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Llberbrückungstank Es ist ein Tank bekannt, der mittels' Flaschenzugs
zwei durch Verstrebungen miteinander verbundene gewalzte I-Träger von etyva 5o bis
6o cm Höhe und 312 bis .l t Gewicht al.s Brücke herunterlassen kann, welche er in
schräger Lage in einem Winkel von etwa 35 bis q.5°, vorn am Tank gestützt, vor sich
her trägt, iun damit einen Graben bis zu 71/2m Breite selbst überschreiten zu können.
Durch Berechnung läßt sich nachweisen, daß dies bei mehr als 12m Länge der I-Träger
nicht leicht möglich ist; denn die Träger werden in dem meistens weichen Boden des
Geländes infolge der relativ geringen Breite der Trägerflanschen bei der Last des
betreffenden Tanks von etwa 30 bis 35t im Boden verschwinden, und es wird nur eine
sehr geringe, kaum beachtliche Länge als Brücke- übrigbleiben können. Aber selbst
bei festem Boden ist eine solche Brücke nur ein Notbehelf und kaum verwendbar;;
denn es wird für den schweren Tank schwierig sein, von den meistens mehr oder weniger
schief aufliegenden schmalen Trägern mit seinen glatten Laufketten nicht abzugleiten.
Etwa nachfolgende Kampfwagen können eine solche Brücke nicht benutzen. Ferner sind
Vorschläge gemacht worden, mittels Kampfwagen mit Kraneinrichtung Einzelteile oder
ganze, vorher in Deckung zusammengesetzte Brücken über Wasserläufe oder Bodeneinschnitte
-zu legen oder zu schieben, -um anderen Kampfwagen das Überschreiten derselben
zu erleichtern. Solche Ausführungen erfordern jedoch eine zeitraubende, sehr umständliche
Brückenzusammensetzung in Dekkung und eignen sich daher nicht für ein, schnelles
Vorrücken größerer Kampfwageneinheiten, worauf es fast immer allein ankommt. Die
aus schweren Trägern und dicken Deckplatten bestehenden Brücken sind außerdem zu
groß und zu schwer und machen deshalb durch ihren sperrigen Umfang eine äußerst
große Kippgefahr für solche Pionierkampfvagen
unvermeidlich. Die
jeweils mehrfachen großen Transportschwierigkeiten, welche fertige starre Brücken
verursachen,' verbunden mit der in diesem Falle noch l; sonders schwierigen Anordnung
einer Nie lassu.ngsmöglichkeit der schweren, sperrige Konstruktion und die fast
nicht zu beseiti--ende Kippgefahr machten solche Vorschläge bisher unausführbar.
Ferner zwingt iie notwendige Stabilität der Brückentanks zum zeitraubenden Transport
kleinerer Einzelteile der Brücke, wobei nur in langwieriger, besonders gefährlicher
Arbeit ohne Panzerschutz die Zusammensetzung einer brauchbaren Überbrückung möglich
ist. Die auf solch schwierige Art aufgebaute Brücke ist für eine weitere Verwendung
an einem nächsten Graben kaum geeignet, da. bei schnellem Vorrücken meistens die
Zeit dazu fehlt, die sehr zeitraubende Zerlegung, die Verladung und die Wiederverlegung
der Brücke vorzunehmen.
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Ferner ist ein Vorschlag bekannt, an den Längsseiten eines armierten
Fahrzeugs je einen einfachen Träger oder eine Eisenbahnschiene aufzunehmen, um sie
durch einfaches Windwerk über Gräben usw. zu ziehen, damit der Kampfwagen selbst,
auf seinen an jeder Seite überstehenden Verlängerungen der Räderachsen über dieses
einfache Geleise rollend, den Graben überschreiten kann. Abgesehen von der Unsicherheit
solchen Überbrückens kann bei normalem, weichem Gelände kaum ein Fünftel der ohnehin
kurzen Schienen frei tragend sein, so daß,, dieser Vorschlag nur für sehr schmale
Bodeneinschnitte usw. und leichte Kampfwagen in Betracht kommt.
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Außerdem ist ein brückenartig ausgebildetes Tankfahrzeug bekannt,
welches mittels an seinen Längsseiten über den Rädern der Raupenketten angebrachten
Fahrbahnflächen und daran anschließenden, zu beiden Seiten der Kopfenden des Fahrzeugs
angelenkten, -zusammenklappbaren Brückenteilen anderen Kampffahrzeugen das Überschreiten
von Gräben ermöglicht, wenn es sich selbst als Brücke quer über den Graben gelegt
hat, wobei die alsdann zu Boden gesenkten angelenkten Brückenteile rampenartig als
An-und Ablauf für andere Tanks dienen. Auf solche Weise können ebenfalls nur leichtere
Fahrzeuge Gräben von begrenzter Breite überqueren.
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Bei der im folgenden dargestellten Erfindung sind alle erwähnten Nachteile
und übelstände ausgeschlossen, und auch eine schnelle Wiederaufrollung und Mitnahme
einer benutzten Brücke für weitere Verwendung an einem anderen Graben oder Wasserlauf
ermöglicht. Es soll nach der Erfindung die überwindung einer größeren Grabenbreite
von to bis i i m den Kampfwagen aller Art in jedem Gelände schnellstens ermöglicht
werden, und ferner bezweckt die Erfindung auch, e Reparatur bzw. ein provisorisches
über--lck@ti von einer durch feindliche Flieger-U- beschädigten Brückenfahrbahn
auf schnellste Weise vornehmen zu könnet. Daher ist der neue, in folgendem beschriebene
und auf den Zeichnungen schematisch dargestellte Tank weniger als Kampfwagen, sondern
vielmehr als Sonderfahrzeug oder Hilfstank zu betrachten. Da den Tanks eine ausschlaggebende
Rolle im Kriege zufällt, so ist die Beigabe von Überbrückungstanks zu den einzelnen
Tankformationen notwendig, um den Tanks ein Überwinden breiter Gräben in kürzester
Zeit zu ermöglichen. Für den Bedarf im Felde muß der überbrückungstank bewaffnet
sein. Um nun die Brücke leichter transportieren zu können, ist sie gemäß der Erfindung
scharnierartig aufrollbar mit aus rostfreiem Stahlguß hergestellten hohlen Gelenken
nebst Bolzen aus rostfreiem Stahl. Der neue Tank ist bei Verwendung im Felde zur
Erzielung voller Geländegängigkeit als Fahrzeug mit selbsttragenden Stahlpanzerketten
gedacht.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des neuen Tanks schematisch
dargestellt. Fig. i zeigt den Aufriß im Schnitt. Die Fig.2 ist der Grundriß des
Tanks. Fig.3 veranschaulicht die Seitenansicht desselben. Fig.4 zeigt die aufgerollte
Brücke in größerem Maßstabe. Fig.5 stellt die seitliche Ansicht eines Teils der
vom Haspel ganz abgerollten Brücke dar, Fig.6 den senkrechten Schnitt durch ein
Scharniergelenk der Brücke. Die Fig.7 und 8 zeigen Grundrißteile von Scharnieren
in Draufsicht bzw. in horizontalem Schnitt, während Fig.9 einen waagerechten Schnitt
des Endgelenks 27 darstellt. Fig. io veranschaulicht die Aufrollung von zwei kürzeren
hohlen Brücken von geringerer Höhe, welche auf demselben Haspel übereinander aufgerollt
sind.
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Im hinteren Teile des neuen Tanks 3o ruht in Haspellagern 23 und 24
der Haspel i mit der aufgerollten Brücke 2 (Fig. i, 2 und 3). Die Haspelachse ist
viereckig mit an beiden Enden angedrehten Lagerzapfen 34 und 35. Auf dem Vierkant
der Achse sind starke viereckige Blechscheiben 36 und 37 !mittels angenieteten Winkeleisen
66 (Fig. 4) befestigt. Beiderseits bilden runde, auf dem Haspelachsenvierkant montierte
Scheiben i die Haspelwände, welche je mittels angenieteten Winkeleisen 67 und je
zwei seitlichen Blechen 68 von gleicher Breite wie Blechscheibell36 und 37 mit letzteren
vernietet sind. Die Schnecke 3, mit welcher am Schneckenrade 33 des Haspels i das
Auf- oder
Abrollen der Brücke 2 über eine Gallsche Kette durch Handkurbel
4 geschieht, ist an der vorderen inneren Tankwand meiner ölmulde 31 gelagert.
Anstatt Kurbel kann auch ein kleiner Elektromotor die Schneckenachse antreiben.
Vor dem Abrollen der Brücke 2 sind die Gußstahldrahtseile 5 und 6, welche von den
elektrisch betriebenen Winden 8 bzw. 9 angezogen. oder nachgelassen werden, an den
zu beiden Seiten angegossenen Knöpfen 7 der obersten Scharnierplatte i o anzuhaken,
worauf die Seile ein wenig angezogen und die Schrauben 12 gelöst werden (Fig, I,
2 -und 4). Ist durch Abrollen mittels Schnecke und Schneckenrad die Brücke ungefähr
in horizontale Lage gebracht worden, während die Seile 5 und 6 hierbei das freie
Brückenende tragen, werden die Gußstahldrahtseile 13 und 14 an den Knöpfen i i,
die am untersten Scharnier 27 zu beiden Seiten angegossen sind, angehakt, die Seile
ein wenig angezogen und alsdann die Schrauben 52, welche im Haspelinnern federnd
gehalten sind, gelöst, wodurch die Brücke frei wird. Die Seile i3 und 14 werden
von den elektrisch betriebenen Kranwinden i 5 bzw. 16 gezogen oder herabgelassen.
Unter den einander gleichen Kranwinden 8, 9, 15 und 16 sind je ein Kegelstirnradgetriebe
53 mit Elektromotor 54 montiert. Die beiden Kranausleger 17 und 18 werden unten
an der Tankwand drehbar gestützt und oben von den Gußsta.hlseilen i 9 und 20 gehalten,
mittels welchen die Ausleger 17 und 18 durch die beiden Auslegerwinden 2 i bzw.
22 nach Bedarf gehoben und gesenkt werden können. Die letzteren werden durch je
ein Getriebe 55 und Elektromotor 56 angetrieben. Jede der sechs Kranwinden besteht
demnach aus je einem großen Zahnrad 58 auf der Trommelachse, je einer Trommel7o,
dem Ritze159, dem Getriebe,, einer in der Zeichnung nicht angedeuteten, elektrischen
Sicherheitsbremse und dem Motor. Von einer Schalttafel aus, die auf der Tankwand
57 angebracht ist, werden in bekannter Weise die Kranwinden gesteuert. Alle Gußstahldrahtseile
werden über beiderseits je drei gleiche Führungsrollen 6o geführt, die oben in den
senkrechten Kranstützen 25 und 26 auf der Achse 39 drehbar gelagert sind. Am oberen
Ende der Kranausleger 17 und 18 auf der Achse 38 über beiderseits
je zwei gleiche Führungsrollen 61 werden die Seile 5; 6, 13 und 14 ebenfalls
geführt, während die Seile i 9 und 20, wie schon bemerkt, die Ausleger tragen, d.
h. neben den oberen Auslegerachsenlagern. auf der Achse 38 befestigt sind. Zur Kippsicherung
der Krananlage des neuen Tanks müssen die Lager der Laufkettenführungsräder 47 möglichst
weit aus der Mittellinie der aufge. rollten Brücke 2 bzw. der vertikalen Stützen
25 und 26 nach hinten herausgebaut sein. Die dadurch und durch den Umfang des Haspels
bedingten freien und langen Enden der hinteren offenen Tankwände werden durch Traversen
69 miteinander befestigt und versteift.
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Die Konstruktion des Tanks an sich ist als bekannt vorausgesetzt und
kann gemäß verschiedenen Grundsätzen und Richtlinien des Tankbaus auf mannigfache
Art ausgeführt sein. Nur ,als Ausführungsbeispiel sind daher ein Dieselmotor 40
nebst Generator 4 i ihrem Umfange nach eingezeichnet, ferner die Elektromotoren
42 und 43, welche vom Generatar4i mit Strom vexsorgt, mittels Zahnräder 44 und 45
die Antriebachse 46 in Umdrehung versetzen. Bei dieser Bauart kann die Lenkung des
neuen Tanks jeweils durch Ausschaltung eines der Motoren 42 und 43 herbeigeführt
werden. Natürlich können Antrieb und Lenkung aber auch durch Differentialgetriebe
unmittelbar von der Achse des Dieselmotors aus erfolgen, wodurch einerseits Generator
41 fort!ällt, anderseits aber ein leichter zweiter Dieselmotor mit kleinerem Generator
zur Stromversorgung für die Motoren der Kranwinden nötig ist. Der Vorgang des überbrückens
,eines Grabens ist folgender Wenn der neue Tank in der zum Niederlassen einer Brücke
erforderlichen Stellung am Grabenrande angelangt ist, wird zunächst der Haspel i
mit der aufgerollten Brücke 2 mittels Schneckenrad 38 und Schneckenachse 3 über
eine Gallsche Kette durch Handkurbel4 so gedreht, daß die senkrecht herabhängende
Scharnierplatte i o nach Lösen von Schrauben 12 mittels der an den Knöpfen 7 angehakten
Seile 5 und 6 in hGrizomtale Lage gebracht werden kann, worauf durch allmähliches
Abrollen des Haspels durch Kurbel 4 und Anziehen bzw. späteres Nachlassen der Seile
5 und 6 die Abrollung und Ausbreitung der Rollbrücke erfolgt. Ist nun letztere ungefähr
ganz abgewickelt, so werden an der untersten Scharnierplatte 27, sobald diese .die
horizontale Lage fast erreicht hat, sofort die Seile 13 und 14 an den Knöpfen i
i angehakt und leicht angezogen, um alsdann die Schrauben 52 lösen zu können. Dann
wird unter geringem Anziehen der Seile 13 und 14 der Haspel nötigenfalls noch ein
wenig gedreht, und die Brücke hängt frei an den vier Seilen 5, 6, 13 und
14 etwa in der in Fig. i punktiert gezeichneten Lage. Durch Nachlassen der `Tier
Seile und vorsichtiges gleichmäßiges Senken der beiden Ausleger 17 und, 18
je nach Bedarf wird nun die Brücke, genügend weit vom Haspel entfernt, in die zum
Niederlassen
geeignete Lage gebracht und dann mittels weiteren gleichmäßigen
Naehgebens der Seile zu Boden gesenkt.
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Bei Wiederaufrollung oder Aufwicklung einer anderen Brücke wird in
folgender Weise verfahren: Zunächst ist hierbei darauf zu achten, daß der Haspel
sich etwa in der in Fig. 1, 4. und io gezeichneten passenden Lage befindet, «-elche
durch Drehungen der Kurbel,. herbeigeführt werden kann. Alsdann heben die Seile
13 und 14, welche vorher, von den Führungsrollen 6 t der Auslegerachse 38 tierabgenommen
und nur noch von den Führungsrollen 6o der senkrechten Kranstützen 25 und 26 geführt
werden, das diesseitige Brückenende 27 an den Knöpfen i i auf den Haspel, wobei
gleichzeitig die an den Knöpfen 7 angehakten Seile 5 und 6, die von den Auslegerrollen
61 geführt bleiben, das andere Brückenende io mitwirkend hoch-und nachziehen. Hierauf
wird das Scharnier 27 mit Schrauben 52 festgeschraubt und nach Abnehmen der Haken
zu den Seilen 13 und 14 - der Haspel mittels Schneckenrad 33, Schnecke 3 und Kurbel
4. bis zur vollständigen Aufrollung der Brücke 2 weitergedreht, wobei Seile 5 und
6 das freie Brückenende tragen. Dann wird das letzte Gelenk i o mit Schrauben 12
befestigt, die Seilhaken zu 5 und 6 gleichfalls abgenommen, und die Aufwicklung
der Brücke ist vollzogen.
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Dem Überbrückungstank können als Traktoren dienende armierte Tanks
mit Anhängern beigegeben sein, welche auf den Anhängern gelagerte, mit aufgerollter
Brücke versehene Haspel mit sich führen. Der neue Über-, brückungstank kann nach
Herausheben seines geleerten Haspels und Verladen desselben auf einen leeren Anhänger
von einem anderen Anhänger einen mit aufgerollter Brücke beladenen Haspel selbst
entnehmen, um denselben in seine Haspellager 23 und 2.1 heruntergleiten zu lassen.
Das Herausnehmen und Verladen des leeren Haspels und Hereinnehmen eines anderen
mit Brücke versehenen Haspels geschieht mittels der Seile 5 und 6 und der beiden
Seile 13 und 14, welch letztere zu diesem Zwecke, ebenso wie auch beim Aufrollen
einer Brücke, von ihren Führungsrollen 61 der Auslegerachse 38 vorübergehend tierabgenommen
und dann nur von den Führungsrollen 6o in den vertikalen Stützen geführt werden.
Die vier Seilhaken werden hierbei oben an den beiden Stahlbügeln 64 und 65 zu den
Haspelscheiben i angehakt. Nachdem alle vier Seilhaken sa den mit Brücke beladenen
Haspel vom Anhänger durch gleichzeitiges geringes Hochziehen tierabgenommen, wird
durch allmähliches Nachlassen der Seile 5 und 6 der Haspel schließlich nur noch
von den Seilen 13 und 14 getragen und kann alsdann, seitlich mit den Enden der Haspelachse
an den langen Führungsleisten 62 und 63, welche auf den inneren, offenen Tankwänden
befestigt sind, entlang gleitend in die Haspellager 23 und 24 herabgelassen werden,
wobei das Niederlassen gegen Ende langsam und mit Vorsicht geschehen muß, damit
das Schneckenrad 33 des Haspels mit seinen Zähnen genau und ohne Stoß in die Rillen
der Schnecke 3 langsam hineingleiten kann, welch letztere hierbei nötigenfalls ein
wenig- mittels Kurbel 4 beizudrehen ist. Dann werden die Seilhaken von den Bügeln
64 und 65 tierabgenommen und die Seile 13 und 14 wieder über die Führungsrollen
61 auf der Auslegerachse 38 geleitet.