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Abfederung für Fahrräder, insbesondere Kraftfahrräder Die Erfindung
betrifft eine Abfederung für Fahrräder, insbesondere für Kraftfahrräder nach Patent
698 838, bei der das Hinterrad- mit abgefederten, seitlichen Hülsen verbunden ist,
die an mit dem Rahmen verbundenen Stangen geführt sind, und bei der die Stangen
aus einem die Verbindungsbolzen der Rahmenlängsträger umgebenden Rohr bestehen,
das in gleicher Weise als Distanzrohr für die Trägerenden wie als Führungsrohr für
die Hülse dient.
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Es ist bereits eine Abfederung bekannt, bei der die Radachse in gabeligen
Fortsätzen zweier mit ihren Enden in mit dem Rahmen verbundenen Führungsteilen schiebbarer
Stangen befestigt ist. Die unteren Enden der Stan gen sind hierbei quadratisch ausgebildet,
so daß sich die Stangen in ihren Rahmenführungen nicht drehen können. Dabei kann
das Drehmoment, das durch eine auf die Radachse wirkende Querkraft hervorgerufen
wird, aber nicht unmittelbar an der Wurzel des gäbeligen Fortsatzes aufgenommen
werden, es muß vielmehr durch etwa die halbe Stangenlänge hindurchgeleitet werden,
ehe ies am Rahmen abgestützt werden kann. Die Stangen müßten daher, wenigstens in
ihremunteren Teil, drehsteif ausgebildet werden, was zu einer schweren und dabei
unwirtschaftlichen Abfederung führt.
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Die Erfindung bildet den Gegenstand des Patents 698 838 in der Weise
fort, daß das als Führungsstange dienende Rohr durchlaufend kantig ausgebildet ist
bzw. eckigen,
vorzugsweise rechteckigen Querschnitt hat. Dadurch
gelingt es, das Drehmoment, das durch eine an der Radachse angreifende Querkraft
hervorgerufen wird, unmittelbar, d. h. schon an der Wurzel des gabeligen Fortsatzes
für die Radachse, drehsteif aufzunehmen. Das durchlaufend kantige Rohr besitzt nicht
nur ein natürliches, hohes Widerstandsmoment gegen Verdrehung, es läßt sich auch
z. B. als gezogener Teil, bei großer Genauigkeit, sehr wirtschaftlich herstellen.
Da das durchlaufend kantige Rohr sowohl als Führungsrohr der abgefederten Hülse
als auch als Distanzrohr der beiden seitlichen Rahmenträger dient, wird schon bei
verhältnismäßig geringen Profilabmessungen eine hohe Biege- und Knicksicherheit
der Hülsenführung erreicht. Außerdem ist, weil die abgefederten Hülsen nunmehr streng
parallel zueinander geführt werden können, eine wesentlich bessere Seitenlagefestigkeit
des Hinterrades gewährleistet.
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Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung näher veranschaulicht.
Es zeigen: Fig. i einen Längsschnitt durch die linke Hülse des Hinterrades, Fig.2
die Draufsicht auf das Hinterrad, teilweise im Schnitt (links nach der Linie IIt-II.,
und rechts nach der Linie JI,-II, in Fig. i), .
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Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III in Fig. i und Fig.4 ein
vergleichendes Schaubild.
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Die beiden Rahmenlängsträger 4, 5 sind mit Endstücken 2, 3 versehen,
zwischen die eine Stange 7 eingefügt ist, die durch einen durchlaufenden Bolzen
6 mit den Endstücken 2, 3 fest verspannt ist. Die Stange 7 hat rechteckigen Querschnitt
und ist mit ihren Längsseiten zur senkrechten Längsmittelebene M parallel gestellt.
Die Enden der Stange 7 greifen in seitlichen Knaggen 32, 33 der Endstücke 2, 3 ein
und sichern die Stange gegen Verdrehen. Auf der Stange 7 ist eine Hülse 8 drehsteif
gelagert, die unter der Wirkung zweier gleichachsig zur Stange 7 anäeordneter Schraubenfedern
9, 11 steht. Die in Faltbälgen 30, 3 1 eingeschlossenen Schraubenfedern 9, 11 sind
einerseits an Bunden i o, 12 der Hülse 8 und andererseits an den Endstücken 2, 3
der Rahmenträger 4, 5 abgestützt. Die Hülsen 8 sind mit hinteren Gabeln 13 versehen,
die zur Längsmittelebenel41 parallel gestellt sind und in die die Steckachse 14
für das Hinterrad eingesetzt wird. Die Wirkungsweise dieser Abfederung erklärt Fig.
4. Dem durch die Seitenkraft S hervorgerufenen Drehmoment JI = S # h kann, wenn
die Stange 7 rund profiliert ist (linkes Teilbild), nur durch die Einspannmomente
M/2 der Steckachse 14 an den Gabeln 13 das Gleichgewicht gehalten werden. Das Hinterrad
verschiebt sich hierbei um den verhältnismäßig großen Betrag x seitwärts, was einer
geringen Seitenlagefestigkeit des Hinterrades entspricht. Wenn jedoch die Stange
7 eckigen Querschnitt aufweist (rechtes Teilbild), dann kann dem Drehmoment Q11=
S # h durch die Auflagermomente /11 2 der Hülse 8 an den Stangen 7 die Waage gehalten
werden. Die Einspannmomente der Steckachse 14 an den Gabeln 13 bleiben innere Kraftmomente
des Systems, die keinen äußeren Kraftmomenten das Gleichgewicht zu halten brauchen.
Das Hinterrad ' verschiebt sich in diesem Fall nur um den kleinen Betrag y seitwärts,
was einer großen Seitenlagefestigkeit des Hinterrades entspricht. Die Auflagermomente
M;'2 werden von den drehbeanspruchten Stangen 7 auf die seitlichen Knaggen 32, 33
der Endstücke 2, 3 und von diesen auf die Rahmenträger 4, 5 übertragen. Die Hülsen
8 sind je für sich zur Längsmittelebene M parallel geführt und brauchen nur noch
in der Hubrichtung und nicht mehr in der Querrichtung durch die Steckachse 14 miteinander
verspannt zu werden.
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An der Erfindung wird nichts geändert, wenn nur eine der Hülsen drehsteif
an der Stange geführt ist. Diese Stange hat dann das Drehmoment J1 = S #
/t allein aufzunehmen und auf den Rahmen zu übertragen.