DE70476C - Conservenbüchsenverschlufs - Google Patents

Description

KAISERLICHES /_A

PATENTAMT.

Conservenbüchseüverschlufs.

Die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden Aenderungen an dem durch das Patent Nr. 66767 geschützten Conservenbüchsenverschlufs haben den Zweck, durch einen geringeren Druck des federnden Verschlufsmittels einen luftdichten Abschlufs herbeizuführen, und bestehen in einer eigenthümlichen Gestaltung des inneren wirksamen Deckeltheiles, sowie in einer besonderen Ausführungsform des mehrarmigen Federdrahtes.

Der in Verbindung mit der konischen Gefäfsmündung b wirksame innere Theil des Deckels α ist derart ausgebildet, dafs eine schräge Schulter α¹ α² tangential auf den Dichtungsring d zur Einwirkung gelangt, während der verticale untere Theil α² α³ des Deckels mit a⁸ auf den konischen Bund b zur festen Auflage gelangt, wenn der Deckel so weit niedergedrückt wird.

Die punktirten Linien zeigen diese Lage des Deckels und die dadurch herbeigeführte Gestaltveränderung des Dichtungsmaterials.

Gleichzeitig ist nunmehr das Dichtungsmaterial gegen aufsen völlig abgeschlossen.

Ferner ist der mehrarmige Federdraht des Haupt-Patentes durch ein flaches, vorzugsweise zweiarmiges Federband c¹ c¹ ersetzt, welches behufs Erhaltung seiner richtigen Lage, d. h. derjenigen in der Richtung eines Durchmessers, im Mittelpunkt des Deckels α Führung findet.

Zu dem letztgenannten Zwecke ist im Mittelpunkt des Deckels eine Vertiefung angebracht, in welche der Verschlufsbügel mit einem Vorsprung seines mittleren, nach innen gebogenen Theiles eingreift. Die Form der Vertiefung, sowie des Vorsprunges kann eine beliebige sein, und ebenso könnte auch der Vorsprung im Mittel des Deckels und die Vertiefung im Verschlufsbügel angebracht werden.

Beim Aufschieben des Federbandes c^l c^l spreizen die als Handhaben beim Aufsetzen und Entfernen dienenden Vorsprünge c² c² desselben aus einander und fassen hinter den Rand des konischen Bundes b, während sich der mittlere Theil des Bügels mit leichtem Druck auf den Deckel a. auflegt und in der beschriebenen Weise in seiner Mittellage gesichert wird.

Da die schräge Schulter a¹ a¹ des Deckels und runde Dichtung sich nur in einer Linie berühren, genügt der erwähnte leichte Druck des Federbandes vollkommen, um einen luftdichten Abschlufs herbeizuführen. Erhitzt man nun das geschlossene Gefäfs, so wird durch Ausdehnung des Inhaltes im Innern ein Druck entstehen, der, ohne besonders gröfser als der äufsere zu werden, den Deckel α unter Aufbiegung des Federbandes etwas hebt, so dafs Gase von innen nach aufsen entweichen können. Erkaltet dann der. Inhalt des Gefäfses wieder, so findet durch die Wirkung des Federbandes zunächst luftdichter Abschlufs statt; bei weiterer Abkühlung wird eine Luftleere gebildet und

der atmosphärische Druck preist den Deckel a mit solcher Kraft auf das Gefäfs, dafs das Dichtungsmaterial zusammengedrückt wird, wobei der . untere Rand a¹ a^s des Deckels letzteren gegen seitliche Bewegungen schützt und sich schliefslich fest auf den konischen Bund b der Gefäfsmündung auflegt.

Der Verschlufsbügel c¹ dient hierbei also lediglich dazu, im Anfange durch seine Federkraft einen Druck auf den Deckel so lange auszuüben, bis die Luftleere gebildet ist, worauf derselbe wieder entfernt werden kann, ohne die Sicherheit des Verschlusses zu gefährden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei. dem durch das Patent Nr. 66767 geschützten Verschlufs für Conservenbüchsen und ähnliche Gefäfse die Ausbildung des - Deckel innern zu einer Schulter a^x α², die in der Richtung einer Tangente das runde Dichtungsmaterial berührt und deren senkrechte Fortsetzung cPcP sich mit a³ fest auf den konischen Bund b schiebt, nachdem unter Mitwirkung des Federbandes c^l c¹ auf den Deckel im Innern des Gefäfses Luftleere gebildet worden ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.