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Schreibmaschine mit von je zwei Lenkern getragenen Typenstangen Die
Erfindung bezieht sich auf eine Schreibmaschine finit von je zwei Lenkern getragenen
Typenstangen nach Patent 632 552, Zusatz zum Patent 63 t 723, bei der die Typen
im Abdruckpunkt der Einwirkung der Tasten entzogen sind und durch Schwungkräfte
zum Abdruck gebracht werden, um eine Schreibmaschine mit möglichst schwachem Geräusch
und großer Dauerhaftigkeit zu schaffen. Bei diesen Maschinen wird die Antriebskraft
auf die Typenstangeri durch Triebstangen übertragen, die an dem zwischen den Typen
und dem vorderen Gelenkpunkt liegenden Teil der Typenstangen angreifen. Die Triebstangen
bestehen aus je einem .U-förmig gebogenen Blechstreifen, dessen beide freien Schenkel
durch einen sich über den mittleren Teil der Triebstange erstreckenden Steg verbunden
sind und an dem an der Typenstange angreifenden Ende zwei vorzugsweise federnde
Arme bilden. Diese Triebstangen sind einerseits den bei derartigen Maschinen besonders
großen Stoß- und Druckbeanspruchungen ausgesetzt, anderseits unterliegen sie der
beim Abdruck der Typen auftretenden Schwingungsbeeinflussung.
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Die Erfindung bezweckt, für Schreibmaschinen der genannten Art eine
besonders geeignete Triebstange zü schaffen, die bei geringem Raumbedarf außerordentlich
starr ist und bei größtmöglicher Dämpfung der Eigenschwingungen eine sichere Übertragung
der den Abdruck der Typen bewirkenden Kräfte erzielt. Dies wird gemäß der Erfindung
dadurch erreicht, daß die Schenkel auf einem Teil des durch den Steg verbundenen
Stükkes ihrer Länge, der nicht durch Knickbeanspruchung gefährdet ist, fest gegeneinandergepreßt
sind. Durch diese Ausbildung wird eine -Triebstange erhalten,' die einerseits gegenüber
den hohen Beanspruchungen sehr starr und widerstandsfähig ist, anderseits durch
geringe Schwingungsfähigkeit und große Dämpfung den Erfordernissen einer Schreibmaschine
mit möglichst schwachem Geräusch entspricht.
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Aus einem U-förmig gebogenen Blechstreifen bestehende Kraftübertragungsstangen,
bei denen die beiden frei stehenden Schenkel durch einen sich über den mittleren
Teil der Stange erstreckenden Steg verbunden waren und an den Enden federnde Arme
bildeten, waren im Schreibmaschinenbau bekannt. Diese Stangen entsprachen aber wegen
ihrer Schwingungsfähigkeit nicht den Erfordernissen der Geräuschdämpfung. Es war
auch bekannt, zum Antrieb einer Typenstange zwei getrennte, aber sich berührende
Blechstreifen
zu verwenden, die durch schmale Verbindungsstücke
oder Nieten zusammengehalten «-erden. Die Festigkeit dieser Verbindungsstangen ist
aber für starke Stoßbeanspruchungen nicht ausreichend. Ferner waren Schwinghebel
von Schreibmaschinen bekannt, die aus einem U-förmig gebogenen Blechstreifen mit
aneinanderliegenden Schenkeln bestanden, die an der Stelle, an der sie in getrennte,
frei stehende Arme übergingen, durch eine Niete mit einer Abstandsscheibe zusammengehalten
waren. Solche Schwinghebel sind jedoch in bezug auf ihre Arbeitsweise und Beanspruchung
von den Triebstangen der oben angegebenen Art völlig verschieden.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigen Fig. i das Triebwerk einer Typenstange der Schreibmaschine
nach dem Hauptpatent in der Abdruckstellung der Type, Fig. 2 die Seitenansicht einer
Triebstange, Fig.3 eine Draufsicht auf die Triebstange mit teilweisem Schnitt, Fig.
4 einen Querschnitt nach Linie 4-4 in Fig.2 und 3, Fig. 5 einen Querschnitt nach
Linie 5-5 in Fig.2 und 3.
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Die Triebstange 45 greift an dem vorderen Teil der von' den beiden
Lenkern 3 und 5a getragenen Typenstange i zwischen dem die Typen 2 fragenden Typenkörper
2,1 und der vorderen Gelenkachse 38 an. Die von den Tasten i 4a, dem Schwungbewicht
8 und den Rückzugfedern 2o und i während der Bewe-,'ung der Typenstange i unter
Vermittlung der Zwischenglieder 14, 13, 23, 25, 26, 11, g. 5'' ausgeübten
Kräfte werden ausschließlich durch die Triebstange 45 auf die Typenstange i übertragen,
so da13 die Triebstange einer sehr verwickelten Beanspruchung, deren Hauptanteil
eine Knickbeanspruchung ist, ausgesetzt wird. Die Triebstange 45 muß daher sehr
starr und widerstandsfähig ausgebildet sein.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist daher die
Triebstange 45 U-förmig aus einem Stück in der Weise zusammengebogen, daß die beiden
Schenkel .47 und 48 verhältnismäßig nahe aneinandergebracht werden f,Fig.5). Dadurch
erhält die Triebstange 45 trotz geringer Breite ein gro-13es Widerstandsmoment und
große Widerstandsfähigkeit gegen Knickung. Auf einem Teil der Länge der Triebstange
45, ,,der nicht durch Knickbeanspruchungen gefährdet ist, sind die beiden Schenkel
47, 48 sogar vollständig fest zusämmengepreßt (Fig.4), um der Triebstange 45 auch
die nötige Starrheit gegen Schwingungen in den beiden Schenkeln zu verleihen.
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An den beiden Enden der Triebstange 45 ist der Verbindungssteg 55
zwischen den beiden Schenkeln 47, 48 des U-förmigen Querschnitts weggeschnitten.
Durch eine Niete 49 ist das eine Ende der Triebstange 45 mit dem Antriebsglied 5G
gelenkig verbunden. Am anderen Ende der Triebstange 45 sind die Schenkel 47, 48
zu seitlich federnden Armen 47- und 48- ausgebildet.
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Ein Bolzen! 50 ist an dem federnden Arm 47<< fest angenietet
und greift mit einem Ansatz 51 in eine Bohrung 53 des anderen Armes 48« ein,
der sich federnd gegen den Schaft 52 des Bolzens 5o anlegt. Der Schaft 52 des Bolzens
50 geht durch die Bohrung 54 der Typenstange i hindurch und -stellt so eine
gelenkige Verbindung zwischen Triebstange 45 und Typenstange i her. Diese Verbindung
kann sehr einfach und bequem gelöst werden, indem die federnden Arme 47a und 48«
auseinandergebogen werden, worauf sich die Typenstange i leicht vom Bolzen 5o der
Triebstange 45 abheben läßt.