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Panzerwagen o. dgl. mit einer Brücke zur Überwindung von Gräben o:
dgl. Man hat bereits vorgeschlagen, ,gepanzerte Kraftfahrzeuge derart auszubilden,
daß man sie als Brücke zur Überwindung von Gräbern o. dgl. benutzen kann. Das Fahrzeug
ist dabei auf seiner Decke mit einer Führung versehen, an deren Enden Klappstege
angeordnet sind, die nach Gebrauch auf das Fahrzeug geschwenkt werden und sich dann
in umgekehrter Stellung darauf abstützen. Bei dieser Ausführung wird die eigentliche
Brücke :durch das Fahrzeug selbst gebildet, das in seiner ,ganzen Höhe überschritten
bzw. überfahren werden imuß. Eine solche Brücke fällt verhältnismäßig steil aus
und kann nur zur Überbrückung von verhältnismäßig schmalen Gräben o. dgl. benutzt
werden. Man hat weiterhin vorgeschlagen, Panzerfahrzeuge ,mit abnehmbaren Schienen
auszurüsten, die zur Überbrückung von Gräben o. digl. dienen. Das Legen und Aufnehmen
derartiger Schienen bereitet jedoch Schwierigkeiten und erfordert einen beträchtlichen
Zeitaufwand.
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Die Erfindung betrifft ein vorzugsweise gepanzertes Kraftfahrzeug,
das als Brückenträger dient und derart eingerichtet is.t,, daß man damit sehr schnell
eine Brücke von beträchtlicher Spannweite legen und wiederaufne.hmen kann, wobei.
diese Brücke nicht nur aus Schienen zu bestehen braucht, sondern in ihrer ganzen
Breite begeh- oder befahrbar sein kann. Für den Kriegsfall kommt vor allem eine
Zusammenarbeit eines derartigen Sonderfahrzeuges mit Tanks und Kampfwagen in Betracht,
um Tankfallen, Erdlöcher, schmale Flüsse oAgl. schnell zu überbrücken. Für diesen
Zweck wird das Fahrzeug vorzugsweise mit einer Panzerung, gegebenenfalls auch mit
eigenen Waffen versehen und so eingerichtet, daß die Insassen
das
Fahrzeug beim Legen und Aufnehmen der Brücke flicht zu verlassen brauchen, Das Fahrzeu.g
nach- der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß an seinem Ende ein fußartiger,
schwenkbarer Greifer angeordnet ist, der den einen selbständigen Teil bildenden
Brückensteg an einem Ehde erfassen, mit dem anderen Ende hochdrehen und kopfüber
auf das Fahrzeug legen kann. Um mit geringen Stellkräften auch verbiäJtnismäßig
große und schwere Brücken legen und aufnehmen zu können, wird der schwenkbare Greifer
zum Aufnehmen der Brücke zweckmäßig an einem Gelenkdreieck gelagert, das mit dem
einen Eckpunkt am Fahrzeug schwenkbar ist, an dem zweiten Eckpunkt mit einer diese
Schwenkung verursachenden Stellvorrichtung in Verbindung steht und an 'dein dritten,
außen ,gelegenen Eckpunkt den schwenkbaren Greifer trägt, der von einer zweiten,
an der Schwenkachse des , Gelenkdreiecks gelagerten Stellvorrichtung gesteuert wird.
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Der zum Legen oder Aufnehmen der Brücke dienende Greifer besteht vorzugsweise
aus einem nach dem freien Ende verjüngt zulaufenden Fuß oder Dorn, der schwenkbar
gelagert und mit einer Antriebsvorrichtung ausgestattet ist, -während die Brücke
zweckmäßig an jedem Ende eine diesem Dorn angepaßte, ;nach der Mitte der Brücke
verjüngt zulaufende Hohlfüjhrüng erhält, in .die der Fuß oder Dorn eingreifen kann.
Ist die Brücke in dieser Weise so ausgestattet, daß sie mit beiden Enden zu dem
Greifer des Fahrzeuges paßt, so kann das selbst die Brücke benutzen, sie auf der
anderen Seite der überbrückten Stelle wieder aufnehmen und die Brücke zur weiteren
Verwendungmitnehmen: Um ein ungewünschtes Kippen des Fahrzeuges beim Ein- und Ausschwe'nke'n
der Brücke zu verhindern, kann das Fahrzeug hinten mit einer verstellbaren Stützvorrichtung
versehen sein, ,die das Fahrzeug im Bereiche der Schwenkvorrichtung für die Brücke-
zusätzlich am Erdboden abstützt.
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Die Zeichnungen zeigen Beispiele für die Ausführung der Erfindung.
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Abb. i bis 3 zeigen in schematischer Darstellung die unterschiedlichen
Stellungen- des Fahrzeuges beim Legen und Aufnehmen einer' Brücke; Abb: q: zeigt
,das Fahrzeug beim Legen der Brücke in ,größerem Maßstabe; Abb. 5, 6 und 7 zeigen
die Brücke allein in der Seitenansicht, im Grundriß und in einem Querschnitt nach
Linie VII-VII der Abb. 6; Abb.8 zeigt in größerem Maßstabe die Seitenansicht einer
abgeänderten Ausführung des Fahrzeuges; bei der die Stellvorrichtungen für pneumatischen
oder hydraulischen Antrieb eingerichtet sind; Abb.9 zeit den Gruhdriß dazu; Abb.
io und ii zeigen die Verwendung des -Fahrzeuges nach der Erfindung als Hilfsgerät
zum Aufnehmen und Abschleppen eines liegengebliebenen Tanks.
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Die zu dem Fahrzeug nach der Erfindung gehörige Brücke i (Abb. 5 bis
7) besteht zweckmäßig aus zwei Längsstegen 2, die durch Querträger 3, 4., 5, 6,
7 und 8 verbunden sind. In dieseln Querträgern sind in Längsrichtung der Brücke
zwischen den beiden Stegen 2 Hohlführungen 9, i ö angeordnet, die jeweils vom Endmach
der Mitte der Brücke hin verjüngt zulaufen: Die L,ängsste;ge z bestehen aus U-förmig
gebogenen, harten Stahlblechen ii besonders großer Festigkeit, die mit den Rücken
gegeneinander gesetzt und miteinander verbunden sind. Die Flanschen .dieser Bleche
sind durch zusätzliche Träger 14, 15 versteift. Auf den oberen Flanschen 12 der
Blechträger i i liegt ein Fahrbelag; der zweckmäßig aus Holzplatten 13 oder sonstigen
Stoffen besteht, an denen die Raupenketten der Fahrzeuge eine gute Reibung finden.
Die Brücke stützt sich an .den Enden mit den- unteren Flanschen 12 ,der Längsträger
i i an den Rändern des zu überbrückenden Grabens o. dgl. ab.
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Das Fahrzeug nach ;der Erfindung ist gemäß Abb. 2 bis q. hinten mit
einem schwenkbaren Greifer 16 versehen, der in Anpassung an die Verjüngungen der
Hohlführungen 9, 1o der Brücke nach seinem freien Ende hin ebenfalls verjüngt zuläuft.
Dieser fußartig ausgeführte Greifer ist gemäß Abb. 2 und 4 mit einem Zahnkranz 17
versehen und an einer Achse 18 schwenkbar gelagert, ,die sich ganz hinten an dem
Rahmen i 9 des Fahrzeuges befindet. Der Zahnkranz 17 steht mit einem Antrieb in
Verbindung, der durch geeignete Mittel, z. B. durch eine Schnecke, durch Ritzel,
Ketten o. dgl., vom Fahrzeugmotor her übertragen wird. Die Stellvorrichtungen für
die Steuerung dieses Antriebes liegen zweckmäßig in dem mit einer Panzerung umkleideten
Führerhaus des Fahrzeuges; das nach allen Seiten mit Sehschlitzen ausgestattet ist.
Am hinteren Ende des Fahrzeuges ist außerdem eine hydraulisch gesteuerte Stützvorrichtung
20 angeordnet, deren Schaltglieder ebenfalls im Innern des Führerhauses liegen.
Das Führerhaus ist im übrigen an seinem Dach so ausgeführt, daß die Brücke beim
Transport ein Auflager und einen guten Halt daran findet.
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Während des Transportes sitzt die Brücke mit dem einen Ende auf dem
Greifer 16,
während sie sich zugleich am Dach des
Führerhauses
abstützt. Kommt das Fahrzeug, das vorzugsweise mit Raupenketten ausgerüstet ist,
an einen Graben 21, der eine Brü.ckenlegung notwendig macht, so fährt es rückwärts
gegen den Rand des Grabens in die zum Legen der Brücke geeignete Stellung. In dieser
Stellung wird zunächst die Stützvorrichtung 2o niedergelassen, durch die das Fahrzeug
einen festen Halt :am Erdbo@deri findet. Bei Einschaltung des Antriebes für den
Greifer 16 wird nun die Brücke im Sinne des Pfeiles 22 #Abb. r, Abb.4) ausgeschwenkt,
bis sie mit beiden Enden auf den Rändern der zu überbrückenden Stelle aufliegt.
Dann wird zunächst die Stützvorrichtung 2o wieder in die Ausgangslage zurückgeführt,
und das Fahrzeug kann nun in Pfeilrichtung nach Abb. 2 nach links fahren, wobei
der Greifer 16 mit der Brücke i außer Eingriff kommt. Die Brücke kann nun von den
in Abb. 2 gestrichelt eingezeichneten Tanks 23 oder ,von sonstigen Fahrzeugen benutzt
werden.
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Soll die Brücke beim Weiterfahren mitgenommen werden, so kann das
Trägerfahrzeug ebenfalls die Brücke benutzen und sie dann auf der anderen Seite
des Grabens wieder aufnehmen (Abb.3). Das Fahrzeug fährt dann mit ausgeschwenktem
Greifer rückwärts gegen die Brücke, wobei der Greifer in die Hohlführung 9 der Brücke
eingreift. Dieses Einführen des Greifers in die Hohlführungen wird durch die verjüngte
Ausbildung beider Teile sehr erleichtert. Nach denn Niederlassen der Stützvorrichtung
2o wird die Brücke i dann in Richtung des Pfeiles 24 hochgeschwenkt, bis sie sich
kopfüber an dem Dach .des Führerhauses abstützt. Nach dem Anheben der Stützvorrichtung
2o kann das Fahrzeug mit der Brücke seinen Weg fortsetzen.
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Bei der Ausführung nach Abb.8 und 9 ist der schwenkbare Greifer 16,
der vorzugsweise als Hohlkörper aus Stahlblech ausgeführt und an seinem freien Ende
mit einer öse versehen ist, an einem prismatischen Stützkörper 28 gelagert. Dieser
Stützkörper 28 hat von der Seite her (Abb. 8) die Gestalt eines Dreiecks, das durch
die Stäbe 29, 30 und 31 gebildet wird. Dieser Stützkörper 28 ist mit seinem
unteren Eckpunkt 33 an einer Achse 35 des Fahrzeugrahmens schwenkbar .gelagert.
Seine Verstellung wird durch eine pneumatisch oder hydraulisch gesteuerte Stellvorrichtung
38 vermittelt, die mit dem einen Ende an dem Eckpunkt 34 des Stützkörpers 28 an
einer Achse» gelagert ist und mit dem anderen Ende in der Direhachse 42 eines am
Fahrzeugaufbau befindlichen Gegenlagers 41 schwingt. Dter äußere Eckpunkt 32 des
prismatischen Stützkörpers 28 enthält die Drehachse 25 :des schwenkbaren Greifers'
16. Dieser Greifer steht außerdem,durch ein Gelenk 26 mit einer zweiten, hydraulisch
oder pneumatisch angetriebenen Stellvorrichtung 27 in Verbindung, die sich mit dem
anderen Ende an der Schwenkachse 35 des Stützkörpers 28 führt.
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Die ortsfesten Lager der Schwenkachsen 35 und 42 sind durch ein Geh;äus,e
37 miteinander verbunden, das nach oben und .nach unten durch Bleche 39, 40 abgedeckt
ist.
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An der Drehachse 35 des prismatischen Stützkörpers 28 ist zu beiden
Seiten dieses Stützkörpers je eine Bo,densitütze 44 schwingbar gelagert. Diese Bodenstützen
4.4 bestehen aus Hohlkörpern, und zwar aus halbmondartigen Scheiben 45, die durch
passend gebogene Querwände 46, 47 verbunden sind. Die gebogene .Querwand 47 ist
an beiden Bodenstützen mit .nach außen hervorstehenden Querrippen 48 versehen, die
den Boden. stützen 44 einen festen Halt am Erdboden verleihen. Die beiden Bodenstützen
44 werden durch hydraulisch oder pneumatisch gesteuerte Stellvorrichtungen 4: j,
5o betätigt, die .mit dem einen Ende an einer ortsfesten Dmeliachse 5 i des Fahrzeuges
in Lagern 52 sitzen, während sie mit denn anderen Ende durch einen Direhzapfen 53
in ein an der zugeordneten Bodenstütze befi ldliches, Lager 54 eingreifen.
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Die Stellvorrichtungen 27, 38, 49 und 5o bestehen in an sich bekannter
Weise aus teleskopisch verschiebbaren Teilen; ihre Schaltorgane liegen im Innern
des Führerhauses:. Als Betriebsmittel wird vorzugsweise öl benutzt, das durch eine
vom Fahrzeugmotor angetriebene Pumpe unter Druck gesetzt wird. Durch Anordnung von
Sicherheitsventilen in der ölrückleitung kann man dafür sorgen, daß sich die einzelnen
Stellvorrichtungen nur nacheinander in der notwendigen Reihenfolge ein- und ausschalten
lassen.
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Soll die Brücke gelegt werden, so werden zunächst die Stellvorrichtungen
49, 5o eingeschaltet und die Bodenstützen 44 Dann wird zunächst die Stellvorrichtung
38 und darauf die Stellvorrichtuing 27 in Betrieb gesetzt, gegebenenfalls! auch
beide gleichzeitig, bis ,der prismatistlie Stützkörper mit dem daran :gelagerten
Greifer 16 in die in Abb. 8 gestrichelt eingezeichnete Senkstellung :gekommen ist.
Für diese Senkstellung ist ein gewisses Spiel in den ,Stellvorrichtungenvorgesehen,
das es ermöglicht; die Brücke mit ihren beiderseitigen Stützpunkten auch dann fest
abzulegen, wenn sich ihre Auflagerstellen in unterschiedlicher Höhe befinden. Zu
.diesem Zweck können die Stellvorrichtungen beispielsweise so eingerichtet
sein,
daß sich die Brücke im Verhältnis zur waagerechten Ebene auch nach unten bis zu
einem Winkel von - 20° oder nach oben bis zu einem Winkel von + 3o° ablegen läßt,
wie es in Abb.8 in gestrichelt eingezeichneten Darstellungen veranschaulicht ist.
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Bei einer derartigen Ausführung kann das Sonderfahrzeug nach der Erfindung
auch zum Heben.und Senken von Lasten benutzt werden, wenn man :gemäß Abb. t o den
gestrichelt eingezeichneten Greifer 16 als Ausleger verwendet. Ist ein entsprechend
ausge,führter Anhängewagen gemäß Abb. io und i i zur . Stelle, so kann das Sonderfahrzeug
nach der Erfindung auch zurr Abschleppen benutzt werden. Beim Aufwinden des Tanks
verleihen die Bodenstützen 44 dem Schleppfahrzeug einen ausgezeichneten Bodenwiderstand.