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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Isolation und Reinigung
von in Pflanzen erzeugten Viren. Insbesondere ist die vorliegende
Erfindung in großem
Umfang anwendbar.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Pflanzenproteine
und -enzyme werden seit langem für
viele Zwecke benutzt, die von brauchbaren Nahrungsquellen bis zu
biokatalytischen Reagenzien oder therapeutischen Wirkstoffen reichen.
Im letzten Jahrzehnt hat die Entwicklung von transgenen und transfizierten
Pflanzen und die Verbesserung der genetischen Analyse diesen Anwendungen
eine erneute wissenschaftliche Bedeutung und wirtschaftliche Anreize verschafft.
Die Konzepte der molekularen Pflanzenzucht und molekularen Pflanzenwirtschaft,
bei denen ein Pflanzensystem als Bioreaktor zur Erzeugung von rekombinanten
bioaktiven Materialien verwendet wird, wurden mit großer Aufmerksamkeit
verfolgt.
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Viele
Beispiele in der Literatur haben die Nützlichkeit von Pflanzen oder
Kulturpflanzenzellen zur Erzeugung von aktiven, von Säugetieren
stammenden Proteinen, Enzymen, Vakzinen, Antikörpern, Peptiden und anderen
bioaktiven Arten gezeigt. Es wurde ein Verfahren zur Erzeugung von
antiviralen Vakzinen durch Expression eines viralen Proteins in
transgenen Pflanzen beschrieben (Mason u.a., Proc. Natl. Acad. Sci
USA 93: 5335–5340
(1996)). Es wurde gezeigt, dass das Kapsidprotein des Norwalk-Virus,
einem Virus, das beim Menschen eine epidemische akute Gastroenteritis
verursacht, sich bei Expression in transgenem Tabak und Kartoffeln
selbst zu virusartigen Partikeln zusammensetzt. Sowohl die gereinigten
virusähnlichen
Partikel als auch die transgenen Kartoffelknollen stimulierten beim
Verfüttern
an Mäuse
die Antikörperproduktion
gegen das Nor walk-Virus-Kapsidprotein. Alternativ kann die Produktion
und Reinigung eines Vakzins durch Konstruktion eines Pflanzenvirus,
das ein pathogenes Säugetierepitop
trägt,
erleichtert werden. Durch Verwendung eines Pflanzenvirus wird die
zufällige
Ausbreitung eines virulenten Virus über das Vakzin ausgeschaltet
und dasselbe Pflanzenvirus kann zur Vakzinierung von mehreren Wirten
verwendet werden. Zum Beispiel waren malariaverseuchte Epitope an
der Oberfläche
eines rekombinanten Tabakmosaikvirus (TMV) vorhanden (Turpen u.a.
BioTechnology 13: 53–57
(1995)). Ausgewählte
B-Zell-Epitope wurden entweder in den Oberflächenschleifenbereich des TMV-Hüllproteins
eingesetzt oder in den C-Terminus fusioniert. Nach der Infektion
enthalten Tabakpflanzen hohe Titer an rekombinanten Viren, die als
Vakzinuntereinheiten ausgebildet und ohne weiteres vergrößert werden
können.
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Es
wurden auch im Bereich der Entwicklung von geeigneten Vektoren zur
Expression von genetischem Fremdmaterial in Pflanzenwirten Anstrengungen
unternommen. Ahlquist, US-Patent 4,885,248 und US-Patent 5,173,410,
beschreibt den vorausgehenden Aufwand, der unternommen wird, um
Transfervektoren zu entwickeln, die zum Übertragen von genetischem Fremdmaterial
in Pflanzenwirtszellen zum Zwecke der Expression darin nützlich sein
könnten.
Zusätzliche
Aspekte der Hybrid-RNA-Viren und RNA-Transformationsvektoren werden
von Ahlquist u.a. in den US-Patenten 5,466,788, 5,602,242, 5,627,060
und 5,500,360 beschrieben. Donson u.a., US-Patent 5,316,931 und
US-Patent 5,589,367 zeigen zum ersten Mai Pflanzenvirusvektoren,
die zur systemischen Expression von genetischem Fremdmaterial in
Pflanzen geeignet sind. Donson u.a. beschreiben Pflanzenvirusvektoren
mit heterologen subgenomischen Promotoren für die systemische Expression
von Fremdgenen.
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Es
werden gegenwärtig
in schneller Folge aufwändige
Pflanzengenetikverfahren entwickelt, die das Versprechen erfüllen, die
Transformation von praktisch jeder Pflanzenart und die Expression
einer großen
Vielfalt von Genen zu ermöglichen.
Damit aber die Pflanzenmolekularzucht und -wirtschaft im gewerblichen
Bereich umfassend akzeptiert wird, muss ein kostenwirksames und
großtechnisches
Reinigungssystem für
die bioaktiven, in den Pflanzen erzeugten Arten, insbesondere Viruspartikel,
insbesondere genetisch manipulierte Viren, entwickelt werden.
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Einige
Verfahren zur Isolation von Viren aus Pflanzen sind in der Literatur
beschrieben worden (Johal, US-Patent 4,400,471, Johal, US-Patent
4,334,024, Wildman u.a., US-Patent 4,268,632, Wildman u.a., US-Patent
4,289,147, Wildman u.a., US-Patent 4,347,324. Die sukkulenten Blätter von
Pflanzen, wie beispielsweise Tabak, Spinat, Sojabohne und Alfalfa,
bestehen typischerweise aus 10–20%
Feststoffen, wobei der restliche Teil Wasser ist. Der feste Teil
besteht aus einem wasserlöslichen
und einem wasserunlöslichen
Teil, wobei letzterer hauptsächlich
aus dem faserförmigen
Strukturmaterial des Blatts besteht. Der wasserlösliche Teil umfasst Verbindungen
mit relativ niedrigem Molekulargewicht (MG), wie beispielsweise
Zucker, Vitamine, Alkaloide, Aromen, Aminosäuren, und andere Verbindungen
mit relativ hohem MG, wie beispielsweise natürliche und rekombinante Proteine.
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Die
Proteine im löslichen
Teil der Pflanzenbiomasse können
weiter in zwei Fraktionen geteilt werden. Eine Fraktion umfasst
hauptsächlich
ein photosynthetisches Protein, Ribulose-1,5-diphosphatcarboxylase (oder
RuBisCO), dessen Untereinheits-Molekulargewicht etwa 550 kD beträgt. Diese
Fraktion wird üblicherweise
als „Protein
der Fraktion 1" bezeichnet.
RuBisCO ist reichlich vorhanden und umfasst bis zu 25% des gesamten
Proteingehalts eines Blatts und bis zu 10 des Feststoffs eines Blatts.
Die andere Fraktion enthält
ein Gemisch aus Proteinen und Peptiden, deren Untereinheits-Molekulargewichte
typischerweise im Bereich von etwa 3 kD bis 100 kD liegen, und weitere
Verbindungen, einschließlich
Zucker, Vitamine, Alkaloide, Aromen, Aminosäuren. Diese Fraktion wird insgesamt
als „Proteine
der Fraktion 2" bezeichnet.
Proteine der Fraktion 2 können
natürliche
Wirtsmaterialien oder rekombinante Materialien, einschließlich Proteine
und Peptide, sein, die mittels Transfektion oder transgener Transformation
erzeugt werden. Transfizierte Pflanzen können auch Viruspartikel mit
einer molekularen Größe von über 1.000
kD enthalten.
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Das
grundlegende Verfahren zur Isolation von Pflanzenproteinen beginnt
generell mit dem Abbau von Blattbiomasse und dem Pressen des sich
ergebenden Faserstoffs zur Erzeugung von „grünem Saft". Das Verfahren wird üblicherweise
in Gegenwart eines Reduktionsmittels oder Antioxidationsmittels
durchgeführt,
um eine unerwünschte
Oxidation zu unterdrücken.
Der pH-Wert des grünen
Safts, der verschiedene Proteinkomponenten und aus feinen Teilchen
bestehendes, grün
pigmentiertes Material enthält,
wird eingestellt und der Saft erwärmt. Der typische pH-Wertbereich
für den
grünen
Saft liegt nach dem Einstellen zwischen 5,3 und 6,0. Dieser Bereich
wurde für
die Isolierung des Proteins der Fraktion 1 (oder der Ribulose-1,5-diphosphatcarboxylase)
optimiert. Ein Erwärmen,
das die Koagulation von grün
pigmentiertem Material bewirkt, wird typischerweise um 50°C herum geregelt.
Das koagulierte, grün
pigmentierte Material kann dann durch mäßige Zentrifugation entfernt
werden, um einen „braunen
Saft" zu ergeben.
Der braune Saft wird anschließend
gekühlt
und bei einer Temperatur bei oder unter Raumtemperatur gelagert.
Nach einer ausgedehnten Zeit, z.B. 24 Stunden, kristallisiert Ribulose-1,5-diphosphatcarboxylase
aus dem braunen Saft aus. Das kristallisierte Protein der Fraktion
1 kann dann durch Zentrifugation aus der Flüssigkeit ausgeschieden werden.
Proteine der Fraktion 2 bleiben in der Flüssigkeit, und sie können nach
weiterer Säuerung
bis zu einem pH-Wert von etwa 4,5 gereinigt werden. Alternativ kann
die Kristallbildung von Ribulose-1,5-diphosphatcarboxylase aus dem braunen
Saft durch Zugabe von ausreichenden Mengen an Polyethylenglycol
(PEG) an Stelle einer Kühlung bewirkt
werden.
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Das
grundlegende Verfahren zur Isolation von Viruspartikeln wird in
Gooding u.a. (Phytopathological Notes 57: 1285 (1967)) beschrieben.
Um das Tabakmosaikvirus (TMV) aus Pflanzenquellen in großen Mengen zu
reinigen, werden infizierte Blätter
homogenisiert und dann n-Butanol zugesetzt. Das Gemisch wird dann zentrifugiert,
und das Virus im Überstand
zurückgehalten.
Polyethylenglycol (PEG) wird danach dem Überstand und später einer
Zentrifugation zugesetzt. Das Virus kann aus dem sich ergebenden
PEG-Pellet gewonnen werden. Das Virus kann weiter durch einen anderen
Resuspensions-, Zentrifugations- und PEG-Präzipitationszyklus gereinigt
werden.
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Es
gibt Protokolle zur Isolation und Reinigung von Pflanzenviren, die
allerdings viele Probleme bereiten. Die bestehenden Trennungsverfahren
beruhen auf der Verwendung von Lösungsmitteln,
wie beispielsweise n-Butanol, Chloroform oder Tetrachlorkohlenstoff,
um Chloroplastmembranfragmente, Pigmente und andere wirtsbezogene
Materialien zu beseitigen. Obwohl sie für die Virusreinigung in kleinem
Umfang nützlich
und wirksam sind, ist die Verwendung von Lösungsmitteln bei einer großtechnischen
Reinigung problematisch. Es treten häufig Probleme, wie Lösungsmittelbeseitigung,
spezielle, mit entzündlichen
Flüssigkeiten
kompatible Anlagenausführungen,
Anlagenbelüftung
und Arbeiterbelastungsschutz sowie Überwachung, auf. Es gibt Virusreinigungsverfahren,
die nicht auf einem Lösungsmittel
beruhen und in kleinem Umfang durchgeführt werden, diese sind aufgrund
der Anlagen und Verarbeitungseinschränkungen und Endproduktreinheit
aber für großtechnische,
kommerzielle Vorgänge
nicht praktikabel (Bracke, Adv. Virus Res. 7: 193–224 (1960)
und Brakke u.a., Virology 39: 516–533 (1969)). Schließlich ermöglichen
die existierenden Protokolle keinen rationalisierten Betrieb in
der Art, dass eine Isolation und Reinigung von unterschiedlichen
Viren bei minimaler Modifikation eines allgemeinen Reinigungsverfahrens
erzielt werden kann.
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Es
gibt auf dem Fachgebiet einen Bedarf an einem wirksamen, nicht denaturierenden
und lösungsmittelbeschränkten, großtechnischen
Verfahren zur Isolation und Reinigung von Viren. Eine wirksame Virusisolation
ist wegen der Nützlichkeit
der Viren als Transfektionsvektoren und Vakzine besonders nützlich.
In einigen Situationen können
interessante Proteine und Peptide an ein Virus angebracht oder mit
natürlichen
viralen Proteinen (Fusionsprotein) integriert werden, so dass die
Isolation des interessanten Proteins oder Peptids tatsächlich die
Isolation des Virus als solches umfassen kann.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Isolation und Reinigung
von interessanten Viren aus einem Pflanzenwirt, der in großem Umfang
angewendet werden kann. Darüber
hinaus stellt die vorliegende Erfindung ein wirksameres Verfahren
zur Isolation von interessanten Viren als die im Stand der Technik
beschriebenen Verfahren zur Verfügung.
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Im
Allgemeinen umfasst das vorliegende Verfahren zur Isolation von
interessanten Viren die Schritte des Homogenisierens einer Pflanze
zur Erzeugung eines grünen
Safts, das Einstellen des pH-Werts des grünen Safts und dessen Erwär men, das
Trennen des Zielvirus aus anderen Komponenten des grünen Safts
mittels einem oder mehr Zyklen einer Zentrifugation, die Resuspension
und Ultrafiltration und abschließend das Reinigen von Viruspartikeln
durch ein solches Verfahren wie die PEG-Präzipitation.
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In
einer Ausführungsform
wird der pH-Wert des grünen
Safts auf einen Wert zwischen etwa 4,0 und 5,2 eingestellt und der
Saft für
mindestens etwa eine Minute auf eine Temperatur zwischen etwa 45–50°C erwärmt. Dieses
Gemisch wird dann einer Zentrifugation unterworfen. Der dadurch
erzeugte Überstand
enthält bei
Transfektion einen Virus und Proteine der Fraktion 2, einschließlich rekombinante
Produkte. Proteine der Fraktion 2 können vom pelletierten Protein
der Fraktion 1 und anderen Wirtsmaterialien durch mäßige Zentrifugation
abgetrennt werden. Viruspartikel und Proteine der Fraktion 2 können dann
weiter durch eine Aufeinanderfolge von Ultrafiltration, Chromatographie,
Salzpräzipitation
und anderen Verfahren, einschließlich Affinitätstrennungsprotokolle,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, gereinigt werden. Einer der
Hauptvorteile der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die
Viruspartikel einer Ultrafiltration unterworfen werden.
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In
einer zweiten Ausführungsform
wird nach der pH- und Wärmebehandlung
das Pellet von der Zentrifugation, welches das Virus, das Protein
der Fraktion 1 und andere Wirtsmaterialien enthält, in Wasser oder einer Pufferlösung resuspendiert
und auf einen pH-Wert von etwa 5,0–8,0 eingestellt. Das Gemisch
wird einer zweiten Zentrifugation unterworfen. Die Resuspension
ermöglicht,
dass die Mehrzahl der Viren nach der zweiten Zentrifugation im Überstand
bleibt, und das Protein der Fraktion 1 und andere Wirtsmaterialien
können
in dem sich ergebenden Pellet gefunden werden. Die Viruspartikel
können
weiter mittel PEG-Präzipitation
oder Ultrafiltration, falls notwendig, vor der PEG-Präzipitation
gereinigt werden.
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In
einer dritten Ausführungsform
ist das Hüllprotein
eines Virus ein Fusionsprotein, wobei das interessante rekombinante
Protein oder Peptid in das Hüllprotein
eines Virus integriert wird. Während
der Virusreplikation oder während
des Verfahrens der Virusisolation und -reinigung kann sein Hüllprotein
vom Virusgenom als solches gelöst
werden oder als nicht assembliertes Virus-Hüllprotein anfallen oder die
Hüllfusion
wird auch nie eingearbeitet. Nach der Zentrifugation des erwärmten grünen Safts
mit eingestelltem pH-Wert kann das Pellet das Virus, die nicht assemblierten
Fusionsproteine, das Protein der Fraktion 1 und andere Wirtsmaterialien
enthalten.
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In
einer vierten Ausführungsform
können
Zucker, Vitamine, Alkaloide, Aromen und Aminosäuren aus einer Pflanze auch
in geeigneter Weise isoliert und gereinigt werden. Nach der Zentrifugation
des erwärmten grünen Safts
mit eingestelltem pH-Wert enthält
der Überstand
die Proteine der Fraktion 2, Viren und andere Materialien, wie beispielsweise
Zucker, Vitamine, Alkaloide und Aromen. Der dadurch erzeugte Überstand kann
vom pelletierten Protein der Fraktion 1 und anderen Wirtsmaterialien
durch moderate Zentrifugation getrennt werde. Zucker, Vitamine,
Alkaloide und Aromen können
dann weiter durch eine Reihe von Verfahren, einschließlich Ultrafiltration
und andere Verfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, gereinigt
werden.
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In
einer bevorzugten fünften
Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Gewinnen eines Virus aus
einer Pflanze, umfassend die aufeinander folgenden Schritte:
- (a) Homogenisieren einer Pflanzen oder eines
Pflanzengewebes zur Erzeugung eines grünen Safts;
- (b) Einstellen des pH-Werts des grünen Safts auf unter oder gleich
5,2;
- (c) Erwärmen
des grünen
Safts auf eine minimale Temperatur von 45°C;
- (d) Zentrifugieren des grünen
Safts zur Erzeugung eines Überstands
und eines Pellets; und
- (e) Reinigen des Virus aus dem Überstand und Pellet. In einer
weiteren sechsten Ausführungsform
wird im Schritt (b) der pH-Wert des grünen Safts auf zwischen 4,0
und 5,2 eingestellt und im Schritt (c) wird der grüne Saft
für mindestens
eine Minute auf eine Temperatur zwischen 45°C und 50°C erwärmt.
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In
einer bevorzugten siebten Ausführungsform
des Virusreinigungsverfahrens der Erfindung wird im Zentrifugationsschritt
(d) des Verfahrens des Proteins der Frak tion 1 der fünften Ausführungsform
pelletiert und die Proteine der Fraktion 2 bleiben im Überstand
des „Überstands
und Pellets".
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird im Schritt (e) das Virus aus der Überstandsfraktion
des im Schritt (d) erzeugten „Überstands
und Pellets" von
jeder der Ausführungsformen fünf bis sieben
gereinigt. Bevorzugte Varianten dieser Ausführungsform umfassen solche,
bei denen im Schritt (b) der pH-Wert des grünen Safts auf zwischen 4,0
und 5,2, zwischen 5,0 und 5,2 oder etwa 5,0 eingestellt wird.
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Eine
achte bevorzugte Ausführungsform
ist die von der siebten Ausführungsform
oder seine bevorzugt beschriebenen Varianten, wobei im Schritt (c)
der grüne
Saft auf eine Temperatur von zwischen 45°C und 50°C erwärmt wird. Eine neunte bevorzugte
Ausführungsformen
umfasst die achte Ausführungsform
und weiter das Unterwerfen des Überstands
des Schritts (d) einer Ultrafiltration, wobei davon auszugehen ist,
dass in einer zehnten Ausführungsform
diese Ultrafiltration ein Permeat erzeugt, das ein oder mehr Moleküle umfasst,
die aus der Gruppe bestehend aus Zucker, Alkaloide, Aromaverbindungen,
Pigmente und Proteine der Fraktion 1 und 2 ausgewählt sind.
Die elfte Ausführungsform
umfasst die neunte und weiter den Schritt des Zusetzens von Polyethylenglycol
zu einem Konzentrat, das aus der Ultrafiltration resultiert.
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In
einer weiteren besonders bevorzugten zwölften Ausführungsform schließt das Verfahren
nach einer der Ausführungsformen
fünf bis
sieben an den Schritt (d) an, aber im Schritt (e) wird das Virus
aus dem Pellet des „Überstands
und Pellets", das
im Schritt (d) erzeugt wurde, gereinigt und wobei der Schritt (e)
die nachstehenden aufeinander folgenden Schritte umfasst:
- (i) Resuspendieren des Pellets in einer flüssigen Lösung;
- (ii) Einstellen des pH-Werts der flüssigen Lösung, umfassend das resuspendierte
Pellet, auf zwischen pH 5,0 und pH 8,0;
- (iii) Zentrifugieren der flüssigen,
das resuspendierte Pellet enthaltenden Lösung zur Erzeugung eines Überstands;
und
- (iv) Reinigen des Virus aus dem im Schritt (iii) erzeugten Überstands.
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In
einem alternativen Verfahren einer besonders bevorzugten, dreizehnten
Ausführungsform
werden die Schritte (i) und (ii) von Schritt (e) des vorstehenden
Verfahrens zu einem Schritt kombiniert, bei dem das Pellet in einer
Pufferlösung
mit einem pH-Wert zwischen 5,0 und 8,0 resuspendiert wird. Weiter
beinhalten zugehörige
Ausführungsformen
die Merkmale der Verfahren entweder der zwölften oder der dreizehnten
Ausführungsform,
wobei die Virusreinigung durch mindestens ein Verfahren ausgeführt wird,
das aus der Gruppe bestehend aus Polyethylenglycolpräzipitation
oder Ultrafiltration (vierzehnte Ausführungsform) ausgewählt ist, oder
eine Kombination, bei der Polyethylenglycol einem Konzentrat zugesetzt
wird, das aus der Ultrafiltration resultiert (fünfzehnte Ausführungsform).
Eine sechzehnte bevorzugte Ausführungsform
umfasst die Merkmale der vierzehnten Ausführungsform, wobei die Ultrafiltration
ein Permeat erzeugt, das ein oder mehr Moleküle umfasst, die aus der Gruppe
bestehend aus Zuckern, Alkaloiden, Aromaverbindungen, Pigmenten
und Proteinen der Fraktion 1 und 2 ausgewählt sind.
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Das
Virus nach einer der fünften
bis sechzehnten Ausführungsform
oder der oben beschriebenen Varianten kann ein Plus-Sense-Virus
sein: Das Virus dieser Ausführungsformen
kann aus der Gruppe bestehend aus einem Potyvirus, einem Tobamovirus,
einem Bromovirus, einem Carmovirus, einem Luteovirus, einem Marafivirus,
der MCDV-Gruppe, einem Necrovirus, der PYFV-Gruppe, einem Sobemovirus,
einem Tombusvirus, einem Tymovirus, einem Capillovirus, einem Closterovirus,
einen Carlavirus, einem Potexvirus, einem Comovirus, einem Dianthovirus,
einem Fabavirus, einem Nepovirus, einem PEMV, einem Furovirus, einem
Tobravirus, einem AMP, einem Tenuivirus und einem Reisnekrosevirus
ausgewählt
sein.
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Das
Virus der fünften
bis sechzehnten Ausführungsformen
oder der oben beschriebenen Varianten kann auch aus der Gruppe bestehend
aus einem Caulimovirus, einem Geminivirus, einem Reovirus, der Commelina
Yellow Mottle Virus-Gruppe und einem Cryptovirus ausgewählt werden,
oder das Virus kann aus einem Rhabdovirus und einem Bunyavirus ausgewählt werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
FIGUR
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1 stellt ein Fließdiagramm dar, das das vorliegende
Verfahren zur Isolation und Reinigung von Viren und löslichen
Proteinen und Peptiden aus Pflanzenquellen zeigt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Isolation
und Reinigung von interessanten Viren aus einem Pflanzenwirt. Außerdem sieht
die vorliegende Erfindung ein wirksameres Verfahren zur Isolation
von interessanten Viren als die im Stand der Technik beschriebenen
Verfahren vor. Darüber
hinaus ist das vorliegende Verfahren auf die Herstellung in großem Umfang
anwendbar.
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Im
Allgemeinen umfasst das vorliegende Verfahren zur Isolation von
interessanten Viren die Schritte des Homogenisierens einer Pflanze
zur Erzeugung eines grünen
Safts, das Einstellen des pH-Werts und Erwärmen des grünen Safts, das Trennen der
Zielarten, entweder Virus oder Protein/Peptid, von anderen Komponenten
des grünen
Safts durch einen oder mehr Zyklen der Zentrifugation, Resuspension
und Ultrafiltration und abschließend das Reinigen von Viruspartikeln
durch solche Verfahren wie PEG-Präzipitation.
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Eine
Darstellung der vorliegenden Erfindung ist in der 1 gezeigt.
Allerdings soll diese Figur nur die vorliegende Erfindung veranschaulichen
und nicht dahingehend interpretiert werden, dass sie die Verfahren oder
die Reihenfolgen ihres Auftretens, wie darin angegeben, einschränkt. Alle
Modifikationen der vorliegenden Erfindung, die funktionell den hier
offenbarten Verfahren und Bedingungen äquivalent sind, liegen im Umfang
der vorliegenden Erfindung Ein erster Schritt des vorliegenden Verfahrens
betrifft die Homogenisierung der vorliegenden Pflanze. Pflanzenblätter können mittels
einer geeigneten Apparatur oder eines zur Verfügung stehenden Verfahrens zersetzt
werden. Zum Beispiel wird ein Waring-Mischer bei einem kleinen Umfang
oder ein Reitz-Desintegrator bei einem großen Umfang erfolgreich in einigen
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verwendet. Das homogenisierte Gemisch
kann dann mittels einer geeigneten Apparatur oder eines zur Verfügung stehenden
Verfahrens gepresst werden. Zum Beispiel wird eine Spindelpresse
bei einem großen
Umfang oder ein Seihtuch bei einem kleinen Umfang erfolgreich in
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verwendet. Der Homogenisierungsschritt
kann in Gegenwart eines geeigneten Reduktionsmittels oder Oxidationsmittels
durchgeführt
werden, um eine unerwünschte
Oxidation zu unterdrücken.
Natriummetabisulfit (Na2S2O5) wird erfolgreich in einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verwendet. Die anschließenden Schritte
zum Isolieren und Reinigen von Viren können generell gemäß den folgenden Verfahren
durchgeführt
werden.
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pH-Werteinstellung
und Wärmebehandlung
von grünem
Saft
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird der pH-Wert des anfänglichen grünen Safts auf einen Wert von
unter oder gleich 5,2 eingestellt und dann bei einer Temperatur
von mindestens etwa 45°C
erwärmt.
In bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird der pH-Wert des grünen Safts
auf zwischen etwa 4,0 und 5,2 eingestellt und dann für mindestens
eine Minute auf eine Temperatur zwischen etwa 45–50°C erwärmt. In einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird erfolgreich eine Wärmebehandlung zwischen
10 und 15 Minuten verwendet. Der Fachmann wird ohne weiteres anerkennen,
dass die für
die Wärmebehandlung
zugewiesene Zeit je nach der Gewinnung der gewünschten Art variiert. Daher
kann nach der pH-Werteinstellung die Erwärmungszeit von etwa einer Minute
bis über
15 Minuten variieren. Die Wärme
kann auf jede geeignete Weise angelegt werden, und die Erfindung
soll diesbezüglich
nicht einschränkend
sein. Der Fachmann wird anerkennen, dass der pH-Wert mittels vieler
geeigneter Säuren
oder Basen, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, eingestellt werden
kann. In einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung hat sich Phosphorsäure als wirksam erwiesen. Der
pH-Wert des grünen
Safts beeinflusst die Verteilung von Viren, Proteinen und Peptiden
im Überstand
oder Pellet während
der anschließenden
Zentrifugationen. Ein optimaler Wert für die Zielart kann durch Testen
der Isolation und Reinigung des interessanten Virus in kleinem Umfang erhalten
werden.
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Der
wärmebehandelte
grüne Saft
mit eingestelltem pH-Wert ist insofern recht einzigartig, als der pH-Wert
des grünen
Safts die Verteilung von Viren, Proteinen und Peptiden im Überstand
oder Pellet während anschließender Zentrifugationen
beeinflusst. Je nach der interessanten Art kann der pH-Wert des
grünen
Safts ohne weiteres gesteuert werden, um die Isolation und Reinigung
der gewünschten
Viruspartikel zu erleichtern. Es stellt daher einen rationellen
Betrieb zur Verfügung,
so dass die Isolation und Reinigung von verschiedenen Viren (und
auch Proteinen und Peptiden) mittels kleiner Modifikationen eines
allgemeinen Reinigungsverfahrens optimiert werden kann. Solche Modifikationen
liegen im routinemäßigen Können des
Fachmanns und erfordern kein übermäßiges Experimentieren.
Durch das einzigartige Merkmal von grünem Saft ist es möglich, diesen
in einer Auswahl von nachfolgend beschriebenen Reinigungsschritten
zu verarbeiten.
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Zentrifugation
von grünem
Saft
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Der
pH-Wert- und wärmebehandelte
grüne Saft
kann dann einer Zentrifugation unterworfen werden. Der Fachmann
kann ohne weiteres geeignete Bedingungen für die Zentrifugation bestimmen,
einschließlich Zeitintervall
und G-Kraft. Es wird allgemein in Betracht gezogen, dass die Zentrifugation
von ausreichender G-Kraft und Zeit sein sollte, um im Wesentlichen
das ganze Protein der Fraktion 1, Chloroplast und andere Wirtsmaterialien
zu pelletieren, während
die gewünschte
Zielart in der Überstandsfraktion
zurückbleibt,
oder von ausreichender Drehzahl und Zeit sein sollte, um die Zielart
mit dem Protein der Fraktion 1, dem Chloroplast und anderen Wirtsmaterialien
zu pelletieren. Zum Beispiel ist in einigen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
eine Zentrifugation bei 3000 × G
für zwei
Minuten oder bei 6000 × G
für drei
Minuten wirksam auf den grünen
Saft angewendet worden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Mehrheit von Protein der Fraktion 1, nicht assemblierten
Fusionsproteinen und -peptiden, Chloroplast und anderen Wirtsmaterialien durch
Zentrifugation pelletiert (P1), während Proteine der Fraktion
2, die rekombinante Proteine und Peptide aufweisen, nach dieser
Zentrifugation allgemein im Überstand
(S1) bleiben (siehe 1). Das Virus
kann aber nach der Zentrifugation zwischen Pellet und Überstand
aufgeteilt werden, je nach dem pH-Wert der Virusart des grünen Safts,
dem Virus-Nukleinsäurekonstrukt,
der Pflanzenart, dem Pflanzenalter und der Pflanzengewebequelle
usw. Bei einem niedrigen pH-Wert, vorzugsweise unterhalb einem pH
von etwa 5,0, wird das Virus hauptsächlich im Pellet (P1) zurückgehalten.
Bei einem pH-Wert zwischen etwa 5,0 und 5,2 liegt das Virus auch
im Überstand
(S1) vor. Je nach der interessanten Art können der pH-Wert des grünen Safts
und die anschließenden
Zentrifugationsbedingungen ohne weiteres so gesteuert werden, dass
die Isolation und Reinigung des gewünschten Produkts, entweder
des Virus oder der Proteine und Peptide, erleichtert wird. Daher stellt
das vorliegende Verfahren ein rationelles Verfahren zur Verfügung, mit
dem die Isolation und Reinigung von unterschiedlichen Proteinen
und Peptiden mit kleinen Modifikationen eines allgemeinen Reinigungsverfahrens
erzielt werden kann, wobei die Modifikationen dem Fachmann kein übermäßiges Experimentieren
abverlangen.
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Resuspension
eines Pellets in einem mittels pH-Wert gesteuerten Puffer
-
Das
durch Zentrifugation des erwärmten
grünen
Safts mit eingestelltem pH-Wert erhaltene Pellet enthält typischerweise
ein Protein der Fraktion 1, nicht assemblierte Fusionsproteine und
-peptide, Viren und andere Wirtsmaterialien. Es kann in Wasser oder
in einer Pufferlösung
mit dem gewünschten
pH-Bereich oder einem pH-Wert, der an diesen Bereich angepasst ist,
resuspendiert werden. Der optimale pH-Wert wird durch die interessante
Endart bestimmt. In einigen bevorzugten Ausführungsformen beträgt der pH-Wertbereich
der Resuspension etwa 5,0 bis 8,0 zum Isolieren und Reinigen von
Viruspartikeln (siehe 1). Der Fachmann kann
ohne weiteres eine geeignete Pufferlösung oder Säuren oder Basen auswählen, um
den bestimmten pH-Wertbereich ohne übermäßiges Experimentieren zu erreichen.
Je nach dem prozentualen Anteil an Feststoffen des Pellets, das
als Ergebnis des ersten Zentrifugationsverfahrens gebildet wird,
kann ein Resuspensionsvolumen auf eine Fraktion des anfänglichen
grünen
Saftvolumens eingestellt werden, typischerweise in Mengen der 10
bis 100-fachen Reduktion des ursprünglichen grünen Saftvolumens.
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Isolation und Reinigung
des Virus
-
Viren
können
nach der Zentrifugation des grünen
Safts abhängig
vom pH-Wert und dem Ausmaß der Virusaufteilung
entweder aus dem Pellet (P1) allein, dem Überstand (S1) oder sowohl dem Überstand
(S1) als auch dem Pellet (P1) gewonnen werden.
-
Wenn
der pH-Wert des grünen
Safts auf einen niedrigen Wert, zum Beispiel etwa 4,0 eingestellt
wird, wird das Virus im Allgemeinen quantitativ zusammen mit dem
Protein der Fraktion 1, dem Chloroplast und anderem Wirtsmaterial
nach der Zentrifugation des grünen
Safts im Pellet zurückgehalten
(siehe 1). Nach der Resuspension in
einer Lösung
mit einem pH-Wert von etwa 5,0 bis 8,0 kann das Gemisch einem anderen Zentrifugationsschritt
unterworfen werden. Viruspartikel werden hauptsächlich im Überstand (S2) zurückgehalten
und können
aus dem Protein der Fraktion 1, aus Chloroplastfragmenten und anderen
Wirtsmaterialien in den Pellets getrennt werden. Gewöhnlich bleibt
nur etwa 5–10%
des grünen
Ausgangssaftproteins im S2. Der das Virus enthaltende Überstand
kann dann ultrafiltriert werden, falls notwendig, und zwar mittels
einer Molekulargewichtstrenngrenze (MWCO) im Bereich einer etwa
1–500
kD Membran gemäß einem
der Ultrafiltrationsverfahren, die dam Fachmann bekannt sind. Zum
Beispiel wird eine 100 kD MWCO-Membran erfolgreich in einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verwendet, um die Viruspartikel in den
Konzentraten zurückzuhalten,
während
kleinere Proteinkomponenten durchfiltriert werden. Der Ultrafiltrationsschritt
führt zu einer
im Wesentlichen weiteren Reduktion des Verfahrensvolumens. In einigen
Ausführungsformen
sind weitere Reduktionen im Verfahrensvolumen von 1- bis 30-fach
oder mehr erzielbar. Aus der Ultrafiltration oder Zentrifugation
kann eine Endreinigung des Virus durch bekannte Verfahren, wie beispielsweise
PEG-Präzipitation,
Zentrifugation, Resuspension und Klärung erzielt werden.
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In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
Viruspartikel auch aus dem Überstand
(S1) nach der Zentrifugation des grünen Safts erhalten werden.
Diese Überstandsfraktion
enthält
normalerweise Fraktion 2 Proteine und Peptide (siehe 1). In einigen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung kann der pH-Wert des grünen Safts auf einen Wert zwischen
etwa 5,0 und 5,2, vorzugsweise um pH 5,0, eingestellt werden. Ein
wichtiger Viruspartikelteil kann aus dem Überstand (S1) zusätzlich zu
dem Pellet (P1) nach der Zentrifugation des grünen Safts gewonnen werden.
Der das Virus enthaltende Überstand
kann ultrafiltriert werden, einschließlich, falls notwendig, Diafiltration
mittels der Molekulargewichtstrenngrenzenmembran im Bereich von
etwa 1 bis 500 kD gemäß einem
der Ultrafiltrations- und Diafiltrationsverfahren, die dem Fachmann
bekannt sind. Zum Beispiel wird eine 100 kD MWCO-Membran erfolgreich
in einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verwendet, um die Viruspartikel in den
Konzentraten zurückzuhalten, während kleinere
Proteinkomponenten, z.B. Protein der Fraktion 2 durchfiltriert werden.
Der Ultrafiltrationsschritt führt
zu einer wesentlichen weiteren Verringerung des Verfahrensvolumens.
Aus der Ultrafiltration oder Zentrifugation kann eine Endreinigung
des Virus durch bekannte Verfahren erreicht werden, wie beispielsweise
PEG-Präzipitation,
Zentrifugation, Resuspension und Klärung.
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Ein
Isolations- und Reinigungsverfahren gemäß den hier beschriebenen Methoden
wird verwendet, um die TMV-bezogenen Viren aus den drei Tabaksorten
(Ky8959, Tn86 und MD609) und Nicotiana benthamiana zu isolieren.
Eine Anzahl von TMV-bezogenen Viren wird gemäß der Figur erhalten, einschließlich TMV204
(Wildtyp, SEQ ID NO:1:), TMV261 (Hüllprotein „readthrough", SEQ ID. NO:2:),
TMV291 (Hüllprotein-Schleifenfusion,
SEQ ID NO:3:), TMV811 (SEQ ID NO:4:) und TMV861 (Hüllprotein „readthrough", SEQ ID NO:5:).
Es ist gezeigt worden, dass TMV261 und TMV291 während einiger Isolationsverfahren
instabil sind, allerdings während
des vorliegenden Verfahrens intakt bleiben. Diese Virusvektoren
werden nur als Virusbeispiele verwendet, die durch die vorliegende
Erfindung gewonnen werden können
und nicht den Umfang der Erfindung einschränken sollen. Ein Fachmann wird
in der Lage sein, die vorliegende Erfindung zur Gewinnung anderer
Viren zu verwenden. Das interessante Virus kann ein Potyvirus, ein
Tobamovirus, eine Bromovirus, ein Carmovirus, ein Luteovirus, ein
Marafivirus, die MCDV-Gruppe, ein Necrovirus, die PYFV-Gruppe, ein
Sobemovirus, ein Tombusvirus, ein Tymovirus, ein Capillovirus, ein
Closterovirus, ein Carlavirus, ein Potexvirus, ein Comovirus, ein
Dianthovirus, ein Fabavirus, ein Nepovirus, ein PEMV, ein Furovirus,
ein Tobravirus, ein AMV, ein Tenuivirus, ein Reisnekrosevirus, ein
Caulimovirus, ein Geminivirus, ein Reovirus, die Commeli na Yellow
mottle Virus-Gruppe und ein Cryptovirus, ein Rhabovirus oder ein
Bunyavirus sein.
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Die
vorliegenden Verfahren zur Isolation und Reinigung von Viruspartikeln
stellen wichtige Vorteile gegenüber
die bekannten Verfahren dar. Sie ermöglichen die Ultrafiltration
von Virus enthaltendem Überstand (S1
und/oder S2), der das Verfahrensvolumen deutlich verringert und
Pflanzenkomponenten, wie beispielsweise Zucker, Alkaloide, Aromen
und Pigmente und Proteine der Fraktion 1 und 2, entfernt, Die gewünschten
Viruspartikel können
als partikulär
angereichert werden. Die Konzentration und Reinigung von Viruspartikeln
erfolgt daher schnell und effektiv.
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Verteilung von Zuckern,
Vitaminen, Alkaloiden und Aromen
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Nach
der Zentrifugation des erwärmten
grünen
Safts mit eingestelltem pH-Wert enthält der Überstand die Proteine der Fraktion
2, Viren und andere Materialien, einschließlich Zucker, Vitamine, Alkaloide
und Aromen. Der dadurch erzeugte Überstand kann von dem pelletierten
Protein der Fraktion 1 und anderen Wirtsmaterialien durch Zentrifugation
abgetrennt werden.
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Definitionen
-
Die
folgenden Definitionen sollen zum noch klareren und einheitlicheren
Verständnis
der Beschreibung und der Ansprüche,
einschließlich
des hier solchen Begriffen gegebenen Umfangs beitragen.
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Ein „Virus" wird hier so definiert,
dass es die Gruppe bestehend aus einem Virion aufweist, wobei das Virion
eine infektiöse
Nukleinsäuresequenz
in Kombination mit einem oder mehr viralen Strukturproteinen umfasst;
ein nicht infektiöses
Virion, wobei das nicht infektiöse
Virion eine nicht infektiöse
Nukleinsäure
in Kombination mit einem oder mehr viralen Strukturproteinen umfasst;
und Aggregate von viralen Strukturproteinen, wobei es keine Nukleinsäuresequenz
gibt oder in Kombination mit dem Aggregat gibt und wobei das Aggregat virusartige
Partikel (VLPs) aufweisen kann. Die Viren können entweder natürlich vorkommen
oder von rekombinanten Nukleinsäureverfahren
abgeleitet sein und jede viral abgeleitete Nukleinsäure aufweisen,
die ob durch Konstruktion oder Auswahl zur Replikation in ganzen
Pflanzen, Pflanzengeweben oder Pflanzenzellen übernommen werden kann.
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Eine „Viruspopulation" wird hier so definiert,
dass sie ein oder mehr Viren umfasst, wie oben definiert, wobei
die Viruspopulation aus einer homogenen Auswahl von Viren besteht
oder wobei die Viruspopulation aus einer heterogenen Auswahl besteht,
die eine Kombination und einen Anteil der Viren umfasst.
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„Virusähnliche
Partikel" (VPLs)
werden hier als selbst assemblierende Strukturproteine definiert,
wobei die Strukturproteine durch ein oder mehr Nukleinsäuresequenzen
kodiert sind, wobei die Nukleinsäuresequenz(en)
in das Genom eines viralen Wirtsvektors eingeführt wird.
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„Protein
und Peptide" sind
als entweder natürlich
vorkommende Proteine und Peptide oder rekombinante Proteine und
Peptide definiert, die durch Transfektion oder transgene Transformation
erzeugt werden.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die vorliegende Erfindung weiter. Diese Beispiele sollen die vorliegende
Erfindung nur veranschaulichen und sind nicht als einschränkend auszulegen.
Die Beispiele sollen speziell die Gewinnung eines interessanten
Virus veranschaulichen, das mittels des Verfahrens im Umfang der vorliegenden
Erfindung erzielt werden kann.
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BEISPIEL 1
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Protein der Fraktion 1
aus grünem
Saft bei niedrigem pH-Wert pelletiert
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Eine
Tabakpflanze der Abart MD609 wurde 27 Tage nach dem Aussäen mit TMV
811 inokuliert. 40 Tage nach der Inokulation wurde die Pflanze geerntet.
Blatt- und Stängelgewebe
(150 g) wurde mit 0,04% Natriummetabisulfitlösung (150 ml) in einem 1 l
Waring-Mischer vereinigt. Das Pflanzengewebe wurde mit hoher Drehzahl über einen
Zeitraum von zwei Minuten gemahlen. Das sich ergebende Homogenat
wurde durch vier Schichten Seihtuch gepresst und die gepresste Faser
wurde verworfen. Das gesammelte Saftvolumen betrug 240 ml und sein
pH-Wert war 5,57.
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Unter
ständigem
Rühren
wurde der pH-Wert langsam mit verdünnter Phosphorsäure (H3PO4) nach unten
eingestellt. Eine Saftprobe (35 ml) wurde bei jedem der folgenden
pH-Werte entnommen: pH 5,4, pH 5,3, pH 5,2, pH 5,1 und pH 5,0. Anschließend wurden
alle Proben auf 45°C
in einem Wasserbad erwärmt
und 10 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Die Proben wurden
dann auf 25°C
in einem kalten Wasserbad gekühlt.
Die gekühlten
Proben wurden bei 10.000 × G
15 Minuten lang zentrifugiert.
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Die Überstände (S1
in 1) wurden dekantiert und durch
den Bradford-Assay und SDS-PAGE auf das Proteinniveau der Fraktion
1 analysiert. Das Virus wurde mit PEG präzipitiert und durch das Verfahren
von Gooding, supra aus einem Teil jedes Überstands (25 ml) isoliert.
Die Viruskonzentrationen wurden durch spektrophotometrische Analyse
bei 260 nm bestimmt.
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Tabelle
1. Gesamtproteinkonzentrationen und Virusausbeuten im S1-Teil nach
dem Einstellen der grünen
Säfte auf
einen niedrigen pH-Wert und 10-minütigen Erwärmen auf 45°C.
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Ergebnisse:
-
Das
durch das Verfahren von Bradford bestimmte Gesamtprotein, das im
löslichen
Teil (S1) zurückgehalten
wurde, wie durch das Verfahren von Bradford nach Zentrifugation
bestimmt, wird allmählich
reduziert, wenn der pH-Wert des grünen Safts von 5,4 auf 5,0 nach
unten eingestellt wird. Insbesondere zeigt bei einem pH-Wert des
grünen
Safts von 5,0 und anschließender
Wärmebehandlung
bei 45°C
für 10
Minuten (als das „pH
5,0/45°C-Verfahren" bezeichnet) die
Menge an Protein der Fraktion 1, die in S1 verbleibt, eine über 5-fache
Reduktion im Vergleich zum pH 5,5/45°C-Verfahren. Mehr Protein der
Fraktion 1 wird bei einem niedrigen pH-Wert des grünen Safts
pelletiert. Die Löslichkeit
des Virus in S1 bleibt jedoch unbeeinflusst.
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Die
folgenden Beispiele zeigen auch, dass, während das Protein der Fraktion
1 in diesem pH-Bereich pelletiert wird, die Mehrheit der Proteine
der Fraktion 2 im Überstand
verbleibt. Ein herkömmliches
Verfahren zur Isolierung von löslichen
Pflanzenproteinen stellt den pH-Wert von grünem Saft im Bereich von 5,3–6,0 ein, wodurch
das Protein der Fraktion 1 nach der Zentrifugation zum Überstand
dirigiert wird. Die pH-Werteinstellung von grünem Saft auf einen Wert unter
5,2 und anschließende
mäßige Erwärmung ermöglicht im
vorliegenden Verfahren daher die Trennung von Protein der Fraktion
1 und Fraktion 2 nach der Zentrifugation von grünem Saft. Das Ausschalten des
reichlichen Proteins der Fraktion 1 vom Überstand/löslichen Teil vereinfacht die
anschließende
Isolation und Reinigung eines Virus, der in den Überstand aufgeteilt ist.
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BEISPIEL 2
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Verteilung
des Virus von grünem
Saft bei unterschiedlichen pH-Werten
-
In
einem Gewächshaus
gezogenes Nicotiana tabacum (KY8959) wurde mit einem TMV-Derivat
(Hüllprotein-Schleifenfusion),
TMV291, sieben Wochen nach der Saatkeimung inokuliert. Die Pflanzen
wurden zwei ein halb Wochen nach der Inokulation nach dem systemischen
Verbreiten des Virus geerntet. Blatt- und Stängelgewebe (150 g) wurde in
einem 1 l Waring-Mischer 2 Minuten bei großer Einstellung mit 0,04% Na2S2O5 (150
ml) mazeriert. Das mazerierte Material wurde durch vier Schichten
Seihtuch geseiht, um faseriges Material zu entfernen.
-
Der
verbleibende grüne
Saft wurde mit H3PO4 auf
die pH-Werte 5,0, 4,8, 4,6, 4,4, 4,2 und 4,0 eingestellt. Grüne Saftaliquote
von 30 ml wurden bei jedem pH-Wert zur Weiterverarbeitung entnommen.
Alle grünen
Saftproben mit eingestelltem pH-Wert
wurden 15 Minuten bei 45°C
in einem Wasserbad wärmebehandelt und
dann auf 15°C
gekühlt.
Die Proben wurden in einem JS-13.1-Rotor bei 10.000 UpM 15 Minuten
lang zentrifugiert, was zu zwei Fraktionen führte, dem Überstand (S1) und das Pellet
(P1) (siehe 1). Die Pellets wurden
erneut in 15 ml 50 mM Phosphatpuffer, pH 7,2 suspendiert und in
einem JS-13.1-Rotor bei 10.000 UpM 15 Minuten lang zentrifugiert,
was zu zwei Fraktionen führte,
dem Überstand
(S2) und das Pellet (P2), siehe 1.
Das Virus wurde aus beiden Überstandsfraktionen
durch PEG-Präzipitation
(8.000 Molekulargewicht PEG) gewonnen, wie von Gooding, supra beschrieben,
und mittels spektrophotometrische Analyse bei 260 nm quantifiziert.
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Tabelle
2. Verteilung von Virus in S1 und S2 bei unterschiedlichen grünen Saft
pH-Werten
-
Ergebnisse:
-
Dieses
Beispiel untersucht die relative Virusverteilung im Überstand,
S1 und S2, während
der ersten bzw. zweiten Zentrifugation. S1 wird nach der pH-Werteinstellung von
grünem
Saft von 5,0 auf 4,0 und anschließender Wärmebehandlung und Zentrifugation
erhalten. Das Pellet (P1) wird in einem Puffer (pH 7,2) resuspendiert
und anschließend
einer zweiten Zentrifugation unterworfen, die den Überstand
(S2) erzeugt. Die Menge an Virus, das vom S1- und S2-Anteil gewonnen
wird, ist bei einem pH-Wert von 5,0 für grünen Saft in Tabelle 2 ähnlich.
Nach dem Senken des pH-Werts wandert aber das Virus allmählich vom Überstandsteil
(S1) zum Pelletteil (P1) und taucht wieder in S2 auf. Bei einem
pH-Wert von 4,0 in der Tabelle 2 ist die Menge an Virus, das aus
dem S2-Teil isoliert wurde, über
100-fach höher
als im S1-Teil. Der pH-Wert von grünem Saft und der pH-Wert der
Resuspensionspuffers haben, wie gezeigt wurde, eine große Wirkung
auf die relative Verteilung des Virus im Überstand oder Pellet während der
Zentrifugation. Bei einem niedrigen pH-Wert, z.B. pH 4,0/45°C-Verfahren
und pH 7,2 Suspensionspuffer, kann das Virus quantitativ allein
aus dem S2-Teil gewonnen werden. Dieses Verfahren konzentriert das
Virus in einer Fraktion. Das führt
zu einer Fraktion, die ultrafiltriert werden kann, wodurch das Verfahrensvolumen
und die Gesamtwirksamkeit der Virusreinigung deutlich reduziert
werden kann. Das Einstellen des pH-Werts des grünen Safts und des Suspensionspuffers
bietet ein Verfahren zur Steuerung der Verteilung von Virus an und
erleichtert daher die Virusisolation mit großen Ausbeuten.
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BEISPIEL 3
-
Virusisolation in kleinem
Umfang aus S2 mittels des pH 4,2/45°C-Verfahrens
-
Eine
Tabakpflanze der Abart MD609 wurde mit TMV 811 inokuliert. Elf Wochen
nach dem Säen
wurde die Pflanze geerntet. Blatt- und Stängelgewebe (250 g) wurden mit
einer 0,04%igen Natriummetabisulfitlösung (250 ml) in einem 1-Liter
Waring-Mischer kombiniert. Das Pflanzengewebe wurde mit hoher Drehzahl
für einen Zeitraum
von zwei Minuten gemahlen. Das sich ergebende Homogenat wurde durch
ein vierschichtiges Seihtuch gepresst und die gepresste Faser verworfen.
Das gesammelte Saftvolumen betrug 408 ml und sein pH-Wert war 5,4.
-
Unter
konstantem Rühren
wurde der pH-Wert mit verdünnter
Phosphorsäure
auf 4,2 eingestellt.
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Ein
Teil des Safts (285 ml) wurde in einem Wasserbad auf 45°C erwärmt und
10 Minuten lang bei dieser Temperatur gehalten. Der Saft wurde ohne
Kühlung
bei 10.000 × G
15 Minuten lang zentrifugiert. Der Überstand wurde dekantiert und
verworfen, und das Pellet wurde in zweifach destilliertem deionisiertem
Wasser (142) resuspendiert. Der H des resuspendierten Pellets wurde
mit verdünntem
Natriumhydroxid auf pH 8,0 eingestellt.
-
Das
resuspendiert Pellet mit eingestelltem pH-Wert wurde in acht Aliquots
(jeweils 15 ml) unterteilt. Diese Aliquots wurden bei unterschiedlichen
Drehzahl in einem JA-20 Rotor in einer Beckman J2-21 Zentrifuge zentrifugiert.
Die zweiten Überstände (S2)
wurden dekantiert und mittels SDS-PAGE analysiert. Das Virus wurde
mit PEG präzipitiert
und aus dem verbleibenden Überstands(S2)-Teil
gemäß dem Verfahren
von Gooding, supra isoliert. Die Klarheit des Überstands wurde auch visuell
beurteilt.
-
Tabelle
3. Virus- und Proteinausbeuten von S2 bei unterschiedlichen Zentrifugationsbedingungen.
-
Ergebnisse:
-
Beispiel
2 zeigt, dass bei niedrigem pH-Wert des grünen Safts und einem neutralen
pH-Wert des Suspensionspuffers das meiste Virus in den löslichen
Teil der zweiten Zentrifugation (S2) gelangt. Beispiel 3 testet weiter
die optimale Bedingung für
die zweite Zentrifugation. Wenn die Zielart ein Virus ist, ist es
bevorzugt, wenn der Überstand
S2 so wenig Protein wie möglich
enthält.
Eine solche Bedingung kann allgemein bei einer Zentrifugation mit
hoher Drehzahl über
einen langen Zeitraum erreicht werden, wie im Aliquot 1 in der Tabelle 3
gezeigt ist. Eine solche Bedingung, die zwar wirksam ist, verursacht
höhere
Kosten und ein längeres
Verfahren. Eine optimale Bedingung liefert eine niedrigere UpM-Rate über einen
kürzeren
Zeitraum, ohne die gewünschte
Ausbeute und Reinheit besonders zu gefährden. Obwohl die Aliquots
2–5 bei
einer viel niedrigeren Zentrifugationsgeschwindigkeit und über eine
kürzere
Zeit behandelt werden, ist der Proteinausschluss schlecht, wie durch
die größere lösliche Proteinkonzentration
und eine trübe
Lösung
(ein Zeichen für
einen hohen Proteingehalt) gezeigt wird. Die Aliquots 6–8 lassen
viel Protein aus dem Überstand
heraus (eine fast klare Lösung),
die im S2-Teil gewonnen Virusmenge ist mit der von Aliquot 1 vergleichbar,
benötigt
aber nur eine mäßige Zentrifugationsgeschwindigkeit
und ein kürzeres
Zeitintervall im Vergleich zu Aliquot 1.
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Obwohl
es aus dem vorliegenden Beispiel ersichtlich ist, dass keine Gefahr
einer Überzentrifugation besteht
(Aliquot 1), ist für
ein kostenwirksames Virusreinigungsverfahren eine Zentrifugation
bei einer mäßigen Drehzahl
und einem vernünftigen
Zeitintervall, das ausreicht, um die störenden Protein auszuschalten,
bevorzugt. Der Fachmann kann ohne weiteres die optimale Zentrifugationsbedingung,
die für
die Isolation des interessanten Virus geeignet ist, bestimmen.
-
BEISPIEL 4
-
Wirkung der Wirtskomponenten
und des Suspensionsvolumens auf die Virusgewinnung aus S2 mittels
des pH 4,2/45°C-Verfahrens
-
In
einem Gewächshaus
gezogenes Nicotiana tabacum MD609 wurde mit einem TMV Derivat (Hüllprotein „leaky-stop"), TMV811, sechs
Wochen nach der Saat keimung inokuliert. Die Pflanzen wurden fünf Wochen nach
der Inokulation nach dem systemischen Verbreiten des Virus geerntet.
Blatt- und Stängelgewebe
(150 g) wurde in einem 1 l Waring-Mischer 2 Minuten bei großer Einstellung
mit 0,04 Na2S2O5 (150 ml) mazeriert. Das mazerierte Material
wurde durch vier Schichten Seihtuch geseiht, um faseriges Material
zu entfernen. Der verbleibende grüne Saft wurde mit H3PO4 auf einen pH-Wert
von 4,2 eingestellt. Der grüne
Saft mit eingestelltem pH-Wert wurde unter heißem Leitungswasser auf 45°C erwärmt und
10 Minuten lang in einem Wasserbad von 45°C inkubiert. Der wärmebehandelte
grüne Saft
wurde in 30 ml Aliquots geteilt und dann in einem JS-13.1-Rotor
bei 10.000 UpM 15 Minuten lang zentrifugiert. Das pelletierte Material
wurde entweder auf 10 oder 20% des 30 ml Ausgangsvolumens durch
Zugabe von Überstand
eingestellt und dann weiter auf ¼, ½ oder 1 Volumen des 30 ml
Ausgangsvolumens durch Zugabe von deionisiertem H2O
eingestellt. Das durchschnittliche Pelletvolumen von 30 ml des grünen Safts
betrug 1,7 ml.
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Alle
Pellets wurden in dem zugegebenen Überstand und deionisierten
H2O resuspendiert und dann auf einen pH-Wert
von 7,5–7,7
durch Zugabe von NaOH eingestellt. Die resuspendierten Proben wurden
in einem JS-13.1-Rotor bei 10.000 UpM 15 Minuten lang zentrifugiert.
Das Virus wurde aus den Überständen durch
PEG-Präzipitation
(8.000 Molekulargewicht PEG) gewonnen, wie von Gooding, supra beschrieben.
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Tabelle
4. Virusausbeute bei unterschiedlichem Resuspensionsvolumen.
-
-
Ergebnisse:
-
Wenn
Pellets aus der Zentrifugation erhalten werden, sind sie häufig mit
Restüberstand
verunreinigt, welcher die anschließende Gewinnung der Zielart
beeinträchtigen
kann oder auch nicht. Darüber
hinaus kann auch das Resuspensionsvolumen eine Wirkung auf die Gewinnung
der Zielart ausüben.
Dieses Beispiel soll die Virusgewinnung unter der Bedingung testen,
unter der ein definiertes Überstandsvolumen
dem Pellet wieder beigegeben wird und das Resuspensionsvolumen systematisch
variiert wird, um seine Wirkung auf die Virusgewinnung zu bewerten.
-
Die
Tabelle 4 zeigt das umgekehrte Verhältnis des Resuspensionsvolumens
zur Virusausbeute. Wenn das Resuspensionsvolumen von ¼ auf ½ und ½ auf 1 Äquivalent
des Ausgangsvolumens (30 ml) steigt, wird die Virusgewinnung erhöht (vergleiche
1 bis 3 und 4 bis 6). Daher sollte mit steigendem prozentualem Anteil an
Pelletvolumen das Resuspensionsvolumen auch steigen, um die Virusgewinnung
zu maximieren. Für
die Wirkung des Restüberstands
ist die Ausbeute der Virusgewinnung höher, wenn weniger Überstand
dem Pellet wieder beigegeben wird (vergleiche 1 und 4, 2 und 5,
3 und 6). Wirtskomponente(n) im Überstand
können
die Fähigkeit,
Virionen aus dem Pellet zu resuspendieren/dissoziieren beeinflussen.
Daher ist ein kleineres Pelletvolumen mit weniger Restüberstand
nach der Zentrifugation erwünscht.
Insgesamt können
solche Faktoren, wie das Resuspensionsvolumen und die Trockenheit
des Pellets optimiert werden, um die Ausbeute und Reinheit der Zielart
zu maximieren.
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BEISPIEL 5
-
Wirkung der Zuführrate auf
die Virusisolation in großem
Umfang mittels des pH 5,0/47°C-Verfahrens
-
Auf
dem Feld gezogener Tabak der Abart KY8959 wurde mit TMV 291 inokuliert
und zehn Wochen nach dem Ansetzen geerntet. Das Pflanzengewebe (3761
kg) wurde in einem Reitz® Desintegrator gemahlen und
die mittels einer Spindelpresse entfernt. Dem Desintegrator wurde
Wasser mit einer Rate von 0,501 l kg–1 Tabak
zugesetzt. Der Saft aus der Presse wurde in einem Rührtank gesammelt,
in dem der pH-Wert mit Phosphorsäure
auf 5,0 eingestellt war. Der Saft mit eingestelltem pH-Wert wurde
kontinuierlich durch einen Wärmetauscher
gepumpt, so dass die Temperatur des Safts 47°C erreichte. Der erwärmte Saft
wurde dann durch Halteröhren
gepumpt, wodurch sichergestellt war, dass diese Temperatur für mindestens
zehn Minuten beibehalten wurde.
-
Der
behandelte Saft wurde dann einer Westfalia® SAMR
15037 Teller-Zentrifuge mit einer Zuführrate von 19 Liter pro Minute
bis 76 Liter pro Minute zugeführt.
Konzentratproben wurden bei jeder Zuführrate genommen und auf die
Viruskonzentration analysiert.
-
Tabelle
5. Virusausbeute gegenüber
Zuführrate
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Ergebnisse:
-
Die
Virusausbeute wurde mittels unterschiedlicher Zuführraten überprüft. Die
Tabelle 5 zeigt, dass die Virusgewinnung mit einer niedrigen Zuführrate des
grünen
Safts zur Zentrifuge gesenkt wurde. Da die Zuführrate umgekehrt proportional
zur Verweilzeit des grünen
Safts in der Zentrifuge ist, zeigen diese Daten, dass Virus verloren
geht, wenn es einer zu starken Zentrifugation unterworfen wird (niedrige
Zuführrate).
Daher kann die Zuführrate
auch optimiert werden, um die Ausbeute und Reinheit der Zielart
in einer großtechnischen Isolation
und Reinigung zu maximieren.
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BEISPIEL 8
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Virusverteilung in kleinem
Umfang mittels des pH 5,0/45°C-Verfahrens
und Ultrafiltration
-
Auf
dem Feld gezogener Tabak der Abart MD609, der mit TMV 261 infiziert
war, wurde geerntet und bis zur Verwendung bei –20°C eingefroren. Das gefrorene
Gewebe wurde in vier Chargen in einem 4-Liter Waring-Mischer gemahlen.
In jeder Charge wurde das Pflanzengewebe (1500 g) drei Minuten lang
bei hoher Drehzahl in 0,04%iger Natriummetabisulfitlösung (1500
ml) gemahlen. Die Homogenate wurden durch vier Schichten Seihtuch
geseiht und die Säfte
vereinigt, um ein Volumen von etwa 10 Litern zu ergeben.
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Der
pH-Wert des Safts wurde von einem Ausgangswert von 5,8 mittels konzentrierter
Phosphorsäure (H3PO4) auf 5,0 eingestellt.
Der Saft wurde dann mittels einer rostfreien Stahlspule, die mit
heißem
Leitungswasser erwärmt
wurde, auf 45°C
erwärmt.
Nach dem Halten des Safts bei 45°C
für 10
Minuten wurde er mit gekühltem
Wasser mittels der Spule auf 25°C
gekühlt.
Der wärmebehandelte
Saft wurde bei 12.000 × G
fünf Minuten
lang zentrifugiert und der sich ergebende Überstand wurde durch Miracloth® dekantiert.
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Dieser Überstand
wurde mit einer 100 kD regenerierten MWCO-Cellulose-Spiralultrafiltrationsmembran
von 1 Qudratfuß (0,09
m2) verarbeitet. Bei einem Einlassdruck
von 50 psi (3,45 bar) und einer Rezirkulationsrate von fünf Litern
pro Minute wurde der Überstand
auf etwa 5% des Ausgangsvolumens konzentriert. Die Endkonzentration
wurde aus der Ultrafiltrationsvorrichtung abgeleitet, und das System
mit einem kleinen Wasservolumen gespült. Proben des Ausgangsüberstands,
der Endkonzentration, Wasserspülung
und des kombinierten Permeats wurden mittels Bradford-Analyse auf
Proteine untersucht. Sie wurden auch mit PEG gemäß dem Verfahren nach Gooding,
supra präzipitiert,
um jedes vorhandene Virus zu isolieren. Die Viruskonzentrationen
wurden spektrophotometrisch bestimmt.
-
Tabelle
8. Proteinkonzentration und Virusausbeute im Überstand (S1) und anschließende Ultrafiltration
-
Ergebnisse:
-
Bei
diesem Beispiel wurde eine Virusisolation in kleinem Umfang erfolgreich
durchgeführt.
Der pH-Wert des grünen
Safts wurde auf 5,0 eingestellt und der Saft wärmebehandelt und anschließend zentrifugiert.
Der Virus (1,94 g) enthaltende Überstand
wurde durch eine 100 kD MWCO-Membran gegeben. Das Virus (1,64 g)
wurde quantitativ aus dem Konzentrat gewonnen. Proteine von kleinerer
Größe wurden
im Permeat gesammelt. Nur eine kleine Menge an Virus geht durch
Ultrafiltration mittels einer 100 kD Membran verloren.
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BEISPIEL 9
-
Virusisolation in großem Umfang
mittels des pH 4,0/47°C-Verfahrens
-
Auf
dem Feld gezogener Tabak der Abart KY8959 wurde mit TMV 291 inokuliert
und zehn Wochen nach dem Ansetzen geerntet. Das Pflanzengewebe (3802
kg) wurde in einem Reitz® Desintegrator gemahlen und
die mittels einer Spindelpresse entfernt. Dem Desintegrator wurde
Wasser mit einer Rate von 0,501 l kg–1 Tabak
zugesetzt. Der Saft aus der Presse wurde in einem Rührtank gesammelt,
in dem der pH-Wert mit Phosphorsäure
auf 4,0 eingestellt war. Der Saft mit eingestelltem pH-Wert wurde
kontinuierlich durch einen Wärmetauscher
gepumpt, so dass die Temperatur des Safts 47°C erreichte. Der erwärmte Saft
wurde dann durch Halteröhren
gepumpt, wodurch sichergestellt war, dass diese Temperatur für mindestens
zehn Minuten beibehalten wurde.
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Der
behandelte Saft wurde dann einer Westfalia® SAMR
15037 Teller-Zentrifuge mit einer Zuführrate von 38 Liter pro Minute
zugeführt.
Insgesamt wurden wäh rend
der Zentrifugation 4240 Liter Überstand
und 757 Liter Pellet erzeugt. Ein Volumen von 1439 Liter Wasser
wurde dem Pellet zugesetzt, und der pH-Wert des resuspendierten
Pellets wurde durch Zugabe von KOH auf 7,12 eingestellt. Das resuspendierte
Pellet mit eingestelltem pH-Wert wurde dann einer Westfalia® SAMR
15037 Teller-Zentrifuge mit einer Zuführrate von 19 Litern pro Minute
zugeführt,
was zur Gewinnung von 1647 Liter Überstand (S2) führte. Der Überstand
(1647 Liter) wurde auf 93,9 Liter mittels Ultrafiltration durch
eine 100 kD MWCO-Spiralmembran
aus Celluloseacetat von 92,9 Quadratmetern (SETEC, Livermore, CA)
konzentriert. Nach dem Entfernen des Konzentrats wurden die Membranen
mit 119 Litern Wasser gewaschen. Virus (158 g) wurde aus dem 100
kD MWCO-Konzentrat gereinigt
und dann weiter konzentriert und mittels PEG-Präzipitation (8.000 Molekulargewicht
PEG) gewaschen, wie von Gooding, supra beschrieben. Diese gewonnene
Virusmenge ist um zwei Größenordnungen größer als
je zuvor isoliert.
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Dieses
Beispiel zeigt eine wirksame Virusisolation in großem Umfang
mittels des pH 4,0/47°C-Verfahrens.
Beispiel 2 oben zeigt, dass das pH 4,0/47°C-Verfahren die Viruskonzentration
im Überstand,
S2, in einem kleinen Umfang ermöglicht.
Das Virus kann weiter mittels Ultrafiltration konzentriert werden,
indem der Überstand
(S2) durch eine 100 kD MWCO-Membran geleitet wird. Die Viruspartikel
können
mit hoher Ausbeute gewonnen werden, wie in diesem Beispiel gezeigt.
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BEISPIEL 11
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Physikalisch-chemische
Eigenschaften der gereinigten Viruspartikel die mit dem pH 5,0/47°C- oder pH 4,0/47°C-Verfahren
erzeugt wurden
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Wildtyp-Tabakmosaikvirus
(TMV204, Probe 960808) wurde aus auf dem Feld gezogenen Tabak (Abart KY8959,
5390 kg) mittels des großtechnischen
pH 4,0/47°C-Verfahrens
wie im Beispiel 9 beschrieben extrahiert. Rekombinantes TMV291 (Probe
960829) wurde aus auf dem Feld gezogenen Tabak (Abart KY8959, 6758
kg) mittels des pH 5,0/47°C-Extraktionsverfahrens,
wie im Beispiel 10 beschrieben, extrahiert. Die Virionen wurden
nach der PEG-Präzipitation
verschiedenen Analysen unterworfen, um die biochemischen und Reinheitsprofile
zu ermitteln. Tabelle
9. Virionreinheitsprofile nach der großtechnischen Isolation mittels
der pH 4,0/47°C-
und pH 5,0/47°C-Verfahren.
- * Matrixgestützte Laserdesorptionsionisierungs-Flugzeit,
Massenspektrometrie.
Tabelle
10. Elementaranalyse von Virionen nach der großtechnischen Isolation mittels
der pH 4,0/47°C-
und pH 5,0/47°C-Verfahren - ** Die Endotoxinniveaus wurden durch den
chromogenen Limulus-Amöbozytenlysattest
bestimmt.
Tabelle
11. Aminosäureanalyse
der Virionen nach großtechnischer
Isolation mittels der pH 4,0/47°C-
und pH 5,0/47°C-Verfahren. - *** Menge an analysierter Probe, Nassgewicht
(960808: 537,47 mg, 960829: 554,28 mg).
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Ergebnisse:
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Die
Analyse der mit PEG gereinigten Virionpräparate, die über die
großtechnischen
pH 5,0/47°C-
und pH 4,0/47°C-Verfahren
erzeugt wurden, zeigen einen hohen Reinheitsgrad und keinen detektierbaren TMV-Hüllproteinabbau.
Die Absorptionsfähigkeitsverhältnisse
von 1,20 bei 260/280 nm (Tabelle 9) sind ein Beispiel für stark
gereinigtes TMV. Darüber
hinaus liegen die MALDI-TOF-Massen von beiden Viruspräparaten (Tabelle
9) im experimentellen Bereich für
das vorhergesagte Hüllprotein-Molekulargewicht.
Beide Viruspräparate
enthielten niedrige Niveaus an Lipiden, Nikotin und Endotoxin, was
wiederum die Nützlichkeit
dieser Verfahren bei der Isolation und Reinigung von Virionen und
Virusfusions-Hüllprotein
zeigt. Die Elementaranalysen der Virusextrakte (Tabelle 10) sind
ein Beispiel für
die stark gereinigten Proteine, wie durch die relativen Verhältnisse
der verschiedenen Elemente bestimmt. Die Aminosäureprofile der Virusproben
(Tabelle 11) spiegeln die relative Fülle an jeder vorhergesagten
Aminosäure
wider und reflektieren auch die vorhergesagten Unterschiede der
Aminosäuren
zwischen den beiden Testproben.
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Es
wurde gezeigt, dass beide Virusproben beim Übertragen auf Wirtspflanzen
infektiös
waren, was zeigt, dass die beschriebenen Verfahren zur Gewinnung
von biologisch aktiven Virionen führten. Die RT-PCR Analyse der
Virusextrakte erzeugte die vorhergesagten Nukleinsäurefragmente,
was auf intakte RNA-Genom hinweist.
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Obwohl
die Erfindung mit Bezug auf die gegenwärtig bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben ist, ist davon auszugehen, dass verschiedene Modifikationen
vorgenommen werden können,
ohne von der Erfindung abzuweichen. Demgemäß wird die Erfindung nur durch
die anschließenden
Ansprüche
beschränkt.