DE703743C

DE703743C - Elektrischer Drehdruckgasschalter der Freistrahltype

Info

Publication number: DE703743C
Application number: DE1936A0081210
Authority: DE
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1936-11-28
Filing date: 1936-11-28
Publication date: 1941-03-15

Description

Elektrigcher Drehdruckgasschalter der Freistrahltype Bekannt sind elektrische Drehdruckgasschalter,- bei denen die Stromunterbrechung in zwei feststehenden Schaltkammern erfolgt, in welche die freien Enden des für beide Schaltkammern gemeinsamen beweglichen Schaltkontaktes eingreifen, der trennmesserartig ausgebildet und auf einem besonderen Isolator in der Mitte zwischen den die beiden festen Schaltkammern tragenden Isolatoren angeordnet ist. Diese Druckgasschalter haben den besonderen Vorzug, daß-nach der Stromunterbrechung in den Schaltkammern eine erhebliche freie Lufttrenustrecke zwischen den Schaltkammern mit den spannungführenden Kontakten geschaffen wird, wodurch ein besonderer Trennschalter zur Übernahme einer sicheren S.pannungstrennung nach- der Stromunterbrechung, wie er sonst bei Schaltern für hohe Spannungen üblich ist, fortfällt und diese Schalter daher gerade für hohe Betriebsspannungen sehr geeignet sind. Da die den Lichtbogen löschenden Druckgasstrahlen bei diesen Schaltern unmittelbar ins Freie geführt werden, werden die Schalter auch als Freistrahlschalter bezeichnet.
- Bei den ' bekannten Schaltern dieser Art muß für die Lagerung und den Antrieb des beweglichen Scbaltkontaktes ein besonderer dritter Isolator vorgesehen werden. Hierdurch wird nicht nur der Gesamtaufbau des Schalters kompliziert, sondern es ergibt sich auch noch der Nachteil einer ungünstigen Spannungsverteilung, da sich im Ausschaltzustand in der Lufttrennstreeke zwischen den festen, die Spannung führenden Schaltkontakten die Metallfassung des Drehisolators für den beweglichen Schaltkontakt befindet.
Die Erfindung vermeidet diesen dritten Isolator und ergibt außerdem günstige Spannungsverhältnisse. Sie besteht darin, daß die beiden Schaltkontakte an den freien Ende von zwei Schwenkarmen sitzen, wobei mindestens das freie Ende des einen Schwenkarmes mit einer Lichtbogenlöscheinrichtung mittels Druckgases versehen ist. Hierdurch wird gegenüber der bekannten Anordnung sowohl in mechanischer als auch in elektrischer Hinsicht ein günstigerer Aufbau erzielt..
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt. In Abb. i und 2 ist mit i die Schaltergrizndpiatte bezeichnet,. auf der die beiden drehbar gelagerten Isolatoren 2 und g vorgesehen sind, welche die Schwenkarme 4 und 5 "tragen.' Diese sind an ihren freien Enden mit den Hüllenkörpern 6 und 7 versehen, welche die Schaltkontakte umschließen. Die Stromzuführungen sind an den Stellen 8 und g der Schwenkarme angeschlossen, während an dem unteren Ende der Stützisolatoren an die Druckgasleitungen 12 und 13 angeschlossene Antriebsvorrichtungen io und i i vorgesehen sind, durch die z. B. mittels aufgesetzter Zahnkränze 14 und 15 die Isolatoren 2 und 3 gedreht werden können.
Die Schwenkarme 4 und 5 sind hohl ausgebildet und dienen zur Zuleitung des Druckgases an die Schaltkontakte. Wie die Apparatur des Druckgasschalters an den Schaltkontakten im einzelnen ausgebildet ist, ist für die Erfindung ohne Bedeutung. So kann z. B. der eine Schaltkontakt feststehen und nur der andere Schaltkontakt innerhalb seines Hüllkörpers beweglich gelagert sein, wobei die Beblasung lediglich von der einen Seite her erfolgt. Vorteilhaft können aber aucli beide Schaltkontakte beweglich angeordnet sein und die Beblasung von beiden Seiten aus vorgenommen werden. Zweckmäßig wird es aber in jedem Falle sein, die Hüllkörper 6,7 an den Schaltkontakten unmittelbar als Strömungsdüsen des Druckgasschalters auszubilden.
Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Drehdruckgasschalters ist folgende: In der Einschaltstellung, die in den Abb. i und 2 durch voll ausgezogene Linien gekennzeichnet ist, liegen die Schwenkarme 4,3 mit ihren Hüllkörpern 6,7 aufeinander auf. Die von den letzteren umschlossenen Schaltkontakte sind dabei im Eingriff, und der Stromkreis ist geschlossen. Soll der Schalter geöffnet werden, dann wird durch Druckgaszuführung der in den Schwenkarmen 4, 5 bzw. den Hüllkörpern 6,7 eingebaute Druckgasschaltex in Tätigkeit gesetzt und # die Kontakttrennung vorgenommen. Gleichzeitig oder auch mit einer gewissen Verzögerung erhalten die Antriebe i o, i i Druckgas und drehen die Isolatoren 2, 3 bis in .die durch gestrichelte Linien gekennzeichnete Stellung, bei denen Erreichung zwischen den Kontakten der Schwenkarme eine _ von außen sichtbare Lufttrennstrecke liegt.
Die Abb.3 und 4 zeigen den Erfindungsgegenstand in seiner Ausführung als Doppeldrehdruckgasschalter. Bei diesem enthalten die über die Drehisolatoren 2 und 3 auf der Grundplatte i gelagerten Schwenkarme 4, 5 wie beim vorangegangenen Ausführungsbeispiel die Apparatur für die Leistungsschaltung, wobei die Schaltkontakte ebenfalls innerhalb der Hüllkörper 6,7 liegen.. Die Schwenkarme besitzen jedoch noch rückwärtige Verlängerungen 16, 17, die über Schleifstücke 18, 19 mit auf festen Isolatoren 20, 21 angebrachten- Gegenkontakten 22, 23 zusammenarbeiten, an welchen die Stromzuführungen angeschlossen sind.
In den Abb. 3 und 4 kennzeichnen die voll ausgezogenen Linien die Ausschaltstellung und die gestrichelten Linien die Einschaltstellung des Schalters. Seine Wirkungsweise ist die gleiche wie zuvor, nur rriit dem Unterschied. daß jetzt durch die Schwenkarme 4, i6 und 5, 17 in der Ausschaltstellung insgesamt drei Lühtrennstrecken geschaffen werden. Dabei ist durch die Schleifstücke 18, i9 dafür gesorgt, daß beim Ausschalten zunächst die Leistungsschaltung erfolgt und dann erst die Lufttrennstrecken gebildet werden.
Die Ausführung als Doppeldrehdruckgasschalter hat den Vorteil, daß das Schaltgerät zur Überprüfung oder Reparatur bequem aus der Leitung herausgenommen werden kann. Es wird daher, wie dargestellt, zweckmäßig auf Rollen gelagert und braucht nach Lösen der Druckgasanschlüsse nur herausgefahren zu werden, etwa in Richtung des Pfeiles 24.
Unter Umständen kann es vorteilhaft sein, auch die Kontaktstücke 16, i 7 mit ihren Gegenkontakten 22, 23 nach Art von Druckgasschaltern auszubilden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Elektrischer Drehdruckgas'sclialter der Freistrahltype, bei dem im Ausschaltzustand eine freie Lufttrennstrecke zwischen den spannungführenden Kontakten vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden zusammenwirkenden Schaltkontakte an den freien Enden von zwei Schwenkarmen sitzen, wobei mindestens das freie Ende eines Schwenkarmes mit einer Lichtbogenlöschvorrichtung mittels Druckgases versehen ist.
2. Drehdruckgasschalter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die an den freien Enden der Schwenkarme sitzenden Schaltkontakte mit Hüllkörpern (6,7) versehen sind, die zugleich als Strömungsdüsen für die Lichtbogenlöschung mittels Druckgases ausgebildet sind.
3. brehdruckgasschalter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter als Doppelschalter in der Weise ausgebildet ist, daß die Schwenkarme mit rückwärtigen Verlängerungen versehen sind, die mit auf festen Isolatoren angeordneten Gegenkontakten zusammenarbeiten, an die die Stromzuführungen angeschlossen sind.
4. Drehdruckgasschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die kontaktmachenden Enden der rückwärtigen Verlängerung der Schwenkarme als Schleifkontakte ausgebildet - sind, die erst nach Zurücklegung eines gewissen Schaltweges mit den Gegenkontakten außer Eingriff kommen.
5. Drehdruckgasschalter. nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die Schwenkarme tragenden Drehisolatoren auf einer ausfahrbaren Grundplatte angeordnet sind; während die die festen Gegenkontakte für die rückwärtigen Verlängerungen der Schwenkarme tragenden Isolatoren fest angeordnet sind.