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Diese
Anmeldung beansprucht die Priorität der vorläufigen Anmeldung Serial-Nr.
60/094 955, eingereicht am 31. Juli 1998.
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BIBLIOGRAPHIE
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Die
vollständigen
bibliographischen Angaben der Literaturstellen, auf die hier durch
in Klammer stehende Zahlen Bezug genommen wird, finden sich im Abschnitt "Bibliographie" vor den Ansprüchen.
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Zusammensetzungen und Verfahren, die für die Prävention,
Behandlung und frühzeitige
Diagnose der Lyme-Krankheit bei Menschen und Tieren nützlich sind.
Mehr im Besonderen betrifft diese Erfindung Osp-Polypeptide (Osp,
outer surface Protein, Oberflächenprotein),
die in der Lage sind, in einem Patienten die Bildung einer spezifischen
Immunantwort hervorzurufen, die für die Diagnose, zum Vorhersagen
der erfolgreichen Bekämpfung
der Infektion oder zum Schutz vor der Lyme-Krankheit in einem Säugetierwirt
wirksam ist. Diese Erfindung betrifft auch ein Screening-Verfahren
für den
Nachweis der Aktivität
borreliazider anti-Osp Antikörper,
auf Diagnose-Kits, welche das DraI-SmaI-DNA-Fragment von OspC enthalten, und
auf Vakzine davon zusammen mit einem Vakzine-Träger oder ohne einen solchen.
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BESCHREIBUNG DES STANDES DER TECHNIK
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Die
Lyme-Krankheit (Lyme-Borreliose) wird durch den Biss einer infizierten
Zecke übertragen
und ist die in Europa und Nordamerika am häufigsten gemeldete von Zecken übertragene
Infektion (1). Diese Multisystemerkrankung hat weltweit signifikante
Morbidität
verursacht.
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Die
Lyme-Krankheit wird durch die Spirochäte Borrelia burgdorferi (B.
b.) verursacht, die hauptsächlich während des
Blutsaugens von Ixodes-ssp.-Zecken übertragen wird. An fangs infizieren
die Spirochäten
die Haut und verursachen in der Mehrzahl der frühen Stufen eine Erythema-migrans-Läsion (2).
Es kann sein, dass die Betroffenen während mehrerer Wochen nicht
erkranken und dass Nervensystem-Symptome (Kopfschmerzen, Schwindel,
Hörprobleme,
Kribbeln und Konzentrationsstörungen)
Wochen oder Monate lang nicht auftreten. Es ist jetzt bekannt, dass
sich die Infektion auf das Nervensystem oder auf Gelenke ausbreiten
kann, und das Risiko neurologischer Komplikationen oder Gelenksprobleme
steigt, je länger
die Krankheit unbehandelt bleibt. Die Infektion kann asymptomatisch
sein oder eine ganze Reihe klinischer Erscheinungsformen haben,
je nach den betroffenen Geweben, der Dauer der Infektion, Wirtsfaktoren
wie Anfälligkeit
des Immunsystems und immungenetischen Faktoren, die eine Veranlagung
zur Entwicklung bestimmter Komplikationen bei einem Patienten mit
sich bringen.
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Die
Behandlung von Symptome aufweisenden Patienten erfolgt derzeit mit
einer Reihe von Antibiotika, z. B. Tetracyclinen, Penicillin und
Cephalosporinen, aber die Studien zeigen uneinheitliche Ergebnisse.
Wenn keine Behandlung erfolgt, können
sich die Bakterien in das Zentralnervensystem, Herz, Gehirn oder
in die Gelenke ausbreiten, wobei sie Arthritis, Herzinfektionen
und neurologische Probleme verursachen und in seltenen Fällen zum
Tod führen
(3–6).
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Nach
der Infektion mit Borrelien beginnen B-Zellen im Körper Antikörper zu
produzieren, die den Fremdorganismus erkennen. Es gibt zumindest
zwei funktionelle Typen von Antikörpern, die als Antwort auf eine
Borrelien-Infektion gebildet werden. Eine Antwort ist eine Antwort
der unspezifischen Bindung/Opsonisierung (Beschichtung), die das
Antigen „markiert" und zur Aufnahme
von B. b. durch Phagozyten führen
kann. Diese unspezifischen Antikörper
werden gegen Proteine produziert, die bei verschiedenen Bakterienspezies verbreitet
sind (viz. 41-kDa-Proteine für
viele bakterielle Flagellen). Diese Antikörper erkennen daher ähnliche Antigene
auf anderen Bakterien und binden daran. Daher sind diagnostische
Tests, welche diese unspezifisch bindendenden/opsonisierenden Antikörper erkennen,
im Allgemeinen unspezifisch.
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Eine
zweite funktionelle Antikörperantwort
ist die Produktion borreliazider (letaler) Antikörper, die spezifisch Epitope
auf einigen individuellen Proteinen der B.-b.-Organismen erkennen.
Nach dem Anbinden dieser Antikörper
an die B.-b.-Organismen interagiert das Komplement mit den Antikörpern zur
Bildung eines Membran-angreifenden Komplexes, der den B.-b.-Organismus
ohne das Erfordernis des Einfangens durch Phagozyten tötet.
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Diese
hochspezifische borreliazide Antikörperantwort ist oft innerhalb
der ersten 2 Wochen der Infektion nachweisbar. Der erfolgreiche
Nachweis und die Induktion borreliazider Antikörper gewinnen Bedeutung für das diagnostische
und präventive
Rüstzeug
in Bezug auf die Lyme-Krankheit.
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Kurz
nach der Entdeckung der Lyme-Borreliose haben Forscher festgestellt,
dass die Impfung von Versuchstieren mit ganzen B. b. Schutz vor
der Provokation (Challenge) bot (7, 8). Weitere Studien ermittelten die
Rolle von Antikörper-vermitteltem
Schutz und bestätigten,
dass die Impfung mit B. b. in der Lage ist, Antikörper zu
induzieren, welche den Schutz vor einer B.-b.-Infektion bieten (9–11). Bisher
hat die Impfung von Tieren mit Osps von B. b., insbesondere OspA
(12–14),
OspB (12, 14) und OspC (14–16),
Schutz vor einer Infektion mit der Lyme-Spirochäte geboten. Es hat sich gezeigt,
dass der Schutz nach der Impfung mit OspA und OspB auf der Induktion
borreliazider Antikörper
beruhte, die spezifisch die B.-b.-Organismen töteten (13, 14, 17–24). Im
Gegensatz dazu wurden borreliazide anti-OspC Antikörper nach
dem Impfen nicht nachgewiesen (14–16), und Forscher haben postuliert,
dass der Schutz nach der Impfung mit OspC auf anderen Mechanismen
beruht (16).
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Die
meisten Anstrengungen waren bisher auf die Entwicklung einer OspA-Vakzine
konzentriert, hauptsächlich
wegen der großen
Mengen OspA, die an der Oberfläche
vieler B.-b.-Laborisolate exprimiert werden. Bisher hatten die meisten
Borrelia-Spirochäten äußere Oberflächen, die
hauptsächlich
OspA aufwiesen. Daher hat man angenommen, dass das Induzieren borreliazider
Antikörper
gegen OspA einen Schutz vor den Spirochäten bieten würde. SmithKline
Beecham (Philadelphia, Penn.) und Pasteur Merieux Connaught (Lyon, Frankreich)
haben Vakzinen entwickelt, die auf der Produktion borreliazider
Antikörper
gegen OspA basieren. Die SmithKline-Beecham-Vakzine wurde für den allgemeinen
Gebrauch zugelassen, und die Pasteur-Merieux-Connaught-Vakzine wird
derzeit von der U. S. Food und Drug Administration geprüft. Wie
man erwarten würde,
haben sich OspA-Vakzinen in Tiermodellen als effizient erwiesen,
wenn die Provokation bei den Tieren mithilfe einer Nadel erfolgte.
Ferner bot die OspA-Impfung Schutz vor mit B. b. infizierten Zecken.
Der Schutz vor einer Zecken-Provokation war jedoch vom Vorhandensein
hoher Level borreliazider anti-OspA Antikörper abhängig. Schwan et al. (28) haben
kürzlich
gezeigt, dass Spirochäten
in infizierten Zecken an ihrer Oberfläche während der Aufnahme einer Blutmahlzeit
OspA herunterregulieren. OspA-Vakzinen
müssen
also hohe Titer borreliazider anti-OspA Antikörper induzieren, um die Spirochäten im Mitteldarm
infizierter Zecken zu zerstören,
bevor sie OspA herunterregulieren. Daher ist die Dauer hoher Titer
an borreliaziden anti-OspA Antikörpern eine
kritische Determinante der langfristigen Wirksamkeit einer OspA-Vakzine.
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Die
Anmelder haben kürzlich
gezeigt, dass eine kommerzielle OspA-Impfung nicht in der Lage ist,
entsprechende Level borreliazider anti-OspA Antikörper bei
Menschen aufrechtzuerhalten (23). Es ist auch unwahrscheinlich,
dass eine anamnestische Antwort schnell genug erfolgen wird, um
B.-b.-Organismen aus infizierten Zecken zu eliminieren. Zur Unterstützung wurde
die Infektion mit B. b. bei mit OspA geimpften Menschen und Hunden
dokumentiert (26, 27). Diese Ergebnisse heben die Notwendigkeit
hervor, andere Komponenten von Vakzinen gegen Lyme-Borreliose zu
evaluieren.
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Zudem
wird die Lyme-Krankheit üblicherweise
diagnostiziert, indem Antikörper
im Blut oder in der Zerebrospinalflüssigkeit nachgewiesen werden,
aber die am häufigsten
verwendeten Tests sind oft ungenau. Falsch-negative und, was häufiger ist,
falsch-positive Ergebnisse stören
die Serodiagnose der Lyme-Krankheit. Es wurden verschiedene Schemata
unter Verwendung herkömmlicher
diagnostischer Tests entwickelt, um die Lyme-Krankheit genauer nachzuweisen.
Leider hat es kaum Verbesserungen gegeben, und Fehldiagnosen haben
nach wie vor signifikante wirtschaftliche und gesundheitliche Auswirkungen.
Ferner wird die kürzlich
erfolgte Zulassung einer OspA-Vakzine gegen die Lyme-Krankheit die
herkömmlicher
diagnostischen Tests weiter beeinträchtigen. Es besteht also nach
wie vor Bedarf an einem empfindlichen und spezifischen Test auf
die Lyme-Krankheit, der als handelsübliches Kit allgemein verfügbar gemacht
werden kann und der zwischen geimpften Individuen und Patienten
mit der Lyme-Krankheit unterscheiden kann.
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Der
Nachweis borreliazider Antikörper
kann das Problem ebenfalls lösen.
Es wurde gezeigt, dass borreliazide Antikörper als Basis für einen
empfindlichen und hochspezifischen serodiagnostischen Test dienen (17,
25–27).
Tatsächlich
wurde ein diagnostischer Test für
die Lyme-Krankheit, der diese Antikörperantwort nachweist, bereits
entwickelt, patentiert (37) und er ist im Handel erhältlich.
Dieser Test beruht auf dem Nachweis hochspezifischer borreliazider
Antikörper,
die durch verschiedene B.-b.-Osps kurz nach der Infektion induziert
werden. Es ist wichtig anzumerken, dass der Geimpfte geschützt ist,
wenn ausreichend hohe Level borreliazider Antikörper durch Impfung induziert
werden. Wenn jedoch ein Individuum infiziert wird, bevor borreliazide
Antikörper
vorhanden sind, kann die Person die Lyme-Krankheit trotz des allfälligen Vorhandenseins
hoher Konzentrationen borreliazider Antikörper bekommen. Dieser Test
bietet einen empfindlicheren und spezifischen alternativen Zugang
zur Bestätigung
der Lyme-Krankheit. Ferner korreliert der Antikörper, der durch den Test auf
borreliazide Antikörper
nachgewiesen wird, nicht mit dem Antikörper, der durch herkömmliche Tests
nachgewiesen wird. In Studien mit Hamstern nahm der Nachweis borreliazider
Antikörper
mit der Eliminierung von B. b. aus dem Wirt ab (43). Im Gegensatz
dazu bleiben die Antikörperantworten,
die mit herkömmlichen
Tests nachgewiesen werden, erhöht
oder nehmen weiter zu. Diese Ergebnisse legen nahe, dass der Test
auf borreliazide Antikörper
ein prognostischer Indikator für
die Clearance der Spirochäte
ist.
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Callister
et al. (30) haben kürzlich
die Möglichkeit
der Steigerung der Empfindlichkeit des Tests auf borreliazide Antikörper bei
Aufrechterhaltung der hervorragenden Spezifität durch Verwendung eines Test-Antigens
(8. b. 50772), das kein OspA oder OspB an der Oberfläche aufweist,
gezeigt. Die Anmeldern nehmen an, dass die erhöhte Empfindlichkeit mit B.
b. 50772 auf dem Nachweis borreliazider Antikörper gegen OspC oder andere
Osps beruht. Diese Ergebnisse erhöhen die Nützlichkeit des Tests auf borreliazide
Antikörper,
wie er in
US 5 385 826 (Schell
et al.), die hier zur Gänze
zum Inhalt gemacht wird, offenbart ist.
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Ferner
haben verschiedene Forscher die Möglichkeit der Impfung mit OspC
zum Schutz von Labortieren vor Provokation mit der Nadel (14–15) und
vor natürlicher
Infektion (16) gezeigt. Eine neuere Forschungsarbeit hat auch gezeigt,
dass der passive Transfer von Immunsera für OspC Arthritis, Karditis
und Infektion mit B. b. beseitigen könnte (44). Diese Ergebnisse
zeigen, dass eine Impfung mit OspC wirksamer sein kann als Impfungen
mit OspA. Da jedoch hohe Konzentrationen borreliazider anti-OspC
Antikörper
in Immunserum nicht nachgewiesen wurden (14–16), wurde vermutet, dass
zusätzliche
Mechanismen für
den OspC-vermittelten Schutz verantwortlich sind (16). Dass der
Mechanismus nicht bekannt ist, macht das Verfolgen einer OspC-Lyme-Krankheit-Vakzine
viel schwieriger. Ferner war die Verfolgung von OspC als Impfstoffkandidaten gegen
Lyme-Borreliose
behindert, weil OspC immunologisch und genetisch heterogener zu
sein scheint als OspA (35–37),
was die Forscher veranlasst zu vermuten, dass die Entwicklung einer
umfassenden OspC-Vakzine ökonomisch
nicht machbar ist. Schwan et al. (28) haben jedoch kürzlich gezeigt,
dass relativ große
Mengen OspC kurz nach dem Anbrin gen infizierter Zecken an Säugetierwirten
schnell von B. b. synthetisiert werden und dass OspA nicht mehr
in hoher Konzentration an der Oberfläche von B. b. exprimiert wird.
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Kürzlich wurde
berichtet, dass kurz vor der Zeckeninokulation des Wirts mit der
Spirochäte
B.-b.-Organismen OspC hochregulieren und begleitend OspA herunterregulieren
(31, 32). Dies erklärt,
warum anti-OspC Antikörper
in Patienten mit früher
Lyme-Borreliose unter den ersten Antikörperantworten nachgewiesen
werden. Daraufhin haben verschiedene Forscher versucht oder versuchen
noch, enzymgekoppelte Immunadsorptionstests (enzyme-linked immunosorbent
assays, ELISA) unter Verwendung ganzer rekombinanter OspC-Proteine
zu entwickeln (38–42).
Diese diagnostischen Tests sind ausreichend empfindlich, aber es
fehlt ihnen weiter an Spezifität.
Ferner können
die durch diese Tests nachgewiesenen anti-OspC Antikörperantworten
hoch bleiben oder selbst nach Clearance von B. b. aus dem Wirt weiter
expandieren. Von besonderer Wichtigkeit ist die Neigung von OspC
zur Kreuzreaktion mit Antikörpern
in Sera von Patienten mit anderen Erkrankungen, wie Cytomegalovirus
(CMV) oder Epstein-Barr-Virus (EBV), und zu einer falsch-positiven
Reaktion. Wegen dieses signifikanten Mangels an Spezifität und des
Mangels an prognostischem Potential sind OspC-ELISAs alles andere
als ideal.
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WO 97/42221 offenbart ein
Diagnoseverfahren, das kurze C-terminale Fragmente des von Borrelia burgdorferi
sensu lato angeleiteten Proteins OspC verwendet. Es wurde gezeigt,
dass die vier aminoterminalen Aminosäuren Pro-Lys-Lys-Pro bei der
lmmunreaktivität
zwischen Sera von an früher
Borreliose leidenden Patienten und verschiedenen OspC-Derivaten
essentiell sind, und es wurde gezeigt, dass bestimmte aufeinanderfolgende
Aminosäurereste
vorhanden sein sollten, damit die Wirksamkeit als Diagnosemittel
gegeben ist. Daher umfasste ein immunologisches Mittel ein mindestens
fünf Aminosäurereste
langes Homologes eines Fragments, das mit den 10 C-terminalen Aminosäuren von
OspC identisch ist. Es sind auch die kurzen Peptide verwendende
Vakzinen offenbart sowie Verfahren zu ihrer Herstellung.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein isoliertes, immunogenes
Polypeptidfragment bereitgestellt, wie es im Anspruch 1 spezifiziert
ist.
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Das
isolierte Polypeptid kann aus den Resten 145 bis 194 von SEQ. ID.
Nr. 2 bestehen.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein isoliertes DNA-Molekül bereitgestellt,
wie es im Anspruch 3 spezifiziert ist.
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Vorzugsweise
umfasst das isolierte DNA-Molekül
eine Dral-Erkennungsstelle am 5'-Ende und eine SmaI-Erkennungsstelle
am 3'-Ende oder
es besteht aus einer Sequenz von Nukleotidbasenpaaren wie von den
Nukleotiden 433–582
von SEQ. ID. Nr. 1 dargestellt.
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Gemäß einem
dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Expressionsvektor
bereitgestellt, wie er im Anspruch 6 spezifiziert ist.
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Gemäß einem
vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereitgestellt, wie sie im Anspruch 7 spezifiziert
ist.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung kann einen pharmazeutisch geeigneten
Träger
und/oder ein Adjuvans enthalten.
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Gemäß einem
fünften
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung eines isolierten
Polypeptids wie im Anspruch 11 spezifiziert angegeben.
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Gemäß einem
sechsten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum
Nachweis von Borrelien-Infektionen wie im Anspruch 12 spezifiziert
angegeben.
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Vorzugsweise
beinhaltet das Verfahren den Nachweis des Vorhandenseins einer Konjugation
unter Anwendung eines Enzymimmunoassays (enzyme-linked immunosorbent
assay).
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Gemäß einem
siebenten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Kit wie im
Anspruch 14 spezifiziert bereitgestellt.
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Vorteilhafterweise
wird das erfindungsgemäße Polypeptid
durch frühere
Impfungen gegen die Lyme-Krankheit nicht gestört. Der Nachweis borreliazider
anti-OspC Antikörper
gegen das Dra-Fragment ist für die
Diagnose der Lyme-Krankheit bei Patienten aus allen Teilen der Welt
und auch für
die Impfung gegen die Lyme-Krankheit, die durch Borrelia ssp. verursacht
ist, nützlich.
Es sind derzeit 3 hauptsächliche
Spezies der Lyme-Krank heit-Spirochäten bekannt: B. b., B. garinii
und B. afzelii. Die Erfinder haben borreliazide anti-OspC Antikörper in
Patienten aus Slowenien nachgewiesen, die mit B. afzelii infiziert
waren. Sie haben diese borreliaziden anti-OspC Antikörper nachgewiesen
unter Verwendung von B. b. 50772, desselben Isolats, das zum Nachweis
einer Antwort bei Patienten, die mit B. b. infiziert waren, verwendet
wurde. Das Dra-Fragment von OspC scheint also in allen Borrelia-Spezies
konserviert zu sein.
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Ein
Dra-Fragment-basierter ELISA ist ein ausgezeichneter ergänzender
Test zum Test auf borreliazide Antikörper. Besonders wichtig ist,
dass ein Dra-Fragment-basierter ELISA leicht als handelsübliches
Kit hergestellt werden kann und zwischen Patienten, die geimpft
sind mit früher
Lyme-Krankheit unterscheiden kann.
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Ein
Test, der borreliazide Antikörper
gegen das (die) borreliaziden) Epitope) von OspA und OspB zusätzlich zu
OspC nachweist, würde
verminderte Kreuzreaktivität,
erhöhte
Spezifität,
größere Genauigkeit
und weniger falsch-positive Diagnosen mit sich bringen. Der Nachweis
borreliazider anti-OspC Antikörper
ermöglicht
vorteilhafterweise eine frühe
Diagnose, was borreliazide anti-OspA und anti-OspB Antikörper nicht
können.
Die Identifizierung des (der) borreliaziden Epitops (Epitope) von
OspB und OspA sind jedoch auch wertvolle Ergänzungen zu einem diagnostischen
Test.
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Der
Einschluss borreliazider Epitope von OspA und OspB mit dem Dra-Fragment
von OspC ergibt also auch eine umfassendere Lyme-Borreliose-Vakzine.
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Weitere
Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der
folgenden, in Verbindung mit den beigefügten Tabellen und Zeichnungen
vorgenommenen ausführlichen
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung deutlich.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Restriktionskarte des Plasmids pX3-22. Der schattierte Teil
repräsentiert
den Bereich, der das B. b. S-1-10 ospC-Gen enthält.
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2 ist
eine schematische Darstellung der Schritte zur Schaffung des Plasmids
pX2-22-Dra, welches das
OspC Dra-Fragment Fusionsprotein kodiert.
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3 ist
eine Restriktionskarte des Plasmids pX2-22-Dra. Der schattierte
Teil repräsentiert
den Bereich, der das B. b. S-1-10 ospC Dra-Fragment-Gen enthält.
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4 ist
die DNA und die kodierte Aminosäuresequenz
des Dra-Fragment-Fusionsproteins. Der umrandete Bereich ist die
DNA und die vorhergesagte Aminosäuresequenz,
die es nur im OspC Dra-Fragment von B. b. S-1-10 gibt. Siehe auch
SEQ ID Nr. 1.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Auffinden und die Charakterisierung
des (der) Epitops (Epitope) von OspC, das (die) für die Induktion
borreliazider Antikörper
kurz nach der Infektion mit B. b. verantwortlich ist (sind). Diese
antigene Determinante bietet ein hervorragendes diagnostisches Antigen,
das eine frühe
Infektion mit der Lyme-Krankheit nachweist, die erfolgreiche Beseitigung
des Organismus aus dem Wirt vorhersagt und zwischen Individuen mit
der Lyme-Krankheit und Individuen, die mit einer OspA-Lyme-Krankheit-Vakzine
geimpft wurden, unterscheidet. Ferner ist (sind) das (die) borreliazide(n)
OspC-Epitop(e) als Vakzine gegen eine Infektion mit B. b. nützlich,
und die borreliaziden Antikörper,
die gegen das OspC-Epitop gebildet werden, sind als Therapie zum
Beseitigen einer etablierten B.-b.-Infektion und -Krankheit nützlich.
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Die
Erfinder haben borreliazide anti-OspC Antikörper gefunden. Das Auffinden
von Antikörpern
in Lyme-Krankheit-Sera, die spezifisch B. b. 50772 (infra) töten, ein
Zeckenisolat, welches die Gene nicht hat, um OspA oder OspB zu machen,
führte
die Erfinder zu der Vermutung, dass das Oberflächenprotein OspC war und dass
eine hochspezifische borreliazide Antikörperantwort auf dieses Protein
gebildet wurde.
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In
einer früheren
Studie haben Schwan et al. (28) gefunden, dass die Aufnahme von
Blut, wenn eine Zecke an einem Menschen saugt, die B.-b.-Organismen
veranlasst, OspA und OspB herunterzuregulieren und OspC hochzuregulieren.
Die Anmelder haben daher vermutet, das dies wahrscheinlich etwas
mit der Fähigkeit der
Spirochäte
zu tun hat, von der Zecke auf den Menschen überzugehen. Die Hypothese war,
dass die Spirochäte
OspC zum Überleben
in einem neuen Wirt benötigt.
Daher wurde angenommen, dass, wenn die Spirochäte OspA und OspB abstellt,
das OspC an ihre Oberfläche
bringt, anti-OspC Antikörper
beim Verhindern einer Infektion mit B. b. wirksamer sein können.
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Wenn
OspC tatsächlich
eine frühe
B. b. borreliazide Antikörperantwort
induziert, dann folgt, dass der Nachweis dieser hochspezifischen
Antikörperantwort
herangezogen werden kann, um die Lyme-Krankheit genauer nachzuweisen
und die Eliminierung des Organismus nach der Therapie genauer zu
verfolgen als mit anderen diagnostischen Assays, die nicht borreliazide
anti-OspC Antikörper
nachweisen.
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Das Dra-Fragment
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Indem
sie diesen weiteren Schritt taten, stellten die Anmelder fest, dass
das (die) borreliazide(n) Epitop(e) auf einem kleinen Fragment des
OspC-Proteins lokalisiert ist (sind). Das OspC-Protein-Gen hat eine
Gesamtlänge
von etwa 600 Basenpaaren (bp). Die das borreliazide Fragment kodierende
DNA ist etwa 151 bp. Das Fragment gibt es nur bei Borrelien. Unter
Bezugnahme auf das Beispiel 2: Die DNA-Sequenz des DraI-SmaI-ospC-Genfragments
(OspC Dra-Fragment) ist in der 4 gezeigt.
Die kodierte Aminosäuresequenz
dieses trunkierten OspC-Fusionsproteins ist ebenfalls in der 4 gezeigt.
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Das
Fragment wird Dra-Fragment genannt, hauptsächlich, weil DraI das Restriktionsenzym
ist, das zum Schneiden der DNA-Sequenz bei einem speziellen Ablauf
von Basen verwendet wird, welcher die Erkennungsstelle des Enzyms
repräsentiert.
Durch die Verwendung des Abschnitts des ospC-Gens, der (das) borreliazide
Epitop(e) aufweist, sind die Spezifität und das prognostische Potential
des diagnostischen Tests ohne signifikanten Verlust an Empfindlichkeit
erhöht.
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Das
Dra-Fragment des OspC-Proteins ist auch eine lebensfähigere Vakzinenkomponente
im Vergleich zu dem „full-length" OspC-Protein. Durch
Eliminieren des Rests des OspC-Proteins werden Impfprobleme minimiert,
da die anderen Teile des Proteins nicht vorhanden sind, sodass die
Nebenwirkungen der Impfung eingeschränkt werden und es leichter
wird, die wirksame schützende
Antikörperantwort
zu induzieren, aufrechtzuerhalten und zu verfolgen. Ferner kann
die Immunantwort leicht nur gegen den schützenden Abschnitt des OspC-Proteins
erhöht
werden, indem das Dra-Fragment mit einem Adjuvans wie einem Tetanustoxoid
oder anderen Vakzine-Adjuvantien kombiniert wird, welche die Immunantwort
erhöhen.
Das OspC Dra-Fragment kann auch de novo unter Verwendung herkömmlicher
Lösungs-
oder Festphasenpeptidchemie synthetisiert werden.
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Impfstoffkandidat
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Die
Verwendung des Tests auf borreliazide Antikörper zum Verfolgen der Level
an borreliaziden anti-OspAAntikörpern
hat wichtige Einblicke in die Wirksamkeit derzeit üblicher
OspA-Lyme-Borreliose-Vakzinen gegeben (13, 21, 23). Tatsächlich sind
nun die Tests auf borreliazide Antikörper das Markenzeichen für die Überwachung
der Fähigkeit
von OspA-Lyme-Krankheit-Vakzinen, Schutz zu bieten. Die Impfung
von Wüstenrennmäusen und
Labormäusen
mit OspC führt
auch zu einem vollständigen
Schutz vor experimenteller Provokation und/oder von Zecken übertragener
Infektion mit homologen B.-b.-Isolaten. Ferner kann, anders als die
Impfung mit OspA, die Impfung mit OspC auch zu einer Clearance von
Spirochäten
und zur Beseitigung von Symptomen führen, selbst wenn sie nach
der Infektion mit B. b. verabreicht wird. Eine Osp-Vakzine wäre somit
eine wertvolle Ergänzung
zu den Bestrebungen, die Folgen der Lyme-Krankheit zu erleichtern.
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Wie
zuvor festgestellt, haben Forscher zuvor keinen Beweis gefunden,
dass OspC-Vakzinen Schutz bieten, indem sie borreliazide Antikörper induzieren.
Andere Forscher haben keine borreliazide anti-OspC Antikörper nach
der Impfung nachgewiesen, trotz der Fähigkeit der OspC-Impfung, Schutz
zu induzieren. Unsere Ergebnisse bestätigen jedoch, dass OspC tatsächlich borreliazide
Antikörper
induziert und andere Forscher werden schnell feststellen, dass sie
wahrscheinlich nicht in der Lage waren, borreliazide anti-OspC Antikörper nachzuweisen,
weil sie einen B.-b.-Organismus zum Testen verwendet haben, der
nicht OspC an der Oberfläche
exprimiert hat.
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Derzeit
verwendet keine Vakzine (ein) isolierte(s) borreliazide(s) Epitop(e).
Die vorliegende Erfindung beschreibt die Verwendung des (der) borreliaziden
Epitops (Epitope) von OspC als diagnostischen Test für und als
Vakzine gegen die Lyme-Krankheit.
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Pharmazeutische Zusammensetzung
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Als
pharmazeutische Zusammensetzung beinhaltet die vorliegende Erfindung
einen pharmazeutisch geeigneten Träger und eine therapeutisch
wirksame Menge des OspC-Dra-Polypeptids
gemäß der Erfindung. Unter
der „therapeutisch
wirksamen Menge" wird
jene Menge Polypeptid oder Antikörper
verstanden, die bei Verabreichung an ein Tier eine Immunantwort
hervorruft, die wirksam ist, die B.-b.-Infektion für einige
Zeit zu verhindern oder ihre Stärke
zu verringern.
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Die
Verabreichung des erfindungsgemäßen Polypeptids
an das Tier kann nach einer ganzen Reihe von Standardmethoden erfolgen.
Wenn ein Polypeptid verwendet wird, wird es vorzugsweise mit einem
pharmazeutisch geeigneten Adjuvans verabreicht, wie komplettem oder
inkomplettem Freund-Adjuvans, RIBI (Muramyldipeptide) oder ISCOM
(immunstimulierende Komplexe). Solche Adjuvantien können das
Polypeptid vor schneller Dispersion schützen, indem es in einem lokalen
Depot abgesondert wird, oder sie können Substanzen enthalten,
welche den Wirt stimulieren, Faktoren zu sezernieren, die für Makrophagen
und andere Komponenten des Immunsystems chemotaktisch sind. Wenn
ein Polypeptid verabreicht wird, beinhaltet das Immunisierungsschema
vorzugsweise 2 oder mehr Verabreichungen des Polypeptids, verteilt über mehrere
Wochen.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung kann verwendet werden, um die Lyme-Krankheit
bei verschiedenen Tieren einschließlich Menschen zu behandeln
oder zu verhindern. Die pharmazeutische Zusammensetzung kann in
einer Reihe herkömmlicher
Formen vorliegen, wie Tabletten, Dragees, Pulver, Flüssigkeiten
oder Suspensionen, Kapseln, Suppositorien, injizierbaren und infundierbaren
Lösungen,
wie auf dem Gebiet bekannt. Die bevorzugte Form hängt vom
geplanten Verabreichungsweg und der prophylaktischen Anwendung ab.
Bei den meisten Anwendungen ist der bevorzugte Verabreichungsweg
jedoch parenteral und am meisten bevorzugt intramuskulär.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart auch die Verwendung eines isolierten
Polypeptids, das aus den Resten 145 bis 194 von SEQ. ID. Nr. 2 besteht,
für die
Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Borrelien-Infektionen.
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Die
vorliegende Erfindung gibt ein Kit für die Diagnose einer Borrelien-Infektion
bei Säugern
einschließlich
des Menschen an. Das Kit umfasst ein isoliertes Polypeptid, welches
eine Aminosäuresequenz
hat wie von den Resten 145 bis 194 von SEQ. ID Nr. 2 dargestellt,
in einem hierfür
geeigneten Behälter
befindlich, sowie Anweisungen für
die Verwendung des Kits.
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BEISPIELE
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Zur
vollständigeren
Erläuterung
der vorliegenden Erfindung werden die folgenden Beispiele dargelegt. Die
Beispiele, die auf die beigefügten
Figuren Bezug nehmen, dienen nur der Erläuterung, um das bessere Verständnis der
Erfindung zu unterstützen.
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel zeigt die Fähigkeit
von B.-b.-OspC, hohe Level borreliazider Antikörper zu induzieren, wenn es
kurz nach einer B.-b.-Infektion verabreicht wird.
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Materialien und Methoden
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Organismen.
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B.
b. sensu stricto Isolat 297 (hinterlegt bei American Type Culture
Collection, 10801 University Blvd., Manassas, Virginia 20110, unter
der ATTC-Zugangsnummer 53899) wurde aus menschlicher Spinalflüssigkeit isoliert.
B. b. sensu stricto Isolat 50772 (hinterlegt bei American Type Culture
Collection am 30. Juli 1999 gemäß dem Budapester
Vertrag), das ursprünglich
aus einer l.-scapularis-Zecke isoliert wurde, wurde von John F.
Anderson (Connecticut Agricultural Experiment Station, New Haven,
Connecticut) erhalten. Der Spirochäte fehlt das OspA/B-Operon
und daher exprimiert sie OspA oder OspB nicht (25). Die ursprünglichen
Suspensionen der Spirochäten
wurden in Barbour-Stoenner-Kelly(BSK)-Medium, das in der Lage ist,
das Wachstum von einem einzelnen Organismus zu unterstützen, 10-fach
seriell verdünnt
(46). Die resultierende Spirochäten-Population
wurde dann 10-mal in frischem BSK-Medium bei 30°C oder 35°C passagiert, in 200-μl-Aliquoten
in 1,5-ml-Röhrchen
mit Schraubverschluss (Sarstedt, Newton, North Carolina) gebracht
und bis zur Verwendung bei –70°C gelagert.
E. coli JM109 (Promega Corp., Madison, Wisconsin) wurde in allen
Klonierungsversuchen verwendet.
-
Tiere.
-
10
Wochen alte weibliche C3H/HeJ-Mäuse
(Jackson Laborstories, Bar Harbor, Maine) wurden jeweils zu dritt
in einem Käfig
bei Umgebungstemperatur untergebracht. Nahrung und Wasser waren
ad libitum verfügbar.
-
Sera.
-
Lyme-Borreliose-Sera
wurden von Patienten am Gundersen Lutheran Medical Center, La Crosse,
Wisconsin, erhalten. Zehn Lyme-Borreliose-Serumproben waren von
Individuen mit klinisch dokumentierten einzelnen oder mehrfachen
Erythema-migrans-Läsionen.
Zwei der Serumproben waren von Patienten mit Hautkulturen, die positiv
für B.
b. waren. Das Serum eines Individuums, das nicht B. b. sensu lato
ausgesetzt war, wurde als Normalserum-Kontrolle verwendet. Diese
Serumprobe wurde von 516 Laboratorien geprüft, die am nationalen „Lyme Proficiency
Survey", gesponsert
vom Wisconsin State Laborstory of Hygiene und dem College of American
Pathologists, teilnahmen, und sie wurde als negativ in Bezug auf
Antikörper
gegen B. b. ausgewiesen (31).
-
Western-Blotting.
-
Western-Blotting
wurde wie früher
beschrieben (17) durchgeführt.
Kurz gesagt, wurden B. b. 50772-Zellen in Probenpuffer 5 min gekocht
und 150 μg
Gesamtprotein wurden auf ein 0,1% SDS – 12% Polyacrylamidgel (4%
Polyacrylamid-Stapelgel ohne Kamm) geladen. Die Proteinkonzentrationen
wurden mit dem Bio-Rad Proteinbestimmungs-Kit nach den Anweisungen
des Herstellers (Bio-Rad Inc., Richmond, Kalifornien) durchgeführt. Zwei
Gele wurden gleichzeitig in einer Elektrophorese-Einheit (SE600;
Hoefer Scientific Instruments, San Francisco, Kalifornien) bei 55
mA für
3 Stunden mit dem Puffersystem von Laemmli (32) verwendet. Nach
der Elektrophorese wurden die Proteine 3 Stunden bei 300 mA unter
den von Towbin et al. (33) beschriebenen Bedingungen auf Nitrocellulose
transferiert. Die Nitrocellulose wurde in Streifen geschnitten und
mit Phosphat-gepufferter Lösung
(PBS)-0,3% TWEEN 20 Detergens 30 min bei 22°C blockiert. Die Streifen wurden
1 Stunde bei 22°C
mit Humanserum, 1:100 verdünnt,
inkubiert und 3-mal mit PBS-0,05% TWEEN 20 Detergens gewaschen.
Meerrettichperoxidase-markierte anti-human IgM oder IgG (schwere
und leichte Ketten; Organon Teknika Cappel, Malvern, Pennsylvania)
wurde zugesetzt, und die Streifen wurden 30 min bei 22°C inkubiert.
Nach der Inkubation wurden die Streifen gewaschen und entwickelt
(TMB Membrane Peroxidase Substrate System; Kirkegaard & Perry Laborstories,
Gaithersburg, Maryland).
-
Klonieren und Amplifizieren des ospC-Gens.
-
Plasmid-angereicherte
DNA wurde aus B. b. sensu stricto Isolat S-1-10 (13) isoliert. Die
DNA wurde als Template für
die Amplifikation des ospC-Gens unter Verwendung des GeneAmp Kit
(Perkin Elmer Cetus, Norwalk, Connecticut) (34) verwendet. Primer
wurden bei einer Endkonzentration von 1,0 μM in einer 1,5 mM Konzentration
von MgCl2 verwendet. Die Thermocycling-Parameter
waren 95°C
für 5 Minuten,
gefolgt von 35 Zyklen wie folgt: 1) 95°C für 30 s, 2) 50°C für 30 s,
3) 72°C
für 90
s. Die abschließende
Verlängerung
erfolgte bei 72°C
für 7 min,
um trunkierte DNA-Stränge
vollständig
zu verlängern.
Der aminoterminale Primer C1 (5'-CGTGGATCCATGAAAAAGAATACATTAAGTGCGATA-3') und der carboxyterminale
Primer C2 (5'-AATTCCCGGGTTAAGGTTTTTTTGGACTTTCTGC-3') wurden zum Amplifizieren
verwendet. Unterstreichungen zeigen die Regionen an, die von den
Primern erkannt werden. Amplifizierte DNA wurde unter Verwendung
von GeneClean (Bio101, La Jolla, Kalifornien) gereinigt. Nach dem
Verdau mit SmaI und BamHI (Gibco BRL, Gaithersburg, Maryland) wurden
gereinigte DNA-Fragmente in den PinPoint pXa-3 Vektor (Promega Corp., Madison,
Wisconsin) mit T4-DNA-Ligase (Gibco BRL, Rockville, Maryland) ligiert.
Die Ligationsmischung wurde verwendet, um kompetente E. coli JM109 zu
transformieren. Transformierte E. coli wurden auf 2xTY-Medium plattiert,
das Ampicillin (100 μg
pro ml, Sigma Chemical Co., St. Louis, Missouri) enthielt, und 24
Stunden bei 37°C
inkubiert. OspC exprimierende Kolonien wurden mittels Western-Blot-Analyse
unter Verwendung eines Streptavidin-Meerrettichperoxidase-Konjugats
(Gibco BRL) und eines frühen
Lyme-Krankheit-Serums, das anti-OspC Antikörper enthielt, nachgewiesen.
-
Die
DNA-Sequenz des ospC-Gens wurde mittels Doppelstrangsequenzierung
(TaqTrack, Promega, Madison, Wisconsin) bestimmt. Analyse und BLAST-Suchen
erfolgten unter Verwendung des GCG-Software-Systems (GCG, Madison,
Wisconsin). Das ospC-Gen von B. b. sensu stricto S-1-10 war ähnlich (78,5%) wie
B. b. sensu stricto B31 (35). Ferner unterschied sich die S-1-10
OspC-Nukleotidsequenz um 3 Basen (98% Homologie) von B. b. sensu
stricto (36).
-
Reinigung von rekombinantem OspC.
-
Das
ospC-Gen enthaltende E. coli wurden in 100 ml Ampicillin enthaltendem
2×TY-Medium
12 h bei 37°C
kultiviert. Die Kultur wurde 1:10 mit 2×TY-Medium verdünnt und
eine weitere Stunde inkubiert. Isopropyl-B-D-thiogalactopyranosid
(Endkonzentration 0,1 mM, Sigma) wurde zu der Kultur zugegeben und
weitere 4 h inkubiert. Die Suspension wurde 15 min bei 10 000 × g bei
4°C zentrifugiert,
in Reinigungspuffer (50 mM Tris (pH 8,0), 50 mM NaCl, 2 mM EDTA,
0,1% Triton X-100) resuspendiert und mit einem Ultraschallgerät (Model
W350; Branson Sonic Power Co., Danbury, Connecticut) lysiert. Sonifizierte
E. coli wurden 15 min bei 10 000 × g zentrifugiert und der Überstand
wurde bei 0,5 ml pro min bei 4°C über eine
Säule geschickt,
die SoftLink-Harz (Promega, Madison, Wisconsin) enthielt. Die Säule wurde
dann mit 5 Säulenvolumina
Reinigungspuffer gewaschen. OspC wurde mit 5 mM Biotin (Sigma) eluiert
und die gewonnenen Fraktionen wurden mittels SDS-PAGE analysiert.
-
OspC-ELISA.
-
Rekombinantes
OspC wurde in Beschichtungspuffer (0,015 M Na2CO3, 0,035 M NaHCO3,
pH 9,6) auf 750 ng/ml verdünnt
und 100-μl-Mengen
wurde in die einzelnen Flachboden-Mikrotiter-Vertiefungen (Dynatech Laborstories,
Chantilly, VA) gebracht. Die Mikrotiterplatten wurden 4 Stunden
bei 35°C
inkubiert, gefolgt von Inkubation bei 4°C über Nacht. Nach der Inkubation
wurde die Platten 3-mal mit Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS,
pH 7,2), die 0,05% TWEEN 20 Detergens enthielt, gewaschen, verschlossen
und bei 4°C
gelagert. Vor der Verwendung wurden die Platten mit PBS-0,05% TWEEN 20 Detergens,
das 1% Rinderserumalbumin enthielt, 30 min bei 22°C blockiert,
zweimal mit PBS-0,05% TWEEN 20 Detergens gewaschen, und 100 μl serielle zweifache
Verdünnungen
von Normal- oder Lyme-Borreliose-Serum in PBS wurden in die einzelnen
Vertiefungen gegeben. Die Platten wurden 1 Stunde bei 22°C inkubiert,
gefolgt von dreimaligem Waschen mit PBS-0,05% TWEEN 20 Detergens.
100 Mikroliter anti-human IgM Meerrettichperoxidase-konjugierte
Antikörper
(Organon Teknika Cappel), 1:3000 in PBS-0,05% TWEEN 20 Detergens
verdünnt,
wurden zugegeben, und die Platten wurden 1 h bei 22°C inkubiert.
Nach der Inkubation wurden 100 μl
o-Phenylendiaminphosphat (0,4 mg/ml, Sigma) in jede Vertiefung gegeben,
und es wurde 30 min bei 22°C
inkubiert. Die Reaktionen wurden durch Zugabe von 100 μl 1 N H2SO4 gestoppt und
die Absorbanz bei 490 nm (Model EL307, Bio-Tek Instruments, Inc.,
Winooski, Vermont) wurde sofort bestimmt. Ein OD-Wert > 0,200 über der
Normalserum-Kontrolle wurde als positiv betrachtet.
-
Nachweis borreliazider Antikörper.
-
Der
Durchflusszytometrie-Test auf borreliazide Antikörper erfolgte nach Callister
et al. (29, 30). Kurz gesagt, wurde ein eingefrorenes 200-μl-Aliquot
B.-b.-Isolat 50772 oder 297 aufgetaut, in 6 ml frisches BSK-Medium
inokuliert, und die Kulturen wurden 72 Stunden bei 35°C inkubiert.
Nach der Inkubation wurde die Konzentration der Spirochäten unter
Verwendung einer Petroff-Hausser-Zählkammer bestimmt und in frischem BSK-Medium
auf eine Konzentration von 106 Organismen
pro Milliliter verdünnt.
Serumproben wurden 1:20 in frischem BSK-Medium verdünnt und
durch Passage durch ein 0,2-μm-Microfuge-Filter
(Costar, Cambridge, Massachusetts) sterilisiert. Ein 100-μl-Aliquot
wurde in ein 1,5-ml-Microfuge-Röhrchen
mit Schraubverschluss (Sarstedt) transferiert und das verdünnte Serum
wurde 10 min bei 56°C
Hitzeinaktiviert. Nach der Inaktivierung durch Hitze wurde ein 100-μl-Aliquot
von B. b. 50772 und 15 μl
steriles Meerschweinchenserum (200, 50% hämolytische Komplement-Einheiten
pro ml; Sigma) zu den verdünnten
Sera zugegeben. Nach leichtem Bewegen wurden die Assay-Suspensionen
16–24
Stunden bei 35°C
inkubiert.
-
Nach
der Inkubation wurden 100 μl
der Assay-Suspensionen 1:5 verdünnt
mit PBS (0,01 mol/l, pH 7,2), das Acridinorange enthielt (Endkonzentration
5,4 × 109 mol/l). Borreliazide Antikörper wurden
mittels FACScan Single-Laser Durchflusszytometer (Becton-Dickinson
Immunocytometry Systems, San Jose, Kalifornien) nachgewiesen. Ereignisse
wurden 1 bis 2 min bei einer auf niedrig gestellten Flussrate (12 μl/min) erfasst und
mittels FACScan Lysys II Research Software analysiert. Seitenstreuung
und Fluoreszenzintensitätsparameter
wurden herangezogen, um B. b. von BSK und Komplementpartikeln zu
unterscheiden. Die Spirochäten wurden
während
der Datenerhebung eingegrenzt (gated), und Fluoreszenzsignale wurden
logarithmisch verstärkt
und in eine lineare Skala konvertiert. Eine Zunahme ≥ 13% bei der
Fluoreszenzintensität
im Vergleich zu Normalserum-Kontrollen wurde als positiv betrachtet
(30). Alle Assays wurden zwei- oder dreifach ausgeführt.
-
Impfung von Mäusen und Gewinnung von Anti-OspC-Sera.
-
Mäuse wurden
intramuskulär
mit 75 μg
gereinigtem OspC in 100 μl
komplettem Freund-Adjuvans (Sigma) geimpft. Anschließend wurden
die Mäuse
mit 75-μg-Mengen
OspC in 100 μl
inkomplettem Freund-Adjuvans
(Sigma) 2 und 4 Wochen nach der Erstimpfung geboostet. Zwei Wochen
nach dem zweiten Booster wurde Blut durch intrakardiale Punktion
entnommen. Das Blut wurde gerinnen gelassen und Serum wurde durch 5-minütige Zentrifugation
bei 3500 UpM abgetrennt. Das Serum wurde entfernt und bis zur Verwendung
in 50-μl-Mengen
bei –70°C gelagert.
-
Flusszytometrischer Immunfluoreszenz-Assay.
-
Anti-OspC-Antikörper enthaltende
Mausserumproben wurden in BSK-Medium (1:20 bis 1:40960) seriell
verdünnt.
100 Mikroliter BSK-Medium, das 105 lebende
B. b. 297 oder 50772 Organismen enthielt, wurden zu jeder Verdünnung zugegeben.
Die Suspensionen wurden behutsam gevortext und 30 min bei 35°C inkubiert.
Nach der Inkubation wurden 10 μl
Fluoresceinisothiocyanat(FITC)-konjugierte
Ziege-anti-Maus IgG (ICN/Cappel, Aurora, Ohio) Antikörper, 1:20
in sterilem PBS (pH 7,2) verdünnt,
zu jedem Assay hinzugefügt. Die
Assays wurden behutsam gevortext und weitere 30 min bei 35°C inkubiert.
Nach der Inkubation wurden 100-μl-Aliquote
jeder Suspension mit 400 μl
0,22-μm-Filter-sterilisiertem
PBS vereinigt. Diese Suspensionen wurden dann unter Verwendung eines
FACScan Durchflusszytometers analysiert.
-
Neutralisation der borreliaziden Aktivität.
-
Die
borreliazide Aktivität
von Serumproben nach der Entfernung von IgM- oder IgG-Antikörper wurde wie
früher
beschrieben bestimmt (17). Kurz gesagt, wurden 125 μl dialysierte
Ziege-anti-human IgM oder IgG (schwere und leichte Kette; Kallestad
Diagnostics, Chaska, Minnesota) zu 25 μl Normal- oder Lyme-Borreliose-Serum
zugegeben, und die Mischung wurde 2 Stunden bei 37°C inkubiert.
Nach 10-minütiger
Zentrifugation bei 5000 × g
(Surespin; Helena Laborstories, Beaumont, Texas) wurde der Überstand
mit frischem BSK-Medium zweifach verdünnt, durch Passage durch ein
0,2-μm-Microfuge-Filter
(Costar) sterilisiert und hinsichtlich borreliazider Aktivität untersucht.
Die borreliazide Aktivität
von Normal- und Lyme-Borre linse-Sera ohne Behandlung mit anti-IgM
oder anti-IgG wurde nach der Zugabe von 125 μl PBS (pH 7,2) bestimmt.
-
Adsorption von Lyme-Borreliose-Sera mit
OspC.
-
Die
Adsorption von anti-OspC Antikörpern
aus Lyme-Borreliose-Sera erfolgte unter Verwendung einer Modifizierung
eines früher
beschriebenen Verfahrens (17). TetraLink Tetrameric Avidin Harz
(Promega) wurde mit PBS gewaschen und ein 1-ml-Volumen wurde in
eine Säule
geladen. Drei Mikrogramm dialysiertes biotinyliertes OspC in einem
1-ml-Volumen wurden über
die Säule
geschickt und die Absorbanz (OD) bei 280 nm wurde verfolgt, um die
Bindung von OspC an der Säule
zu bestätigen.
Eine 1-ml-Probe von jedem von 10 humanen Lyme-Borreliose-Sera, zehnfach
verdünnt
mit PBS (pH 7,2), wurde dann 10- bis 15-mal bei 4°C über die
Säule geleitet,
um anti-OspC-Antikörper
zu entfernen. Die Entfernung von anti-OspC-Antikörpern wurde mittels Western-Blotting
bestätigt.
-
Diese
Untersuchung zeigte, dass die Impfung von Mäusen mit OspC hohe Konzentrationen
borreliazider anti-OspC Antikörper
induziert, und führte
zu verstärkten
Anstrengungen (in den folgenden Beispielen) zur Evaluation der Fähigkeit
von OspC, Schutz vor einer Infektion mit B. b. zu bieten, da dies
einen plausiblen Immunmechanismus bereitstellt, der die Fähigkeit
einer OspC-Impfung zum Schützen
vor der Lyme-Krankheit oder zu ihrer Heilung erklärt. Außerdem wurde
gefunden, dass große
Konzentrationen borreliazider anti-OspC Antikörper leicht in Serum von Patienten
aus den gesamten US nachgewiesen werden können, wenn nur ein einziger
Organismus, B. b. 50772, als Testantigen verwendet wird, was auch
anzeigt, dass das (die) borreliazide(n) anti-OspC Epitop (Epitope)
konserviert werden kann (können).
Somit behindert die OspC-Heterogenität die Anstrengungen zur Entwicklung
einer umfassenden OspC-Vakzine nicht.
-
Diese
Feststellungen stehen in direktem Kontrast zu anderen publizierten
Beobachtungen. In früheren Berichten
war der Nachweis abhängig
vom Vorhandensein hoher Level OspC an der Oberfläche von B. b. Diese borreliaziden
anti-OspC Antikörper
wurden nur nachgewiesen, wenn B.-b.-Isolat 50772, das hohe Level OspC
an der Oberfläche
exprimiert, verwendet wurde.
-
Beispiel 2
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass die borreliaziden Epitope von OspC in der Dra-Fragment-Region
lokalisiert sind.
-
Schritt a: Isolation von Plasmiden, Klonieren
und Amplifizieren des ospC-Gens.
-
Plasmidangereicherte
DNA wurde aus B. b. sensu stricto Isolat S-1-10 unter Verwendung
von Standardverfahren isoliert (13). Die DNA wurde dann als Template
für die
Amplifikation des ospC-Gens nach dem GeneAmp-Protokoll (Perkin Elmer
Cetus, Norwalk, Connecticut) unter Verwendung der Polymerasekettenreaktion
(34) verwendet. Primer wurde in einer Endkonzentration von 1,0 μM mit einer
MgCl2-Konzentration von 1,5 mM verwendet.
Die Thermocycling-Parameter waren 95°C für 5 min, gefolgt von 35 Zyklen
wie folgt: 1) 95°C
für 30
s, 2) 50°C
für 30
s, 3) 72°C
für 90
s. Die abschließende
Verlängerung
erfolgte bei 72°C
für 7 min, um
trunkierte DNA-Stränge
vollständig
zu verlängern.
Der aminoterminale Primer C1 5'-CGTGGATCCATGAAAAAGAATACATTAAGTGCGATA-3' und der carboxyterminale
Primer C2 5'-AATTCCCGGGTTAAGGTTTTTTTGGACTTTCTGC-3' wurden zum Amplifizieren verwendet.
Die amplifizierte DNA wurde unter Verwendung von GeneClean (Bio101,
La Jolla, Kalifornien) gereinigt. Nach dem Verdau mit SmaI und BamHI
(Bethesda Research Laborstories, Gaithersburg, Maryland) wurden
die gereinigten DNA-Fragmente in den PinPoint pXa-3 Vektor (Promega
Corp., Madison, Wisconsin) ligiert. Das Insert und das Plasmid wurden
mit T4-DNA-Ligase (Bethesda Research Laborstories) ligiert und die
Ligationsmischung wurde verwendet, um kompetente E. coli JM109 zu
transformieren. Anschließend
wurden die Organismen auf 2× Trypton-Hefe(TY)-Medium,
das Ampicillin (100 μg/ml,
Sigma Chemical Co., St. Louis, Missouri) enthielt, plattiert und
24 Stunden bei 37°C
inkubiert. Das OspC-Fusionsprotein exprimierende Kolonien wurden
mittels Western-Blot-Analyse unter Verwendung eines Streptavidinalkalische
Phosphatase-Konjugats (Bethesda Research Laborstories) und eines frühen Lyme-Krankheit-Serums,
das anti-ospC Antikörper
enthielt, nachgewiesen. Dieses Plasmid erhielt die Bezeichnung pX3-22,
und es ist in der 1 illustriert.
-
Schritt b: Schaffung der ospC-Gen-Trunkierunq.
-
Um
ein carboxyterminales Fragment des OspC-Proteins zu machen, wurde
das Plasmid pX3-22 mit den Restriktionsenzymen BamHI und SmaI (Gibco)
verdaut. Das ~0,6-kb-BamHI-Smal-Fragment, welches das ospC-Gen enthält, wurde
dann mit dem Restriktionsenzym DraI (Gibco) verdaut, wie in der 2 illustriert. Dieser
Verdau führte
zu einem ~0,4-kb-BamHI-DraI-Fragment, das für das aminoterminale Ende des OspC-Proteins
kodiert, und einem ~0,2-kb-DraI-SmaI- Fragment, das für das carboxyterminale Ende
kodiert. Dieses DraI-SmaI-Fragment wurde dann mit SmaI-verdautem
PinPoint Vektor pXa-2 (Promega Corporation, Madison, WI) ligiert,
um den passenden Leserahmen des resultierenden trunkierten Proteins
zu erhalten. Die Ligationsmischung wurde dann verwendet, um kompetente
E. coli JM109 zu transformieren. Es wurden Restriktionsverdaue durchgeführt, um
einen Klon mit der passenden Orientierung der ospC-Genfragmentinsertion zu
identifizieren. Dieses Plasmid wurde mit pX2-22-Dra bezeichnet und
ist in der 3 illustriert.
-
Schritt c: Molekulare Analyse des ospC-Genfragments.
-
Die
DNA-Sequenz von pX2-22-Dra
wurde mittels Doppelstrangsequenzierung bestimmt. Der Primer C2
(siehe Schritt a des Beispiels 2), der für die Amplifikation konstruiert
wurde, und der PinPoint Sequenzierungsprimer (Promega) wurden verwendet.
Die Sequenz des DraI-SmaI-ospC-Genfragments (ospC-Dra-Fragment)
ist in der 4 gezeigt. Die vorhergesagte
Aminosäuresequenz
dieses trunkierten OspC-Fusionsproteins ist auch in der 4 gezeigt.
-
Schritt d: Reinigung des Dra-Fragment
OspC.
-
Transformierte
E. coli-Organismen, die pX3-22 und pX2-22-Dra enthielten, wurden
in 100 ml Ampicillin enthaltendem 2×TY-Medium 12 Stunden 37°C kultiviert.
Die Kultur wurde 1:10 mit 2×TY-Medium
verdünnt
und eine weitere Stunde inkubiert. Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid (Endkonzentration
0,1 mM, Sigma) wurde zu der Kultur zugegeben, und es wurde weitere
4 Stunden inkubiert. Die Bakteriensuspension wurde dann zentrifugiert
(10 000 × g,
15 min bei 4°C),
in Reinigungspuffer (50 mM Tris (pH 8,0) 50 mM NaCl, 2 mM EDTA, 0,1% „TRITON
X-100" Puffer) resuspendiert
und durch 5 × 30
s Pulse mit einem Ultraschallgerät
(Model W350; Branson Sonic Power Co., Danbury, Connecticut) lysiert.
Die sonifizierten E.-coli-Organismen wurden 15 min bei 10 000 × g zentrifugiert,
um unlösliches
Material zu entfernen, und der Überstand
wurde bei 0,5 ml pro Minute bei 4°C über eine
Säule von
SoftLink Harz (Promega) geschickt. Die Säule wurde dann mit 5 Säulenvolumina
Reinigungspuffer gewaschen. Säulen-gebundenes
OspC-Dra-Fragment-Fusionsprotein wurde unter Verwendung von Reinigungspuffer
eluiert, der 5 mM Biotin (Sigma) enthielt. Die Fraktionen wurden
mittels Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamidgelelektrophorese analysiert.
-
Schritt e: Adsorption von Lyme-Borreliose-Sera
mit ganzem und Dra-Fragment-ospC.
-
Die
Adsorption von anti-ospC oder Dra-Fragment Antikörpern aus Lyme-Borreliose-Sera
erfolgte unter Verwendung einer Modifizierung eines früher beschriebenen
Verfahrens (17). TetraLink Tetrameric Avidin Harz (Promega) wurde
mit PBS gewaschen und ein 1- ml-Volumen
wurde auf eine Säule
geladen. 3 Mikrogramm dialysiertes biotinyliertes ganzes OspC (Fusionsprotein
von pX3-22) oder Dra-Fragment-OspC (Fusionsprotein von pX2-22-Dra)
in einem 1-ml-Volumen wurden dann über die Säule geschickt, und die Absorbanz
bei 280 nm wurde verfolgt, um die Bindung von Protein an der Säule zu bestätigen. Eine
1-ml-Probe von jedem Serum, zehnfach verdünnt mit PBS (pH 7,2), wurde
dann 10- bis 15-mal über
die Säule
geschickt, um anti-OspC oder anti-Dra-Fragment Antikörper zu
entfernen.
-
Unter
Verwendung der Materialien und Verfahren der Beispiele 1 und 2 haben
wir anfangs 7 frühe
Lyme-Krankheit-Serumproben, die hohe Titer borreliazider anti-OspC
Antikörper
enthielten, untersucht und bestätigt,
dass die borreliaziden Antikörper
gegen eine spezifische Region des OspC-Proteins innerhalb des Dra-Fragments,
das hier beschrieben ist, gerichtet waren.
-
OspC-
oder Dra-Fragment-Fusionsproteine wurden an Agaroseperlen gebunden
und es wurden separate Immunaffinitätssäulen gerichtet. Lyme-Krankheit-Sera
wurden über
die Säulen
geschickt, um anti-OspC oder anti-Dra-Fragment Antikörper durch
Adsorption an die OspC- bzw. Dra-Fragment-Fusionsproteine zu entfernen.
Die borreliazide Aktivität
gegen B. b. 50772 wurde vor und nach der Entfernung der Antikörper bestimmt.
Die Entfernung von anti-OspC und anti-Dra-Fragment Antikörpern aus
den frühe
Lyme-Krankheit-Sera brachte
fast vollständige
Aufhebung der borreliaziden Aktivität, wie in der Tabelle 1 illustriert. Tabelle 1. Borreliazide Aktivität von frühen Lyme-Krankheit-Sera
nach der Entfernung von Antikörpern
gegen ganzes OspC oder Dra-Fragment.
Patient
Nummer | Borreliazide
Aktivitäta vor und (nach) der Entfernung von OspC-Antikörpern | Borreliazide
Aktivitäta vor und (nach) der Entfernung von Dra-Antikörpern |
1 | 10240
(20) | 20480
(80) |
2 | 40960
(20) | 40960
(20) |
3 | 10240
(40) | 20480
(40) |
4 | 640
(20) | 1280
(20) |
5 | 2560
(20) | 5120
(20) |
6 | 1280
(40) | 5120
(20) |
7 | 10240
(320) | 20480
(1280) |
- a Reziproke Verdünnung des Serumtiters
-
Die
Tabelle 1 zeigt die Titer borreliazider Antikörper von frühen Lyme-Sera nach der Entfernung
von Antikörpern
gegen ganzes OspC-Fusionsprotein oder das OspC-Dra-Fragment. Unter Bezugnahme
auf die Tabelle 1 kann man sehen, dass die borreliaziden Antikörper gegen
die spezifische Region des OspC-Proteins waren, die im Dra-Fragment
lokalisiert ist. Diese Ergebnisse zeigen, dass borreliazide anti-OspC
Antikörper fast
vollständig
durch das (die) Epitop(e) induziert werden, das (die) in der Dra-Fragment-Region
von OspC lokalisiert ist (sind).
-
Beispiel 3
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass anti-OspC Antikörper, die spezifisch für die Dra-Fragment-Region von OspC sind,
mittels ELISA nachgewiesen werden können.
-
Dra-Fragment-ELISA.
-
Gereinigtes
OspC Dra-Fragment wurde in Beschichtungspuffer (0,015 M Na2CO3, 0,035 M NaHCO3, pH 9,6) zu 750 ng/ml verdünnt und
in N-Oxysuccinimid Oberflächen
Aminobindung Flachboden-Mikotitervertiefungen gebracht. Die ELISA-Platten wurden 4
Stunden bei 35°C
inkubiert, gefolgt von Inkubation bei 4°C über Nacht. Nach der Inkubation
wurden die Platten 3-mal mit PBS, das 0,05% TWEEN 20 Detergens enthielt, gewaschen,
verschlossen und bei 4°C
gelagert. Vor der Verwendung wurden die Platten mit PBS-0,05% TWEEN
20 Detergens, 1% Rinderserumalbumin enthaltend, 30 min bei Umgebungstemperatur
blockiert. Die Platten wurden zweimal mit PBS-0,05% TWEEN 20 Detergens gewaschen und
100 μl serieller
2-facher Verdünnungen
von Serum in PBS wurden in die einzelnen Mikrotiter-Vertiefungen
gebracht. Die Platten wurden 1 Stunde bei 22°C inkubiert, gefolgt von 3-maligem
Waschen mit PBS-0,05% TWEEN 20 Detergens. Anti-human IgM oder IgG
Meerrettichperoxidase-konjugierter Antikörper (Organon Teknika Cappel,
Malvern, Pennsylvania) wurde in PBS-0,05% TWEEN 20 Detergens 1:3000
oder 1:5000 verdünnt.
Aliquote (100 μl)
des Konjugats wurden zu den Vertiefungen zugegeben und 1 Stunde
bei 22°C
inkubiert. Anschließend
wurden 100 μl
o-Phenylendiaminphosphat (Sigma) zugesetzt, und die Platten wurden
30 min bei 22°C
inkubiert. Die Reaktionen wurden durch Zugabe von 100 μl 1 N H2SO4 gestoppt, und
die Absorbanzen wurden bei 490 nm bestimmt.
-
Es
wurde bestimmt, ob die anti-Dra-Fragment Antikörper, die in den 7 frühe Lyme-Krankheit-Serumproben
vorhanden waren, leicht unter Verwendung eines Dra-Fragment IgM
oder IgG ELISA nachgewiesen werden konnten. Es wurden Dra-Fragment-ELISA-Platten
bereitet und verwendet, um die Menge an Dra-spezifischem Antikörper zu
messen, die nachgewiesen wurde, wenn die Sera 1:200 mit PBS (pH
7,2), das 0,5% TWEEN 20 Detergens enthielt, verdünnt wurden. Das ist eine Verdünnung, die üblicherweise
in diagnostischen Laboratorien verwendet wird, wenn ELISA-Assays
durchgeführt
werden.
-
Signifikante
Level an IgM anti-Dra-Fragment Antikörper waren in allen 7 frühe Lyme-Krankheit-Serumproben
nachweisbar, wie in der Tabelle 2 illustriert. Der IgG ELISA wies
auch anti-Dra-Fragment Antikörper
in 3 (42%) der 7 frühen
Serumproben nach. Die Tabelle 2 illustriert die OspC (ganzes Protein)
und Dra-Fragment IgM ELISA-Reaktivität unter Verwendung früher Lyme-Krankheit-Sera
(n = 7), die borreliazide anti-OspC und anti-Dra Antikörper enthalten.
Die Tabelle 2 zeigt, dass ein Dra-Fragment-ELISA anti-Dra-Fragment-Antikörper in
den frühe
Lyme-Krankheit-Sera bei 0,200 Absorbanz und einer Verdünnung von
1:200 nachweisen konnte. Tabelle 2. Dra-Fragment-ELISA
a-Reaktivität unter
Verwendung früher
Lyme-Krankheit-Sera
(n = 7), die borreliazide anti-Dra Antikörper enthalten.
Anzahl (%)
von Sera IgM reaktiv bei: | Anzahl (%)
von Sera IgG reaktiv bei: |
≥ 0,1 | ≥ 0,2 | ≥ 0,3 | ≥ 0,1 | ≥ 0,2 | ≥ 0,3 |
7
(100) | 7
(100) | 7
(100) | 3
(43) | 0 | 0 |
- a Sera 1:200 verdünnt in Phosphat-gepufferter
Salzlösung
(pH 7,2), 0,05% TWEEN 20 enthaltend. Reaktivität mittels Absorbanz von 490
nm bestimmt.
-
Beispiel 4
-
Dieses
Beispiel soll die Spezifität
eines B.-b. OspC-ELISA und eines Dra-Fragment-ELISA zum Nachweis der Lyme-Krankheit
zeigen.
-
Ob
der Dra-Fragment-ELISA spezifischer war als der OspC-ELISA, wurde
bestimmt, indem Normalsera und Sera von Patienten mit EBV und CMV-Infektionen
untersucht wurden. Es wurden auch Serumproben untersucht, die rheumatoiden
Faktor enthielten, und Serumproben von Patienten mit Syphilis, weil
von diesen zwei Arten von Sera auch bekannt ist, dass sie stark
mit herkömmlichen
Tests auf die Lyme-Krankheit reagieren.
-
Ferner
wurden Serumproben von Individuen getestet, die vorher mit einer
OspA-Lyme-Krankheit-Vakzine
geimpft wurden. Beide ELISAs wurden durch eine vorherige Impfung
gegen die Lyme-Krankheit nicht beeinflusst. Eine ähnlich kleine
Anzahl der Normalserumproben, der rheumatoiden Faktor enthaltenden
Sera und der syphilitischen Sera waren unter Verwendung der IgM
OspC oder Dra-Fragment ELISAs positiv. Der OspC ELISA war jedoch
oft falsch-positiv, wenn Sera von Patienten mit anderen Krankheiten, einschließlich EBV
und CMV, verwendet wurden, hauptsächlich wenn hinsichtlich IgM
getestet wurde. Das ist nicht überraschend,
da IgM-Antikörper
während
der frühen
Lyme-Krankheit in
hohen Konzentrationen vorhanden sind. IgG-Antikörper treten üblicherweise
erst in späteren
Krankheitsstadien auf. Im Gegensatz dazu war IgM Dra-Fragment ELISA signifikant
weniger reaktiv bei Verwendung von Sera von Patienten mit CMV und
EBV. Es wird auf die nachstehende Tabelle 3 Bezug genommen. Somit
war der Dra-Fragment ELISA signifikant spezifischer als der ELISA,
der das ganze OspC-Protein enthielt.
-
Die
Tabelle 3 zeigt IgM OspC (ganzes Protein) und Dra-Fragment ELISA
versus Lyme-Krankheit kreuzreaktive
Sera (Serumverdünnung
1:200). Unter Bezugnahme auf die Tabelle 3: Dra-Fragment-ELISA war signifikant
spezifischer als OspC-ELISA. Tabelle 3. Anzahl (%) der potentiell kreuzreaktiven
Sera mit OspC und Dra-Fragment IgM ELISA Reaktivität
a Sera (getestete Anzahl) | Anzahl (%)
der positiven Ergebnisse unter Verwendung von OspC-ELISA | Anzahl (%)
der positiven Ergebnisse unter Verwendung von Dra-ELISA |
≥ 0,100 | ≥ 0,200 | ≥ 0,300 | ≥ 0,100 | ≥ 0,200 | ≥ 0,300 |
endemisch normal
(28) | 1
(3,6) | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
CMV
(39) | 11
(28,2) | 7
(17,9) | 3
(7,6) | 3
(7,6) | 0 | 0 |
EBV
(47) | 12
(25,5) | 3
(6,4) | 3
(6,4) | 1
(2,1) | 0 | 0 |
Syphilis
(25) | 3
(12,0) | 2
(8,0) | 0 | 4
(16,0) | 2
(8,0) | 1
(4,0) |
Rheumatoider
Faktor (15) | 2
(13,3) | 2
(13,3) | 2
(13,3) | 2
(13,3) | 2
(13,3) | 2
(13,3) |
Gesamt (154) | 29
(18,8) | 14
(17,0) | 8
(5,2) | 10
(6,5) | 8
(5,2) | 3
(1,9) |
- a Sera 1:200 verdünnt in Phosphat-gepufferter
Salzlösung
(pH 7,2), die 0,05% TWEEN 20 enthielt. Absorbanz bei 490 nm bestimmt.
-
Beispiel 5
-
Dieses
Beispiel soll zeigen, dass OspC- und Dra-Fragment ELISA ähnliche
Empfindlichkeit hatten. Die Empfindlichkeit des Dra-Fragment ELISA
wurde mit OspC ELISA verglichen, indem 20 Serumproben von Patienten
mit Kultur-definierter Lyme-Krankheit untersucht wurden. Diese Sera
enthielten auch unterschiedliche Level borreliazider anti-OspC Antikörper. Die
OspC- und Dra-Fragment ELISAs hatten ähnliche Empfindlichkeit. Die
OspC und Dra-Fragment ELISAs wiesen IgM Antikörper (Absorbanz ≥ 0,200) in
12 (60%) bzw. 10 (50%) der 20 frühen
Lyme-Krankheit-Sera nach, wie in der Tabelle 4 gezeigt. Tabelle 4. Nachweis von OspC oder Dra-Fragment
Antikörpern
mittels IgM ELISA
a in 20 frühen Lyme-Krankheit-Serumproben,
die borreliazide anti-B. burgdorferi 50772 Antikörper enthielten.
| Anzahl (%)
der Sera IgM reaktiv bei: |
ELISA | > 0,100 | > 0,200 |
OspC | 15
(75) | 12
(60) |
Dra-Fragment | 12
(60) | 10
(50) |
- a Sera 1:200 in Phosphat-gepufferter Salzlösung (pH
7,2) verdünnt,
die 0,05% TWEEN 20 enthielt. Absorbanz-Werte wurden bei 490 nm bestimmt.
-
Ferner
korrelierte die Fähigkeit
zum Nachweis von anti-OspC- oder anti-Dra-Fragment Antikörpern eng
mit der borreliaziden anti-B. b. Aktivität. Mit wenigen Ausnahmen wurden
hohe Konzentrationen an anti-OspC oder anti-Dra-Fragment IgM Antikörpern in
frühen
Lyme-Krankheit-Sera nachgewiesen, die auch hohe Konzentrationen
borreliazider Antikörper
enthielten. Wenn die borreliazide Aktivität niedrig war, waren beide ELISAs
am häufigsten
negativ. Das war nicht unerwartet, da gezeigt wurde, dass der Test
auf borreliazide Antikörper
ungefähr
3-mal empfindlicher ist als ein handelsüblicher ELISA (30).
-
Beispiel 6
-
Wir
arbeiten derzeit daran, die Empfindlichkeit des Dra-Fragment-ELISA
zu erhöhen,
indem die Verdünnungen
des getesteten Serums erniedrigt werden. Das sollte aufgrund der
hochspezifischen Natur der Dra-Fragment-Antikörperantwort leicht möglich sein.
Wir gehen davon aus, dass Verfeinerungen der Dra-Fragment-ELISA-Testverfahren
(z. B. Serumverdünnung,
Konzentration an Antigen/Vertiefung) die Empfindlichkeit signifikant
auf Level erhöhen
wird, die enger mit der Nachweisempfindlichkeit in Bezug auf borreliaziden
anti-B. b. 50772 Antikörper
in Beziehung stehen.
-
Beispiel 7
-
Dieses
Beispiel bestätigt
die prognostischen Fähigkeiten
des Dra-Fragment ELISA. Mehrere Serumproben von 2 Patienten mit
früher
Lyme-Krankheit wurden geprüft,
wobei der Dra-Fragment-ELISA herangezogen wurde. Serumproben wurden
vor, während
und nach der Behandlung mit antimikrobiellen Mitteln genommen. Die
borreliazide anti-50772 Aktivität
wurde mit dem Dra-Fragment ELISA überwacht. Beim Patienten 1
waren anti-OspC
Antikörper
5 Tage nach der Infektion und 6 und 11 Tage nachdem die Antibiotikabehandlung eingesetzt
hatte, nachweisbar. Borreliazide anti-50772 Antikörper und
anti-Dra-Fragment
Antikörper
waren 5 Tage nach der Infektion und 6 Tage nach der Behand lung nachweisbar,
aber nicht mehr nach 11 Tagen. Ähnlich waren
anti-OspC Antikörper
7 Tage nach der Infektion und 10 und 24 Tage nach der Antibiotikabehandlung
im Serum des Patienten 2 nachweisbar. Borreliazide Antikörper und
anti-Dra-Fragment Antikörper
waren jedoch nur vor der Antibiotikabehandlung nachweisbar. Diese
Ergebnisse zeigen die Fähigkeit
des Dra-Fragment ELISA, mit Infektion mit B. b. zu korrelieren.
Somit ist Dra-Fragment ELISA auch als Test bezüglich einer Heilung nützlich.
-
Beispiel 8
-
Die
Fähigkeit
von OspC, borreliazide Antikörper
zu induzieren, hat die Identifizierung des (der) Epitops (Epitope)
ermöglicht,
das (die) für
die Induktion der Aktivität
verantwortlich ist (sind). Da der Schutz nach der Impfung mit OspA
von der Induktion und dem Aufrechterhalten hoher Level borreliazider
anti-OspAAntikörper abhängt, hängen der
Schutz oder die Clearance von B. b. von infizierten Individuen auch
von der Induktion borreliazider anti-OspC Antikörper ab. Da die borreliaziden
anti-OspC Antikörper
aus frühen
Lyme-Krankheit-Sera
durch Adsorption an das Dra-Fragment entfernt werden können, sollte
die Impfung mit dem Dra-Fragment auch borreliazide Antikörper induzieren.
Mäuse,
die mit rekombinantem OspC geimpft wurden, produzieren tatsächlich borreliazide
Antikörper.
-
Unter
Verwendung der Verfahren des Beispiels 1 wurden Mäuse mit
B. b. 50772 geimpft und der Level borreliazider Antikörper wurde
in verschiedenen Zeitintervallen nach der Impfung bestimmt. Die
borreliazide Aktivität
war 14 Tage nach der Anfangsimpfung nachweisbar und erreichte einen
Höhepunkt
nach 56 Tagen, wie in der Tabelle 5 gezeigt. Tabelle 5. Entwicklung von borreliaziden
anti-B. burgdorferi 50772 Antikörpern
in Mäusen
nach Impfung mit B. burgdorferi 50772-Organismen.
| Borreliazide
Aktivität
gegen B. burgdorferi 50772 |
Tage
nach der Primärimpfunga | Maus
1 | Maus
2 |
14 | 20b | 20 |
28 | 320 | 320 |
42 | 160 | 160 |
56 | 2560 | 640 |
112 | 1280 | 320 |
- a Mäuse
wurden am Tag 0 geimpft und es wurden ihnen vier Booster-Impfungen
in Zwei-Wochen-Intervallen verabreicht.
- b Reziproke der höchsten
Serumverdünnung
mit signifikanter borreliazider Aktivität.
-
In
einem ähnlichen
Versuch wurden anti-Dra-Fragment Antikörper durch Adsorption an anti-Dra-Fragment-Fusionsprotein
entfernt. Die Level borreliazider Antikörper wurden dann vor und nach
der Adsorption und Entfernung von anti-Dra-Fragment-Antikörpern gemessen.
Die borreliazide Aktivität
nahm von 1:2560 bis 1:640 nach der Entfernung von anti-Dra-Fragment
Antikörpern
ab. Eine Impfung mit dem Dra-Fragment wird also schützende borreliazide
Antikörper
induzieren.
-
Beispiel 9
-
Dieses
Beispiel soll zeigen, dass das Dra-Fragment ein besserer Impfstoffkandidat
ist als das ganze OspC-Protein. Tiere werden mit OspC geimpft und
Serum mit hohem Level borreliazider Aktivität wird gesammelt. Das Serum
wird geteilt und die borreliazide Aktivität aus einer Probe durch Entfernung
der anti-Dra-Fragment Antikörpern
eliminiert. Die Tiere mit oder ohne borreliazide Antikörper (anti-Dra-Fragment)
für separate Gruppen
von Empfängertieren
werden dann passiv appliziert bevor sie mit B. b. und in verschiedenen
Intervallen nach der Infektion provoziert werden. Das Serum, das
borreliazide anti-Dra-Fragment Antikörper enthält, schützt vor und eliminiert Organismen
und klinische Symptome nach der Infektion. Im Gegensatz dazu erwarten
wir, dass anti-OspC-Serum
ohne borreliazide Antikörper
beim Verhindern oder Heilen der Infektion unwirksam ist. Es gibt
somit einen eindeutigen Beweis der Nützlichkeit des Dra-Fragments
als wichtige Komponente einer Lyme-Krankheit-Vakzine.
-
Beispiel 10
-
Die
Lyme-Krankheit verursacht auch beträchtliche Morbidität und eine
gewisse Mortalität
bei Hunden und Katzen. Es gibt Ähnlichkeiten
zwischen der Krankheit bei Menschen und Hunden, einschließlich der
Migration der Spirochäten
zu Gelenken und der Entwicklung von Lyme-Arthritis (45). Interessanterweise
haben Straubinger et al. (27) kürzlich
berichtet, dass natürlich
infizierte Hunde – anders
als Menschen – keine
borreliaziden Antikörper
produzieren.
-
Wir
haben jedoch kürzlich
gezeigt, dass natürlich
infizierte Hunde tatsächlich
hohe Konzentrationen borreliazider Antikörper entwickeln. Wir haben
15 12–24
Wochen alte pathogenfreie Beagles natürlich infiziert, indem 10 weibliche
und 6 männliche
Ixodus-scapularis-Zecken an den Tieren angebracht und bis zur Sättigung saugen
gelassen wurden. Ungefähr
44% der Zecken waren mit B. b. infiziert. Es waren hohe Konzentrationen bor reliazider
anti-B.-b. 50772 Antikörper
in 8 (53%) von 15 Hunden 1 Woche nach Anwendung der Zecke nachweisbar.
Es wird auf die Tabelle 6 Bezug genommen. Tabelle 6. Nachweis borreliazider Antikörper gegen
B. burgdorferi 50772 in Hunde-Sera nach Zecken-Provokation
a.
Wochen
nach Provokation | Zahl
der Sera mit ziden Antikörpernb/gesamt (%) | mittlere
borreliazide Aktivitätc |
Vor-Provokation | 0/14
(0) | NRDd |
1 | 8/15
(53) | 518 |
2 | 12/14
(86) | 402 |
3 | 13/15
(87) | 558 |
4 | 13/15
(87) | 1645 |
5 | 13/15
(87) | 2074 |
6 | 13/15
(87) | 3700 |
7 | 13/15
(87) | 3814 |
8 | 12/14
(86) | 2552 |
9 | 12/13
(92) | 2407 |
- a Zehn weibliche und sechs männliche
Ixodes-scapularis-Zecken ließ man
bis zur Sättigung
saugen (44% der Zecken waren mit B. burgdorferi infiziert. Die Wahrscheinlichkeit,
dass der zuletzt provozierte Hund mindestens eine infizierte Zecke
bekam, war 99,4%. Alle Zecken wurden an einem endemischen Lyme-Krankheit-Fokus nahe
Ettrick, WI, gesammelt).
- b Signifikante borreliazide Aktivität bei einer Serumverdünnung ≥ 1:20.
- c Reziproke Verdünnung
von durchschnittlichem borreliazidem Antikörpertiter.
- d NRD, keine Antwort nachgewiesen.
-
2
bis 9 Wochen nach der Infektion hatten ≥ 86% der Hunde hohe Konzentrationen
borreliazider Antikörper
in ihrem Serum. Ferner entwickelten 83% der infizierten Hunde klinische
Zeichen und Symptome (Lahmheit), die mit der Lyme-Krankheit in Verbindung
stehen, und B.-b.-Organismen wurden von der Haut und den Gelenken
von > 90% der Tiere
erhalten. Wir haben auch anti-OspC- und anti-Dra-Fragment-Antikörper aus
3 Hundesera mit hohen Titern an borreliazidem anti-B. b. 50772 Antikörper entfernt.
Die Entfernung dieser Antikörper
führte
zu einer fast vollständigen
Aufhebung der borreliaziden Aktivität. Diese Feststellungen sind fast
identisch mit unseren Ergebnissen unter Verwendung von Humansera.
Es ist also wahrscheinlich, dass das OspC-Dra-Fragment auf die gleiche
Art wie oben für
Menschen beschrieben für
Haus- und Nutztiere nützlich
sein wird.
-
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