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Motordoppelwinde, insbesondere für Rettungsboote Den Gegenstand der
Erfindung bildet eine Motordoppelwinde, deren beide Trommeln oder Trommelgruppen
mit einem umkehrbaren Motor verbunden sind mittels in entgegengesetzten Drehrichtungen
des Motors wirkender Freiläufe, wobei jede Trommel (-gruppe) mit der einen Hälfte
einer von Hand zu bedienenden Kupplung verbunden ist.
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Bei einer bekannten Doppelwinde dieser Gattung sind die andern Kupplungshälften
als feststehende Bandbremsen ausgeführt. Daraus ergibt sich einerseits der Übelstand,
daß bei drehendem Motor beide Lasten nicht gleichzeitig gesenkt werden können, und
andrerseits ist es möglich, daß der Motor eine Trommel bei angezogener Bremse betätigt,
was zu Beschädigungen der Einrichtung führen kann.
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Die diese Nachteile behebende Erfindung besteht darin, daß die anderen
nur in der Heberichtung drehbaren Kupplungshälften durch die genannten Freiläufe
mit dem Motor verbunden sind. Wirkt der Motor im Sinne des Hebens einer bestimmten
Trommel gruppe, so ist bei ausgeschalteter Kupplung trotzdem ein Senken dieser Gruppe
möglich, während bei eingerückter Kupplung ein Heben dieser Gruppe erfolgt, das
auf keinerlei Weise beeinträchtigt werden kann.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt.
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Fig. i ist eine Draufsicht, teilweise waagerechter Schnitt einer Doppelwinde
für Rettungsboote, und Fig. z ein Axialschnitt des zentralen. Teiles dieser Winde.
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Fig. 3 ist ein Axialschnitt einer abgeänderten Ausführungsform.
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Die Winde besteht aus zwei Seiltrommelgruppen 5 und 511, welche in
Kugellagern $ in dem Rahmen 9 gelagert sind; durch Zahnräder io ist jede Gruppe
mit einer Fliehkraftbremse i i gekuppelt, die das gleichmäßige Fieren der Rettungsboote
sichert. Die Bremse ist in einem Gehäuse eingebaut, welches mit Kühlrippen 12 versehen
ist.
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Ein elektrischer Motor 7 - ist mit den
Trommelgruppen
gekuppelt, und zwar über Zahnräder 13, 14, eine Schraubenbandkupplung 15 und eine
in einem Gehäuse 17 angebrachte Reibungskupplung 16. Auf der Antriebswelle 24 ist
eine Rücksperrkupplung 1.8 angeordnet, die bei Aussetzen des -Motors selbsttätig
eine Sperrung der `linde bewirkt.
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Fig.2 zeigt die Einzelheiten der Rücksperrkupplung 18. Das
Motorritzel 13 kämmt mit einem Zahnrad 14. Um die Nabe i9 dieses Rades herum ist
eine Feder 15 gewickelt, deren eines Ende mittels einer Stange 21 und eines Zapfens
22 an einer Mitnehmerscheibe 2o befestigt ist. Die Mitnehmerscheibe sitzt ihrerseits
auf einem Keilwellenteil 23 der Antriebswelle 24 aufgekeilt. Die Feder i_3 ist so
gewickelt, daß sie bei Drehung des -Motors und damit auch der Nabe i9 im Sinne des
Hievens durch die Nabe i9 mittels Reibung aufgerollt wird und sich somit um diese
Nabe festzieht. Bei Drehung der Nahe in entgegengesetzter Richtung ist diese bestrebt,
die Feder durch ihre Reibung zu entrollen, so daß die Feder 15 einen Freilauf bildet.
Auf der andern Seite der Mitnehmerscheibe liegt eine zweite Feder 18, welche in
ähnlicher Weise eine Rücksperrung bildet und so um die Nabe 25 gewickelt ist, daß
sie sich bei Drehung des Motors für Hieven von dieser festen Nabe ablöst.
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Die Antriebswelle 24 dreht sich frei in der Nabe 25, die durch einen
Teller 26 fest mit dem Rahmen 27 verbunden ist. In dem Teil .2.- dreht sich frei
um die Antriebswelle 24 ein Ritzel 28, an welchem die eine Hälfte 29 einer Reibungskupplung
befestigt ist. Die andere Kupplungshälfte 16 sitzt auf der Antriebswelle 2.1 aufgekeilt
und ist über eine Büchse 30 mit einer Gewindespindel 31 verbunden. In der
Büchse 30 sind eine Feder 32 und ein Kugellager 33 angeordnet. Auf die Gewindespindel
31 ist ein Handrad 34. aufgekeilt.
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Bei Drehung des Handrads wird die Kupplungsscheibe 16 finit einer
der Spannung der Feder 32 entsprechenden Kraft gegen die Scheibe -29 gedrückt.
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Wenn man fieren, also ein Rettungsboot herablassen will, so rückt
man mittels des Handrads 34. die Kupplung 16, 29 aus, so daß das Ritzel 28 zusammen
mit der Kupplungsscheibe 29 sich frei um die Antriebswelle 24 drehen kann. Dadurch
laufen auch die Trommeln 5 frei, so daß die Seile sich abwickeln können.
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Will man die Last halten lassen, so dreht man das Handrad in entgegengesetzter
Richtung, so daß die Kupplung 16, 29 eingerückt und die Welle 24 mit dem Ritzel
28 verbunden wird. Wie bereits erwähnt, wird die Mitnehmerscheite 20 und somit auch
die Welle 24 durch das sich um die unbewegliche Nabe 25 festziehende Schraubentand
18 an Drehung in der Senkrichtung gehindert, so daß nunmehr auch das Ritzel28 und
damit die Last stillgesetzt wird. Beim Hieven bleibt die Reibungskupplung eingeschaltet,
so daß der Antrieb der Trommeln von dem Motor aus über den Freilauf 15, i9, die
1Mitnehmerscheibe 20, die Antriebswelle 24 und die Kupplungshälfte 16, 19 erfolgt.
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Hält nun plötzlich der Motor still, so wird ein unbeabsichtigtes Senken
der Last vermieden.
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Die Schraubenbänder 15 der beiden Windenteile (Fig. i) sind einander
entgegengesetzt gewickelt; die dadurch gebildeten Freiläufe wirken somit in entgegengesetzten
Drehrichtungen des Motors. Es können also nie zwei Lasten gleichzeitig gehievt werden,
so daß Überlastung des Motors ausgeschlossen ist.
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In der. Fig. 3 ist eine zweite Ausführungsform dargestellt. Durch
Zwischenräder 35, 36 arbeitet das Motorritzel 13 auf ein Zahnrad 37, das mit seiner
Nabe 38 um die Nabe 39 einer Kupplungsscheibe 43 drehbar ist. Die Nabe 38 sitzt
mit Gewinde in einer Kupplungsscheibe 4o. Die Naben 38 der beiden Windenteile haben
Links- bzw. Rechtsgewinde. Die Kupplungsscheibe 40 wird gegen eine auf der Nabe
39 aufgekeilte Scheibe 4i gedrückt, die eine Rücksperrung bildet, indem sie beim
Drehen in der Senkrichtung mittels schräger Zähne eine Bremsscheibe 42 gegen das
Gehäuse 26 preßt, während sie diese Scheibe in der Heberichtung lose mitnimmt. Auf
der Antriebswelle 24 ist eine Fliebkraftbrenise 44 aufgekeilt. Die Kupplung 43 wird
durch ein Handrad 34 betätigt, das durch einen Teil 45 die Fliehkraftbremse mit
den daran befestigten Kupplungsteilen in axialer Richtung bewegen kann. Ritzel 28
auf `'Felle 24 ist über Zahnräder finit den Trommeln 5 gekuppelt.
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Beim Fieren dreht man das Handrad 34 so, daß die Kupplung 43 ausgerückt
wird. Dadurch wird die Last gefiert, wobei die Fiergeschwindigkeit durch die Fliehkraftbremse
unterhalb des zulässigen Wertes gehalten wird. Beim Hieven dreht man das Handrad
34 so, daß die Kupplung 43 einge-= xird. Man schaltet den Motor 7 ein, rad
35 kommt in Drehung und schraubt Kupplungsscheibe 4o gegen Scheibe 41. Dann arbeitet
also der Motor über Nabe 39, Kupplung 43, Fliehkraftbremsnabe 44, Welle 24 und Ritzel
28 auf die Trommeln 5. Hält der Motor plötzlich, dann tritt unmittelbar die Rücksperrung
42 in Wirkung. '