<Desc/Clms Page number 1>
Räumer für Absetzbecken
Rundräumer runder Absetzbecken, zum Ausräumen des Bodenschlammes, bestehen aus der Räumerbrücke, die gewöhnlich über das halbe Becken reicht, und aus an der Brücke angehängten und von dieser nachge schleppten Bodenschlammräumern, die den Bodenschlamm beim Kreisen der Brücke zu dem in der Beckenmitte befindlichen Schlammsumpf fördern. Oft, besonders bei grösseren Beckendurchmessern, ragt ein Brückenende des Räumers über die Beckenmitte über, und in manchen Fällen, besonders bei grossem Schlammanfall, reicht die. Räumerbrücke mit den daran angehängten Räumern über das ganze Becken. Die Räumerbrückenhaben bei grossen Beckendurchmessern erhebliche Eigengewichte, so beträgt z.
B. das Brückengewicht bei einem Beckendurchmesser von 60 m, je nach der Ausbildung, 6000 bis 10000 kg und bei Beckendurchmesser von 70 111 9000-16000 kg. Diese Gewichte müssen als notwendige Totlast bewegt werden, um die Schlammschilde über den Beckenboden zu bewegen. Das im wesentliche gleiche gilt für Längsräumer von Längsbecken.
Gegenstand der Erfindung ist ein neuer Räumer, der die hohen Totgewichte vermeidet. Das Wesentliche des neuen Räumers liegt in einem oder mehreren unabhängig voneander, nur auf einem der Beckenränder laufenden Schleppwagen mit an den Beckenwandungen abrollenden Führungsrollen, auf der Beckensohle laufenden und an der Beckenwand geführten Fahrgestellen mit angebauten Räumschilden und die Fahrgestelle und Schleppwagen verbindenden Zugseilen bzw. Zugstangen aus Rohren u. dgl. Der Sattelschlepper schleppt die Bodenschlammschilde vom Beckenufer aus hinter sich her und bewegt das oder die Fahrgestelle und die Bodenschlammschilde beim Rundräu111P. r im Kreis.
Hiebei ist es vorteilhaft, in geeigneter Höhe um den Mittel- bau des Beckens eine ringförmige Führungsbahn anzuordnen, an den Schlammschilden Abstützrollen zu befestigen und diese auf der Führungsbahn abrollen zu lassen. In Abänderung dessen kann man auch einen Laufring unter Zwischenschaltung von Laufrollen um die Führungsbahn umlaufenlassen und Teile der Räumaggregate an ihm anlenken. Die Abstützrollen sichern die Bodenschilde gegen Abrutschen nach der Mitte des Beckens ab. Als Ersatz für die Ringführung um den Mittelbau kann man auch auf dem Mittelbau einen Drehstern mit-in das Becken hineinragenden, zweckmässig am Ende miteinander verbundenen Armen anordnen und die Räumaggregate an'diesen anlenken. Als vorteilhaft erweist sich auch eine Kombination beider Rundführungen.
Den Drehstern kann man auch zum drehbaren Bodenräumstern ausbauen, indem man an ihn Räumaggregate mit kurzen Räumschilden anschliesst, wobei vorteilhaft mindestens ein Räumschild länger als die übrigen und mit einem Lenker versehen ist, der von dem auf dem Beckenrand laufenden Schlepper über ein Zugglied (Seil oder Gestänge) mitgezogen wird. In der Mittelzone, direkt neben dem Mitteibauwerk, fallen unmittelbar unter den Ausläufenetwa 80 - 90 % Schlamm an. Durch den neuen Räumerstern wird der Schlamm aus dieser Zone schnellstens zur Schlammtasche in der Beckenmitte geschoben.
Die Fahrwerke, an welchen die Bodenschlammschilde befestigt sind, sind vorzugsweise sporenförmige, kippsichere Abstützrol1böcke und stehen auf der Beckensohle leicht geneigt zur Bewegungsrichtung. Der Winkel der Bodenschilde gegen den Beckenradius ist verstellbar. Der obere Teil der kippsicheren Rollenfahrwerke wird, vorzugsweise bui der Montage, mit Beschwermasse ausgegossen. Die Verbindungen zwischen den Böckchen sind als Kästchen ausgebildet, die, vorzugsweise bei der Montage, mit beschwerendem Beton gefüllt werden. Das Boden - schlammschild ist in seiner Neigung zum Sporn verstellbar. Die einzelnen Zuggestänge zwischen den Fahrwerken und dem Sattelschlepper sind einstellbar und in ihrer Länge verstellbar.
Ein Teil greift am Schlepperwagen so an, dass der Anpressdruck des Seilzuges den der Triebrolle auf die Laufbahn verstärkt. Durch
<Desc/Clms Page number 2>
Veränderung der Länge der Anschlusszugkabel kann der Anpressdruck und die Neigung der Schlammschilde zur Kreisbewegung geändert werden.
Der Sattelschlepper auf dem Rand des Rundbeckens ist nach Art eines Wagens aufgebaut und mit einem Antriebsmotor ausgerüstet. Je ein Satz von Elastikrädern mit horizontaler und vertikaler Achse sichern den Wagen gegen Festfahren und Abgleiten vom Beckenrand. In besonderen Fällen werden zusätzliche Sicherungsrollen, die unter den überragenden Beckenrand laufen, angeordnet. Die am meisten belastete Laufrolle wird angetrieben. Von Fall zu Fall werden mehrere Rollen gleichzeitig angetrieben. Es kann auch paarweiser Antrieb Verwendung finden ; dann müssen die Laufraddurchmesser sowie die Wechselräder aufeinander abgestimmt werden. In gewissen Fällen können auch die horizontalen Räder angetrieben werden.
Bei Anwendung eines Elektromotors als Antriebsmotor erfolgt die Stromzuführung durch Schleifer und gekrümmte Schleifschienen, geschützter Bauarr, am Rand oder auf dem Mittelbauwerk. Es können auch gebogene Stromschienen in geschützter Ausführung am Beckenrand neben dem Schlepperwagen angeordnetwerden. Als Antriebsmotor kann auch ein Verbrennungsmotor mit flüssigem Kraftstoff wie Benzin und Dieselkraftstoff usw. Anwendung finden. Vorteilhaft kann auch eine Aufteilung der Sattelschlepper in Schleppwagen und antreibende Schlepper sein. Der Antriebsschlepper kann dann auch neben der Beckenkrone am Uferweg laufen und den Schlepperwagen auf der Beckenkrone ziehen oder drücken.
Die Fahrgeschwindigkeit liegt meistens zwischen V = 1 bis 18 cm/sec und richtet sich nach der Beschaffenheit der jeweiligen Schlämme und dem Durchmesser der Absetzbecken. Die meisten grossen Klärbecken, auch diejenigen mit Räumerbrücken, haben einen kleinen Kontrollkahn, um die Brückenunterseite zu kontrollieren. Ein solcher Kontrollkahn kann auch bei der brückenlosenAnordnung Verwendung finden, um gelegentlich dt ; n Stromabnehmer in der Beckenmitte kontrollieren zu können.
Die wesentlichsten Vorteile der Erfindung sind, dass man keine R & umerbrücken hat und dadurch keine Totlasten, dass man Anstrichmaterial und Anstrichzeiten erspart, dass man wesentlich grössere Toleranzen für den Laufkreis des Beckenrandes, der bei Räumerbrücken - 2 % beträgt, hat, hiedurch eine Anpassungfähigkeit an schwierige Beckenerstellungen im Bergsenkungsgebiet, bei moorigem Untergrund usw., und dass eine wesentliche Ersparnis an Laderaum, besonders bei Überseelieferungen, eintritt, zumal die Schlammschilde beim Transport so zusammengelegt werden können, dass die Verpackung keinen grossen Raum beansprucht.
Die Zeichnungen zeigen zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung und als Beispiele einige Einzelheiten verwendeter Einrichtungen. Bei der Ausführung nach den Fig. 1 und 2, von denen die Fig. 1 einen Schnitt durch einen Beckenteil und die Fig. 2 einen Ausschnitt auf eine Beckendraufsicht zeigen, ist der Beckenboden mit 1 bezeichnet, die Beckenseitenwand mit 2 und der Beckenmittelbau mit 3. Unterhalb des Mittelbaues befindet sich der Schlammsumpf 4, dem der Schlamm durch die Öffnungen 6 im Mittelbau vom Räumer zugeschoben wird. Die Zuleitung des Abwassers erfolgt durch das Dükerrohr 7 zu dem in üblicher Weise aufgebauten Mittelbau, aus dem es durch am Umfang des Mittelbaues 3 durch z. B.
Einläufe 5 mit Prallplatten od. dgl. in das Absetzbecken eintritt. Der Räumer besteht aus dem Räumschild 8 der mit Fahrwerken 9 verbunden ist, einem auf dem Rand des Rundbeckens verfahrbaren Sattelschlepper IQ Zugkabeln bzw. Zugstangen 11, einer Führungsbahn 12 am Umfang des Mittelbaues 3, einem Lenker 13, auf den Führungsbahnen laufenden Führungsrollen 14 und 15 und einer auf dem Beckenumfang laufenden Führungsrolle 16, die am Schlammschild 8 bzw. derr. Lenker 13 angeordnet sind.
Es ist zweckmässig, Räumschild und Lenken durch einen Verbindungsbogen 17 zu verbinden und einen Laufring 18 mit einer oder mehreren Rollen 19 auf der Führungsbahn anzuordnen, an dem sowohl das Räumschild 8 als auch der Lenker 13 befestigt werden.
Der Sattelschlepper ist in vergrössertem Massstab in Draufsicht und Ansicht in den Fig. 3 und 4 dargestellt. Er besteht aus einem Fahrgestellrahmen 20 mit Lagern 21, in welchen die Laufachse 22 von Doppellaufrollen 23, z. B. Gummilaufrollen, gelagert ist. Mit dieser. Rollen 23 fährt das Fahrgestell auf der Fahrbahn 24 der Beckenseitenwand 2. Zur Führung des Fahrgestelles auf der Fahrbahn dienen vier, vorzugsweise gummibereifte Rollen mit senkrechter Achse. Die beiden Führungsrollen 25 und 26, die an der Innenwand des Beckens abrollen, sind mit dem Fahrgestellrahmen über die Führungslager 27 und 28 starr verbunden. Die äusseren Führungsrollen 29 und 30 sind mit ihren Lagern 31 und 32 um Drehpunkte 33 schwenkbar. Ihr Andruck an der äusseren Seitenwand des Beckens erfolgt z.
B. durch die Kraft einer Feder 34, welche mittels einer Stellschraube 35 einstellbar ist. Die feste Lagerung dieser in einem Gewinde drehbaren Stellschraube 35 erfolgt in einem Böckchen 36, das über einem Konstruktionsteil 37 mit dem Fahrgestell 20 fest verbunden ist. Zum Antrieb der Rollen 29 und 30, und damit des Fahrgestelles, dient z. B. ein Elektromotor 38, der über ein Zahnradgetriebe 39/40 die senkrechte Welle 41 des Führungsrades 30 in Drehung versetzt. Es ist auch möglich, beide FNhrungsräder 29 und 30 anzutreiben bzw. die Laufräder 23. Der Anschluss der Zugkabeln bzw. Zugstangen 11 am Sattelschlepper erfolgt an einer
<Desc/Clms Page number 3>
Spannvorrichtung 42 am Fahrgestellrahmen 20 bzw. einer Spannvorrichtung 43, die auf einer Traverse 44 sitzt, die die Lager 45 der Rollen 29/30 verbindet.
Durch diese Anordnung der Spannvorrichtung 43 auf der Traverse 44 wird der Andruck der Rollen 29 und 30 an der Beckenseitenwand verstärkt.
Aus der Fig. 1 ist noch zu ersehen, dass man die Laufbahn 24 verbreitern kann, und dass man den Sattelschlepper mit zusätzlichen Sicherungsrollen 46 ausstatten kann, die unter den überragenden Beckenrand greifen. Die Stromzuführung erfolgt über die Stromschienen 47 und einen Stromabnehmer 48. Die Stromschienen 47 sind auf der Seitenwand der Ringkammer bzw. Ablaufrinne 49 des Absetzbeckens angeordnet.
In den Fig. 5 und 6 sind das Räumschild und die Fahrwerke vergrössert dargestellt. Das Räumschild 8 mit der üblichen an ihm befestigten Gummileiste 50 ist an einer kastenartigen Blechkonstruktion 51, die aus mehrerer Einzelteilen zusammengesetzt sein kann, befestigt. An dieser Blechkonstruktion 51 sind sporenförmige Rollenböcke angeschraubt, deren die Rollen 52 haltenden Bügel 53 um die Drehachse 54 schwenkbar sind. Der Lagerteil 55 für die Drehachse 56 und die Rollenbilgel 53 ist höhen- und seitenverstellbar. Die Blechkonstruktion 51 wird ferner von einer Drehachse 56 durchdrungen, in deren Gabel 57 eine weitere Laufrolle 58 sitzt. Die Kastenkonstruktion 51 ist mit der Beschwermasse 59 ausgegossen. Die Zugkabel bzw. Zugstangen 11 greifen über Befestigungsbügel 60 am Schlammschild 8 bzw. der Kastenkonstruktion 51 an.
In den Fig. 7 und 8 ist ein zweites Ausführungsbeispiel dargestellt, das sich von dem Beispiel nach Fig. 1 und 2 durch den Aufbau des eigentlichen Räumschildes und durch die Anwendung eines Räumster- nes unterscheidet. Das Räumschild 8 besteht aus zwei Teilen 8a und 8b, und auf dem Mittelbau 3 des Beckens ist ein Drehstern 61 angeordnet, an dessen Armen die Räumschildteile 8a und 8b befestigt werden Das dem Mittelbau benachbarte Ende des Räumschildteiles 8b ist wie das Räumschild 8 nach Fig. 2 an dem Laufring 18 befestigt, und die Führungsrolle 62 läuft auf der Führungsbahn 12.
Im Abstand vom Laufring 18 sind dann noch zwei weitere Verbindungsringe 63 und 64 vorgesehen, die mit den senkrechten bzw. schrägen Armen 36 des Drehsternes 61 in Verbindung stehen und an denen neben dem Räumschild Sbwei- tere Räumschilde 65 befestigt sind, die einen inneren Räumstern bilden. Auch diese Schilde 65 sind im Prinzip nach Fig. 5 und 6 aufgebaut. Die Zugkabel lla für diesen inneren Räumstern greifen an einem Lenker 66 an, der mit dem Ring 63, gegebenenfalls auch dem Ring 64 verbunden ist. Das äussere Ende des Räumschildes 8aist durch Führungsrollenl6abgestützt. Das innere Ende istan einem Lenker 67 befestigt, der mit dem äusseren Ring 64 in Verbindung steht. Äusseres Ende des Räumschildes 8b und inneres Ende des Räumschildes 8a sind durch ein hochliegendes Glied 68 miteinander verbunden.
In den übrigen nicht erwähnten Teilen entspricht auch diese Ausfühlungsform eines Räumers dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 bzw. den Einzelheiten nach den Fig. 3-6.
In Abänderung dieses Ausführungsbeispieles kann man den Räumstern auch anders als gezeichnet ausbilden und/oder auch unabhängig vom äusseren Räumer betreiben. Dazu erhält der Räumstern einen eigenen Antrieb und einen äusseren Führungsring, auf dem an Stelle der Führung auf dem Mittelbauwerk die inneren Enden des äusseren Räumschildes geführt sind.
Als Beispiel zeigt die Fig. 9 eine Ausführung bei welcher der Räumstern durch schräge Aufhängeorgane an einem Königslager auf dem Kopf des Mittelbauwerkes aufgehängt ist. Hiebei ist der Räumstern als Ganzes höhenverstellbar. Bei dieser Ausführung können auch die einzelnen Räumschilde in ihrer Höhenlage verstellt werden.
Auf dem Mittelbau 69 ist das Königslager 70 angeordnet. Mit diesem ist mittels eines Gewindebolzens 71 höhenverstellbar ein Stern 72 verbunden, an dem an Gestängen oder Seilen 73 die Räumschilde 74 hängen. Die inneren Enden der Räumschilde haben Rollen 75, die auf der Laufbahn 76 am Mittelbau 69 abrollen. Die Räumschilde 74 sind zwecks Abstandshaltung voneinander mittels des Ringes 77 miteinander verbunden. Dieser Ring kann in der vorher angegebenen Weise als Laufring für den äusseren Räumschild verwendet werden und der innere Räumstern einen eigenen Mittelantrieb erhalten. Die Verkürzung bzw.
Verlängerung der Gestänge 73 und damit die Veränderung der Höhenlage der Räumschilde 74 erfolgt z. B. mittels sogenannter Spannschlösser.
Da, wie schon ausgeführt, der meiste Schlamm im bzw. neben dem Mittelbauwerk anfällt, kann es. für gewisse Schlämme vorteilhaft sein, die Neigung der Beckensohle im Bereich des Drehsternes steiler zu machen als die Neigung derubrigenBeckensohlen. Mit den Zugänge nach Fig. 9 lassen sich die Raum- schildneigungen der Beckensohle leicht anpassen.