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Logarithmisches Rechengerät Die Erfindung betrifft ein logarithmisches
Rechengerät zur fortlaufenden Ermittlung von ebenen oder räumlichen Zielrichtungs-und/oder
Zielentfernungskoordinaten @ eines bewegten Zieles nach dem Prinzip der Langbasismessung.
Zur Bekämpfung bewegter Ziele ist ein Verfahren bekannt, bei dem das bewegte Ziel
von zwei entfernten Stationen fortlaufend mittels theodolitartigen Instrumenten
verfolgt wird und die durch die beiden Instrumente angezeigten Winkel zwischen Beobachtungsbasis
(Verbindungslinie der beiden Beobachtungswinkel) und den Richtungen nach dem Ziel
fortlaufend auf ein logarithmisches Rechengerät übertragen werden, welches dann
die Zielentfernung von einer Beobachtungsstelle aus gleichzeitig angibt. Gegenüber
anderen Verfahren, wo die Zielentfernung fortlaufend von einer Beobachtungsstelle
mit einem Einstandentfernungsmesser gemessen wird, hat dieses Verfahren den Vorteil,
daß die Zielentfernung durch die Länge der Basis wesentlich genauer =erhalten wird.
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Da es mitunter Schwierigkeiten bereitet, die eine Beobachtungsstelle
so nahe an die Batterie zu legen, daß die für den Beobachtungspunkt geltende Zielentfernung
zugleich für die Batterie gelten kann, sind bereits Verfahren vorgeschlagen worden,
um mit Hilfe mechanischer Rechengeräte die Zielkoordinaten für eine dritte, von
den beiden Beobachtungsstellen entfernte, jedoch auf der Beobachtungsbasis liegende
Stelle fortlaufend aus den in das Rechengerät ständig eingeführten Richtungskoordinaten
der beiden Beobachtungsstellen zu ermitteln; das Rechengerät kann hierbei so ausgebildet
werden, daß für die dritte Stelle ebenfalls rechtwinklige Koordinaten erhalten werden.
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Indessen werden die bekannten Verfahren und Hilfsmittel den Anforderungen,
welche heutzutage gestellt werden, noch nicht in dem erforderlichen Maße gerecht.
Insbesondere versagen sie, wenn das Ziel, gleichgültig von welcher Meßstelle aus,
zeitweilig nicht erkannt werden kann oder sehr schwierig aufzufinden ist. Dieser
Umstand beruht gemäß der der Erfindung zugrunde liegenden Erkenntnis darauf, daß
beim Bekannten die eine Beobachtungsstelle vor der anderen eine bevorzugte Stellung
einnimmt.
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Erfindungsgemäß wird daher das Rechengerät mit zusätzlichen logarithmischen
Rechengliedern 2, q., 6, 11, 16 17, Mitnehmern und Einstellschiebern 7, 8,
12, 13 und Zeigern 1q., 15 versehen, wobei die zusätzlichen Rechenglieder
usw. eine Umkehrung der Rechenoperationen in dem Sinne gestatten, daß bei den Rechenvorgängen
auftretende Größen (Winkel- oder Entfernungswerte) sowohl als gegebene Rechengrößen
in das
Rechengerät einführbar als auch diesem als Ergebnis entnehmbar
sind, zu dem Zwecke, entweder aus den für eine, H, von zwei Langbasisstationen
H, N gegebenen Zielrichtungskoordinaten und der näherungsweise, z. B. mittels
eines Einstandentfernungsmessers, festgestellten Zielentfernung die Zielrichtungskoordinaten
für die zweite, N, der beiden Langbasisstationen auszurechnen oder mit den an beiden
Stationen gegebenen Zielrichtungskoordinaten die genaue Zielentfernung für eine
der beiden Langbasisstationen zu ermitteln oder schließlich die Zielkoordinaten
einer dritten auf oder außerhalb der Basis b gelegenen Station zu bestimmen.
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Mittels eines derartigen Rechengerätes können aus bekannten Bestimmungsstücken
der Zielkonfiguration andere Bestimmungsstücke errechnet werden, unabhängig davon,
auf welcher Beobachtungsstelle die bekannten Bestimmungsstücke gemessen und für
welche sie errechnet werden sollen. Das erfindungsmäßige Gerät kann also wahlweise
zur Ermittlung von Zielkoordinaten für die eine oder die andere Station benutzt
werden. Es ist daher keine Beobachtungsstelle vor der anderen bevorzugt. Hiermit
wird folgendes erreicht: Bei der Bekämpfung ganzer Geschwader von See- oder Luftfahrzeugen
treten bei der Langbasisstation Schwierigkeiten dadurch auf, daß auch bei telephonischer
Verbindung zwischen den beiden Langbasisstationen man sich zumeist sehr schwer über
das anzuvisierende Zielobjekt einigen kann, und somit leicht von den beiden Stationen
aus verschiedene Objekte beobachtet werden können. Diese Schwierigkeit wird dadurch
behoben, daß zunächst an der einen` Langbasisstation die Zielrichtungskoordinaten
und die Zielentfernung, letztere angenähert z. B. mittels eines Einstandentfernungsmessers,
bestimmt werden und daß hieraus angenäherte Werte für die Zielrichtungskoordinaten
von der anderen Langbasisstation mittels des logarithmischen Rechengerätes ermittelt
werden.
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ach diesen so ermittelten, angenäherten Werten kann sich dann die
zweite Langbasisstation ausrichten. Das Fernrohr ist an dieser Station dann bereits
so nahe auf das von der ersten Beobachtungsstelle angezielte Fahrzeug eingerichtet,
daß dies mit Sicherheit unter Ausschluß von Irrtümern ermittelt wird. Anschließend
können nach diesem Ausrichten wieder an beiden Stationen die Zielrichtungskoordinaten
gemessen und mittels des Rechengerätes die genauere Zielentfernung für eine Station
errechnet werden. Analog wird natürlich auch dann verfahren, wenn z. B. das von
beiden Stationen verfolgte Zielobjekt etwa durch Bewölkung für die eine Langbasisstation
wieder außer Sicht kommt. In diesem Falle erhält die Station, die nicht -mehr folgen
kann, wieder automatisch die Zielrichtungskoordinaten zugeleitet, indem an der anderen
Station wiederum die Zielrichtungskoordinaten gemessen und die Zielentfernung annähernd
bestimmt wird. Taucht für die blindgesteuerte Station das Zielobjekt wieder auf,
so ist die Station bereits wieder ausgerichtet, und können wieder automatisch die
Zielrichtungskoordinaten an beiden Stationen ermittelt und somit genaue Entfernungswerte
für eine der beiden Stationen mittels des Rechengerätes errechnet werden.
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Sieht man eine hinreichende Zahl zusätzlicher logarithmischer Rechenglieder
an dem Rechengerät vor, so können auch gleichzeitig die Zielentfernungswerte für
die zweite Langbasisstation und/oder die Entfernungswerte der Zielrichtungskoordinaten
für einen auf oder außerhalb der Basis liegenden Punkt ermittelt werden, was deshalb
von Bedeutung ist, weil es bisweilen Schwierigkeiten macht, die Beobachtungsstelle
so nahe an die Batterie zu legen, daß die für den Beobachtungspunkt geltende Zielentfernung
zugleich für die Batterie gelten kann oder weil aus irgendeinem Grunde die Batterie
nicht auf der Basis der Stationen angeordnet werden kann.
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Das neue Rechengerät läßt sich sowohl für ebene als auch für räumliche
Zielrichtungskoordinaten anwenden. In der einen Form wird es vorzugsweise zur Bekämpfung
von Zielen auf See dienen, während es in der anderen Form meist zur Bekämpfung von
Luftzielen angewandt wird.
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Das Wesen der Erfindung wird durch die Zeichnungen näher erläutert.
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Abb. i stellt die geometrischen Verhältnisse, die bei der Durchführung
des neuen Verfahrens auftreten, dar.
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Abb. a zeigt ein zur Durchführung des Verfahrens für ebene Koordinaten
geeignetes Rechengerät und Abb. 2a eine abgeänderte Ausführungsform des Basislineals,
während in Abb. 3 ein Rechengerät dargestellt ist, welches vielseitigste Verwendung
zur Ermittlung auch von räumlichen Zielkoordinaten gestattet.
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In Abb. i bezeichnen H und N zwei Beobachtungsstellen.
B bezeichnet eine dritte Stelle, auf der eine Batterie aufgestellt sein kann. Z
bezeichnet ein Luftziel, Z' die Projektion desselben auf die durch die Beobachtungsstellen
H und N gelegte Horizontalebene. Liegen die Beobachtungsstellen H,
N und der Standort der Batterie B nicht in einer Horizontalebene, so treten an Stelle
von H und N die senkrechten Projektionen auf die
Horizontalebene
durch B und sind bei einigen der am häufigsten auftretenden Formeln die Höhenunterschiede
zwischen den einzelnen Stellen als additive Verbesserungen zu berücksichtigen.
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Die in der durch die Beobachtungsstellen H und N gelegten Zielebene
gemessenen Winkel N' H Z und N' N Z werden mit ä und ß' bezeichnet.
Die Entfernungen des Zieles Z von den Beobachtungsstellen H und
N sind mit .B1 und E2 bezeichnet. Die Entfernung des Zieles Z von der dritten
Stelle B aus ist EB. Der Winkel ä und die Entfernung El bzw. der Winkel ß'
und die Entfernung E2 bilden die ebenen Zielkoordinaten von der Stelle
H bzw. N aus. Die von der Stelle H
aus gemessenen Azimutwinkel
a und Höhenwinkel y1 bzw. von der Stelle N aus gemessenen Azimutwinkel ß und Höhenwinkel
y.., sind die räumlichen Richtungskoordinaten des Zieles von den Stellen
H und N aus, während die Kartenentfernung Exl und die Zielhöhe
H
bzw. die Kartenentfernung EK2 die räumlichen Entfernungskoordinaten_des
Zieles von den Stellen H und N aus sind. Die Projektion der Entfernung
des Zieles Z' von der Batterie B ist die Kartenentfernung EKB von der Batterie.
Der Azimutwinkel aB des Zieles von der Stelle B wird stets von der Batteriebasis
gemessen, die ihrerseits den Azimutwinkel d bzw. e mit der Beobachtungsbasis einschließt,
so daß für die Stelle H der auf die Batteriebasis b1 bezogene Azimutwinkel den Differenzwert
6l = a - 8 aufweist.
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Für das neue Verfahren ist es wesentlich, daß an mehreren Beobachtungsstellen
die Zielrichturigskoordinaten gleichzeitig fortlaufend bestimmt werden, damit man
jederzeit zwei konstante, jedoch beliebig angeordnete Beobachtungsstellen miteinander
in gegenseitige Beziehungen setzen kann. Die Bestimmung der Zielentfernung von einer
Beobachtungsstelle mit einem Einstandentfernungsmesser gibt völlig unzureichende
Wertangaben. Es müssen vielmehr aus den Richtungskoordinaten von je zwei Beobachtungsstationen
unmittelbar die bei beiden Beobachtungsstationen zusammenkommenden Zielentfernungen
gleichzeitig berechnet werden. Zwischen den ebenen Winkeln ä , ß' der Beobachtungsbasis
"b und den Zielentfernungen El, E2 von den Beobachtungsstationen bestehen die Beziehungen:
Die zu ermittelnden Zielentfernungen El und E2 werden nach -dem neuen Verfahren
zweckmäßig mit einem Rechengerät nach Abb.2 ermittelt. Dieses besteht aus zwei Folgemotoren
Mä , Mß' bekannter Art, welche, je an ein theodolitartiges Winkelmeßgerät angeschlossen,
die gemessenen Winkel ä bzw. ß' in verhältnisgleiche Drehungen der Kegelräder 22,
23 übertragen. Diese Winkel werden mit Hilfe der Kegelräder 2q. bzw. 25 in ein Differentialgetriebe
5 eingeführt, welches dieWinkeldifferenz bildet und an einer Trommel 6 jeweils den
Winkelunterschied ß'-a' der durch die Motoren Ma, Mß' in das Gerät eingeführten
Winkel einstellt. Außerdem kämmen die Kegelräder 22, 23 mit den Kegelrädern26, 27,
welche über je ein umschaltbares Wendegetriebe i bzw. 3 die Trommel :2 bzw. q. um
die durch die Motoren Mß' bzw. Ma' übertragenen Winkel ß', ä drehen. In die Trommeln
2, q. und 6 sind spiralige Nuten eingeschnitten, welche auf den Mantellinien der
Trommeln die den Drehwinkeln entsprechenden Werte für log sin abschneiden. In der
Nut der Trommel 6 führt sich der Mitnehmer 13, der ein Lineal i i mitnimmt, das
seinerseits Trommeln 16 und f7 in der Achsrichtung über einen Einstellschieber i2
verschiebt, dessen logarithmische Entfernung von dem « Mitnehrner 13 an einer logarithmischen
Teilung auf dem Lineal i i eingestellt werden kann. Da jedoch in den grundlegenden
Formeln der Ausdruck sin (ß'-ä ) im Nenner erscheint, so wird die Kurvennut
für log sin (ß'--d) in die Trommel 6 im umgekehrten Sinne eingeschnitten als der
* logarithmischen Teilung auf dem Lineal 1 i entspricht. Bei einer Drehung der Trommel
6 werden also die Trommeln 16 und 17 um einen Betrag verschoben, welcher dem log
sin des Unterschiedes der durch die Motoren Ma', Mß' übertragenen Winkel,
vermehrt um den Logarithmus der an dem Lineal i i eingestellten Strecke (Basislänge
b), verhältnisgleich ist. In den Nuten der Trommeln 2 und q. laufen Mitnehmer 7
bzw. 8, welche je einen Schlitten 9 bzw. 1o verschieben, der seinerseits Zeigermarken
14 bzw. 15, zweckmäßig in Gestalt von Fadenkreuzen, verschiebt. Diese letzteren
sind so angeordnet, daß sie längs einer Mantellinie der Walzen 16 und f7 gleiten.
Sie werden infolgedessen jeweils um einen Betrag verschoben, der j e dem log sin-
der durch die Folgemotoren-Mß', Ma' übertragenen Winkel verhältnisgleich
ist. Die Trommeln 16 und 17 tragen logarithmische Kurven, welche auf den Mantellinien
Strecken abschneiden, die den Logarithmen der zugehörigen Polarwinkel verhältnisgleich
sind. Die Trommeln 16 bzw. 17 sind durch die Handkurbeln 28, 29 oder durch Nachfolgeeinrichtungen
28a und 29a von an sich -bekannter Art derart drehbar,
daß die Zeigermarken
14, 15 auf den Kurven der Trommeln 16 bzw. 17 eingestellt erscheinen. Es sind noch
Anzeigemittel, z. B. Zählwerke 18 und 19, vorhanden, welche jeweils den Winkel
anzeigen, der durch die Nachfolgemotoren Mß' bzw. Ma' übertragen wird. Außerdem
sind noch Handkurbeln 2o bzw. 21 mit Ferngebereinrichtungen 2o11, 21a vorgesehen,
um bei Ausfallen der elektrischen f_7bertragungssysteme die Winkeleinstellungen
nach telephonischer Verständigung laufend vornehmen zu können.
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Zum Unterschied von bekannten Einrichtungen, welche allein die Zielentfernungen
von einer Stelle aus durch Fernübertragung der beiden ebenen Zielwinkel ß', ä zu
ermitteln gestatten, ist das neue Gerät außer mit den Folgemotoren 117ä
, Mß', dem Differentialgetriebe 5 und den logarithmischen Kurventrommeln
2, 6 und 16, dem steuerbaren Wendegetriebe i und dem einstellbaren Basislineal i
i noch mit den Kurventrommeln 4 und 17, ferner mit den Hand- oder Folgegetrieben
28, =811 bzw. 29, 29a, den Handkurbeln -20, 21 und Ferngebereinrichtungen 2o11,
Zia, den Winkelanzeigemitteln i8,ig und endlich mit dem umsteuerbaren Wendegetriebe
3 versehen. Die umsteuerbaren Wendegetriebe haben den Vorteil, daß auf den Kurventrommeln
2 und 4 nur der eine der beiden symmetrischen Zweige der log-sin-Kurve nachgebildet
zu sein braucht, welcher für Winkel unter go° berechnet ist.
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Während der bekannte Rechenapparat nur die Berechnung einer Zielentfernung
von einer als Hauptstelle bevorzugten Beobachtungsstelle aus aus den ebenen Zielwinkeln
gestattet, ermöglicht der neue Apparat, die Zielwinkel und Zielentfernungen beider
Beobachtungsstationen gleichzeitig aus den ebenen Zielwinkeln zu ermitteln.
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Die beschriebene Einrichtung reicht zur Durchführung des neuen Verfahrens
in allen Fällen aus, in denen nur ebene Zielkoordinaten benötigt werden, wobei es
gleichgültig ist, ob die Zielrichtungskoordinaten in der durch die Beobachtungspunkte
und das Ziel gelegten Ebene oder in der Horizontalebene gemessen werden. Im ersten
Falle sind für die Winkelmessungen Theodolite mit horizontal aufeinander ausrichtbaren
Hauptachsen zu verwenden, welche unmittelbar die ebenen Zielwinkel messen. Bei Anwendung
gewöhnlicher Theodolite mit rechtwinkligem Achsensystem geben die Azimutwinkel a
und ß die von der Beobachtungsbasis und den Kartenprojektioiten eingeschlossenen
Winkel, aus denen dann die Kartenprojektionen der beiden Zielentfernungen mit dem
Rechengerät ermittelt werden können. Die Kartenentfernungen können zugleich Zielentfernungen
sein, wie es z. B. bei der Beschießung vor Schiffen mittels Küstenbatterien der
Fall ist Hierbei sind die genauen Zielentfernungen BZ' = Ex, und NZ'
- EKZ aus den gemessenen Azimutwinkeln a, ß und der Basis fortlaufend zu
errechnen. Alsdann werden der Azimutalwinkel BHZ' = Q1 = (11-8) unc
die errechnete genaue Zielentfernung EK, ir ein weiteres Rechengerät nach Abb. 2
mit der neu eingestellten Batteriebasis 6l übertragen, Dieses Rechengerät liefert
den auf die Geschützbasis bezogenen Azimutalzielwinkel von der BatterieoB und die
Kartenentfernung BZ'= EKB, und zwar fortlaufend gleichzeitig.
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Für die Bekämpfung von Luftzielen muß die zur Durchführung des neuen
Verfahrens geeignete Einrichtung erheblich erweitert werden. Sie kann sich indessen
auf den gleichen Grundlagen aufbauen.
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Eine derartige Einrichtung ist in Abb.3 dargestellt. Sie ist mit zwei
FolgemotorenMa und Mß ausgerüstet, welche die an den Theodoliten der Standorte gemessenen
Azimutwinkel fortlaufend übertragen. Außerdem sind aber noch zwei weitere Folgemotoren
Myl und My2 vorgesehen, welche gleichzeitig fortlaufend die an den Theodoliten gemessenen
Höhenwinkel auf die Maschine übertragen. Die Motoren Ma, Mß arbeiten über
umsteuerbare Wendegetriebe 39 bzw. 40 auf Trommeln 31, 33, in welche je eine spiralige
logarithmische Kurvennut eingearbeitete ist, die auf den Mantellinien Strecken abschneidet,
die dem log sin des Drehwinkels verhältnisgleich sind. Außerdem werden die durch
die Motoren Ma, Mß übertragenen Winkel in ein Differentialgetriebe 71 eingeleitet,
welches die Differenz der Winkel bildet und fortlaufend die Trommel 72 nach dieser
Differenz einstellt, in die ebenfalls eine logarithmische Kurvennut nach dem log
sin des Drehwinkels eingearbeitet ist. In die Nut der Trommel 72 greift der
Mitnehmer eines einstellbaren Lineals 47 ein, welches eine gewöhnliche logarithmische
Teilung trägt, nach der ein zweiter Mitnehmer einstellbar ist. Der Einstellschieber
des Lineals 47 steht in starrer Verbindung mit den drehbaren, in ihrer Längsrichtung
auf ihren Achsen verschiebbaren Trommeln 5i, 52, 48, 49 und 38. Infolgedessen werden
diese Trommeln beim Arbeiten der Motoren Ma und Mß jeweils sämtlich um einen Betrag
verschoben, der dem log der an dem Lineal 47 eingestellten Basislänge b, vermindert
um den log sin (ß-11) verhältnisgleich ist. Die Folgemotoren Myl, M72 übertragen
die Höhenwinkel einerseits über je ein gleichfalls umschaltbares Wendegetriebe 44
42 auf Trommeln 35, 34, welche mit Kurvennuten versehen sind, die auf den Mantellinien
Strecken
abschneiden, die dem log tg des Winkels, um den die Trommeln gedreht sind, verhältnisgleich
sind. Außerdem werden durch die Folgemotoren Myi, My2 die Trorn= meln 5i, 52 in
entsprechende Drehungen versetzt, und zwar über nicht dargestellte Zahnradgetriebe.
Die zwangsläufige Verbindung ist durch die mit y1, y2 bezeichneten Pfeile an der
rechten Randbezeichnung angedeutet. In die Trommeln 54 52 sind Kurvennuten eingearbeitet,
die auf den Mantellinien Strecken abschneiden, welche dem log cos des Drehwinkels
verhältnisgleich sind. Die Trommeln 34, 35 sind auf ihrer Welle längs verschiebbar
angeordnet und sind durch Mitnehmer 30, 32 mit Schiebern 59, 6o zwangsläufig verbunden,
die ihrerseits Stifte tragen, welche in die Nuten der Trommel 34 33 eingreifen.
In die Nuten der Trommeln 34, 35 greifen ihrerseits Stifte ein, welche Schieber
36, 37 parallel der Trommelachse verschieben. Letztere tragen Zeiger 43, 44 deren
Spitzen sich parallel den Mantellinien der Trommel 38
bewegen. Die Trommel
38 ihrerseits trägt eine Kurve, die auf den Mantellinien Strecken abschneidet,
die den Logarithmen der Drehwinkel verhältnisgleich sind. Die Trommel 38 kann von
Hand oder durch Nachfolgeeinrichtungen mittels einer Handkurbel 73 gedreht
werden, wobei die Beträge der Drehungen durch Gebereinrichtungen beliebiger bekannter
Bauart 74 nach gewünschten Stellen übertragen werden. Mit Hilfe der Trommel 38 ist
es möglich, jeweils die Zielhöhe über der Horizontalebene zu erhalten. Werden nämlich
durch die Folgemotoren Ma, Mß die an den Theodoliten gemessenen Azimutwinkel
und durch die Folgemotoren Myl, My2 die gemessenen Höhenwinkel in die Einrichtung
übertragen, so verstellt die Trommel 33 den Schieber 59 um einen Betrag; der dem
log sin ß verhältnisgleich ist. Um den gleichen Betrag wird die Trommel 35 aus ihrer
Anfangslage verschoben. Durch die Drehung um den Winkel 7l, der auf diese Trommel
durch den Folgemotor Myl übertragen wird, wird der Schieber 37 zusätzlich um einen
Betrag verschoben, der log tg y1 verhältnisgleich ist. Hierdurch erhält also der
Zeiger 44 im ganzen eine Verschiebung um-. sing -1- log tg y1.
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Gleichzeitig wird aber die Trommel 72 über das Differentialgetriebe
71 um einen Winkel verdreht, der ß-a verhältnisgleich ist. Dadurch wird das Lineal
47 um log sin (ß- a)
verschoben. Da die Trommel 38 mit dem Einstellschieber
des Lineals 47 verbunden ist, so wird hierbei die Trommel 38 aus ihrer Anfangslage
um den Betrag - log sin (ß-a) + log b
verschoben. Infolgedessen erfährt der
Zeiger 44 gegenüber der Trommel 38 mit Rücksicht auf die Richtungen, in denen die
logarithmischen Abschnitte auf den Mantelflächen der Zylinder gezählt werden, eine
Verschiebung um log b + log sing + log tg y,- log sin (ß- a).
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Wird demzufolge die Trommel 38 entweder durch die Handkurbel
73 oder durch die Nachfolgeeinrichtung 74 so gedreht, daß die Zeigerspitze
auf die Kurve zeigt, so rnuß der Betrag, um den die Trommel gedreht ist, der Zielhöhe
H verhältnisgleich sein. Die Zielhöhe ist also an einer entsprechend vorgesehenen
Teilung ablesbar oder an gewünschte Stellen übertragbar.
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Bekanntlich kann die Zielhöhe statt aus y1 und a und ß auch noch durch
eine ganz ähnlich gebaute Formel aus y2 und a und ß errechnet werden. Dem ist bei
der Maschine durch den Zeiger 43 Rechnung getragen, welcher ebenfalls über der Trommel
38 spielt, aber durch den Schieber 36 verstellt wird, der mit einem Mitnehmerstift
in die log tg Kurve der Trommel 34 eingreift und demzufolge den Einfluß von y2 berücksichtigt.
Da die beiden Zielhöhen übereinstimmen müssen, so ist aus der Übereinstimmung der
beiden Zeiger 43, 44 zu ersehen, ob die Beobachtung an beiden Beobachtungsstellen
hinreichend genau erfolgt.
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Die Trommel 53 ist ebenso wie die Trommel 54 mit einem Stift, welcher
in der log cos Nut der Trommeln 51 bzw. 52 gleitet, durch einen Schieber 55 bzw:
56 zwangsläufig verbunden. Die Trommeln 53 und 54 sind in ähnlicher Weise wie die
Trommel 38 entweder von Hand oder durch Folgeeinrichtungen drehbar. Die Beträge,
um die sie gedreht werden, sind ablesbar oder können nach außen übertragen werden.
Die Trommeln 53 und 54 tragen Kurven, welche auf den Mantellinien Strecken abschneiden,
die den Logarithmen der Drehwinkel verhältnisgleich sind. Außerdem tragen sie je
eine entsprechend eingearbeitete Kurvennut. In diesen letzteren gleiten Mitnehmer,
welche .Schieber 57, 58 verstellen. Diese wieder sind mit je zwei Zeigern versehen,
von denen der eine auf den Trommeln selbst spielt, während der andere sich längs
der Mantellinien der Trommeln 48, 49 bewegt. Die bereits erwähnten Schieber 59,
6o, welche durch Mitnehmerstifte, die in die Nuten der Kurven 33, 31 eingreifen,
verstellt werden, tragen außerdem noch Zeiger, die längs Mantellinien der Trommeln
53, 54 spielen. Außerdem sind auch noch für die Trommeln 48, 49 Handkurbeln oder
Nachfolgeeinrichtungen vorgesehen. Während des Betriebes sind die Trommeln 53, 54
48, 49 entweder von Hand
oder durch die Nachfolgeeinrichtungen ständig
so zu drehen, daß die erwähnten Zeiger auf den Kurven dieser Trommeln spielen. Aus
den gleichen geometrischen Gründen, die hinsichtlich der Arbeitsweise der Trommel
38 zur Ermittlung der Zielhöhe auseinandergesetzt waren, geben die Beträge, um welche
die Trommeln 53, 54 bzw- 48, 49 gedreht werden müssen, um die Übereinstimmung der
Zeiger mit den Kurven zu erhalten, jeweils die Entfernungen Ei und E_. des Zieles
bzw. die Kartenentfernungen des Zieles EKI, EKz von den Beobachtungsstellen
H und N an.
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Während der Berechnung der Zielentfernungen für beide Beobachtungsstationen
durch das logarithmische Rechengerät erfolgt gleichzeitig durch ein zweites Rechengerät
die Umrechnung der für die eine Beobachtungsstation geltenden Zielentfernungen (EKI
,EI
und der Zielwinkel (21, y1) in die für die Batterie geltendenKartenentfernungen
(EKB, EB) und der Zielwinkel (ßB, yB). Für dieses Rechengerät gelten dieselben analogen
Formeln mit dem Unterschied, daß an Stelle der Beobachtungsbasis b jeweils die entsprechende
Batteriebasis b1 tritt. Aus den beobachteten Zielwinkeln [c:1 - (a-8), ",l] und
den berechneten Zielentfernungen (EKI, EK.,) von der Beobachtungsstelle H werden
die für die Batterie geltenden Richtungskoordinaten aB, yB und die Entfernungen
EKB und EB dadurch gewonnen, daß bei dem in Abb. 3 dargestellten logarithmischen
Rechengerät die für die Beobachtungsstelle H vorher beobachteten und berechneten
Werte (a,yi, EKI,Ei) eingeleitet werden, während die für die Batterie geltenden
Größen (crB statt ß, yB statt y_, EKB statt Ex=, ER statt E2) durch
Nachdrehungen an den einzelnen Handkurbeln gewonnen werden.
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Diese zweite Recheneinrichtung zur Bestimmung der Batteriezielwerte
kann unmittelbar mit der Recheneinrichtung zur Bestimmung der Beobachtungszielwerte
vereinigt werden; zweckmäßig sind dann einzelne Teile, z. B. die Motore Mß, 112y,
abschaltbar. Die Rechenvorgänge sind beliebig in der Weise umkehrbar, daß statt
der Winkelwerte z. B. die Entfernungen als Bekannte-eingeführt werden können, um
Winkelwerte zu erhalten.
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Die eingeführten Winkel müssen auch bei dieser Einrichtung genau wie
bei der nach Abb.2 immer von der Beobachtungsbasis, d. h. der Verbindungslinie der
Beobachtungsstellen bzw. der Verbindungslinie mit der Batterie aus gerechnet werden.
Um insbesondere die Umrechnung von vollständigen Richtungs- und Entfernungskoordinaten,
die für die eine Beobachtungsstelle nach den Langbasismethoden errechnet sind, auf
die Batterie zu ermöglichen, wenn die Batterie, wie in Abb. i dargestellt, nicht
in Richtung der Verbindungslinie der Beobachtungsstellen liegt, so ist es notwendig,
in das Getriebe der Azimutwinkel einen konstanten Winkel einzuführen, der ständig
dem durch die Folgemotoren eingeführten Winkel hinzugefügt wird. Zu dem Zweck sind
noch Einstellmittel 75, 76 bzw. 77, 78 mit Differentialgetrieben 79 bzw. 8o vorgesehen,
durch welche die erforderlichen gleichbleibenden Verbesserungen, die an den zu übertragenden
Winkeln anzubringen sind, einzustellen sind.
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Um dem bei der Verfolgung des Zieles oft eintretenden Beobachtungs-
und Batteriebasiswechsel nachkommen zu können, muß die Einstellung der Basislänge
von Hand aus Kasch erfolgen können. Eine beispielsweise Ausführungsform des Basislineals
zeigt die Abb. 2a. Durch den Mitnehmer 13 erfolgt die Verschiebung des logarithmisch
geteilten Basislineals i i. An diesem Lineal ist eine Zahnstange ioo befestigt,
in die eine Gewindespindel io4 eingreift, die ihrerseits in einem Schlitten
103 drehbar gelagert ist. Die weitere Verstellung der Entfernungstrommeln
erfolgt durch den Mitnehmer 12, der durch den Index io5 auf die jeweils zutreffende
Basislänge dadurch von außen einstellbar ist, daß bei Drehungen an der Handkurbel
io6 die genutete Welle io2 die Gewindespindel 104 verdreht, die dann den Schieber
103 relativ zu dem Basislineal i i verschiebt, so daß der Abstand der beiden
Mitnehmer 13 und 12 genau nach der jeweiligen Basis eingestellt werden kann.