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Die
Erfindung betrifft die Herstellung von rekombinanten viralen Proteinen
in Pflanzen und speziell die Expression von Schweine-Parvovirus-VP2-Untereinheit-Proteinen
in Pflanzen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Das
Schweine-Parvovirus ist ein autonom replizierendes Virus, welches
ein einzelsträngiges
DNA-Molekül
von ungefähr
5100 Nukleotiden enthält
(Molitor et al., 1984). Nur der Negativstrang der DNA wird in Virionen
verpackt. Das Genom des Virus kodiert drei Kapsid-Proteine (VP1,
VP2, VP3) und ein Nicht-Strukturprotein (NS1). Das Kapsid des Parvovirus
weist ungefähr
22-25 Nanometer Durchmesser auf und besteht aus VP1- und VP2-Untereinheiten.
Diese Proteine leiten sich von alternativ gespleißten Versionen
desselben RNA-Moleküls
ab und überlappen
folglich in der Sequenz. Ferner zeigt Schweine-Parvovirus ein hohes
Ausmaß an
Sequenzähnlichkeit
zu dem Panleukopenie-Virus von Katzen, den Hunde-Parvoviren und
dem Nager-Parvovirus (Ranz et al., 1989). Schweine-Parvovirus ist
mit fötalem
Tod und Mummifikation, fehlender Fortpflanzung bei Säuen, Diarrhöe bei jungen
Ferkeln und einer verzögerten
Rückkehr
zum Östrus
in Verbindung gebracht worden (Dunne et al., 1965; Joo und Johnson,
1976; Mengeling, 1978). Bestimmte Isolate oder Stämme des
Virus können
auch Hautläsionen
bei Schweinen verursachen.
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Serologische
Untersuchungen zeigen, dass Schweine-Parvovirus in allen Schweine
produzierenden Regionen der Welt weit verbreitet ist, wobei bis
zu 80% der Tiere eine Serokonversion zeigen. Obwohl es Unterschiede
bei den Schweine-Parvovirus-Stämmen
gibt, wobei einige extrem pathogen sind und andere weniger pathogen
oder vollständig
nicht-pathogen sind, scheinen die pathogenen Stämme, wenn das Virus in einem
Land sich etabliert oder endemisch wird, in der Population zu zirkulieren.
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Es
ist bekannt, dass VP2-Proteine sich selbst zu virusartigen Partikeln
(VIPs) zusammenlagern, wenn sie in einem Baculovirus-Expressionssystem
produziert werden (Martinez et al., 1992). Die VLPs weisen hohe immunogene
Aktivität
auf und sind in der Lage, eine schützende Immunität auszulösen, wenn
sie Schweinen systemisch verabreicht werden (Martinez et al., 1992,
und
EP 0 551 449 ). Jedoch
ist die Produktion von Protein in Baculovirus-Expressionssystemen komplex und muss
in einem Labor oder einer ähnlichen
Einrichtung ausgeführt
werden. Ferner muss das Protein aus Baculoviren gereinigt werden.
Die Reinigung von Protein aus Baculoviren erhöht die Kosten der Proteinherstellung.
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Das „Molecular-Farming" bietet das Potential
für eine
unter geringen Kosten erfolgende Produktion von großen Mengen
von Protein, das sowohl hinsichtlich Konformation als auch biologischer
Aktivität
stark jenem des ursprünglichen
Wirtsorganismus ähnelt.
In Pflanzen sind mehrere Proteine produziert worden, einschließlich γ-Interferon
in Tabak (
U.S.-Pat. Nr.5,625,175 ),
des Norwalk-Virus-Kapsidproteins in transgenen Tabak- und Kartoffelpflanzen
(Mason et al., 1996), des B-Untereinheit-Toxins von Vibrio cholerae
in Kartoffelpflanzen (Arakawa et al., 1998) und antigener Peptide
von sowohl Tollwutvirus als auch Nerz-Enteritis-Virus in Alfalfa.
WO 9420135 beschreibt die
Herstellung von Pflanzen, welche Proteine von tierischen Pathogenen,
die unter anderem als essbare Impfstoffe verwendet werden sollen,
exprimieren.
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Das
Exprimieren von transgenen Proteinen in Pflanzen bietet viele Vorteile
gegenüber
einem Exprimieren von transgenen Proteinen in anderen Organismen,
wie Bakterien. Erstens sind Pflanzen höhere eukaryotische Organismen
und haben dementsprechend die gleiche(n) oder eine ähnliche
intrazelluläre
Maschinerie und Mechanismen, die Proteinfaltung, -zusammenlagerung
und -glycosylierung steuern, wie dies Säugetier-Systeme aufweisen.
Ferner wird, anders als bei auf Fermentation basierenden bakteriellen
und Säugetierzell-Systemen,
die Proteinproduktion in Pflanzen nicht durch reale Einrichtungen
beschränkt.
Es ist beispielsweise wahrscheinlich, dass die Produktion von rekombinanten
Proteinen in landwirtschaftlichem Maßstab durch Pflanzen signifikant
höher ist
als von jenen, die durch auf Fermentation basierende bakterielle
und Säugetierzell-Systeme
produziert werden. Zusätzlich
können
die Kosten einer Produktion von rekombinanten Proteinen in Pflanzen
10- bis 50-fach geringer sein als bei herkömmlichen bakteriellen Bioreaktor-Systemen
(Kusnadi et al., 1997). Auch produzieren Pflanzensysteme pathogenfreie
rekombinante Proteine. Ferner ermöglicht die Fähigkeit,
biologisch aktive rekombinante Proteine in essbaren Pflanzengeweben
oder -extrakten zu produzieren, eine unter geringen Kosten erfolgende
orale Abgabe von Proteinen, wie Antigenen, als Futterzusätze und
beseitigt potentiell die Notwendigkeit für teure nachgeschaltete Reinigungsverfahren
des Proteins.
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Es
gibt in diesem Fachgebiet einen Bedarf an Proteinen, die einen Schutz
gegen das Schweine-Parvovirus und die durch Schweine-Parvovirus
hervorgerufenen Krankheiten verleihen. Ferner gibt es in diesem Fachgebiet
einen Bedarf an Proteinen, die einen Schutz gegen Schweine-Parvovirus
und die durch Schweine-Parvovirus hervorgerufenen Krankheiten verleihen
und die in großen
Mengen in Pflanzen hergestellt werden können. Es gibt auch einen Bedarf
an transgenen Pflanzen, die ein immunreaktives Antigen des Schweine-Parvovirus,
das in relativ großen
Mengen produziert und gereinigt werden kann, exprimieren.
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Es
ist ein Ziel der Erfindung, Nachteile im Stand der Technik zu überwinden.
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Das
obige Ziel wird erreicht durch eine Kombination der Merkmale der
Hauptansprüche.
Die Unteransprüche
offenbaren weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft die Herstellung von rekombinanten viralen Proteinen
in Pflanzen und speziell die Expression von Schweine-Parvovirus-VP2-Untereinheit-Proteinen
in Pflanzen.
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Gemäß der Erfindung
wird ein Verfahren zum Herstellen eines Proteins in einer Pflanze
bereitgestellt, umfassend:
- i) Transformieren
der Pflanze mit einer Nukleotidsequenz, welche ein Schweine-Parvovirus-VP2-Untereinheit-Protein
(SEQ ID NO: 1) oder ein Fragment oder ein Derivat davon exprimiert;
und
- ii) Kultivieren der transformierten Pflanze.
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Die
Erfindung betrifft auch ein chimäres
Konstrukt, welches erforderlich ist, um das obige Verfahren auszuführen, und
eine Pflanze, Pflanzensamen, Pflanzenzelle oder daraus hergestellte
Nachkommenschaft, welche eine Nukleotidsequenz umfassen, welche
ein Schweine-Parvovirus-VP2-Untereinheit-Protein
(SEQ ID NO: 1) oder ein Fragment oder ein Derivat davon kodiert,
hergestellt durch das obige Verfahren, und deren Verwendung bei
der Herstellung eines Arzneimittels zur Verhütung einer Schweine-Parvovirus-Infektion
in einem Schwein.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren, wie oben beschrieben, welches
ferner umfasst, die Pflanze zu ernten und das Protein zu reinigen,
das zu einer Dosierungsform formuliert und einem Tier verabreicht
werden kann.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Diese
und andere Merkmale der Erfindung werden besser ersichtlich aus
der folgenden Beschreibung, in der Bezug genommen wird auf die beigefügten Zeichnungen,
in denen:
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1 die
allgemeine Struktur eines binären
Transformationsvektors (pCAVP), welcher für die Einführung eines AMV-VP2-Gens in
Pflanzen nützlich
ist, zeigt.
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2 die
kodierende DNA-Sequenz des AMV-VP2-Gens zeigt (SEQ ID NO: 1).
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3 den
Nachweis der VP2 kodierenden Region in Pflanzen durch PCR unter
Verwendung von untransformierter Kontroll-DNA (81V9), pCAVP-Plasmid-DNA
(C) und DNA aus mutmaßlichen
transgenen Pflanzen (1-13) veranschaulicht.
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4 eine
reverse Transkriptase-PCR (RT-PCR)-Analyse von transgenen Pflanzen,
welche ein AMV-VP2-Transgen enthalten, zeigt. Produkte von RT-PCR-Reaktionen
wurden auf einem 1% Agarosegel aufgetrennt und das VP2-spezifische
Produkt war ungefähr
1 kb groß.
Die Zahlen geben die VP2 enthaltende Pflanze an, wobei „+" und „–" die Zugabe oder
das Weglassen von reverser Transkriptase in der erster Strang-Reaktion
angibt. „C" enthielt RNA, die
aus einer untransformierten Pflanze isoliert worden ist. „P" steht für die positive
Plasmid-Kontrolle
für die
PCR. „W" enthielt Wasser
anstelle von Matrize.
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5 eine
Transmissions-Elektronenmikrographie einer VP2 exprimierenden Tabakpflanze
zeigt. Virusartige Partikel von ungefähr 25 nm Durchmesser, die sich
im Zytoplasma anhäufen,
sind mit einem Pfeil angegeben. Der Balken repräsentiert 50 nm.
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6 eine
Western-Analyse von transgenen Pflanzen, die ein AMV-VP2-Gen tragen
(Bahnen 1, 2, 5, 7, 9, 11, 13 und 14), und von einer untransformierten
Kontrollpflanze (81V9) zeigt.
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7 die
Ergebnisse eines Serumneutralisationsassays unter Verwendung von
fötalen
Schweinehodenzellen, Schweine-Parvovirus und Serum aus immunisierten
Mäusen
zeigt. Die Mäuse
in den Gruppen VP2-9-1 und VP-9-2 wurden mit Pflanzenextrakt von
einer VP2 exprimierenden Pflanze immunisiert, während die Gruppen 81V9-1, 81V9-2
und 81V9-3 Pflanzenextrakt aus untransformierten Kontrollpflanzen
erhielten.
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BESCHREIBUNG EINER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
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Die
Erfindung betrifft die Herstellung von rekombinanten viralen Proteinen
in Pflanzen und speziell die Expression von Schweine-Parvovirus-VP2-Untereinheit-Proteinen
in Pflanzen.
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Gemäß einem
Aspekt einer Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen eines Proteins in
einer Pflanze bereitgestellt, umfassend i) Transformieren der Pflanze
mit einer Nukleotidsequenz, die ein Schweine-Parvovirus-VP-2-Untereinheit-Protein
(SEQ ID NO: 1), ein Fragment oder Derivat davon exprimiert, und
ii) Kultivieren der transformierten Pflanze. Unter einem anderen
Aspekt einer Ausführungsform kann
die transformierte Pflanze geerntet und das Protein teilweise oder
vollständig
gereinigt und dann gegebenenfalls zu einer Dosierungsform formuliert
und an ein Tier verabreicht werden. Es ist denkbar, die Pflanze zu
ernten und diese an ein Tier zu verfüttern, aber in einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung wird die Pflanze geerntet und es wird ein Extrakt
erhalten, der an ein Tier verabreicht werden kann, um Resistenz gegen
Schweine-Parvovirus zu verleihen. In einer weiteren Ausführungsform
wird das Schweine-Parvovirus-VP-2-Protein, Fragment oder Derivat
davon teilweise oder vollständig
gereinigt, zu einer Dosierungsform umformuliert, um als Impfstoff
in einem Tier verwendet zu werden, um spezifisch eine mukosale Immunantwort zu
induzieren, die ein Tier immun gegenüber einer Parvovirus-Penetration
an einer Schleimhautstelle macht.
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Das
Schweine-Parvovirus-VP-2-Protein, Fragment oder Derivat davon kann
durch das Immunsystem eines Tiers als fremd erkannt werden und kann
in der Lage sein, eine Immunantwort in dem Tier auszulösen, so
dass das Tier Immunität
gegenüber
nachfolgenden Expositionen oder Provokationen durch ein Virus oder durch
ein Bakterien oder andersartiges Agens, welches das Schweine-Parvovirus-VP2-Protein
oder Fragment oder Derivat davon umfasst, erwirbt.
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Ein „Derivat" umfasst eine jegliche
Substitution, Deletion oder Hinzufügung zu der Nukleotid- oder Aminosäuresequenz
des Schweine-Parvovirus-VP2-Untereinheit-Proteins (im Folgenden
VP2), beispielsweise, aber nicht beschränkt auf das chimäre AMV-VP2-Konstrukt,
vorausgesetzt, dass das Derivat davon die Eigenschaft, Resistenz
gegen eine Schweine-Parvovirus-Infektion
zu verleihen, beibehält.
Ein „Fragment" umfasst ein jegliches
Derivat des Schweine-Parvovirus-VP2-Untereinheit-Proteins, in welchem
ein oder mehrere Aminosäurereste
von dem Aminoterminus, dem Carboxyterminus oder sowohl von dem Aminoterminus
als auch dem Carboxyterminus des Volllängen-Proteins deletiert worden
sind, vorausgesetzt, dass das Fragment die Fähigkeit, Resistenz gegen eine
Schweine-Parvovirus-Infektion zu verleihen, beibehält.
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Mit
dem Begriff „Resistenz
zu verleihen" ist
eine Stimulation des Immunsystems eines Tiers in Reaktion auf fremdes
Material, wie beispielsweise ein Protein, jedoch nicht darauf beschränkt, so
dass das fremde Material neutralisiert und durch das Immunsystem
eines Tiers während
einer nachfolgenden Provokation oder Exposition abgebaut wird, gemeint.
Die Stimulation des Immunsystems kann eine Erhöhung der Produktion eines spezifischen
Antikörpers
gegen ein Antigen oder eine allgemeine Erhöhung der Produktion von vielen Antikörpern, eine
erhöhte
Produktion von Immunzellen, wie beispielsweise Makrophagen und Lymphozyten, jedoch
nicht darauf beschränkt,
oder eine erhöhte
Produktion von Immunmodulatoren, wie beispielsweise von Interferonen
und Interleukinen, aber nicht darauf beschränkt, oder eine Kombination
davon umfassen, ist aber nicht darauf beschränkt. Zusätzlich kann die Immunantwort
an einer speziellen Stelle auftreten, beispielsweise, aber ohne
die Absicht einer Einschränkung,
an einer Schleimhautmembran, die ein Eintrittsort für fremdes
Material sein kann.
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Die
Erfindung stellt ein wirksames Verfahren für die verlässliche Produktion von VP2
(oder eines Fragments oder Derivats davon) bereit. Um die Expression
des fremden Gens innerhalb von Pflanzen zu optimieren, kann das
native oder ein synthetisches Gen verwendet oder verändert werden,
wie erforderlich, so dass das entsprechende Protein in einem größeren Ausmaß als das
native Gen produziert wird. Beispielsweise, was nicht als Einschränkung angesehen
werden soll, kann das Gen ein synthetisches Gen sein, welches hinsichtlich
der Codon-Verwendung
innerhalb einer Pflanze optimiert worden ist, umfassend wenigstens
ungefähr
80% Homologie zu dem nativen VP2, wie bestimmt unter Verwendung
von Sequenzvergleichstechniken, beispielsweise, aber nicht beschränkt auf
den BLAST-Algorithmus (GenBank: www.ncbi.nlm.nih.gov/cgi-bin/BLAST/) unter
Verwendung von vorgegebenen Parametern (Programm: blastn; Datenbank:
nr; Expect 10; Filter: geringe Komplexität; Alignment: paarweise; Wortgröße: 11).
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Analoga
oder Derivate davon umfassen auch jene Sequenzen, die unter stringenten
Hybridisierungsbedingungen mit der DNA-Sequenz von SEQ ID NO: 1
hybridisieren, vorausgesetzt, dass die Sequenzen die Eigenschaft,
wie hier beschrieben, zeigen. Die stringenten Hybridisierungsbedingungen
werden in Molecular Cloning (A Laboratory Manual), Cold Spring Harbor
Laboratory, 1982, S. 387-389, beschrieben und sind: Inkubation für 12-16
h in einer Hybridisierungslösung
aus 6 × SSC,
0,01 M EDTA, 5 × Denhardt's Lösung, 0,5% SDS
und 100 μg/ml
denaturierte Lachssperma-DNA bei 68°C, gefolgt von einem 5-minütigen Waschen
in einer 2 × SSC
und 0,5% SDS-Lösung
bei Raumtemperatur, gefolgt von einer 15-minütigen Inku bation bei Raumtemperatur
in einer 2 × SSC
und 0,1% SDS-Lösung,
gefolgt von einer zweistündigen
Inkubation bei 68°C
in einer 0,1 × SSC
und 0,5% SDS-Lösung
und gefolgt von einer weiteren 30-minütigen Inkubation bei 68°C in einer
0,1 × SSC
und 0,5% SDS-Lösung.
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Es
wird auch daran gedacht, dass Fragmente oder Abschnitte von VP2
oder Derivate davon, die nützliche
biologische Eigenschaften zeigen, beispielsweise, aber nicht beschränkt auf
antigene Eigenschaften, innerhalb von Pflanzengeweben exprimiert
werden können.
Vorzugweise zeigen Fragmente oder Abschnitte von VP2 oder Derivate
davon Eigenschaften, die einen Beitrag zu der Gesundheit und Produktivität von Tieren
leisten ähnlich
zu jenen, die bei Verabreichung von nativem VP2 beobachtet werden.
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Darüber hinaus
können
andere Modifizierungen des nativen VP2 oder eines synthetischen
VP2 (sVP2)-Gens auftreten, so dass die Expression des Gens und die
Stabilität
oder Reinigung des Proteins optimiert werden können. Es kann beispielsweise
eine Modifizierung der 5'-
oder 3'-Region dieser
Gene ausgeführt
werden, um die Expression des Gens zu verstärken und das Produkt zu einem
geeigneten interzellulären Kompartiment
zu dirigieren, um Stabilität
sicherzustellen. Ein Beispiel einer 5'-Modifizierung kann ein Signalpeptid
(Signalsequenz) umfassen, um das Protein zu einem speziellen zellulären Kompartiment
zu dirigieren, beispielsweise, was in keiner Weise als Einschränkung angesehen
werden soll, die Signalsequenz aus einem mit Tabak-Pathogenese in
Zusammenhang stehenden („pathogenesis
related"; PR)-Protein (Cornelissen
et al., 1986, Nature 321:531-532) oder die Alfalfa-Mosaikvirus (AMV)-Leadersequenz (Jobling
und Gehrke, 1987, Nature 325:622-625). Ein Beispiel einer 3'-Modifizierung umfasst eine Histidin-Markierung
(Histidin-Tag), welche verwendet werden kann, um die Reinigung des
kodierten Proteins zu unterstützen.
Es können
jedoch andere Veränderungen
an den 5'-, 3'-Regionen oder interne
Modifizierungen eingesetzt werden, um die Expression, Stabilität und gegebenenfalls
Reinigung des exprimierten Proteins zu optimieren. Es ist bevorzugt,
dass das synthetische Gen, sVP2, welches das reife Protein kodiert,
eine Codonpräferenz ähnlich jener,
die stark exprimierte Gene, die in Pflanzen gefunden werden, aufweisen,
umfasst und, sofern gewünscht,
ein Motiv umfasst, das eine einfache Extraktion ermöglicht,
beispielsweise eine Affinitätsmarkierung,
wie, aber nicht beschränkt
auf eine His-Markierung
(His-Tag), wie sie im Stand der Technik bekannt ist. Die Affinitätsmarkierung des
Proteins kann für
die Reinigung des Proteins unter Verwendung von Chromatographie
verwendet werden; beispielsweise kann eine Ni2+-Säule für die Reinigung
von eine His-Markierung enthaltenden Proteinen verwendet werden.
Es wird auch daran gedacht, dass das Protein modifiziert werden
kann, so dass das unreife Protein zu einem Kompartiment der Zelle
dirigiert wird, um die Stabilität
des Produkts zu erhöhen,
beispielsweise zu der Plastide oder dem Lumen des endoplasmatischen
Retikulums (ER). Es können
jedoch auch andere Stellen zielgerichtet angesteuert werden, beispielsweise
eine extrazelluläre
Sekretion, um Extraktionsprotokolle zu vereinfachen, oder das Mitochondrien-Kompartiment.
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Mit
dem Ausdruck „Expression" ist die Produktion
einer funktionsfähigen
RNA, eines funktionsfähigen Proteins
oder von beidem ausgehend von einem Gen oder Transgen gemeint.
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Mit „Gen" ist eine bestimmte
Sequenz von Nukleotiden, welche die kodierende Region oder ein Fragment
davon und gegebenenfalls die Promotor- und Terminatorregionen, die
die Expression des Gens regulieren, wie auch andere Stellen, die
für eine
Genexpression erforderlich sind, beispielsweise ein Polyadenylierungssignal,
welches die Termination der Transkription reguliert, umfasst, gemeint.
Mit „kodierende
Region" oder „Strukturgen" ist eine jegliche
Region von DNA gemeint, die die Primärstruktur eines Polypeptids
nach genetischer Transkription und Translation bestimmt. Darüber hinaus
können
auch Fragmente, welche Regionen von Interesse einer kodierenden
Region oder eines Strukturgens umfassen, eingesetzt werden, wie
benötigt.
Mit „Transgen" sind Gene gemeint,
die in eine Wirtszelle oder einen Wirtsorganismus eingeführt worden sind,
die in der Wirtszelle oder dem Wirtsorganismus normalerweise nicht
vorhanden sein würden,
insbesondere Nukleinsäuren,
die durch Techniken der in vitro-DNA-Rekombination modifiziert worden sind.
Der Begriff „Transgen" umfasst auch Wirtszelle,
die beispielsweise unter die Kontrolle einer neuen Promotor- oder
Terminatorsequenz gestellt worden sind. Mit „synthetisches Gen" ist eine DNA-Sequenz
eines Strukturgens gemeint, die unter Verwendung von Verfahren,
die in diesem Fachgebiet bekannt sind, beispielsweise, aber nicht beschränkt auf
chemische Synthese, ortsgerichtete Mutagenese oder PCR und verwandte
Techniken, synthetisiert wird. Ein synthetisches Gen kann ein Fragment
oder die gesamte kodierende Region von VP2 umfassen. Darüber hinaus
kann ein synthetisches Gen auch regulatorische Elemente umfassen,
die die Expression des Gens verstärken, oder Motive, die zu der
Stabilität
oder dem zellulären
Targeting des Proteinprodukts beitragen. Es wird auch daran gedacht,
dass ein synthetisches Gen gegebenenfalls Regionen umfasst, die
für die Isolierung
und Reinigung des Proteins oder des Proteinfragments, das durch
das synthetische Gen kodiert wird, nützlich sind, wie eine Affinitätsmarkierung.
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Mit „Codon-Optimierung„ ist die
Auswahl von geeigneten DNA-Nukleotiden für die Synthese von Oligonukleotid-Bausteinen
und deren nachfolgenden enzymatischen Zusammenbau zu einem Strukturgen
oder einem Fragment davon, um sich der Codon-Verwendung innerhalb
von Pflanzen anzunähern,
gemeint.
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Um
Expressionsniveaus und die Transgen-Protein-Produktion von VP2 oder
einem Fragment oder von Derivaten oder Fragmenten davon zu maximieren,
wird die Nukleinsäuresequenz
von VP2 untersucht und die kodierende Region modifiziert, um sie
für eine
Expression des Gens in Pflanzen zu optimieren, unter Verwendung
einer Vorgehensweise ähnlich
zu jener, die von Sardana et al. (Plant Cell Reports 15:677-681;
1996) erläutert
worden ist. Eine Tabelle der Codon-Verwendung ausgehend von hochgradig
exprimierten Genen von dikotyledonen Pflanzen ist unter Verwendung
der Daten von Murray et al. zusammengestellt worden (Nuc. Acids
Res. 17:477-498; 1989). Diese Information wird verwendet, um eine
synthetische Sequenz für
sVP2 zusammenzustellen.
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Der
Zusammenbau des sVP2-Gens dieser Erfindung wird ausgeführt unter
Verwendung von Standardtechniken, die in diesem Fachgebiet bekannt
sind. Das Gen kann enzymatisch, innerhalb eines DNA-Vektors, beispielsweise
unter Verwendung von PCR, zusammengebaut werden oder ausgehend von
chemisch synthetisierten Oligonukleotid-Doppelstrang-Segmenten synthetisiert
werden. Mit dem synthetischen VP2-Gen werden dann Pflanzengenome
unter Verwendung von Methoden, die in diesem Fachgebiet bekannt sind,
transformiert. Eine Expression des Gens kann bestimmt werden unter
Verwendung von Methoden die in diesem Fachgebiet bekannt sind, beispielsweise
einer Northern-Analyse oder eines ELISA.
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Dementsprechend
zieht die Erfindung ein Gen für
VP2 in Betracht, welches für
eine Expression in Pflanzen optimiert ist. Das sVP2 wird so synthetisiert,
dass es eine geeignete Signalsequenz, beispielsweise die AMV-Leadersequenz,
und einen 6 × Histidin-Schwanz
enthält.
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Unter
einem Aspekt einer Ausführungsform
betrifft das Verfahren der Erfindung das Transformieren einer Pflanze
mit einem chimären
Konstrukt, welches ein Schweine-Parvovirus-VP-2-Untereinheit-Protein, ein Fragment
oder ein Derivat davon in einer Pflanze exprimiert. Das chimäre Konstrukt
umfasst eine Nukleotidsequenz, welche ein Schweine-Parvovirus-VP2-Untereinheit-Protein
(SEQ ID NO: 1), ein Fragment oder ein Derivat davon kodiert, in
funktionsfähiger
Assoziierung mit regulatorischen Sequenzen. Es kann eine jegliche regulatorische
Sequenz verwendet werden, beispielsweise, aber nicht beschränkt auf
eine konstitutive Sequenz.
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Eine
konstitutive Sequenz dirigiert die Expression eines Gens innerhalb
der gesamten verschiedenen Teile einer Pflanze und kontinuierlich
während
der gesamten Pflanzenentwicklung. Beispiele von bekannten konstitutiven
Sequenzen umfassen Promotoren, die mit dem CaMV-35S-Transkript-Gen
(Odell et al., 1985, Nature, 313: 810-812), dem Reis-Aktin 1-Gen
(Zhang et al., 1991, Plant Cell, 3:1155-1165) und dem Triosephosphatisomerase
I-Gen (Xu et al., 1994, Plant Physiol. 106: 459-467), dem Mais-Ubiquitin
1-Gen (Cornejo et al., 1993, Plant Mol. Biol. 29: 637-646), den
Arabidopsis-Ubiquitin 1- und 6-Genen (Holtorf et al., 1995, Plant Mol.
Biol. 29: 637-646) und dem Translationsinitiationsfaktor 4A-Gen
aus Tabak (Mandel et al., 1995, Plant Mol. Biol. 29: 995-1004) assoziiert
sind. Der Begriff „konstitutiv", wie er hier verwendet
wird, gibt nicht notwendigerweise an, dass ein Gen unter der Kontrolle
der konstitutiven Sequenz in demselben Ausmaß in allen Zellarten exprimiert
wird, aber dass das Gen in einem breiten Spektrum von Zellarten
exprimiert wird, sogar obwohl oftmals Variationen bei der Reichlichkeit
des Vorhandenseins beobachtet werden.
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Eine
regulatorische Sequenz kann auch umfassen, ist aber nicht beschränkt auf
Promotorelemente, Promotor-Grund- (Kern-) -elemente, Elemente, die
in Reaktion auf einen äußerlichen
Stimulus induzierbar sind, Elemente, die Promotoraktivität vermitteln,
wie negative regulatorische Sequenzen oder Transkriptionsverstärker oder
-Enhancer Regulatorische Sequenzen können auch Elemente umfassen,
die nach einer Transkription aktiv sind, beispielsweise regulatorische
Sequenzen, die die Genexpression modulieren, wie Translations- und
Transkriptions-Enhancer,
Translations- und Transkriptionsrepressoren, strangaufwärts gelegene Aktivierungssequenzen
und mRNA-Instabilitätsdeterminanten.
Mehrere von diesen letztgenannten Elementen können proximal zu der kodierenden
Region gelegen sein. In dem Kontext dieser Offenbarung bezieht sich
die regulatorische Sequenz typischerweise auf eine Sequenz von DNA,
welche üblicherweise,
aber nicht immer strangaufwärts
(5') von der kodierenden
Sequenz eines Strukturgens gelegen ist, welche die Expression der kodierenden
Region kontrolliert, indem die Erkennung für RNA-Polymerase und/oder andere
Faktoren, welche erforderlich sind, damit die Transkription an einer
bestimmten Stelle beginnt, ermöglicht
wird. Es versteht sich jedoch, dass andere Nukleotidsequenzen, die
innerhalb von Introns oder 3' von
der Sequenz gelegen sind, ebenfalls zu der Regulation der Expression
einer kodierenden Region von Interesse beitragen können. Ein
Beispiel für
eine regulatorische Sequenz, die die Erkennung für RNA-Polymerase oder andere
Transkriptionsfaktoren ermöglicht,
um eine Initiation an einer bestimmten Stelle sicherzustellen, ist
eine Promotorsequenz. Eine Promotorsequenz umfasst eine Promotor-Grundsequenz, welche
für die
Initiation der Transkription verantwortlich ist, wie auch andere
regulatorische Sequenzen (wie oben aufgelistet), die die Genexpression
modifizieren.
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Es
gibt auch mehrere Arten von regulatorischen Sequenzen, einschließlich jene,
die entwicklungsbezogen reguliert, induzierbar und konstitutiv sind.
Eine regulatorische Sequenz, die entwicklungsbezogen reguliert wird
oder die unterschiedliche Expression eines Gens unter deren Kontrolle
kontrolliert, wird innerhalb von bestimmten Organen oder Geweben
zu bestimmten Zeitpunkten während
der Entwicklung von jenem Organ oder Gewebe aktiviert. Einige regulatorische
Sequenzen, die entwicklungsbezogen reguliert werden, können jedoch
präferentiell
innerhalb von bestimmten Organen oder Geweben in bestimmten Entwicklungsstufen
aktiv sein, sie können
auch in einer entwicklungsbezogen regulierten Weise oder ebenso
im Umfang eines Grundniveaus in anderen Organen oder Geweben innerhalb
der Pflanze aktiv sein.
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Eine
induzierbare regulatorische Sequenz ist eine, die in der Lage ist,
die Transkription von einer oder mehreren DNA-Sequenzen oder von
einem oder mehreren Genen in Reaktion auf einen Induktor direkt
oder indirekt zu aktivieren. In Abwesenheit eines Induktors werden
die DNA-Sequenzen oder Gene nicht transkribiert werden. Typischerweise
kann der Proteinfaktor, der spezifisch an eine induzierbare Sequenz
bindet, um die Transkription zu aktivieren, in einer inaktiven Form
vorhanden sein, die dann direkt oder indirekt in die aktive Form
durch den Induktor umgewandelt wird. Der Proteinfaktor kann jedoch
auch abwesend sein. Der Induktor kann ein chemisches Mittel, wie
ein Protein, Metabolit, Wachstumsregulator, Herbizid oder eine phenolische
Verbindung oder ein physiologischer Stress, der direkt durch Hitze,
Kälte,
Salz oder toxische Elemente oder indirekt durch die Wirkung eines
Pathogens oder eines Krankheitsagens, wie eines Virus, bewirkt wird, sein.
Eine Pflanzenzelle, die eine induzierbare Sequenz enthält, kann
einem Induktor ausgesetzt werden, indem der Induktor von außen auf
die Zelle oder Pflanze aufgebracht wird, wie durch Sprühen, Bewässern, Erwärmen oder ähnliche
Methoden. Induzierbare Elemente können von entweder Pflanzen-
oder Nicht-Pflanzengenen abgeleitet werden (z.B. Gatz, C., und Lenk,
I.R.P., 1998, Trends Plant Sci. 3, 352-358; welches durch Bezugnahme
aufgenommen wird). Beispiele von potentiellen induzierbaren Promotoren
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf durch Tetracyclin induzierbare Promotoren (Gatz, C., 1997, Ann.
Rev. Plant Physiol. Plant Mol. Biol. 48, 89-108; welches durch Bezugnahme
aufgenommen wird), Steroid-induzierbare Promotoren (Aoyama, T.,
und Chua, N.H., 1997, Plant J. 2, 397-404; welches durch Bezugnahme
aufgenommen wird) und durch Ethanol induzierbare Promotoren (Salter,
M.G., et al., 1998, Plant Journal 16, 127-132; Caddick, M.X., et
al., 1998, Nature Biotech. 16, 177-180, welches durch Bezugnahme
aufgenommen wird), die durch Cytokinin induzierbaren IB6- und CK11-Gene
(Brandstatter, I., und Kieber, J.J., 1998, Plant Cell 10, 1009-1019;
Kakimoto, T., 1996, Science 274, 982-985; welche durch Bezugnahme
aufgenommen werden) und das durch Auxin induzierbare Element DR5
(Ulmasov, T., et al., 1997, Plant Cell 9, 1963-1971; welches durch
Bezugnahme aufgenommen wird).
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Die
Nukleotidsequenz, die in dem Verfahren der Erfindung verwendet wird,
umfasst dementsprechend die DNA-Sequenzen von SEQ ID NO: 1 (siehe
auch 2) und Fragmente oder ein Derivat davon wie auch Analoga
davon oder Nukleinsäuresequenzen,
welche ungefähr
80% Ähnlichkeit
mit den Nukleinsäuren,
wie in SEQ ID NO: 1 definiert, umfassen. Analoga umfassen jene DNA-Sequenzen,
die unter stringenten Hybridisierungsbedingungen (oben beschrieben,
siehe Maniatis et al., in Molecular Cloning (A Laboratory Manual),
Cold Spring Harbor Laboratory, 1982, S. 387-389) mit der DNA-Sequenz
von SEQ ID NO: 1 hybridisieren, vorausgesetzt, dass die Sequenzen
zumindest eine Eigenschaft der Aktivität des Gens, wie hier definiert,
beibehalten.
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In
einer Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung kann die kodierende Region des VP2-Untereinheit-Proteins
angefügt
werden als Teil an beispielsweise, aber nicht beschränkt auf
die Alfalfa-Mosaikvirus-Leadersequenz und die fusionierte Sequenz
kann in einen Vektor, der für
eine Expression in einer Pflanze geeignet ist, kloniert werden,
beispielsweise, aber nicht beschränkt auf einen binären pCAVP-Vektor (1),
welcher eine gewünschte
regulatorische Region, beispielsweise, aber nicht beschränkt auf
einen Tandem-35S-CaMV-Promotor und einen nos-Terminator, umfasst.
Der binäre
pCAVP-Vektor, welcher das klonierte AMV-VP2-Gen umfasst, kann in
einen transformierenden Stamm, beispielsweise, aber nicht beschränkt auf einen
Agrobacterium tumefaciens-Stamm, welcher ein entschärftes Ti-Plasmid
enthält,
eingeführt
werden und Pflanzen können
unter Verwendung von Methoden, die in diesem Fachgebiet beschrieben
werden, transformiert werden. Wie jedoch ein Fachmann auf diesem
Gebiet verstehen wird, existieren viele andere Vektoren, Promotoren,
Terminatoren und Transformationssysteme, die anstelle von jenen,
die hier beschrieben werden, verwendet werden können. Bei spielsweise, aber
ohne die Absicht einer Einschränkung
können
die Konstrukte der Erfindung in Pflanzenzellen eingeführt werden
unter Verwendung von Ti-Plasmiden, Ri-Plasmiden, Pflanzenvirus-Vektoren,
direkter DNA-Transformation, Mikroinjektion, Elektroporation u.s.w.
Für zusammenfassende Übersichten über solche
Techniken siehe beispielsweise Weissbach und Weissbach, Methods
for Plant Molecular Biology, Academy Press, New York VIII, S. 521-463
(1988); Geierson und Corey, Plant Molecular Biology, 2. Aufl. (1988);
und Miki und Iyer, Fundamentals of Gene Transfer in Plants. In Plant
Metabolism, 2. Aufl., DT Dennis, DB Turpin, DD Lefebrve, DV Layzell
(Hrsg). Addison Wesly, Langmans Ltd. London, S. 561-579 (1997).
Die Erfindung umfasst ferner einen geeigneten Vektor, welcher das
chimäre
Genkonstrukt umfasst.
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Um
die Identifizierung von transformierten Pflanzenzellen zu unterstützen, können die
Konstrukte dieser Erfindung weiter manipuliert werden, so dass sie
in Pflanzen selektierbare Marker umfassen. Nützliche selektierbare Marker
umfassen Enzyme, die eine Resistenz gegen Chemikalien, wie Antibiotika,
beispielsweise Gentamycin, Hygromycin, Kanamycin, oder Herbizide,
wie Phosphinothrycin, Glyphosat, Chlorsulfuron und dergleichen,
bereitstellen. In ähnlicher
Weise sind Enzyme, die die Produktion einer Verbindung ermöglichen, welche
durch Farbveränderung
identifizierbar ist, wie GUS (β-Glucuronidase),
oder durch Lumineszenz identifizierbar ist, wie Luciferase oder
GFP, nützlich.
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Das
Verfahren der Erfindung kann in einer jeglichen Pflanze ausgeführt werden,
einschließlich
Futterpflanzen, Nahrungsmittel-Feldfrüchten oder anderen Pflanzen,
abhängig
von dem Erfordernis. Die Erfindung kann beispielsweise, aber ohne
die Absicht einer Einschränkung,
in Tabak, Korn/Mais, Gerste, Alfalfa und Kartoffel praktisch ausgeführt werden.
Das Verfahren der Erfindung wird vorzugsweise in Tabakpflanzen mit
niedrigem Nikotingehalt praktisch ausgeführt.
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Die
Erfindung umfasst Pflanzen, Pflanzenzellen oder Pflanzensamen, welche
eine Nukleotidsequenz umfassen, welche ein Schweine-Parvovirus-VP2-Untereinheit-Protein
(SEQ ID NO: 1), ein Fragment oder ein Derivat davon kodiert.
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Das
durch das Verfahren der Erfindung produzierte Protein kann Volllängen-Schweine-Parvovirus-VP2-Untereinheit-Protein
oder ein Fragment oder Derivat davon umfassen. Wie sich für einen
Fachmann auf diesem Gebiet versteht, ist möglicherweise ein vollständiges Protein
nicht erforderlich, um ein Tier gegenüber nachfolgenden Provokationen
bzw. Expositionen durch das Protein oder ein infektiöses Agens,
welches das Protein umfasst, zu immunisieren, sondern es kann vielmehr
möglich
sein, dass ein kleineres Fragment des Proteins ein Tier gegenüber nachfolgenden
Provokationen bzw. Expositionen durch das Volllängen-Protein oder ein infektiöses Agens,
welches das Volllängen-Protein
umfasst, wie beispielsweise, aber nicht beschränkt auf ein Bakterium oder
ein Virus, immunisieren kann. Ferner, wie ein Fachmann auf diesem
Gebiet verstehen wird, erfahren Viren oftmals Mutationen in Genen,
die es dem Virus erlauben, der Immundetektion in einem Tier zu entrinnen.
Dementsprechend zieht das Verfah ren der Erfindung auch in Betracht,
dass unterschiedliche Schweine-Parvovirus-Stämme unterschiedliche VP2-Untereinheit-Proteinsequenzen
haben können,
und dementsprechend ist beabsichtigt, dass natürliche Varianten oder durch
Menschen hergestellte Varianten des Schweine-Parvovirus-VP2-Untereinheit-Proteins
oder ein Fragment oder Derivat davon vollständig von der Erfindung mit
umfasst werden.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung können
die transgenen Pflanzen, welche das Schweine-Parvovirus-VP2-Untereinheit-Protein
(SEQ ID NO: 1) exprimieren, wie auch Pflanzensamen, Pflanzenzellen
oder Nachkommenschaft, welche daraus hergestellt werden, bei der
Herstellung eines Arzneimittels für die Verhütung einer Schweine-Parvovirus-Infektion
in einem Tier, speziell einem Schwein, verwendet werden.
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Zu
diesem Zweck ist es denkbar, dass die Pflanze selbst direkt zu dem
Futter, welches durch das Schwein verzehrt wird, zugesetzt wird.
Die Pflanze oder Pflanzengewebe kann geerntet und direkt an das
Tier verfüttert
werden oder das geerntete Gewebe kann vor dem Verfüttern getrocknet
werden oder man kann das Tier an der Pflanze grasen lassen, ohne
dass ein vorheriges Ernten stattfindet. Die geernteten Pflanzengewebe
könnten
als ein Futterzusatz innerhalb von Tierfutter verwendet werden.
Wenn das Pflanzengewebe an ein Tier mit wenig oder gar keiner Weiterverarbeitung
verfüttert
wird, sollte das Pflanzengewebe essbar sein.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist das VP2-Protein, welches durch Pflanzen der Erfindung produziert
wird, entweder in einem Extrakt der Pflanze enthalten oder wird
teilweise oder vollständig
gereinigt und zu einer gewünschten
Dosierungsform umformuliert. Die Dosierungsformen können eine
orale Dosierungsform, in welcher das Protein in einem geeigneten
Träger,
beispielsweise Wasser, gelöst
ist, umfassen.
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Zusätzlich kann
das Protein zu einer injizierbaren Dosierungsform formuliert werden.
Eine injizierbare Dosierungsform kann andere Adjuvantien oder Hilfsstoffe,
die wirken können,
um die Immunogenität
des Proteins zu verstärken,
umfassen. Beispielsweise, aber ohne die Absicht einer Einschränkung, kann
das Protein oder teilweise gereinigte Protein mit Freund'-Adjuvans kombiniert werden. Dementsprechend
verleiht das durch das Verfahren der Erfindung produzierte Protein
Immunität
gegen Parvovirus in Tieren, die nicht zuvor mit dem Virus provoziert
worden sind, wenn eben diesen Tieren eine Dosierungsform einer Proteinzusammensetzung,
welche das teilweise oder vollständig
gereinigte Protein, das durch das Verfahren der Erfindung produziert
wird, umfasst, injiziert wird. Beispielsweise, aber ohne die Absicht
einer Einschränkung
wird, wenn Mäusen
eine Dosierungsform eines Pflanzenextrakts, umfassend das Protein,
das durch das Verfahren der Erfindung produziert wird, injiziert
wird, eine Immunantwort ausgelöst,
so dass aus den injizierten Mäusen
gesammeltes Serum in der Lage ist, Resistenz gegen Schweine-Parvovirus
in einem in vitro-Assay zu verleihen, unabhängig davon, ob das durch das
Verfahren der Erfindung produzierte Protein Volllängen-VP2-Untereinheit-Protein, ein Fragment
oder ein Derivat davon enthält.
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Solche
Arzneimittel können
verwendet werden, um Immunität
gegen Schweine-Parvovirus
Schweinen, die zuvor mit dem Virus nicht provoziert worden sind,
zu verleihen.
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Die
Immunität
kann induziert werden an Schleimhautmembranen, wie Nasenschleimhautmembranen und
Schleimhautmembranen des Gastrointestinaltrakts. Das Induzieren
von Immunität
an Schleimhautmembranen kann eine Neutralisation des Virus an der
Eintrittsstelle des Tiers ermöglichen.
Ferner können
Serumantikörper-Isotope
bestimmt werden, um zu bestimmen, ob getötetete VLPs Immunzellen, wie
beispielsweise, aber nicht beschränkt auf Makrophagen, T-Helferzellen,
zytotoxische T-Zellen, Neutrophile oder Kombinationen davon, stimulieren
können.
Zusätzlich
kann das Vorhandensein von Zytokinen, wie beispielsweise, aber nicht
beschränkt
auf Interferone und Interleukine, bestimmt werden. Ergebnisse legen
nahe, dass es eine Korrelation zwischen den Konzentrationen von
Zytokinen, den Konzentrationen von Immunzellen oder dem Vorhandensein
von Serumantikörpern
in Tieren, die mit dem durch das Verfahren der Erfindung produzierten
Protein behandelt wurden, geben könnte.
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Nach
einer Immunisierung können
trächtige
Säue, ohne
die Absicht einer Einschränkung,
oral provoziert werden, und das Ausmaß des Schutzes kann bestimmt
werden. Das Ausmaß des
Schutzes kann bestimmt werden, indem klinische Anzeichen überwacht
werden und die Fähigkeit
des Virus bestimmt wird, die Placenta zu durchqueren und den Fötus zu infizieren.
Im Fötus
kann das Vorhandensein von viralen Antigenen durch immunhistochemische
Untersuchungen und durch Virusisolierung bestimmt werden.
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Das
durch das Verfahren der Erfindung produzierte Protein, welches virale
rekombinante VP2-Untereinheit-Proteine und Fragmente davon umfasst,
kann verschiedene Verwendungen haben, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
die Herstellung von immunogen aktiven Untereinheit-Proteinen für eine Verwendung als
orale Proteine, die Herstellung von immunogen aktiven Untereinheit-Proteinen
für die
Verwendung als systemisch verabreichte Proteine, die Herstellung
von Antikörpern
für eine
veterinärmedizinische
diagnostische Verwendung, für
allgemeine Forschungszwecke oder Kombinationen davon. Ferner kann
das durch das Verfahren der Erfindung produzierte Protein in großen Mengen
in Pflanzen produziert, isoliert und gegebenenfalls gereinigt werden
bei potentiell verringerten Kosten verglichen mit anderen herkömmlichen
Verfahren zum Produzieren von Proteinen, wie beispielsweise, aber
nicht beschränkt
auf jene, die Fermenationsverfahren einsetzen. Es wird auch daran
gedacht, dass das VP2-Protein, Fragmente oder Derivate davon verwendet
werden können,
um Epitope aus anderen Antigenen zu tragen. Ein solches hybrides
Protein kann auch verwendet werden, um bei dem Tier eine schützende Immunität auszulösen.
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Die
Erfindung wird in den folgenden Beispielen weiter veranschaulicht.
Es versteht sich jedoch, dass diese Beispiele allein Veranschaulichungszwecken
dienen und nicht verwendet werden sollten, um den Umfang der Erfindung
in irgendeiner Weise einzuschränken.
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Beispiel 1: Konstruktion von VP2-Pflanzenexpressionsvektoren
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Die
Alfalfa-Mosaikvirus (AMV)-Leadersequenz (Jobling und Gehrke, 1987)
wird zu dem VP2-Gen durch PCR hinzugefügt (1). Es wird
ein 70 Nukleotide-Primer (AMVVP, SEQ ID NO: 2):
5'GGGTCTAGAGTTTTTATTTTTAATTTTTCTTTCAAA
TACTTCCATCATGAGTGAAAATGTGGAACAACAC-3'
synthetisiert.
Eine PCR-Amplifizierung wird ausgeführt unter Verwendung von 5,25
Einheiten Expand DNA-Polymerase (Boehringer Mannheim), 350 μmol dNTPs,
1,75 mM MgCl2, 10 pmol von AMVVP- und T7-Primern und
5 ng Matrize (pBluescript KS+, enthaltend das VP2-Gen). Es werden
gemäß den Anweisungen
des Herstellers dreißig
PCR-Zyklen unter Verwendung einer Hybridisierungs-(Annealing-)-Temperatur
von 65°C
ausgeführt.
Das amplifizierte DNA-Fragment
wird unter Verwendung von Standardmethoden in diesem Fachgebiet
gereinigt, die Enden werden aufgefüllt und das DNA-Fragment wird
in die SmaI-Restriktionsstelle von pBluescript KS+ eingeführt. Das
resultierende Plasmid (pBSAVP) wird mit BamHI- und KpnI-Restriktionsenzymen
verdaut und das AMV-VP2-Fragment, das in 2 gezeigt
ist, wird in den binären
Vektor pCamter X, der zuvor mit den gleichen Enzymen verdaut worden
war, eingeführt.
Dieser binäre
Vektor enthält
einen duplizierten 35S-Promotor (Kay et al., 1987), eine Mehrfachklonierungsregion,
den nos-Terminator und umfasst des Weiteren Neomycinphosphotransferase
II (npt II) als selektierbaren Marker zwischen den T-DNA-Randsequenzen. Ähnliche
Ergebnisse können
unter Verwendung des tCUP-Promotors (Miki et al., 1998) erhalten
werden.
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Beispiel 2: Transformation von Pflanzen
mit dem VP2-Expressionsvektor
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Der
binäre
pCAVP-Vektor wird in Agrobacterium tumefaciens (EHA 105, welches
das entschärfte Ti-Plasmid
pEHA 104 enthält)
unter Verwendung von Standardprotokollen innerhalb dieses Fachgebiets (Horsch
et al., 1985) eingeführt.
Tabakpflanzen mit niedrigem Nikotingehalt aus dem Kultivar 81-V9
werden aseptisch für
eine Transformation kultiviert. Die Mittelrippe des Blattmaterials
wird herausgeschnitten und das Blattmaterial wird unter Verwendung
eines Skalpells in 1 cm2-Fragmente geschnitten.
Die Fragmente werden mit der epidermalen Seite nach unten 2 Tage
auf festem Medium, bestehend aus MS (Murashige und Skoog)-Salzen,
B5-Vitaminen, 3%
Sucrose, 1 mg/l 6-Benzylaminopurin (BA) und 0,1 mg/l α-Naphthalinessigsäure (NAA),
vorkultiviert.
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Die
Infektion von Blatt-Explantaten mit transgenen Agrobacterium aus über Nacht
in LB (Luria-Brühe)-Medium
vemehrten Kulturen wird erzielt, indem Blatt-Explantate in die Agrobacterium-Kulturen,
die zu ungefähr
50% verdünnt
worden waren, eingetaucht wurden, gefolgt von einem Trocknen auf
Whatman Nr. 2-Filterpapier, um überschüssige Bakterien
zu entfernen. Die Explantate wurden auf das oben beschriebene feste Medium
zurückgelegt
und man ließ sie
2 Tage wachsen. Nachfolgend wurde Bakterienvermehrung gehemmt und
eine Selektion auf Transformanten initiiert, indem Explantate auf
Medium, welches 500 μg/ml
Timentin und 100 μg/ml
Kanamycin enthielt, transferiert wurden. Die Explantate wurden alle
2-3 Wochen auf frisches Medium transferiert, bis Triebe erschienen.
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Nachdem
die Explantate gut definierte Stiele entwickelt haben, werden die
Triebe herausgeschnitten und zu Magenta-Boxen, welche festes Medium
enthielten, transferiert. Das feste Medium umfasst MS-Salze, B5-Vitamine,
3% Sucrose, 500 μg/ml
Timentin und 100 μg/ml
Kanamycin. Man ließ ausgehend
von den mutmaßlichen
transgenen Pflanzen sich Wurzeln entwickeln, zu welchem Zeitpunkt
die Pflanzen in eine erdfreie Eintopf-Mischung in einem 15 cm-Kunststofftopf
gesetzt und in das Gewächshaus
transferiert werden. Um sicherzustellen, dass jede Pflanze aus einem
unabhängigen
Transformationsereignis hervorgegangen war, werden die Explantate
frühzeitig
in der Prozedur in separate Fragmente aufgeteilt und ausgehend von
jedem Fragment wurden nur 1 Trieb ausgewählt.
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Beispiel 3: Analyse der AMV-VP2-Insertionen
in transgenen Pflanzen
-
Jede
der mutmaßlichen
transgenen Tabakpflanzen, welche aus der Agrobacterium-Transformation resultierten,
wird auf das Vorhandensein des VP2-Gens unter Verwendung von PCR
gescreent. Die für
die PCR-Amplifizierung ausgewählten
Primer sind VP1060F:
GGTGGACCATTTCTAACTC (SEQ ID NO: 3)
und
nos:
CCGGCAACAGGATTCAATCTTAA (SEQ ID NO: 4).
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Aus
Pflanzengewebe wird unter Verwendung von Standardmethoden, die in
diesem Fachgebiet bekannt sind, DNA extrahiert und diese wird 35
Amplifizierungszyklen unter Verwendung von 10 pMol von beiden Primern,
100 mM dNTPs, 2 mM MgCl2, 1 E Taq-Polymerase
und ungefähr
50 ng Pflanzen-DNA unterworfen. Anhand von PCR wurden dreizehn Pflanzen
als positiv bestätigt,
wie in 3 gezeigt.
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Transgene
Tabakpflanzen wurden hinsichtlich der Expression von VP2-RNA durch
RT-PCR analysiert. Für die RT-PCR
wurden 10 Mikrogramm RNA mit RNase-freier DNase behandelt und 5 μg davon wurden
für eine
cDNA-Synthese verwendet. Oligo-dT (12-18) (0,05 μg) wurde mit der RNA gemischt,
bei 70°C
inkubiert und auf Eis abgekühlt.
Die Synthese des ersten Strangs erfolgte für 50 min bei 42°C in einem
Puffer, enthaltend 10 mM DTT, 0,5 mM dNTP, 50 mM Tris-HCl, pH 8,3,
75 mM KCl, 3 mM MgCl2 und 200 Einheiten
Superscript II reverse Transkriptase (Gibco BRL Life Technologies).
Das Enzym wurde bei 70°C
15 min hitzeinaktiviert. Als Negativkontrolle wurden für jede Probe
reverse Transkriptase-Reaktionen, die keinerlei reverse Transkriptase enthielten,
ausgeführt.
Dann erfolgte eine PCR, wie oben beschrie ben, mit 2 μl der Umkehrtranskriptionsreaktion
als Matrize und für
VP2 spezifischen Primern. Die Synthese des ersten Strangs wurde
bestätigt,
indem dieser als Matrize für
eine PCR mit Primern für
das Aktin-Gen getestet wurde. Das Transkript für VP2 wurde in fünf der getesteten
Pflanzen nachgewiesen, wie in 4 gezeigt.
-
Beispiel 4: Nachweis des VP2-Proteins
in transgenen Pflanzen
-
Transmissionselektronenmikroskopie
-
Gewebeproben
von einer transgenen Pflanze, CAVP12-9, welche VP2 exprimiert, wurden
durch Transmissionselektronenmikroskopie analysiert. Sie wurden
in Kunststoff eingebettet und davon Schnitte erstellt. Strukturen
von ungefähr
25 nm Durchmesser, welche mit der Größe und der Gestalt von virusartigen
Partikeln konsistent waren, wurden im Zytoplasma der Pflanzenzellen
beobachtet, wie in 5 gezeigt.
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Immundetektion des VP2-Proteins in Pflanzenextrakten
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Lösliches
Protein wird aus 2 g Blattgewebe aus jeder transgenen Pflanze extrahiert.
Das Gewebe wird in einem gekühlten
Mörser
mit Pistill mit einer geringen Menge von mit Säure gewaschenem Sand als Schleifmittel
zu einer Paste verrieben. 4 ml Extraktionspuffer, umfassend 50 mM
Tris-HCl, pH 8,0, 5% Glycerol, 0,1 M KCl, 2 mM EDTA, 2 μg/ml Leupeptin,
Pepstatin und 1,5% Polyvinylpolypyrrolidon, werden zugesetzt und
das Gewebe zu einem Homogenisat verrieben. Das Homogenisat wird
durch MiraclothTM filtriert, um große Partikel zu
entfernen, und dann bei 10000 × g
bei 4°C
20 min zentrifugiert. Der Überstand
wird entfernt, in kleine Aliquots aufgeteilt und bei –20°C eingefroren,
bis er benötigt
wird.
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An
den Proteinextrakten wird unter Verwendung eines kommerziell erhältlichen
monoklonalen Antikörpers,
der in der Lage ist, VP2-Protein zu binden, unter Verwendung von
Standardmethoden eine Western-Blot-Analyse ausgeführt. Proteine
wurden durch SDS-PAGE an einem 10%-igen Gel aufgetrennt und auf eine
Nitrocellulose-Membran transferiert. Die Membran wird 45 min bei
Raumtemperatur in TBS, enthaltend 10% Rinderserumalbumin (BSA),
blockiert, dann einmal 5 min und dann zweimal 15 min in TEST, enthaltend 5%
Magermilch, gewaschen und mit einem gegen VP2-Protein gerichteten
primären
Antikörper
(Verdünnung 1/20)
inkubiert. Nach einer Inkubation über Nacht wird die Membran
gewaschen, mit einem sekundären
Antikörper
(Verdünnung
1/1000) 45 min inkubiert und dann dreimal für jeweils 5 min in TEST gewaschen.
Nach der Entwicklung des Blots wurde ein Protein von ungefähr 64 kDa,
welches mit dem VP2-spezifischen Antikörper kreuzreagierte, in vier
der transgenen Pflanzen detektiert, wie in 6 gezeigt.
-
Beispiel 5: Kleintierversuche
-
Versuche an kleinen Tieren durch Injektion
einer VP2 umfassenden Proteinzusammensetzung
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Von
primären
Transformanten gesammeltes Saatgut wurde auf MS-Medium, enthaltend
300 mg/ml Kanamycin, ausplattiert und man ließ dieses keimen und drei Wochen
wachsen. Aus den gekeimten Samen wurden grüne transgene Sämlinge in
erdlose Eintopfmischung gepflanzt und ungefähr sechs Wochen in einem Gewächshaus
kultiviert. Dann wurde Blattgewebe gesammelt und in flüssigem Stickstoff
schockgefroren oder frisch verwendet. Blätter wurden mit einer Rasierklinge
grob gehackt und mit zwei Volumen Puffer (50 mM Tris-HCl, pH 8,0;
0,1 M KCl; 1 mM EDTA; 15 mg/ml PVPP; 5% Glycerol) in einem vorgekühlten Waring-Blender zu
einer breiigen Masse zerkleinert. Das Homogenisat wurde durch eine
Lage Miracloth filtriert, um große Partikel zu entfernen, und
dann zentrifugiert (8000 × g,
20 min, 4°C).
Der Überstand
wurde dekantiert und unter Verwendung derselben Bedingungen erneut
zentrifugiert. Der endgültige Überstand
wurde in Aliquots aufgeteilt und eingefroren. Die gleiche Vorgehensweise
wurde mit untransformiertem 81V9-Pflanzengewebe wiederholt.
-
Die
rohen Proteinextrakte wurden aufgetaut, zentrifugiert und durch
einen 0,45 μm-Filter
filtriert. Gruppen von 3 bis 4 Swiss-Mäusen wurde Pflanzenextrakt
injiziert. Die Kontrollgruppe erhielt 125 μg Pflanzenextrakt aus untransformierten
Pflanzen pro Maus, während
die Versuchsgruppe 450 μg
Pflanzenextrakt aus der Pflanze CAVP12-9 pro Maus erhielt. Die Proteinextrakte
wurden mit gleichen Volumen von komplettem Freund'-Adjuvans für die erste
Injektion auf ein Gesamtvolumen von 100 μl und mit unvollständigem Freund'-Adjuvans für die zweite
und die dritte Injektion gemischt. Subkutane Injektionen erfolgten
an den Tagen 0, 21 und 42 in die Hinterläufe der Mäuse, wobei die Hälfte des
Volumens in jeden Lauf injiziert wurde. Blut wurde abgenommen vor
der ersten Injektion am Tag 0 und am Tag 52.
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Der
Serumneutralisationsassay erfolgte unter Verwendung von fötalen Schweinehodenzellen
(ATCC #CRL 1746). Schweinehodenzellen wurden 18 h bei 37°C, 5% CO2, in MEM in einer Gewebekulturplatte mit 48
Vertiefungen kultiviert. Mäuseserum
aus den Kontroll- und Versuchsmäusen
wurde 30 min bei 56°C
hitzeinaktiviert. Reihenverdünnungen
des Mäuseserums
erfolgten in MEM plus zwei Prozent fötales Rinderserum im Verhältnis von
1/300, 1/900, 1/2700 und 1/8100. Schweine-Parvovirus wurde verdünnt, so
dass 50 Plaque-bildende Einheiten/ml erhalten wurden. Gleiche Volumen
des verdünnten
PPV und der Verdünnungen der
Mäuseseren
wurden gemischt und 1,5 h bei 37°C
inkubiert. Die PPV plus Serum-Mischungen wurden dann zu den Vertiefungen
der konfluenten Platte von Schweinehodenzellen (400 μl/Vertiefung,
Doppelproben) hinzugegeben und bei 37°C 18 h inkubiert. Das Volumen
in den Vertiefungen wurde mit MEM auf 1 ml erhöht und die Inkubation wurde
4 bis 5 Tage fortgesetzt. Die Anzahl von Plaques wurde gezählt und
der Neutralisationstiter wurde bestimmt, indem die Verdünnung berechnet
wurde, die die Plaque-Anzahl um 50% verringerte.
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Es
gab bei den Kontrollgruppen keine Unterschiede bei der Serumneutralisation
zwischen der vorab erfolgten Blutabnahme und der abschließenden Blutabnahme
(7). Je doch waren in den Gruppen, denen VP2 enthaltendes
Pflanzengewebe injiziert worden war, die Serumneutralisationstiter
für die
abschließende Blutabnahme
beträchtlich
höher als
für die
vorab erfolgte Blutabnahme. Diese Ergebnisse zeigen die Produktion
von neutralisierenden Antikörpern
in Mäusen
nach Immunisierung mit in Pflanzen produziertem VP2 an.
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Versuche an kleinen Tieren
durch orale Fütterung
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Von
primären
Transformanten gesammeltes Saatgut wird auf MS-Medium, umfassend
300 mg/l Kanamycin, ausplattiert und man lässt dieses keimen und drei
Wochen wachsen. Von den gekeimten Samen werden 100 grüne transgene
Sämlinge
in erdlose Eintopfmischung in Anzuchtschalen (Formplatten) für kleine Pflanztöpfe gepflanzt
und in ein Gewächshaus
gestellt. Man ließ die
Pflanzen sechs Wochen wachsen, wonach das Blattgewebe geerntet und
in flüssigem
Stickstoff schockgefroren wurde. Dieses Blattmaterial kann verwendet
werden, um reines Protein zur Injektion oder als Zusatz für ein Verfüttern herzustellen.
Transgene Blattextrakte werden hergestellt, indem die Blätter geerntet
und diese schnell in flüssigem
Stickstoff eingefroren werden. Blattmaterial wird mit einer geringen
Menge Sand gemischt und mit Mörser
und Pistill vermahlen. Nachdem das Material zu einem feinen Pulver
vermahlen worden ist, werden zwei Volumen Puffer (50 mM Tris-Puffer,
0,1 M KCl, 1 mM EDTA, 5 mM DTT, 15 mg/ml PVPP in 5% Glycerol) zugegeben.
Die größeren Partikel
des Homogenisats werden durch Filtrieren durch Micracloth entfernt
und die Lösung
wird zentrifugiert, um das Virus zu sammeln. Das pelletierte Virus
wird durch Bandenbildung auf einem Sucrose-Gradienten weiter gereinigt.
Nach der Bandenbildung auf einem Sucrose-Gradient wird die virale
Bande in VSA-Adjuvans für
eine intramuskuläre
Injektion emulgiert oder für
eine orale Immunisierung in PBS eingemischt. Bei einigen oralen Fütterungsversuchen
kann das Blattmaterial direkt an Mäuse als pelletiertes Futter
verfüttert
werden.
-
Das
Futter wird hergestellt unter Verwendung von transgenem oder Kontroll-Blattmaterial und
wird in einer Konzentration von 10 Gew.-% in eine Diät aufgenommen.
Bei Annahme von VP2-Proteinkonzentrationen von 5 μg/g in dem
transgenen Blattmaterial und täglichen
Futteraufnahmen von ungefähr
5 g könnte
eine orale Dosis von 25 μg
erwartet werden. Die Tiere wurden mit Futter, welches entweder transgenes
oder Kontroll-Blattmaterial enthielt, viermal an den Tagen 0, 4,
21 und 25 gefüttert.
Nach der Immunisierung wurde den Tieren an den Tagen 10, 24 und
38 durch die Schwanzvene Blut abgenommen. Die Antikörper-Konzentrationen werden
durch Virusneutralisation und Western-Blots bestimmt.
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Beispiel 6: Versuche an großen Tieren
-
Ferkel
werden mit unterschiedlichen Konzentrationen von gereinigten VLPs
durch orale Abgabe (2 μg, 10 μg oder 50 μg/Ferkel)
in Kochsalzlösung
immunisiert. Kontrollgruppen von Ferkeln werden intramuskulär mit äquivalenten
Konzentrationen von VLPs in VSA-Adjuvans immunisiert. Die Tiere
werden 4 Wochen nach dem Erhalt der ersten Dosis geboostet.
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Nach
der Immunisierung werden Immunantworten überwacht, indem die Konzentration
von Serumantikörper,
der 2, 4 und 6 Wochen nach der Impfung oder dem Boosten vorhanden
ist, bestimmt wurde. Antikörperkonzentrationen
werden unter Verwendung eines Enzymimmunassays, der in diesem Fachgebiet
wohlbekannt ist (ELISA-Assays), bestimmt. Das Ausmaß von mukosalen
Immunantworten wird unter Verwendung eines ELISPOT-Assays oder eines
ELISA auf das Vorhandensein von Antikörper in Schleimhautsekreten
bestimmt werden.
-
Die
Erfindung ist in Bezug auf bevorzugte Ausführungsformen beschrieben worden.
Für Fachleute
auf diesem Gebiet wird es jedoch offensichtlich sein, dass eine
Anzahl von Variationen und Modifizierungen vorgenommen werden kann,
ohne von dem Umfang der Erfindung, wie hier beschrieben, abzuweichen.
-
Referenzen
-
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