DE709421C - Foerderung des Pflanzenwachstums - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM
15. AUGUST 1941

REICH

ENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 16 GRUPPE 15

H157442 IVbjio

Der Erfinder hat beantragt, nicht genannt zu werden.

Patentiert im Deutschen Reich vom 23. Oktober 1938 an
Patenterteilung bekanntgemacht am 10. Juli 1941

Es ist bekannt, daß verschiedene organische Säuren, z. B. α- und /J-Naphthylessigsäure, Allozimtsäure, /Mndolylessigsäuire, /Mndolylpropionsäure, /Mndolylbuttersäure, Phenylessigsaure, Aqenaphthyl- 5 -essigsäure, Fluorenessigsäure, unter geeigneten Bedingungen die Bewurzelung von Stecklingen, die Bildung von Adventivwurzeln sowie von Sprossen und das Wurzelwachstum von höheren Pflanzen anregen. Diese Pflanzenwuchsmittel werden teils in wässeriger Lösung, in welche die Stecklinge eingetaucht werden, teils in Form von Lanolinpasten verwendet, ferner in wässeriger Lösung in die Gewebe der Pflanzen injiziert oder den Wurzeln vom Boden her zugeführt.

Weiter ist bekannt (Contribution Boyce Thompson Inst. Bd. 8, S. 105 bis 112), daß die Methylester der Indolverbindungien sich für die Bildung von Adventivwuorzeln besser eignen und wirksamer sind als die entsprechenden Säuren.

Es wurde nun gefunden, daß Glycine organischer Carbonsäuren zur Förderung des Pflanzenwachstums (Wurzelbildnier) sich ganz besonders eignen. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Glycine in Foorm wässeriger Lösungen ihrer Salze, z. B. der Alkalisalze, auf die Pflanzen einwirken zu lassen.

Die in jedem Falle erfindungsgemäß anzuwendenden Konzentrationen der Lösungen an Garbonsäureglycin schwanken in weiten Grenzen und sind im wesentlichen abhängig von der Zusammensetzung des Wirkstoffes, von' der Natur und der Transpiration des Stecklings und von der Eintauchdauer. Beträgt letztere beispielsweise 10 bis 20 Stunden, dann liegen die Wirkungsgrenzen der Lösungen etwa bei Konzentrationen von 1:3000 und ι :30000ο.

Die erfindunjgsgemäß behandelten Stecklinge zeigen ein erheblich stärkeres Wurzelwachstum. Auch erfolgt die Wurzelbildung wesentlich früher und bei einem höheren Prozentsatz der Stecklinge als bei unbehandelteni. Die kräftige Wirkung der erfmdungsgemäß verwendeten Glycine organischer Carbonsäuren geht z. B. aus folgendem Versuch hervor:

Frische, in üblicher Weise gewonnene Stecklinge von Rosa, Magnolia, Chrysanthemum, Hex wurden während 14 bis 20 Stun-

den in wässerige Lösungen von a-Naphthacetursäure (Konzentration ι : ioooo bis 1:300000) eingestellt. Anschließend wurden die Stecklinge nach üblichen gärtnerischen. Methoden 3 bis /Wochen (je nach der Sor der Stecklinge) in Erde aufgezogen, wora¹ die Pflanzen ausgegraben und abgespült wu: den. Für jede Versuchsreihe wurden 15 bis 20 Stecklinge verwendet. Die Blindproben wurden in genau gleicher Weise gleichzeitig behandelt mit dem einzigen Unterschiede, daß die Beizlösung für diese aus reinem Wasser bestand. Es ergab sich, daß die mit a-Naphthacetursäure behandelten Stecklinge fast

»5 ohne Ausnahme eine ganz wesentlich vermehrte Wurzelbildung aufwiesen.

Beispiel 1 2 g a-Naphthacetursäure

(C₁₀H₇CH₂CONHCH₂COOh,

glänzende Nadeln vom F. 152 bis 153^s, dargestellt aus a-Naphthylessigsäurechlorid und Glycocoll) werden mit 82 ecm ^]'_1O n-Natriumhydrat zu 100 ecm gelöst. Von dieser wässerigen Lösung des Natriumsalzes der a-Naphthacetursäure werden 10 ecm zu mindestens ι 1 Brunnenwasser hinzugefügt und in diese Lösung die Stecklinge während 16

bis 20 Stunden eingestellt. Hierauf werden die Stecklinge abgespült und ausgepflanzt.

Beispiel 2 Phenacetursäure
[C₈ H₅ CH₂ CONHCH₂ COOH)

räen mit 104 ecm ^l ₁₀ 11-Natriumhydrat zu 100 ecm gelöst. Weiter wird wie in Beispiel 1 verfahren.

Beispiel 3 Aus Allozimtsäureglycin

(C,. H₅ CH = CHCONHCH₂ COOH,

farblose kristalline Verbindung vom F. 65 bis 70°, dargestellt durch katalytisch« Hydrierung von Propiolsäureglycin) wird eine 20/oige Lösung des Natriumsalzes bereitet, ι Teil dieser Lösung wird mit mindestens 100 Teilen Brunnenwasser verdünnt. Durch Eintauchen von Stecklingen in diese Lösung wird die Wurzelbildung gefördert.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verwendung von wässerigen Lösungen der Glycine organischer Carbonsäuren oder deren Salzen zur Förderung des Pflanzenwachstums.