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Überwachungseinrichtung für Eisenbahnsignalanlagen mit Blinklicht
Für Eisenbahnsignalanlagen wird neuerdings in manchen Fällen neben rotem und grünem
Signallicht ein gelbes Blinklicht gefordert. Dieses zusätzliche Blinklicht soll
dem Lokomotivführer anzeigen, daß sein Fahrweg von der geraden Linie abzweigt und
er .demzufolge die Fahrgeschwindigkeit ermäßigen muß. Aus sicherheitstechnischen
Gründen muß .dafür gesorgt werden, daß jedes Signalbild auch nur dann erscheinen
kann, wenn die zugehörigen Forderungen für den betreffenden Fahrweg gegeben sind,
d. h. das gelbe Blinklicht :darf nur erscheinen, wenn der Fahrweg von der geraden
Linie abzweigt. Auf alle Fälle muß vermieden werden, daß ein anderes Signalbild,
z. B. Rot oder Grün, als Blinklicht erscheint, andererseits darf das gelbe Blinklicht
niemals als ruhendes Licht dem Lokomotivführer sichtbar gemacht werden. Die Erfindung
gestattet :durch eine geeignete Schaltungsanordnung von Relais o. dgl., daß eine
dauernde Überwachung des Blinklichtes vorhanden ist, und zwar derart, daß das Signal
seine Stellung z. B. von Rot auf Gelb nur ändern kann, wenn vorher der Blinker für
.das gelbe Signallicht tatsächlich angelaufen ist. Tritt aus irgendeinem Grunde
der Blinker nicht in Tätigkeit, so :bleibt das Signal in der Haltstellung; andererseits
wird der Blinker niemals anlaufen, wenn .das Signal Rot zeigt, so daß es ausgeschlossen
ist, daß .der Lokomotivführer am Signal ein rotes Blinklicht antrifft. Für die Überwachung
bzw. für die Inbetriebsetzung des Blinkers ist gemäß :der Erfindung ein Hilfsrelais
verwendet, welches seinen Anker nur anziehen kann, wenn der Blinker in Tätigkeit
getreten ist. Andererseits kann das Signal erst seine Stellung von Rot in Gelb
wechseln,
wenn der Anker des Hilfsrelais angezogen ist. Der am Blinker für das Blinklicht
verwendete Kontakt ist so angeordnet, daß er bei Stillstand des Blinkers immer unterbrochen
ist.
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Sinngemäß kann diese Schaltungsanordnung auch angewendet werden, wenn
Blendenrelaissignale vorhanden sind. In diesem Falle kann an Stelle des Hilfsrelais
das Bleiidenrelais selbst für die Überwachung des Blinklichtes benutzt «-erden.
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Die Erfindung ist in den Fig. i bis .4 beispielsweise näher erläutert.
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In Fig. i ist i der allgemein übliche Fahrstraßenkontakt, der in .der
9o ° Stellung des Hebels geschlossen ist und das Signal von der Haltstellung in
die Fahrtstellung bringt. Wird der Kontakt geschlossen, so erhält der Blinker 2
Strom und läuft an. Im Rhythmus des Blinkens wird der Kontakt 21 am Blinker geöffnet
und geschlossen. Über den Kontakt 2 1 bekommt das gemäß der Erfindung vorgesehene
Hilfsrelais 3 Stromstöße. Dieses zieht seinen Anker an. Der Abfall des Ankers ist
nun z. B. durch Parallelschalten eines Kondensators zur Relaiswicklung so verzögert,
daß der Anker angezogen bleibt, bis der Kontakt 21 wieder geschlossen ist und das
Relais demzufolge wieder einen Stromstoß erhält. Über einen Kontakt 31 des Hilfsrelais
3 wird die Lampe 40 gespeist, die ein gelbes Blinklicht zeigt; das rote Signallicht
5o wird durch den Kontakt 32 abgeschaltet. Wird aus irgendeinem Grunde der Blinker
stillgesetzt, so fällt der Anker des Relais 3 ab, und es erscheint am Signal sofort
ein ruhendes rotes Licht, da der Kontakt 32 wieder geschlossen -wird. Sinngemäß
kann die Anordnung auch für Blendenrelaissignale angewendet werden, wie dies in
den Fig. 2 bis 4 dargestellt ist.
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In Fig. 2 ist 4 das Signalstellrelais, welches .durch den Signalhebelkontakt
i Strom erhält. 5 ist die am Signal angeordnete Lampe. 6 ist das Blendenrelais,
das im abgefallenen Zustand eine rote Blende und im angezogenen Zustand eine gelbe
Blende vor die Signallampe 5 abringt. Ist der Anker des Blendenrelais 6 abgefallen,
so zeigt das Signal ruhendes rotes Licht, da die Signallampe 5 dauernd Strom über
den Kontakt 61, des Blendenrelais erhält. Wird nun in bekannter Weise der Anker
des Signalstellrelais .4 zum Anziehen gebracht, so wird mit Hilfe des Kontakte 41
der Blinker 7 in Tätigkeit gesetzt. Gleichzeitig ist der Kontakt 42 im Stromkreis
des Signalstellrelais geschlossen, so daß jetzt nach Inbetriebsetzung des Blinkers
das Blendenrelais 6 Stromstöße erhält und mithin anzieht. Das Blendenrelais 6 ist
so ausgebildet, daß der Anker verzögert abfällt und dadurch wie das Hilfsrelais
3 in Fig. i so lange :angezogen bleibt, bis der Blinkerkontakt 71 wieder schlelßt.
Ist nun der Anker des Blenden--rUiis 6 angezogen, so wird der Lampenstromkreis der
Signallampe 5" durch den Kontakt 61v über den Blinkerkontakt 71 geschaltet, so daß
bei angezogener Stellung des Blendenrelais 6 und somit bei Gelb zeigendein Signal
die Signallampe 5 blinkt. Ist der Blinker gestört und läuft er nicht an, so bleibt
am Signal ein ruhendes rotes Licht, da der Lampenstromkreis der Signallampe 5 über
den Kontakt 61a unmittelbar an Spannung gelegt ist. Ebenso wird bei einer Störung
des Blinkers der Anker des Blendenrelais 6 sofort abfallen, und das Signal wechselt
zu gleicher Zeit seine Stellung von Gelb in Rot. Auf diese Art ist es auch bei Verwendung
von Blendrelaissignalen möglich, eine einwandfreie Überwachung des gelben Blinklichtes
herbeizuführen.
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Fig. 3 zeigt eine weitere Möglichkeit für die Überwachung des gelben
Blinklichtes bei Verwendung von Blendenrelaissignalen unter Zuhilfenahme eines Überwachungsrelais
B. Wird der Anker des Signalstellrelais 4 z11111 Anzug gebracht, so setzt der Kontakt
41 den Blinker 7 in Bewegung. Gleichzeitig wird durch den Kontakt 43 der Stromweg
zu dem Überwachungsrelais 8 unterbrochen und über den Kontakt 42 der Stromweg für
das Blendenrelais 6 vorbereitet. Ist nun der Blinker 7 angelaufen- und der Anker
des Blendenrelais 6 angezogen, so wird über den geschlossenen Kontakt 62 der -Anker
des Hilfsrelais 8 in der angezogenen Stellung gehalten. Würde jetzt der Blinker
aus irgendeinem Grunde stehenbleiben, so fällt der Anker des Blen- i denrelais 6
ab. Gleichzeitig würde der Anker des Überwachungsrelais 8 abfallen, da außer dem
bereits unterbrochenen Kontakt 43 des Signalstellrelais 4 nun auch der Kontakt 62
des Blendenrelais 6 unterbrochen ist. Der Kontakt 81 würde dann den Blinker 7 abschalten
und der Kontakt 82 die Zuleitung zu dem Blendenrelais 6 unterbrechen, so daß auch
hier bei abgefallenem Anker des Blendenrelais immer ein ruhendes rotes Signallicht
erscheint.
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In Fig. 4 ist die Erfindung bei Verwendung eines dreistelligen Blen.denrelaissignals
gezeigt. In diesem Fall -wird das Blinkerüberwachungsrelais 8 auf Abfall seines
Ankers überprüft, und zwar derart, -daß das grüne Signallicht erst erscheinen kann,
wenn fier Anker des Relais abgefallen ist. Über den Kontakt 82d erhält das Blendenrelais
g für den Grünbegriff Strom. Der Anker des Relais 8 fällt ab, sobald der Anker des
Signalstellrelais 1o für den Grünbegriff angezogen
ist, da durch
den Kontakt 103 der Stromweg für das Signal 8 unterbrochen wird. Der Kontakt IoI
unterbricht die Leitung für den Blinker 7. Über den Kontakt rot erhält das Blendenrelais
9 Spannung. Es kann also auch dieser Signalbegriff niemals als Blinklicht erscheinen,
und gleichzeitig wird das Überwachungsrelais 8 auf Abfall seines Ankers uberprüft.
Im übrigen entspricht die Schaltung derjenigen nach Fig. 2.