossen ist, so wird das Werkstück
in die neue Streckstufe mitgenommen.
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Das Maß des Vorschubweges wird mit der Anschlagschraube 69 ,und dem
Lagerbock 67 eingestellt.
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Im letzten Teil des Rückhubs wird das Gleitstück 39 von dem Mitnehmer
42 in die Ausgangsstellung zurückgeführt. Dadurch wird der Anschlag 47 freigegeben,
der durch die Wirkung der Druckfeder 45 in die oberste Stellung zurückkehrt. Das
Gleitstück 39 ist dann wieder .durch die Anschlagschultern 49, 50 gegen Verschiebung
gesichert.
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Nach Beendigung des Rückhubs befinden sich die Pressenteile wieder
in der Stellung der Abb. i, ein neuer Abschnitt des Werkstückes ist vorgeschoben,
durch Anheben der Streckwalze ist der Walzspalt vergrößert.
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Da die Verstellung der Walze nicht während des Ausstreckens, sondern
nach Beendigung des Streckvorgangs vorgenommen wird, ist es durch das beschriebene
Verfahren nicht ohne weiteres möglich, Werkstücke herzustellen, die eine vollkommen
gleichmäßige Zunahme der Stärke aufweisen. Bei den nach dem Verfahren der Erfindung
hergestellten Werkstücken handelt es sich theoretisch um aneinandergereihte planparallele
Abschnitte, von denen jeder folgende eine ,größere Stärke aufweist als der vorhergehende.
Diese durch ,das Verfahren bedingten Abweichungen von der genauen geometrischen
Form sind ohne praktische Bedeutung. Bei den hauptsächlichsten Anwendungen des Verfahrens
handelt es sich um Stärkeunterschiede von o,oi mm zwischen den einzelnen Streckstufen.
Solche Unterschiede sind bei Blechen mit keilförmigem Querschnitt belanglos. Da
die Streckwalze beim Ausstrecken auch noch den in der
vorhergehenden
Streckstufe ausgestreckten Abschnitt überwalzt, wird ein gleichmäßiger hbergang
von einer Streckstufe in die andere erzielt; auch hat man es in der Hand, die Streckstufen
so zu bemessen, daß praktisch keine Abweichung von der genau geometrischen Form
in die Erscheinung tritt. Bei der Herstellung von Werkstücken mit stark heilförmigem
Ouerschnitt kann man größere Abweichungen von der genau geometrischen Form dadurch
vermeiden, daß man die Streckbahn einstellbar macht und mit einer gegebenenfalls
durch Versuch zu ermittelnden Neigung zur Streckwalzenbah:n einstellt.