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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft im Allgemeinen poröse Harze für die Festphasenextraktion
und Chromatographie.
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Hintergrund der Erfindung
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Festphasenextraktion
(FPE) ist eine chromatographische Technik, die weit verbreitet verwendet
wird, z.B. für
die Vorkonzentration und Aufreinigung von analytischen Proben, für die Aufreinigung
von verschiedenen Chemikalien und für die Entfernung von toxischen
oder wertvollen Substanzen aus wässrigen
Lösungen. FPE
erfolgt üblicherweise
unter Verwendung einer Säule
oder Kartusche, die ein geeignetes Harz enthält. FPE-Verfahren wurden unter
Verwendung von Sorptionsmitteln entwickelt, die mit Analyten durch
hydrophobe, Ionenaustausch-, Chelatbildungs-, Sorptions- und anderen
Mechanismen interagieren können,
um die Analyten zu binden und aus Flüssigkeiten zu entfernen. Da
verschiedene FPE-Anwendungen unterschiedliche Sorptionsmittel erfordern
können,
gibt es einen Bedarf an Sorptionsmitteln mit neuen Eigenschaften,
die einzigartige Trennschärfen
aufweisen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
ist eine erfindungsgemäße Aufgabe,
Verbindungen bereitzustellen, die als poröse Harze für die Festphasenextraktion
und Chromatographie verwendet werden können, die ausgezeichnete Benetzungseigenschaften
aufweisen.
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Es
ist noch eine weitere erfindungsgemäße Aufgabe, poröse Harzverbindungen
bereitzustellen, die einzigartige Trennschärfen aufweisen.
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Es
ist noch eine weitere erfindungsgemäße Aufgabe, poröse Harzverbindungen
bereitzustellen, die selektiv Analyten von Interesse einfangen können und
erlauben, dass störende
Analyten, ohne zurückgehalten zu
werden, durchlaufen.
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In
einem Aspekt werden erfindungsgemäß eine Verbindung der Formel
und Salze davon bereitgestellt,
wobei
die Reihenfolge von A, B und C zufällig, blockartig oder eine
Kombination von zufällig
und blockartig sein kann,
wobei
und
gelten,
worin A ausgewählt wird
aus der Gruppe, bestehend aus
worin
B ausgewählt
wird aus der Gruppe, bestehend aus
worin
C ausgewählt
wird aus der Gruppe, bestehend aus
worin
X ausgewählt
wird aus der Gruppe, bestehend aus SO
3H-,
CH
2CO
2H-, CH
2CH(CO
2H)
2-, CO
2H-, PO
3H
2-, PO
2H
2-, CH
2PO
3H
2-, CH
2Cl-,
CH
2NH
2-, CH
2N[(CH
2)
yCH
3]
2-Gruppen, worin
y eine ganze Zahl von 0 bis 18 ist, CH
2N
+[(CH
2)
y=CH
3]
3D
--Gruppen,
worin y= eine ganze Zahl von 0 bis 18 ist und D
- ein
Anion ist, SO
2NHR-Gruppen, worin R eine
Polyethylenimingruppe ist, und CH
2NHR-Gruppen,
worin R eine Polyethylenimingruppe ist.
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In
einem weiteren Aspekt wird erfindungsgemäß ein poröses Harz für eine Festphasenextraktion
oder -chromatographie bereitgestellt, das eine Verbindung der vorstehenden
Formel (I) und Salze davon ist und durch Copolymerisieren mindestens
eines Monomers A, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Divinylbenzol, Styrol und Ethylvinylbenzol,
und mindestens eines Monomers B, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus N-Vinylpyrrolidon, Vinylpyridin, Methacrylat, Methylmethacrylat,
Vinylacetat, Acrylamid und Methacrylamid, um ein Copolymer auszubilden,
und Unterziehen des Copolymers einer Sulfonierungsreaktion, um ein
sulfoniertes Copolymer auszubilden, gebildet wird.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist das Monomer A Divinylbenzol, das Monomer B ist N-Vinylpyrrolidon,
und das Copolymer ist ein Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon).
Vorzugsweise ist das poröse
Harz ein sulfoniertes Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon).
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Ein
weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
ist ein Verfahren zur Behandlung einer Lösung, um einen gelösten Stoff
zu isolieren oder zu entfernen. Eine Lösung mit einem gelösten Stoff
wird mit einem porösen
Harz, das eine Verbindung der Formel (I) gemäß des ersten erfindungsgemäßen Aspektes
und Salze davon ist, unter Bedingungen in Kontakt gebracht, um die
Sorption des gelösten
Stoffes an das poröse
Harz zu ermöglichen. In
bestimmten Ausführungsformen
wird der gelöste
Stoff von dem porösen
Harz entfernt. In bestimmten Ausführungsformen ist B eine Vinylpyridingruppe,
beispielsweise 2-Vinylpyridin-, 3-Vinylpyridin- oder 4-Vinylpyridingruppe
oder eine N-Vinylpyrrolidongruppe. In bestimmten Ausführungsformen
ist A eine Styrolgruppe oder eine Divinylbenzolgruppe. Ein bevorzugtes
poröses
Harz umfasst ein Copolymer, das ein Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)
ist. Vorzugsweise ist das poröse
Harz ein sulfoniertes Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon).
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In
einem weiteren Aspekt wird erfindungsgemäß ein Verfahren zum analytischen
Bestimmen der Menge eines gelösten
Stoffes in einer Lösung
bereitgestellt. Eine Lösung
mit einem gelösten
Stoff wird mit einem porösen
Harz, das eine Verbindung der Formel (I) gemäß des ersten erfindungsgemäßen Aspektes
und Salze davon ist, unter Bedingungen in Kontakt gebracht, um die
Sorption des gelösten
Stoffes an das poröse
Harz zu ermöglichen.
Das poröse
Harz mit dem sorbierten gelösten
Stoff wird mit einem Lösungsmittel
unter Bedingungen gewaschen, um den gelösten Stoff von dem porösen Harz
zu desorbieren. Die Menge des desorbierten gelösten Stoffes, der in dem Lösungsmittel
nach dem Waschen vorhanden ist, wird analytisch bestimmt. Vorzugsweise
ist das poröse
Harz ein sulfoniertes Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon).
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In
einem weiteren Aspekt wird erfindungsgemäß eine Festphasenextraktionskartusche
bereitgestellt, die ein poröses
Harz, das in einen Behälter
mit offenen Enden gepackt ist, umfasst, wobei das poröse Harz eine
Verbindung der Formel (I) gemäß des ersten
erfindungsgemäßen Aspektes
und Salze davon ist. Vorzugsweise ist das poröse Harz ein sulfoniertes Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon).
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Die
vorstehenden und andere erfindungsgemäße Eigenschaften, Aufgaben
und Vorteile werden durch ein Lesen der nachfolgenden Beschreibung
in Verbindung mit den Zeichnungen besser verstanden werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 stellt
die Formel der Modellverbindungen Acetaminophen, p-Toluamid, Koffein,
Procainamid, Ranitidin, Amphetamin, Methamphetamin und m-Toluidin
dar.
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2A ist
ein Diagramm, das die Wirkung der Ionenstärke auf die chromatographische
Retention für Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon),
Charge 6B, darstellt.
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2B und 2C sind
Diagramme, die die Wirkung der Ionenstärke auf die chromatographische Retention
von sulfoniertem Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon), Charge
JJL03-100, darstellt.
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3 ist
ein Diagramm, das die Wirkung einer Sulfonierung auf die chromatographische
Retention von Modellverbindungen für bestimmte erfindungsgemäße sulfonierte
Harze darstellt.
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4 ist
ein Chromatogramm, das die Trennung von Modellverbindungen unter
Verwendung einer SymmetryShieldTM RP8-Säule
darstellt.
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5A und 5B sind
Chromatogramme eines Methanol/Ammoniumhydroxidextrakts von Schweineplasma
unter Verwendung von sulfoniertem Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon),
Charge JJL03-124 und Charge JJL03-100, für Festphasenextraktion, wobei
Ranitidin ein interner Standard ist.
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Genaue Beschreibung
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Erfindungsgemäß wird eine
Verbindung der Formel:
und Salze davon bereitgestellt, wobei
die Reihenfolge von A, B und C zufällig, blockartig oder eine
Kombination von zufällig
und blockartig sein kann,
wobei
und
gelten,
worin A ausgewählt wird
aus der Gruppe, bestehend aus
worin
B ausgewählt
wird aus der Gruppe, bestehend aus
worin
C ausgewählt
wird aus der Gruppe, bestehend aus
und
worin
X ausgewählt
wird aus der Gruppe, bestehend aus SO
3H-,
CH
2CO
2H-, CH
2CH(CO
2H)
2-, CO
2H-, PO
3H
2-, PO
2H
2-, CH
2PO
3H
2-, CH
2Cl-,
CH
2NH
2-, CH
2N[(CH
2)
yCH
3]
2-Gruppen, worin
y eine ganze Zahl von 0 bis 18 ist, CH
2N
+[(CH
2)
y=CH
3]
3D
--Gruppen,
worin y= eine ganze Zahl von 0 bis 18 ist und D
- ein
Anion ist, SO
2NHR-Gruppen, worin R eine
Polyethylenimingruppe ist, und CH
2NHR-Gruppen, worin R
eine Polyethylenimingruppe ist.
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Bevorzugte
Verbindungen sind diejenigen, bei denen X eine SO3H-,
CH2PO3H2-,
CH2CO2H-Gruppe oder
Kombinationen davon ist. Die am meisten bevorzugte Verbindung ist
diejenige, bei der X eine SO3H-Gruppe ist.
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Vorzugsweise
ist X in einer Konzentration von etwa 0,01 bis etwa 5,0, bevorzugter
in einer Konzentration von etwa 0,6 bis etwa 3,2, noch bevorzugter
in einer Konzentration von etwa 0,8 bis etwa 2,1 und am meisten
bevorzugt in einer Konzentration von etwa 1,0 Milliäquivalente
pro Gramm an Verbindung vorhanden.
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Unter
blockartiger Anordnung wird eine Anordnung verstanden, in der einzelne
Einheiten in einem Muster oder in einer sich wiederholenden Sequenz
miteinander verbunden sind. Unter zufälliger Anordnung wird eine
Anordnung verstanden, in der einzelne Einheiten zufällig miteinander
verbunden sind.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
beispielsweise durch Funktionalisieren, d.h. chemisches Verändern, eines
Copolymers mit mindestens einem Monomer A, beispielsweise Divinylbenzol,
Styrol oder Ethylvinylbenzol, und mindestens einem Monomer B, beispielsweise
N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylpyridin, Methacrylat, Methylmethacrylat,
Vinylacetat, Acrylamid oder Methacrylamid, hergestellt werden.
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Vorzugsweise
ist das Monomer A Divinylbenzol. Vorzugsweise ist das Monomer B
N-Vinylpyrrolidon. Das
Copolymer kann mittels Standardsyntheseverfahren, die dem Fachmann
bekannt sind, z.B. wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt werden.
Solch ein Copolymer, z.B. Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon),
kann durch Hinzufügen
einer funktionellen Gruppe des Ionenaustausch-Typs, einer X-Gruppe,
die kationisch, z.B. SO3H-, CH2CO2H-, CH2CH(CO2H)2-, CO2H-, PO3H2-, PO2H2-
oder CH2PO3H2-Gruppe, oder die anionisch, z.B. CH2NH2-, CH2N[(CH2)yCH3]2-, CH2N+[(CH2)y=CH3]3D--,
SO2NHR- oder CH2NHR-Gruppe,
oder die intermediär, z.B.
CH2Cl-Gruppe, sein kann, funktionalisiert
werden. Solche Hinzufügungen
können
beispielsweise wie in Lieto et al., Chemtech, Seiten 46-53 (1983),
Mitchell et al., Tetrahedron Letters, S. 3795-3798 (1976) und K. Unger, "Packings and Stationary
Phases in Chromatographic Techniques", in Chromatographic Science Series,
Band 47, S. 585-720 (1990) beschrieben erreicht werden. Siehe beispielsweise
Beispiel 2, das die Sulfonierung von Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)
beschreibt.
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Die
neuen erfindungsgemäßen Verbindungen
können
beispielsweise als poröse
Harze für
Festphasenextraktion und -chromatographie verwendet werden. Unter
Festphasenextraktion wird ein Verfahren verstanden, das eine feste
Phase zum Isolieren von Klassen an molekularen Spezies aus fluiden
Phasen, wie Gasen und Flüssigkeiten,
einsetzt, beispielsweise durch Sorptions-, Ionenaustausch-, Chelatbildungs-,
Größenausschluss-(Molekularfiltrations-),
Affinitäts-
oder Ionenpaarungsmechanismen.
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Erfindungsgemäß wird auch
ein poröses
Harz, das eine Verbindung der vorstehenden Formel (I) und Salze
davon ist, bereitgestellt, das durch Copolymerisieren mindestens
eines Monomers A, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Divinylbenzol, Styrol und Ethylvinylbenzol,
und mindestens eines Monomers B, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus N-Vinylpyrrolidon, Vinylpyridin, Methacrylat, Methylmethacrylat, Vinylacetat,
Acrylamid und Methacrylamid, um ein Copolymer auszubilden, und Unterziehen
des Copolymers einer Sulfonierungsreaktion, um ein sulfoniertes
Copolymer auszubilden, gebildet wird.
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Unter
porösem
Harz versteht man ein Mitglied einer Klasse an vernetzten Polymerpartikeln,
die mit Kanälen
durchzogen sind, durch die Lösungen
diffundieren können.
Poren sind Bereiche zwischen dicht gepackten Polymerketten. Unter
Monomer wird ein Molekül,
das eine oder mehrere polymerisierbare funktionelle Gruppen vor
der Polymerisation umfasst, oder eine Wiederholungseinheit eines
Polymers ver standen. Unter Copolymer versteht man ein Polymer, das
zwei oder mehrere verschiedene Monomere umfasst. Unter funktioneller
Gruppe des Ionenaustausch-Typs
versteht man eine Gruppe, worin das Gegenion teilweise frei ist
und leicht mit anderen Ionen des gleichen Vorzeichens ausgetauscht
werden kann. Unter hydrophil wird eine Affinität für, ein Anziehen, Adsorbieren
oder Absorbieren von Wasser verstanden. Unter hydrophob wird ein
Fehlen einer Affinität
für, ein
Abstoßen
oder kein Adsorbieren oder Absorbieren von Wasser verstanden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Monomer A Divinylbenzol. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Monomer B N-Vinylpyrrolidon. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Copolymer ein Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon).
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das poröse
Harz ein sulfoniertes Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon).
Vorzugsweise sind die Sulfonatgruppen in einer Konzentration von
etwa 0,01 bis etwa 5,0, bevorzugter in einer Konzentration von etwa
0,6 bis etwa 3,2, noch mehr bevorzugt in einer Konzentration von
etwa 0,8 bis etwa 2,1 und am meisten bevorzugt in einer Konzentration
von etwa 1,0 Milliäquivalente
pro Gramm an porösem
Harz vorhanden.
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Die
funktionellen Gruppen des Ionenaustausch-Typs ermöglichen
dem porösen
Harz, mit basischen und kationischen gelösten Stoffen zu interagieren.
Die hydrophilen polaren Bestandteile ermöglichen dem porösen Harz,
polare Interaktionen und Wasserstoffbindungsfähigkeiten mit gelösten Stoffen
aufzuweisen. Die hydrophoben Bestandteile ermöglichen dem porösen Harz
eine Affinität
zu nicht polaren gelösten
Stoffen durch hydrophobe Interaktionen auszubilden. Da die erfindungsgemäßen porösen Harze
eine Kombination an verschiedenen Wechselwirkungskräften gegenüber gelösten Stoffen
aufweisen, sind sie sehr nützliche
Harze für
beispielsweise Festphasenextraktions-, Ionenaustausch-, Flüssigchromatographieanwendungen.
Zum Beispiel können
diese neuen porösen
Harze verwendet werden, um gelöste
Stoffe zu binden, zurück
zu gewinnen und/oder aus Fluiden zu entfernen.
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Die
Erfindung beinhaltet auch ein Verfahren zum Behandeln einer Lösung, um
einen gelösten
Stoff zu isolieren oder zu entfernen. Eine Lösung, die einen gelösten Stoff
aufweist, wird mit einem porösen
Harz, das eine Verbindung der vorstehenden Formel (I) und Salze
davon ist, unter Bedingungen in Kontakt gebracht, um eine Sorption
des gelösten
Stoffes an das poröse
Harz zu ermöglichen.
In bestimmten Ausführungsformen wird
der gelöste
Stoff von dem porösen
Harz entfernt.
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Unter
Sorption wird die Fähigkeit
einer Aufnahme und eines Haltens durch Absorption oder Adsorption verstanden.
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Vorzugsweise
ist B eine Vinylpyridingruppe, z.B. 2-Vinylpyridin, 3-Vinylpyridin
oder 4-Vinylpyridin, oder eine N-Vinylpyrrolidongruppe. Das Monomer
A kann beispielsweise eine Styrol- oder Divinylbenzolgruppe sein.
Ein bevorzugtes Copolymer ist ein Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon).
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Vorzugsweise
ist das poröse
Harz ein sulfoniertes Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon).
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In
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das poröse
Harz mindestens etwa 12 Molprozent N-Vinylpyrrolidon. In bevorzugten
Ausführungsformen
umfasst das poröse
Harz weniger als etwa 30 Molprozent N-Vinylpyrrolidon. Unter Molprozent
versteht man den Molanteil, ausgedrückt als Prozent, des Monomers
von Interesse relativ zu den Gesamtmolen der verschiedenen (zwei
oder mehr) Monomere, die das Copolymer des porösen Harzes bilden. Vorzugsweise
weist das poröse
Harz eine Festphasenextraktionsfähigkeit
auf.
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Das
poröse
Harz kann die Form von beispielsweise Kügelchen, Pellets oder jegliche
andere für
den Gebrauch gewünschte
Form aufweisen. Die porösen
Harzpartikel können
beispielsweise eine kugelförmige Gestalt,
eine gleichförmige
Gestalt oder eine ungleichförmige
Gestalt aufweisen. Vorzugsweise sind die Partikel Kügelchen
mit einem Durchmesser in dem Bereich von etwa 3 bis etwa 500 μm, vorzugsweise
von etwa 20 bis etwa 200 μm.
Vorzugsweise weist das poröse
Harz eine spezifische Oberfläche
in dem Bereich von etwa 50 bis etwa 850 m2/g
und Poren mit einem Durchmesser, der von etwa 0,5 bis etwa 100 nm
reicht, auf. In bestimmten Ausführungsformen
ist das poröse
Harz in eine Matrix eingebaut.
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In
bestimmten Ausführungsformen
können
mehr als eine Art an funktionalisiertem porösem Harz in den erfindungsgemäßen Säulen, Kartuschen
und dergleichen verwendet werden.
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Der
gelöste
Stoff kann beispielsweise ein jegliches Molekül mit einer hydrophoben, hydrophilen
oder ionischen Wechselwirkung oder eine Kombination von zwei oder
drei dieser Wechselwirkungen sein. Vorzugsweise ist der gelöste Stoff
eine organische Verbindung mit einer Polarität, die für die Adsorption an das poröse Harz
ge eignet ist. Solche gelösten
Stoffe beinhalten beispielsweise Arzneimittel, Pestizide, Herbizide,
Toxine und Umweltschadstoffe, die sich beispielsweise durch Verbrennung
fossiler Brennstoffe oder eine andere industrielle Aktivität ergeben,
wie metallorganische Verbindungen, die ein Schwermetall, wie Quecksilber,
Blei oder Kadmium, umfassen. Die gelösten Stoffe können auch
Metabolite oder Abbauprodukte der vorstehenden Materialien sein.
Gelöste
Stoffe beinhalten auch beispielsweise Biomoleküle wie Proteine, Peptide, Hormone, Polynukleotide,
Vitamine, Co-Faktoren,
Metabolite, Lipide und Kohlenhydrate.
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Die
Lösung
kann beispielsweise Wasser, eine wässrige Lösung oder ein Gemisch von Wasser
oder einer wässrigen
Lösung
und einem wassermischbaren polaren organischen Lösungsmittel, beispielsweise
Methanol, Ethanol, N,N-Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid oder Acetonitril,
umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Lösung eine
saure, basische oder neutrale wässrige
Lösung,
d.h. zwischen etwa 1% und etwa 99% Wasser pro Volumen. Die Lösung, die
den gelösten
Stoff umfasst, kann gegebenenfalls ferner einen oder mehrere zusätzliche
gelöste
Stoffe enthalten. In einer Ausführungsform
ist die Lösung
eine wässrige
Lösung,
die eine komplexe Vielfalt an gelösten Stoffen beinhaltet. Lösungen dieses
Typs beinhalten beispielsweise Blut, Plasma, Urin, Cerebrospinalflüssigkeit,
Gelenkflüssigkeit,
und andere biologische Flüssigkeiten,
einschließlich
beispielsweise Extrakte von Geweben, wie Lebergewebe, Muskelgewebe,
Gehirngewebe oder Herzgewebe. Solche Extrakte können beispielsweise wässrige Extrakte
oder organische Extrakte sein, die getrocknet worden waren und anschließend in
Wasser oder in einem Wasser/organischen Gemisch aufgenommen wurden.
Lösungen
beinhalten auch beispielsweise Grundwasser, Oberflächenwasser,
Trinkwasser oder einen wässrigen
oder organischen Extrakt einer Umweltprobe, wie einer Bodenprobe.
Andere Beispiele von Lösungen
beinhalten eine Nahrungsmittelsubstanz, wie ein Frucht- oder Gemüsesaft oder
Milch, oder einen wässrigen
oder wässrigen/organischen
Extrakt einer Nahrungsmittelsubstanz, wie Frucht, Gemüse, Getreide
oder Fleisch. Andere Lösungen
beinhalten beispielsweise Naturproduktextraktionen von Pflanzen
und Brühen.
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Die
Lösung
kann in jeglicher Art und Weise mit dem porösen Harz in Kontakt gebracht
werden, die eine Sorption des gelösten Stoffes an das poröse Harz
ermöglicht,
wie ein Chargen- oder chromatographisches Verfahren. Zum Beispiel
kann die Lösung
durch eine poröse
Polymersäule,
Scheibe oder Stopfen gezwungen werden, oder die Lösung kann
mit dem porösen
Harz gerührt
werden, wie in einem Char gen-gerührten
Reaktor. Die Lösung
kann auch zu einem porösen
Harz-enthaltenden Well einer Mikrotiterplatte gegeben werden. Das
poröse
Harz kann die Form von beispielsweise Kügelchen oder Pellets annehmen.
Die Lösung wird
mit dem porösen
Harz für
eine Zeitdauer in Kontakt gebracht, die ausreichend ist, um den
gelösten
Stoff von Interesse im Wesentlichen an das poröse Harz zu sorbieren. Diese
Dauer ist üblicherweise
die Zeitspanne, die für
den gelösten
Stoff nötig
ist, um zwischen der Oberfläche
des porösen
Harzes und der Lösung
zu äquilibrieren.
Die Sorption oder Abtrennung des gelösten Stoffes an das poröse Harz
kann partiell oder vollständig erfolgen.
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In
einer Ausführungsform
wird das poröse
Harz als Partikel in einen Behälter
mit offenen Enden gepackt, um eine Festphasenextraktionskartusche
zu bilden.
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Die
Erfindung beinhaltet auch ein Verfahren zum analytischen Bestimmen
der Menge an gelöstem Stoff
in einer Lösung.
Eine Lösung,
die einen gelösten
Stoff aufweist, wird mit einem porösen Harz, das eine Verbindung
der vorstehenden Formel (I) und Salze davon ist, unter Bedingungen
in Kontakt gebracht, um eine Sorption des gelösten Stoffes an das poröse Harz
zu ermöglichen.
Das poröse
Harz, das den sorbierten gelösten
Stoff aufweist, wird mit einem Lösungsmittel
unter Bedingungen gewaschen, um den gelösten Stoff von dem porösen Harz
zu desorbieren. Die Menge an desorbiertem gelöstem Stoff, der in dem Lösungsmittel
nach dem Waschen vorhanden ist, wird analytisch bestimmt.
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Vorzugsweise
ist das poröse
Harz ein sulfoniertes Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon).
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Die
Lösung,
die mit dem porösen
Harz in Kontakt gebracht wird, kann den gelösten Stoff von Interesse in
verdünnter
Form, beispielsweise in einer Konzentration, die für eine akkurate
Quantifizierung zu niedrig ist, umfassen. Durch Sorbieren des gelösten Stoffes
an das poröse
Harz und dann beispielsweise Desorbieren des gelösten Stoffes mit einem wesentlich
kleineren Volumen eines weniger polaren Lösungsmittels, kann eine Lösung, die
den gelösten
Stoff von Interesse beinhaltet, hergestellt werden, die eine wesentlich
höhere
Konzentration an gelöstem
Stoff von Interesse aufweist als die der Ausgangslösung. Das
Verfahren kann auch zu Lösungsmittelaustausch
führen,
d.h. der gelöste
Stoff wird aus einem ersten Lösungsmittel
entfernt und wieder in einem zweiten Lösungsmittel aufgelöst.
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Lösungsmittel,
die zum Desorbieren des gelösten
Stoffes von dem porösen
Harz geeignet sind, können
beispielsweise polare wassermischbare organische Lösungsmittel,
wie Alkohole, beispielsweise Methanol, Ethanol oder Isopropanol,
Acetonitril, Aceton und Tetrahydrofuran, oder Gemische von Wasser
und diesen Lösungsmitteln
sein. Das desorbierende Lösungsmittel
kann auch beispielsweise ein nicht polares oder mäßig polares
wasserunmischbares Lösungsmittel,
wie Dichlormethan, Diethylether, Chloroform oder Ethylacetat, sein.
Gemische dieser Lösungsmittel
sind auch geeignet. Bevorzugte Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemische
müssen
für jeden
einzelnen Fall bestimmt werden. Ein geeignetes Lösungsmittel kann von einem
Fachmann ohne unnötiges
Experimentieren bestimmt werden, wie es routinemäßig in der Entwicklung chromatographischer
Verfahren durchgeführt
wird (siehe beispielsweise McDonald und Bouvier, Hrsg., Solid Phase
Extraction Applications Guide and Bibliography, "A Resource for Sample Preparation Methods
Development", 6. Ausgabe,
Waters, Milford, MA (1995), Snyder und Kirkland, Introduction to
Modern Liquid Chromatography, New York: J. Wiley and Sons (1974)).
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Die
Menge an desorbiertem gelöstem
Stoff, der in dem Lösungsmittel
vorhanden ist, kann mittels einer Vielzahl von Techniken, die dem
Fachmann bekannt sind, beispielsweise Hochleistungsflüssigchromatographie,
Gaschromatographie, Gaschromatographie/Massenspektrometrie oder
Immunassay, analytisch bestimmt werden.
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Die
Erfindung beinhaltet auch eine Festphasenextraktionskartusche, die
ein poröses
Harz, das in einen Behälter
mit offenen Enden gepackt ist, umfasst, wobei das poröse Harz
eine Verbindung der vorstehenden Formel (I) und Salze davon ist.
Vorzugsweise ist das poröse
Harz ein sulfoniertes Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon).
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Der
Behälter
kann beispielsweise ein zylinderförmiger Behälter oder eine Säule, die
an beiden Enden offen ist, sein, so dass die Lösung in den Behälter durch
ein Ende einfließen,
das poröse
Harz innerhalb des Behälters
kontaktieren und den Behälter
durch das andere Ende verlassen kann. Das poröse Harz kann innerhalb des
Behälters
als kleine Partikel, wie Kügelchen
mit einem Durchmesser zwischen etwa 3 μm und etwa 500 μm, vorzugsweise
zwischen etwa 20 μm
und etwa 200 μm,
gepackt sein. In bestimmten Ausführungsformen
können
die porösen
Harzpartikel in dem Behälter
mit einer porösen
Membran verwoben gepackt sein.
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Der
Behälter
kann aus einem jeglichen Material hergestellt werden, das innerhalb
des Zeitrahmens des Festphasenextraktionsverfahrens mit den in dem
Verfahren zu verwendenden Lösungen
und Lösungsmitteln
kompatibel ist. Solche Materialien beinhalten Glas und verschiedene
Kunststoffe, wie Polyethylen und Polypropylen, hoher Dichte. In
einer Ausführungsform
ist der Behälter
auf fast voller Länge
zylinderförmig
und weist an einem Ende eine schmale Spitze auf. Ein Beispiel eines
solchen Behälters
ist ein Spritzenzylinder. Die Menge an porösem Harz innerhalb des Behälters ist
durch das Behältervolumen
begrenzt und kann von etwa 0,001 g bis etwa 50 kg reichen und beträgt vorzugsweise
zwischen etwa 0,025 g und etwa 1 g. Die Menge an porösem Harz,
die für
eine bestimmte Extraktion geeignet ist, hängt von der Menge an zu sorbierendem gelösten Stoff,
der verfügbaren
Oberfläche
des porösen
Harzes und der Stärke
der Wechselwirkung zwischen dem gelösten Stoff und dem porösen Harz
ab. Diese Menge kann leicht von einem Fachmann bestimmt werden.
Die Kartusche kann eine Einmalkartusche sein, die für die Behandlung
einer einzigen Probe verwendet und dann entsorgt wird, oder sie
kann verwendet werden, um mehrere Proben zu behandeln.
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Die
nachstehenden nicht beschränkenden
Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung weiter.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Herstellung von Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)-Copolymeren
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung von Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)-Copolymeren.
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Zu
einem 3000 ml-Kolben wurde eine Lösung aus 5,0 g Hydroxypropylmethylcellulose
(Methocel E15, Dow Chemical Co., Midland, MI) in 1000 ml Wasser
gegeben. Dazu wurde eine Lösung
von 175 g Divinylbenzol (DVB HP-80, Dow), 102 g N-Vinyl-2-pyrrolidon (International
Specialty Products, Wayne, NJ) und 1,85 g Azobisisobutyronitril
(Vazo 64, Dupont Chemical Co., Wilmington, DE) in 242 g Toluol gegeben.
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Das
vorstehende 80% reine Divinylbenzol kann durch andere Monomere A,
wie Styrol oder Ethylvinylbenzol oder niedrigeren Reinheitsgraden
von Divinylbenzol ersetzt werden, aber 80% reines Divinylbenzol
ist bevorzugt. Das vorstehende N-Vinylpyrrolidon kann durch andere
Monomere B, wie N-Vinylpyridin, Methacrylat, Methyl methacrylat,
Vinylacetat, Acrylamid oder Methacrylamid, ersetzt werden, aber
N-Vinylpyrrolidon ist bevorzugt.
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Das
sich ergebende Zweiphasengemisch wurde 30 Minuten bei Raumtemperatur
unter Verwendung von ausreichendem Rühren, um Öltropfen von gewünschter
Mikrometergröße zu bilden,
gerührt.
Die sich ergebende Suspension wurde dann unter mäßigem Rühren auf 70°C erhitzt und 20 Stunden bei
dieser Temperatur gehalten. Die Suspension wurde auf Raumtemperatur
abgekühlt,
filtriert und mit Methanol gewaschen. Der Filterkuchen wurde dann
unter vermindertem Druck 16 Stunden bei 80°C getrocknet. Die Zusammensetzung
des Produktpolymers wurde durch Elementaranalyse bestimmt. Elementaranalyse:
N: 2,24%, Molprozent an N-Vinylpyrrolidon: 20%.
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Eine
Reihe an Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)-Copolymeren, die
etwa 13, 14, 16 und 22 Molprozent N-Vinylpyrrolidon umfassen, wurden
durch Variieren des Ausgangsverhältnisses
der Divinylbenzol- und N-Vinylpyrrolidon-Monomere auch durch dieses
Verfahren hergestellt.
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Beispiel 2: Sulfonierung von Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)-Copolymeren
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung von sulfonierten porösen Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)-Harzen.
Aus Beispiel 1 erhaltene Copolymere, vorzugsweise Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon),
können
mit Schwefelsäure
(95-98%, A.C.S.
Reagenz, Aldrich, 25,810-5, Milwaukee, WI) derivatisiert werden.
Am meisten bevorzugt wird OASIS® HLB
(erhalten von Waters Corp., Milford, MA) verwendet.
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Gleichung
1 kann zum Herstellen von Copolymeren mit verschiedenen Ionenaustauschfähigkeiten verwendet
werden und kann als eine Richtlinie zur Verfahrensentwicklung und
Qualitätskontrolle
dienen.
Gleichung 1: Ionenaustauschfähigkeit des Copolymers (mÄq HSO
3/g an sulfoniertem Copolymer) = 0,53 + 0,018 × (Temperatur)
+ 0,00029 × (Zeit),
worin
[Temperatur]
die Reaktionstemperatur in Grad Celsius ist,
[Zeit] die Reaktionszeitspanne
in Minuten ist. Tabelle 1 – Sulfonierte poröse Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)-Harze
und entsprechende Reaktionsbedingungen
Chargennummer | Temperatur (°C) | Reaktionszeitspanne
(Min.) | H2SO4 (Gramm) | OASIS®-HLB (Gramm) | Sulfonatgruppen
(HSO3) (mÄq/g) |
JJL03-99 | 25 | 1470 | 250 | 12 | 1.34 |
JJL03-100 | 100 | 360 | 377 | 15 | 2.52 |
JJL03-114 | 24 | 70 | 200 | 20 | 1.00 |
JJL03-115 | 122 | 1380 | 600 | 20 | 3.19 |
JJL03-119 | 21 | 15 | 200 | 20 | 0.904 |
JJL03-123 | 122 | 1380 | 800 | 20 | 3.17 |
JJL03-124 | 22 | 15 | 160 | 20 | 0.898 |
JJL03-128 | 22 | 75 | 160 | 20 | 1.01 |
JJL03-129 | 122 | 1380 | 200 | 20 | 3.10 |
JJL03-138 | 79 | 70 | 800 | 20 | 1.86 |
JJL03-139 | 83 | 1380 | 200 | 20 | 2.50 |
JJL03-143 | 0 | 40 | 365 | 20 | 0.602 |
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Beispiel 3: Wirkungen der Sulfonierung
auf das chromatographische Retentionsverhalten der sulfonierten
Harze
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Dieses
Beispiel veranschaulicht, wie der Grad an Sulfonierung des sulfonierten
Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)-Harzes sowohl das hydrophobe
als auch das Ionenaustauschverhalten der Harze sowie die Retentionseigenschaften
der Harze beeinflusste.
-
Die
aus Beispiel 2 erhaltenen Harze, JJL03-99, 100, 114, 119, 123, 124
und 143 wurden einzeln als Aufschlemmung in 4,6 × 30 mm Hochleistungsflüssigchromatographie
(HPLC)-Säulen
gepackt. Die Wirkung der Sulfonierung auf das hydrophobe Retentions-
und Ionenaustauschverhalten wurde durch Untersuchen der Retention
von verschiedenen neutralen und basischen Analyten bestimmt. Die
ausgewählten Modellverbindungen
waren: Acetaminophen, p-Toluamid, Koffein, Procainamid, Ranitidin,
Amphetamin, Methamphetamin und m-Toluidin. Strukturen dieser Modellverbindungen
sind in 1 gezeigt. Die mobile Phase
bestand aus 40:60 Methanol – 20
mM (NH4)H2PO4, pH 3,0 mit NH4Cl
als Modifikator der Ionenstärke.
Die Flussrate betrug 1,0 ml/Minute, die Temperatur betrug 30°C. Das Injektionsvolumen
betrug 5 μl.
Jede Verbindung wurde einzeln injiziert. Die Detektion erfolgte
durch UV bei 254 nm.
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Um
zu bestimmen, ob die Wechselwirkungen durch hydrophobe oder ionische
Mechanismen erfolgten, wurde das Retentionsverhalten als Funktion
der Ionenstärke
bestimmt. Die 2A, 2B und 2C zeigen
die Wirkung der Ionenstärke
auf die Retention für
nicht sulfoniertes Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon) (Oasis® HLB,
Charge 6B) und für
ein relativ stark sulfoniertes Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon) (Charge
JJL03-100) (2,52 mÄq/g).
Wie für
das nicht sulfonierte Harz beobachtet werden kann, gab es einen sehr
geringen Retentionsanstieg für
alle Verbindungen mit steigender Ionenstärke. Dieses Ergebnis stimmt
mit dem für
hydrophobe Wechselwirkungsmechanismen überein. Für das nicht sulfonierte Harz
gab es auch nur eine geringe hydrophobe Retention für die basischen
Verbindungen unter den verwendeten Bedingungen, da der Retentionsfaktor
~ < 1 betrug. Im
Fall des sulfonierten Harzes wurde eine geringe Retentionsänderung
für neutrale
Verbindungen beobachtet. Jedoch wurde die Retention von basischen
Verbindungen dramatisch durch Ionenstärke beeinflusst. Die Retention
nahm signifikant mit steigender Ionenstärke ab, was auf einen Ionenaustauschmechanismus
hinweist.
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3 zeigt
die Wirkung der Sulfonierung der Harze auf die Retention. 1 M NH4Cl wurde verwendet, um die Retentionszeiten
zu minimieren. Der Graph zeigt, dass neutrale Verbindungen eine
verminderte Retention mit zunehmender Sulfonierung aufwiesen. Für die basischen
Verbindungen stieg die Retention mit zunehmender Sulfonierung bis
zu ~ 1 mÄq/g
an. Jedoch nahm die Retention bei höheren Sulfonierungsgraden wieder
ab.
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Beispiel 4: Wirkungen der Sulfonierung
auf die Festphasenextraktionsleistung der sulfonierten Harze
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Wirkung der Sulfonierung der Harze
auf die Leistung der Festphasenextraktion (FPE) der sulfonierten
Harze.
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Um
die FPE-Leistung zu bewerten, wurde ein HPLC-Verfahren zum Untersuchen
der Wiedergewinnung mehrerer Modellverbindungen entwickelt. Eine
SymmetryShieldTM-RP8-Säule, 3,5 μm, 4,6 × 75 mm (Waters Corp., Milford,
MA) wurde in Reihe mit einer SentryTM-Säule (Waters
Corp., Milford, MA) verwendet. Die Flussrate betrug 2,0 ml/Minute,
die Temperatur betrug 36°C.
Die mobile Phase bestand aus 95:5 20 mM K2HPO4, pH 7,0 – Methanol. Die Detektion erfolgte
durch UV bei 254 nm. Das Injektionsvolumen betrug 10 μl. Ein Chromatogramm,
das die optimierte Trennung zeigt, ist in 4 gezeigt.
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Zur
Bewertung der FPE wurden die nachstehenden Harze verwendet: Oasis® HLB
Charge #63, JJL03-143, JJL03-124 und JJL03-100. FPE erfolgte unter
Verwendung von 30 mg jedes Sorptionsmittels in einer 96 Well-Plattenanordnung.
Das Verfahren erfolgte wie folgt. Die Kartusche/das Well wurde mit
1 ml Methanol (~ 1 ml/Min) konditioniert und dann mit 1 ml Wasser äquilibriert.
Eine 1 ml-Probe, die entweder aus mit gelösten Stoffen versetzter Phosphat-gepufferter
Salzlösung
oder mit gelösten
Stoffen versetztem Schweineplasma bestand, wurde geladen. Die Proben
wurden mit bis zu 10 μg/ml
Acetaminophen, Toluamid, Koffein und Procainamid und mit bis zu
20 μg/ml
Amphetamin, Methamphetamin und Toluidin versetzt. Die geladenen Proben
wurden mit 1 ml 0,1 M HCl in Wasser gewaschen, dann mit 1 ml Methanol
gewaschen und dann mit 0,5 von 1 ml Methanol, das 2% NH4OH
enthält,
eluiert. Alle Fraktionen nach der Äquilibrierung wurden gesammelt.
50 μl 10 μg/ml Ranitidin
wurden zu jeder Probe gegeben. Die Proben wurden unter einem N2-Strom in einem Heizblock zur Trockne eingedampft.
Die Proben wurden dann in 1 ml 20 mM Phosphatpuffer, pH 7,0 wieder
aufgenommen.
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Anfängliche
FPE-Leistungsexperimente erfolgten in Phosphat-gepufferter Salzlösung. Eine
vollständige
Massenbilanz wurde für
die FPE-Fraktionen unter Verwendung von sulfoniertem Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon),
Charge Nr. JJL03-143,
durchgeführt.
Tabelle 2 zeigt die Wiedergewinnungs- und Massenbilanzergebnisse.
-
Man
beachte, dass Amphetamin, Methamphetamin und Toluidin in allen Fällen nicht
vollständig
wiedergewonnen wurden. Dies wurde auf Verluste während der Verdampfung zurückgeführt, da
diese Verbindungen halbflüchtig
sind. In Experimenten, in denen die Proben nicht eingetrocknet wurden,
wurde eine vollständige
Wiedergewinnung erreicht. Ergebnisse aus der Wiedergewinnungsstudie
mit Salzlösung
zeigten, dass in keinem Fall ein Durchtritt bei den Beladungs- oder
den HCl-Waschschritten
auftrat. Alle Verbindungen eluierten in dem Methanolwaschgang für Oasis® HLB,
während
nur neutrale Verbindungen für
alle sulfonierten Harze eluierten. Basische Verbindungen konnten
vollständig
mit der Methanol/NH4OH-Lösung
eluiert werden. Der größte Teil
des Koffeins eluierte in dem ersten Methanolwaschgang für das sulfonierte
Harz. Außerdem
wurde festgestellt, dass die Wiedergewinnung in jeder Fraktion vom
Grad der Sulfonierung abhängig
war, die am wenigsten sulfonierten Harze ergaben die größte Wiedergewinnung
in dem ersten Methanolwaschgang. Dieses ungewöhnliche Ergebnis wird darauf
zurückgeführt, dass
Koffein eine schwache Base mit einem pKb-Wert
von 13,9 ist. Eine andere Beobachtung war, dass Acetaminophen eine
geringe Menge an Durchtritt (~ 1%) in der Methanol/Base-Elution
für die
sulfonierten Harze aufwies.
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Ähnliche
Ergebnisse wurden erhalten, wenn Plasma verwendet wurde. Tabelle
3 zeigt Ergebnisse von Wiedergewinnungen, die für drei verschiedene Sorptionsmittel
erhalten wurden: Oasis
® HLB Charge 6B, JJL03-100
und JJL03-124. Tabelle 3 – Ergebnisse für die Wiedergewinnung
für FPE
von mit gelösten
Stoffen versetztem Schweineplasma (n = 3)
HLB
#6B (0,00 mÄq/g) | Waschgang
(MeOH) | Eluat (MeOH,
NH4OH) | Massenbilanz |
| Mittelwert | Standardabweichung | Mittelwert | Standardabweichung | |
Acetaminophen | 1.009 | 0.021 | 0.000 | 0.000 | 1.009 |
Koffein | 0.997 | 0.025 | 0.000 | 0.000 | 0.997 |
Toluamid | 0.995 | 0.038 | 0.000 | 0.000 | 0.995 |
Procainamid | 0.239 | 0.002 | 0.038 | 0.005 | 0.277 |
Amphetamin | 0.825 | 0.103 | 0.000 | 0.000 | 0.825 |
Methamphetamin | 1.230 | 0.044 | 0.000 | 0.000 | 1.230 |
Toluidin | 0.569 | 0.037 | 0.000 | 0.000 | 0.569 |
JJL03-100 (2,52
mÄq/g) | Waschgang
(MeOH) | Eluat (MeOH,
NH4OH) | Massenbilanz |
| Mittelwert | Standardabweichung | Mittelwert | Standardabweichung | |
Acetaminophen | 0.299 | 0.026 | 0.018 | 0.001 | 0.317 |
Koffein | 0.077 | 0.009 | 0.090 | 0.004 | 0.167 |
Toluamid | 0.823 | 0.011 | 0.053 | 0.007 | 0.876 |
Procainamid | 0.000 | 0.000 | 0.842 | 0.031 | 0.842 |
Amphetamin | 0.000 | 0.000 | 0.708 | 0.084 | 0.706 |
Methamphetamin | 0.000 | 0.000 | 0.732 | 0.180 | 0.732 |
Toluidin | 0.000 | 0.000 | 0.479 | 0.059 | 0.479 |
Tabelle 3 – Ergebnisse für Wiedergewinnung
für FPE
von mit gelösten
Stoffen versetztem Schweineplasma (n = 3) (Fortsetzung)
JJL03-124 (0,90
mÄq/g) | Waschgang
(MeOH) | Eluat (MeOH,
NH4OH) | Massenbilanz |
| Mittelwert | Standardabweichung | Mittelwert | Standardabweichung | |
Acetaminophen | 0.078 | 0.003 | 0.017 | 0.004 | 0.995 |
Koffein | 0.901 | 0.058 | 0.083 | 0.054 | 0.984 |
Toluamid | 0.347 | 0.012 | 0.020 | 0.001 | 0.967 |
Procainamid | 0.000 | 0.000 | 0.873 | 0.003 | 0.873 |
Amphetamin | 0.000 | 0.000 | 0.871 | 0.020 | 0.871 |
Methamphetamin | 0.000 | 0.000 | 0.969 | 0.023 | 0.969 |
Toluidin | 0.000 | 0.000 | 0.323 | 0.091 | 0.393 |
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Neutrale
Stoffe eluierten in dem Methanolwaschgang, Basen eluierten in dem
Methanol/Ammoniumhydroxid-Schritt. Eine HPLC-Analyse von nicht mit
gelösten
Stoffen versetzten Plasmaextrakten von den sulfonierten Harzen ist
in den 5A und 5B gezeigt,
worin Ranitidin einen internen Standard darstellt.
-
Protein
in den Extrakten wurde durch Coomassie-Blau quantifiziert. Zwei
verschiedene Plasma-Chargen wurden getestet. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 4 gezeigt. Tabelle 4 – Ergebnisse des Proteinassays
von Methanol/NH
4OH-Extrakten, wie durch
Coomassie-Blau bestimmt
| Proteinkonzentration
der MeOH/NH4OH-Elution (mg/ml) |
Sorptionsmittel | Plasma-Charge
#171 | Plasma-Charge
#180 |
Oasis® HLB | 0.012 | 0.012 |
JJL03-124 | 0.014 | 0.010 |
JJL03-100 | 0.006 | 0.006 |
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Es
wurde festgestellt, dass das Protein in dem mit Base versetzten
Methanol vergleichbar war für
Oasis® HLB,
JJL03-100 und JJL03-124. Im Vergleich waren diese Proteinmengen
etwa fünffach
geringer als was üblicherweise
bei Verwenden des empfohlenen FPE-Protokolls ("Water Oasis® HLB
Extraction Cartridges and Plates", ©1997
Waters Corp., 6/97 WB025-US) für
Oasis® HLB-Kartuschen
beobachtet wird (aus dem Methanolelutionsschritt).
-
Bei
hohen Sulfonierungsbeladungen wurde die das Harz durchlaufende Plasmaladung
trüb. Eine
damit verbundene Beobachtung war, dass festgestellt wurde, dass
die Flussrate bei hohen Sulfonierungsbeladungen abnahm. Diese Beobachtungen
werden auf die Acidität
des Harzes zurückgeführt. Die
am meisten sulfonierten Harze weisen die höchste Acidität auf. Somit ähnelte das
Durchlaufen des Plasmas durch das Harz einem Durchführen einer
Säurepräzipitation,
die die Probe trüber
macht und auch die Fritte und das Harz-enthaltende gepackte Säulenbett
verstopfen kann.
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Beispiel 5: Chlormethylierung von porösen Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)-Harzen
-
Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon),
Oasis® HLB,
erhalten von Waters Corp., Milford, MA, wurde mit Salzsäure (12
M, 36,5 bis 38%) A.C.S. reagent, J. T. Baker, 9535-03, Phillipsburgh,
NJ) und Paraformaldehyd (95%, Aldrich Chemical, 15,812-7, Milwaukee, WI)
derivatisiert. Ein 3 l-Dreihalskolben mit Rundboden wurde mit einem
Thermometer, Rührer,
Kühler
und Reaktortemperaturkontrollsystem ausgestattet. Salzsäure wurde
in den Kolben eingebracht (siehe Tabelle 5 für die Menge an Salzsäure). Dann
wurden das Rühren
und die Temperaturkontrolle gestartet. Der Rührer war ein Mattglasschaft,
der durch das passende Teflonlager in die mittlere Öffnung oben
auf dem Kolben eingesetzt wurde. Der Teflonpropeller hatte ein einziges
Rührerblatt. Die
Rührgeschwindigkeit
wurde so eingestellt, dass ausreichendes Rühren sichergestellt war. Das
Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon), Oasis® HLB,
wurde geladen (siehe Tabelle 5 für
die Menge an Oasis® HLB). Als nächstes wurde
das Paraformaldehyd geladen (siehe Tabelle 5 für die Menge an Paraformaldehyd).
Das Reaktionsgemisch wurde für
eine bestimmte Zeitspanne bei konstanter Temperatur gemischt (siehe
Tabelle 5 für
Reaktionszeitspanne und -temperatur). Das Reaktionsgemisch wurde
abgekühlt,
und dann wurde die Säurelösung filtriert.
Das chlormethylierte Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)-Copolymer
wurde gesammelt und mit Wasser gewaschen bis der pH-Wert der Auf schlemmung ≥ 5,0 betrug.
Der Filterkuchen des chlormethylierten Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)-Copolymers
wurde dann zweimal mit Methanol (HPLC-Güte,
J. T. Baker, 9535-03, Phillipsburgh, NJ) gewaschen und unter vermindertem
Druck 15 Stunden bei 80°C getrocknet.
Der Grad an Chlormethylierung wurde durch Chlorelementaranalyse
(Atlantic Microlab Inc., Norcross, GA) bestimmt. Die Beladung mit
Chlormethylgruppen (CH2Cl) auf dem Copolymer
ist in Tabelle 5 aufgelistet.
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Es
wurde festgestellt, dass die Reaktionszeitspanne, die Reaktionstemperatur
und die Molarität
der Salzsäure
alle die Beladung mit Chlormethylgruppen auf dem Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)-Copolymer
beeinflussen. Verschiedene Kombinationen dieser drei Variablen und
die sich daraus ergebenden Chlormethylbeladungen sind in Tabelle
5 aufgelistet. Tabelle 5 – Chlormethylierte poröse Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)-Harze
und entsprechende Reaktionsbedingungen
Chargen-Nummer | Temperatur
(°C) | Reaktionszeitspanne
(h) | HCl-Molarität | Oasis® HLB (Gramm) | HCl (Gramm) | Paraformaldehyd (Gramm) | Chlormethylbeladung (mÄq/g) |
ARP03-132 | 50 | 1 | 11.1 | 30 | 450 | 17 | 0.61 |
ARP02-159 | 60 | 16 | 7.5 | 25 | 385 | 14.5 | 0.72 |
ARP02-98 | 40 | 2 | 12.0 | 16 | 225 | 17 | 0.73 |
ARP03-132 | 50 | 2 | 11.1 | 30 | 450 | 17 | 0.74 |
ARP02-92 | 50 | 2 | 12.0 | 16 | 225 | 15 | 0.83 |
ARP03-132 | 50 | 6 | 11.1 | 30 | 450 | 17 | 0.89 |
ARP03-132 | 50 | 16 | 11.1 | 30 | 450 | 17 | 1.00 |
ARP02-161 | 60 | 16 | 9.0 | 25 | 385 | 14.5 | 1.01 |
ARP03-133 | 70 | 2 | 11.1 | 30 | 450 | 17 | 1.03 |
ARP02-56 | 60 | 5 | 12.0 | 16 | 250 | 8 | 1.14 |
ARP02-163 | 60 | 16 | 10.5 | 25 | 385 | 14.5 | 1.15 |
ARP03-133 | 70 | 16 | 11.1 | 30 | 450 | 17 | 1.23 |
ARP03-133 | 70 | 6 | 11.1 | 30 | 450 | 17 | 1.24 |
ARP02-57 | 60 | 25 | 12.0 | 16 | 250 | 8 | 1.35 |
JJL03-170 | 65 | 21 | 12.0 | 5 | 150 | 8 | 1.38 |
JJL03-182 | 70 | 25 | 12.0 | 61 | 926 | 51 | 1.43 |
-
Beispiel 6: Aminierung der chlormethylierten
porösen
Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)-Harze
-
Wie
in Beispiel 5 beschrieben hergestellte chlormethylierte poröse Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)-Harze
wurden mit den nachstehenden tertiären Aminen umgesetzt (alle
wurden von Aldrich Chemical, Milwaukee, WI bezogen): Trimethylamin
(TMA, 40 Gew.-%ige Lösung
in Wasser, 43,326-8), Triethylamin (TEA, 99%, 13,206-3), N,N-Dimethylethylamin
(DMEA, 99%, 23,935-6), N,N-Diethylmethylamin (DEMA, 98%, D9,820-3),
N,N-Dimethylbutylamin (DMEA, 99%, 36,952-7) und N-Methylpyrrolidin
(NMP, 97%, M7,920-4). Ein allgemeines Aminierungsverfahren ist nachstehend
angegeben. Es wurde festgestellt, dass die Chlormethylierungsbeladung
und die sterische Größe der sich
umsetzenden Aminalkylgruppen (vgl. Hirsch, J. A. in Topics in Stereochemistry,
Band 1, Allinger, N. L., Eliel, E. D., Hrsg. Wiley: New York, 1967,
Kapitel 1) im Allgemeinen die Beladung mit Ammoniumgruppen auf dem
Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)-Copolymer beeinflussen.
Ein allgemeines Reaktionsverfahren ist nachstehend angegeben. Verschiedene
Kombinationen von Schritt 1, Chlormethylbeladung, Amintyp und Reaktionstemperatur
und die sich daraus ergebenden Beladungen mit quaternärem Amin
sind in Tabelle 6 aufgelistet.
-
Ein
250 ml-Dreihalskolben mit Rundboden wurde mit einem Thermometer,
Rührer,
Kühler
und Reaktortemperaturkontrollsystem ausgestattet. Trialkylamin wurde
in den Kolben eingebracht (siehe Tabelle 6 für die Menge an entsprechendem
Amin) und das Rühren
und die Temperaturkontrolle wurden gestartet. Der Rührer war
ein Mattglasschaft, der durch das passende Teflonlager in der mittleren Öffnung oben
auf dem Kolben eingesetzt wurde. Der Teflonpropeller hatte ein einziges
Rührerblatt.
Das chlormethylierte Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon) wurde
geladen (siehe Tabelle 6 für
die Menge an Harz), und die Rührgeschwindigkeit wurde
so eingestellt, dass ein ausreichendes Mischen gesichert war. Das
Reaktionsgemisch wurde für
eine bestimmte Zeitspanne bei konstanter Temperatur gerührt (siehe
Tabelle 6 für
Reaktionszeitspanne und -temperatur). Das Reaktionsgemisch wurde
abgekühlt,
und das Amin wurde gefiltert. Das aminierte Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)-Copolymer
wurde gesammelt und mit Wasser gewaschen bis der pH-Wert der Aufschlemmung ≤ 5,5 betrug.
Der Filterkuchen des aminierten Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)-Copolymers
wurde dann zweimal mit Methanol (HPLC-Güte, J. T. Baker, 9535-03, Phillipsburgh,
NJ) gewaschen und unter vermindertem Druck 15 Stunden bei 80°C getrocknet.
Der Grad an Aminierung wurde durch Titration bestimmt. Die Menge
an Methylentrialkylammoniumgruppen (CH
2NR
3 + Cl
-)
auf dem Copolymer ist in Tabelle 6 aufgelistet. Tabelle 6 – Aminierte poröse Poly(divinvlbenzol-co-N-vinvlpyrrolidon)-Harze
und entsprechende Reaktionsbedingungen
Chargen-Nummer | Temperatur
(°C) | Reaktionszeitspanne
(h) | Chlormethylharz (Gramm) | Chlormethylbeladung (mÄq/g) | Amintyp | Aminmenge (Gramm) | Tetraalkylammoniumgruppenbeladung (mÄq/g) |
ARP-2-153 | 88 | 24 | 50 | 0.76 | TEA | 750 | 0.012 |
ARP-3-125 | 50 | 3.0 | 12 | 0.74 | DMBA | 50 | 0.030 |
ARP-2-145 | 85 | 25 | 50 | 1.19 | TEA | 750 | 0.041 |
JEO-6-65 | 40 | 4.0 | 11 | 1.01 | DMBA | 50 | 0.054 |
ARP-2-108 | 50 | 25 | 97 | 1.38 | TEA | 388 | 0.067 |
ARP-2-136 | 40 | 25 | 100 | 0.76 | TMA | 1000 | 0.090 |
JEO-6-48 | 37 | 19 | 9 | 1.11 | DMEA | 47 | 0.109 |
JEO-6-47 | 64 | 17 | 9 | 1.11 | DEMA | 47 | 0.114 |
ARP-3-113 | 50 | 4.0 | 5 | 1.03 | DMBA | 50 | 0.157 |
ARP-3-139 | 65 | 4.0 | 11 | 1.23 | DMBA | 50 | 0.165 |
JEO-6-43 | 81 | 16 | 8 | 1.11 | NMP | 54 | 0.173 |
ARP-2-147 | 50 | 5 | 50 | 1.19 | TMA | 500 | 0.184 |
JEO-6-64 | 85 | 4.0 | 11 | 1.23 | DMBA | 50 | 0.216 |
ARP-2-115 | 50 | 25 | 5 | 1.42 | TMA | 50 | 0.260 |
ARP-2-121 | 50 | 25 | 5 | 1.07 | TMA | 50 | 0.290 |
ARP-3-110 | 93 | 5.0 | 6 | 1.36 | DMBA | 50 | 0.320 |
-
Zusammenfassend
zeigten die Experimente, dass sulfoniertes Poly(divinylbenzol-co-N-vinylpyrrolidon)
mit einem gewöhnlichen
Verfahren für
FPE basischer Verbindungen verwendet werden kann. Außerdem kann
es als Werkzeug verwendet werden, um Klassenfraktionierung neutraler
und basischer Verbindungen durchzuführen.
-
Der
Fachmann wird, unter Verwendung von nicht mehr als Routineexperimenten,
fähig sein,
viele Äquivalente
zu den hierin beschriebenen spezifischen erfindungsgemäßen Ausführungsformen
zu bestimmen. Diese und alle andere Äquivalente sollen von den nachstehenden
Ansprüchen
umfasst werden.