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TECHNISCHES
GEBIET
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Dies
Erfindung betrifft einen konjugierten Dienkautschuk, welcher eine
gute Dispergierbarkeit aufweist, wenn Siliziumdioxid darin eingearbeitet
wird. Insbesondere betrifft sie einen konjugierten Dienkautschuk,
welcher sich für
eine Kautschukmasse mit darin eingearbeitetem Siliziumdioxid eignet,
welche Reifen mit einem reduzierten Rollwiderstand liefert.
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STAND DER
TECHNIK
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In
den vergangenen Jahren sind die Schonung von Ressourcen und die
Reinhaltung der Umwelt immer ernster genommen worden und somit ist
die Verringerung des Treibstoffverbrauchs von Automobilen ein ernstes
Bedürfnis.
Für die
Verringerung des Treibstoffverbrauchs ist die Verringerung des Rollwiderstandes von
Reifen erwünscht.
Die Verringerung des Reifenrollwiderstands wird üblicherweise dadurch erreicht,
dass ein Kautschukmaterial verwendet wird, das in der Lage ist,
ein Kautschukvulkanisat zu liefern, das einen reduzierten Wärmeaufbau
aufweist.
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Die
Einarbeitung von Siliziumdioxid als Verstärkungsmittel anstelle von Ruß in einen
Dienkautschuk für
Reifen ist daher vorgeschlagen worden, um Reifen mit einem reduzierten
Wärmeaufbau
herzustellen. Nichtsdestotrotz weist eine Dienkautschukmasse mit
darin eingearbeitetem Siliziumdioxid das Problem auf, dass die Zugfestigkeit
und der Abrasionswiderstand im Vergleich zu einer Kautschukmasse
mit darin eingearbeitetem Ruß schlecht
sind. Dies dürfte
auf dem Umstand beruhen, dass Siliziumdioxid gegenüber dem
Dienkautschuk eine schlechtere Affinität als Ruß aufweist, und somit zeigt
Siliziumdioxid keinen hohen Verstärkungseffekt.
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Um
die Affinität
von Siliziumdioxid gegenüber
einem Dienkautschuk zu erhöhen,
ist zum Beispiel in den japanischen ungeprüften Patentanmeldungen (im
weiteren als „JP-A" abgekürzt) Nr.
H3-252431 und JP-A H3-252433 vorgeschlagen worden, ein Silankupplungsmittel
bzw. einen Silanhaftvermittler einzuarbeiten. Gemäß diesem
Vorschlag muss ein teurer Silanhaftvermittler in einer hervorstehenden
bzw. großen
Menge für die
Erhöhung
der Affinität
des Siliziumdioxids in dem gewünschten
Umfang eingesetzt werden.
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Alternativ
ist ein konjugierter Dienkautschuk vorgeschlagen worden, in den
ein Substituent eingeführt worden
ist, welcher eine erhöhte
Affinität
gegenüber
Siliziumdioxid zeigt. Zum Beispiel ist unter den konjugierten Dienkautschuken,
welche durch ein Emulsionspolymerisationsverfahren hergestellt werden,
ein konjugierter Dienkautschuk mit einer tertiären Aminogruppe in JP-A H1-101344
beschrieben. Unter den durch ein anionisches Polymerisationsverfahren
hergestellten konjugierten Dienkautschuken ist in der JP-A H1-188501
ein konjugierter Dienkautschuk mit einer Alkylsilylgruppe beschrieben,
ein konjugierter Dienkautschuk mit einer halogenierten Silylgruppe
ist in JP-A H5-230286 beschrieben und ein konjugierter Dienkautschuk
mit einer substituierten Aminogruppe ist in JP-A S64-22940 beschrieben.
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Die
meisten der konjugierten Dienkautschuke mit den oben erwähnten Substituenten
weisen die Probleme auf, dass, wenn diese Kautschuke mit Siliziumdioxid
gemischt werden, sie stark mit Siliziumdioxid agglomerieren und
es nicht gestatten, dass das Siliziumdioxid gleichförmig dispergiert
wird, so dass in der Folge die Verarbeitbarkeit verringert wird
und Charakteristiken wie ein niedriger Wärmeaufbau, die Zugfes tigkeit
und der Abrasionswiderstand nicht in dem gewünschten Umfang verbessert werden.
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Um
die Dispergierbarkeit von Siliziumdioxid in konjugiertem Dienkautschuk
zu erhöhen
und die Eigenschaften wie geringer Wärmeaufbau, Zugfestigkeit und
Abrasionswiderstand zu verbessern, wurde vorgeschlagen, einen konjugierten
Dienkautschuk zu verwenden, in dem eine polare Gruppe durch Copolymerisation
mit einem Monomeren mit einer polaren Gruppe eingeführt worden
ist. Jedoch weist dieser konjugierte Dienkautschuk in Folge des
Vorhandenseins einer polaren Gruppe in der Hauptstruktur mit der
Zeit eine schlechte Stabilität
auf, neigt leicht zur Gelbildung und die Mooney-Viskosität tendiert
dazu, bei hoher Temperatur zuzunehmen. Deshalb weist der konjugierte
Dienkautschuk nach wie vor die Probleme auf, dass, wenn Siliziumdioxid
und andere Füllstoffe
damit verknetet werden, ein gleichförmiges Verkneten schwierig
ist und aufgrund der hohen Viskosität die Verarbeitbarkeit gering
und die Handhabung schwierig ist.
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Im
Allgemeinen tritt bei der radikalischen Polymerisation eines konjugierten
Dienmonomeren eine Verzweigung der Ketten oder Gelbildung mit Zunahme
der Polymerisationsumwandlung auf. Folglich kann keine hohe Vernetzungseffizienz
erhalten werden, wenn der resultierende Kautschuk mit einem Vernetzungsmittel vernetzt
wird, und somit werden die Vernetzungseigenschaften wie Zugfestigkeit
und Schlagzähigkeit
verschlechtert. Um diese Nachteile zu vermeiden, wird üblicherweise
ein Molekulargewichtsmodifiziermittel zugesetzt, um die Gelbildung
bei der Polymerisationsstufe zu unterdrücken. Als Molekulargewichtsmodifiziermittel wird
konventionell t-Dodecylmercaptan bei der radikalischen Polymerisation
für einen
konjugierten Dienkautschuk verwendet, das ein Gemisch von Isomeren
von Alkylthiolverbindungen mit 9 bis 16 Kohlenstoffatomen darstellt.
Der unter Verwendung dieses Molekularge wichtsmodifiziermittels hergestellte
konjugierte Dienkautschuk zeigt eine schlechte Vernetzbarkeit mit
hoher Rate, wenn die Vernetzung bei einer hohen Temperatur mit kurzer
Vernetzungszeit durchgeführt
wird und somit ist es schwierig, eine Vernetzung bis zu einem gewünschten
Grad zu erhalten.
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Ein
Polymerisationsverfahren für
die Herstellung eines Kautschuks aus einem Copolymeren aus einem
konjugierten Dien und einer aromatischen Vinylverbindung durch Verwendung
einer Alkylthiolverbindung als Molekulargewichtsmodifiziermittel
mit 12 bis 16 Kohlenstoffatomen, die mindestens drei tertiäre Kohlenstoffatome
einschließen,
und mit einem Schwefelatom, das direkt an mindestens eines der tertiären Kohlenstoffatome
gebunden ist, zum Beispiel 2,2',4,6,6'-Pentamethylheptan-4-thiol, ist in JP-A
H8-104717 beschrieben. Dieses Polymerisationsverfahren liefert einen
Kautschuk, welcher eine Vernetzbarkeit mit hoher Rate zeigt. Jedoch
ist es nicht bekannt, dass Alkylthiol-Molekulargewichtsmodifiziermittel
in der Polymerisation zur Herstellung eines konjugierten Dienkautschuks
mit einer polaren Gruppe zu verwenden. Es konnte nicht vorhergesehen
werden, welcher Typ eines Kautschukvulkanisats erhalten werden würde, wenn
eine Masse, die den konjugierten Dienkautschuk mit einer polaren
Gruppe und Siliziumdioxid enthält,
vernetzt wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Eine
primäre
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer
konjugierten Dienkautschukmasse, die dadurch gekennzeichnet ist,
dass sie gleichförmige
Dispergierbarkeit von Siliziumdioxid darin, gute Stabilität über die
Zeit, eine stabile Mooney-Viskosität bei hoher Temperatur, gute
Verarbeitbarkeit und einen geringen Wärmeaufbau aufweist.
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Die
benannten Erfinder haben umfangreiche Forschungsarbeiten durchgeführt, um
die oben erwähnten
Probleme des Stands der Technik zu lösen, und haben gefunden, dass
die Aufgabe der Erfindung durch Copolymerisation eines konjugierten
Dienmonomeren, eines aromatischen Vinylmonomeren und eines Monomeren
mit einer polaren Gruppe in Gegenwart eines speziellen Molekulargewichtsmodifiziermittels
gelöst
werden kann. Auf Grundlage dieser Feststellung wurde die vorliegende
Erfindung fertiggestellt.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird ein Dienkautschuk bereitgestellt, welcher
ein Copolymer ist, umfassend (1) 30 bis 85 Gew.-% konjugierte Dienmonomereinheiten,
(2) 15 bis 50 Gew.-% vinylaromatische Monomereinheiten und (3) 0,05
bis 20 Gew.-% Einheiten eines Vinylmonomeren mit mindestens einer
Art polarer Gruppe, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus N,N-disubstituierten Aminoalkylacrylaten,
N,N-disubstituierten Aminoalkylmethacrylaten, N,N-disubstituierten
Aminoalkylacrylamiden, N,N-disubstituierten Aminoalkylmethacrylamiden,
Hydroxyl-substituierten Alkylacrylaten und Hydroxylsubstituierten
Methacrylaten; wobei der Dienkautschuk in dem Molekül eine Alkylthiogruppe
mit 12 bis 16 Kohlenstoffatomen, die mindestens drei tertiäre Kohlenstoffatome
einschließen,
und mit einem Schwefelatom, das direkt an mindestens eines der tertiären Kohlenstoffatome
gebunden ist, aufweist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
eines Dienkautschuks bereitgestellt, das die Copolymerisation (1)
eines konjugierten Dienmonomeren, (2) eines vinylaromatischen Monomeren
und (3) eines Vinylmonomeren mit mindestens einer Art polarer Gruppe,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus N,N-disubstituierten Aminoalkylacrylaten,
N,N-disubstituierten Aminoalkylmethacrylaten, N,N-disubstituierten
Aminoalkylacrylamiden, N,N-disubstituierten Aminoalkylmethacrylamiden,
Hydroxyl-substituierten Alkylacry laten und Hydroxyl-substituierten
Methacrylaten, in Gegenwart (a) einer Alkylthiolverbindung mit 12
bis 16 Kohlenstoffatomen, die mindestens drei tertiäre Kohlenstoffatome
einschließen,
und einem Schwefelatom, das direkt an mindestens eines der tertiären Kohlenstoffatome
gebunden ist, und (b) eines frei-radikalischen Initiators umfasst.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Kautschukzusammensetzung
bereitgestellt, die einen Kautschukbestandteil enthält, welcher
den oben erwähnten
Dienkautschuk und ein Siliziumdioxid umfassendes Verstärkungsmittel
umfasst.
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BESTE AUSFÜHRUNGSFORM
DER ERFINDUNG
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Konjugierter Dienkautschuk
mit polarer Gruppe
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Der
Dienkautschuk mit einer polaren Gruppe gemäß der vorliegenden Erfindung
ist ein Copolymer, umfassend (1) 30 bis 84,95 Gew.-% konjugierter
Dienmonomereinheiten, (2) 15 bis 50 Gew.-% aromatischer Vinylmonomereinheiten
und (3) 0,05 bis 20 Gew.-% von Einheiten eines Vinylmonomeren mit
einer polaren Gruppe, wobei der konjugierte Dienkautschuk in dem
Molekül
eine Alkylthiogruppe mit 12 bis 16 Kohlenstoffatomen, die mindestens
drei tertiäre
Kohlenstoffatome einschließen,
und einem Schwefelatom, das direkt an mindestens eines der tertiären Kohlenstoffatome
gebunden ist, aufweist.
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Als
spezielle Beispiele für
den Dienkautschuk (1) können
1,3-Butadien, 2-Methyl-1,3-butadien,
2,3-Dimethyl-1,3-butadien, 2-Chlor-1,3-butadien und 1,3-Pentadien
erwähnt
werden. Von diesen sind 1,3-Butadien und 2-Methyl-1,3-butadien bevorzugt.
1,3-Butadien ist besonders bevorzugt. Diese konjugierten Dienmonomeren
können
entweder allein oder als Kombination von mindestens zwei davon eingesetzt
werden.
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Als
spezielle Beispiele für
das aromatische Vinylmonomer (2) können Styrol, α-Methylstyrol,
2-Methylstyrol, 3-Methylstyrol, 4-Methylstyrol, 2,4-Diisopropylstyrol,
2,4-Dimethylstyrol, 4-t-Butylstyrol, 5-t-Butyl-2-methylstyrol, Monochlorstyrol,
Dichlorstyrol und Monofluorstyrol erwähnt werden. Davon ist Styrol
bevorzugt. Diese vinylaromatischen Monomeren können entweder einzeln oder
als Kombination von mindestens zwei davon eingesetzt werden.
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Das
Vinylmonomer mit einer polaren Gruppe ist mindestens ein Monomer,
ausgewählt
aus N,N-disubstituiertem Aminoalkylacrylaten, N,N-disubstituierten
Aminoalkylmethacrylaten, N,N-disubstituierten
Aminoalkylacrylamiden, N,N-disubstituierten Aminoalkylmethacrylamiden,
Hydroxyl-substituierten Alkylacrylaten und Hydroxyl-substituierten
Alkylmethacrylaten.
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Von
diesen eine polare Gruppe enthaltenden Vinylmonomeren sind N,N-disubstituierte
Aminoalkylacrylate, N,N-disubstituierte Aminoalkylmethacrylate,
N,N-disubstituierte Aminoalkylacrylamide und N,N-disubstituierte
Aminoalkylmethacrylamide bevorzugt.
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Als
spezielle Beispiele für
N,N-disubstituierte Aminoalkylacrylate können Acrylsäureester, wie N,N-Dimethylaminomethylacrylat,
N,N-Dimethylaminoethylacrylat, N,N-Dimethylaminopropylacrylat, N,N-Dimethylaminobutylacrylat,
N,N-Diethylaminoethylacrylat, N,N-Diethylaminopropylacrylat, N,N-Diethylaminobutylacrylat,
N-Methyl-N-ethylaminoethylacrylat, N,N-Dipropylaminoethylacrylat,
N,N-Dibutylaminoethylacrylat, N,N-Dibutylaminopropylacrylat, N,N-Dibutylaminobutylacrylat,
N,N-dihexylaminoethylacrylat, N,N-Dioctylaminoethylacrylat und Acryloylmorpholin
erwähnt
werden. Davon sind N,N-Dimethylaminoethylacrylat, N,N-Diethylaminoethylacrylat,
N,N- Dipropylaminoethylacrylat,
N,N-Dioctylaminoethylacrylat und N-Methyl-N-ethylaminoethylacrylat
bevorzugt.
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Als
spezielle Beispiele von N,N-disubstituierten Aminoalkylmethacrylaten
können
Methacrylsäureester,
wie N,N-Dimethylaminomethylmethacrylat, N,N-Dimethylaminoethylmethacrylat,
N,N-Dimethylaminopropylmethacrylat, N,N-Dimethylaminobutylmethacrylat,
N,N-Diethylaminoethylmethacrylat, N,N-Diethylaminopropylmethaycrylat,
N,N-Diethylaminobutylmethacrylat, N-Methyl-N-ethylaminoethylmethacrylat,
N,N-Dipropylaminoethylmethacrylat, N,N-Dibttylaminoethylmethacrylat,
N,N-Dibutylaminopropylmethacrylat, N,N-Dibutylaminobutylmethacrylat,
N,N-Dihexylaminoethylmethacrylat und N,N-Dioctylaminoethylmethacrylat,
erwähnt werden.
Davon sind N,N-Dimethylaminoethylmethacrylat, N,N-Diethylaminoethylmethacrylat,
N,N-Dipropylaminoethylmethacrylat, N,N-Dioctylaminoethylmethacrylat
und N-Methyl-N-ethylaminoethylmethacrylat bevorzugt.
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Als
spezielle Beispiele für
N,N-disubstituierte Aminoalkylacrylamide können Acrylamidverbindungen, wie
N,N-Dimethylaminomethylacrylamid, N,N-Dimethylaminoethylacrylamid,
N,N-Dimethylaminopropylacrylamid,
N,N-Dimethylaminobutylacrylamid, N,N-Diethylaminoethylacrylamid,
N,N-Diethylaminopropylacrylamid, N,N-Diethylaminobutylacrylamid,
N-Methyl-N-ethylaminoethylacrylamid, N,N-Dipropylaminoethylacrylamid, N,N-Dibutylaminoethylacrylamid,
N,N-Dibutylaminopropylacrylamid, N,N-Dibutylaminobutylacrylamid,
N,N-Dihexylaminoethylacrylamid, N,N-Dihexylaminopropylacrylamid
und N,N-Dioctylaminopropylacrylamid, erwähnt werden. Davon sind N,N-Dimethylaminopropylacrylamid,
N,N-Diethylaminopropylacrylamid und N,N-Dioctylaminopropylacrylamid
bevorzugt.
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Als
spezielle Beispiele für
N,N-disubstituierte Aminoalkylmethacrylamide können Methacrylamidverbindungen,
wie N,N-Dimethylaminomethylmethacrylamid,
N,N-Dimethylaminoethylmeth acrylamid, N,N-Dimethylaminopropylmethacrylamid,
N,N-Dimethylaminobutylmethacrylamid, N,N-Diethylaminoethylmethacrylamid,
N,N-Diethylaminopropylmethacrylamid, N,N-Diethylaminobutylmethacrylamid,
N-Methyl-N-ethylaminoethylmethacrylamid, N,N-Dipropylaminoethylmethacrylamid,
N,N-Dibutylaminoethylmethacrylamid, N,N-Dibutylaminopropylmethacrylamid,
N,N-Dibutylaminobutylmethacrylamid, N,N-Dihexylaminoethylmethacrylamid, N,N-Dihexylaminopropylmethacrylamid
und N,N-Dioctylaminopropylmethacrylamid, erwähnt werden. Davon sind N,N-Dimethylaminopropylmethacrylamid,
N,N-Diethylaminopropylmethacrylamid und N,N-Dioctylaminopropylmethacrylamid
bevorzugt.
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Als
spezielle Beispiele für
die Hydroxy-substituierten Alkylacrylate und Hydroxy-substituierten
Alkylmethacrylate können
Hydroxymethylacrylat, 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat,
3-Hydroxypropylacrylat, 3-Chlor-2-hydroxypropylacrylat, 3-Phenoxy-2-hydroxypropylacrylat,
Hydroxymethylmethacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat,
3-Hydroxypropylmethacrylat, 3-Chlor-2-hydroxypropylmethacrylat und
3-Phenoxy-2-hydroxypropylmethacrylat erwähnt werden. Davon sind Hydroxymethylacrylat, 2-Hydroxyethylacrylat,
Hydroxymethylmethacrylat und 2-Hydroxyethylmethacrylat bevorzugt.
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Die
Gehalte an Monomereinheiten in dem erfindungsgemäßen Dienkautschuk mit polaren
Gruppen können
innerhalb der spezifizierten Bereiche variiert werden in Abhängigkeit
von der speziellen Verwendung des Kautschuks. Der Gehalt an konjugierten
Dienmonomereinheiten (1) liegt im Bereich von 30 bis 85 Gew.-%, vorzugsweise
40 bis 82 Gew.-% und mehr bevorzugt 50 bis 80 Gew.-%. Der Gehalt
an aromatischen Vinylmonomereinheiten (2) liegt im Bereich von 15
bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 18 bis 45 Gew.-% und mehr bevorzugt
20 bis 40 Gew.-%. Der Gehalt an Monomereinheiten mit polaren Gruppen
(3) liegt im Bereich von 0,05 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis
15 Gew.- % und mehr
bevorzugt 0,15 bis 10 Gew.-%. Falls erwünscht, können andere copolymerisierbare
Monomereinheiten in dem konjugierten Dienkautschuk enthalten sein.
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Wenn
die Menge der konjugierten Dienmonomereinheiten (1) zu groß ist, wird,
wenn der Kautschuk für
Reifen verwendet wird, der Rutschwiderstand der Reifen in großem Umfang
reduziert. Wenn hingegen die Menge der Monomereinheiten (1) zu gering
ist, weist das resultierende Kautschukvulkanisat eine zu große Härte auf.
Wenn die Menge der aromatischen Vinylmonomereinheiten (2) zu groß ist, ist
der Wärmeaufbau
der Reifen zu hoch, wenn der Kautschuk für Reifen verwendet wird. Wenn
hingegen die Menge der Monomereinheiten (2) zu gering ist, weist
das resultierende Kautschukvulkanisat eine schlechte Hitzebeständigkeit
auf. Wenn die Menge an Monomereinheiten mit polarer Gruppe (3) zu
groß ist,
weist die Kautschukzusammensetzung eine schlechte Verarbeitbarkeit
auf. Wenn hingegen die Menge der Monomereinheiten (3) zu gering
ist, ist die Verringerung des Wärmeaufbaus
der Reifen nicht zufrieden stellend, wenn der Kautschuk für Reifen
eingesetzt wird.
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Der
erfindungsgemäße Dienkautschuk
besitzt eine Alkylthiogruppe mit 12 bis 16 Kohlenstoffatomen, die
mindestens drei tertiäre
Kohlenstoffatome einschließen,
und mit einem Schwefelatom, das direkt an mindestens eines der tertiären Kohlenstoffatome
gebunden ist. Als spezielle Beispiele für die Alkylthiogruppe können eine
1,1-Di(2,2-dimethylpropyl)-1-ethylthiogruppe und 1,1-Di(2,2-dimethylpropyl)-1-(2,2,4,4-tetramethylpentyl)-1-ethylthiogruppe
erwähnt
werden. Die 1,1-Di(2,2-dimethylpropyl)-1-ethylthiogruppe
ist besonders bevorzugt. Der erfindungsgemäße Dienkautschuk kann entweder
eine Art der Alkylgruppe mit 12 bis 16 Kohlenstoffatomen mit mindestens
drei tertiären
Kohlenstoffatomen und einem direkt an mindestens eines der tertiären Kohlenstoffatome
gebundenen Schwefelatom oder mindestens zwei Arten der genannten
Alkylthiogruppen aufweisen.
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Der
Gehalt der vorher erwähnten
Alkylthiogruppe in dem Molekül
des Dienkautschuks gemäß der vorliegenden
Erfindung beträgt
vorzugsweise mindestens 0,03 mol, mehr bevorzugt mindestens 0,05
mol und am meisten bevorzugt mindestens 0,07 mol und ist vorzugsweise
nicht größer als
0,3 mol pro 100 mol der gesamten Monomereinheiten, die das Molekül bilden.
Wenn der Alkylthiogruppengehalt zu gering ist, kann bei einer kurzzeitigen
Hochtemperaturvernetzung keine hohe Vernetzungseffizienz erzielt
werden, mit der Folge, dass die Zugfestigkeit und die Schlagzähigkeit
des Formkörpers
nicht erhöht
werden und keine Vernetzung mit hoher Rate erreicht werden kann.
Mit Zunahme des Alkylthiogruppengehalts wird die Anvulkanisationszeit
(T5) bemerkenswert verkürzt,
die Vernetzungseffizienz in hohem Maße verbessert und die Maximaltorsion,
wie sie an einer Vernetzungskurve beobachtet wird, die aus mit einem
Schwingviskosimeter gemessenen Werten erhalten wurde, wird drastisch
erhöht.
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Der
erfindungsgemäße Dienkautschuk
weist üblicherweise
eine Mooney-Viskosität
(ML1+4, 100°C) von 20 bis 200, vorzugsweise
30 bis 150 und mehr bevorzugt 50 bis 120 auf. Wenn die Mooney-Viskosität des konjugierten
Dienkautschuks zu gering ist, ist er leicht herzustellen, aber sein
Wärmeaufbau
und sein Abrasionswiderstand sind für ein Reifenmaterial nicht
ausreichend. Wenn hingegen die Mooney-Viskosität des Kautschuks zu groß ist, ist
sein Abrasionswiderstand hoch, aber eine erfindungsgemäße Zusammensetzung,
die Additive eingearbeitet darin enthält, weist eine hohe Mooney-Viskosität und eine
schlechte Verarbeitbarkeit auf.
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Verfahren zur Herstellung
konjugierten Dienkautschuks
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Das
Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Dienkautschuks unterliegt
keinen besonderen Beschränkungen,
vorausgesetzt, dass (1) ein konjugiertes Dienmonomer, (2) ein aromatisches
Vinylmonomer, (3) ein Vinylmonomer mit mindestens einer Art polarer
Gruppe, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus N,N-disubstituierten Aminoalkylacrylaten,
N,N-disubstituierten Aminoalkylmethacrylaten, N,N-disubstituierten Aminoalkylacrylamiden,
N,N-disubstituierten Aminoalkylmethacrylaten, Hydroxyl-substituierten
Alkylacrylaten und Hydroxyl-substituierten Alkylmethacrylaten, und
(4) ein gegebenenfalls copolymerisierbares Monomer durch eine frei-radikalische
Polymerisation in Gegenwart (a) einer spezifischen Alkylthiolverbindung
und (b) eines frei-radikalischen Initiators copolymerisiert werden.
Dieses Herstellungsverfahren ist vorteilhaft, da die Produktionseffizienz
hoch ist und ein konjugierter Dienkautschuk mit einer hohen Vernetzungsrate
in einfacher Weise hergestellt werden kann.
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Die
Alkylthiolverbindung (a), die als Molekulargewichtsmodifiziermittel
in dem Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Dienkautschuks
verwendet wird, weist eine Alkylthiogruppe mit 12 bis 16 Kohlenstoffatomen,
die mindestens drei tertiäre
Kohlenstoffatome einschließen,
und mit einem Schwefelatom, das direkt an mindestens eines der tertiären Kohlenstoffatome
gebunden ist, auf. Als spezielle Beispiele für die Alkylthiolverbindung
können
2,2',4,6,6-Pentamethylheptan-4-thiol und 2,2',4,6,6',8,8'-Heptamethylnonan-4-thiol erwähnt werden.
2,2',4,6,6-Pentamethylheptan-4-thiol
ist besonders bevorzugt.
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Die
Alkylthiolverbindung kann entweder einzeln oder als Kombination
von mindestens zwei davon verwendet werden. Falls gewünscht, können andere
Molekulargewichtsmodifiziermittel, die üblicherweise für die radikalische
Polymerisation verwen det werden, in Kombination mit der Alkylthiolverbindung
eingesetzt werden. Wenn andere konventionelle Molekulargewichtsmodifiziermittel
in Kombination mit der Alkylthiolverbindung verwendet werden, beträgt die Menge
der Alkylthiolverbindung mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise mindestens
80 Gew.-% und mehr bevorzugt mindestens 95 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Molekulargewichtsmodifiziermittel.
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Als
spezielle Beispiele für
die Molekulargewichtsmodifiziermittel, die gegebenenfalls in Kombination mit
der Alkylthiolverbindung eingesetzt werden, können Xanthogendisulfide, wie
Dimethylxanthogendisulfid, Diethylxanthogendisulfide und Diisopropylxanthogendisulfide;
Thiuramdisulfide, wie Tetramethylthiuramdisulfid, tetraethylthiuramdisulfid
und Tetrabutylthiuramdisulfid; halogenierte Kohlenwasserstoffe,
wie Tetrachlorkohlenstoff und Ethylenbromid; Kohlenwasserstoffe,
wie Pentaphenylethan; und Acrolein, Methacrolein, Allylalkohol,
2-Ethylhexylthioglycolat, terpinolen, α-Terpinen, γ-Terpinen, Dipenten, α-Methylstyroldimer
(vorzugsweise enthaltend mindestens 50 Gew.-% 2,4-Diphenyl-4-methyl-1-penten),
2,5-Dihydrofuran,
3,6-Dihydro-2H-pin, Phthalan, 1,2-Butadien und 1,4-Hexadien erwähnt werden.
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Die
Menge des Molekulargewichtsmodifiziermittel liegt vorzugsweise im
Bereich von 0,05 bis 3 Gewichtsteilen und mehr bevorzugt 0,1 bis
1 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile der Gesamtmenge der
für die
Copolymerisation verwendeten Monomeren. Wenn die Menge des Molekulargewichtsmodifiziermittels
in diesem Bereich liegt, kann eine gute Wirkung hinsichtlich der
Molekulargewichtsmodifizierung erzielt werden. Durch Verwendung
der oben erwähnten
Alkylthiolverbindung (a) als Molekulargewichtsmodifiziermittel für die Herstellung
des erfindungsgemäßen Dienkautschuks
kann die Polymerisationsumwandlung auf 75% oder höher, vorzugsweise
85% oder hö her,
gesteigert werden und somit kann der Dienkautschuk mit einer hohen
Produktivität
hergestellt werden.
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Der
frei-radikalische Initiator (b), der in dem Verfahren zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Dienkautschuks
verwendet wird, unterliegt keinen besonderen Beschränkungen,
schließt
aber üblicherweise
organische Peroxide, Redoxinitiatoren, Azoverbindungen und Persulfate
ein. Diese frei-radikalischen Initiatoren können entweder einzeln oder
als Kombination von mindestens zwei davon verwendet werden.
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Als
spezielle Beispiele für
den frei-radikalischen Initiator können Persulfate, wie Ammoniumpersulfat und
Kaliumpersulfat, und Redoxinitiatoren, wie eine Kombination von
Ammoniumpersulfat mit Eisen(III)sulfat, eine Kombination eines organischen
Peroxids mit Eisen(III)sulfat und eine Kombination von Wasserstoffperoxid
mit Eisen(III)sulfat, erwähnt
werden.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann ein konjugierter Dienkautschuk, der mit hoher Rate vernetzt
werden kann, erhalten werden, selbst wenn die Polymerisationsumwandlung
auf ein hohes Niveau, d.h. mindestens 80%, eingestellt wird. D.h.
die Maximaltorsion des Kautschuks, wie sie an einer Vernetzungskurve
beobachtet wird, die aus Werten erhalten wird, die mit einem Schwingviskosimeter
gemessen werden, wird drastisch erhöht.
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Das
Verfahren, durch das die frei-radikalische Polymerisation durchgeführt wird,
ist keinen besonderen Beschränkungen
unterworfen und kann aus Massepolymerisation, Lösungspolymerisation, Suspensionspolymerisation
und Emulsionspolymerisation, je nach Erfordernis, ausgewählt werden.
Wenn ein Emulsionspolymerisationsverfahren verwendet wird, wird
vorzugsweise ein Emulgator mit einer Carboxylgruppe verwendet, da,
wenn der resultierende konjugierte Dienkautschuk einer kurzzeiti gen
Hochtemperaturvernetzung unterworfen wird, die Kontamination der
verwendeten Form minimiert wird.
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Die
Menge des frei-radikalischen Initiators liegt vorzugsweise im Bereich
von 0,005 bis 3 Gewichtsteilen bezogen auf 100 Gewichtsteile der
Monomeren.
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Der
Emulgator mit einer Carboxylgruppe schließt beispielsweise Fettsäureseifen
und Harzseifen ein. Als spezielle Beispiele für Fettsäureseifen können Natrium- und Kaliumsalze
langkettiger aliphatischer Carbonsäuren mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen,
wie Laurinsäure,
Myristinsäure,
Palmitinsäure,
Stearinsäure
und Oleinsäure,
und gemischte aliphatische Carbonsäuren davon, erwähnt werden.
Als spezielle Beispiele für
die Harzseife können
die Natrium- und Kaliumsalze eines disproportionierten oder hydrierten
Produkts von natürlichem
Kolophonium wie Gummikolophonium, Holzkolophonium oder Tallölkolophonium
erwähnt
werden. Das natürliche
Kolophonium enthält
als Hauptbestandteil Abietinsäure,
Levopimalinsäure,
Dehydroabietinsäure, Tetrahydroabietinsäure oder
Neoabietinsäure.
Die Menge des Emulgators mit einer Carboxylgruppe unterliegt keinen
besonderen Beschränkungen,
liegt aber vorzugsweise im Bereich von 0,05 bis 10 Gewichtsteilen
und mehr bevorzugt 0,5 bis 5 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile
des Monomeren.
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Die
Temperatur der Emulsionspolymerisation kann in geeigneter Weise
in Abhängigkeit
von der besonderen Art des freiradikalischen Initiators (a) variiert
werden, liegt aber bevorzugt im Bereich von 0 bis 100°C und mehr
bevorzugt 0 bis 60°C.
Der Polymerisationstyp kann entweder eine kontinuierliche Polymerisation oder
eine ansatzweise Polymerisation sein.
-
Wenn
die Polymerisationsumwandlung bei der Emulsionspolymerisation sehr
hoch wird, tritt unter Umständen
Gelbildung auf.
-
Deshalb
wird die Polymerisationsumwandlung vorzugsweise auf 90% oder weniger
und mehr bevorzugt 50 bis 80% eingestellt. Die Beendigung der Polymerisation
wird durch Zugabe eines Polymerisationsabstoppmittels zu dem Polymerisationssystem
erzielt, wenn die Umwandlung den gewünschten Wert erreicht. Das
verwendete Polymerisationsabstoppmittel schließt beispielsweise Aminverbindungen,
wie Diethylhydroxylamin und Hydroxylamin, Chinonverbindungen, wie
Hydrochinon und Benzochinon, und Natriumnitrit und Natriumdithiocarbamt
ein.
-
Falls
gewünscht,
werden nach der Beendigung der Emulsionspolymerisation nicht umgesetzte
Monomere von dem Polymerlatex entfernt, eine Säure, wie Salpetersäure oder
Schwefelsäure,
wird zur Einstellung des pH-Werts des Polymerlatex auf den gewünschten
Wert zugegeben, ein Extender-Öl
und andere Additive werden eingearbeitet und ein Koagulationsmittel,
umfassend ein Salz wie Natriumchlorid, Kalziumchlorid oder Kaliumchlorid
wird zugegeben, um das Polymer zu einem Brocken zu koagulieren.
Der Brocken wird mit Wasser gewaschen, das Wasser wird entfernt
und der Brocken wird getrocknet, um einen konjugierten Dienkautschuk
mit polaren Gruppen zu erhalten. Die Analyse des Kautschuks durch 1H-NMR (400 MHz) und 13C-NMR (100
MHz) zeigt, dass der konjugierte Dienkautschuk in dem Molekül eine Alkylthiogruppe
mit 12 bis 16 Kohlenstoffatomen, die mindestens drei tertiäre Kohlenstoffatome
einschließen,
und mit einem Schwefelatom, das direkt an mindestens eines der tertiären Kohlenstoffatome
gebunden ist, aufweist.
-
Das
gegebenenfalls verwendete Extender-Öl unterliegt keinen besonderen
Beschränkungen
und schließt
beispielsweise Prozessöle,
wie aromatische Prozessöle,
naphthenische Prozessöle
und paraffinische Prozessöle,
und Weichmacher, wie Dioctyladipat, Sebacinsäure, Dioctylester und Dioctylphthalat,
ein. Nach der Koagulation des Kautschuks kann das Extender-Öl in der
Stufe des Verknetens des Kautschuks zugesetzt werden, es wird aber
vorzugsweise vor dem Verkneten zugesetzt, da ein verstreckter Kautschuk
leichter zu kneten ist.
-
Kautschukzusammensetzung
-
Die
erfindungsgemäße Kautschukzusammensetzung
bzw. -masse umfasst einen Kautschukbestandteil und ein Siliziumdioxid
umfassendes Verstärkungsmittel.
-
Kautschukbestandteil
-
Der
Kautschukbestandteil kann andere Kautschuke als den konjugierten
Dienkautschuk mit einer polaren Gruppe umfassen.
-
Der
gegebenenfalls verwendete Kautschuk unterliegt keinen besonderen
Beschränkungen,
vorausgesetzt, dass die erfindungsgemäße Aufgabe und Wirkung gelöst bzw.
erreicht werden kann und schließt
konventionelle Dienkautschuke ein. Als spezielle Beispiele für die konventionellen
Kautschuke können
natürliche Kautschuke,
Polyisoprenkautschuke, emulsionspolymerisierte Styrol-Butadien-Copolymerkautschuke,
lösungspolymerisierte
Random-Styrol-Butadien-Copolymerkautschuke, hochtransstyrolhaltige
Styrol-Butadien-Copolymerkautschuke, niedrigoishaltige Polybutadienkautschuke,
hochcishaltige Butadienkatuschuke, hochtranshaltige Butadienkautschuke,
Stryrol-Isopren-Copolymerkautschuke, Butadien-Isopren-Copolymerkautschuke,
lösungspolymerisierte
Randon-Styrol-Butadien-Isopren-Copolymerkautschuke, emulsionspolymerisierte
Styrol-Butadien-Isopren-Copolymerkautschuke, emulsionspolymerisierte
Styrol-Acrylnitril-Butadien-Copolymerkautschuke,
Acrylnitril-Butadien-Copolymerkautschuke, hochvinylstyrolhaltige
Butadien-Copolymer/niedrigvinylhaltige Styrol-Butadien-Copolymer-Blockcopolymerkautschuke
und Polystyrol/Polybutadien/Polystyrol-Blockcopolymerkautschuke
erwähnt
werden. Geeignete Kautschuke können
unter diesen Kautschuken ausgewählt
werden. Von diesen sind natürlicher
Kautschuk, Butadienkautschuk, Isoprenkautschuk, Sty rol-Butadien-Copolymerkautschuk
und Styrol-Isopren-Butadien-Copolymerkautschuk
bevorzugt.
-
Der
gegebenenfalls verwendete Kautschuk schließt weiterhin andere Kautschuke
als Dienkautschuke ein, wie Butylkautschuke, halogenierte Butylkautschuke,
Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymerkautschuke
und Epichlorhydrinkautschuke.
-
Die
oben erwähnten
Kautschuke können
entweder allein oder als Kombination von mindestens zwei davon eingesetzt
werden. Wenn der optionale Kautschuk in Kombination mit dem erfindungsgemäßen konjugierten
Dienkautschuk verwendet wird, kann der Anteil der Kautschuke in
geeigneter Weise in Abhängigkeit von
der speziellen Verwendung oder dem Zweck des Kautschuks ausgewählt werden,
die Menge des erfindungsgemäßen konjugierten
Dienkautschuks beträgt
jedoch vorzugsweise mindestens 50 Gew.-%, mehr bevorzugt mindestens
70 Gew.-% und am meisten bevorzugt mindestens 90 Gew.-% bezogen
auf das Gesamtgewicht des Kautschukbestandteils.
-
Verstärkungsmittel
-
Das
in die Kautschukmasse eingearbeitete Verstärkungsmittel umfasst Siliziumdioxid.
Falls gewünscht,
können
weitere verstärkungsmittel
eingearbeitet werden. Das optionale Verstärkungsmittel unterliegt keinen
besonderen Beschränkungen
und schließt
beispielsweise Ruß ein.
Das Siliziumdioxid unterliegt keinen besonderen Beschränkungen
und schließt
beispielsweise trockenchemisch hergestellten Weißruß, nasschemisch hergestellten
Weißruß, kolloidales
Siliziumdioxid und präzipitiertes
Siliziumdioxid ein. Darunter ist nasschemisch hergestelltes Quarzpulver
bzw. Siliziumdioxid, das im Wesentlichen aus hydratisierter Kieselsäure besteht,
besonders bevorzugt. Das Siliziumdioxid kann entweder einzeln oder
in Kombination verwendet werden.
-
Die
spezifische Oberfläche
des Siliziumdioxids unterliegt keinen besonderen Beschränkungen,
liegt aber vorzugsweise im Bereich von 50 bis 400 m2/g,
mehr bevorzugt 100 bis 250 m2/g und besonders
bevorzugt 120 bis 190 m2/g, gemessen nach
der BET-Methode gemäß ASTM D3037-81
als spezifische Stickstoffabsorptionsoberfläche. Wenn die spezifische Oberfläche des
Siliziumdioxids innerhalb dieses Bereichs liegt, wird eine Erhöhung des
Verstärkungseffekts
und des Abrasionswiderstands und eine Verringerung des Wärmeaufbaus
erzielt.
-
Der
gegebenenfalls verwendete Ruß unterliegt
keinen besonderen Beschränkungen
und schließt
beispielsweise Ofenruß bzw.
Flammruß,
Acetylenruß,
Spaltruß bzw.
Thermalruß,
Kanalruß bzw.
Channel-Black und Graphit ein. Davon ist Ofenruß besonders bevorzugt, der
verschiedene Klassen, wie SAF, ISAF, ISAF-HS, ISAF-LS, IISAF-HS,
HAF, HAF-HS, HAF-LS und FEF, einschließt. Der Ruß kann entweder einzeln oder
als Kombination von mindestens zweien davon eingesetzt werden.
-
Die
spezifische Oberfläche
des Rußes
unterliegt keinen besonderen Beschränkungen, aber die spezifische
Stickstoffabsorptionsoberfläche
(N2SA) liegt vorzugsweise im Bereich von
5 bis 200 m2/g, mehr bevorzugt 50 bis 150
m2/g und ganz besonders bevorzugt 80 bis
130 m2/g. Wenn die spezifische Oberfläche des Rußes innerhalb
dieses Bereichs liegt, kann die Erhöhung der Zugfestigkeit und
des Abrasionswiderstands gut erhalten werden. Die Absorption von
DBP durch Ruß unterliegt
auch keinen besonderen Beschränkungen,
sie beträgt
aber vorzugsweise 5 bis 300 ml/100g, mehr bevorzugt 50 bis 200 ml/g
und besonders bevorzugt 80 bis 160 ml/100g im Hinblick auf die erhöhte Zugfestigkeit
und den erhöhten
Abrasionswiderstand.
-
Besonders
bevorzugter Ruß ist
Hochstrukturruß mit
einer spezifischen Oberfläche
von 110 bis 170 m2/g, gemessen durch die Methode
der Absorption von Cetyltrimethylammoniumbromid (CTAB), und weist eine
DBP-Absorption von 110 bis 130 ml/100g auf, wie sie nach viermaliger
wiederholter Kompression bei einem Druck von 24.000 psi (24 M DBP)
gemessen wird. Dieser Ruß erhöht in hohem
Umfang den Abrasionswiderstand.
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Um
die erfindungsgemäße Aufgabe
zu lösen,
ist es bevorzugt, dass Siliziumdioxid einzeln oder in Kombination
mit Ruß verwendet
wird. In dem Fall, in dem Siliziumdioxid in Kombination mit Ruß verwendet wird,
liegt das Gewichtsverhältnis
von Siliziumdioxid/Kohlenstoff vorzugsweise im Bereich von 10/90
bis 99/1, mehr bevorzugt 30/70 bis 95/5 und besonders bevorzugt
50/50 bis 90/10.
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Die
Menge des Verstärkungsmittels
liegt vorzugsweise im Bereich von 10 bis 200 Gewichtsteilen, mehr
bevorzugt 20 bis 150 Gewichtsteilen und besonders bevorzugt 30 bis
120 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile des Kautschukbestandteils.
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Weitere Bestandteile
-
Andere
Bestandteile als die oben beschriebenen Bestandteile können in
entsprechender Menge in die erfindungsgemäße Kautschukmasse je nach Bedarf
eingearbeitet werden. Solche Bestandteile schließen beispielsweise Silanhaftvermittler,
Vernetzungsmittel, Vernetzungsbeschleuniger, Vernetzungsförderer,
Antioxidantien, Aktivatoren, Extender-Öle, Gleitmittel und Füllstoffe
ein.
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Der
verwendete Silanhaftvermittler unterliegt keinen besonderen Beschränkungen.
Als spezielle Beispiele für
den Silanhaftvermittler können
Vinyltrichlorsilan, Vinyltriethoxysilan, Vinyltris(β-methoxyethoxy)silan, β-3,4-Epoxycyclohexyl ethyltrimethoxysilan, γ-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, γ-Methacryloxypropyltrimethoxysilan,
N-(β-Aminoethyl)-γ-aminopropyltrimethoxysilan,
N-(β-Aminoethyl)-γ-aminopropylmethyldimethoxysilan,
N-Phenyl-γ-aminopropyltrimethoxysilan, γ-Chlorpropyltrimethoxysilan, γ-Mercaptopropyltrimethoxysilan, γ-Aminopropyltriethoxysilan
und Tetrasulfide, wie Bis[3-(triethoxysilyl)propyl]tetrasulfid, γ-Trimethoxysilylpropyldimethylthiocarbamyltetrasulfid
und γ-Trimethoxysilylpropylbenzothiazyltetrasulfid,
erwähnt
werden.
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Der
Silanhaftvermittler kann entweder einzeln oder als Kombination von
mindestens zweien davon verwendet werden. Die Menge des Silanhaftvermittlers
liegt vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis 30 Gewichtsteilen, mehr
bevorzugt 1 bis 20 Gewichtsteilen und besonders bevorzugt 2 bis
10 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile des Siliziumdioxids.
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Das
verwendete Antioxidans unterliegt keinen besonderen Beschränkungen
und schließt
beispielsweise phenolische Antioxidantien, schwefelhaltige Antioxidantien
und phosphorhaltige Antioxidantien ein.
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Als
spezielle Beispiele für
die phenolischen Antioxidantien können allgemeine phenolische
Antioxidantien, wie 2,6-Di-t-butyl-4-methylphenol,
2,6-Di-t-butyl-4-ethylphenol, 2,6-Di-t-butyl-4-n-butylphenol und 2,6-Di-t-butyl-4-isobutylphenol,
und schwefelhaltige phenolische Antioxidantien, wie 2,4-Bis(octylthiomethyl)-6-methylphenol,
2,4-Bis(2',3'-dihydroxypropylthiomethyl)-3,6-dimethylphenol
und 2,4-Bis(2'-acetyloxyethylthiomethyl)-3,6-dimethylphenol,
erwähnt
werden.
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Als
spezielle Beispiele für
die phosphorhaltigen Antioxidantien können Tris(nonylphenyl)phosphit,
zyklisches Neopentan tetrabis(octadecylphosphit) und Tris(2,4-di-tert-butylphenyl)phosphit
erwähnt
werden.
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Als
spezielle Beispiele für
die schwefelhaltigen Antioxidantien können Pentaerythrittetrakis-(β-laurylthiopropionat),
Dilauryl-3,3'-thiodipropionat,
Dimyristyl-3,3'-thiodipropionat
und Distearyl-3,3'-thiodipropionat erwähnt werden.
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Das
Vernetzungsmittel unterliegt keinen besonderen Beschränkungen
und als spezielle Beispiele dafür
kann Schwefel, wie Schwefelpulver, präzipitierter Schwefel, kolloidaler
Schwefel, unlöslicher
Schwefel und hochdispergierbarer Schwefel; halogenierter Schwefel,
wie Schwefelmonochlorid und Schwefeldichlorid; organische Peroxide,
wie Dicumylperoxid und Di-t-butylperoxid;
Chinondioxime, wie p-Chinondioxim und p,p'-Dibenzoylchinondioxim;
organische Polyamine, wie Triethylentetraamin, Hexamethylendiamincarbamat
und 4,4'-Methylen-bis-o-Chloranilin; und
Alkylphenolharze mit einer Methylolgruppe erwähnt werden. Darunter ist Schwefel
bevorzugt. Besonders bevorzugt ist Schwefelpulver. Diese Vernetzungsmittel
können
entweder einzeln oder als eine Kombination von mindestens zwei davon
verwendet werden.
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Die
Menge des Vernetzungsmittels liegt vorzugsweise im Bereich von 0,1
bis 15 Gewichtsteilen, mehr bevorzugt 0,3 bis 10 Gewichtsteilen
und besonders bevorzugt 0,5 bis 5 Gewichtsteilen, bezogen auf 100
Gewichtsteile des Kautschukbestandteils. Wenn die Menge des Vernetzungsmittels
innerhalb dieses Bereichs liegt, wird ein Kautschukvulkanisat mit
erhöhter
Zugfestigkeit, erhöhten
Abrasionswiderstand und erhöhter thermischer
Beständigkeit
und verringerter Dauerverformung erhalten.
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Als
spezielle Beispiele für
den Vernetzungsbeschleuniger können
Sulfenamid-Vernetzungsbeschleuniger, wie N-Cyclohexyl-2-benzothiazolsulfenamid,
N-t-Butyl-2-benzothiazolsulfenamid, N-Oxyethylen-2-benzothiazolsulfenamid
und N,N'-Di-isopropyl-2-benzothiazolsulfenamid;
Guanidin-Vernetzungsbeschleuniger, wie Diphenylguanidin, Diorthotolylguanidin
und Orthotolylbiguanidin, Thioharnstoff-Vernetzungsbeschleuniger, wie
Thiocarboanilid, Diorthotolylthioharnstoff, Ethylenthioharnstoff,
Diethylthioharnstoff und Trimethylthioharnstoff; Thiazol-Vernetzungsbeschleuniger,
wie 2-Mercaptobenzothiazol, Dibenzothiazoldisulfid, 2-Mercaptobenthiazolzinksalz,
2-Mercaptobenthiazolnatriumsalz, 2-Mercaptobenthiazolcyclohexylaminsalz
und 2-(2,4-Dinitrophenylthio)benzothiazol; Thiuram-Vernetzungsbeschleuniger,
wie Tetramethylthiurammonosulfid, Tetramethylthiuramdisulfid, Tetraethylthiuramdisulfid,
Tetrabutylthiuramdisulfid und Dipentamethylenthiuramtetrasulfid; Dithiocarbamat-Vernetzungsbeschleuniger,
wie Natriumdimethyldithiocarbamat, Natriumdiethyldithiocarbamat,
Natriumdi-n-butyldithiocarbamat,
Bleidimethyldithiocarbamat, Zinkdimethyldithiocarbamat, Zinkdiethyldithiocarbamat,
Zinkdi-n-butyldithiocarbamat,
Zinkpentamethylendithiocarbamat, Zinkethylphenyldithiocarbamat,
Tellurdiethyldithiocarbamat, Selendimethyldithiocarbamat, Selendiethyldithiocarbamat,
Kupferdimethyldithiocarbamat, Eisendimethyldithiocarbamat, Diethylamindiethyldithiocarbamat,
Piperidinpentamethylendithiocarbamat und Pipecolinmethylpentamethylendithiocarbamat;
und Xanthogenat-Vernetzungsbeschleuniger, wie Natriumisopropylxanthogenat,
Zinkisopropylxanthogenat und Zinkbutylxanthogenat, erwähnt werden.
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Diese
Vernetzungsbeschleuniger können
entweder einzeln oder in Kombination von mindestens zweien davon
verwendet werden. Vorzugsweise wird ein Sulfenamid-Vernetzungsbeschleuniger
einzeln oder in Kombination verwendet. Wenn ein Sulfanamid-Vernetzungsbeschleuniger
in Kombination verwendet wird, be trägt der Gehalt des Sulfenamid-Vernetzungsbeschleunigers
in dem Vernetzungsbeschleunigergemisch vorzugsweise mindestens 30
Gew.-%, mehr bevorzugt mindestens 50 Gew.-% und am meisten bevorzugt
mindestens 70 Gew.-%, bezogen auf das Vernetzungsbeschleunigergemisch.
Die Menge des Vernetzungsbeschleunigers liegt vorzugsweise im Bereich
von 0,1 bis 15 Gewichtsteilen, mehr bevorzugt 0,3 bis 10 Gewichtsteilen
und besonders bevorzugt 0,5 bis 5 Gewichtsteilen, bezogen auf 100
Gewichtsteile des Kautschukbestandteils.
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Der
Vernetzungsförderer
unterliegt keinen besonderen Beschränkungen und schließt beispielsweise höhere Fettsäuren, wie
Stearinsäure,
und Zinkoxid ein. Als Zinkoxid sind solche mit einem Teilchendurchmesser
von nicht mehr als 5 µm
und somit mit einer hohen Oberflächenaktivität bevorzugt.
Als spezielle Beispiele für
das bevorzugte Zinkoxid können
aktives Zinkoxid mit einem Teilchendurchmesser von 0,05 bis 0,2 µm und Zinkoxid
mit einem Teilchendurchmesser von 0,3 bis 1 µm erwähnt werden. Das Zinkoxid kann
mit einem Amin-Dispergiermittel oder einem Benetzungsmittel oberflächenbehandelt
werden.
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Der
Vernetzungsförderer
kann entweder einzeln oder als eine Kombination von mindestens zweien davon
verwendet werden. Die Menge des Vernetzungsförderers wird zweckmäßig in Abhängigkeit
von der besonderen Art des Vernetzungsförderers gewählt. Wenn eine höhere Fettsäure verwendet
wird, liegt ihre Menge vorzugsweise im Bereich von 0,05 bis 15 Gewichtsteilen,
mehr bevorzugt 0,1 bis 10 Gewichtsteilen und besonders bevorzugt
0,5 bis 5 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile des Kautschukbestandteils.
Wenn Zinkoxid verwendet wird, liegt seine Menge vorzugsweise im
Bereich von 0,05 bis 10 Gewichtsteilen, mehr bevorzugt 0,1 bis 5
Gewichtsteilen und am meisten bevorzugt 0,5 bis 2 Gewichtsteile,
bezogen auf 100 Gewichtsteile des Kautschukbestandteils. Wenn die
Menge von Zinkoxid in diesen Bereich fällt, sind die Verarbeitbarkeit,
die Zugfestigkeit und der Abrasionswiderstand gut ausgewogen.
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Als
Beispiele für
die weiteren Komponenten können
von dem Silanhaftvermittler verschiedene Haftvermittler; Aktivatoren,
wie Diethylenglykol, Polyethylenglykol und Silikonöl; Füllstoffe,
wie Kalziumcarbonat, Talk und Tonerde; und Prozessöl und Wachs
erwähnt
werden.
-
Die
erfindungsgemäße Kautschukmasse
kann durch Verkneten der entsprechenden Bestandteile durch ein konventionelles
Verfahren hergestellt werden. Zum Beispiel wird der Kautschukbestandteil
in einem organischem Lösungsmittel
aufgelöst
oder darin dispergiert und die anderen Bestandteile werden in die
Lösung
oder Dispersion des Kautschukbestandteils eingearbeitet. Anschließend wird
das organische Lösungsmittel
durch ein Dampf-Stripping-Verfahren oder Heißwalzverfahren entfernt. Alternativ
werden die entsprechenden Bestandteile unter Verwendung von Walzen,
einem Banbury-Mischer oder einem Extruder miteinander verknetet.
-
Die
Erfindung wird nun durch die folgenden Ausführungsbeispiele näher beschrieben.
-
Die
Eigenschaften der Copolymeren und vernetzten Kautschuke wurden durch
die folgenden Verfahren bewertet.
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(1) Gehalt an gebundenem
Stryol
-
Der
Gehalt an gebundenem Styrol in einem Copolymerkautschuk wurde gemäß JIS K6383
(eine Brechungsindex-Methode) bestimmt.
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(2) Gehalt an aminogruppenhaltigen
Monomereinheiten
-
Der
Gehalt an aminogruppenhaltigen Monomereinheiten in einem Copolymerkautschuk
wurde wie folgt bestimmt. Ein Copolymerkautschuk wurde in Tetrahydrofuran
aufgelöst
und anschließend mit
einem flüssigen
Gemisch aus Methanol/Aceton (50/50 Volumenprozent) ausgefällt, um
das Copolymer zu präzipitieren. Dieses
Auflösungs-/Fällungsverfahren
wurde zweimal durchgeführt.
Das Präzipitat
wurde im Vakuum getrocknet und mit einem 500-MHz-1H-NMR
vermessen.
-
(3) Gehalt an hydroxylgruppenhaltigen
Monomereinheiten
-
Der
Gehalt an hydroxylgruppenhaltigen Monomereinheiten in einem Copolymerkautschuk
wurde nach der in der JP-A H3-174408 beschriebenen Methode wie folgt
bestimmt. Ein Copolymerkautschuk wurde mit Phenylisocyanat behandelt
und danach der Phenylgruppengehalt des Phenylisocyanats aus dem 13C-NMR-Spektrum
bestimmt.
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(4) Viskosität
-
Die
Mooney-Viskosität
(ML1+4, 100°C) eines Copolymerkautschuks
und die Viskosität
einer Kautschukmasse wurden gemäß JIS K6300
bestimmt.
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(5) Dehnung bzw. Elongationsindex
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Die
Zerreißdehnung
eines Kautschukvulkanisats wurde gemäß JIS K6251 gemessen. Die Zerreißdehnung
des Kautschukvulkanisats in jedem der Ausführungsbeispiele wurde durch
eine Indexzahl ausgedrückt, die
einen Relativwert darstellt, wobei die Dehnung des Kautschukvulkanisats
in Vergleichsbeispiel 1 100 betrug.
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(6) Wärmeaufbauindex
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Tan δ wurde bei
einer Verdrillung von 1%, einer Frequenz von 20 Hz und einer Temperatur
von 60°C unter
Verwendung von „RDA-II", geliefert von Rheometrics
Co., gemessen. Der Wärmeaufbau
wurde durch eine Indexzahl ausgedrückt, die einen Relativwert
von Tan δ darstellt,
wobei der Tan δ in
Vergleichsbeispiel 1 100 betrug.
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(7) Vorhandensein von
1,1-Di(2,2-dimethylpropyl)-1-ethylthio-Gruppen
-
Das
Vorhandensein von 1,1-Di(2,2-dimethylpropyl)-1-ethylthio-Gruppen in einem
Copolymerkautschuk wurde wie folgt bestimmt. Ein Copolymerkautschuk
wurde in Benzol aufgelöst
und anschließend
mit Methanol ausgefällt.
Dieses Verfahren des Auflösens
und Ausfällens
wurde dreimal wiederholt und anschließend wurde gründlich gereinigt,
um eine Probe herzustellen. Durch Vermessung der Probe unter Verwendung
von 1H-NMR (400 MHz) wurde ein Peak in der
Nähe von
1,05 ppm, der auf ein Proton der terminalen Methylgruppe in der
1,1-Di(2,2-dimethylpropyl)-1-ethylthio-Gruppe
zurückgeht,
nachgewiesen. Durch Messung unter Verwendung von 13C-NMR
(100 MHz) wurde ein Peak in der Nähe von 54,6 ppm festgestellt,
der auf das Kohlenstoffatom der -CH2-Gruppe
in der Ethylgruppe zurückgeht.
-
In
Beispiel 4 wurde eine Probe hergestellt, indem eine kleine Menge
Kautschuk vor Zugabe des Extender-Öls aus der Polymerisationsflüssigkeit
entnommen wurde.
-
In
Tabelle 1 bedeutet „gefunden" und „nicht
gefunden", dass
das Vorhandensein der Ethylthiogruppe nachgewiesen bzw. nicht nachgewiesen
werden konnte.
-
Beispiele 1 und 2 und
Vergleichsbeispiele 1 und 2
-
Ein
Reaktor, ausgerüstet
mit einem Rührer,
wurde mit 200 Gewichtsteilen Wasser, 3 Gewichtsteilen Harzseife
und Monomeren (ihre Art und Menge sind in Tabelle 1 gezeigt) und
einem Molekulargewichtsmodifiziermittel (seine Art und Menge sind
in Tabelle 1 gezeigt) beschickt. Dies Reaktortemperatur betrug 8°C. 0,1 Teile
Cumenhydroperoxid als frei-radikalischer Initiator, 0,2 Teile Natriumformaldehydsulfoxylat
und 0,01 Teile Eisen(III)sulfat wurden zur Initiierung der Polymerisation zugesetzt.
Als die Umwandlung 60 Gew.-% erreichte, wurde eine zusätzliche
Menge (in Tabelle 1 gezeigt) des Molekulargewichtsmodifiziermittels
zugesetzt. Als die Umwandlung 60 Gew.-% erreichte, wurden 0,1 Gew.-%
Diethylhydroxylamin zur Beendigung der Polymerisation zugesetzt.
Nicht umgesetzte Monomere wurden aus der Polymerisationsflüssigkeit
wiedergewonnen, das Polymer wurde durch Zugabe von Schwefelsäure und
Natriumchlorid koaguliert, um einen Klumpen bzw. Brocken zu erhalten.
Der Klumpen wurde durch einen Klumpentrockner zum Erhalt eines konjugierten
Dienkautschuks getrocknet. Die in den Beispielen 1 und 2 (gemäß der vorliegenden
Erfindung) erhaltenen Kautschuke werden als Dienkautschuke 1 bzw.
2 bezeichnet und diejenigen, die in den Vergleichsbeispielen 3 und
4 (außerhalb
der vorliegenden Erfindung) erhalten wurden, werden als Dienkautschuke
3 bzw. 4 bezeichnet. Die Eigenschaften der Dienkautschuke 1 und
2 sind in Tabelle 1 gezeigt und die Eigenschaften der Dienkautschuke
3 und 4 sind in Tabelle 2 gezeigt.
-
-
-
-
Beispiele 3 und 4 und
Vergleichsbeispiele 3 und 4
-
Eine
Kautschukzusammensetzung wurde aus jedem der Dienkautschuke 1 bis
4 gemäß der in
Tabelle 3 gezeigten Rezeptur hergestellt. D.h. es wurden Kautschuk
(in einer in Tabelle 3 gezeigten Menge), Siliziumdioxid („Z1165MP", geliefert von Rhone-Poulenc;
spezifische Stickstoffabsorptionsoberfläche: 175 m2/g;
eine Hälfte
der in Tabelle 3 gezeigten Menge) und ein Silanhaftvermittler („Si69", geliefert von Degussa;
eine Hälfte der
in Tabelle 3 gezeigten Menge) bei 170°C 2 Stunden lang miteinander
vermischt. Die anderen Bestandteile (d.h. die anderen als Schwefel
und Vernetzungsbeschleuniger) wurden zugesetzt und das Gemisch 2
Minuten lang bei 170°C
miteinander verknetet. Zinkoxid wurde als Zinkweiß Nr. 3
(geliefert von Honjou Chemical; durchschnittlicher Teilchendurchmesser:
0,4 µm)
verwendet. Das eingesetzte Antioxidationsmittel war „Noclac 6C"TM (geliefert
von Ouchi Shinko). Das erhaltene Gemisch wurde mit Schwefel (in
einer in Tabelle 3 gezeigten Menge) und Vernetzungsbeschleuniger
(„Nocceler"TM,
geliefert von Ouchi Shinko; in einer in Tabelle 3 gezeigten Menge)
bei 50°C
unter Verwendung einer offenen Walze zur Herstellung einer Kautschukzusammensetzung
verknetet. Die Kautschukzusammensetzung wurde unter Druck bei 160°C über einen
Zeitraum von 30 Minuten zur Herstellung einer Probe vernetzt. Die
Eigenschaften jeder Probe wurden bestimmt. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 3 gezeigt.
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-
Aus
dem Vergleich von Beispiel 3 mit Vergleichsbeispielen 3 und 4 ergibt
sich, dass ein durch Polymerisation unter Verwendung von 2,2',4,6,6'-Pentamethylheptan-4-thiol
als Molekulargewichtsmodifiziermittel hergestellter Kautschuk eine
reduzierte Viskosität,
eine hohe Elongation bzw. Dehnung und einen reduzierten Wärmeaufbau
im Vergleich zu einem Kautschuk, der durch Polymerisation ohne die
Thiolverbindung hergestellt wurde, zeigt.
-
GEWERBLICHE
ANWENDBARKEIT
-
Der
erfindungsgemäße Dienkautschuk
ist dadurch gekennzeichnet, dass, wenn Siliziumdioxid darin eingearbeitet
wird, die resultierende Kautschukmasse eine stark verbesserte Zugfestigkeit
und einen stark verbesserten Abrasionswiderstand aufweist, während der
gute Rollwiderstand der Reifen, der durch das Einarbeiten von Siliziumdioxid
erhalten wird, beibehalten werden kann. Die Kautschukmasse weist
auch eine gute Verarbeitbarkeit auf. So besitzt die Kautschukmasse
eine niedrige Viskosität
und ein Vulkanisat davon zeigt gute Elongationseigenschaften und
einen niedrigen Wärmeaufbau.
Daher weist der erfindungsgemäße Dienkautschuk
eine breite Anwendbarkeit auf und kann in vorteilhafter Weise zum
Beispiel für
Reifenteile, wie Lauffläche,
Karkasse, Seitenwand und Rand bzw. Wulst; Kautschukartikel, wie
Schläuche,
Fensterrahmen, Bänder,
Schuhsohlen, Vibrationsdämpfer
bzw. -isolatoren und Automobilteile; und verstärkende Kautschuke für hochschlagfestes
Polstyrol, ABS-Harz und andere Harze verwendet werden. Der erfindungsgemäße Kautschuk
ist besonders nützlich
für die
Lauffläche
von Reifen mit niedrigem Treibstoffverbrauch und weiterhin für die Lauffläche, die
Seitenwand, die Unterlauffläche,
Karkasse und den Rand von Ganzjahresreifen, Hochleistungsreifen
und stollenlosen Reifen.