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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer
Cyanbenzoesäureverbindung.
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Die
Cyanbenzoesäureverbindung,
die durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellt wird, ist ein nützliches
Intermediat für
verschiedene Chemikalien, wie Arzneimittel, Agrochemikalien, flüssige Kristalle
und Monomere für
funktionelle Polymere.
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Hintergrund
der Erfindung
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Herkömmliche
Verfahren zum Herstellen einer Cyanbenzoesäureverbindung werden im Folgenden beschrieben.
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JP-A-64-47,
Dokl. Akad. Nauk. SSSR, 312, 5, 1129, (1990), und J. Organomet.
Chem., 358, 1-3, 563, (1988) offenbaren Verfahren, die die Reaktion
eines Halogenbenzonitrils, wie Chlorbenzonitril, mit Kohlenmonoxid
in Anwesenheit eines Katalysators.
SU
1467053 und Azerv. Khim. Zh., 1, 26, (1983) offenbaren
Verfahren, welche die Oxidation einer Methylgruppe von Tolunitril
umfassen. U.S. Patent 4,213,917 und WO 9009975 offenbaren Verfahren,
welche die Oxidation der Aldehydgruppe von Cyanbenzaldehyd umfassen. JP-A-50-71643
und JP-A-50-83346 offenbaren Verfahren, welche die Disproportionierung
zwischen einem Nitril und einer Carbonsäure umfassen. Diese Verfahren
sind auch mit Problemen behaftet. Beispielsweise sind die Ausgangsmaterialien
schwer zu erhalten oder teuer, und es sind strenge Bedingungen erforderlich.
Deshalb sind diese Verfahren industriell nicht vorteilhaft und als
kostengünstige
Verfahren unzureichend.
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Unter
Cyanbenzoesäureverbindungen
wird p-Cyanbenzoesäure
auf klassische Weise synthetisiert, d.h. über die Sandmeyer-Reaktion, bei der
p-Aminobenzoesäure
diazotiert wird und die diazo-Spezies mit Kupfercyanid umgesetzt
wird (Lucas et al., J. Am. Chem. Soc., 51 (1929) 2718). Alternativ
dazu gibt es Syntheseverfahren, welche die Oxidation von Tolunitril
mit einem starken Oxidationsmittel, wie Chromsäure oder Permangansäure, umfassen
(Levine et al., J. Org. Chem., 24 (1959) 115; and Kattwinkel et
al., Chem. Ber., 37 (1904) 3226). Diese Verfahren sind auch mit
Problemen behaftet. Beispielsweise erfordert die Sandmeyer-Reaktion
toxisches Kupfercyanid; insbesondere die Isolation und Reinigung
von p-Cyanbenzoesäure unter
sauren Bedingungen ist schwierig und aufgrund der Bildung von freiem
Wasserstoffcyanid gefährlich.
Die Verwendung eines Oxidationsmittels, wie Chromsäure oder
Permangansäure,
führt zur
Bildung von toxischem Schwermetallabfall als Nebenprodukt, was zu
einer großen
Menge an toxischem Abwasser und somit zu Umweltproblemen führt. JP-A-61-85194 offenbart,
dass eine Nitrilgruppe von Terephthalonitril mit einem Enzym, wie
Mononitrilase, biologisch hydrolysiert wird, wodurch p-Cyanbenzoesäure synthetisiert
wird. Die Selektivität der
Hydrolyse einer Nitrilgruppe ist jedoch gering, und die Hydrolyse
muss unter Bedingungen niedriger Konzentrationen durchgeführt werden,
wodurch die Produktivität
gering ist. Zudem werden unausweichlich Nebenprodukte, wie Terephthalamsäure, Terephthalamid
und Terephthalsäure,
neben der gewünschten
p-Cyanbenzoesäure
produziert.
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Arkhipova
et al., J. Gen. Chem. USSR, 33 (1963) 631 offenbaren ein Verfahren,
welches die Hydrolyse einer Nitrilgruppe von Terephthalonitril mit
unter Druck stehendem wässrigen
Ammoniak umfasst. Es wird berichtet, dass eine Nitrilgruppe von
Terephthalonitril unter Bildung von p-Cyanbenzamid hydratisiert
wird, und die Aminogruppe wird weiter hydrolysiert, wobei p-Cyanbenzoesäure gebildet
wird. Die vorstehende Hydrolyse erfordert jedoch eine hohe Temperatur
und einen hohen Druck und ist im Hinblick auf die Sicherheit nicht
bevorzugt.
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Wie
vorstehend beschrieben wurde, sind herkömmlich bekannte Verfahren zum
Herstellen von p-Cyanbenzoesäure
mit Problemen behaftet, wie geringer Sicherheit bei der Durchführung, Bildung
von Nebenprodukten und der Schwierigkeit bei der Herstellung von
hochreinen Verbindungen.
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Zusammenfassende
Darstellung der Erfindung
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Angesichts
dessen ist es ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zum Herstellen einer Cyanbenzoesäureverbindung
bereitzustellen, welches die Oxidation einer Cyanbenzylaminoverbindung umfasst.
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Vorzugsweise
wird die Cyanbenzylaminoverbindung in Anwesenheit einer Rutheniumoxidverbindung oder
einer Eisenoxidverbindung oxidiert.
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Stärker bevorzugt
wird die vorstehend beschriebene Oxidationsstufe durch Einsatz eines
anderen Oxidationsmittels als eine Rutheniumoxidverbindung oder
eine Eisenoxidverbindung in Anwesenheit der Rutheniumoxidverbindung
oder Eisenoxidverbindung durchgeführt.
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Vorzugsweise
ist das Oxidationsmittel eine Verbindung einer hypohalogenigen Säure oder
einer Persulfatsalzverbindung.
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Vorzugsweise
wird die vorstehend beschriebene Oxidationsstufe in Wasser oder
ein aprotisches polares Lösungsmittel
enthaltendem Wasser durchgeführt.
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Vorzugsweise
wird die vorstehend beschriebene Oxidationsstufe bei einem pH-Wert
von 7,5 bis 12 durchgeführt.
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Vorzugsweise
ist die Cyanbenzylaminverbindung eine Verbindung der folgenden Formel:
worin
-CH
2NH
2 und -X jeweils
einen Substituenten des Benzolrings darstellen. Die -CH
2NH
2-Gruppe an der m- oder p-Position, bezogen auf die CN-Gruppe,
gebunden ist; X ein Chloratom oder ein Fluoratom darstellt; n eine
ganze Zahl zwischen 0 und einschließlich 4 ist; und wenn n 2 oder
mehr ist, können
die mehreren Substituenten X gleich oder verschieden voneinander
sein, und die Cyanbenzoesäureverbindung
ist eine Verbindung der folgenden Formel:
worin
-COOH, -X und -CN die selben Bedeutungen wie vorstehend definiert
haben.
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Vorzugsweise
ist die Cyanbenzylaminverbindung der Formel (6) ein m- oder p-Cyanbenzylamin,
und die Cyanbenzoesäureverbindung
der Formel (2) ist m- oder p-Cyanbenzoesäure.
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Eingehende
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Verfahren
zum Herstellen einer Cyanbenzoesäureverbindung
aus einer Cyanbenzylaminverbindung als Ausgangsmaterial Dieses Verfahren
umfasst das Umsetzen einer Cyanbenzylaminverbindung mit einer Eisenverbindung
oder einer Rutheniumverbindung und mit einem Oxidationsmittel (ein
anderes Oxidationsmittel als eine Eisenverbindung oder eine Rutheniumverbindung)
und erforderlichenfalls mit einer Base in Wasser oder einer Mischlösung aus
Wasser und einem aprotischen polaren Lösungsmittel in einem Reaktionsgefäß. Die Reaktion schreitet
unter Rühren
bei einer vorbestimmten Temperatur während eines vorbestimmten Zeitraums
voran.
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Die
Cyanbenzylaminverbindung, die in dem Verfahren eingesetzt wird,
wird nachstehend beschrieben. Beispiele von unsubstituierten Cyanbenzylaminverbindungen
umfassen p-Cyanbenzylamin und m-Cyanbenzylamin, und diese werden
durch Reduktion einer Nitrilgruppe von Terephthalonitril bzw. Isophthalonitril
synthetisiert (JP-B-40-10133) und werden auf einfache Weise in großen Mengen
erhalten.
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Als
nächstes
werden die Cyangruppen enthaltenden Benzylaminverbindungen beschrieben,
die beispielsweise mit einer Alkylgruppe, Alkoxygruppe oder einem
Halogenatom susbtituiert sind.
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Cyanbenzylaminverbindungen,
die mit Halogen susbtituiert sind, werden nachstehend beschrieben. Beispielsweise
werden chlorinierte Cyanbenzylaminverbindung, wie 4-Cyan-2,3,5,6-tetrachlorbenzylamin
und 3-Cyan-2,4,5,6-tetracllorbenzylamin durch Reduktion einer Nitrilgruppe
einer chlorinierten Terephthalonitrilverbindung, wie Tetrachlorterephthalonitril
erhalten durch Chlorinieren von Terephthalonitril, und einer Nitrilgruppe einer
chlorinierten Isophthalonitrilverbindung, wie Tetrachlorisophthalonitril,
erhalten durch Chlorinieren von Isophthalonitril, synthetisiert.
Diese chlorinierten Cyanbenzylaminverbindungen werden leicht in
großen
Mengen erhalten. Daneben werden fluorierte Cyanbenzylaminverbindungen,
wie 4-Cyan-2,3,5,6-tetrafluorbenzylamin und 3-Cyan-2,4,5,6-tetrafluorbenzylamin
durch Reduktion einer Nitrilgruppe einer fluorierten Terephthalonitrilverbindung,
wie Tetrafluorterephthalonitril, erhalten durch Fluorieren einer
chlorierten Terephthalonitrilverbindung, wie Tetrachlorterephthalonitril,
und einer Nitrilgruppe einer fluorierten Isophthalonitrilverbindung, wie
Tetrafluorisophthalonitril, erhalten durch Fluorieren einer chlorierten
Isophthalonitrilverbindung, wie Tetrachlorisophthalonitril, synthetisiert.
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Diese
fluorierten Cyanbenzylaminverbindungen werden leicht in großen Mengen
erhalten.
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In
diesem Verfahren wird eine Rutheniumverbindung oder eine Eisenverbindung
als Oxidationskatalysator und Oxidationsmittel eingesetzt. Eine
Rutheniumverbindung, wie Rutheniumtetroxid (RuO4)
oder eine Eisenverbindung, wie Na2FeO4, kann allein für die Oxidation einer Cyanbenzylaminverbindung
eingesetzt werden. Im Hinblick auf die Kosten und die Schonung von
Ressourcen wird ein Oxidationsmittel (im Folgenden bezieht sich
der Ausdruck "ein
Oxidationsmittel" auf
ein anderes Oxidationsmittel als eine Eisenverbindung oder eine
Rutheniumverbindung) vorzugsweise für die Oxidation eingesetzt
während
eine Eisenverbindung oder eine Rutheniumverbindung als Oxidationskatalysator
eingesetzt wird. Wenn ein Oxidationsmittel eingesetzt wird, erfordert
das Verfahren die Zugabe einer katalytischen Menge einer Rutheniumverbindung
oder einer Eisenverbindung.
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Wenn
eine Rutheniumverbindung als Oxidationskatalysator eingesetzt wird,
oxidiert ein Oxidationsmittel eine Rutheniumverbindung mit niedriger
Wertigkeit, wie Rutheniumtrichlorid, wodurch eine Rutheniumverbindung
mit hoher Wertigkeit gebildet wird. Die Rutheniumverbindung mit
hoher Wertigkeit oxidiert einer Cyanbenzylaminverbindung, wodurch
eine Cyanbenzoesäureverbindung
hergestellt wird, und danach wird die Rutheniumverbindung mit hoher
Wertigkeit als solche zu einer Rutheniumverbindung mit niedriger
Wertigkeit reduziert. In diesem Verfahren oxidiert das Oxidationsmittel
die Rutheniumverbindung mit niedriger Wertigkeit wiederholt in die
aktive Rutheniumverbindung mit hoher Wertigkeit, wodurch ein Katalysatorzyklus
bereitgestellt wird.
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Wenn
eine Eisenverbindung als Oxidationskatalysator eingesetzt wird,
oxidiert ein Oxidationsmittel eine Eisenverbindung mit niedriger
Wertigkeit, wie eine 2- oder 3-wertige Eisenverbindung, wodurch
eine aktive Eisenverbindung mit hoher Wertigkeit gebildet wird.
Die Eisenverbindung mit hoher Wertigkeit oxidiert eine Cyanbenzylaminverbindung,
wodurch eine Cyanbenzoesäureverbindung
hergestellte wird, und danach wird die Eisenverbindung mit hoher
Wertigkeit als solche in die Eisenverbindung mit niedriger Wertigkeit
reduziert. In diesem Verfahren oxidiert das Oxidationsmittel die
Eisenverbindung mit niedriger Wertigkeit wiederholt in die aktive
Eisenverbindung mit hoher Wertigkeit, wodurch ein Katalysatorzyklus
bereitgestellt wird.
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Wenn
eine Eisenverbindung als Oxidationskatalysator eingesetzt wird,
oxidiert ein Oxidationsmittel eine Eisenverbindung mit niedriger
Wertigkeit, wie eine 2- oder 3-wertige Eisenverbindung, wodurch
eine aktive Eisenverbindung mit hoher Wertigkeit gebildet wird.
Die Eisenverbindung mit hoher Wertigkeit oxidiert eine Cyanbenzylaminverbindung,
wodurch eine Cyanbenzoesäureverbindung
gebildet wird, und dann wird die Eisenverbindung mit hoher Wertigkeit
als solche in die Eisenverbindung mit niedriger Wertigkeit reduziert.
In diesem Verfahren oxidiert das Oxidationsmittel die Eisenverbindung
mit niedriger Wertigkeit wiederholt in die aktive Eisenverbindung
mit hoher Wertigkeit, wodurch ein Katalysatorzyklus bereitgestellt
wird.
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Beispiele
von Rutheniumverbindungen, die in diesem Verfahren als Oxidationskatalysator
eingesetzt werden können,
umfassen anorganische Rutheniumsalze, wie Rutheniumtetroxid, Rutheniumtrichlorid,
Rutheniumtribromid, Rutheniumtriiodid, Rutheniumhydroxid, Rutheniumoxid,
und Rutheniumnitrosylnitrat, und Rutheniumkomplexe, wie Rutheniumacetylacetonat
und Dodecacarbonyltriruthenium.
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Beispiele
von Eisenverbindungen, die als Oxidationskatalysator in dem Verfahren,
das ein Oxidationsmittel umfasst, eingesetzt werden können, umfassen
Eisen(II)-chlorid, Eisen(III)-chlorid, Eisen(II)-bromid, Eisen(III)-bromid,
Eisen(II)-bromid, Eisen(II)-iodid, Eisen(IV)-iodid, Eisen(II)-oxid,
Eisen(III)-oxid, Eisen(III,II)-oxid (Fe3O4), Eisen(II)-hydroxid, Eisen(III)-hydroxid,
Eisen(III)-oxyhydroxid (FeO(OH)), Eisen(II)-sulfid, Eisen(III)-sulfid,
Eisen-disulfid,
Eisen(II)-sulfat, Eisen(III)-sulfat, Eisen(II)-nitrat, Eisen(III)-nitrat, Eisencarbonat,
Eisen(II)-thiocyanat, Eisen(III)-thiocyanat, Eisen(II)-acetat, Eisen(II)-oxalat und Eisen(III)-oxalat.
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Das
Molverhältnis
der Rutheniumverbindung oder Eisenverbindung, die als Oxidationskatalysator
in dem Verfahren, das ein Oxidationsmittel umfasst, eingesetzt werden
kann, zu der Cyanbenzylaminverbindung ist vorzugsweise 0,001 bis
0,05.
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Hinsichtlich
des Oxidationsmittels, das in dem Verfahren eingesetzt werden kann,
gibt es keine besondere Einschränkung,
solange das Oxidationsmittel eine Rutheniumverbindung oder eine
Eisenverbindung oxidieren kann. Beispiele solcher Oxidationsmittel
umfassen basische Verbindungen hypohalogeniger Säuren und Persulfate.
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Beispiele
für Verbindungen
hypohalogeniger Säuren,
die in dem Verfahren eingesetzt werden können, umfassen hypohalogenige
Säuren,
wie hypochlorige Säure,
hypobromige Säure,
hypoiodige Säure,
und hypohalogenige Säuresalze,
wie Natriumhypochlorit, Kaliumhypochlorit, Calciumhypochlorit, Bariumhypochlorit, Natriumhypobromit,
Kaliumhypobromit, Natriumhypoiodit, und Kaliumhypoiodit. Beispiele
von Persulfaten, die in dem Verfahren eingesetzt werden können, umfassen
Ammoniumpersulfat, Natriumpersulfat, und Kaliumpersulfat.
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Das
in dem Verfahren eingesetzte Oxidationsmittel kann zu Beginn der
Reaktion auf einmal zugegeben werden, oder es kann allmählich zugegeben
werden, so dass die Reaktion nicht rasch voranschreitet. Das Molverhältnis des
Oxidationsmittels zu der Cyanbenzylaminverbindung ist vorzugsweise
3 bis 6.
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Das
Verfahren wird in einer basischen Atmosphäre durchgeführt. In einer basischen Atmosphäre kann die
Reoxidation einer Rutheniumverbindung oder einer Eisenverbindung
in zufriedenstellender Geschwindigkeit durchgeführt werden. In diesem Verfahren
wird eine Cyanbenzoesäureverbindung
gemäß der Oxidation einer
Cyanbenzylaminverbindung hergestellt, und das Reaktionsgemisch ist
sauer, und deshalb wird einer Base zu dem Reaktionsgemisch gegeben,
um es basisch zu halten. In dem Verfahren kann die erforderliche Menge
der Base zu Beginn der Reaktion auf einmal zugegeben werden, oder
die Base kann während
der Reaktion nacheinander zugegeben werden, um die Basicität des Gemisches
aufrechtzuerhalten.
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Der
pH-Wert des Reaktionsgemisches wird nachstehend beschrieben. Wenn
das Gemisch stark basisch ist, kann die Cyangruppe einer Cyanbenzylaminverbindung,
die als Ausgangsmaterial dient, und die Cyangruppe einer Cyanbenzoesäureverbindung,
die als Zielverbindung dient, zersetzt werden. Wohingegen, wenn
das Gemisch sauer ist, die Reaktion langsam voranschreitet und Nebenreaktionen
umfassen kann. Deshalb ist der pH-Wert der Reaktion vorzugsweise
7,5 bis 12.
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Beispiele
von Basen, die in dem Verfahren eingesetzt werden können, umfassen
Alkalimetallhydroxide und Erdalkalimetallhydroxide, wie Lithiumhydroxid,
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Magnesiumhydroxid und Calciumhydroxid;
Alkalimetalldicarbonate, wie Natriumdicarbonat und Kaliumdicarbonat;
Alkalimetallcarbonate und Erdalkalimetallcarbonate, wie Lithiumcarbonat,
Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Magnesiumcarbonat, und Calciumcarbonat;
und Alkali- und Erdalkalimetalloxide, wie Magnesiumoxid und Calciumoxid.
Die Menge der für
den vorstehend beschriebenen Zweck eingesetzten Base hängt von
der Art und der Menge eines Oxidationsmittels ab, das mit der Base
koexistiert, die minimale Menge ist jedoch erforderlich, um die
Basizität
des Reaktionsgemisches über
den gesamten Reaktionsverlauf aufrechtzuerhalten. Wenn eine Verbindung
einer hypochlorigen Säure
als Oxidationsmittel eingesetzt wird, sind zwei Arten von Basen
erforderlich, d.h. eine Base, die für die Bildung einer basischen
Verbindung einer hypochlorigen Säure
aus einer Verbindung einer hypochlorigen Säure eingesetzt wird, und eine
Base, die für
die Bildung eines Carbonsäuresalzes
aus der hergestellten Cyanbenzolsäureverbindung eingesetzt wird.
Das Molverhältnis
der einwertigen Base zu der Cyanbenzylaminverbindung ist vorzugsweise
3 bis 6.
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Wenn
ein Persulfat als Oxidationsmittel eingesetzt wird, sind zwei Arten
von Basen erforderlich. D.h., eine Base, die für die Bildung eines Sulfats
aus Hydrogensulfat, hergestellt durch Reduktion des Persulfats, eingesetzt
wird, und eine Base, die für
die Bildung eines Carbonsäuresalzes
aus der hergestellten Cyanbenzoesäureverbindung eingesetzt wird.
Das Molverhältnis
der einwertigen Base zu der Cyanbenzylaminverbindung ist vorzugsweise
7 bis 13.
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Das
in dem Verfahren eingesetzte Lösungsmittel
wird nachstehend beschrieben. Die Reaktion kann in einer wässrigen
Lösung
durchgeführt
werden. Überdies
kann ein wasserunlösliches
Intermediat entsprechend der Oxidation einer Cyanbenzylaminverbindung
hergestellt werden, und deshalb wird ein aprotisches polares Lösungsmittel
auch in der Reaktion eingesetzt, um das darin enthaltene Intermediat
teilweise aufzulösen.
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Folglich
kann die Reaktion effektiv voranschreiten. Beispiele aprotischer
polarer Lösungsmittel,
die in dem Verfahren eingesetzt werden können, umfassen Ether, wie Dioxan
und Diglycolether; Amide, wie Dimethylformamid; Schwefel enthaltende
Lösungsmittel,
wie Dimethylsulfoxid und Sulfolan; und Nitril-Lösungsmittel, wie Acetonitril.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird das aprotische polare Lösungsmittel
in einer Gewichtsmenge von weniger als dem fünffachen der Cyanbenzylaminverbindung
eingesetzt, und das Lösungsmittel
wird innerhalb eines Bereichs eingesetzt, in dem das Lösungsmittel
mit Wasser gemischt werden kann. Vorzugsweise wird das Lösungsmittel
in einer Menge des 5- bis 20-fachen der Cyanbenzylaminverbindung
auf Gewichtsbasis eingesetzt.
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Eine übermäßig niedrige
Reaktionstemperatur verursacht ein langsames Voranschreiten der
Reaktion, während
eine hohe Reaktionstemperatur die Zersetzung der Nitrilgruppe einer
Cyanbenzylaminverbindung verursacht, so dass die Temperatur vorzugsweise
0 bis 80°C
und stärker
bevorzugt 10 bis 50°C
ist. Die Reaktionsdauer hängt
von der Art des eingesetzten Lösungsmittels
ab, fällt
jedoch vorzugsweise in einen Bereich von 10 Minuten bis 15 Stunden.
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Wenn
ein Überschuss
an Oxidationsmittel, beispielsweise eine Verbindung einer hypochlorigen
Säure, nach
dem vollständigen
Ablauf der Reaktion in der Reaktion verbleibt, kann bei Bedarf Harnstoff
in das Gemisch gegeben werden, um diesen Überschuss zu zersetzen.
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Die
Isolierung und die Reinigung einer Cyanbenzoesäureverbindung werden nachstehend
beschrieben. Nach dem vollständigen
Ablauf der Reaktion ist die Cyanbenzoesäureverbindung in einer wässrigen
Lösung
in der Form eines Carbonsäuresalzes
enthalten. In Abhängigkeit
von seiner Art kann das Salz in der Lösung gelöst werden oder ausfallen. Die
Löslichkeit
der Cyanbenzoesäureverbindung
in Wasser ist sehr gering, und die Verbindung fällt in der Lösung durch
reine Zugabe einer Säure
aus. Deshalb wird die Lösung
einfach filtriert und mit Wasser gewaschen und dann getrocknet,
wodurch die Cyanbenzoesäureverbindung
gebildet wird, und die Reinheit der so hergestellten Verbindung
spiegelt die Reinheit einer als Ausgangsmaterial eingesetzten Cyanbenzylaminverbindung
wieder.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand von Beispielen eingehender
beschrieben, welche jedoch die Erfindung nicht einschränken sollen.
Wenn nichts anderes angegeben ist, beziehen sich Angaben über Teile,
Prozente, Verhältnisse
und dergleichen auf das Gewicht.
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In
den Beispielen 1 bis 31 und 45 bis 59 wurde eine Hochleistungsflüssigchromatographie-Analyse
unter den folgenden Bedingungen durchgeführt.
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HPLC-Analyse-Bedingungen
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- Säule:
Shodex (registriertes Warenzeichen: Showa Denko K.K.)
- DE-513L + Vorsäule
- Säulentemperatur:
40°C
- Elutionsmittel:
- Wasser/Acetonitril/Essigsäure
= 2250/750/15 (ml)
- Natrium-1-octansulfonat 6,45 g
- Fließgeschwindigkeit
1 ml/Min
- Detector: UV 254 nm
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In
den Beispielen 32 bis 44 und 60 bis 65 wurde eine Gaschromatographische
Analyse unter den folgenden Bedingungen durchgeführt.
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GC-Analyse-Bedingungen
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- Säule:
DB1 (J&W) (30m
Kapillarsäule,
0,32 mm Innendurchmesser)
- Träger:
Helium 3 cm3/Min
- Aufspaltungsverhältnis:
40
- Nachweis: FID
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Analyse-Bedingungen:
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- Injektion bei 300°C
- 100°C
(10 Minuten)-> 15°C/Min
- (Erhöhung)
-> 280°C (8 Minuten)
- Nachweis bei 300°C
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Beispiel 1
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Ein
Gemisch, enthaltend p-Cyanbenzylamin (13,2 g), Wasser (50 g) und
Eisen(III)-chlorid (0,2 g), wurde gerührt, und eine 14 Gew.-%-ige
wässrige
Lösung
(200 g) von Natriumhypochlorit wurde bei Raumtemperatur während 2
Stunden tropfenweise zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde eine
weitere Stunde gerührt. Danach
wurden Wasser (100 g) und Harnstoff (4 g) zu dem Gemisch gegeben,
und das erhaltene Gemisch wurde weitere 20 Minuten gerührt. Der
pH-Wert des Gemisches wurde durch Zugabe von 98 Gew.-%-iger Schwefelsäure auf
4 eingestellt. Die ausgefällten
Kristalle wurden durch Filtration gewonnen, mit Wasser gewaschen
und getrocknet, wodurch 12,1 g p-Cyanbenzoesäure (82% Ausbeute, bezogen
auf p-Cyanbenzylamin) erhalten wurden. Die Hochleistungsflüssigchromatographie-Analyse zeigte, dass
die erhaltene p-Cyanbenzoesäure
eine Reinheit von 95% hatte.
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Beispiel 2
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Ein
Gemisch, enthaltend p-Cyanbenzylamin (13,2 g), Wasser (50 g) und
Rutheniumtrichlorid (0,2 g), wurde gerührt, und eine 14 Gew.-%-ige
wässrige
Lösung
(200 g) von Natriumhypochlorit wurde bei Raumtemperatur während 2
Stunden tropfenweise zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde eine
weitere Stunde gerührt.
Danach wurden Wasser (100 g) und Harnstoff (4 g) zu dem Gemisch
gegeben, und das erhaltene Gemisch wurde 20 Minuten weitergerührt. Der
pH-Wert des Gemisches wurde durch Zugabe von 98 Gew.-%-iger Schwefelsäure auf
4 eingestellt. Ausgefällte
Kristalle wurden durch Filtration gewonnen, mit Wasser gewaschen
und getrocknet, wodurch 10,4 g p-Cyanbenzoesäure (76% Ausbeute, bezogen
auf p-Cyanbenzylamin) erhalten wurden. Die Hochleistungsflüssigchromatographie-Analyse
zeigte, dass die p-Cyanbenzoesäure
eine Reinheit von 95% hatte.
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Beispiel 3
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Ein
Gemisch, enthaltend p-Cyanbenzylamin (13,2 g), Dioxan (70 g), Natriumcarbonat
(5,3 g), Wasser (50 g) und Eisen(III)-Nitrat (0,1 g), wurde gerührt, und
eine 14 Gew.-%-ige wässrige
Lösung
(200 g) von Natriumhypochlorit wurde während 2 Stunden tropfenweise
zugegeben, während
die Innentemperatur des Reaktors bei 50°C oder niedriger gehalten wurde.
Das Reaktionsgemisch wurde weitere 2 Stunden gerührt. Danach wurden Wasser (100
g) und Harnstoff (4 g) zu dem Gemisch gegeben, und das erhaltene
Gemisch wurde weitere 20 Minuten gerührt. Der pH-Wert des Gemisches
wurde durch Zugabe von 98 Gew.-%-iger Schwefelsäure auf 4 eingestellt. Ausgefällte Kristalle
wurden durch Filtration gewonnen, mit Wasser gewaschen und getrocknet,
wodurch 11,9 g p-Cyanbenzoesäure
(90% Ausbeute, bezogen auf p-Cyanbenzylamin) erhalten wurden. Die
erhaltene p-Cyanbenzoesäure
hatte eine Reinheit von 96%.
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Beispiel 4
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Ein
Gemisch, enthaltend p-Cyanbenzylamin (13,2 g), Dioxan (70 g), Natriumcarbonat
(5,3 g), Wasser (50 g) und Rutheniumtrichlorid (0,1 g), wurde gerührt, und
eine 14 Gew.-%-ige wässrige
Lösung
(200 g) von Natriumhypochlorit wurde während 2 Stunden tropfenweise
zugegeben, während
die Innentemperatur des Reaktors bei 50°C oder niedriger gehalten wurde.
Das Reaktionsgemisch wurde weitere 2 Stunden gerührt. Danach wurden Wasser (100
g) und Harnstoff (4 g) zu dem Gemisch gegeben, und das erhaltene
Gemisch wurde weitere 20 Minuten gerührt. Der pH-Wert des Gemisches
wurde durch Zugabe von 98 Gew.-%-iger Schwefelsäure auf 4 eingestellt. Ausgefällte Kristalle
wurden durch Filtration gewonnen, mit Wasser gewaschen und getrocknet,
wodurch 13,5 g p-Cyanbenzoesäure
(92% Ausbeute, bezogen auf p-Cyanbenzylamin) erhalten wurden. Die
erhaltene p-Cyanbenzoesäure
hatte eine Reinheit von 96%.
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Beispiel 5
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Ein
Gemisch, enthaltend m-Cyanbenzylamin (13,2 g), Acetonitril (80 g),
Natriumhydrogencarbonat (76 g), Wasser (500 g), Natriumpersulfat
(95 g) und Eisenoxid (0,25 g), wurde für eine Reaktion bei 80 °C während 10
Stunden gerührt.
Nachdem die ausgefallenen Feststoffe durch Filtration entfernt worden
waren, wurde der pH-Wert des Filtrats durch Zugabe von Schwefelsäure auf
4 eingestellt. Die ausgefallenen Kristalle wurden durch Filtration
gewonnen, mit Wasser gewaschen, getrocknet, wodurch 7,1 g m-Cyanbenzoesäure (48%
Ausbeute, bezogen auf m-Cyanbenzylamin) erhalten wurden. Die erhaltene
m-Cyanbenzoesäure
hatte eine Reinheit von 94%.
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Beispiel 6
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Ein
Gemisch, enthaltend m-Cyanbenzylamin (13,2 g), Acetonitril (80 g),
Natriumhydrogencarbonat (76 g), Wasser (500 g), Natriumpersulfat
(95 g) und Rutheniumoxid (0,25 g), wurde für eine Reaktion bei 80 °C während 10
Stunden gerührt.
Nachdem die ausgefallenen Feststoffe durch Filtration entfernt worden
waren, wurde der pH-Wert des Filtrats durch Zugabe von Schwefelsäure auf
4 eingestellt. Die ausgefallenen Kristalle wurden durch Filtration
gewonnen, mit Wasser gewaschen, getrocknet, wodurch 8,2 g m-Cyanbenzoesäure (56%
Ausbeute, bezogen auf m-Cyanbenzylamin) erhalten wurden. Die erhaltene
m-Cyanbenzoesäure
hatte eine Reinheit von 94%.