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Bandfiltereinrichtung zur Veränderung der Breite des durchgelassenen
Frequenzbandes Die Erfindung bezieht sich auf eine Bandfiltereinrichtung zur Veränderung
der Breite des durchgelassenen Frequenzbandes, welche besonders zur Regelung :der
Selektivität eines Superheterodyneempfängers geeignet ist.
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Bandfilter der zur Zeit ,gebräuchlichen Art enthalten gewöhnlich zwei
auf gleiche oder verschiedene Frequenzen abgestimmte Resonanzkreise, die induktiv,
kapazitiv oder durch eine geeignete Kombination dieser Kopplungsarten gekoppelt
sind. Die durchgelassene Bandbreite kann dabei- entweder durch Veränderung der Kopplung
oder durch Verstimmen der beiden Kreise verändert werden. Die erwähnten Kopplungen
übertragen dabei in beiden Richtungen, und es ist infolgedessen eine Vertauschung
der Eingangsklemmen mit den Ausgangsklemmen möglich, ohne die Mertragungseigenschaften
der Einrichtung wesentlich zu verändern. Bei derartigen Bandfiltern sind im allgemeinen
nur mechanische oder verhältnismäßig komplizierte nichtmechanische Mittel zur Regelung
der übertragenen Bandbreite brauchbar. Außerdem ist eine Verstärkung der übertragenen
Schwil-igungen zwischen ihrem Eingangs- und Ausgangskreis nicht möglich.
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Von diesen Bandfiltereinrichtungen unterscheiden sich wesentlich diejenigen
Schaltungen, bei denen zur Veränderung der Bandfilterselektivität eine besondere
dämpfende Rückkopplung verwendet wird. Solche Schaltungen können gewöhnlich ohne
weiteres für eine selbsttätige Bandbreitenregelung mit Hilfe von Regelspannungen
eingerichtet werden. Ihre Wirkungsweise ist ungefähr folgende: Eine Röhre, deren
Steuergitter durch Vorspannungen in Abhängigkeit von den Empfängereingangsspannungen
geregelt wird, erzeugt gegenphasige Ströme, die über eine
Koppltingsptile
auf das zu regelnde Bandfilter einwirken. Die Kopplung zwischen der Spule und dein
Bandfilter wird so gewählt, daß der bei normaler geringer Regelvorspannung von der
Röhre erzeugte verhältnismäßig starke gegenphasige Strom eine Dämpfung der Bandfilterübertragung
und damit eine verminderte Selektivität verursacht, während bei zttiieiiniender
negativer V orspannung an der geregelten Röhre der Einfuß der gegenphasigen Kopplung
auf (las Filter schwächer wird und die Selektivität des Filters wächst Eine bekannte
Schaltung, die von dein Prinzip der Dämpfung in einem Bandfilterkreis finit Hilfe
einer negativen Rückkopplung Gehrauch macht, besitzt zwischen einem Eingangskreis
und einem gleich abgestimmten Ausgangskreis zwei in entgegengesetzter Richtung wirkende
nichtselektive Übertragungsmittel-, von denen das eine rückwärts übertragende Mittel
bei der I#',esonanzfrecluenz der beiden abgestimmten Kreise eine dämpfende Wirkung
ausübt. Diese Schaltung, di; als Übertragungsmittel für beide Richtungen gleiche
Verstärk enthält, benötigt zwei Phasenschieber für eine Phasenverschiebung von je
go°, um der rückgekoppelten Spannung die dämpfende Phasenlage gegenüber der Eingangsspannung
ini Bandfilter zu erteilen. Die besonderen Anordnungen zur Phasenverschiebung machen
die Schaltung kompliziert und vermindern die Wirksamkeit der Bandfilterübertragung.
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ach einer anderen bekannten Schaltung finit selbsttätiger Bandbreitenregelung
erhält eine Verstärkerröhre über ihren Rückkopplungskreis von einer damit gekoppelten
geregelten Röhre her solche Hilfsspannungen, daß die Selektivität der Verstärkerkreise
in Abhängigkeit von der Intensität der Empfangszeichen verändert wird. Der Rückkopplungskreis,
an den die geregelte Röhre angehoppelt ist, ist mit besonderen Phasenverschiebungsmitteln
versehen.
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Zweck der Erfindung ist es. gegenüber den bisher bekannten Schaltungen
zur selbsttätigen Bandbreitenregelung mit zwei in entgegengesetzter Richtung wirkenden
übertragungsinitteln zwischen Filtereingangs- und -ausgangskreis eine wesentliche
Vereinfachung der Schaltung und eine größere Wirksamkeit der L`bertragung zu erzielen.
Erfindungsgemäß ist das Verhältnis der Ausgangsenergie zur Eingangsenergie bei dem
vom Eingangskreis zum Ausgangskreis, d. h. vorwärts übertragenden 'Mitteln, wesentlich
größer als bei dein räckwärts übertragenden Mittel, und durch Zusammenwirken der
beiden Kreise mit den beiden Übertragungsmitteln zwischen der auf den Eingangskreis
rückübertragenen Spannung und der in dein Eingangskreis von außen erregten Spannung
wird eine solche Phasenverschiebung bewirkt, daß bei Frequenzen in der -Nähe der
Resonanzfrequenzen der Kreise eine dämpfende und bei Frequenzen oberhalb und unterhalb
der I2esorianzfreqenzen eineenidämpfendeWirkung vorhanden ist.
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Mit der Einrichtung nach der Erfindung ist durch Veränderung (los
Übertragungsmaßes eines oder beider Kopplungsmittel eine einfache Regelung der durchgelassenen
Bandbreite möglich. Außerdem kann zwischen Eingangs- und Ausgangskurs eine Verstärkung
stattfinden. indem als gerichtet übertragende Koppltingsniittel \'erstärkerröhren
verwendet werden. Die Veränderung (los Übertragungsmaßes erfolgt dabei in einfachster
Weise durch die Veränderung der Gittervorspannung einer dieser Röhren.
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Die C'bertragungskennlinie des Filters kann z. B. durch Veränderung
der Arbeitssteilheit einer Röhre innerhalb des rückwärts wirkenden Kopplungsmittels
beeinflußt werden, wobei sich eine zur mittleren Bandfrequenz syminetrisclie Verschiebung
der Grenzfrequenzen ergibt, wie es auch bei symmetrischer Verstimmung des Eingangs-
und Ausgangskreises der Fall ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Eingangs-
und Ausgangskreis in der Vorwärtsrichtung durch einen Röhrenverstärker und in der
Rückwärtsrichtung durch einen Rückkopplungsweg gekoppelt, in dem gleichfalls ein
Röhrenverstärker liegt, dessen Arbeitssteilheit geregelt wird. Dabei ist die Verstärkung
in der Vorwärtskopplung größer als in der Rückwärtskopplung. Die Selektivitätsregelung
in einem Empfänger sollte so wirken, daß die Breite des durchgelassenen Frequenzbandes
nur dann verringert wird, wenn eine Störschwingung von nennenswerter Stärke den
Empfang beeinträchtigt, und daß beim Fehlen von Störungen die Breite des durchgelassenen
Bandes so weit vergrößert wird, daß alle Seitenbandfrequenzen des gewünschten Signals
wiedergegeben werden. Diese Regelung kann auch in Abhängigkeit von der Amplitude
der gewünschten Trägerschwingung erfolgen, wobei gleichzeitig die Verstärkung des
Empfängers im Sinne einer Konstanthaltung der Ausgangsaniplitude beeinflußt wird.
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Vorteilhafterweise soll jedoch die Selektivitätsregelung unwirksam
bleiben, solange die Amplitude des gewünschten Signals unter einem vorherbestimmten
Grenzwert liegt.
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Bei der beschriebenen Ausführungsform der Erfindung wird in der Rückwärtskopplung
eine Röhre mit scharfem unterem Kennlinienknick verwendet; es ist bekannt, daß bei
diesen Röhren eine empfindlichere Regelung der Arbeitssteilheit in Abhängigkeit
von der
Gittervorspannung erfolgt als bei den sog. Exponentialröhren.
Wenn jedoch der Arbeitspunkt durch die Vo-rspannung kurz vor den unteren Knick der
Kennlinie eingestellt ist, so treten für größere Eingangswechselspannungen leicht
Verzerrungen ein wegen der starken Krümmung der Kennlinie im Bereich des unteren
Knickes. Die Verwendung einer solchen Röhre in der Rückwärtskopplung kann aber durch
geeignete Bemessung der Kopplungen zwischen dem Ausgangskreis und der Vorwärts-
und Rückwärtskopplung ermöglicht werden, wobei die Eingangsspannung dieser Röhre
verhältnismäßig klein gegenüber der Ausgangsspannung der Einrichtung gehalten und
:die Aussteuerung auf einen verhältnismäßig kleinen Bereich der Kennlinie begrenzt
wird. Durch -Neutralisation der kapazitiven Streukopplungen zwischen den Endkreisen
wird die Wirkungsweise stabilisiert und ergeben sich symmetrische Resonanzkurven.
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Die Bandfiltereinrichtung nach der Erfindung ist besonders geeignet
zur Verwendung im Zwischenfrequenzteil eines Superheterodyneempfängers. Dabei werden
geeignete Steuermittel vorgesehen, um in gewünschter Weise die Verstärkung in der
Vorwärtskopplung und die Breite der Bandfilterkennlinie beeinflussen zu können.
Die Regelung der genannten Größen wird durch Veränderung der Arbeitssteilheit der
in den beiden Kopplungswegen enthaltenen Röhren in Abhängigkeit von der Amplitude
des gewünschten Zeichenträgers gesichert. Dabei soll die Rückwärtskopplung im wesentlichen
so lange unwirksam gehalten werden, bis die Empfangsamplitude einen vorher bestimmten
Wert übersteigt. Für übermäßige Empfangsamplituden oberhalb dieses Wertes wird mit
Hilfe der Steuermittel eine Herabsetzung der Verstärkung in der Vorwärtskopplung
und gleichzeitig eine im Verhältnis dazu größere Erhöhung der Verstärkung in der
Rückwärtskopplung bewirkt. Auf diese Weise sind die Funktionen der Verstärkungs-
und Selektivitätsregelung miteinander kombiniert, und das gewünschte Zusammenwirken
ist gesichert.
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In Fig. i ist eine Bandfiltereinrichtung nach der Erfindung dargestellt,
welche einen abgestimmten Eingangskreis io und einen abgestimmten Ausgangskreis
1i enthält, die über die Spulen 12 und 13 mit der Eingangsspannungsquelle und mit
einem Nutzkreis gekoppelt werden können. Zwischen den Kreisen io und 1i sind Kopplungsmittel
vorgesehen, welche nur einseitig gerichtet übertragen und dem rückwärts übertragenden
Mittel, und Die Kopplung zwischen den Spulen 1z und 13 und den zugehörigen Kreisen
io und 1i wird verhältnismäßig lose gewählt, um die Wirkung der an die Spulen 12
und 13 angeschlossenen Impedanzen auf die abgestimmten Kreise der Bandfiltereinrichtung
zu verringern. Zur Vorwärtskopplung ist eine Röhre 14 vorgesehen, deren Eingangselektrode
.durch die Spule 15 mit dein Eingangskreis io und deren Ausgangselektrode durch
die Spule 16 mit dem Ausgangskreis i i gekoppelt ist. In dieser Verstärkerstufe
wird vorzugsweise eine sog. Exponentialröhre verwendet, deren Arbeitssteilheit in
sehr feinen Stufen einstellbar ist und deren Gitter-Anoden-Kapazität durch ein Schirmgitter
auf einen sehr kleinen Wert gebracht ist. Die restliche kapazitive Kopplung zwischen
dem Eingangskreis und dein Ausgangskreis ist durch den Kondensator 17 angedeutet,
der mit gestrichelten Linien gezeichnet ist. Die Betriebsspannungen für Schirmgitter
und Anode werden von den Gleichspannungsquellen 18 und i9 geliefert. Zur Einstellung
der Vorwärtskopplung sind Mittel vorgesehen, um die Arbeitssteilheit der Röhre 14.
in geeigneter Weise zu verändern. Hierzu dient in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Spannungsquelle 20, welche durch einen Spannungsteiler 2 1 überbrückt ist;
der einstellbare Abgriff a2 ist mit dem Steuergitter der Röhre 14 verbunden. Der
zwischen Gitter und Kathode liegende Teilwiderstand des Spannungsteilers ist durch
einen Kondensator 2,3 für Hochfrequenzströme überbrückt.
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Als Rückwärtskopplung ist die Röhre ;z4 vorgesehen, deren Eingangselektrode
mit dem Ausgangskreis i i durch die Spule a5 und deren Ausgangselektrode mit dem
Eingangskreis io durch die Spule z6 gekoppelt ist. An dieser Stelle wird in vorteilhafter
Weise als Verstärkerröhre eine Pentode verwendet, welche eine kleine Gitter-Anoden-Kapazität
besitzt und deren unterer Kennlinienknick scharf ausgebildet ist, Die verbleibende
kapazitive Kopplung zwischen dem Eingangskreis und dem Ausgangskreis ist bei dieser
Röhre durch den gestrichelt eingezeichneten Kondensator 27 angedeutet. Die
Betriebsspannungen für Schirmgitter und Anode werden von den Batterien
28 und ;29 geliefert.
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Zur Einstellung der Steuergittervorspannung und damit zur Regelung
der Rückwärtskopplung dient bei der Röhre 2q. die Spannungsquelle 30 zusammen
mit dem Spannungsteiler 31, dessen einstellbarer Abgriff 32 mit dem Gitter
verbunden ist. Auch hier ist der ini Gitterkreis liegende Teilwiderstand für Hochfrequenzschwingungen
durch einen Kondensator 33 überbrückt.
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Beide Kopplungsmittel sind in bezug auf die in Frage kommenden Betriebsfrequenzen
nicht selektiv, um bei allen Frequenzen innerhalb des Arbeitsbereiches gleiche Übertragungsbedingungen
zu schaffen.
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Bei der Betrachtung der Wirknngsweise
der Baudtiltereinrichtung
nach der Erfindung ist es von besonderer Wichtigkeit, zunächst die Phasenverhältnisse
in der Vorwärtskopplung und in der Rückwärtskopplung klarzustellen. Es sei dabei
angenommen, daß innerhalb der Vorwärtskopplung in den induktiven Kopphingen der
Möhren mit den Abschlußkreisen keine Pliasenuinkehr vorhanden ist. In dieseln Fall
wird die von der I@ölire 14 auf den Atisgangski-eis i i übertragene Spannung ini
wesentlichen zii der Spannung am Eingangskreis für alle Frequenzen in der -Nachbarschaft
der Resonanzfrequenzen der Kreise io und i i in Gegenphase liegen, dehn bei diesen
Frequenzen haben die Kreise io und ii im wesentlichen nur Olimschen Charakter. In
der Rückwärtskopplung soll durch die Kopplung zwischen dein Ausgangskreis und der
Spule 2 5 eine Phasenumkehr erfolgen. Da in der Rückwärtskopplung eine Röhre enthalten
ist, wird eine weitere Phasenumkehr verursacht, und die auf diesem `Fege auf den
Eingangskreis io rückübertragenen Spannungen liegen daher bei den betrachteten Frequ°llzen
in der -Nachbarschaft der Resonanzfrequenzen im wesentlichen in Gegenphase zii den
Eingangsspannungen, -%velche über die Spule 12 diesem Kreis direkt zugeführt werden.
Wenn die Kreise io und ii auf gleiche Resonanzfrequenzen abgestimmt sind, so sind
die dein Eingangskreis direkt zugeführten Spannungen und die Rückkopplungsspannungen
bei dieser Frequenz in Phasenopposition. Da die Kreise io und i i bei der Resonanzfrequenz
ihre maximale Impedanz haben, so wird die t-bertragung durch die Röhren 1 4. und
24 bei dieser Frequenz gleichfalls maximal sein, und ebenso besitzt die dem Kreis
io zugeführte Rückkopplungsspannung an dieser Stelle ein Maximum. Daraus geht hervor,
daß die Einrichtung bei dieser Frequenz durch die Rückwärtskopplung am stärksten
gedämpft ist.
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Bei Frequenzen wesentlich oberhalb der Resonanzfrequenzen der Kreise
io und i f habeli diese Kreise kapazitiv en Charakter, so daß die Spannungen an
dein Kreis i i gegenüber den Eingangsspannungen um einen zusätzlichen Phasenwinkel
von angenähert go' zurückbleiben, während die dein Kreis io zugeführten Rückkopplungsspannungen
gleichfalls uni einen zusätzlichen Phasenwinkel von ungefähr go° nacheilen, so daß
durch die zweimalige Phasenverzögerung von 9o1 die Rückkopplungsspannungen für diese
Frequenzen finit den direkt angelegten Eingangsspannungen nahezu in Phase sind.
Bei diesen Frequenzen sind die Impedanzen der Kreise io und i i jedoch viel kleiner
als bei Resonanz, so daß die Übertragung mit Hilfe der Röhren 14 und 24 bedeutend
vermindert ist; ebenso ist daher die Amplitude der Rückkopplungsspannung vermindert.
Bei Frequenzen zwischen den angenommenen Extremfällen der Resonanz und einer Frequenz
weit oberhalb der Resonanz haben die Rückkopplungspannungen Zwischenwerte der Amplitude,
und ihr Phasenwinkel in bezug auf die Eingangsspannung geht kontinuierlich vorn
Fall der Dämpfung zum Fall der Anfacliung über. Es ist klar, daß bei Frequenzen
unterhalb der Resonanzfrequenzen der Kreise io und i i dieselben Zusammenhänge für
die Größe und Phase der Rückkopplungsspannung gelten, wobei natürlich ini letzteren
Fall die Rückkopplungsspannungen vorauseilen, anstatt ziirückbleiben.
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Die Resonanzkurven, die sich bei der Benutzung der Einrichtung nach
Fig. i ergeben, ähneln den Kurven, welche sich bei Verwendung der gleichen abgestimmten
Kreise mit induktiver Kopplung erzielen lassen. Die Wirkungsweise der beiden Röhrenkopplungen
kann also finit der einer induktiven Kopplung verglichen werden. Der scheinbare
Kopplungskoeffizient der Rölirelianordnung kann als Äquivalent des Wertes k einer
induktiven Kopplung angesehen «-erden, welcher erforderlich sein würde, um die gleiche
Resonanzkurvenforni zu erhalten, und kann wie folgt ausgedrückt «-erdelf:
darin bedeuten col und c02 die Resonanzfrequeilzen der Kreise io und i t, al, a2,
bi und b2 Übersetzungsverhältnisse zwischen den Spulen nach Fig. i, g12 Arbeitssteilheit
der Vorwärtsröhre lq., g21 Arbeitssteilheit der Rückwärtsröhre 24, Cl Kapazität
des Abstimmungskondensators in Kreis io, C2 Kapazität des Abstimmungskondensators
in Kreis i i.
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Wenn die abgestimmten Eingangs- und Ausgangskreise io und ii den gleichen
Verlustfaktor haben und auf die gleiche Resonanzfrequenz abgestimmt sind, ist die
Bedingung für optimale Kopplung zur Erzeugung einer breiten Resonanzkurve:
- u1 a._> b1 b._ g12 g21 = G1 G2, (2) «worin (@1 scheinbare Nebenschlußkonduktana
des Kreises io unter Einschluß aller Widerstände und Verluste, G2 scheinbare Nebenschlußkonduktanz
des Kreises i i unter Einschluß aller Widerstände und Verluste ist.
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Wenn die Wirksamkeit der Vorwärtsübertragung, welche durch den Ausdruck
a2 g12 b2 definiert werden kann, und die Wirksamkeit der Rückwärtsübertragung entsprechend
dem Ausdruck a2 g21 b1 gleich sind, so sind die L`bertragungsverhältnisse vom Eingangskreis
zum Ausgangskreis dieselben wie für zwei
induktiv gekoppelte Kreise
mit dem entsprechenden Kopplungkoeffizienten. Wenn a1 912 b: größer oder
kleiner ist als a2 g21 b1, so ist die CTbertragung in der Vorwärtsrichtung größer
oder kleiner in dem Verhältnis:
Aus Gleichung (2) ergibt sich, daß die Form der Resonanzkurve von dem Produkt aus
den Arbeltssteilheiten g" und g21 abhängt, während Gleichung* (3) zeigt, daß die
Vorwärtsübertragung durch:das Verhältnis der beiden Steilheiten bestimmt wird. Durch
geeignete Regelung der Steilheitswerte kann nun irgendeine Resonanzkurvenform gleichzeitig
mit einem beliebigen Betrag der Verstärkung erzielt werden, und zwar tritt in der
Einrichtung eine Verstärkung ein, wenn die Übertragungssteilheit in der Vorwärtsrichtung
erheblich größer ist als in der Rückwärtsrichtung.
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Aus Gleichung (i) ergibt sich, daß ein reeller Wert des Kopplungskoeffizienten
nur dann vorhanden ist, wenn im Zähler eine ungerade Zahl der Faktoren negativ ist.
Bei der beschriebenen Einrichtung ist a2 infolge geeigneter Polung der Spule 25
in bezug auf die Spule des Kreises i i negativ gemacht. Wie bereits festgestellt
wurde, wird durch diese Polarität der Kopplung eine dämpfende Rückkopplung bei Frequenzen
in der Nachbarschaft der Resonanzfrequenzen der Kreise io und i i erzielt, während
bei niedrigeren und höheren Frequenzen die Rückkopplung eine elftdämpfende Wirkung
besitzt; sie kann aber niemals zu Schwingungen führen, und die Einrichtung ist daher
im Gegensatz zu gewöhnlichen entdämpfenden Rückkopplungsschaltungen stabil.
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In den Kurven nach Fig. 3, q. und 5 sind die Wirkungen dargestellt,
welche in bezug atif die Form der Resonanzkurve durch Veränderungen der Arbeitssteilheit
der Röhren 14 und 2:1 bewirkt -werden können. In diesen Figuren stellen die Kurven
A, B und C in der genannten Reihenfolge die Wirkung fortschreitend größerer
Werte des Kopplungskoeffizienten zwischen den Kreisen io und ii dar: -wie oben festgestellt
wurde, hängt dieser Kopplungskoeffizient von dem Produkt der Arbeitssteilheiten
g1, und g21 ab.
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In Fig. 3 ist der Einfluß einer Veränderung der Arbeitssteilheit der
Röhre 1d allein dargestellt. Die Kurve A :entspricht einem bestimmten Wert der Rückwärtskopplun.g
und einer verhältnismäßig kleinen Vorwärtskopplung., Die Kurve B ergibt sich aus
Kurve A durch .eine Vergrößerung,der Vorwärtskopplung entsprechend einer Verminderung
der negativen Vorspannung, welche der Röhre 14 von dem Spannungsteiler 21 her zugeführt
wird. Man erkennt, daß dabei die Verstärkung der Einrichtung vergrößert wird und
die dämpfende Wirkung bei Frequenzen nahe der mittleren Resonanzfrequenz zu einer
Abflachung der Spitze führt, während die entdämpfende Wirkung in größerem Abstand
von der mittleren Resonanzfrequenz noch keinen merklichen Einfluß zeigt. Eine weitere
Vergrößerung der Arbeitssteilheit der Röhre 14 erhöht die Verstärkung weiter. Dabei
wird dann die dämpfende Wirkung der Rückwärtskopplung bei der mittleren Resonanzfrequenz
und die anfachende Wirkung bei Frequenzen in einiger Entfernung von der mittleren
Resonanzfrequenz bald deutlich erkennbar, wie es aus Kurve C hervorgeht, welche
die Ausbildung einer deutlichen Doppelspitze mit einem Sattel in der Mitte der Resonanzkurve
zeigt.
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Die Kurven A', B' und C'.der Fig. d ergeben sich durch gleichzeitige
Vergrößerung der Vorwärtskopplung und der Rückwärtskopplung, und zwar in der Weise,
daß das Produkt der beiden Kopplungen zunimmt, -während das Verhältnis der beiden
konstant bleibt. Die Kurven entsprechen 3n ihrer Form denen der Fig. 3, wobei jedoch
die Verstärkung sich von Kurve zu Kurve weniger ändert.
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Die Kurven A", B" und C" der Fig. 5 ergeben sich bei Konstanthaltung
der Vorwärtskopplung und Vergrößerung der Rückwärtskopplung.
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Ein Vergleich der drei Kurvenscheiben liefert wertvolle Erkenntnisse
für die praktische Verwendung der Bandfiitereinrichtung. Man sieht, daß der Wert
der Vorwärtsübertragung den Haupteinfluß auf die Übertragung von Frequenzen besitzt,
welche von der mittleren Resonanzfrequenz der Einrichtung weiter entfernt sind.
Eine Veränderung der Vorwärtsübertragung verändert die Verstärkung und die Breite
des durchgelassenen Frequenzbandes im gleichen Sinne, -während eine Veränderung
der Rückwärtskopplung die Verstärkung und die Bandbreite im entgegengesetzten Sinne
beeinflußt. Die Ergebnisse bei alleiniger Veränderung der Rückwärtsübertragung sind
äquivalent den Verhältnissen, die sich durch symmetrische Verstimmung der beiden
gekoppelten Resonanzkreise ergeben. Diese Art der Regulierung ist für einige Verwendungsformen
gut geeignet, wobei eine gleichzeitige Ausdehnung des durchgelassenen Frequenzbandes
und eine Verminderung der Verstärkung gewünscht wird.
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Es wurden bereits die Vorteile erwähnt, -welche sich bei Verwendung
einer Röhre mit scharfem unterem Kennlinienknick in der Rückwärtskopplung ergeben.
Die Verwendung einer solchen Röhre wird durch geeignete Bemessung der Kopplungen
zwischen dem
Ausgangskreis i i und den beiden Kopplungszweigen ermöglicht,
und zwar in der «'eise, da.ß X-erz, rritngeii in der Riickwärtskopplungsröhre selbst
dann vermieden werden, wenn die Gittervorspannung der Röhre 24 auf Werte eingestellt
ist, welche den Arbeitspunkt in den unteren Kennlinienbogen verlegen. Diese gewünschte
Dimensionierung der Kopplungen kann durch Befolgung weniger einfacher Regeln erzielt
werden. Dazu wird zunächst die Arbeitssteilheit der Röhre 1.1 auf ihren ,Maximalwert
gebracht und (las Z'erhältnis a, zwischen dem Eingangskreis io und der Spule 15
sowie das Verhältnis b.# zwischen der Spule 16 und dem Ausgangskreis 11 hinreichend
groll gewählt, um den gewünschten Verstärkungsgrad in der Vorwärtskopplung zii erhalten.
Dieses Produkt -,-,-ü rde gleich eins sein. wenn die Eingangselektroden der Röhre
rd. direkt mit dein Kreis io und die Ausgangselektroden direkt mit (lern Kreis i
i verbunden w:ireii. Sodann wird die Arbeitssteilheit der Röhre 24 auf einen mäßigen
Wert eingestellt. und das Produkt der Kopplungen zwischen dein Kreis i i und der
Spule 25 sowie zwischen der Spule 26 und dem Kreis io so eingestellt. daß sich der
gewünschte Kopplungskoeffizient und die gewünschte Resonanzkurvenbreite ergeben.
@`orteilliafterweise wird die Kopplung zwischen dem Eingangskreis der Röhre 2:1
Und (lein Ausgan -skreis i i sehr klein gewählt und auf jeden Fall viel kleiner
als die Kopplung zwischen dem Ausgangskreis i i und dein Ausgangskreis der Röhre
il. Ebenso wird die Kopplung zwischen dein Eingangskreis der Röhre 24 und dem Ausgangskreis
i i vorzugsweise viel kleiner gewählt als die Kopplung zwischen dem Ausgangskreis
der Röhre 24 und dem Eingangskreis io. Auf diese Weise wird die zwischen den Eingangselektroden
der Röhre 24. auftretende Spannung auf einem sehr kleinen Wert gehalten. Da die
Kopplung zwischen dein Ausgangskreis der Röhre 24 und (lein Eingangskreis io verhältnismäßig
groß gewählt ist ini Vergleich mit der Kopplung zwischen dem Ausgangskreis ii und
dem Eingangskreis der Röhre 2.1, wird der Faktor a= g, b, nicht übermäßig verkleinert.
so (laß (las Produkt a, a= b, g,_ g2, im Zähler der Gleichung (i) gleichfalls nicht
übermäßig vermindert ist. Infolge der geringen Kopplung zwischen dein Ausgangskreis
i i und dem Eingairgskreis der Röhre 2d wird daher auch der Kopplungskoeffizient
k nicht wesentlich vermindert. Da der Röhre 2.I nur eine kleine Eingangswechselspannung
zugeführt wird, ist die Aussteuerung auf einen kleinen Bereich ihrer Gitterspannungs-Anodenstromkemilinie
beschränkt. Wenn nun die Vorspannung auf einen Wert nahe dem unteren Knick eingestellt
ist, so wird im Anodenstrom der Röhre trotzdein keine wesentliche Verzerrung hervorgerufen,
und die auf den Eingangskreis zurückübertragenen Spannungen sind infolgedessen nicht
verzerrt.
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Stabilität der Wirkungsweise bei allen Frequenzen und Symmetrie der
Übertragungskennlinien werden gesichert, da sich die Wirkungen der Gitter-Anoden-Kapazitäten
der Röhren 1.1 und 24. gegenseitig aufheben. Da als Röhren Schirmgitterröhren verwendet
werden, sind diese Kapazitäten, welche in der Figur durch 17 und 27 angedeutet und
in der nachfolgenden Rechnung mit C$ und C, be-
zeichnet sind, verhältnismäßig
klein und bewirken aur geringe kapazitive Kopplungen zwischen (lein Eingangskreis
io und Ausgangskreis i i. Außerdem bewirken diese restlichen Flektrodenkapazitäten
bei der dargestellten Anordnung Kopplungen, welche sich infolge entgegengesetzter
Phasenlage der übertragenen Spannungen gegenseitig aufheben, so (laß die kapazitiv
e Gesamtkopplung zwischen den beiden Abschlußkreisen auch aus diesem Grunde sehr
gering wird. Die Bedingung für eine vollständige Neutralisation dieser kapazitiven
Kopplungen ist durch folgende Gleichung gegeben: a1 b2 Ca -l- a2 bi C4
= O (d) Da jedoch die Kopplung zwischen dein Ausgangskreis i i und (lern
Eingangskreis der Röhre 24 verhältnismäßig klein ist, so ist die durch die Kapazität
27 zwischen den Kreisen io und i i bewirkte Kopplung bei derselben 1?lektrodenkapazität
viel kleiner als die durch die Kapazität 17 der Röhre 14 bewirkte Kopplung, und
infolgedessen kann die eben aufgestellte Bedingung nicht erfüllt werden. Wenn eine
vollständige Neutralisation gewünscht wird, kann es erforderlich werden, die Kapazität
27 durch Parallelschaltung des zusätzlichen Kondensators 34 zu vergrößern, welcher
zwischen der Anode und dem Steuergitter der Röhre 24 angeordnet ist.
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In Fig. 2 ist eine etwas veränderte Ausführungsform der Erfindung
dargestellt, bei welcher die Eingangselektroden der Vorwärtskopplungsröhre 14 direkt
mit den Enden des Resonanzkreises io und die Ausgangselektroden direkt mit den Klemmen
des Ausgangskreises i i verbunden sind. Die Rückwärtskopplung enthält die Triode
35, welche einen scharf ausgebildeten Kennlinienknick besitzen soll; es ist bekannt,
(laß eine solche Triode zwischen dem Steuergitter und der Anode eine erhebliche
Kapazität aufweist. Diese Röhre ist finit dein Ausgangskreis i i über die Leitung
36 gekoppelt. «-elche an einen Zwischen-1),unkt des aus den Kondensatoren 37 und
38
gebildeten Spannngsteilers angeschlossen ist, der zum Ausgangskreis i i
parallel liegt. Der
Eingangskreis der Röhre 35 enthält die Mittel
zur Kopplungsregelung, und zwar die Vorspannungsquelle 30, .die durch den Spannungsteiler
31 überbrückt wird; zwischen dem einstellbaren Abgriff 32 des Spannungsteilers und
dem Gitter ist der Widerstand 39 vorgesehen. Die erforderlichen Phasenbeziehungen
zwischen der direkt auf den Eingangskreis io übertragenen Spannung und :der auf
diesen Irreis übertragenen Rückkopplungsspannung werden durch geeignete Polung der
Kopplung zwischen dem induktiven Zweig des Eingangskreises io und der Spule 26 bewirkt,
welche in den Ausgangskreis der Röhre 35 eingeschaltet ist.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung nach Fig. 2 ist im wesentlichen
die gleiche wie die der Einrichtung nach Fig. i. Die Verwendung einer nicht abgeschirmten
Röhre mit erlieblicher Elektrodenkapazität in der Rückwärtskopplung kann die Verwendung
eines zusätzlichen N eutralisationskondensators überflüssig machen. Es ist auch
festgestellt worden, daß hauptsächlich die kapazitive Kopplung in der Vorwärtsröhre
14 klein sein muß, weil dies die Röhre ist, in welcher die Verstärkerwirkung der
IJbertra-gungseinrichtung eintritt.
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In Fig. 6 ist ein Superheterodyneempfänger dargestellt, der in seinen
Zwischenfrequenzteilen zwei in Reihe geschaltete Bandfiltereinrichtungen nach der
Erfindung enthält; außerdem sind Steuerkreise vorgesehen, mit deren Hilfe die Bandfiltereinrichtung
nach der Erfindung in Abhängigkeit von den Empfangsbedingungen geregelt wird. Der
Empfänger enthält einen Hochfrequenzverstärker 39e dessen Eingangskreis mit dem
Antennenkreis 40 und dessen Ausgangskreis finit einer Transponierungsstufe 41 verbunden
ist. Auf die Transponierungsstufe 41 folgt ein Hilfszwischenfrequenzverstärker 42,
der ein sehr breites Frequenzband überträgt. Sein Ausgangskreis ist mit einem Gleichrichter
zur Erzeugung der Regelspannung für die automatische Verstärkungsregelung gekuppelt.
welcher mit 43 bezeichnet ist. Die vom Gleichrichter 43 ,gelieferte Regelspannung
wird mehreren Verstärkerröhren des Hochfrequenzverstärkers 39' und der Transponierungsstufe
41 über die Leitung 44 zugeführt.
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Der auf die Transponierungsstufe 41 fo#lgende Hauptübertragungskanal
enthält in Reihe zwei Zwischenfrequenzverstärker 45 und 46, welche nach Art der
Bandfiltereinrichtung entsprechend der Erfindung geschaltet sind. Darauf folgen
ein Detektor 47, ein Niederfrequenzverstärker 48 und ein Lautsprecher 49. Die Verstärkung
und die Selektivität der Teile 45 und 46 werden in Abhänffi Ir gkeit von der Stärke
der Trägerspannung am Eingangskreis von 46 selbsttätig geregelt, zu welchem Zweck
die im Schaltbild mit 5o bezeichneten Steuermittel dienen.
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Die Einrichtung 45 enthält in ähnlicher Anordnung wie Fig. i einen
Eingangskreis 5i, der mit dem Ausgangskreis 5.2 der Transponierungsstufe
41 gekoppelt ist, und einen Ausgangskreis 53, der mit dem Eingangskreis 54 der zweiten
Bandfiltereinrichtung 46 lose gekoppelt ist. Die Abschlußkreise 51 und 53 sind in
der Vorwärtsrichtung über die Röhre 55 und in der Rückwärtsrichtung über die Röhre
56 miteinander gekoppelt. Zur Lieferung der Elektrodenv orspannungen für die Röhren
55 und 56 dienen die Spannungsquellen 57 und 58. Der Ausgangskreis 53 ist über die
Gegeninduktivität zwischen der Spule dieses Kreises und einer Spule 59 mit der Eingangselektrode
der Röhre 56 gekoppelt. Im Ausgangskreis dieser Röhre liegt die Spule 6o, welche
mit der Spule des Eingangskreises 51 gekoppelt ist. Die Röhre 55 soll z«#eckmäßigerweise
eine Schirmgitterexponentialröhre sein, während die Röhre 56 vorzugsweise eine gewöhnliche
Triode ist, welche einen scharfausgebildeten unteren Kennlinienknick besitzt.
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Die Einrichtung 46 entspricht in ihrem Aufbau vollkommen der Einrichtung
45; sie enthält den Eingangskreis 54. und den Ausgangskreis 61, welcher mit dem
Eingangskreis 62
des Demodulators 47 gekoppelt ist; außerdem sind wiederum
zwei Kopplungszweige vorgesehen, welche die Röhren 63 und 64 enthalten. Zur Versorgung
der Röhren in.it den notwendigen Betriebsspannungen dienen die Spannungsquellen
65 und 66. Die Kopplung zwischen dem Ausgangskreis 61 und dem Eingangskreis der
Röhre 64 wird durch die Gegeninduktivität zwischen der Spule des Kreises 61 und
einer Spule 67 gebildet, während die Kopplung zwischen dem Ausgangskreis
der Röhre 64 und dem Eingangskreis 54 über die Gegeninduktiv ität zwischen der Spule
des Kreises 54 und einer Spule 68 erfolgt. Alle Kreise 51 bis 54, 61 und 62 sind
auf die Zwischenfrequenz des Empfängers abgestimmt.
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Die Steuereinrichtung So dient zur automatischen Regelung .der Verstärkung
und der Bandbreite in den Einrichtungen 45 und 46; sie enthält eine Röhre 69, .deren
Eingangselektroden mit dem Schwingungskreis 54 über den Kondensator 70 verbunden
sind und deren Ausgangskreis den Transformator 71 enthält, welcher zur Übertragung
eines breiten Frequenzbandes eingerichtet ist. Die Sekundärseite des Transformators
71 ist mit dem Diodengleichrichter 7:2 verbunden. Im Gitterkreis der Röhre
69 ist ein Ableitungswiderstand 73 vorgesehen, welcher in Reihe mit
dein
Filterkondensator 74 zwischen Kathode und Steuergitter angeordnet ist. Das Steuergitter
dieser Röhre erhält durch die Spannungsquelle ; ; eine geeignete Vorspannung. Die
Regelspatniuilgeti für die KopplungsrÖhreil der Einrichtungen I3 und d.6 «-erden
von einem Spannungsteiler entnommen, der die Teilwiderstände 76, ;; und
T 'z enthält, die für Hochfrequenzscliwingungen durch die Kondensatoren ,`9
und So überbrückt sind; diese Widerstände bilden den Belastungskreis des hleichrichters
72. Die Verbindungspunkte zwischen den Widerständen ;7 und 78 und zwischen den Kondensatoren
7c) und So sind 1>:#i ei gecrclet. An den Widerständen 76 und ;,^ entstellt eine
Spannung, welche sieh in Abliängi"keit z-.3ii der Amplitude der Trägerspatinung
am Kreis 5- verändert; diese veränderliche Spannung wird den Steuerelektroden der
Rückwärtskopplungsröhren 56 und f;4 über die Leitung 82 in positiver Polung zugeführt.
Iiinerlialb der Leitung sind Sperrwiderstände 83 und 8d_atigeorcInet. Außerdem wird
auch an dein @@ ideratand 78 des Spannungsteilers eine Spannung entwickelt, «-elche
:ich entsprechend dein Aniplitudenverlauf der Trägerschwingung ain Kreis 5d. verändert.
diese Regelsprlunttng wird den Steuerelektroden der Vorwartskopplungsröhren ` 3
und (i3 über die Verbindung 85 in negativer Polung zugeführt. Dabei sind gleichfalls
innerhalb clerLeit,tn" Sperrwiderstände, nämlich e6 und 87. angeordnet.
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Zur Stabilisiertuig der Regelwirkung und, uni für den Denioflulator
.I7 eine konstante 1?ingangs<iniplitude der Trägerschwingung zti getvä hrleisten,
ist eine dritte Regelung vorgesehen, «-elche über die Leitung 88 wirkt, die von
dein Verbindungspunkt zwischen den U'iderständen ; 6 und 7 7 ausgeht, zum Steuergitter
der Röhre 69 führt und den Sperrwiderstand 89 enthält.
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Bei der Betrachtung &r Wirkungsweise der Schaltung nach Fig. 6
sei zunächst angenonimen, daß keine Empfangsträgerschwingung vorhanden ist und daß
dabei die Gittervorspannungen der Rückwärtskopplungsröhren 56 und 64 so groß sind,
daß der Arbeitspunkt noch unterhalb des unteren Knickes liegt und daß die Vorspannungen
57, 65 und ; 5 so eingestellt sind, daß Übersteuerungen in den zugeordneten Röhren
vermieden werden. 1n diesem Falle sind die von dein Gleichrichter 7 = entwickelten
Regelspannungen klein, und mithin erhalten die Steuergitter der Vorwä rtskopplungsröhren
55 und 63 über die Leitung 83 nur eine kleine negative Regelspannung; demgemäß ist
die Verstärkungsleistung dieser Röhren groß, während die den Rückwärtskopplungsröhren
36 und 6q. über die Leitung , zugeführte positive Regelspannung noch nicht
genügt, 11111 die feste negative Vorspannung dieser Röhren aus den Spannungsquellen
58 und 56 zu überwinden. Folglich wird zwischen den Abschlußkreisen der Bandfiltereinrichtungen
keine Riickwärtskopplung bewirkt. Wenn sich die Amplitude des empfangenen Trägers
ändert, so ändern sich auch im gleichen Sinne die den Vorwärtskopplungsröhren zugeführten
negati%-eil Regelspannungen, und zwar in solchem Sinne, daß die Amplitude des dein
Deinoclulator 47 zugeführten modulierten Zwischenfrequenzträgers ini wesentlichen
konstant bleibt. U'enn die Amplitude der Empfangsschwingungen einen vorher bestimmten
Grenzwert überschreitet, wird die Gittervorspannung der 1,\'iiek«-:irtsl:opplungsröhren
56 und 64 infolge der zugeführten positiven Regelspannung weniger negativ, so daß
nun zwischen deal Al.>schlußkreisen der Bandfiltereinrichtungen eine Rückwärtskopplung
bewirkt «wird, so dal, die Breite des durchgelassenen Frequenzbandes verbrölRert
und gleichzeitig die Verstärkung vermindert wird.
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Wenn die Amplitude der TrägerschAingung über den eben erwähnten Grenzwert
hinaus ansteigt, bewirkt also die Steuereinrichtung 50 gleichzeitig eine Verminderung
der Verstärkung und eine Vergrößerung der durchgelassenen Bandbreite durch Vergrößerung
der Rückaußerdem wird die Verstärkung auch durch Verringerung der Vorwärtskopplung
vermindert. Bei absinkender Trägeramplitude tritt natürlich die umgekehrte Wirkung
ein. Die Abgriffe am Spannungsteiler des Gleichrichters ; 2 sollen zweckmäßigerweise
so gewählt sein, daß bei Veränderungen der Empfangsamplitude oberhalb des genannten
Grenzwertes, d. Il. in einem Bereich, wo die Rückwärtskopplung bereits wirksam ist,
die Arbeitssteilheiten der Vorwärtskopphingsröhren nur noch schwach verändert werden.
Das Produkt der Arbeitssteilheiten und der sich ergebende Kopplungskoeffizient steigen
daher an und veranlassen eine starke Ausdehnung der Bandbreite bei zunehmender Empfangsamplitude.
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Durch die Verbindung des Gitters der Röhre 69 über die Leitung 88
mit einem Abgriffpunkt des Spannungsteilers wird eine erhöhte \\7irkung der Regeleinrichtung
5o hervorgerufen. Die Verstärkung der Röhre 69 wird i mlich im umgekehrten Sinne
zu der Vern stärkung der Vorwärtskopptungsröhren 55 und 63 geregelt, so daß bei
einer Zunahme der Trägerwellenainplitude, durch welche eine Verminderung iler Verstärkung
der Vorwärtskopplungsröhren bewirkt wird, gleichzeitig eine Zunahme der Verstärkung
der Röhre 69 erfolgt; auf diese Weise hat die Regeleinrichtung 5o die Tendenz, den
Einfluß der Trägeraniplitudenzunahine auf den Gleichrichter 72
noch
zu erhöhen, so daß die ganze Regeleinrichtung empfindlicher arbeitet. Da die Verstärkung
der Röhre 69 in diesem Falle umgekehrt zu der Verstärkung der Röhren 55 und 63 geregelt
wird, hat man diese Art der Regelung als umgekehrte automatische Verstärkungsregelung
bezeichnet. Diese umgekehrte automatische Verstärkungsregelung erzeugt im vorliegenden
Fall erhöhte Veränderungen der Verstärkerleistung bei einer bestimmten Veränderung
der Empfangsamplitude, so daß sich eine noch gleichförmigere Ausgangsleistung ergibt.
Reicht jedoch die Wirkung der automatischen - Verstärkungsregelung ohne die umgekehrte
Regelung der Röhre 69 schon aus oder ist bereits -in ihrer Wirkung zu stark, so
kann auch das umgekehrte Prinzip angewendet werden, indem der Röhre 69 über die
Verbindung 88 eine Regelvorspannung in negativem Sinne zugeführt wind.
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In der Anordnung nach Fig.6 wird mit Hilfe der Steuereinrichtung 5o
eine gesamte Verstärkungsänderung bei einer bestimmten Änderung der Empfangsintensität
bewirkt, welche größer ist als die Veränderung der Verstärkung, welche durch die
dämpfende Rückwärtskopplung oberhalb des kritischen Grenzwertes, bei welchem die
Rückwärtskopplung einsetzt, veranlaßt wird. Der Grund dafür liegt darin, daß die
Regelspannungen der Vorwärts- und Rückwärtskopplungsröhren beide so gepolt sind,
daß sie die Verstärkung bei zunehmender Empfangsstärke herabsetzen, und umgekehrt.
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In Fig. 7 ist eine Abänderung der Steuereinrichtung 5o dargestellt,
bei welcher die Beziehung zwischen der Bandbreite und der Signalstärke kritischer.ist,
d. h., daß bei einer gegebenen Veränderung der Empfangsintensität eine größere Veränderung
der durchgelassenen Bandbreite eintritt als bei der Einrichtung nach Fig. 6. In
Fig. 7 ist der Spannungsteiler nämlich an seinem negativen Ende geerdet, so daß
die über die Leitung 85 zugeführten Regelspannungen der Vorwärtskopplungsröhren
mit zunehmender Empfangsamplitude im positiven Sinne anwachsen. Dadurch wird die
negative Vorspannunglerabgesetzt und die Verstärkung der Vorwärtskopplungsröhre.
mit zunehmender Eingangsamplitude vergrößert. Wenn jedoch die Eingangsamplitude
den kritischen Grenzwert überschreitet, werden die Rückwärtskopplungsröhren wirksam,
und die Verstärkung der Einrichtung wird in der bereits beschriebenen Weise vermindert.
Die Regelspannungen für die Vorwärts- und Rückwärtskopplungsröhren sind im Verhältnis
zueinander so bemessen, daß die Arbeitssteilheit der Rück wärtskopplungsröhren in
einem viel stärkeren Maße verändert wird als die Arbeitssteilheit der Vorwärtskopplungsröhren
bei derselben Änderung der Eingangsamplitude. Bei dieser Anordnung wirken die beiden
Regellungen in bezug auf die Änderung der Gesamtverstärkung gegeneinander, und weil
die Veränderung in der Rückwärtskopplung größer ist, herrscht die Regelwirkung in
bezug auf die Rückwärtskopplung bei der Bestimmung der Gesamtverstärkung vor. Da
nun hierbei die Veränderung der Arbeitssteilheit in der Rückwärtskopplung erheblich
größer ist als bei der Einrichtung nach Fig. 6, ergibt sich eine größere Empfindlichkeit
der Selektivitätssteuerung, deren Ausmaß durch geeignete Verschiebung des Abgriffes
85 am Spannungsteiler in geeigneter Größe bemessen werden kann.
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In Fig. 8 ist eine andere Ausführungsform dargestellt, bei welcher
zwischen der Steuereinrichtung 50 und den Regelelektroden der Röhren innerhalb
der Bandfiltereinrichtungen 45 und 46 nur eine einzige Leitung 85 vorgesehen ist.
Bei dieser Anordnung sind die Kathoden der Röhren 55 und 56 miteinander verbunden;
in ihrem gemeinsamen Kathodenkreis liegt ein Vorspannungswiderstand 9o, welcher
für Zwischenfrequenzschwingungen durch den Kondensator 9z überbrückt ist. Das Steuergitter
der Rückwärtskopplungsröhre 56 ist durch :die Spannungsquelle 9-a gegenüber Erde
positiv vorgespannt. In gleicher Weise sind die Kathoden der Röhren 63 und 64 der
Bandfiltereinrichtung 46 miteinander verbunden und erhalten ihre Vorspannung durch
die Wirkung eines Vorspannungswiderstandes 93, der durch den Kondensator 94 überbrückt
ist. Die Vorspannung des Steuergitters gegenüber Erde wird von der Spannungsquelle
95 geliefert.
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Die Steuereinrichtung 5o nach Fig. 8 unterscheidet sich von der Steuereinrichtung
der Fig. 6 dadurch, daß die Kathoden der Röhren 69 und 72 durch eine Leitung
96 miteinander verbunden sind; die Kathoden dieser Röhren sind gegenüber dem Steuergitter
der Röhre 69 durch die Spannungsquelle 97 positiv vorgespannt, d. h. das Steuergitter
der Röhre 69 besitzt gegenüber der zugehörigen Kathode eine entsprechende negative
Vorspannung; außerdem ist eine zweite Spannungsquelle 98 vorgesehen, welche dem
Steuergitter der Röhre 69 gegenüber Erde eine positive Vorspannung erteilt. Die
Regelspannungsleitung 85 für die Vorwärtskopplungsröhren 55 und 63 ist mit dem negativen
Ende des Widerstandes 99 verbunden, der im Gleichrichterkreis liegt und durch den
Kondensator zoo überbrückt ist.
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Die Wirkung der Schaltung nach Fig. 8 ist am leichtesten zu verstehen,
wenn man zunächst die Vorspannungen an den Eingangselektroden
der
Röhren betrachtet. Durch die Wirkung der Spannungsquellen 97 und 98
sind die
Kathoden der I@ölireii 69 und 72
gegenüber Erde positiv vorgespannt.
Wenn nun keine Empfangsträgerschwingting vorhanden ist, sind die Steuergitter der
Vorwärtskopplungsröhren 33 und 63 gegenüber Erde, jedoch nicht gegenüber ihren Kathoden
positiv. Diese positivenVorspannungen müssen genügend groß bemessen sein. so daß
die Entladungsströme der Röhren 55 und 63 all den zugehörigen Widerständen 9o und
93 Spannungsabfälle verursachen, welche genügen, nin den Rückwärtskopplungsröhren
56 und 64 Vorspannungen zti erteilen, so daß der Arbeitspunkt unterhalb des unteren
Kennlinienkniekes liegt. Die Widerstände 9o und 93 müssen außerdem so bemessen sein,
daß die daran auftretenden Spannungsabfälle zusammen mit der über die Regelspannungsleitung
zugeführten Verspannung die richtige Größe haben, um die Z'erst:irkung der -'orwärtskopplungsröhren
für den betrachteten Fall auf den 'Maximalwert einzustellen. 'Mit ztinehmenderEingangsaniplitude
wird diel ei-. tung 85 gegenüber der Kathodenverbindungsleitung 96 zunehmend negativ.
Diese zunehmende negative Regelspannung, welche den Vorwärtskopplungsröhren ;5 und
63 über die Leitung 8§ zugeführt wird, bewirkt eine negativere Gittervorspannung
und mithin eine Verminderung des Entlaclullgsstrotiles dieserIzöllren. Infolgedessen
verkleinert sich auch der Spalltiwigsabfall an den Widerständen go und 93, und die
negative Gittervorspannung der Rüchwärtslcopplungsröhren 56 und 6.1 nimmt entsprechend
ab; dadurch werden bei einem durch die Überschreitung des unteren Kennlinienknickes
bestimmten kritischen Grenzwert die Rückwärtskopplungsröhren wirksam. Oberhalb dieses
Grenzwertes bestimmt die von der Eingangsintensität abhängige Regelspannung, welche
den Steuerelektroden der Rückwärtskopplutlgsröllrell 56 und 64 zugeführt wird, den
Betrag der Rückw.- rtskopplung und in geringerem Atismaß den Betrag der Vorwärtskopplung.
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Obgleich hier beschrieben wurde, was genwärtig als bevorzugte Ausführungsform
dieser Erfüllung betrachtet wird, wird es doch jedenn Fachmann klar sein, daß verschiedene
Veränderungen gensacht werden können, ohne sich vom Geiste der Erfindung zti entfernen.