DE710680C

DE710680C - Netz-, Schaum- und Dispergierungsmittel

Info

Publication number: DE710680C
Application number: DE1930710680D
Authority: DE
Inventors: Dr Heinrich Bertsch
Original assignee: Boehme Fettchemie GmbH
Current assignee: Boehme Fettchemie GmbH
Priority date: 1930-01-16
Filing date: 1930-01-16
Publication date: 1941-09-19

Description

Netz-, Schaum- und Dispergierungsmittel Es wurde gefunden, daß. die ,ganz oder teilweise mit organischen Basen, insbesondere Pyridin, neutralisierten niederen Alkylester, Aryl-, Aralkyl- oder Cycloalkylester, von Schwefelsäureestern höhermolekularer Fettsäuren sich vorteilhaft als Netz-, Schaum-und Dispergierungsmittel verwenden .lassen. Insbesondere weisen diese Salze mit organischen Basen :ein sehr gutes Dispergierungsvermögen für in Wasser unlösliche oder schwer lösliche Farbstoffe auf. Gegenüber der Verwendung von Pyridin als solchem zeigt das Arbeiten mit den Pyridinsalzen der durch Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- oder Cycloalkylreste substituierten Fettschwefelsäuren den wesentlichen Vorteil, daß. dabei nicht die geringste Geruchsbelästigung auftritt.
Die Herstellung der Verbindungen kann beispielsweise folgendermaßen :erfolgen: Beispiel z 36o kg Ricinolsäure-n-butylester werden bei Temperaturen unter 15' mit 5oo kg konzentrierter Schwefelsäure sulfoniert. Das Reaktionsgemisch wird mit Eis zersetzt, zur Entfernung der überschüssigen Schwefelsäure mit-Glaubersalzlösung gewaschen und schließlich mit 6o kg Pyridin versetzt. Beispiel. a 34o kg ölsäurebutylester werden bei Temperaturen unter 15' mit 5oo kg konzentrierter Schwefelsäure sulfoniert. Das Reaktionsgemisch wird mit Eis versetzt und zur Entfernung der überschüssigen Schwefelsäure mit Glaubersalzlösung, gewaschen. Schließlich setzt man 4o kg Rohpyridin, enthaltend Pyridin und seine höheren Homologen, zu.
Die auf diese Weise gewonnenen, vollständig oder teilweise mit Pyridin oder anderen organischen Basen neutralisierten Produkte sind weitgehender Verwendung in den verschiedenen Zweigen der Technik auf Grund ihrer obenerwöhnten Eigenschaften fähig.
So fördern sie bei allen Behandlungen der Textilfaser mit neutralen, sauren oder alkalischen Behandlungsflüssigkeiten die Wirkung durch Überführung von Fetten" Verunreinigungen, Schlichten u. dgl. in wäßtrige Dispersion. Insbesondere eignen sie sich als Zusatz zu Färbeflotten. Sie fördern ferner als Zusätze bei der Herstellung von Pasten aus Pulvern, z. B. Farbstoffpulvern, die Entstehung von Dispersionen und Lösungen. In der Spinnerei haben sich ihre wäßrigen Dispersionen mit geeigneten Zusatzstoffen als wertvolle Befeuchtungsmittel erwiesen. Ebenso wird die Wirkung der Behandlungsflüssigkeiten bei der Lederherstellung und Lederveredlung durch Zusatz dieser Ester beschleunigt und verstärkt. Auch in der Papierherstellungs- und Verarbeitungsindustrie, der I'ig=' mentfarbenherstellung, der Pelzfärberei siüd die Ester mit Vorteil da verwendbar, w o es auf Dispergierung oder Transport wirksamer Bestandteile ankommt. Diese Eigenschaften ermöglichen auch die Verwendung der Ester in der Pharmazie und Kosmetik als Bestandteil von Salben oder Kremen.
Auf die gleichen Eigenschaften ist die Wirkung als Mittel zur Schädlingsbekämpfung begründet. Auch als Beizzusätze. Bohröle in der Metallindustrie sind die Ester bzw. solche enthaltende Mischungen geeignet. Sie wirken ferner als Dispergiermittel nach Art der Schutzkolloide, z. B. in der Tintenfabrikation. Beispiel 3 Man bestellt ein Färbebad für ioo kg Baumwollkreuzspulen mit 2o kg Natriumsulfat krst., 2 kg Soda calc., o,5 kg des mit Pyridin vollständig neutralisierten Ricinolschwefelsäurebutylesters (Beispiel i) und i kg Siriusblau G (S c h u 1 t z, Farbstoftabellen, Ergänzungsband i, S. 130) und färbt in üblicher Weise aus. PATENTANSPRUCH: Verwendung der ganz oder teilweise mit organischen Basen, insbesondere Pyridin, neutralisierten niederen Alkylester, Aryl-, Aralkyl- oder Cycloalkylester von Schwefelsäureestern höhermolekularer Fettsäuren als Netz-. Schaum- und Dispergierungsmittel.