DE706080C - Langfraesmaschine mit senkrecht verstellbarem und schwenkbarem Spindelstock - Google Patents

Description

Langfräsmaschine!! hat man bereits mitsenkrecht verstellbaren und schwenkbaren Spindelstöcken ausgestattet. Die bekannten Ausführungen dieser Art lassen die Ein- und Verstellung des Spindelstockes nur in einer Ebene zu, so daß man die Maschinen mit mehreren Spindelstöcken ausstatten mußte, . um eine möglichst vielseitige Bearbeitung der Werkstücke zu ermöglichen. Abgesehen dato von, daß durch die Verwendung mehrerer Spindelstöcke mit besonderen Führungen die Kosten der Maschine erhöht und ihre Bedienung erschwert wurde, iergab sich dadurch auch noch der Nachteil, daß sich die einzelnen Spindelstöcke bei ihrer Einstellung gegenseitig behindern. Es gibt auch bereits Werkzeugmaschinen, bei denen ein Querschlitten für den Spindelstockträger auf einer portalartig über dem Werkzeugtisch angeordao neten kreisbogenförmigen Führung verschiebbar ist. Hier kann man zwar infolge der Form der Führung den Spindelstockträger in die verschiedensten Stellungen zum Werkzeugtisch bringen, jedoch ebenfalls nur in einer Ebene verstellen. Die kreisbogenförmige Führung ist schwierig herzustellen und wegen der großen Werkstoffmenge tauch teuer. Das Bohren, Fräsen und Schleifen mit dieser Maschine ist nur unter Verwendung eines Drehtisches möglich. Außerdem ist bei dieser Maschine, ebenso wie bei den bereits erwähnten bekannten Langfräsmaschinen, die Anwendung eines Gegerihalters für das Werkzeug nicht möglich. Bei Fräsmaschinen, bei denen der Spindelstock nicht in senkrechter Richtung einstellbar ist, hat man zwischen dem eigentlichen Spindelstock und der Maschinensäule ein Zwischenstück angeordnet, das um eine waagerechte Achse drehbar an der Maschine gelagert ist und an dem der Spindelstockträger um eine unter 45⁰ zur Waagerechten geneigte Achse gedreht werden kann. Abgesehen davon, daß bei dieser Ausführung nur eine begrenzte Anzahl von Einstellungen des Spindelstockträgers mög-Hch ist, läßt sich hierbei der Gegenhalter nicht ohne weiteres mit dem Maschinenbett verbinden.

Erfindungsgemäß wird bei Langfräsmaschinen mit senkrecht verstellbarem und schwenkbarem Spindelstock der Spindelstock mit seinem Gegenhalter um eine Achse schwenkbar an einem Zwischenstück angeordnet, das seinerseits um eine horizontale Achse drehbar an einem um den Ständer drehbaren und an diesem senkrecht verschiebbaren Träger gelagert ist, wobei der Gegenhalter bei senkrechter Stellung der

Spindel unmittelbar in das Bett reicht. Auf diese Weise ist der Spindelstock gewissermaßen universalgelenkartig an der Maschine gelagert, so daß man durch entsprechende Einstellung der Werkzeugspindel das Werkv zeug in den verschiedensten Ebenen und Winkeln arbeiten lassen kann, wobei in allen Stellungen durch die Verwendung des Gegenhalters ein sicherer Schutz gegen unerto wünschte Erschütterungen gegeben ist. Die Maschine kann infolgedessen sowohl als Horizontalfräsmaschine als auch als Vertikalbohrmaschine oder auch als Horizontalbohrbank arbeiten, ohne daß es erforderlich ist, die Maschine mit besonderen Hilfsteilen auszustatten oder ein besonderes, z. B. drehbares Maschinenbett zu benutzen.

Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt, und zwar ao zeigen

Abb. ι bis 3 eine Seitenansicht, eine Vorderansicht und eine Aufsicht auf die Langfräsmaschine mit waagerechter Spindel,

Abb. 4 bis 6 entsprechende Ansichten mit as senkrechter Spindel,

Abb. 7 bis 9 entsprechende Ansichten mit einem horizontal liegenden Bohrwerkzeug und mit Bohrvorschub durch den Tisch.

An dem runden Ständer 1 ist ein Träger 2 horizontal schwenkbar und senkrecht verschiebbar gelagert. Am Träger 2 ist der Schwalbenschwanzschieber 3 angeordnet, an welchem um eine Achse 4 drehbar das Zwischenstück 5 sitzt. Mit dem Zwischenstück 5 steht der Spindelstock 6 in Verbindung, der sich gegenüber dem Zwischenstück 5 um die Achse 7 drehen läßt. Der Spindelstock 6 trägt den Motor S und die Werkzeugspindel 9. An dem Spindelstock 6 ist ein Auge 10 vorgesehen, in welches der Gegenhalter 11 eingreift, der über eine Muffe 12 mit der Abstützspindel 13 verbunden ist, die an dem feststehenden Werktisch 14 angebracht ist. Für die Aufnahme der Spindel 13 am Werktisch 14 sind drei verschiedene Bohrungen 15, 16 und 17 vorgesehen. Die Spindel 13 sitzt bei der Maschine nach Abb. 1 bis 3 in der Bohrung 16 des Werktisches.

Wenn man die in Abb. 1 bis 3 dargestellte Fräsmaschine mit horizontaler Spindel als Vertikalfräsmaschine arbeiten lassen will, so muß man die Abstützung lösen, d.h. die Muffe 12 und die Spindel 13 abnehmen. Man kann dann den Träger 2 an dem runden Ständer 1 senkrecht nach oben schieben und das Zwischenstück 5 unter Schwenkung um die Achse 4 in die Stellung nach Abb. 4 bis 6 bringen, in welcher die Spindel 9 senkrecht steht. Die Abstützspindel 11 wird dann in die Bohrung 15 eingeführt und damit der 'Träger 2 festgelegt. Das Heben und Senken $I$B Trägers 2 an dem Ständer 1 geschieht in'bekannter Weise durch Handräder z.B. über Zahnstangen. Zum Festlegen des Trägers 2 an dem Ständer 1 können Klemmvorrichtungen üblicher Art benutzt werden.

Um die Maschine z. B. mit einem Bohrwerkzeug horizontal arbeiten zu lassen, wird zunächst die Abstützspindel 11 gelöst. Der Träger 2 wird dann im Uhrzeigersinne um ΐ8ο^υ horizontal um den Ständer 1 in die Stellung nach Abb. 9 geschwenkt. Dann wird das Zwischenstück 5 um die Achse 4 und der Spindelstock 6 um die Achse 7 gedreht, bis die Teile in die in Abb. 7 bis 9 dargestellte Stellung kommen. Zur Abstützung des Spindelstockes wird dann der Gegenhalter 11 in die Bohrung 17 eingeführt. 18 stellt einen Gegenhalter für die Bohrstange dar. In die Maschine nach Abb. 7 bis 9 kann an 8» Stelle der Bohrstange auch ein Spiralbohrer eingesetzt werden. 'Bohrstange und Spiralbohrer liegen in der Längsrichtung des hin und her gehenden Arbeitstisches.

Bei allen in der Zeichnung dargestellten Stellungen des Sp^;ndelstockes kann jinter Vermittlung des Schwalbenschwanzschiebers 3 eine Verstellung des Zwischenstückes 5 mit dem Spindelstock in horizontaler Richtung vorgenommen werden. Außerdem wird vorteilhaft der Werktisch 14 kreuzschlittenaxtig am Maschinensockel geführt. Die Einrichtung kann auch so getroffen sein, daß der Tisch 14 gegenüber dem ortsfesten Spindelstock oder der Spindelstock gegenüber dem ortsfesten Tisch bewegbar ist. Die Maschine kann bei allen Stellungen der Spindel auch mit einem Schleifwerkzeug oder einem sonstigen rotierenden Werkzeug ausgestattet werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Langfräsmaschine mit senkrecht verstellbarem und schwenkbarem Spindelstock, dadurch gekennzeichnet, daß der Spindelstock (6) mit seinem Gegenhalter um eine Achse (7) schwenkbar an einem Zwischenstück (5) angeordnet ist, das seinerseits um eine horizontale Achse (4) drehbar an einem um den Ständer (1) drehbaren und an diesem senkrecht ver- »10 schiebbaren Träger (2) gelagert ist, wobei der Gegenhalter (11) bei senkrechter Stellung der Spindel unmittelbar in das Bett reicht.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen