DE706528C - Verfahren zur Aufarbeitung von Braunkohlenteeroelen - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung von Braunkohlenteeroelen

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DE706528C
DE706528C DEK143102D DEK0143102D DE706528C DE 706528 C DE706528 C DE 706528C DE K143102 D DEK143102 D DE K143102D DE K0143102 D DEK0143102 D DE K0143102D DE 706528 C DE706528 C DE 706528C
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DE
Germany
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oil
oils
tar oil
lignite tar
hydrogen chloride
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DEK143102D
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English (en)
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Dr Phil Herbert Forkel
Dr Phil Siegfried Schubert
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KOHLENVEREDLUNG und SCHWELWERK
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KOHLENVEREDLUNG und SCHWELWERK
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/20Refining by chemical means inorganic or organic compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zur Aufarbeitung von Braunkohlenteerölen Die aus Braunkohlenteer oder Braunkohlenteerölen gewonnenen Motortreibstoffe besitzen häufig einen unangenehmen Geruch; auch der Geruch der Auspuffgase, die bei der- Verbrennung derartiger Treibstoffe im Motar entstehen, gibt vielfach zu Beanstandungen Anlaß. Terner sind die so gewonnenen Motortreibstoffe häufig von dunkler Farbe.
  • Nach den bisher üblichen -RaffnatiQnsverfahren mit Schw-etelsäure und Natronlauge oder anderen gebräuchlichen RaffInationsmittteln können die geschilderten Nachteile nicht einwandfrei behoben werden.
  • Es wurde bereits. vorgeschlagen, -das Aus. gangsmaterialeiner. Behandlung mit gasförmigen Säuren zu unterwerfen. Weiterhin ist es auch bekannt,, bei schwefelreichen Ausgangsstoffen dieser Behandlung noch eine Raffination mit Schwefelsäure und Natronlauge folgen zu lassen. Beispielsweise hat man die Kohlenwasserstofföle flüssig :oder dampfförmig mit Chlorwasserstoff, Schwefeldioxyd oder Salpetersäureanhydrid teils ohne, teils mit Katalysatoren behandelt.
  • Es wurde nun gefunden, daß eine bloße Behandlung mit Chlorwasserstoff nur unvollkommen zum gewünschten Ziele führt. Erst wenn man die Braunkohlenteeröle vorher in an sich bekannter Weise mit Alkalien oder durch Waschung mit selektiven Lösungsmitteln, wie Methylalkohol, Äthylalkohol, Phenol oder Fürfurol; vorbehandelt, werden ,einwandfreie Erzeugnisse. erhalten. Die so beha,ndelten Teeröle -werden nun durch Erhitzung bei gewöhnlichem oder erhöhtem Druck und gegebenenfalls anschließende Entspannung in einer Kolonne verdampft :und von einer geringen Menge eines . flüssigen Rückstandes befreit. Nunmehr werden die Teeröldämpfe, vorzugsweise von unten nach loben, durch ein Reaktionsgefäß geleitet, das leinen mit wasserfreiem Chlorwasserstoff heladenen Trägerstoff .enthält. Als Trägerstoff für den Chlorwasserstoff' können beispielsweise Floridaerde; gekörnte Bleicherde, aber auch Stoffe, wie Schwelkoks, verwendet werden. Die Chlorwasserstoffbehandlung verläuft exotherm und führt zur Bildung stickstoffhaltiger Zerfallsprodukte, wie Ammoniak und Pyridin. U@n eine Wiederbindung dieser Stoffe an etwa noch vorhandene saure Bestandteile der Teeröle, zu verhindern bmv. um ,die stickstoffhaltigen Anteile -wieder in Freiheit zu setzen, werden die Teeröle in .einem zweiten Reaktions, gefäß mit -einer alkalischen Reinigungsmasse behandelt, die stärker basisch ist als die entstandenen stickstoffhaltigen Stoffe. Vorzugsweise wird .Alkalihydroxyd verwendet. Die Reaktionsgefäße werden vorzugsweise von außen durch überhitzten Dampf so hoch erhitzt, daß eine Abscheidung von flüssigen Stoffen nicht erfolgt.
  • Nach der Alkalibehandlung werden die Teeröldämpfe in wenigstens zwei hinterein.-andergeschaltete Kondensationskolonnen eingeleitet.' In der-ersten Kolonne wird das rohe Treiböl abgezogen, während sich in der zweiten die Benzinfraktionen kondensieren. Die Kondensate können so wie sie anfallen verwendet werden oder einer weiteren leichten Raffination mit Säure und Alkali unterzogen werden.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden insgesamt etwa 9o% des Ausgangsöls als -hochwertige Motortreibstoffe gewonnen, und zwar setzt sich das Enderzeugnis aus etwa goo/o Dieselölfraktionen und :etwa ioo/o Benzinfraktionen zusammen. Die Erzeugnisse sind in bezug auf Farbe, Geruch und motorisches Verhalten von ausgezeichneter, entsprechenden Erdölerzeugnipsen gleichwertiger Beschaffenheit. Von dem ursprünglich im. Ausgangsöl enthaltenen Schwefel sind durch die erfindungsgemäße Behandlungsweise - etwa 40 0/0 entfernt worden. Eine Spaltung im üblichen Sinne erfolgt nicht, so daß die anfallenden Motortreibstoffe einen hohen; Wasserstoffgehalt von ii bis 12% aufweisen. Es entstehen bei der beschriebenen -Arbeitsweise nur insgesamt etwa 2 bis 5 Gewichtsprozent Verluste, berechnet auf die durchgesetzte Menge an öldämpfen. Weiterhin ist zu beachten, daß etwa 1 o o/o Benzin als ein höher als Dieselöl zu bewertendes Erzeugnis gebildet werden. Ausführungsbeispiel Braunkohlenteeröl aus dem Schwelbetrieb wird in bekannter Weise einer Spritwaschung unterworfen und hat dann folgende Kennzahlen: D i5 .. ........« ... 0,911, Kreosot ............ 3,2 V9Iumprozent, Kohlenstoff ..... . . 8 5,1 %, Wasserstoff ........ 11,2%, Schwefel . . . . . . . . . . 1,40/01 Sauerstoff +Stickstoff 2,3 %, Siedekennziffer' ..... 291.
  • 3500g dieses vorgereinigten Braunkohlenteeröles werden in dampfförmigem Zustand durch eine Schicht von 6309 gekörnter Floridaerde geschickt, die vorher mit 2 g wasserfreiem Chlorwasserstoff beladen war. Die Temperatur im Reaktionsraum beträgt etwa 300°. Die die saure Erdschicht verlassenden heißen Öldämpfe werden bei etwa dergleichen Temperatur über eine alkalisierte Schicht aus Floridaerde geleitet und hiernach in einer Vorlage kondensiert. Dabei werden 98 % Kondensat, berechnet auf das - vorbehandelte Ausgangsöl, erhalten mit einem Anteil von goo%o Dieselölfraktionen und io% Benzinfraktionen. Der Verbrauch an Floridaerde, bezogen auf die zu reinigende ölmenge, beträgt etwa 2%; an Chlorwasserstoff -werden 0,o56% der Ölmenge benötigt.
  • Die Dieselölfraktionergibt nach einer Raffination mit geringen Mengen Lauge und 3 Gewichtsteilen Schwefelsäure ein Raffinat von folgender. Beschaffenheit: Farbe ..... . . . . . . hellgelb,' blaugrüne Fluoreszenz, Geruch . . . . . . . . ._ . . . . mild, dem Erdöl-Dieselöl gleichend, Spei. Gewicht bei 2o° 0,88o, Siedekennziffer . ..... 286, Cetenzahl........... 52, Wasserstoff . . . . . . . . . ==,2 °/o, Kohlenstoff. . . . . . .. . 88,o °/" Schwefel . . . . . . . ... . . 0,8 °/o, Stickstoff-- Sauerstoff o,o %.
  • Die Benzinfraktion weist nach einer Raffination mit geringen Mengen Lauge und Schwefelsäure folgende. Eigenschaften auf: Spei. Gewicht bei 15° ... 0,79ö, Siedekennziffer ......... 40, . Kreosot ... , . . . . . . . . . . 0,00110, Schwefel . . . . . . . . . . . . . . 0, 8 0'o.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Aufarbeitung von Braunkohlenteerölen, dadurch gekennzeichnet, daß die öle in bekannter Weise mit Alkalien* oder selektiven Lösungsmitteln für die Kxeosote und dann in der Dampfphase in an sich bekannter Weise mit trockenem. Chlorwasserstoff sowie anschließend mit Alkalihydroxyd behandelt werden, worauf .die Anteile gewünschten Siedebereichs fraktioniert kondensiert und gegebenenfalls in an sich bekannter Weise mit Lauge und Schwefelsäure nachraffiniert werden.
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