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Lochkart - en-Sortiermaschine Sortiermaschinen für gelochte
Zählkarteil sind bekannt, die mit einer Zusatzeinrichtung versehen sind, um mit
der Maschine Lochkarten eines Kartenstapels aussuchen zu können, die in einem Feld
Lochungen für mehrstellige Zahlen enthalten. Dabei kann die Zusatzeinrichtung auf
eine bestimmte mehrstellige Zahl eingestellt werden, so daß nur Karten mit Lochungen
der eingestellten mehrstelligen Zahl aus dem Stapel herausgesucht werden.
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Die Praxis stellt aber an die Leistungsfähigkeit solcher Maschinen-
höhere Anforderungen, indem Karten ausgesucht werden müssen, die in mehreren mehrspaltigen
Lochfeldern Odem in ei nem von mehreren Feldern die in* der Zusatzeinrichtung eingestellten
mehrstelligen Zahlen enthalten können, wie dies z. B. im Versicherungswesen der
Fall ist. Hierbei sei angenommen, daß in einem Kartenstapel für jeden Versicherungsnehmer
eine Lochkarte vorhanden ist, die sich auf den betreffenden Versicherungsfall bezieht,
wobei zwischen drei Versicherungsarten, z. B. Lebensversicherung, Unfallversicherung
und Haftpflichtversicherung, unterschieden wird. Demgemäß enthalten die Lochkarten
drei auf - die verschiedenen Versicherungsarten bezügliche mehrspaltige Lochfelder,
in die die Jahreszahl einzulochen- ist, die angibt, für welches Jahr die nächste
Versicherungsprämie bezahlt werden muß. So kann es z. B. vorkommen, daß die Lebensversicherung
zum Beginn des Jahres 1934, die Unfallversicherung zum Beginn des Jahres
1938 und die Haftpflichtversicherung zum Beginn des Jahres 194o fällig wird.
Es können aber auch zwei oder alle drei Versicherungsarten zum Beginn des gleichen
Jahres fällig werden.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Sortiermaschine
zu schaffen, die bestimmte Karten aus dem Kartenstapel heraussuchi, ohne Rücksicht
auf die Lage eines oder mehrerer von mehreren Lochfeldern auf der Karte, in denen
sichdie gesuchte Jahreszahl befindet, d. h. Karten mit der gleichen Lochkombination
zusammen ablegt, unabhängig von der Gruppe von Kartenspalten,-die die gesuchte Lochkombination
enthält.
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Gemäß der Erfindung ist die Sortiermaschine mit einer die Wirkungsweise
ihres Kartenaussuchorgans, z. B. eines Magneten, beherrschenden Zusatzeinrichtung
.ausgerüstet, welche für jede beim Aussuchen wirksame Gruppe von Kartenspalten
ein dem Aussuchorgan zugeordnetes Steuerorgan, z. B. ein Relais, aufweist, welche
Steuerorgane das Aussuchorgan derart überwachen, daß, wenn die Steuerorgane sämtlich
wirksam werden,- sie
das Aussuchorgan für Karten, welche in keiner
Gruppe von Kartenspalten die auszusuchende Lochkombination aufweisen, wirksam werden
lassen, so daß Karten mit der e, Olleichen Lochkombination zusammen abgelegt werden,
unabhängig von der Gruppe von Kartenspalten, in welcher sich die Lochkombination
befindet.
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Zweckmäßig ist für jede Lochspalte der verschiedenen Lochfelder ein
Steuerorgan vorgesehen, damit die Einrichtung zum Aussuchen von Lochkoinbinationen
aus in verschiedener Weise zu Gruppen vereinigten Kartenspalten Verwendung finden
kann, nachdem eine geeignete Zusaninienschaltung von Steuerorganen mit den zu Gruppen
vereinigten Kartenspalten erfolgt ist.
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Die Erfindung ist auf den beiliegenden Zeichnungen in einer Ausführungsform
für eine Sortiermaschine Holleritlischer Bauart veranschaulicht; sie ist jedoch
auch in Sortiermaschinen anderer Bauart sinngemäß anwendbar.
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Auf den Zeichnungen zeigen Fig. i die Sortiereinrichtung der 'Maschine,
Fig..2 das Schaltungsschema der *Maschine mit den zusätzlichen Steuerorganen und
der el einstellbaren Wählvorrichtung, Fig. 2a eine Einzelheit, Fig. 3 eine
Lochkarte mit dein Schema für einen Versicherungsfall.
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Die Sortiereinrichtung (Fig. i) wird durch den Sortiermagneten i gesteuert,
dessen Anker:2 als Auflagetisch für die Weichenzungen 3
dient. Während des
Sortiervorganges werden die Karten einzeln dem Kartenstapel 4 entnommen und mittels
des Greifinessers 5 den Transportrollen 6 zugeführt, die alsdann die
Karte unter den Sortierbürsten 7 hinwegführen, die auf der Kontaktwalze
8 aufliegen. Von hier aus gelangt die Karte auf den vom Magnetanker2 gebildeten
Tisch und schiebt sich hier zwischen den Tisch und die Weichenzungen 3. je
nach dein Zeitpunkt der Erre-,Clung des Sortiermagneten i befindet sich die vordere
Kante der von dein Tisch 2 abgestützten Karte unter einer gewissen Anzahl der Weichenzungen
3, während der Rest dieser Zungen noch auf dem Tisch:2 aufliegt. Befindet
sieh z. B. hierbei die Vorderkante der Karte bereits unterhalb der vorletzten Zunge
3,
dann wird beim Abwärtsgehen des Tisches:z der Karte eine Durchtrittsmöglichkeit
zwischen der vorletzten und der letzten Zunge gegeben, so daß eine solche Karte
in das zweite Sortierfach gelangt, das normalerweise als i2er-Fach bezeichnet ist.
Wird auch die letzte Weichenzunge 3 von der Karte abgefangen, ohne daß die
Erregung des Magneten erfolgt ist, dann gelangt diese in das erste mit Restfach
bezeichnete Sortierfach. Das Greifmesser 5 erhält pro Karte eine Hinundherbeweegung,
die durch einen an dem Träger 9 des Greifmessers angreifenden Lenker io.
herbeigeführt wird. Dieser Lenker schwingt um einen Zapfen ii und wird mittels eines
an dem Zapfen 12 sitzenden hin und her beweglichen Armes 13 bewegt.
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Die Abfühlbürsten 7 sitzen an einem Träger 14, der am Kopf
der Sortiermaschine auswechselbar angebracht ist. Die bisher beschriebene Einrichtung
ist bei Sortiermaschinen bekannt. An dem Träger 14 befinden sich im Abstand der
Kartenspalten so viele Abfühlbürsten, als für die Zwecke der Erfindung erforderlich
werden können. Im Beispiel der Zeichnung (vgl. besonders Fig. 2) sind zehn Abfühlbürsten
7 vorgesehen, so daß die Sortierfelder der Karten insgesamt über zehn Spalten
sich erstrecken können. Die Abfühlbürsten 7 können je über einen Schalter
15 mit je einer Schleifbürste 16 eines Komrnutators 17 leitend
verbunden werden. Es sind so viele Kommutatoren 17 vorhanden wie Abfühlbürsten
7. Sämtliche Kommutatoren 17 bilden ein gemeinsames Ganzes und sitzen
auf einer Welle, die ihren Antrieb vom Motor 18 der Sortiermaschine erhält. Die
Antriebsgeschwindigkeit der Kommutatoren ist synchron mit dem Durchgang der Karten
zwischen den Abfühlbürsten 7 und der Kontaktwalze 8. An jedem Kommutator
befinden sich so viele Kontaktsegmente ig, als Zählpunktstellen in den Kartenspalten
vorhanden sind. Das sind bekanntlich zwölf, weshalb auch zwölf in der Nummernfolge
9 bis o und ii und 1:2 bezeichnete Kontaktsegmente ig vorhanden sind, die
von den Schleifbürsten x6
überschliffen werden, wenn sich gerade eine Zählpunktstelle
der Karte unter den Abfühlbürsten 7 befindet. Für den Fall der vorliegenden
Erfindung werden nur die den zehn Zählpunktstellen 9 bis o zugeordneten Kontaktsegmente
ig benötigt, da die Karten nur nach diesen Ziffernwerten ausgesucht werden. Die
Kommutatoren 17 besitzen ferner je einen Kontaktring 2o, auf dem eine Bürste
21 schleift. Die Kontaktsegmente ig können je
durch einen Drehschalter 2 bekannter
Art mit ihrem zugehörigen Kontaktring 2o leitend verbunden werden, so daß sie in
der einen Stellung ihres Schalters von dem Kontaktring 2o isoliert, in der anderen
Stellung des Schal-,
ters aber mit dem Kontaktring 2o verbunden sind. Um diese
wahlweise An- und Abschaltung der Kontaktstücke ig an bzw. von den Kontaktringen
2o vornehmen zu können, sind die Schalter:z2 mit zentralen Leitstücken 2211 versehen,
so daß sie durch eine Drehung um gol> in und außer Kontaktlage gebracht werden können.
Der besseren Übersicht wegen sind in Fig. 2a im größeren Maßstabe einige
Schalter
22 mit den zugehörigen Kontaktstücken ig und dem Kontaktring 2o in den verschiedenen
Schaltstellungen dargestellt.
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Jedem Kommutator 17 ist ein Relais 23 zugeordnet, das
über Stöpselbuchsen 24 miteder Bürste:zi des zugehörigen Kommutators 17
verbunden
werden kann. jedes der Relais besitzt Kontakte 25 und 26, von denen
der erstere normalerweise geschlossen und der letztere geöffnet ist. Die Kontakte
25 der Relais 23 können über Scha ' Iter:27 an eine Leitung
28 angeschlossen werden, die mit dem einen Wicklungsende des Sortiermagneten
i verbunden werden kann. Mit ihrem Kontakt 26 können dW Relais
23 über eine Leitung 29 in einen eigenen Haltestromkreis eingeschaltet %verden,
dessen Bedeutung weiter unten noch näher erläutert werden soll.
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Mittels der Stöpselverbindungen 24 und 3o können die Kommutatoren
17 und die zu ihnen gehörigen Abfühlbürsten 7 gruppenweise an je ein
Relais 23 angeschaltet werden, während die übrigen Relais:23 derselben Kommutatorgruppe
unbenutzt bleiben. Eine solche gruppenmäßige Zusammenschaltung ist aus der Fig.
2 ersIchtlich, wo durch Stöpselverbindungen 3o drei Gruppen gebildet werden, die
je zwei kartenspalten umfassen, was dem eingangs erläuterten Beispiel mit
drei Versicherungsarten entsprechen würde.
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Allen Kommutatoren 17 gemeinsam ist ein Kontaktring 31 mit
Schleifbürsten 32, die mit den Wicklungsenden des Sortiermagneten i über
Leitungen 33 verbunden sind. Der Kontaktring 31 ist so ausgebildet, daß er
die Bürsten 32 bei 4er Umlaufbewegung der Kommutatoren 17 während des ganzen
Bereiches der zwölf Zählpunktstellen der Kartenspalten miteinander verbindet. Während
der übrigen Winkelbewegung der Kommutatoren 17 wird die leitende Verbindung der
Bürsten 32 im Sektor 34 des Kontaktringes 31 unterbrochen. Durch den
Kontaktring 3 1 kann somit der Sortierinagnet i im ganzen Bereich der Kontaktsegmente
ig der Kommutatoren 17 kurzgeschlossen werden, so daß seine Erregung nur für die
Öffnung des i2er-Faches oder später bei durch den Isoliersektor 34 unterbrochener
leitender Verbindung zwischen den Bürsten 32 erfolgen kann.
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Die Vorgänge beim Betrieb der Maschine für das Aussuchen von Lochkombinationen
in einer oder mehreren der drei, je zwei Spalten umfassenden Kartenfelder,
verlaufen in der nachstehend unter Bezugnahme auf ' das Stromkreisschema
der Fig. 2 erläuterten Weise. Dabei ist angenommen, daß die in der Figur erscheinenden
Schaltungen ausgeführt und daß die Schalter 22 der Kommutatoren 17 entsprechend
dem weiter oben bezeichneten Verwendungszweck der Erfassung der in das Jahr 1934
fallenden Fälligkeit von Versicherungsprämien für dreiVersicherungsarten durch Abfühlung
von drei Spaltengruppen mit je zwei Spalten eingestellt sind. Diese Schaltereinstellung
ist so vorzunehmen, daß die den Ziffernwerten 4 und 3 zugeordneten Schalter
22 der drei Spaltengruppen die Kontaktsegmente ig von den Kontaktringen 20 abschalten,
was in Fig. -- durch den Zwischenraum zwischen den Kontaktsegmenten ig und
den Kontaktringen 2o überbrückende schwarze Punkte angedeutet ist, Wenn dann die
Maschine angelassen wird und die Kommutatoren 41 der normalen Hollerith-Sort,-erillasebinen
umzulaufen anfangen, dann kommt beim ersten Kontaktschluß an dem oberen Kommutator
41 ein Stromkreis zustande,» welcher über den geschlossenen Handschalter 5o und
die Wicklung des Relais 46 zum linksseitigen Ende der Wicklung des Sortiermagneten
i geht, während das rechtsseitige Ende dieser Magnetwicklung über die Stromleiter
36, 35 mit dem negatIven Pol der Stromquelle verbunden ist. Da das Relais,46
seinen Kontakt 45 bei seiner Erregung schließt, stellt es sich einen Haltestromweg
über den Stromleiter 47, den in der Zeichnung unteren Kommutator 41 mit Schleifbürsten,4o
und 42 und den Stroinleiter 43 zum Pluspol der Stromquelle her. Der Zustand der
AnschOtung der Enden der Magnetwicklung i an die beiden Pole der Stromquelle bleibt
daher während der ganzen Dauer der Abfühlung jeder Karte durch die Bürsten
7 bestehen.
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Wenn nun eine der zu überwachenden Kartenspalten abgefühlt wird, in
welcher sich ein nicht zur auszusuchenden Kombination gehöriges Loch befindet, dann
wird beini Ab# fühlen des Loches das der Spaltengruppe zugeordnete Relais
23 auf dem folgenden Wege erregt: Minuspol der Stromquelle, Leitung
35, Leitung 36, Leitung 37, Schleifbürste 38
der Kontaktwalze
8, Bürste 7, Schalter 15, Bürste 16, dasjenige Kontaktsegnient ig
des Kommutators 17, dem das von der Bürste 7
abgefühlte Loch in der Kartenspalte
entspricht, Kontaktring 2o des Kommutators 17, Bürste 21, Kontaktbuchsen 2,4, Wicklung
des Relais 23, Leitung 39, Bürste 4o des unteren Kommutators 44 Bürste
42 dieses Kommutators, Leitung 43 und zurück zum Pluspol der Stromquelle. Der mit
der Erregung des R.e-IaiS 23 an dessen Ankerkontakt 26 geschlossene
und über die Leitung 29 verlaufende Haltestromkreis bewirkt, daß das Relais
23
so lange erregt bleibt, bis die Bürste 4o des unteren Kommutators 41 den
Kontaktring dieses Kommutators verläßt, was der Fall ist, wenn die i2er-Zählpunktstelle
der Karten an der Abfühlbürste 7 vorbeigeht; um die
gle:che
Zeit tritt auch die eine Bürste 32 auf den Isoliersektor 34 über, so daß
der Kurzschluß für den Sortiermagneten i über den Kontaktring 3 1
aufgehoben wird.
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Die Erregung des Relais 23, welches der Kartenspaltengruppe
zugeordnet ist, in deren einer Spalte ein nicht zur auszusuchenden Lochkombination
gehöriges Loch vorhanden ist, hat zur Folge, daß die zugeordneten Kontakte:25,
26 umgestellt werden, so daß der vom wirksam gewordenen Relais
23 abhängige Kurzschluß zum Sortiermagneten i beseitigt wird. Diese Wirkung
bleibt auch bestehen, wenn in der zweiten zur Gruppe gehörigen Kartenspalte ein
Loch vorhanden ist, das zur auszusuchenden Lochkombination gehört. Es würde also,
wenn der Kurzschluß durch den Kontaktring 31 nach 1C1berschleifung des der
Zählpunktstelle 12 zugeordneten Kontaktsegments ig aufgehoben wird, eine Erregung
des Sortiermagneten i erfolgen und die Karten im 12er-Fach abgelegt werden, wenn
nicht für den Sortiermagneten i eine andere unter dem Einfluß eines anderen Relais
23 stehende Kurzschlußverbindung aufrechterhalten. wird. Die Aufrechterhaltung
einer Kurzschlußverbindung erfolgt aber nur, wenn wenigstens ein e:ner Kartenspaltengruppe
zugehöriges Relais 23 ohne Erregung bleibt, weil sich in der Spaltengruppe
die auszusuchende Lochkombination befindet. In jedem anderen Fall werden sämtliche
den verschiedenen Kartenspaltengruppen zugeordneten Relais erregt und alle in
- das Schaltungssystem eingeschlossenen Kontakte 25,
26 umgestellt,
so daß kein Kurzschlußweg für den Sortierniagneten i neben dem Kurzschlußweg über
den Kontaktr-ng 31 übrigbleibt und somit beim Abfühlen der i2er-Zählpunktstelle
der Karte die Erregung des Sortierniagneten i vor sich gehen kann.
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Die Kontakte 25 der Relais 23 können über die doppelpoligen
Schalter 48 von den Wicklungsenden des Sortiermagneten i abgeschaltet werden, falls
die Sortiervorrichtung für normalen Sortiergang benutzt werden soll. Desgleichen
sind für denselben Zweck ein Doppelschalter 49 und Schalter ro und 5 1 vorgesehen,
von denen der Doppelschalter 49 zur Umschaltung der Schleffbürste 38 der
Kontaktwalze 8, der Schalter 5o zur Umschaltung des an sich bekannten oberen
Kommutators 41 und der Schalter 51 zur Abschaltung der Bürsten 32 des den
Kommutatoren 17 zugeordneten Kontaktringes 31 dienen.