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Löschkammerschalter Bei den Löschkammerschaltern treten bei sehr hoher.
Netzspannung Schwierigkeiten auf. Es bildet sich beim Einschalten bereits bei verhältnismäßig
noch großer Entfernung des Kontaktstiftes vom Gegenkontakt ein Lichtbogen, der eine
starke Flüssigkeitsverdampfung und damit eine große Drucksteigerung in der Löschkammer
hervorruft. Die hierdurch entstehende Beanspruchung in der Kammerwandung wird besonders
gefahrbringend groß, wenn die Einschaltung auf Kurzschluß erfolgt und sich an den
Einschaltvorgang sofort ein Ausschaltvorgang anreiht. Auch erleiden die Kontakte
in der Löschkammer beim Einschalten auf Kurzschluß starken Abbrand.
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Um diesen Übelstand zu beseitigen, wurde ein Löschkammerschalter in
Vorschlag gebracht, bei dem beim Einschalten zunächst ein Stromkreis außerhalb der
Löschkammer geschlossen wird. Hierauffolgend kann die Kontaktverbindung im Innern
der Löschkammer stromlos hergestellt werden. Bei diesem Schalteraufbau sind die
beweglichen Kontakte der beiden parallel liegenden Schaltstellen starr miteinander
verbunden. Beim Ausschalten wird, wie üblich, zunächst die außerhalb der Kammer
liegende Kontaktstelle geöffnet und folgend die Kontakte in der Löschkammer getrennt.
Um beim Einschalten zuerst einen Stromfiuß außerhalb der Löschkammer zu erhalten,
ist roch ein weiterer Hilfskontakt vorgesehen, der von einem an der Löschkammer
drehbar angeordneten Hebelarm getragen wird. Dieser Hebelarm steht mit einer Flüssigkeitsdämpfungseinrichtung
in Verbindung. Diese ist derart wirksam, daß beim Einschalten der am Hebelarm befestigte
Kontakt durch die bewegliche Schaltspindel der außenliegenden Kontaktstelle
leicht
mitgenommen werden kann, während beim Ausschalten die Dämpfungseinrichtung verhindert,
daß der Arm mit dem Hilfskontakt der Bewegung der Schaltspindel sofort folgen kann.
Der Hebelarm mit dein Hilfskontakt bewegt sich vielmehr nur allmählich in der Richtung
der Schaltspindel in seine Endlage.
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Im Gegensatz zu diesem bekannten Schalter wird durch die Erfindung
ein vorteilhafterer Schalteraufbau geschaffen. Der neue Aufbau betrifft einen Löschkammerschalter
für hohe Spannung mit zwei parallel geschalteten ortsfesten oder elastisch nachgiebigen
Kontakten, von denen der eine, zur Hauptschaltstelle gehörige, in einer Löschkammer
und der zweite, zur Nebenschaltstelle gehörige, außerhalb der Löschkammer angeordnet
ist, während die beiden zugehörigen beweglichen Kontakte zueinander ortsveränderlich
sind. Die Erfindung besteht bei diesem Schalter darin, daß die Verstellung der Schaltkontakte
der parallel liegenden Schaltstellen derart erfolgt, daß der bewegliche Kontakt
der Hauptschaltstelle in der gleichen Weise wie beim Ausschaltvorgang auch beim
Einschalten zumindest für einen Teil des Schaltweges im nacheilenden Sinne zu dem
beweglichen Kontakt der Nebenschaltstelle ortsveränderlich ist. Bei dieser Kontaktanordnung
wird kein besonderer, mit einer Flüssigkeitsbremse versehener Hilfskontakt benötigt.
Die Schaltbewegungen sind unabhängig von Dämpfungseinriehtungen, die ungleichmäßig
und unzuverlässig arbeiten, da die Wirkungsweise de,- Dämpfungsflüssigkeit je nach
der herrschenden Temperatur verschieden ist. Die Auswahl eines entsprechenden Antriebes
für die beweglichen Kontaktstifte bereitet keine Schwierigkeiten. Es gibt verschiedene
bekannte Ausführungsmöglichkeiten, von denen die einfachste darin besteht; daß die
beiden Kontaktstifte durch je einen Druckluftkolben verstellt werden, deren Druckluftzufuhr
zu verschiedener Zeit erfolgt. Hierbei kann auch die Hauptschaltstelle in gewohnter
Weise durch einen Federkraftspeicher unterbrochen werden, der beim Einschalten aufgeladen
wird. Die Druckluftzufuhr wird derart gesteuert, daß zunächst die Nebenschaltstelle
geschlossen wird, darauffolgend die Hauptschaltstelle, worauf das letzte Wegstück
des Hauptschaltkontaktes dazu benutzt wird, die Nebenschaltstelle umzusteuern, so
daß diese sofort wieder in die Offonstellung geht. Es ist auch möglich, die Antriebseinrichtung
mit einfachen bekannten Mitteln so durchzubilden, daß bei einer Auslösung der Hauptschaltstelle
infolge eines Überlast- oder Kurzschlußstromes die Nebenschaltstelle und nachfolgend
die Hauptschaltstelle in genügend kurzer Zeit wieder einspringen, um bei vorübergehender
Störung den Betrieb aufrechtzuerhalten. Erst bei Fortbestehen der Überlastung des
Schalters Iehen die beweglichen Kontakte dann endültig in die Ausschaltstellung.
In der Zeich--iung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. In einem Schaltergehäuse
i ist eine Löschlzammer 2 am Gehäusedeckel 3 hängend angeordnet. In der Löschkammer
befindet sich ein ortsfester Kontakt, mit dem der Kontaktstift .I die Stromverbindung
herstellt. Diese beiden Kontakte bilden die Hauptschaltstelle. In der Löschkammer
können besondere Einrichtungen zur Erzielung einer wirkungsvollen Löschströmung,
wie eine Differentialpumpeinrichtung usf., enthalten sein. Neben dieser Hauptschaltstelle
befindet sich in demselben Schaltergehäuse außerhalb der Löschkammer noch eine Nebenschaltstelle
mit dem ruhenden Kontakt 5 und dein beweglichen Kontaktstift 6, der ebenfalls wie
der Kontaktstift q. in dem aus Isoliermaterial besteh@enden Gehäusedeckel ? geführt
ist. Die Eintrittsöffnung der Löschkammer umschließend, ist bei diesem Ausführungsbeispiel
ein Schutzkontakt 8 angebracht, der mit einer Führungshülse cl für den Kontaktstift
6 in metallischer Verbindung steht. Die Stromanschlußleitungen sind bei io und ii
befestigt.
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Ist in der Ausschaltstellung der Kontaktstift 6 von seinem Gegenpol
5 soweit entfernt wie der Kontaktstift 4 von dem Schutzpol 8 und werden beide Kontaktstifte
mit gleich großer Geschwindigkeit eingeschaltet, so erfolgt ein Überschlag, und
es bilden sich zwischeu dem Kontaktstift 4 und dem Schutzpol 8 wie auch zwischen
dein Kontaktstift 6 und dem Gegenkontakt 5 Lichtbögen, die erlöschen, sobald der
Stift 6 den Kontakt 5 und der Stift 4 den Schutzpol 8 erreicht hat. Der Kontaktstift
4 dringt in die Löschkammer a ein und erreicht den zugehörigen Gegenkontakt, ohne
daß sich in der Löschkammer ein Lichtbogen ausbildet. Es entsteht kein Abbrand an
den Hauptkontakten und auch kein Druckanstieg in der Löschkammer, der nachteilig
auf die Kammerwandung und auf die Löschkammereinrichtung einwirken könnte. Es besteht
noch eine zweite Möglichkeit für den Einschaltvorgang. Es kann die Nebenschaltstelle
5, 6 geschlossen werden, bevor der Kontaktstift 4 bewegt- wird. Dieses Einschalten
des Kontaktstiftes 6 geschieht dann stromlos. Bei dem nachfolgenden Einschalten
des Kontaktstiftes 4 entsteht ein Lichtbogen zwischen diesem Stift und dem Schutzpol
8, der sofort erlischt, wenn der Kontaktstift 4 den Schutzpol 8 erreicht. Der weitere
Einschaltweg innerhalb der Löschkammer wird wieder vom Kontaktstift .I ohne Lichtbogenbildung
zurückgelegt.
Beim Ausschalten wird vor Kontakttrennung der Hauptschaltstelle
der Schalter 5, 6 geöffnet. Es erfolgt diese Bewegung stromlos. Erst bei Trennung
der Hauptschaltstelle entsteht zwischen dem- Kontaktstift q. und dem Gegenkontakt
in der Löschkammer ein Lichtbogen, der durch die in der Löschkammer entstehende
Löschmittelströmung gelöscht wird. Die außerhalb der Löschkammer vorgesehene Nebenschaltstelle
kann auch außerhalb des Schaltergehäuses in freier Luft arbeiten, insbesondere dann,
wenn an der Nebenschaltstelle kein Lichtbogen entstehen kann. Sie wird aber vorteilhaft
innerhalb des Schaltergehäuses unter Flüssigkeit eingebaut, wenn sich beim Einschalten
der Lichtbogen an der Nebenschaltstelle bilden soll.