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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines knotenlosen Aufhängsels
für Wursthüllen Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines neuartigen,
knotenlosen Aufhängsels an dem Ende von Wursthüllen, die aus hTatur- oder Kunstdärmen
bestehen können.
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Bei den bekannten derartigen Aufhängseln ist die das Aufhängsel bildende
Schleife außer durch eine Verknötung am Wursthüllenende noch -durch einen zweiten
Knoten gebildet. Derartige bekannte Aufhängsel haben den Nachteil, daß sie nicht
besonders fest an der Wursthülle sitzen, andererseits aber auch ein Verfangen und
Verschlingen usw. nicht ausschließen, was beim Herausheben der Wurst aus dem Wurstkessel
oftmals unangenehme Folgen mit sich bringen kann.
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Abschnürungen von Wurstdärmen und Wursthüllen, bei welchen der Faden
mehrfach über- und untereinander um das Wursthüllenende geschlungen wird, sind unter
der Bezeichnung Webleinstek bekannt. Durch diese bekannte Knotenbildung wird aber
keine Schleife bzw. kein knotenloses Aufhängsel erhalten.
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Gemäß der Erfindung wird ein solches knotenloses Aufhängsel dadurch
gebildet, daß aus einer Klemmvorrichtung der Faden hervorgezogen und zu e?ner Schleife
umgelegt wird, worauf beide die Schleife bildenden Fadenenden durch die Klemmvorrichtung
festgehalten werden und mit der Fadenschleife das Ende der Wursthülle in an sich
bekannter Weise durch einen Webleinstek abgebunden wird. Auf diese Weise erhält
man ein schleifenförmiges, knotenloses Aufhängsel und. erreicht gleichzeitig eine
besonders feste und gegen Abrutschen sichere Verschnürung des Wursthüllenendes.
Diese Verschnürung oder Verknotung sitzt auch unlösbar fest, indem bei einem Zug
an der Schleife des Aufhängsels
die Verknotung sich immer fester
zieht. Irgendeine besondere Sicherung gegen Abrutschen des Aufhängsels, wie sie
teilweise die bekannten Wursthüllenverschnürungen zeigen, braucht daher nicht mehr
angewendet zu «-erden.
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Fadenklemmvorrichtungen sind schon beim Abbinden von Würsten in Gebrauch.
Diese bekannten Klemmvorrichtungen bestehen im wesentlichen aus zwei Klemmorganen,
zwischen denen der Faden geführt und eingeklemmt wird. Diese bekannten Vorrichtungen
sind aber für den Zweck der Erfindung nicht ausreichend, da bei dem Verfahren zur
Herstellung eines knotenlosen Aufhängsels sowohl der hervorgezogene Faden als auch
das schleifenförmige umgelegte andere Fadenende eingespannt und festgeklemmt werden
muß. Gegenüber den bekannten Fadenklemmvorrichtungen, bei denen der Faden zwischen
zwei Platten geführt :st, von denen die eine schwenkbar gelagert und mit Bremszähnen
versehen ist, unterscheidet sich daher die Vorrichtung gemäß der Erfindung dadurch,
daß eine der genannten Platten einen vorstellenden Arm aufweist, dessen Ende als
Schlitz zum Festklemmen des freien Fadenendes ausgebildet ist. Mittels dieser Vorrichtung
läßt sich daher in bequemer und sicherer Weise die Herstellung des knotenlosen Aufhängsels
ausführen.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Abb. r zeigt das Ende einer Wursthülle, an welchem das Aufhängsel gemäß
der Erfindung angebracht ist.
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Abb. z ist eine Seitenansicht der Fadenklemmvorrichtung mit Zubehör.
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Abb. 3 ist ein Grundriß von Abls. 2 und Abb.4 eine Stirnansicht der
Vorrichtung, geschnitten nach der Linie 4-4 in Abb. a.
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Abb.5 ist eine Einielansicht eines Teils der Klemmvorrichtung und
Abb.6 eine Einzelansicht eines weiteren Teils derselben, während Abb. ; eine Stirnansicht
von Abb. 6 zeigt. Das knotenlose Aufhängsel gemäß der Erfindung ist aus _ Abb. r
ersichtlich; die das Aufhängsel bildende Schleife b ist ohne Knoten hergestellt.
Die Anbringung des Aufhängsels an einem Ende st der Wursthülle a erfolgt durch eine
auszuführende Verknotung bzw. Umschnürung des Wursthüllenendes it nach Art eines
WebIeinsteks, unter Benutzung einer Festklemmvorrichtung mit Zubehör, wie sie beispielsweise
auf der Zeichnung dargestellt ist. Diese Vorrichtung besteht aus folgenden Teilen:
Auf einer Grundplatte d ist ein vorn geschlitzter Fadenknäuelbehälter e befestigt,
von welchem der Faden f zu einem an der Grundplatte angeschraubten Führungsbock
g läuft. Dieser besteht aus zwei spreizförmig ausgebildeten und an der Grundplatte
d befestigten Blechen g, g, die im oberen 'feil flach zusammengebogen sind und zwischen
sich eine Platte 1a einschliefen, deren obere und seitliche Kante v bzw. ze die
untere Wand eines Fadenführungskanals i bilden. Die Seitenwände des Kanals i werden
durch die Platten g, g gebildet, während der obere Abschluß des Führungskanals durch
eine oberhalb der Platte h zwischen die Bleche-, g beweglich eingesetzte Platte
j hergestellt wird, die an ihrer Unterseite bogenförmig, entsprechend der Form der
Platte h, ausgebildet ist und an ihrer unteren Rundung mit einer Zahnreihe N versehen
ist, durch die eine Bremstmg bzw. ein selbsttätiges Festklemmen des Fadens f herbeigeführt
werden kann.
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Die Platte lt we_st einen vorstehenden Arm x auf, dessen
freies Ende y kreuzförmig und schlitzartig eingeschnitten ist, damit der Faden f
durch den in Längsrichtung der Platte liegenden Schlitz geführt und das Fadenende
t in den Ouerschl:tz eingeldeinint werden kann.
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Die Platte j kann um den Bolzen k eine geringe Schwenkbewegung an
dein Führungsbock g ausführen. Das vordere Ende it der Platte j greift zur Sicherung
der Fadenführung U-förmig über den Arm .x- der Platte h. Vor der Mündung s des Fadenführungskanals
i ist die Platte j ferner beiderseits mit Ansätzen o, o versehen, welche ein Weggleiten
des Fadens f beim Eintritt in den Kanal i verhüten soll.
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Die Vorrichtung ist ferner noch in bekannter Weise mit einem zum Abschneiden
des Fadens dienenden Messer in ausgestattet, das in einer Schlitzführung p an der
einen Seite des Bockes g eingeschoben ist. Damit die Herstellung des Aufhängsels
gleichsam am laufenden Bande erfolgen kann, ist an der Grundplatte d noch ein zusammenlegbares,
um den Bolzen q drehbares Metermaß s- angebracht, das in Markierungen die
einzelnen vorkommenden Wurstlängen anzeigt.
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Die Benutzung der beschriebenen Vorrichtung zwecks Herstellung eines
knotenlosen Wursthüllenaufhängsels geht wie folgt vonstatten. Um den Faden f in
die Klemmvorrichtung einzulegen, werden nach Herausziehen des Stiftes h die Bremsplatte
jaus dem Bock g herausgenommen, der Faden in den Führungskanal i eingelegt, darauf
wieder die Platte j eingeschoben und der Stift /?befestigt. Von der
in großer Menge bereitliegenden g.@-Wursthülle a wird nun, je nach der gewünschten
Wurstlänge, die an dem Metermaß r abgemessen wird, ein gewisses Stück hervorgezogen,
um an der bestimmten Stellest eingeschnürt zu werden. Zu diesem Zweck
wird
der Faden f auf eine gewisse Länge, die zur Bildung eines Aufhängsels ausreicht,
von dem Knäuel .ab- und .in Richtung des Führungskanals i hervorgezogen und zu einer
Schleife b umgelegt. Das freie Fadenende t
wird in dem Ouerschlitz
am Ende y des Armes x der Platte lt befestigt, während der Faden f
in dem Längsschlitz an der gleichen Stelle geführt wird. Durch den Zug an dem Faden
f in schräger R?chtung wird der Vorderteil der Platte j leicht angehoben, so daß
in bekannter Weise eine Festklemmung des Fadens an den Zähnen z eintritt. Mit dem
zu einer Schleife doppelt zusammengelegten Faden wird nun das Enden der Wursthülle
in an sich bekannter Weise durch einen Webleinstek abgebunden; d. h. der Doppelfaden
wird zunächst von oben über das Wursthüllenende und darauf ein zweites Mal von unten
nach oben über dasselbe geschlungen, derart, daß die zweite Umschlingung über der
ersten liegt, worauf die Schleife b unter der zweiten Umschlingung h_ndurch und
festgezogen wird.
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Nach Fertigstellung der Verknotung wird der Faden zusammen mit der
Wursthülle hinter der Bindung an dem Messer abgeschnitten, worauf wieder die Wursthülle
a ein Stück vorgezogen wird und sich der gleiche Vorgang des Au$hängselbildens wiederholt,
so daß gleichsam am laufenden Bande gearbeitet werden kann.
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Man kann natürlich auch zunächst das Aufhängsel an dem vorgezogenen
Wursthüllenende anbringen, dann die Wursthülle um die gewünschte Länge vorziehen,
darauf wieder ein Aufhängsel an der Verschnürung anbringen und nun den Faden zusammen
mit der Wursthülle vor der Bindung abschneiden. Nach der Füllung der Wursthülle
kann das andere Ende derselben ebenfalls in der vorbeschriebenen Weise durch einen
doppelten Webleinstek abgebunden werden.