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BEREICH DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine neue Phosphodiesterase
(PDE), die als PDE10 bezeichnet wird. Je nach verwendeter Nomenklatur
wird PDE10 auch als PDE9 bezeichnet.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Phosphodiesterasen
(PDEs) hydrolysieren 3',5'-zyklische Nukleotide
an ihren jeweiligen Nukleosid-5'-Monophosphaten.
Die zyklischen Nukleotide cAMP und cGMP werden durch Adenylyl- bzw.
Guanylylzyklasen synthetisiert und dienen als second messengers
in einer Reihe von zellulären
Signalwegen. Die Dauer und Stärke
des second messenger-Signals ist eine Funktion der Syntheserate
und der Hydrolyserate des zyklischen Nukleotids.
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Es
ist eine Vielzahl von Familien von PDEs identifiziert worden. Das
Nomenklatursystem schließt
zunächst
eine Nummer ein, welche die PDE-Familie angibt. Heutzutage sind
neun Familien (PDE1–9)
bekannt, die durch Folgendes klassifiziert werden: (i) Primärstruktur;
(ii) Substratpräferenz;
(iii) Antwort auf verschiedene Modulatoren; (iv) Empfindlichkeit
gegenüber
spezifischen Inhibitoren; und (v) Arten der Regulation [Loughney
und Ferguson, in Phosphodiesterase Inhibitors, Schudt, et al. (Hrsg.),
Academic Press: New York, New York (1996) S. 1–19]. Der Nummer, welche die
Familie angibt, folgt ein Großbuchstabe,
der ein distinktes Gen angibt, und dem Großbuchstaben folgt eine zweite
Nummer, die eine spezifische Splice-Variante oder ein spezifisches
Transkript, das eine einzigartige Transkriptionsstartstelle verwendet,
angibt.
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Die
Aminosäuresequenzen
aller, bis zum heutigen Tage identifizierten Säugetier-PDEs schließen eine hochkonservierte
Region von ungefähr
270 Aminosäuren
ein, die in der carboxyterminalen Hälfte des Proteins lokalisiert
sind [Charbonneau, et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 83: 9308–9312 (1986)].
Die konservierte Domäne
schließt
die katalytische Stelle für
eine cAMP- und/oder cGMP-Hydrolyse und zwei putative Zinkbindungsstellen
ebenso wie familienspezifische Determinanten ein [Beavo, Physiol.
Rev. 75: 725–748
(1995); Francis, et al., J. Biol. Chem. 269: 22477–22480 (1994)].
Die aminoterminalen Regionen der verschiedenen PDEs sind hochvariabel
und schließen
andere familienspezifische Determinanten ein, wie etwa: (i) eine
Calmodulin-Bindungsstelle (PDE1); (ii) nicht-katalytische zyklische
GMP-Bindungsstellen
(PDE2, PDE5, PDE6); (iii) Membranzielstellen (PDE4); (iv) hydrophobe
Membranassoziierungsstellen (PDE3); und (v) Phosphorylierungsstellen
für entweder
die Calmodulin-abhängige
Kinase II (PDE1), die cAMP-abhängige
Kinase (PDE1, PDE3, PDE4) oder die cGMP-abhängige Kinase (PDE5) [Beavo,
Physiol. Rev. 75: 725–748
(1995); Manganiello, et al., Arch. Biochem. Acta 322: 1–13 (1995);
Conti et al., Physiol. Rev. 75: 723–748 (1995)].
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Mitglieder
der PDE1-Familie werden durch Calcium-Calmodulin aktiviert. Es sind
drei Gene identifiziert worden; PDE1A und PDE1B hydrolysieren vorzugsweise
cGMP, während
für PDE1C
gezeigt worden ist, dass diese eine hohe Affinität für sowohl cAMP als auch cGMP
aufweisen. Die PDE2-Familie ist dadurch charakterisiert, dass sie
durch cGMP spezifisch stimuliert wird [Loughney und Ferguson, supra].
Es ist nur ein Gen identifiziert worden, PDE2A, dessen Enzymprodukt
durch Erythro-9-(2-hydroxy-2-nonyl)adenin (EHNA) gehemmt wird. Enzyme
in der PDE3-Familie werden durch cGMP spezifisch gehemmt. Es sind
zwei Gene bekannt, PDE3A und PDE3B, die beide eine hohe Affinität für sowohl
cAMP als auch cGMP aufweisen, obwohl der Vmax-Wert
für eine
cGMP-Hydrolyse gering genug ist, als dass cGMP als ein kompetitiver
Inhibitor bei der cAMP-Hydrolyse wirkt. PDE3-Enzyme werden durch
Milrinon und Enoximon spezifisch gehemmt [Loughney und Ferguson,
supra]. Die PDE4-Familie bewirkt eine cAMP-Hydrolyse und schließt vier
Gene ein, PDE4A, PDE4B, PDE4C und PDE4D, von denen jedes Gen eine
Vielzahl von Splice-Varianten aufweist. Mitglieder dieser Familie
werden durch den anti-depressiv wirkenden Arzneistoff Rolipram spezifisch
gehemmt. Mitglieder der PDES-Familie binden cGMP an nicht-katalytischen Stellen
und hydrolysieren vorzugsweise cGMP. Nur ein Gen, PDE5A, ist identifiziert
worden. Die Photorezeptor-PDE6-Enzyme hydrolysieren spezifisch cGMP [Loughney
und Ferguson, supra]. Die Gene schließen PDE6A und PDE6B (die Proteinprodukte
davon dimerisieren und binden zwei Kopien einer kleineren inhibitorischen γ-Untereinheit,
um Stäbchen-PDE
zu bilden) zusätzlich
zu PDE6C ein, welches mit drei kleineren Proteinen assoziiert, um
Kegel-PDE zu bilden. Die PDE7-Familie bewirkt eine cAMP-Hydrolyse,
im Gegen satz zu der PDE4-Familie wird sie jedoch nicht durch Rolipram gehemmt
[Loughney und Ferguson, supra]. Es ist nur ein Gen, PDE7A, identifiziert
worden. Für
die PDE8-Familie ist gezeigt worden, dass sie sowohl cAMP als auch
cGMP hydrolysiert und gegenüber
Inhibitoren, die für die
PDEs 1–5
spezifisch sind, unempfindlich ist. Je nach verwendeter Nomenklatur
wird PDE8 auch als PDE10 bezeichnet, das jedoch von der hier beschriebenen
PDE10 verschieden ist. Die PDE9-Familie hydrolysiert vorzugsweise
cAMP und ist gegenüber
einer Hemmung durch Rolipram, einem PDE4-spezifischem Inhibitor,
oder Isobutylmethylxanthin (IBMX), einem nicht-spezifischen PDE-Inhibitor,
nicht empfindlich. Je nach verwendeter Nomenklatur wird PDE9 auch
als PDE8 bezeichnet, das jedoch von der oben erwähnten PDE8 verschieden ist.
Heutzutage sind zwei Gene in der PDE9-Familie identifiziert worden.
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Für spezifische
und unspezifische Inhibitoren der verschiedenen PDE-Proteinfamilien
ist gezeigt worden, dass sie beim Behandeln von Störungen,
die teilweise anormalen cAMP- oder cGMP-Spiegeln zuzuschreiben sind,
wirksam sind. Beispielsweise hemmt der PDE4-spezifische Inhibitor Rolipram, der
oben als Antidepressivum erwähnt
wurde, eine durch Lipopolysaccharid induzierte Expression von TNFα und ist
beim Behandeln von multipler Sklerose in einem Tiermodell wirksam
gewesen. Andere PDE-spezifische Inhibitoren sind zur Verwendung
als entzündungshemmende
Therapeutika untersucht worden, und es ist eine Wirksamkeit in Bezug
auf eine Abmilderung der späten
asthmatischen Antwort auf einen allergenen Reiz gezeigt worden [Harbinson,
et al., Eur. Respir. J. 10: 1008–1014 (1997)]. Inhibitoren,
die für
die PDE3-Familie spezifisch sind, sind für eine Behandlung einer kongestiven
Herzinsuffizienz freigegeben worden. PDE5-Inhibitoren werden gegenwärtig in
Bezug auf eine Behandlung einer erektilen Dysfunktion untersucht
[Boolell, et al., Int. J. Impotence Res. 8: 47–50 (1996)]. Unspezifische
Inhibitoren, wie etwa Theophyllin und Pentoxifyllin werden gegenwärtig zur
Behandlung von Atemwegs- bzw. Gefäßstörungen verwendet.
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Angesichts
der Bedeutung von cAMP und cGMP bei der intrazellulären Signalübertragung
durch second messengers gibt es einen fortbestehenden Bedarf in
Stand der Technik, weitere PDE-Spezies zu identifizieren. Eine Identifizierung
von bisher unbekannten Familien von PDEs und Genen und Splice-Varianten
davon wird weitere pharmakologische Ansätze verfügbar machen, um Zustände zu behandeln,
bei denen Signalwege, an denen zyklische Nukleotide beteiligt sind,
anormal sind, ebenso wie Zustände,
bei denen eine Modulation von intrazellulären cAMP- und/oder cGMP-Spiegeln
bei bestimmten Zelltypen wünschenswert
ist. Eine Identifizierung von familienspezifischen und enzymspezifischen
Inhibitoren wird eine Entwicklung von therapeutischen und prophylaktischen
Wirkstoffen erlauben, die an gewünschten
Zelltypen, welche PDEs exprimieren, und/oder an besonderen Stoffwechselwege,
die durch steady-state-Konzentrationen von zyklischem Nukleotidmonophosphat
reguliert werden, wirken.
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KURZFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Kurz,
die vorliegenden Erfindung macht gereinigte und isolierte PDE10-Polypeptide
verfügbar.
Bevorzugte Polypeptide umfassen die Aminosäuresequenz, die ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID Nr. 2, SEQ ID Nr. 18, SEQ ID
Nr. 20 und SEQ ID Nr. 22.
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Die
Erfindung macht auch Polynukleotide, welche Polypeptide der Erfindung
kodieren, verfügbar.
Ein bevorzugtes Polynukleotid umfasst die in der SEQ ID Nr. 1 dargelegte
Sequenz. Polynukleotide der Erfindung schließen Polynukleotide ein, welche
ein menschliches PDE10-Polypeptid
kodieren, das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Folgendem: a) dem Polynukleotid
gemäß den SEQ
ID Nr. 1, 18, 20 oder 22; b) einer DNA, welche unter gemäßigt stringenten
Bedingungen an den nicht-kodierenden Strang des Polynukleotids von
(a) hybridisiert und c) einer DNA, welche an den nicht-kodierenden
Strang des Polynukleotids von (a) trotz der Redundanz des genetischen
Codes hybridisieren würde.
Polynukleotide der Erfindung umfassen jedes der in den SEQ ID Nr.
18, SEQ ID Nr. 20 und SEQ ID Nr. 22 dargelegten Polynukleotide.
Die Erfindung macht Polynukleotide verfügbar, die DNA-Moleküle sind.
DNA-Moleküle
schließen
cDNA, genomische DNA und vollständig
oder teilweise chemisch synthetisierte DNA-Moleküle ein. Die Erfindung macht
auch antisense-Polynukleotide verfügbar, welche mit dem Komplementär eines
Polynukleotids der Erfindung spezifisch hybridisieren.
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Die
Erfindung macht auch Expressionskonstrukte, welche ein Polynukleotid
der Erfindung umfassen, verfügbar,
ebenso wie Wirtszellen, welche mit einem Expressionskonstrukt der
Erfindung transformiert oder transfiziert sind, und Verfahren zum
Herstellen eines PDE10-Polypeptids,
welches folgende Schritte umfasst: a) Wachsenlassen der Wirtszelle
der Erfindung unter Bedingungen, welche zur Expression des PDE10-Polypeptids
geeignet sind und b) Isolieren des PDE10-Polypeptids aus der Wirtszelle
oder ihrem Wachstumsmedium.
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Die
Erfindung macht weiterhin Antikörper
verfügbar,
welche mit einem Polypeptid der Erfindung spezifisch immunreaktiv
sind. Vorzugsweise ist der Antikörper
ein monoklonaler Antikörper.
Die Erfindung macht auch Hybridomzellen verfügbar, welche einen Antikörper der
Erfindung produzieren. Anti-Idiotyp-Antikörper, die mit dem Antikörper der
Erfindung spezifisch immunreaktiv sind, werden ebenfalls in Betracht
gezogen.
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Die
Erfindung macht auch Verfahren zum Identifizieren einer spezifischen
Bindungspartnerverbindung eines PDE10-Polypeptids verfügbar, welches
die folgenden Schritte umfasst: a) Inkontaktbringen des PDE10-Polypeptids
mit einer Verbindung unter Bedingungen, welche eine Bindung zwischen
der Verbindung und dem PDE10-Polylpeptid erlauben; b) Nachweisen
einer Bindung der Verbindung an das PDE10-Polypeptid; und c) Identifizieren
der Verbindung als einen spezifischen Bindungspartner des PDE10-Polypeptids.
Vorzugsweise identifizieren Verfahren der Erfindung spezifische
Bindungspartner, welche die Aktivität des PDE10-Polypeptids modulieren.
Unter einem Aspekt identifizieren die Verfahren Verbindungen, welche
die Aktivität
des PDE10-Polypeptids hemmen. Unter einem anderen Aspekt identifizieren
die Verfahren Verbindungen, welche die Aktivität des PDE10-Polypeptids verstärken.
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Die
Erfindung macht auch Verfahren zum Identifizieren einer spezifischen
Bindungspartnerverbindung des PDE10-Polynukleotids der Erfindung
verfügbar,
welches die folgenden Schritte umfasst a) Inkontaktbringen des PDE10-Polynukleotids
mit einer Verbindung unter Bedingungen, welche eine Bindung zwischen
der Verbindung und dem PDE10-Polynukleotid erlauben; b) Nachweisen
einer Bindung der Verbindung an das PDE10-Polynukleotid; und c)
Identifizieren der Verbindung als einen spezifischen Bindungspartner
des PDE10-Polynukleotids.
Vorzugsweise identifizieren die Verfahren spezifische Bindungspartnerverbindungen, welche
eine Expression eines PDE10-Polypeptids, welches durch das PDE10-Polynukleotid kodiert
wird, modulieren. Unter einem Aspekt identifiziert das Verfahren
der Erfindung Verbindungen, welche eine Expression des PDE10-Polypeptids
hemmen. Unter einem anderen Aspekt identifizieren die Verfahren
der Erfindung Verbindungen, welche die Expression des PDE10-Polypeptids
verstärken.
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Bindungspartnerverbindungen,
welche durch Verfahren der Erfindung identifiziert werden, werden ebenfalls
in Betracht gezogen, ebenso wie Zusammensetzungen, welche die Verbindung
umfassen. Die Erfindung schließt
weiterhin eine Verwendung von Bindungspartnerver bindungen der Erfindung
zur Herstellung von Medikamenten zur Behandlung von Störungen,
die mit PDE10 im Zusammenhang stehen, ein.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung macht Polypeptide und diesen zugrunde liegende
Polynukleotide für
eine neue PDE-Familie verfügbar,
die als PDE10 bezeichnet wird. Die PDE10-Familie unterscheidet sich
von bisher bekannten PDE-Familien insofern, als sie einen geringeren
Grad an Sequenzhomologie zeigt, als dies für ein Mitglied einer bekannten
Familie von PDEs erwartet würde,
und sie gegenüber
Inhibitoren, von denen bekannt ist, dass sie für zuvor identifizierte PDE-Familien
spezifische sind, nicht empfindlich ist. Außerhalb der katalytischen Region
des Proteins zeigt PDE10 eine geringe Homologie zu anderen bekannten
PDEs. Sogar entlang der katalytischen Region ist die Aminosäuresequenzidentität von PDE10
geringer als 40%, wenn sie mit derselben Region von bekannten PDEs
verglichen wird. Die Erfindung schließt sowohl natürlich vorkommende
als auch nicht-natürlich
vorkommende PDE10-Polynukleotide
und Polypeptidprodukte davon ein. Natürlich vorkommende PDE10-Produkte
schließen
distinkte Gene und Polypeptidspezies innerhalb der PDE10-Familie ein;
diese Spezies schließen
solche ein, die in Zellen desselben Tiers exprimiert werden, ebenso
wie korrespondierende Spezies-Homologe, welche in Zellen anderer
Tiere exprimiert werden. Innerhalb jeder PDE10-Spezies macht die
Erfindung weiterhin Splice-Varianten verfügbar, welche von demselben
Polynukleotid kodiert werden, die jedoch aus distinkten mRNA-Transkripten
hervorgegangen sind. Nicht-natürliche
vorkommende PDE10-Produkte schließen Varianten der natürlich vorkommenden
Produkte ein, wie etwa Analoga (d.h. wobei eine oder mehrere Aminosäuren hinzugefügt, substituiert
oder deletiert sind), und solche PDE10-Produkte, welche kovalente
Modifikationen (d.h. Fusionsproteine, Glykosylierungsvarianten und
derartiges) einschließen.
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Die
vorliegende Erfindung macht neue gereinigte und isolierte Polynukleotide
(z.B. DNA-Sequenzen und
RNA-Transkripte, sowohl sense- als auch komplementäre antisense-Stränge, einschließlich Splice-Varianten
davon), welche menschliche PDE10s kodieren, verfügbar. DNA-Sequenzen der Erfindung
schließen
genomische und cDNA-Sequenzen, ebenso wie vollständig oder teilweise chemisch
synthetisierte DNA-Sequenzen ein. Genomische DNA der Erfindung umfasst
die das Protein kodierende Region für ein Polypeptid der Erfindung und
schließt
allele Varianten des bevorzugten Polynukleotids der Erfindung ein.
Genomische DNA der Erfindung ist von genomischen DNAs, welche andere
Polypeptide als PDE10 kodieren, insofern unterscheidbar, als sie
die PDE10 kodierende Region, wie durch die PDE10-cDNA der Erfindung definiert, einschließt. Die
Erfindung macht deshalb eine strukturelle, physikalische und funktionelle
Charakterisierung von genomischer PDE10-DNA verfügbar. Im Stand der Technik
ist bekannt, dass allele Varianten modifizierte Formen einer Wildtyp-Gensequenz sind,
wobei die Modifikation das Ergebnis einer Rekombination während der Chromosomentrennung
oder einer Exponierung gegenüber
Bedingungen, welche eine genetische Mutation verursachen, ist. Allele
Varianten wie Wildtyp-Gene sind inhärent natürlich vorkommenden Sequenzen
(im Gegensatz zu nicht natürlich
vorkommenden Varianten, welche aus einer in vitro-Manipulation hervorgehen).
Der Begriff „synthetisiert", wie er hier verwendet
und im Stand der Technik verstanden wird, betrifft rein chemische Verfahren,
im Gegensatz zu enzymatischen Verfahren, zum Herstellen von Polynukleotiden. „Vollständig" synthetisierten
DNA-Sequenzen werden deshalb vollständig durch chemische Mittel
hergestellt und „teilweise" synthetisierte DNAs
umfassen solche, bei denen nur Teile der sich ergebenen DNA durch
chemische Mittel hergestellt werden. Eine bevorzugte DNA-Sequenz,
welche ein menschliches PDE10-Polypeptid kodiert, wird in SEQ ID
Nr. 1 dargelegt. Derjenige, der auf dem Fachgebiet sachkundig ist,
wird leicht erkennen, dass die bevorzugte DNA der Erfindung ein
doppelsträngiges
Molekül
umfasst, beispielsweise das Molekül, welche die in der SEQ ID
Nr. 1 dargelegte Sequenz umfasst, zusammen mit dem komplementären Molekül (dem „nicht kodierenden
Strang" oder „Komplementär") mit einer Sequenz,
die von der Sequenz der SEQ ID Nr. 1 gemäß den Regeln zur Basenpaarung
bei DNA nach Watson-Crick ableitbar ist. Es werden ebenfalls Polynukleotide bevorzugt,
welche das PDE10-Polypeptid der SEQ ID Nr. 2 kodieren.
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Die
Offenbarung eines Volllänge-Polynukleotid,
welches ein PDE10-Polypeptid kodiert, macht für denjenigen, der sich auf
dem Sachgebiet auskennt, leicht jedes mögliche Fragment des Volllänge-Polynukleotids verfügbar. Diese
Offenbarung macht deshalb Fragmente von PDE10 kodierenden Nukleotiden
verfügbar,
welche mindestens 10 bis 20, und vorzugsweise mindestens 15 Nukleotide
umfassen, allerdings schließt
die Offenbarung Fragmente von verschiedenen Längen ein. Vorzugsweise umfassen
Polynukleotidfragmente Sequenzen, die für die PDE10 kodierende Polynukleotidsequenz
einzigartig sind und deshalb nur unter stringenten oder vorzugsweise
gemäßigten Bedingungen
ausschließlich
(d.h. „spezifisch") an Polynukleotide,
welche PDE10 kodieren, oder PDE10-Polynukleotidfragmente, welche
die ein zigartige Sequenz enthalten, hybridisieren. Polynukleotidfragmente
von genomischen Sequenzen umfassen nicht nur Sequenzen, die für die kodierende
Region einzigartig sind, sondern schließen auch Fragmente der Volllänge-Sequenz
ein, welche sich von Introns, regulatorischen Regionen und/oder
anderen untranslatierten Sequenzen ableiten. Die hier offenbarten Sequenzen,
die für
Polynukleotide einzigartig sind, sind durch Sequenzvergleich mit
anderen bekannten Polynukleotiden erkennbar und können durch
Verwendung von Abgleichprogrammen, die in öffentlichen Sequenzdatenbanken
verfügbar
gemacht werden, identifiziert werden.
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Die
Offenbarung macht auch Polynukleotidfragmente verfügbar, die
in einem oder mehreren Polynukleotiden, welche Mitglieder der PDE10-Familie
von Polypeptiden kodieren, konserviert sind. Derartige Fragmente
schließen
Sequenzen ein, die für
die Familie von PDE10-Polynukleotiden
charakteristisch sind, und auch als „Signatursequenzen" bezeichnet werden.
Die konservierten Signatursequenzen sind durch einen schlichten
Sequenzvergleich von Polynukleotiden, welche Mitglieder der PDE10-Familie
kodieren, leicht erkennbar. Die Fragmente können auf eine Weise markiert
werden, welche ihren Nachweis erlaubt, und ein radioaktives oder
nicht-radioaktives Markieren ist umfasst.
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Polynukleotidfragmente
sind als Sonden zum Nachweis von Volllänge- oder anderen PDE10-Polynukleotidfragmenten
besonders nützlich.
Ein oder mehrere Polynukleotidfragmente können in Kits enthalten sein, die
verwendet werden, um die Anwesenheit eines Polynukleotids, welches
PDE10 kodiert, nachzuweisen, oder sie können verwendet werden, um Variationen
in einer Polynukleotidsequenz, welche PDE10 kodiert, nachzuweisen.
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Die
Offenbarung umfasst weiterhin Spezieshomologe der menschlichen PDE10-DNA,
vorzugsweise von Säugetieren.
Die Polynukleotidsequenzinformation, die durch die Erfindung verfügbar gemacht
wird, macht die Identifizierung und Isolierung von Polynukleotiden,
welche verwandte Säugetier-PDE10-Moleküle kodieren,
durch gut bekannte Techniken, einschließlich Southern- und/oder Northern-Hybridisierung
und Polymerasekettenreaktion (polymerase chain reaction, PCR), möglich. Beispiele
von verwandten Polynukleotiden schließen menschliche und nicht-menschliche
genomische Sequenzen ein, einschließlich allelen Varianten, ebenso
wie Polynukleotide, welche Polypeptide kodieren, die zu PDE10 homolog
sind, und strukturell verwandte Polypeptide, welche eine oder mehrere
biologische, immunologische und/oder physikalische Eigenschafen
mit PDE10 teilen.
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Die
Erfindung umfasst auch DNA-Sequenzen, welche PDE10-Spezies kodieren,
welche unter gemäßigt stringenten
Bedingungen an nicht-kodierende Stränge oder Komplementäre des Polynukleotids
nach einer der SEQ ID Nr. 1, 18, 20 und 22 hybridisieren. Die DNA-Sequenzen, welche
PDE10-Polypeptide kodieren, die daran trotz der Redundanz des genetischen
Codes hybridisieren würden,
werden durch die Erfindung in Betracht gezogen. Beispielhafte gemäßigte Hybridisierungsbedingungen
sind wie folgt: Hybridisierung bei 65°C in 3 × SSC, 0,1% Sarkosyl, und 20
mM Natriumphosphat, pH 6,8, und Waschen bei 65°C in 2 × SSC mit 0,1% SDS. Beispielhafte
hochstringente Bedingungen würden
ein abschließendes
Waschen in 0,2 × SSC/0,1%
SDS bei 65°C
bis 75°C
einschließen.
Im Stand der Technik wird verstanden, dass Bedingungen von gleichartiger
Stringenz erreicht werden können
durch eine Änderung
von Temperatur und Puffer oder der Salzkonzentration, wie durch
Ausubel et al. (Hrsg.) Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons (1994),
S. 6.0.3. bis 6.4.10. beschrieben. Modifikationen bei den Hybridisierungsbedingungen
können
empirisch bestimmt oder auf der Grundlage der Länge und der prozentualen Guanosin/Cytosin
(GC)-Basenpaarung
der Sonde präzise
berechnet werden. Die Hybridisierungsbedingungen können berechnet
werden, wie bei Sambrook et al., (Hrsg.), Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press: Cold Spring Harbor,
New York (1989), S. 9.47 bis 9.51, beschrieben.
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Sich
autonom replizierende rekombinante Expressionskonstruktionen, wie
etwa Plasmide und virale DNA-Vektoren, welche PDE10-Sequenzen beinhalten,
werden ebenfalls verfügbar
gemacht. Expressionskonstrukte, bei denen PDE10 kodierenden Polynukleotide
funktionsfähig
an eine endogene oder exogene Expressionskontroll-DNA-Sequenz und
einen Transkriptionsterminator geknüpft sind, werden ebenfalls
verfügbar
gemacht.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung werden Wirtszellen verfügbar gemacht,
einschließlich prokaryotischen
und eukaryotischen Zellen, die entweder stabil oder transient mit
DNA-Sequenzen der Erfindung auf eine Weise transfiziert sind, welche
eine Expression von PDE10-Polypeptiden der Erfindung erlauben. Die
Expressionssysteme der Erfindung schließen bakterielle und virale
Systeme sowie Zellsysteme von Hefen, Pilzen, Invertebraten und Säugetieren
ein. Die Wirtszellen der Erfindung sind eine wertvolle Quelle für ein Immunogens
zur Entwicklung von Antikörpern,
welche mit PDE10 spezifisch immunreaktiv sind. Wirtszellen der Erfindung
sind auch auffallend nützlich
bei Verfahren zur Produktion von PDE10-Polypeptiden im großen Maßstab, wobei
die Zellen in einem geeigneten Kulturmedium wachsen gelassen werden,
und die gewünschten
Polypeptidprodukte aus den Zellen oder aus dem Medium, in dem die
Zellen wachsen, durch beispielsweise Immunaffinitätsreinigung
isoliert werden.
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Eine
Kenntnis von PDE10-DNA-Sequenzen ermöglicht eine Modifikation von
Zellen, um eine Expression von endogener PDE10 zu erlauben oder
zu steigern. Die Zellen können
modifiziert sein (z.B. durch homologe Rekombination), um eine erhöhte PDE10-Expression
durch Austauschen, als Ganzes oder teilweise, des natürlich vorkommenden
PDE10-Promotors durch einen heterologen Promotor, im Ganzen oder
teilweise, verfügbar
zu machen, damit die Zellen PDE10 im größeren Ausmaß exprimieren. Der heterologe
Promotor wird auf eine Weise eingefügt, dass er funktionsfähig mit
PDE10 kodierenden Sequenzen verbunden ist. Siehe beispielsweise
die internationalen Offenlegungsschriften unter dem PCT WO 94/12650,
WO 92/20808 und WO 91/09955. Die Erfindung beinhaltet auch, dass
zusätzlich
zu heterologer Promotor-DNA amplifizierbare Marker-DNA (z.B. ada,
dhfr und das multifunktionelle CAD-Gen, welches Carbamylphosphatsynthetase,
Aspartattranscarbamylase und Dihydrourotase kodiert) und/oder Intron-DNA
zusammen mit der heterologen Promotor-DNA eingefügt werden kann. Wenn die Marker-DNA
mit der PDE10 kodierenden Sequenz verbunden ist, führt ihre
Amplifikation durch Standardselektionsverfahren zu einer Co-Amplifikation
der PDE10 kodierenden Sequenzen in den Zellen.
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Die
DNA-Sequenzinformation, welche durch die vorliegenden Erfindung
verfügbar
gemacht wird, macht auch die Entwicklung von Tieren durch z.B. homologe
Rekombination oder „knock
out"-Strategien [Capecchi,
Science 244: 1288–1292
(1989)] möglich,
die nicht in der Lage sind, funktionelle PDE10 zu exprimieren, oder
die eine Variante von PDE10 exprimieren. Solche Tiere sind als Modelle
zum Studieren der in vitro-Aktivitäten von PDE10 und Modulatoren
von PDE10 nützlich.
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Die
Erfindung macht auch gereinigte und isolierte Säugetier-PDE10-Polypeptide,
wie in den SEQ ID Nr. 2, 19, 21 und 23 dargelegt, verfügbar. Gegenwärtig wird
ein PDE10-Polypeptid bevorzugt, welches die in der SEQ ID Nr. 2
dargelegte Amionsäuresequenz
umfasst. Die Erfindung umfasst PDE10-Polypeptide, welche durch eine
DNA kodiert werden, die aus der Gruppe ausgewählt ist, welche aus Folgendem
besteht: a) der in den SEQ ID Nr. 1, 18, 20 oder 22 dargelegten
DNA-Sequenz; b) einem DNA-Molekül,
das unter stringenten Bedingungen an den nicht-kodierenden Strang
des das Protein kodierenden Teils von (a) hybridisiert; und c) einem
DNA-Molekül,
das an die DNA von (a) trotz der Degeneration des genetischen Codes
hybridisieren würde.
Die Offenbarung umfasst auch Polypeptidfragmente der in den SEQ
ID Nr. 2, 19, 21 oder 23 dargelegten Sequenzen, wobei die Fragmente
biologische oder immunologischen Eigenschaften des PDE10-Polypeptids beibehalten.
Bevorzugte Polypeptidfragmente zeigen antigene Eigenschaften, die
einzigartig oder spezifisch für
die PDE10-Familie
von Polypeptiden sind. Die Fragmente, welche die gewünschten
biologischen und immunologischen Eigenschaften aufweisen, können durch
jedes der gut bekannten und im Stand der Technik routinemäßig durchgeführten Verfahren
hergestellt werden.
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Die
Offenbarung umfasst Polypeptide, welche mindestens 99%, mindestens
95%, mindestens 90%, mindestens 85%, mindestens 80%, mindestens
75%, mindestens 70%, mindestens 65%, mindestens 60%, mindestens
55% und mindestens 50% Identität
und/oder Homologie zu dem bevorzugten PDE10-Polypeptid der Erfindung
aufweisen. Die prozentuale Aminosäuresequenz-„Identität" im Hinblick auf das bevorzugte Polypeptid
der Erfindung wird hier als derjenige Prozentsatz der Aminosäurereste
in der fraglichen Sequenz definiert, die mit den Resten der PDE10-Sequenz
nach dem Abgleichen beider Sequenzen und dem Einführen von
Lücken,
falls diese erforderlich sind, um die maximale prozentuale Sequenzidentität zu erreichen,
identisch sind, und nicht durch Berücksichtigen von irgendwelchen
konservativen Substitutionen als Teil der Sequenzidentität. Die prozentuale
Sequenz-„Homologie" im Hinblick auf
das bevorzugte Polypeptid wird hier definiert als der Prozentsatz
von Aminosäureresten
in der fraglichen Sequenz, die mit den Resten in der PDE10-Sequenz
nach Abgleichen der Sequenzen und Einführen von Lücken, falls diese erforderlich
sind, um den maximalen Prozentsatz an Sequenzidentität zu erreichen,
identisch sind, und auch, indem jede konservative Substitution als
Teil der Sequenzidentität
berücksichtigt
wird. Konservative Substitutionen können definiert werden, wie
unten dargelegt.
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PDE10-Polypeptide
der Erfindung können
aus Quellen von natürlichen
Zellen isoliert oder chemisch synthetisiert werden, sie werden jedoch
vorzugsweise durch rekombinante Verfahren hergestellt, an welchen die
Wirtszellen der Erfindung beteiligt sind. Es wird erwartet, dass
die Verwendung von verschiedenen Wirtszellen derartige posttranslationale
Modifikationen (z.B. Glykosylierung, Trunkierung, Modifikationen
durch Lipide und Phosphorylierung) verfügbar macht, wie sie notwendig
sein können,
um rekombinanten Expressionsprodukten der Erfindung eine optimale
biologische Aktivität
zu verleihen. Nützliche
PDE10-Produkte kön nen Volllänge-Polypeptide,
biologisch oder immunologisch aktive Fragmente oder Varianten davon
sein, welche die spezifische biologische oder immunologische Aktivität von PDE10
beibehalten. Varianten können PDE10-Polypeptidanaloga
umfassen, wobei eine oder mehrere der angegebenen (d.h. natürlich kodierten) Aminosäuren deletiert
oder ausgetauscht worden sind oder wobei eine oder mehrere nicht-angegebene
Aminosäuren
hinzugefügt
worden sind: (1) ohne Verlust von einer oder mehreren der biologischen
Aktivitäten
oder immunologischen Charakteristika, die für PDE10 spezifisch sind, oder
(2) mit einer spezifischen Behinderung einer bestimmten biologischen
Aktivität
von PDE10.
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Produktvarianten
der Erfindung schließen
reife PDE10-Produkte ein, d.h. PDE10-Produkte bei denen Führer- oder
Signalsequenzen entfernt sind und die zusätzliche, nicht natürlich vorkommende
aminoterminale Reste aufweisen. PDE10-Produkte mit einem zusätzlichen
Methioninrest in Position –1
(Met–1-PDE10)
werden in Betracht gezogen, ebenso wie PDE10-Produkte mit zusätzlichen Methionin- und Lysinresten
in den Positionen –2
und –1
(Met–2-Lys–1-PDE10). Varianten
dieser Arten sind besonders zur rekombinanten Proteinproduktion
in Bakterienzellen nützlich.
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Die
Erfindung umfasst auch PDE10-Varianten mit zusätzlichen Aminosäureresten,
die aus der Verwendung von spezifischen Expressionssystemen hervorgehen.
Beispielsweise macht eine Verwendung von kommerziell erhältlichen
Vektoren, welche ein gewünschtes
Polypeptid, wie etwa ein Glutathion-S-Transferase(GST)-Fusionsprodukt
exprimieren, das gewünschte
Polypeptid mit einem zusätzlichen
Glyzinrest in Position –1
als ein Ergebnis einer Spaltung des GST-Bestandteils von dem gewünschten
Polypeptid verfügbar.
Varianten, welche aus einer Expression in anderen Vektorsystemen
hervorgehen, werden ebenfalls in Betracht gezogen.
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Polypeptidvarianten
schließen
solche ein, bei denen konservative Substitutionen durch eine Modifikation
von Polynukleotiden, welche Polypeptide der Erfindung kodieren,
eingeführt
worden sind. Konservative Substitutionen begreift man im Stand der
Technik so, dass sie Aminosäuren
gemäß ihren
zugehörigen
physikalischen Eigenschaften klassifizieren, und sie können definiert
werden, wie in Tabelle I dargelegt (aus WO 97/09433 S. 10, veröffentlicht
am 13. März
1979, PCT/GB96/02197, Anmeldung eingereicht am 9. Juli 1996) Tabelle
I Konservative
Substitutionen I
-
Alternativ
können
konservative Aminosäuren
eingruppiert werden, wie bei Lehninger definiert [Biochemistry,
2. Aufl.; Worth Publishers, Inc. NY:NY (1975), S. 71–77], wie
in Tabelle II dargelegt. Tabelle
II Konservative
Substitutionen II
KENNZEICHEN
DER SEITENKETTE | AMINOSÄURE |
unpolar
(hydrophob) | |
A.
aliphatisch: | A
L I V P |
B.
aromatisch: | F
W |
C.
schwefelenthaltend: | M |
D.
Grenzfall | G |
ungeladen – polar | |
A.
Hydroxygruppe: | S
T Y |
B.
Amide: | N
Q |
C.
Sulfhydrylgruppe: | C |
D.
Grenzfall | G |
positiv
geladen (basisch): | K
R H |
negativ
geladen (sauer): | D
E |
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Die
Erfindung umfasst weiterhin PDE10-Produkte, die modifiziert sind,
um eine oder mehrere wasserlösliche
Polymeranfügungen
einzuschließen.
Besonders bevorzugt sind PDE10-Produkte,
die kovalent mit Polyethylenglykol (PEG)-Untereinheiten modifiziert
sind. Wasserlösliche
Polymere können
in spezifischen Positionen gebunden sein, beispielsweise an dem Aminoterminus
der PDE10-Produkte, oder sie können
zufällig an
eine oder mehrere Seitenketten des Polypeptids angefügt sein.
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Ebenfalls
umfasst von der vorliegenden Erfindung sind Antikörper (z.B.
monoklonale und polyklonale Antikörper, Einzelkettenantikörper, chimäre Antikörper, menschliche
Antikörper,
CDR-gepfropfte Antikörper oder
auf andere Weise „humanisierte" Antikörper, antigenbindende
Antikörperdomänen einschließlich Fab, Fab', F(ab')2,
Fv oder einzelne variable Domänen und
derartiges) und andere Bindungsproteine, die für PDE10-Produkte oder Fragmente
davon spezifisch sind. Spezifische Bindungsproteine können unter
Verwendung von isolierten oder rekombinanten PDE10-Produkten, PDE10-Varianten
oder Zellen, welche derartige Produkte exprimieren, entwickelt werden.
Der Begriff „spezifisch
für" gibt an, dass die
variablen Regionen der Antikörper
ausschließlich
PDE10-Polypeptide erkennen und binden (d.h. in der Lage sind, PDE10-Polypeptide von
der Superfamilie von PDE-Polypeptiden trotz Sequenzidentität, Homologie
oder einer Ähnlichkeit,
die in der Familie von Polypeptiden gefunden wird, zu unterscheiden),
sie können
jedoch auch mit anderen Proteinen (beispielsweise Protein A von
S. aureus oder anderen Antikörpern
in ELISA-Techniken) durch Wechselwirkungen mit Sequenzen außerhalb
der variablen Region der Antikörper
und insbesondere in der konstanten Region des Moleküls interagieren.
Tests zum Durchmustern (screening assays), um eine Bindungsspezifität eines
Antikörpers
der Erfindung zu bestimmen, sind gut bekannt und werden im Stand
der Technik routinemäßig durchgeführt. Für eine umfassende
Diskussion derartiger Tests siehe Harlow et al. (Hrsg.) Antibodies:
A Laboratory Manual; Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring
Harbor, NY (1988), Kapitel 6. Antikörper, die Fragmente der PDE10-Polypeptide
der Erfindung erkennen und binden werden ebenfalls in Betracht gezogen,
vorausgesetzt, dass die Antikörper
zu allererst für
PDE10-Polypeptide spezifisch sind, wie oben definiert. Ebenso wie Antikörper, die
für Volllänge-PDE10-Polypeptide
spezifisch sind, sind Antikörper
der Erfindung, welche PDE10-Fragmente erkennen, solche, die PDE10-Polypeptide von der
Superfamilie von PDE-Polypeptiden trotz inhärenter Sequenzidentität, Homologie
oder einer Ähnlichkeit,
die in der Familie von Proteinen gefunden wird, unterscheiden können.
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Bindungsproteine
sind nützlich
zum Reinigen von PDE10-Produkten und zum Nachweis oder zur Quantifizierung
von PDE-Produkten in flüssigen
oder Gewebeproben unter Verwendung von bekannten immunologischen
Verfahren. Bindungsproteine sind auch offenkundig nützlich beim
Modulieren (d.h. Blockieren, Hemmen oder Stimulieren) von biologischen
Aktivi täten
von PDE10, insbesondere jene Aktivitäten, die an der Signaltransduktion
beteiligt sind. Anti-idiotypische Antikörper, die für anti-PDE10-Antikörper spezifisch
sind, werden ebenfalls in Betracht gezogen.
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Der
wissenschaftliche Wert der Information, die durch die Offenbarungen
von DNA- und Aminosäuresequenzen
der vorliegenden Erfindung beigetragen wird, ist offenkundig. Als
eine Reihe von Beispielen ermöglicht
eine Kenntnis der Sequenz einer cDNA für PDE10 die Identifizierung
von genomischen DNA-Sequenzen, welche PDE10 kodieren, und regulatorische
Sequenzen, welche die PDE10-Expression steuern, wie etwa Promotoren,
Operatoren, Enhancer, Repressoren und derartiges, durch Verwendung
von Southern-Hybridisierung oder Polymeraseketterreaktion (PCR). Ähnlich wird
erwartet, dass DNA/DNA-Hybridisierungsverfahren, die
mit DNA-Sequenzen der Erfindung unter gemäßigten bis hochstringenten
Bedingungen durchgeführt
werden, die Isolierung von DNAs, welche allele Varianten von PDE10
kodieren, erlauben; im Stand der Technik ist bekannt, dass allele
Varianten stukturell verwandte Proteine, welche eine oder mehrere
der biochemischen und/oder immunologischen Eigenschaften, die für PDE10
spezifisch sind, teilen. Auf ähnliche
Weise können Gene
aus nicht-menschlichen Spezies, die Proteine kodieren, welche zu
PDE10 homolog sind, auch durch Southern- und/oder PCR-Analyse identifiziert
werden, und sie können
in Tiermodellen für
Störungen,
die mit PDE10 zusammenhängen,
nützlich
sein. Als eine Alternative können
Komplementierungsstudien zum Identifizieren anderer menschlicher
PDE10-Produkte ebenso wie nicht-menschlicher Proteine und DNAs,
welche die Proteine, die eine oder mehrere biologischen Eigenschaften
von PDE10 teilen, kodieren, nützlich
sein.
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Polynukleotide
der Erfindung können
auch bei Hybridisierungstests nützlich
sein, um die Kapazität
von Zellen, PDE10 zu exprimieren, nachzuweisen. Polynukleotide der
Erfindung können
auch die Grundlage für diagnostische
Verfahren sein, die zum Identifizieren einer oder mehrer genetischer Änderungen
in einem PDE10-Locus, die einem oder mehreren Erkrankungszuständen zugrunde
liegen, nützlich
sein.
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Die
DNA- und Aminosäuresequenzinformation,
die durch die vorliegende Erfindung verfügbar gemacht wird, ermöglicht auch
die systematische Analyse der Struktur und Funktion von PDE10s.
Eine DNA- und Aminosäuresequenzinformation
für PDE10
erlaubt auch eine Identifizierung von Bindungspartnerverbindungen,
mit denen ein PDE10-Polypeptid oder PDE10-Polynukleotid interagieren wird. Bindungspartnerverbindungen
schließen
Proteine und nicht- Proteinverbindungen,
wie etwa „small
molecules", ein.
Wirkstoffe, welche die PDE10-Aktivität oder -Expression
modulieren (d.h. erhöhen,
erniedrigen oder blockieren), können
durch Inkubieren eines putativen Modulators mit einem PDE10-Polypeptid
oder PDE10-Polynukleotid
und Bestimmen der Wirkung des putativen Modulators auf die PDE10-Phosphodiesteraseaktivität oder -expression
identifiziert werden. Die Selektivität einer Verbindung, welche
die Aktiviät
der PDE10 moduliert, kann durch Vergleichen seiner Bindungsaktivität an der
PDE10 mit seiner Aktivität
an anderen PDE-Enzymen evaluiert werden. Zellbasierte Verfahren,
wie etwa di-hybrid assays, um DNAs zu identifizieren, welche Bindungsverbindungen kodieren,
und split hybrid assays, um Inhibitoren einer Wechselwirkung zwischen
PDE10-Polypeptid und einem bekannten bindenden Polypeptid zu identifizieren,
ebenso wie in vitro-Verfahren, einschließlich Tests, bei denen ein
PDE10-Polypeptid, PDE10-Polynukleotid
oder ein Bindungspartner immobilisiert sind, und Tests in Lösungen,
werden im Sinne der Erfindung in Betracht gezogen.
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Selektive
Modulatoren können
beispielsweise Antikörper
oder andere Proteine oder Peptide einschließen, die spezifisch an ein
PDE10-Polypeptid oder an eine PDE10 kodierende Nukleinsäure binden,
Oligonukleotide, die spezifisch an ein PDE10-Polypeptid oder eine
PDE10-Gensequenz binden, oder andere Nicht-Peptidverbindungen (z.B.
isolierte oder synthetische organische und anorganische Moleküle), die
mit einem PDE10-Polypeptid oder einer zugrundeliegenden Nukleinsäure spezifisch
reagieren. Mutierte PDE10-Polypeptide, welche die enzymatische Aktivität oder die
zelluläre
Lokalisierung der Wildtyp-PDE10-Polypeptide beeinflussen,
werden ebenfalls durch die Erfindung in Betracht bezogen. Gegenwärtige bevorzugte
Ziele für die
Entwicklung von selektiven Modulatoren schließen beispielsweise folgende
ein: (1) Regionen des PDE10-Polypeptids, die mit anderen Proteinen
in Kontakt treten, und/oder das PDE10-Polypeptid in einer Zelle lokalisieren,
(2) Regionen des PDE10-Polypeptids, die Substrat binden, (3) eine
oder mehrere zyklisches Nukleotid bindende Stellen des PDE10-Polypeptids,
(4) eine oder mehrere Phosphorylierungsstellen des PDE10-Polypeptids
und (5) Regionen des PDE10-Polypeptids, die an einer Multimerisierung
von PDE10-Untereinheiten beteiligt sind. Noch andere selektive Modulatoren
schließen
solche ein, die spezifische PDE10 kodierende und regulatorische
Polynukleotidsequenzen erkennen. Modulatoren einer PDE10-Aktivität können bei
der Behandlung einer großen
Auswahl von Erkrankungen und physiologischen Zuständen, von
denen bekannt ist, dass eine PDE-Aktivität daran
beteiligt ist, therapeutisch nützlich
sein.
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Die
PDE10-Polypeptide der Erfindung sind besonders zugänglich für eine Verwendung
bei high throughput screening-Tests, um Bindungspartner und vorzugsweise
Modulatoren zu identifizieren. Zellbasierte Tests werden in Betracht
gezogen, einschließlich
Testsystemen auf der Grundlage von Hefe, ebenso wie Säugetierzellexpressionssysteme,
wie bei Jayawickreme und Kost, Curr. Opin. Biotechnol. 8: 629–634 (1997)
beschrieben. Alternativ sind automatisierte und minaturisierte high
troughput screening (HTS) assays, ebenso wie ein high density free
format high density screening nützlich,
wie bei Houston und Banks, Curr. Opin. Biotechnol. 8: 734–740 (1997)
beschrieben. Kombinatorische Bibliotheken sind bei high throughput
screening assays besonders nützlich.
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Es
gibt eine Reihe von verschiedenen Bibliotheken, die zur Identifikation
von small molecule-Modulatoren
verwendet werden, einschließlich
(1) chemischen Bibliotheken (2) Bibliotheken natürlicher Produkte und (3) kombionatorischen
Bibliotheken, die aus Zufallspeptiden, Oligonukleotiden oder organischen
Molekülen bestehen.
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Chemische
Bibliotheken bestehen aus strukturellen Analoga bekannter Verbindungen
oder Verbindungen, die als „hits" oder „leads" mittels Durchmustern
von natürlichen
Produkten identifiziert werden. Bibliotheken aus natürlichen
Produkten sind Sammlungen von Mikroorganismen, Tieren, Pflanzen
oder marinen Organismen, die verwendet werden, um Mischungen zum
Durchmustern zu erzeugen durch Folgendes: (1) Fermentation und Extraktion
von Nährlösungen von
Mikroorganismen des Bodens, pflanzlichen oder marinen Mikroorganismen
oder (2) Extraktion von pflanzlichen oder marinen Organismen. Bibliotheken
natürlicher
Produkte schließen
Polyketide, nicht-ribosomale Peptide und (nicht natürlich vorkommende)
Varianten davon ein. Zur Übersicht
siehe Science 282: 63–68
(1998). Kombinatorische Bibliotheken sind aus einer großen Anzahl von
Peptiden, Oligonukleotiden oder organischen Verbindungen in einer
Mischung zusammengesetzt. Sie sind relative leicht durch herkömmliche
automatisierte Syntheseverfahren, PCR, Klonierung oder geschützte synthetische
Verfahren herzustellen. Von besonderem Interesse sind kombinatorische
Peptid- und Oligonukleotidbibliotheken. Noch andere Bibliotheken
von Interesse schließen
Protein-, Peptidomimetika- und Polypeptidbibliotheken, Bibliotheken
mit einer multiparallelen synthetischen Sammlung und rekombinatorische
Bibliotheken ein. Zur Übersicht über die
kombinatorischen Chemie und kombinatorische Bibliotheken, die damit
erschaffen werden, siehe Myers, Curr. Opion. Biotechnol. 8: 701–707 (1997).
Eine Identifizierung von Modulatoren durch Verwendung der ver schiedenen
hier beschriebenen Bibliotheken erlaubt eine Modifikation des Kandidaten-„hits" (oder -„leads"), um die Kapazität des „hits", die Aktivität zu modulieren,
zu optimieren.
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Durch
die Erfindung ebenso verfügbar
gemacht werden antisense-Polynukleotide, die Polynukleotide, welche
PDE10 kodieren, erkennen und damit hybridisieren. Es werden Volllängeantisense-Polynukleotide
und antisense-Polynukleotidfragmente verfügbar gemacht. Derjenige, der
auf den Fachgebiet sachkundig ist, wird erkennen, dass antisense-Molekülfragmente
der Erfindung solche einschließen,
(i) die spezifisch PDE10-RNA erkennen und damit hybridisieren (wie
durch Sequenzvergleich von DNA, welche PDE10 kodiert, mit DNA, welche
andere bekannte Moleküle
kodiert, bestimmt), ebenso wie solche (ii), die RNA, welche Varianten
in der PDE10-Familie von Proteinen kodieren, erkennen und damit
hybridisieren. Antisense-Polynukleotide, die mit RNA hybridisieren,
die andere Mitglieder der PDE10-Familie von Proteinen kodiert, sind
durch Sequenzvergleich ebenfalls identifizierbar, um Sequenzen,
die für
die Familie von Molekülen
charakteristisch sind, oder Signatursequenzen zu erkennen. Antisense-Polynukleotide
sind besonders bedeutsam zum Regulieren der Expression von PDE10
durch solche Zellen, welche PDE10-mRNA exprimieren.
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Antisense-Nukleinsäuren (vorzugsweise
Oligonukleotide mit 10 bis 20 Basenpaaren), die in der Lage sind,
an PDE10-Expressionskontrollsequenzen oder PDE10-RNA spezifisch
zu binden, werden in Zellen eingeführt (z.B. durch einen viralen
Vektor oder ein kolloidales Dispersionssystem, wie etwa ein Liposom).
Die antisense-Nukleinsäure
bindet an die PDE10-Zielnukleotidsequenz
in der Zelle und verhindert die Transkription oder Translation der
Zielsequenz. Phosphorothioat- und Methylphosphonat-antisense-Oligonukleotide
werden für
eine therapeutische Verwendung gemäß der Erfindung besonders in
Betracht gezogen. Die antisense-Oligonukleotide können weiterhin
durch poly-L-Lysin, Transferrin-Polylysin oder Cholesteringruppen
am 5'-Ende modifiziert
sein.
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Die
Erfindung umfasst weiterhin Verfahren zum Modulieren der PDE-Expression
durch eine Verwendung von Ribozymen. Zur Übersicht siehe Gibson und Shillitoe,
Mol. Biotech. 7: 125–137
(1997). Die Ribozymtechnologie kann verwendet werden, um die Translation
einer PDE10-mRNA auf eine sequenzspezifische Weise zu hemmen durch
(i) die Hybridisierung einer komplementären RNA an einer Ziel-mRNA
und (ii) Spaltung der hybridisierten mRNA durch eine Nukleaseaktivität, die dem
komplementären
Strang inhärent
ist. Ribozyme können
durch empirische Verfahren identifiziert werden, stärker bevorzugt
sind jedoch solche, die auf der Grundlage von zugänglichen
Stellen auf der Ziel-mRNA entworfen wurden [Bramlage, et al., Trends
in Biotech 16: 434–438
(1998)]. Eine Abgabe von Ribozymen an Zielzellen kann erreicht werden,
indem Techniken zur entweder exogenen oder endogenen Abgabe, die
im Stand der Technik gut bekannt und routinemäßig durchgeführt werden,
verwendet werden. Verfahren zur exogenen Abgabe können eine
Verwendung von zielgerichteten Liposomen oder eine direkte lokale
Injektion einschließen.
Endogene Verfahren schließen
eine Verwendung von viralen Vektoren und nicht-viralen Plasmiden
ein.
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Ribozyme
können
die Expression von PDE10 spezifisch modulieren, wenn sie derart
entworfen werden, dass sie zu Regionen, die für ein Polynukleotid, das PDE10
kodiert, einzigartig sind, komplementär sind. „Spezifisch modulieren" soll deshalb bedeuten,
dass Ribozyme der Erfindung nur ein Polynukleotid, das PDE10 kodiert,
erkennen. Auf ähnliche
Weise können
Ribozyme derart entworfen werden, dass sie eine Expression von allen
oder einigen der Mitglieder der PDE10-Familie von Proteinen modulieren.
Ribozyme dieser Art werden entworfen, um Polynukleotidsequenzen
zu erkennen, die in allen oder einigen der Polynukleotide, welche
die Mitglieder der Familie von Proteinen kodieren, konserviert sind.
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Die
Erfindung umfasst weiterhin Verfahren zum Modulieren der PDE10-Transkription
durch Verwendung einer oligonukleotidgerichteten Triplett-Helix-Bildung.
Zur Übersicht
siehe Lavrovsky et al., Biochem. Mol. Med. 62: 11–22 (1997).
Eine Triplett-Helix-Bildung wird erreicht, indem sequenzspezifische
Oligonukleotide, welche an doppelsträngige DNA in der großen Furche
(major groove), wie in dem Watson-Crick-Modell definiert, hybridisieren,
verwendet werden. Eine Hybridisierung eines sequenzspezifischen
Oligonukleotids kann danach die Aktivität von DNA-bindenden Proteinen,
einschließlich
beispielsweise Transkriptionsfaktoren und Polymerasen, modulieren.
Bevorzugte Zielsequenzen zur Hybridisierung schließen Promotor-
und Enhancer-Regionen ein, um eine transkriptionelle Regulation
der PDE10-Expression zu erlauben. Oligonukleotide, die zur Triplett-Helix-Bildung
in der Lage sind, sind auch für
eine ortsspezifische kovalente Modifikation von Ziel-DNA-Sequenzen
nützlich.
Für eine
kovalente Modifikation nützliche
Oligonukleotide werden an verschiedene DNA-schädigende Mittel gekoppelt, wie
bei Lavrovsky et al., [supra] beschrieben.
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Die
Erfindung umfasst Mutationen im PDE10-Gen, die zu einem Verlust
der normalen Funktion des PDE10-Genprodukts führen und Krankheitszuständen beim
Menschen zu Grunde liegen, an denen eine Fehlfunktion der PDE10
beteiligt ist. Eine Gentherapie, um die PDE10- Aktiviät wieder herzustellen, wäre folglich beim
Behandeln solcher Krankheitszustände
angezeigt. Eine Abgabe eines funktionellen PDE10-Gens an geeignete
Zellen wird ex vivo, in situ oder in vivo durch Verwendung von Vektoren,
oder genauer gesagt viralen Vektoren (z.B. Adenovirus, adeno-assoziiertes
Virus oder ein Retrovirus), oder ex vivo durch Verwendung von physikalischen
Verfahren zur Übertragung
von DNA (z.B. Liposomen oder chemischen Behandlungen) bewirkt. Siehe
beispielsweise Anderson, Nature, Ergänzung zu Band 392 Nr. 6679,
S. 25–20
(1998). Für
zusätzliche Übersichten über die
Technologie der Gentherapie siehe Friedmann, Science, 244: 1275–1281 (1989); Verma,
Scientific American: 68–84
(1990); und Miller, Nature, 357: 455–460 (1992). Alternativ wird
in Betracht gezogen, dass bei anderen Krankheitszuständen beim
Menschen ein Verhüten
der Expression von PDE10 oder ein Hemmen ihrer Aktivität beim Behandeln
der Krankheitszustände
nützlich
sein wird. Es wird in Betracht gezogen, dass eine antisense-Therapie
oder Gentherapie angewendet werden könnte, um die Expression von PDE10
negativ zu regulieren.
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Eine
Identifizierung von Modulatoren der Expression und/oder biologischen
Aktivität
von PDE10 macht Verfahren verfügbar,
um Krankheitszustände
zu behandeln, die aus einer anormalen PDE10-Aktiviät hervorgehen.
Es können
Modulatoren in Zusammensetzungen zur Verabreichung hergestellt werden,
die vorzugsweise ein oder mehrere pharmazeutisch zulässige Träger einschließen, wie
etwa pharmazeutisch zulässige (d.h.
sterile und nicht-toxische) flüssige,
halbfeste oder feste Verdünnungsmittel,
die als pharmazeutische Vehikel, Hilfsstoffe, Arzneistoffträger oder
Medien dienen. Jedes Verdünnungsmittel,
das im Stand der Technik bekannt ist, kann verwendet werden. Beispielhafte
Verdünnungsmittel
schließen
ein, ohne darauf beschränkt zu
sein, Polyoxyethylensorbitanmonolaurat, Magnesiumstearat, Methyl- und Propylhydroxybenzoat,
Talcum, Alginate, Stärken,
Laktose, Sukkrose, Dextrose, Sorbitol, Mannitol, Akaziengummi, Calciumphosphat,
Mineralöl,
Kakaobutter und Öl
des Kakaobaums. Die Modulatorzusammensetzungen können in herkömmlichen
Abgabeformen verpackt sein. Die Zusammensetzungen können in
einer Kapsel, in einem Säckchen,
einer Kapsel aus Stärkemasse,
Gelatine, Papier oder einem anderen Behälter eingeschlossen sein. Diese
Abgabeformen werden bevorzugt, wenn sie mit dem Eintritt der Zusammensetzung
in den Empfängerorgansimus
vereinbar sind und besonders dann, wenn die Zusammensetzung in Form
einer Dosiereinheit abgegeben wird. Die Dosiereinheiten können z.B.
in Tabletten, Kapseln, Zäpfchen
oder Kapseln aus Stärkemasse
verpackt sein. Die Zusammensetzungen können in den Patienten oder
das Versuchstier durch jedes herkömmliche Verfahren eingeführt werden,
einschließlich
z.B. durch intravenöse,
intradermale, intramuskuläre,
intramam märe,
intraperitoneale oder subkutane Injektion; durch orale, sublinguale,
nasale, anale, vaginale oder transdermale Abgabe; oder durch chirurgische
Implantation, z.B. eingebettet unter die Nierenkapsel oder in die
Cornea. Die Behandlung kann aus einer einzelnen Dosis oder einer
Vielzahl von Dosen über
einen Zeitraum bestehen.
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Die
Erfindung umfasst auch eine Verwendung eine PDE10-Polypeptids, eines
PDE10-Polynukleotids oder
eines Bindungspartners davon, bei der Herstellung eines Medikaments
zur Behandlung einer biologischen Störung, die mit PDE10 im Zusammenhang
steht.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht,
welche die Isolierung eines Polynukleotids, welches ein PDE10-Polypeptid
kodiert, und dessen Expression betreffen. Beispiel 1 beschreibt
die Identifizierung eines EST, welches einen Teil eines PDE10-Polypeptids
kodiert, und die Isolierung eines Volllänge-PDE10 kodierenden Klons.
Beispiel 2 betrifft eine Northern-Blot-Analyse der PDE10-Expression.
Beispiel 3 beschäftigt
sich mit einem Chromosomen-Mapping von PDE10. Beispiel 4 beschreibt
eine Expression und Charakterisierung eines rekombinanten PDE10-Polypeptids.
Beispiel 5 beschreibt eine Produktion von anti-PDE10-Antikörpern. Beispiel
6 macht eine Analyse einer PDE10-Expression
unter Verwendung von in situ-Hybridisierung verfügbar. Beispiel 7 bezieht sich
auf ein high throughput screening zum Identifizieren von Inhibitoren
der PDE10.
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Beispiel 1
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Identifizierung eines
EST, das mit einer menschlichen PDE im Zusammenhang steht, und Isolierung
eines Volllänge-PDE10
kodierenden Polynukleotids
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Unter
Verwendung der Sequenzen von bekannten menschlichen 3',5'-zyklischen Nukleotidphosphodiesterasen
wurde eine Recherche in der Datenbank mit Expressed Sequence Tags
(EST) des National Center for Biotechnology Information (NCBI) unternommen,
um cDNA-Fragmente
zu identifizieren, welche zur Identifizierung von neuen Phosphodiesterase
(PDE)-Genen potentiell
nützlich
sein könnten.
Die Datenbank enthält DNA-Sequenzen,
welche eines oder beide Enden von cDNAs darstellt, die aus einer
Reihe von Gewebequellen gesammelt wurden. Ein einzelner Sequenzierdurchgang
wird an einem oder beiden Enden der cDNA durchgeführt und
die Qualität
der DNA-Sequenz variiert erheblich. Zu der Zeit, zu der die PDE-Recherchen durchgeführt wurden,
enthielt die EST-Sequenz-Datenbank mehr als 600.000 cDNA-Sequenzen
aus einer Vielfalt von Organismen.
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Die
Suche nach neuen PDE-Sequenzen beinhaltete drei Schritte. Erstens
wurde das Programm BLASTN, verfügbar
durch das NCBI, verwendet, um DNA-Sequenzen in der EST-Sequenz-Datenbank mit einer
Homologie zu cDNA-Sequenzen, welche bekannte menschliche PDEs kodieren,
zu identifizieren. Das Programm vergleicht eine Nukleotid-Abfragesequenz
gegen eine Nukleotidsequenzdatenbank. Die cDNA-Sequenzen der 15
bekannten menschlichen PDEs wurden eingegeben und 15 BLASTN-Suchen
wurden durchgeführt;
die Anfrage-PDE-Sequenzen
beinhalteten PDE1A3 [Loughney, et al., J. Biol. Chem. 271: 796–806 (1996)],
PDE1B1 [Yu, et al., Cell Signaling, 9: 519–529 (1997)], PDE1C2 [Loughney,
et al., J. Biol. Chem. 271: 796–806
(1996)], PDE2A3 [Rosman, et al., Gene 191: 89–95 (1997)], PDE3A [Meacci,
et al., Proc. Natl. Acad. Sci (USA) 89: 3721–3725 (1992)], PDE3B [Miki
et al., Genomics 36: 476–485
(1996)], PDE4A5 [Bolger, et al., Mol. Cell. Biol. 13: 6558–6571 (1993)],
PDE4B2 [Bolger et al., Mol. Cell. Biol. 13: 6558–6571 (1993)], PDE4C [Bolger
et al., Mol. Cell. Biol. 13: 6558–6571 (1993)], PDE4D1 [Bolger,
et al., Biochem. J. 328: 539–548
(1997)] und PDE4D3 [Bolger, et al., Mol. Cell. Biol. 13: 6558–6571 (1993)],
PDE5A, PDE6A [Pittler, et al., Genomics 6: 272–283 (1990)], PDE6B [Collins,
et al., Genomics 13: 698–704
(1992)], PDE6C [Piriev, et al., Genomics 28: 429–435 (1995)] und PDE7A1 [Michaeli,
et al., J. Biol. Chem. 17: 12925–12932 (1993)]. Die BLASTN-Ergebnisse
wurden untersucht und EST-Sequenzen,
die als mit jeder der 15 bekannten PDE-cDNAs korrespondierend bewertet
wurden, wurden identifiziert und in einer Tabelle zusammengefasst.
Die PDE6A- und PDE6B-Sequenzen,
die zur Abfrage verwendet wurden, waren am 3'-Ende aufgrund des Vorhandensein von repetitiven
Elementen in der nicht-translatierten 3'-Region der cDNAs trunkiert (durch Entfernen
eines Teils der untranslatierten 3'-Region).
-
Zweitens
wurde das TBLASTN-Programm des NCBI verwendet, um die Homologie
zwischen der Proteinsequenz der 15 bekannten menschlichen PDEs (wie
oben) und den 6 verschiedenen möglichen
Proteinen, welche durch jede der ESR-DNA-Sequenzen kodiert werden,
zu untersuchen. Bei dieser Recherche werden die EST-Sequenzen in
den 6 möglichen
Leserastern translatiert und die erzeugten Aminosäuresequenzen werden
mit den PDE-Abfrage-Aminosäuresequenzen
verglichen. Sequenzen, die auf der Aminosäureebene als homolog identifiziert
wurden, wurden untersucht und alle EST-Sequenzen, die bei der BLASTN-Recherche, wie
oben beschrieben, als positiv identifiziert wurden, in dem Sinne,
dass sie einer bekannten PDE entsprachen, wurden verworfen.
-
Der
dritte Schritt der Recherche umfasste ein Analysieren der Sequenzen,
die keine bekannten PDEs darstellten. Diese Aminosäuresequenzen
waren zu einer bekannten PDE homolog, wurden jedoch nicht als eine
der 15 bekannten PDE-Gene während
der BLASTN-Recherchen identifiziert.
-
Die
anfänglichen
BLAST-Recherchen identifizierten drei EST-Sequenzen, bezeichnet
mit X88347 (SEQ ID Nr. 3), X88467 (SEQ ID Nr. 4) und X88465 (SEQ
ID Nr. 5), die aus einem Exon trapping-Experiment unter Verwendung
von genomischer DNA von Chromosom 21 erhalten wurden, und für die festgestellt
wurde, dass sie eine Aminosäuresequenz
mit Homologie zu der katalytischen Region von einer oder mehreren
der PDE-Abfragesequenzen aufwiesen. X88347 zeigte eine Homologie
zu den Aminosäuresequenzen
von PDE1A, 1B, 1C, 3A, 3B, 4A, 4B und 4D; X88467 zeigt eine Homologie
zu PDE1A, 1B, 1C, 4A, 4B, 4C und D4; und X88465 war homolog zu PDE1A-
und 1B-Aminosäuresequenzen.
Am 5'-Terminus war
das EST X88465 58 Nukleotide kürzer
als X88467 und wurde nicht weiter berücksichtigt.
-
Wenn
X88347 von den Nukleotiden 1 bis 222 translatiert wurde und das
sich ergebende Protein mit PDE1A verglichen wurde, waren die beiden
Proteine in 23 von 51 Aminosäurepositionen
gleich (45% Identität). Wenn
X88467 von Nukleotid 3 bis 155 translatiert wurde und das sich ergebende
Protein mit PDE1A verglichen wurden, waren 15 von 36 Aminosäuren gleich
(42% Identität).
Da die ESTs X88347 und X88467 eine Homologie zu zwei verschiedenen
Regionen der katalytischen Region von PDE1A zeigten, erschien es
möglich,
dass sie zwei verschiedene Exons aus einem neuen PDE-Gen darstellten.
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X88347
wurde als eine Abfrage in einer BLAST-Recherche der EST-Datenbank
des NCBI verwendet. Zusätzlich
zu sich selbst identifizierte X88347 drei andere menschliche EST-Sequenzen mit einer
Homologie, die hoch genug ist, um nahezulegen, dass die Sequenzen
von demselben Gen abgeleitet waren. Das EST R00718 (SEQ ID Nr. 6)
zeigte 91% Identität
mit X88347. R 00719 (SEQ ID Nr. 7) stellte das 3'-Ende derselben cDNA wie bei R00718
dar. R45187 (SEQ ID Nr. 8) zeigte 88% Identität mit X88347. Zwei cDNAs der
Maus wurden ebenfalls identifiziert; W82786 (SEQ ID Nr. 9) (91%
Identität)
und W 10517 (SEQ ID Nr. 10) schienen das Mäusehomolog von X88347 darzustellen.
Eine BLASTN-Recherche unter Verwendung von W 10517 als Sonde identifizierte
eine weitere Sequenz H90820 (SEQ ID Nr. 11), die weiteres menschliches
EST darzustellen schien, das Teil des menschlichen PDE-Gens sein
könnte.
Die verschiedenen menschlichen cDNAs waren untereinander nicht identisch,
und die Qualität
der Sequenzierung war schlecht. Die cDNA, welche durch die EST-Sequenzen R00719
und R00718 dargestellt wurden, wurden von der American Typ Culture
Collection (Rockville, MD) erhalten, die Hinterlegungen von ESTs,
identifiziert und sequenziert durch I.M.A.G.E., Lawrence Livermore
National Laboratory (Livermore, CA), pflegt und der Öffentlichkeit
zugänglich
macht. Die cDNA ist aus einer fötalen
Leber- und Milzbibliothek isoliert worden und für Chromosom 21 kartiert worden.
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R00718/9
wurde nach Erhalt sequenziert und es wurde festgestellt, dass es
zu der EST-Datenbanksequenz
passt. Die Polynukleotid- und Aminosäuresequenzen für R00718/9
werden in der SEQ ID Nr. 12 bzw. 13 dargelegt. Der R00718/9-Klon
enthielt ein Insert von 0,6 kb mit einem poly-A-Schwanz am 3'-Ende. Das offenen
Leseraster kodierte ein Protein mit einer Homologie zu anderen PDEs,
erstreckte sich jedoch nicht auf das 5'-Ende der cDNA. Beginnend mit der Aminosäureposition
9 wurde eine QSDRE-Sequenz gefunden. Entsprechende D- und E-Reste
wurden in allen Abfragesequenzen aufgefunden. Die Abfragesequenzen
beinhalteten auch eine konservierte E(F/Y)-Sequenz, die von den
konservierten D- und E-Resten
aminoterminal gelegen war, wobei diese Sequenz nicht in dem EST
R00718/9 gefunden wurde. Stattdessen enthielt das EST acht Aminosäuren, auf
die ein Stopkodon folgte. Die R00718/9-cDNA schien sich von den
PDE-Abfragesequenzen in der katalytischen Region zu unterscheiden
und das offene Leseraster wurde nicht beibehalten. Das zerstörte offene
Leseraster kann die Anwesenheit eines Introns nahelegen, das nicht
entfernt worden ist, oder dass die R00718/9-Sequenz mit einigen
nicht-identifizierten belanglosen Polynukleotidsequenzen verbunden war.
Das durch R00718/9 dargestellte Gen wurde als PDE10 bezeichnet.
-
Um
zusätzliche
PDE10-Sequenzen zu identifizieren, wurde eine Sonde auf der Grundlage
der PDE-Sequenz erzeugt und verwendet, um cDNA-Bibliotheken durchzumustern.
Zunächst
wurden zwei Primer, R71S100R (SEQ ID Nr. 14) und R71A521H (SEQ ID
Nr. 15) zur Verwendung in einer PCR synthetisiert, um einen Teil
von 420 Nukleotiden des R00718/9-DNA-Fragments (Nukleotide 130 bis 550) zu
amplifizieren. Der Primer R71S100R erzeugte eine EcoRI-Restriktionsstelle
in dem Amplifikationsprodukt (unten unterstrichen), und der Primer
R71A521H erzeugte eine HindIII-Stelle (unten ebenfalls unterstrichen).
Das PCR-Fragment wurde derart gestaltet, dass es die Region von
R00718/9, die zu anderen PDEs homolog ist, beinhaltete, nicht jedoch
den poly-A-Schwanz.
- R71S100R: AGTCGAATTCACCGTGAGAAGTCAGAAG (SEQ ID Nr. 14)
- R71A521H: GTCAAAGCTTACATGGTCTTGTGGTGCC
(SEQ ID Nr. 15)
-
Der
PCR-Reaktionsansatz enthielt 50 pg R00719-cDNA, 10 ng/μl von jedem
Primer, 0,2 mM dNTP, 1 × PCR-Puffer
(Perkin-Elmer), 2 mM MgCl2 und 1,25 U Taq-Polymerase
(Perkin-Elmer).
Die Reaktion wurde zunächst
bei 94°C
durchgeführt
und die Temperatur wurde 4 Minuten aufrecht erhalten, wonach 30
Zyklen von einer Minute bei 94°C,
zwei Minuten bei 50°C
und vier Minuten bei 72°C
durchgeführt
wurden. Das PCR-Fragment wurde unter Verwendung einer Agarose-Gelelekrophorese
mit einer Agarose mit niedrigem Schmelzpunkt gereinigt.
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Zum
Durchmustern der Bibliothek wurde das PCR-Fragment mit 32P
mit einem Random Priming-Kit (Boehringer Mannheim) nach den Anleitungen
des Herstellers markiert und verwendet, um 106 cDNAs
aus einer menschlichen Herz-cDNA-Bibliothek (Stratagene, La Jolla,
CA), 5 × 105 cDNAs aus einer menschlichen Hippocampus-cDNA-Bibliothek
(Clontech, Palo Alto, CA) und 7,5 × 105 cDNAs
aus einer menschlichen Fötushirn-cDNA-Bibliothek
(Stratagene) durchzumustern. Die Hybridisierung wurde über Nacht
in Puffer mit 3 × SSC,
0,1% Sarkosyl, 20 mM Natriumphosphat, pH 6,8, 10 × Denhard-Lösung und
50 μg/ml
Lachssperma-DNA bei 65°C
durchgeführt.
Es wurden 11 Positive aus der Fötushirn-Bibliothek
und drei aus der Hypocampus-Bibliothek erhalten. Eine Teilsequenzierung
führte
zu der Auswahl von einem positiven Klon, FB79c, zur weiteren Charakterisierung.
Die Polynukleotid- und deduzierten Aminosäuresequenzen von FB79c werden
in der SEQ ID Nr. 16 bzw. 17 dargelegt.
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FB79c
enthielt ein Insert von 1,3 kb, wobei das 3'-Ende von FB79c sich weiter erstreckte
als das von R00718/9, und es enthielt 12 Adenosinreste des poly-A-Schwanzes
von R00718/9, eine EcoRI-Schnittstelle (GGAATTC), einen Zusatz von
59 Nukleotiden und eine poly-A-Sequenz.
Am 5'-Ende unterschied
sich die Sequenz von FB79c von der von R00718/9, beginnend bei,
und sich in Richtung 5'-Ende
fortsetzend, Nukleotid 121 von R00718/9 (entsprechend Nukleotid
744 von FB79c). Das offene Leseraster in FB79c (welches ein Protein
mit Homologie zu den Abfrage-PDEs kodiert) erstreckte sich nicht
bis zum 5'-Ende
der cDNA, sondern endete in einem Stopkodon bei Nukleotid 104.
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Eine
Sequenz innerhalb der FB79c-DNA, die stromaufwärts von dem Punkt der Abweichung
von R00718/9 (jedoch innerhalb des Bereichs des offenen Leserasters
mit Homologie zu den anderen PDEs) lokalisiert war, stellte die
Region dar, die für
eine Sonde zur Verwendung in dem anschließenden Durchmustern der Bibliotheken
ausgewählt
wurde. Die ausgewählte
isolierte Sequenz war ein EcoRV-Fragment von 0,36 kb, das sich von
Nukleotid 308 zu Nukleotid 671 von FB79c erstreckte und wurde verwendet,
um 1,75 × 106 cDNAs aus der Fötushirn-cDNA-Bibliothek (Stratagene) durchzumustern.
Es wurden mehr als 20 cDNAs identifiziert, und 12 wurden einer teilweisen
Restriktionskartierung und einer DNA-Sequenzierung unterzogen. Ein
umfangreicheres Sequenzieren von sechs von ihnen führte zu
der Auswahl der Klone FB76.2 und FB68.2 für eine vollständig Sequenzierung.
Die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
für den
Klon FB76.2 werden in der SEQ ID Nr. 18 bzw. 19 dargelegt, und die
Polynukleotid- und Aminosäuresequenzen
für den
Klon FB68.2 werden in der SEQ ID Nr. 20 bzw. 21 dargelegt.
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FB76.2
enthielt eine cDNA-Insert von 1,9 kb, wobei das 3'-Ende der cDNA ein
Nukleotid hinter dem poly-A-Schwanz, der in Klon FB79c gefunden
wurde, stoppte und sich die Sequenz von der von FB79c in 5'-Richtung von Nukleotid
109 im Klon FB79c (entsprechend Nukleotid 715 in FB76.2) unterschied.
Das offene Leseraster in der FB76.2-Sequenz, die ein Protein mit
Homologie zu den PDE-Abfragesequenzen kodierte, erstreckte sich
zu den 5'-Ende der cDNA, und
das erste Methionin wurde beginnend bei Nukleotid 74 kodiert. In der
Annahme, dass dieser Rest das Start-Methionin ist, kodierte das
offene Leseraster von FB76.2 ein Protein mit 533 Aminosäuren mit
einem vorhergesagten Molekulargewicht von 61.708 Da.
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Der
Klon FB68.2 enthielt ein cDNA-Insert von 2 kb. Am 3'-Ende erstreckte
es sich zu dem poly-A-Schwanz, der in der FB79c-Sequenz gefunden
wurde, und das offene Leseraster erstreckte sich zu dem 5'-Ende der cDNA. FB68.2
unterschied sich FB76.2 durch die Anwesenheit von zusätzlichen
180 Nukleotiden (Nukleotide 225 bis 404 von FB68.2), welche auf
das entsprechende Nukleotid 335 von FB76.2 folgten. Da die Anzahl
von zusätzlichen
Nukleotiden in der Insertion bei FB68.2 durch 3 teilbar war, veränderte diese
das Leseraster im Vergleich zu FB76.2 nicht. Die Position des Inserts
in Bezug auf das Erhalten des gleichen Lese rasters legte nahe, dass
die Sequenz ein Exon darstellen könnte, das in einigen, wenn
auch nicht in allen, PDE10-cDNAs gefunden wurde. Alternativ könnten die
zusätzlichen
Sequenzen ein Intron sein, das aus der FB68.2-cDNA nicht entfernt
wurde.
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Da
die Klone FB76.2 und FB68.2 sich voneinander unterschieden, wurden
zusätzliche
PDE10-DNAs erhalten und analysiert, um die PDE10-Nukleotidsequenz
genauer zu definieren. Ein 5'-EcoRI-Fragment
von 0,3 kb von FB76.2 (entsprechend den Nukleotiden 1 bis 285) wurde
isoliert und als eine Sonde verwendet, um 7,5 × 105 cDNAs
aus der Fötushirn-cDNA-Bibliothek durchzumustern.
Es wurden 37 Positive erhalten, von denen 19 zunächst im Hinblick auf die Größe des Fragments
(Insert), das an die EcoRI-Sonde von 0,3 kb hybridisierte, charakterisiert
wurde. Acht von 19 Klonen wurden anschließend durch Teilsequenzierung
charakterisiert. Zwei Klone, FB93a und FB94a, enthielten EcoRI-Fragmente
von 0,5 kb bzw. 1,6 kb, die hybridisierten und die für eine vollständige Sequenzierung
ausgewählt
wurden. Die Polynukleotid- und Aminosäuresequenzen für Klon FB93a
werden in der SEQ ID Nr. 22 bzw. 23 dargelegt, und die Polynukleotid-
und Aminosäuresequenzen
für Klon
FB94a werden in der SEQ ID Nr. 1 bzw. 2 dargelegt.
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FB93a
enthielt ein Insert von 1,5 kb, welches sich nicht zu dem 3'-Ende von FB76.2
erstreckte, sondern am 5'-Ende
90 Nukleotide länger
war als bei FB76.2. Die zusätzlichen
Nukleotide kodierten ein Stopkodon, beginnend in Position 47, welches
im Leseraster war mit dem oben beschriebenen ersten Methionin bei FB76.2
(Nukleotid 164 in FB93a). Die Position des Stopkodons zeigte das
Vorhandensein eines vollständigen offenen
Leserasters an und dass FB76.2 wahrscheinlich eine Volllänge-cDNA
darstellte. Ebenso wie FB76.2 enthielt FB93a nicht das Insert mit
180 Nukleotiden, das bei FB68.2 vorhanden war.
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FB94a
enthielt ein cDNA-Insert von 1,5 kb und das 3'-Ende erstreckte sich beinahe 0,1 kb
hinter das Stopkodon. Das erste Methionin wurde mit Beginn bei Nukleotid
26 kodiert, und in der Annahme, dass dieser Rest das Start-Methionin
ist, kodierte FB94a ein Protein mit 466 Aminosäuren mit einem vorhergesagten
Molekulargewicht von 54.367 Da. FB94a unterschied sich von FB76.2
und FB93a durch die Abwesenheit einer Region von 149 Nukleotiden,
die, falls sie mit den Sequenzen bei FB76.2 und FB93a übereinstimmt,
nach dem Nukleotid 42 lokalisiert gewesen sein müßte. Die Abwesenheit der Sequenz
mit 149 Nukleotiden erzeugte ein putatives Start-Methionin, das
sich in einem anderen Leseraster befindet, als bei FB76.2 und FB93a
gefunden wurde. Ebenso wie FB76.2 und FB93a enthielt FB94a nicht
die Region mit 180 Nukleotiden, die bei FB68.2 gefunden wurde.
-
Eine
Recherche in der EST-Datenbank mit den FB94a- und FB93a-Sequenzen
identifizierte noch eine andere mögliche Sequenz für eine PDE10-cDNA.
Der Sequenz von EST A158300 fehlten die oben diskutierten Sequenzen
mit sowohl 149 Nukleotiden als auch 180 Nukleotiden. Zusätzlich fehlten
A158300 55 Nukleotide unmittelbar in 3'-Richtung zu der Region mit 180 Nukleotiden,
wie sie in der FB68.2-Sequenz gefunden wurden. Das offene Leseraster
in A158300 erstreckte sich zum 5'-Ende,
und das erste Methionin entsprach demselben, das durch FB76.2 und
FB93a verwendet wurde. Das Vorhandensein der zusätzlichen Deletion von 55 Nukleotiden
von A158300 führte
zu einem anderen Leseraster für
die Sequenz zwischen der Stelle, wo die 149 Nukleotide deletiert
waren, und der Stelle, wo die 180 Nukleotide deletiert waren.
-
Die
Sequenzinformation für
PDE10, die sich von diesen cDNA-Sequenzen ableitete, kann wie folgt
zusammengefasst werden. Es gibt eine Sequenz mit 149 Nukleotiden,
die in einigen Klonen (Sequenzen FB76.2, FB93a, FB68.2), nicht jedoch
in allen (Sequenzen FB94a, A158300) gefunden wurde. Der Sequenz
mit 149 Nukleotiden folgt eine Region mit 44 Nukleotiden, die in
allen bisher analysierten PDE10-cDNAs vorhanden war. Der Region
mit 44 Nukleotiden folgt eine Sequenz mit einer Länge von
235 Nukleotiden. Die Region kann in ihrer Gesamtheit (wie in der
Sequenz bei FB68.2 gefunden) oder ohne die ersten 180 Nukleotiden
(wie bei den Sequenzen für
FB76.2 und FB93a beobachtet) vorhanden sein. Als noch eine weitere
Alternative kann die gesamte Region entfernt sein (wie bei der Sequenz
von A158300 gefunden). Diese Möglichkeiten
sagen sechs mRNA-Strukturen voraus, von denen vier isoliert worden
sind.
-
Das
Vorhandensein oder Fehlen der Region mit 149 Nukleotiden kann das
Vorhandensein oder Fehlen eines Exons widerspiegeln und das Vorhandensein
von allen oder einigen der Regionen mit 235 Nukleotiden kann die
Verwendung einer alternativen 3'-Splice-Akzeptor-Stelle widerspiegeln.
Als eine Alternative ist es auch möglich, dass die Region mit
235 Nukleotiden zwei getrennte Exons mit einer Länge von 180 und 55 Nukleotiden
darstellt. Das Vorhandensein oder Fehlen der Sequenz mit 149 Nukleotiden
verändert
das Leseraster des kodierten Proteins ebenso wie das Vorhandensein
oder Fehlen der Sequenz mit 55 Nukleotiden.
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Eine
Reihe von Unterschieden in einzelnen Nukleotiden ist bei dem Vergleich
der verschiedenen PDE10-cDNAs beobachtet worden. R00718/9 weist
ein Cytosin in der Nukleotidposition 155 auf, während die anderen cDNAs ein
Thymidin in dieser Position aufweisen. Dieser Unterschied stellte
eine stille Änderung
dar, da Prolin durch beide Sequenzen kodiert wird. R00718/9 weist
auch ein Cytosin in Position 161 auf, während die anderen cDNAs ein
Adenosin in derselben Position aufweisen. Dieser Unterschied stellte
ebenfalls eine stille Änderung
dar, da beide Sequenzen Alanin kodieren. FB94a weist ein Guanosin
in Position 1383 auf, während
die anderen cDNAs ein Adenosin in dieser Position aufweisen; als
eine Folge des Unterschieds kodiert FB94a eher ein Glyzin als eine
Glutmaminsäure
in dieser Position. FB76.2 weist eher ein Adenosin als ein Cytosin
in Position 1809 auf; der Unterschied wirkt sich nicht in Form eines
Aminosäureunterschieds
aus, da die Nukleotidposition in der nicht-translatierten 3'-Region lokalisierte ist. FB79c weist
auch ein Adenosin weniger als die anderen cDNAs in dem Nukleotidstrang
zwischen 1204 und 1215 auf; dieser Unterschied befindet sich auch
innerhalb der nicht-translatierten 3'-Region.
-
Ein
Vergleich von einer vorhergesagten PDE10-Aminosäuresequenz mit anderen bekannten
PDEs zeigte, dass die meisten, wenn auch nicht alle Aminosäuren, die
unter den Abfragesequenzen konserviert waren, auch in PDE10 aufgefunden
wurden. Ein Vergleich der katalytischen Region von PDE10 mit der
von PDE4A, PDE5A und PDE7A ergab eine Identität von 32%, 30% bzw. 34%.
-
Beispiel 2
-
Northern Blot
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Um
zu bestimmen, welche Zell- und Gewebetypen PDE exprimieren, wurde
eine Northern Blot-Analyse unter Verwendung eines kommerziell hergestellten
Multi-tissue Northern Blot (Clontech, Palo Alto, CA) durchgeführt. Die
Sonde war ein EcoRI-/BclI-Fragment des Klons FB76.2, was den Nukleotiden
1 bis 883 entsprach. Die Hybridisierungsbedingungen waren wie oben
beschrieben [Loughney et al., supra, (1996)].
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Die
Ergebnisse gaben eine Bande von 2,2 bis 2,4 kb an, die am stärksten in
der Niere war, im Herzen, Pankreas und in der Plazenta vorhanden
war, und am schwächsten
im Hirn, in der Lunge der Skelettmuskulatur und der Leber war. Die
Bande war ziemlich breit in Plazenta, was nahelegt, dass sie eine
Reihe von mRNAs von leicht unterschiedlichen Größen enthält.
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Beispiel 3
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Chromosomenkartierung
-
Wie
oben erwähnt,
wurden die ESTs X88347, X88467 und X88465 mit einem Exon trapping-Verfahren unter Verwendung
von DNA von Chromosom 21 identifiziert [Chen et al. 1996.]. X88467
wurde identifiziert als eine neue Sequenz mit Homologie zu einer
Calcium-Calmodulin-abhängigen Phosphodiesterase
der Maus Q01065 aa 52-103. Für
XD88347 wurde festgestellt, dass es sich um dasselbe EST handelt
wie R00718 und dass es der cAMP-abhängigen Phosphodiesterase
P12252 von Drosophila ähnlich
ist. Beide Sequenzen wurden einer Gruppe zugeordnet, für deren
Mitglieder beschrieben wird, dass sie eine starke Homologie zu bekannten
Proteinsequenzen aufweisen.
-
Eine
Recherche in der Sequence Tagged Sites (STS)-Datenbank beim NCBI
ergab eine Homologie des 3'-Ende
von PDE10 mit STS WI-13322, welche als zu Region 220.72 cr. vom
Kopfende vom Chromosom 21 zugehörend
kartiert wurde. Die cDNA, von der diese STS abgeleitet wurde, beginnt
bei Nukleotid 1899 von FB68.2, weist nicht den poly-A-Schwanz auf
und erstreckt sich weiter in 3'-Richtung
als FB68.2. Es erscheint wahrscheinlich, dass diese STS-Sequenz
ein PDE10A-Transkript darstellt, dem kein poly(A+)-Schwanz
angefügt
worden ist, oder ein PDE10A-Transkript, welches eine alternative
Stelle für
eine poly(A+)-Addition verwendet. STS WI-13322 wurde
in eine Whitehead-Karte von Chromosom 21 nahe SGC35805 platziert,
das von dem Gen für
Cystathionin-beta-Synthase (CBS) abgeleitet wird. CBS ist auf dem
Chromosom 21 bei 21q22.3 kartiert worden [Avramopoulos, et al.,
Hum. Genet. 90: 566–568
(1993); Munke et al., Hum. Genet. 42: 550–559 (1988)].
-
Eine
Reihe von verschiedenen genetischen Erkrankungen stehen mit dieser
Region von Chromosom 21 im Zusammenhang, beispielsweise das Down-Syndrom
[Delabar, et al., Eur. J. Hum. Genet. 1: 114–124 (1993)]. Es ist nicht
geklärt,
dass PDE10A in die für
das Down-Syndrom
kritische Region (Down syndrome critical region, DSCR) fällt, es
ist jedoch möglich,
dass Gene, die anderswo auf dem Chromosom 21 lokalisiert sind, ebenfalls
zum Down-Syndrom
beitragen [Korenberg, et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 91: 4997–5001 (1994)].
Als ein anderes Beispiel ist ein Locus, der bei manchen Familien
mit einer bipolaren affekti ven Störung im Zusammenhang steht,
auf 21q22.3 kartiert worden [Vallada et al., J. Affect. Disord.
41: 217–221
(1996)]. Andere Beispiele schließen das Knobloch-Syndrom ein,
das charakterisiert ist durch Myopie und Degeneration und Ablösung der
Netzhaut [Sertie et al., Hum. Mol. Genet. 5: 843–847 (1996)], und eines oder
mehrere Gene, die für
rezessiv angeborene Taubheit verantwortlich sind (DFNB8, DFNB10)
[Veske et al., Hum. Mol. Genet. 5: 165–168 (1996); Bonne-Tamir et
al., Am. J. Hum. Genet. 58: 1254–1259 (1996)]. PDE10A könnte eine
Rolle bei einem oder allen dieser Erkrankungszustände spielen.
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Beispiel 4
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Expression und Charakterisierung
von PDE10
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Der
gesamte offene Leserahmen der PDE10-cDNA (Klon FB94a) wurde in einen
Hefe-ADH-Vektor, der
den Alkoholdehydrogenase-Promotor enthielt, platziert. Das Konstrukt
wurde in zwei Schritten aufgebaut.
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Das
5'-Ende wurde unter
Verwendung von PCR und FB94a-DNA als Matrize erzeugt. Die PCR wurde unter
Verwendung des unten dargestellten 5'-Primers (SEQ ID Nr. 25) in Kombination
mit dem 3'-Primer
R71A3 (SEQ ID Nr. 26) durchgeführt.
Der 5'-Primer enthielt
eine NcoI-Schnittstelle (in der SEQ ID Nr. 25 unten unterstrichen)
und das Methionin-Startkodon von FB94a ist fett gedruckt. Der 5'-Primer fügt auch
einen FLAG®-Epitop-Anhänger (tag)
(Eastman Kodak, Rochester, NY) an den Aminoterminus des kodierten
Proteins an, wobei der FLAG®-Anhänger ein Epitop ist (SEQ ID
Nr. 24), das durch den monoklonalen Antikörper M2 (Eastman Kodak) erkannt
wird.
- FLAG® tag Asp-Tyr-Lys-Asp-Asp-Asp-Asp-Lys
(SEQ ID Nr. 24)
- 5'-Primer TAGACCATGGACTACAAGGACGACGATGACAAGATGGACGCATTCAGAAGCACT
(SEQ ID Nr. 25)
- R71A3 CGAGGAGTCAACTTCTTG (SEQ ID Nr. 26)
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Die
PCR wurde durchgeführt
unter Verwendung von jeweils 5 μl
Primer (100 μg/ml
Stammlösung),
5 μl 10 × Puffer
(Perkin Elmer), 5 μl
10 × Nukleotide
(2 mM Stammlösung),
3 μl MgCl2 (25 mM Stammlösung), FB94a-DNA und 0,3 μl Taq-Polymerase
(Perkin Elmer) in einem Reaktionsvolumen von 50 μl. Nach Inkubieren der Reaktionsmischung
bei 94°C
für vier
Minuten wurden 30 Zyklen von je einer Minute bei 94°C, zwei Minuten bei
50°C und
vier Minuten bei 72°C
durchgeführt.
Das PCR-Produkt wurde mit NcoI und HincII geschnitten und unter
Verwendung von Agarose-Gelelektrophorese gereinigt. Die 3'-Sequenz von PDE10
wurde als ein HincII/EcoRI-Fragment, geschnitten aus FB94a, isoliert
und durch Agarose-Gelelektrophorese gereinigt. Die beiden Fragmente
wurden kombiniert und in einen NcoI/EcoRI-verdauten Bluescript®-Vektor
(Stratagene, La Jolla, CA), zuvor modifiziert durch das Einfügen des
ADH-Promotors, der zuvor aus einem YEpC-PADH2d-Vektor [Price et
al. Meth. Enzymol. 185: 308–315
(1990)] als ein SacI/NcoI-Fragment entfernt wurde, ligiert, um das Plasmid
PDE10-1 zu erzeugen. Neue Verbindungen und die Sequenz, die durch
PCR erzeugt wurden, wurden durch Sequenzieren verifiziert.
-
In
dem zweiten Schritt der Plasmidkonstruktion wurde das SacI/SalI-Fragment
aus PDE10-1, welches den ADH-Promotor und das offenen Leseraster
für PDE10
enthielt, durch zwei Durchgänge
einer Agarose-Gelelektrophorese gereinigt und in den mit SacI/SalI-geschnittenen Vektor
YEpC-PADH2 ligiert.
-
Nach
der Transformation in BJ2-54, einem Hefestamm, dem endogene PDE-Aktivität fehlt,
wurde eine Kolonie ausgewählt,
auf SC-leu-Platten ausgestrichen, und es wurde eine Einzelkolonie,
welche das PDE-Konstrukt trug, zur weiteren Charakterisierung ausgewählt. Nach
dem Wachstum über
Nacht in SC-leu-Medium wurde die Kultur 1:250 in frischem SC-leu-Medium verdünnt und über Nacht
bei 30°C
wachsen gelassen, bis sie eine Dichte von 107 Zellen/ml
erreicht hatte. Die Zellen wurden durch Zentrifugation gesammelt,
einmal mit YEP-Medium mit 3% Glyzerin gewaschen, in JEP-Medium mit
3% Glyzerin resuspendiert und bei 30°C für weitere 24 Stunden wachsen
gelassen. Die Zellen wurden durch Zentrifugation geerntet, mit Wasser
gewaschen und bei –70°C bis zur
Verwendung eingefroren. Vor der Verwendung wurde ein Aliquot des Hefeextrakts
durch SDS-PAGE analysiert. Ein Protein, das für Hefe, welche das PDE10-Expressionsprodukt trug,
spezifisch war und das in den SDS-PAGE-Gelen mit der erwarteten
Beweglichkeit (55,5 kDa) wanderte, wurde durch Coomassie Blau-Färbung beobachtet.
-
Hefezellen
(1 × 1010) wurden mit jeweils 200 μg/ml Pepstatin
A, Leupeptin und Aprotinin, 1 mM DTT und 20 μg/ml Calpain-Inhibitoren (I
und II) aufgetaut. 200 μl
Glas-beads (0,5 mm, säuregewaschen)
wurden zugesetzt und die Mischung wurde über acht Zyklen von jeweils
30 Sekunden gevortext. Die Proben wurden zwischen den Zyklen 4,5
Minuten lang bei 4°C
gekühlt.
Nach der Lyse wurden 0,8 ml Lysepuffer zugesetzt, das Lysat wurde
von den beads getrennt, und das Lysat wurde 30 Minuten bei 100.000 × g in einer
Beckman-Tischzentrifuge TL-100 zentrifugiert. Der Überstand
wurde aliquotiert, in Trockeneis/Ethanol eingefroren und bei –70°C gelagert.
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Kinetische
Tests wurden in einer programmierbaren Roboterstation BIOMEK® (Beckman
Instuments) durchgeführt.
Der Bereich der Substratendkonzentration betrug 0,2 bis 1000 μM für cAMP und
0,6 bis 2000 nM für
cGMP. Die höchste
Nukleotidkonzentration enthielt 1 bis 1,5 Millionen Cerenkov-Counts
von 32P-markiertem Substrat pro Test. Die
Enzympräparation
wurde anfänglich
1:500 (cAMP als Substrat) oder 1:50.000 (cGMP als Substrat) verdünnt. Der
Enzymverdünnungspuffer
bestand aus 25 mM Tris-HCl pH 8,9, 5 μM ZnSO4,
5 mM MgCl2, 0,1 mM DTT, 100 mM NaCl und
0,1 mg/ml BSA (Calbiochem; fettsäurefrei).
Die Aktivität bei
jeder Substratkonzentration wurde aus einer linearen Anpassung aus
schrittweise vierfachen Enzymverdünnungen über die Platte abgeleitet.
-
Die
Tests wurden 15 Minuten bei 30°C
durchgeführt.
Nach 12 Minuten wurden 5 μl
Schlangengift von Crotalus atrox (15 mg/ml Protein) zu jedem Reaktionsansatz
gegeben. Die Tests wurden durch Zugabe von 200 μl Aktivkohlesuspension (25 mg/ml
aktivierte Aktivkohle in 0,1 M monobasischem Kaliumphosphat) abgestoppt.
Die Platte wurde bei 2600 Upm zentrifugiert, und es wurden 200 μl von jedem Überstand
in Microbeta®-Zählplatten übertragen
und in einem WALLAC-Microbeta® durch Cerenkov-Zählung ausgezählt. Die
Daten wurden durch ein vorentworfenes Tabellenkalkulationsprogramm
Microsoft Excel® ausgewertet,
und die kinetischen Parameter wurden in ein Michaelis-Menten-Modell
unter Verwendung des Programms Table Curve® von
Jandel Scientific eingepasst.
-
Die
Ergebnisse zeigten, dass die Km für die cGMP-Hydrolyse
5 (± 1)
nM und die Km für die cAMP-Hydrolyse 160 (± 30) μM betrug.
In dem Extrakt wurde die hydrolytische Aktivität bei cGMP mit 0,035 (± 0,01) μMol/min/mg
bestimmt, während
die cAMP-Hydrolyse mit 0,52 (± 0,06) μMol/min/mg
gemessen wurde. Obwohl PDE10 folglich eine sehr viel größere Affinität zu cGMP
aufwies, war die Vmax für cAMP um das 15-Fache größer.
-
Um
PDE10 von anderen PDE-Familie zu unterscheiden, wurde eine Reihe
von PDE-Inhibitoren
mit Aktivitäten
gegen definierte PDE-Familien auf eine PDE-Hemmung unter Verwendung
von cAMP als Substrat getestet. Die Ergebnisse des Tests werden
unten in Tabelle 1 dargelegt. Tabelle
1 Hemmung
von PDE10 mit Isoenzym-spezifischen PDE-Inhibitoren
- 1. Coste und Grodin, Biochem. Pharmacol.
50: 1577–1585
(1995)
- 2. Podzuweit, et al. Cell. Signaling 7: 733–738 (1995)
- 3. Manganiello et al., in Isoenzymes of Cyclic Nucleotide Phosphodiesterases,
Beavo und Houslay (Hrsg.), John Wiley&Sons, Ltd., S. 87–116 (1990)
- 4. Bolger et al., Mol. Cell. Biol. 13: 6558–6571 (1993)
- 5. Ahn et al., Abstract von der 9. Internationalen Konferenz
zu Second Messengers und Phosphoproteinen, Nashville, TN, 1995,
S. 86
-
Die
Ergebnisse unterscheiden PDE10 von PDEs in den Familien 1 bis 5
insofern weiter, als spezifische Inhibitoren für Enzyme in solchen Familien
in Bezug auf ein Hemmen der PDE10 signifikant weniger wirksam sind.
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Beispiel 5
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Produktion von anti-PDE10-Antikörpern
-
Ein
GST-Fusionsprotein in E. coli wurde produziert, um ein Antigen zur
Herstellung von monoklonalen Antikörpern gegen PDE10 verfügbar zu
machen. Ein EcoRI-Fragment aus FB76.2 (Nukleotide 280 bis 1829 in SEQ
ID Nr. 18) wurde in die EcoRI-Schnittstelle von pGEX3X (Pharmacia)
eingefügt
und das sich ergebende Konstrukt wurde in den E. coli-Stamm XL1
Blue transformiert. Ein GST-PDE10-Fusionsprotein, das 464 Aminosäuren von
PDE10 enthielt, wurde aus diesem Konstrukt nach Induktion mit IPTG
exprimiert. Das Fusionsprotein wurde unter Verwendung von SDS-PAGE
isoliert, die Bande von geeigneter Größe wurde aus dem Gel nach Färbung mit
kalter 0,4 M KCl ausgeschnitten, und das Protein wurde aus dem Acrylamid
durch Elektroelution erhalten. Das Elutionsprodukt wurde gegen PBS
dialysiert und unter Verwendung von Centriprep10- und Centricon-Säulen (Amicon,
Beverly, MA) konzentriert, bevor es Mäusen injiziert wurde.
-
Am
Tag 0 wurden vier Balb/c-Mäusen
Blut abgenommen, und sie wurden durch subkutane Injektionen mit
einer Reihe von Antigenen, einschließlich 30 μg/Maus GST-PDE10-Fusionsprotein in
komplettem Freund'schem
Adjuvans in einem Gesamtvolumen von 200 μl immunisiert. Dieselben Injektionen
wurden nach drei und neun Wochen mit inkompletten Freund'schem Adjuvans wiederholt.
Zehn Tage nach der letzten Immunisierung wurden Testblutproben erhalten
und mittels Antigen-capture-ELISA und Westen Blot-Analyse durchgemustert.
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Bei
dem ELISA wurde Immulon®-4-Platten (Dynex, Cambrigde,
Massachusetts) bei 4°C
mit 50 μl/Well einer
Lösung
beschichtet, die 2 μg/ml
GST-PDE10 in 50 mM Carbonatpuffer, pH 9,6, enthielt. Die Platten
wurden mit 0,5% Fischhautgelatine (Sigma) 30 Minuten blockiert,
und es wurden 50 μl
Serum, verdünnt
in PBS mit 0,5% Tween® 20 (PBST) zugesetzt.
Die Serumverdünnungen
lagen im Bereich von 1:100 bis 1:102.400 und wurden durch eine Reihe
von verdoppelnden Verdünnungen
erhalten. Nach Inkubation bei 37°C
für 30 Minuten
und 3 × Waschen
mit PBST wurden 50 μl
Meerrettichperoxidase-konjugierter Ziege-anti-Maus-IgG(fc)-Antikörper (Jackson)
(1:10000 verdünnt
in PBST) zugesetzt. Die Platten wurden wie oben beschrieben inkubiert
und 4 × mit
PBST gewaschen. Der Antikörper
wurde nachgewiesen durch Zugabe von Tetramethylbenzidin (Sigma Chemical,
St. Louis, Missouri), und die Farbreaktion wurde nach 5 Minuten
durch die Zugabe von 50 μl
15% H2SO4 abgestoppt.
Die Absorption bei 450 nm wurde mit einem Plattenlesegerät gemessen.
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Zur
Western Blot-Analyse wurden SDS-PAGE-Gele mit ungefähr 10 μg PDE10-Hefeextrakt
und ungefähr
200 ng gelgereinigter GST-PDE10 laufen gelassen und die Proteine
wurden auf Immobilon-PVDF übertragen.
Ein Standardprotokoll zur verstärkten
Chemilumineszenz (enhanced chemiluminescence, ECL) im Westen Blot
wurde unter Verwendung von Ziege-anti-Maus-IgG-Meerrettichperoxidase von BioRad
als dem zweiten Antikörper
durchgeführt.
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Zur
Herstellung von Hybridomzellen wurden Milzzellen aus Mäusen, die
ein positives Ergebnis in den oben beschriebenen ELISA- und/oder
Western Blot-Experimenten ergaben, mit NS-1-Zellen in einem Verhältnis von
5:1 durch Standardverfahren unter Verwendung von Polyethylenglykol
1500 (Boehringer Mannheim) fusioniert [Harlow und Lane, Antibodies,
a Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, S. 211 (1988)]. Die
fusionierten Zellen wurden in 200 ml RPMI mit 15% FBS, 100 mM Natriumhypoxanthin,
4 mM Aminopterin, 16 mM Thymidin (HAT) (Gibco), 25 Units/ml IL-6
(Boehringer Mannheim) und 1,5 × 106 Mäusethymozyten/ml resuspendiert
und in zehn 96-Well-Flachboden-Gewebekulturplatten (Corning, Vereinigtes
Königreich)
in einer Konzentration von 200 μl/Well
dispensiert. Die Zellen wurden am Tag 2, 4 und 6 nach der Fusion
gefüttert,
indem ungefähr
100 μl aus
jedem Well mit einer 18 G-Nadel (Becton Dickinson) abgesaugt und
100 μl/Well
Ausplattiermedium, wie oben beschrieben, außer dass das Medium 10 Units/ml
IL-6 und keine Thymozyten enthielt, zugegeben wurden. An den Tagen
9 bis 12 wurden die Überstände der
Fusions-Wells durch einen Antigen-capture-ELISA unter Verwendung
von GST und GST-PDE10 und durch ECL-Western Blot-Analyse, wie oben beschrieben,
durchgemustert.
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Ein
positive Signal mit der erwarteten Größe wurde in beiden Spuren des
Western Blots unter Verwendung von Mäuseblut erhalten, und monoklonale
Antikörper
mit einer Reaktivität
gegen das rekombinante Hefeprotein wurden in der anschließenden Fusion
erhalten.
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Beispiel 6
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Analyse der PDE10-Expression
durch in situ-Hybridisierung
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Die
Expression von PDE10 wurde in Gewebeschnitten durch in situ-Hybridisierung
untersucht, wie unten beschrieben.
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Herstellung
einer Sonde
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Ein
EcoRI/PstI-Restriktionsenzymfragment aus der cDNA FB93a (entsprechend
den Nukleotiden 370 bis 978 in SEQ ID Nr. 22) wurde in einen Bluescript®-Vektor
(Stratagene, La Jolla, CA) subkloniert, um ein Expressionsplasmid
zu erzeugen, das PDE10A3A genannt wurde. Das Plasmid wurde mit EcoRI
verdaut und mit T3-Polymerase transkribiert, um eine antisense-Sonde
zu erzeugen. Eine sense-Sonde wurde durch Verdau des Plasmids mit
BamHI und Transkribieren mit T7-Polymerase erzeugt. Die PDE10-Matrizen
wurden unter Verwendung eines RNA-Transkriptions-Kits (Stratagene,
La Jolla, CA) in einem Reaktionsansatz mit 5 μl 5 × Transkriptionspuffer (Stratagene),
30 mM DTT (Stratagene), jeweils 0,8 mM ATP, CTG, GTP (10 mM (Stratagene),
40 Units RNase Block II (Stratagene), 12,5 Units T3- oder T7-Polymerase
(Stratagene) und 300 ng linearisierter Plasmid-Matrize, 50 μCi35S-UTP (mehr als 1000 Ci/mMol, Amersham,
Arlington Heights, IL) transkribiert. Die Mischung wurde eine Stunde
bei 37°C
inkubiert, wonach die Matrizen-DNA durch Zugabe von 1 μl RNase-freier
DNase I (Stratagene) und Inkubation für 15 Minuten bei 37°C entfernt
wurde. Die Sonde wurde zu Fragmenten mit einer Länge von 250 Nukleotiden durch
Zugeben von 4 μl
1 M NaHCO3 und 6 μl 1 M Na2CO3 für
22 Minuten bei 60°C
hydrolysiert, um das Eindringen in Gewebe zu erleichtern, und die
Reaktionsmischung wurde durch Zugabe von 25 μl einer Lösung neutralisiert, die 100 μl 3 M Natriumacetat,
5 μl Essigsäure (VWR, So.
Plainfield, NJ) und 395 μl
dH2O enthielt. Es wurde eine Quick Spin
G50 RNA-Säule
(5'-3' Inc., Boulder, CO) nach
dem vom Hersteller vorgeschlagenen Protokoll hergestellt. Die Sonde
wurde im Zentrum der Säule
platziert und die Säule
wurde vier Minuten bei 1000 Upm in einer Tischzentrifuge zentrifugiert.
Der Säulendurchfluss
wurde mit 50 μl
dH2O, 2 μl
einer 10 mg/ml tRNA-Lösung,
10 μl 3
M Natriumacetat und 200 μl
100% Ethanol (VWR) gemischt, und die sich ergebende Mischung wurde über Nacht
bei –20°C inkubiert.
Die Sondenlösung
wurde 15 Minuten bei 4°C
mikrofugiert, der Überstand
wurde entfernt, und das Pellet wurde in 40 μl 1 × TBE mit 1 μl 0,1 M DTT
resuspendiert. Die Sonde wurde bei –70°C gelagert, bis der in situ-Hybridisierungstest durchgeführt wurde.
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Herstellung
von Gewebeproben und in situ-Hybridisierung
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Gewebe
(National Disease Research Interchange, Philadelphia, PA und Cooperative
Human Tissue Network, Philadelphia, PA) wurden zu Gewebeschnitten
von 6 μm
geschnitten und auf Superfrost Plus-Objektträgern (VWR) platziert. Die Schnitte
wurden 20 Minuten bei 4°C
in 4% Paraformaldehyd (Sigma, St. Louis, MO) fixiert. Die Objektträger wurden
mit drei Wechseln mit 1 × calcium-
und magnesiumfreier phosphatgepufferter Salzlösung (calcium-, magnesium-free
phosphate buffered saline, CMF-PBS) gespült, mit drei aufeinanderfolgenden
Waschschritten mit 70% Ethanol, 95% Ethanol und 100% Ethanol dehydratisiert
und 30 Minuten bei Raumtemperatur getrocknet. Die Objektträger wurden
in 70% Formamid (J.T. Baker) in 2 × SSC 2 Minuten bei 70°C platziert,
in 2 × SSC
bei 4°C
gespült,
durch Waschungen mit 70%, 95% und 100% Ethanol dehydratisiert und
30 Minuten bei Raumtemperatur gewaschen.
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Es
wurde ein Prähybrisisierungschritt
durchgeführt,
indem die Objektträger
in einer luftdichten Box platziert wurden, die ein mit Puffer, der
50% Formamid (J.T. Baker) in 4 × SSC
enthielt, gesättigtes
Stück Filterpapier
enthielt. Jeder Schnitt wurde mit 100 μl rHB2-Puffer bedeckt, der aus
10% Dextransulfat (Sigma), 50% Formamid (J.T. Baker, Philipsburg,
NJ), 100 mM DTT (Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN), 0,3 M NaCl
(Sigma), 20 mM Tris, pH 7,5, 5 mM EDTA (Sigma) und 1 ×× Denhard-Lösung (Sigma)
bestand, und die Objektträger
wurden 2 Stunde bei 42°C
inkubiert. Die Sonde, wie oben beschrieben, wurde hergestellt, indem 4 × 105 cpm/Gewebeschnitt mit 5 μl einer 10
mg/ml tRNA-Lösung
pro Schnitt gemischt wurden und die Mischung 3 Minuten bei 95°C erhitzt
wurde. Es wurde eiskalter rHB2-Puffer zugesetzt, um ein Endvolumen
von 20 μl/Schnitt
zu erreichen. Die Lösung
(20 μl/Schnitt),
welche die Sonde enthielt, wurde zu 100 μl zuvor aufgegebenem rHB2-Puffer
gegeben. Die Objektträger
wurden 12 bis 16 Stunden bei 55°C
inkubiert. Nach der Hybridisierung wurden die Objektträger einmal
in 4 × SSC
mit 10 mM DTT eine Stunde bei Raumtemperatur gewaschen, einmal in
50% entionisiertem Formamid (J.T. Baker), 1 × SSC und 1 mM DTT für 40 Minuten
bei 60°C,
einmal in 2 × SSC
für 30
Minuten bei Raumtemperatur und einmal in 0,1 × SSC für 30 Minuten bei Raumtemperatur.
Die Schnitte wurden durch Waschungen mit 70%, 95% und 100% Ethanol
dehydratisiert und 30 Minuten luftgetrocknet. Die Objektträger wurden
in Kodak NTB2 nuclear Emulsion getaucht, ein bis drei Stunden bei
Raumtemperatur im Dunklen getrocknet und im Dunklen bei 4°C mit Trockenmittel
bis zum Zeitpunkt der Entwicklung gelagert. Die Objektträger wurden
in auf 4°C
gekühltem
Kodak Dektol®-Entwickler
zwei Minuten entwickelt, viermal in auf 4°C gekühltes dH2O
getaucht und in auf 4°C
gekühlten
Kodak-Fixierer zehn Minuten lang platziert. Die Objektträger wurden
in dH2O gespült und eine Hämatoxylin-
und Eosin (H&E)-Standardfärbung wurde
wie folgt durchgeführt.
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Die
Objektträger
wurden mit dH2O gespült und mit Hämatoxylin
und mit Eosin gefärbt,
indem die Objektträger
eine Reihe der folgenden Schritte durchliefen: fünf Minuten in Formaldehyd/Alkohol
(100 ml Formaldehyd, 900 ml 80% Ethanol); drei Spülungen in
Wasser für
insgesamt zwei Minuten; fünf
Minuten in 0,75% Harris-Hämatoxylin
(Sigma); drei Spülungen
in Wasser für
insgesamt zwei Minuten; einmal Eintauchen in 1% HCl/50% Ethanol;
eine Spülung
in Wasser; viermal Eintauchen in 1% Lithiumcarbonat; zehn Minuten
in Leitungswasser; zwei Minuten in 0,5% Eosin (Sigma); drei Spülungen in
Wasser für
insgesamt zwei Minuten; zwei Minuten in 70% Ethanol; drei Spülungen von
einer Minute in 95% Ethanol; zwei Spülungen von einer Minute in
100% Ethanol; und zwei Spülungen
von zwei Minuten in Xylol. Die Objektträger wurden mit Cytoseal 60
(Stephens Scientific, Riverdale, NJ) bedeckt.
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Die
Signale, die mit einer antisense-PDE10-Sonde erhalten wurden, wurden
mit den Kontrollsignalen verglichen, die durch eine sense-PDE10-Sonde
erzeugt wurden, und von jedem Signal, das für die antisense-Sonde spezifisch
war, wurde angenommen, dass es eine PDE10-Expression darstellt. Ein PDE10-Signal wurde
in einem großen
Bereich des Kleinhirns mit einem sehr starken Signal in den Purkinje-Zellen
nachgewiesen.
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Beispiel 7
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High throughput Screening
auf PDE10-Inhibitoren
-
In
einem Versuch, spezifische Inhibitoren zu identifizieren, wurde
PDE10 gegen eine chemische Bibliothek durchgemustert, welche Verbindungen
von bekannter Struktur enthielt. Ein erstes Durchmustern wurde auf
der Grundlage eines Pools von Verbindungen (22 Verbindungen pro
Pool) durchgeführt,
wobei jede Verbindung in einer Konzentration von 4,6 μM vorhanden
war. Pools, welche die PDE10-Aktivität zu mehr als 50% hemmten,
wurden ausgewählt
und die einzelnen Verbindungen in dem Pool wurden bei einer Konzentration von
20 μM durchgemustert.
Es wurden IC50-Werte für Verbindungen bestimmt, welche
die Enzymaktivität hemmten.
-
Es
wurde ein Extrakt aus Saccharomyces cerevisiae Stamm BJ2-54 (beschrieben
in Beispiel 4) hergestellt, dem eine endogene PDE-Aktivität fehlte
und der PDE10 mit einer Aktivität,
gemessen an hydrolysiertem cGMP, von 49 nMol/min/ml mit 32 nM cGMP
aufwies. Der Extrakt wurde zur Verwendung in dem Test 1:21.000-fach
verdünnt.
Der Verdünnungspuffer
enthielt 25 mM Tris, pH 8,0, 0,1 mM DTT, 5,0 mM MgCl2,
100 mM NaCl, 5 μM
ZnSO4 und 100 μg/m1 BSA. Der PDE-Testpuffer
(5 ×)
enthielt 200 mM Tris, pH 8,0, 5 mM EGTA, 25 mM MgCl2 und
0,5 mg/ml BSA. Direkt vor dem Durchmustern wurden 5 × PDE-Testpuffer,
und entionisiertes Wasser und 5'-Nukleosidase
(Stammlösung
mit 15 mg/ml 5'-Nukleosidase
aus Schlangengift in 20 mM Tris, pH 8,0) in Verhältnissen von 4:4:1 gemischt,
um eine Testreagenzmischung herzustellen.
-
Es
wurde eine Packard MultiPROBE® verwendet, um 45 μl der Testreagenzmischung
und 20 μl
der Pools mit den chemischen Verbindungen hinzuzufügen. Ein
BIOMEK® 1000
(siehe Beispiel 4) wurde verwendet, um 20 μl PDE10-Extrakt, verdünnt wie
oben beschrieben, und 20 μl 32P-cGMP (ICN, spezifische Aktivität 250 μCi/mMol,
verdünnt
auf 0,4 μCi/ml,
16 nM in entionisiertem Wasser) hinzuzufügen. Die cGMP-Endkonzentration
in dem Test betrug 0,08 μCi/ml
3,2 nM. Zehn Minuten nach Zugabe von 32P-cGMP
wurden 140 μl
von 25 mg/ml Aktivkohle (in 0,1 M NaH2PO4) zugesetzt, um die Reaktion abzustoppen.
Nach einer 20-minütigen Inkubation
bei Raumtemperatur wurden die Testplatten fünf Minuten bei 3500 Upm in
einer Beckman-Zentrifuge GS-6R zentrifugiert. Ein BIOMEK® 1000
wurde verwendet, um 140 μl
des Überstands
auf eine Wallac-Zählplatte
zu übertragen,
und die Cerenkov-Strahlung
wurde in einem Wallac MicroBeta Counter gemessen.
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Für mehrere
Verbindungen, die eine weitere Untersuchung verdienten, wurde festgestellt,
dass sie die Enzymaktivität
hemmen.
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Es
wird erwartet, dass denjenigen, die auf dem Fachgebiet sachkundig
sind, eine Reihe von Modifikationen und Variationen der Erfindung,
wie sie oben in den veranschaulichenden Beispielen dargelegt wurde,
in den Sinn kommen. Folglich soll die Erfindung nur mit solchen
Einschränkungen
versehen werden, wie sie in den angehängten Ansprüchen auftauchen.
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